Rissprovokation und/oder der Versuch einer illegalen Wolfsbeseitigung? Update zur Lage der Schafe in Kemlitz

Brandenburg – 28.01.18 – Wir waren erneut vor Ort in Kemlitz bei den fünf Schafen, die auf einer mehr als unzureichend eingezäunten Weide mitten im Wolfsgebiet untergebracht waren. Im Vergleich zu unserem ersten Besuch Mitte und Ende Dezember 17 hat sich nichts geändert. Siehe auch: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/01/07/brandenburger-wolfsverordnung-freibrief-zum-woelfe-toeten/

Das ist der Bericht unseres Wolfsschutzmitarbeiters: „Das Ganze weist sehr auf Lockplatz für Wölfe mit Lebendfutter hin. Auf der Nordseite steht ein stabil ausgebauter Anstand, gegenüber an einem Maisfeld ist ein mobiler Anstand platziert. Die Versorgung ist genau genommen Futterverweigerung. Das Heu unter dem Misttreuer ist komplett durchnässt. Am Zaun steht ein zugefrorener, gerissener Plastikeimer. Der Wind pfeift jämmerlich übers Gelände. Die fünf Tiere können sich nirgendwo unterstellen. Die Weidefläche ist für fünf Tiere viel zu groß bemessen. Sie ist mit einer Art mobilem Zaun umgeben. Drei Litzen, eine weitere soll wohl so etwas  so etwas wie ein Flatterband darstellen  – das ist jedoch Quatsch, weil eben nichts flattert, und die Höhe der oberen Litze gutmütig gemessen 85 cm  und weniger und ohne Strom ist. Ich habe es getestet: die Stromversogung steht in einem Blechkasten. Klemmen sind am Zaun angeschlossen. Es handelt sich um eine normale Autobatterie mit 12v, 380a u. 65 ah. Die Batterie ist leer. Auf der Seite am mobilen Anstand sind nebeneinander zwei Unterwühlungen zu sehen. 

Die ganze Gegend ist ein intensiv ausgebautes Jagdgebiet mit mehreren mobilen und festen Anständen.“ Bei einer erneuten Kontrolle standen die Tiere nun komplett außerhalb des Zaunes. 

Wir haben den zuständigen Wolfsberater informiert. Der Besitzer der Schafe wurde anscheinend auch ausfindig gemacht.  Doch das Wohl seiner Tiere scheint ihn wenig zu stören. Die Leute, die für diese „Weidetierhaltung“ verantwortlich sind, müssen sich schon die Frage gefallen lassen, ob sie mit dieser Technik Risse provozieren  oder gar Wölfe illegal beseitigen wollen? Fakt ist, dass, falls die Brandenburger Wolfsverordnung jemals in Kraft treten sollte, dies solchen Praktiken Tür und Tor öffnen kann. 

Gleichzeitig ist dieses Drama dort ein deutliches Argument für den Wolf. Denn trotz, dass die Tiere geradezu auf einem Silberteller „serviert“ werden, ist den Schafen bislang nichts passiert. Und das mitten im Wolfsgebiet.

Hier sind aktuelle Fotos:

 

 

 

 

 

17 Gedanken zu „Rissprovokation und/oder der Versuch einer illegalen Wolfsbeseitigung? Update zur Lage der Schafe in Kemlitz

  1. Das ist ja unfassbar! So eine Verantwortungslosigkeit des Halters. So lockt man Wölfe an und bringt ihnen bei, wie schnell sie an Nutz Tiere heran kommen können. Wenn der Spezies sich dann daran bedient und anschließend an anderer Stelle Tiere reißt, ist das Geschrei groß und der Wolf bezahlt es mit seinem Leben – so oder so! Die vielen Anstände vor Ort lassen Böses ahnen! Ich könnte mir vorstellen, dass man gegen die Brandenburger Wolfsverordnung rechtlich angehen kann. Es kann doch nicht sein, dass die Bundesländer solch unsinnige Verordnungen heraus bringen können oder dürfen. Wo bleibt denn hier der Schutz Status dieses Tieres? Der ist doch Null und nichtig und jedem ignoranten Tier Halter sind Tür und Tor geöffnet! Ich sehe das als Schildbürgerstreich, gegen den angegangen werden muss. Meine Meinung ist, dass das Brandenburgische Umweltministerium untragbar und unfähig ist und ihm das Fachwissen bezüglich des Spezies Wolf fehlt.

    1. liebe Frau Schwarzer, Sie sprechen mir aus der Seele! Es können doch nicht einfach nationale und internationale Gesetze ausgehebelt werden, damit die Politik die Interessen der Lobbyisten bedienen kann, nur um wiedergewählt zu werden. Oder gibt es finanzielle Anreize dafür????

    2. Diesen Arschlöchern gehören die Tiere abgenommen und die allerhöchste Geldstrafe (dafür ausgesprochen werden 1) weil hier die Wölfe angelockt werden sollten um Wölfe schwarz abschiessen zu können, 2) dass hier die Tiere nicht Artgerecht gehalten und nur zum Anlocken der Wölfe beenutz wurden, 3) weil hier vorsätzlicher Betrug vorliegt.
      80 % unserer Jäger haben doch mit dem eigentlichen Jagdgesetz nichts mehr zu tun. Wichtig ist abschiessen und Geld draus machen.
      Zum Wohle des Wildtierbestandes hat das alles nichts mehr zu tun. Von wegen nur alte und kranke Tiere düfen oder sollten geschossen werden. Heute wird alles was vor die Flinte kommt geschossen. Warum denn nicht auch die Wölfe. das Fell der Kopf, bringt alles Geld und leichter zu vedienen wie mit Arbeit. Junge Tiere gesunde ältere Tiere,( 1, 2, 3 jährige Tiere) Warum gibt es so viele Jäger bei denen man Wild kaufen kann weil sie ihren eigenen Verbrauch mehr wie gedeckt haben auch den der Verwandtschaft, jetzt wird halt auch noch öffentlich verkauft. Schauen wir uns doch die Sauerei mit den Robben an, da werden auch geschützte Kegelrobben geschossen, auch alles gemacht nur um Gelder kassieren zu können. Es ist zum Kotzen.
      S. Gorbach

    3. Diesen Arschlöchern gehören die Schafe abgenommen und die allerhöchste Geldstrafe dafür ausgesprochen werden, 1) weil hier die Wölfe angelockt werden sollten um Wölfe schwarz abschiessen zu können, 2) dass hier die Tiere nicht Artgerecht gehalten und nur zum Anlocken der Wölfe beenutz wurden, 3) weil hier vorsätzlicher Betrug vorliegt.
      80 % unserer Jäger haben doch mit dem eigentlichen Jagdgesetz nichts mehr zu tun. Wichtig ist abschiessen und Geld draus machen.
      Zum Wohle des Wildtierbestandes hat das alles nichts mehr zu tun. Von wegen nur alte und kranke Tiere düfen oder sollten geschossen werden. Heute wird alles was vor die Flinte kommt geschossen. Warum denn nicht auch die Wölfe. das Fell der Kopf, bringt alles Geld und leichter zu vedienen wie mit Arbeit. Junge Tiere gesunde ältere Tiere,( 1, 2, 3 jährige Tiere) Warum gibt es so viele Jäger bei denen man Wild kaufen kann weil sie ihren eigenen Verbrauch mehr wie gedeckt haben auch den der Verwandtschaft, jetzt wird halt auch noch öffentlich verkauft. Schauen wir uns doch die Sauerei mit den Robben an, da werden auch geschützte Kegelrobben geschossen, auch alles gemacht nur um Gelder kassieren zu können. Es ist zum Kotzen.
      S. Gorbach

  2. Der Mensch nimmt den Tieren ihr „Haus und Nahrung“ und meint auch noch, er sei im Recht. Dieser sog. Schafhalter bietet seine Schafe ja regelrecht an…. So dumm kann auch nur ein Mensch sein!!!

  3. Sehr geehrter Herr Hauschke, ich habe Ihre Petition gelesen. Ich verstehe allerdings Ihre Gründe, die für eine Wiederansiedlung bzw für einen Schutz dieses Raubtieres sprechen, nicht. Wäre schön, wenn Sie diese erläutern.

    Danke, Konstantin

    1. Erstmal sollten Sie sich über die Begriffbestimmung „natürliche Einwanderung“ versus „Wiederansiedlung“ informieren, ich gebe Ihnen dann gerne ein Vielzahl von Gründen, die eine dauerhafte Rückkehr des Wolfes rechtfertigen.
      Sie können sich bezüglich Ihrer Frage auch mit dem Schlagwort „Ökosystemdienstleistung“ vorab auseinandersetzen.

      1. Danke für diese ersten Hinweise. Bin denen nachgegangen: Auf der Nabu-Seite ist vermerkt, dass es seit 150 Jahren keine Wölfe mehr in Deutschland gab. Ich verstehe Sie so, dass der Wolf eine Ökosystemdienstleistung vollbringt. Nun schlußfolgere ich, dass es auch 150 Jahre ohne diese Dienstleistung ging. Denke ich falsch ?
        Bitte nennen Sie mir doch die Vielzahl von Gründen. Danke im Voraus !

        1. Gegenfrage:
          Was bedeuten 150 Jahre Evolutionsgeschichte?

          Da Sie sich nun mit dem Begriff „Ökosystemdienstleistung“ auseinandergesetzt haben, sollten Sie zum Erhalt und der weiteren Expansion der Wolfpopulation schon ein paar Gründe vorliegen haben.

          Würde mich interessieren welche Sie erlesen haben?

          Einen weiteren möchte ich Ihnen wieder mit einem Schlagwort näher bringen: „Ökotourismus“
          Besonders strukturschwache Gebiete wie z.Bsp. die Lausitz in Sachsen, können im Sinne von ökologisch vertretbaren und ökonomisch sinnvollen Tourismus profitieren.

          1. „Was bedeuten schon 150 Jahre in der Evolutionsgeschichte“ ist eine ideologisch-philosophische Frage, die mich argumentativ nicht auf Ihre Seite bringt. Bei Ökosystemdienstleistung habe ich verstanden, dass der Wolf kranke und schwache Tiere frißt und somit der verbleibenden Population hilft, sich besser zu entwickeln. Das verstehe ich als Argument, lese jedoch auch, dass Nutztiere auch gerissen werden. Gegenmaßnahmen hierfür wären zB spezielle Umzäunungen, deren Installation aber kostenintensiv und ggf unschön ist.
            Stichwort Ökotourismus: Lockt die Anwesenheit des Wolfes wirklich so viel mehr Touristen an ? Ist das eine Annahme Ihrerseits (Sie schreiben „können profitieren“) oder gibt es dazu schon ein valides Zahlengerüst oder Beispiele aus anderen Ländern/Regionen ?

            Sie schrieben vorher von einer „Vielzahl von weiteren Gründen“ – ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie einige davon stichpunktartig notieren würden.

            Herzlichen Dank im Voraus

        2. Es ist doch allgemein bekannt , warum es solange keine Wölfe gab . Weil der Mensch sie konsequent ausgerottet hatte , dann „gehörte“ den Jägern der Wald und das Wild allein ( jetzt soll bzw. muss man teilen ) Im Auto hat sie jedenfalls niemand aus Polen wieder zu uns importiert, sie habens allein geschafft. Und wenn man sich den Zustand des Waldes und die Wildbestände, auch nach Ansicht von Förstern so anschaut, dann hat das ökologische Gleichgewicht darunter gelitten, das u.a. der Wolf gefehlt hat , als natürlicher Regulator. Das ihn 150 Jahre keiner seiner speziellen“ Verehrer“ vermisst hat, hat ja sicher auch damit zu tun, dass man mit dem lukrativen Wildfleisch und später dem Füllen von Kühltruhen beschäftigt war. Das ist doch nicht das einzige Tier, dass von der Bildfläche verschwunden war, viele sind unserem ausufernden Lebensstil und Egoismus zum Opfer gefallen vom Käfer bis zum Luchs , auch heute noch . Manche werden wir nie wieder sehen. Ist das nicht beunruhigend ? Die Natur braucht uns nicht, die kommt allein besser klar. Aber umgedreht wird ein Schuh draus. WIR müssen der Natur einen Dienst leisten, indem wir sorgsam mit ihr umgehen und nicht umgedreht alle Ressoursen bis zum Abwinken ausnutzen und ausbeuten . Leben und leben lassen ! Lernen , nebeneinander zu leben . So seh ich das .

  4. Was mit den Schafen gemacht wird, ist definitiv Tierquälerei, egal ob Wolf oder nicht. Diesem soll offensichtlich auch ans Leder. Warum eigentlich die Schafe in einen Stall führen und an ihrem derzeitigen Ort hinterlassen, wo der Stall ist ? (Mit Autos, die an ungeeignetem Ort stehen, geschieht das üblicherweise.) Dem Tierquäler gehört ein Tierhalteverbot ausgesprochen.

  5. „150 Jahre ohne Wolf“
    Eines möchte ich Ihnen noch nachsenden:

    „70 Jahre ohne ein Wolfsrudel im Nationalpark führten dazu, dass die Elche überhand nahmen und das natürliche Gleichgewicht der Natur gestört wurde. Der ganze Nationalpark ist abgegrast worden, das Ergebnis für den Lebensraum der Tiere war katastrophal….“

    http://www.epochtimes.de/genial/natur/dieser-wolf-stellt-etwas-an-und-das-hat-eine-enorme-auswirkung-auf-viele-andere-tiere-a1249847.html

  6. Hallo Konstantin,

    Stichwort “ Ökosystemdienstleistung“:

    – Waldverjüngung:
    siehe auch Beispiel „Der Wolf hat dem Yellowstone Nationalpark neues Leben eingehaucht.“
    – Erfolg. Verminderung von Neozoen:
    z.Bsp. Waschbär, Mufflon (übrigens beides Arten die u.a. zur Bereicherung des Jagderlebnisses von Hobbyjägern eingeführt wurden)
    – natürliche Selektion: Gesunderhalt der wilden Beutetiere (kranke, schwache Tiere), sowie deren Begrenzung
    – Evolution: Der Wolf ist ein Faktor für die natürliche Weiterentwicklung der wilden Huftiere,
    – Bewertung als Zielart: Der Wolf erhöht in seinem Lebensraum nachweisbar die Biodiversität

    Stichwort „Ökotourismus“:

    – Peter Sürth (Biologe u. Wildtierexperte) „Wolfstourismus in Transylvanien“

    beste Grüsse

  7. wie dumm ist der schafhalter? und passend noch im jagdverband. da kann er nicht mehr alles abknallen wenn ihm der wolf zuvor kommt. und wer das grösste mundwerk hat wird sieger! argumente und tatsachen zählen nicht. ist doch ganz einfach.

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