Wolfsmischlinge – Schriftstück der DJGT erhebt schwere Vorwürfe gegen das Thüringer Umweltministerium

Drei Tiere noch immer in Lebensgefahr!

Update zur Lage der Wolfsmischlinge in Thüringen. Stellungnahme der DJGT erhebt schwere Vorwürfe.

Auf unsere Anfrage vom 18.06.18 ob es Neuigkeiten zur Lage der Wolfsmischlingswelpen in Thüringen sowie ihrer Wolfsmutter gibt, erhielten wir lediglich die knappe Auskunft, dass noch drei Hybriden vorhanden sein müssten. Eine Abschussgenehmigung würde weiter vorliegen. Gegenwind bekommt das Thüringische Umweltministerium jedoch noch immer und von immer mehr Seiten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten Anzeige gegen Ministerin Siegesmund erstattet.  Siehe auch: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/03/27/drei-wolfswelpen-erschossen-wolfsschutz-deutschland-erstattet-anzeige-gegen-die-thueringer-umweltministerin-siegesmund/

Auch die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V. erhebt mit ihrer Stellungnahme schwere Vorwürfe gegen die Behörde. Auch moniert die Vorsitzende Almuth Hirth, Richterin am BayObLG a.D. , die Vorgehensweise, dass die Welpen von einem eigens engagierten Trapper in Schlingfallen gelockt und anschließend von Jägern erschossen worden sein sollten. In einer Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz vom 27.03.2018 wird der Einsatz von Schlingfallen erwähnt, aus einem MDR-Bericht wurde der Passus entfernt. 

Abschuss mit keinem Gesetz vereinbar

Die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. wertet die Tötung und die dabei verwendeten Mittel der drei Hybridwölfe als rechtswidrig und spricht sich gegen den Abschuss der verbliebenen Tiere bei Ohrdruf aus. Es würde kein Ausnahmebestand vorliegen. Ebenso sei kein vernünftiger Grund im Sinne des Tierschutzrechts vorhanden. Nach wissenschaftlichen Aspekten gehörten Hybridwölfe zur Gattung Wolf. Auch aus artenschutzrechtlicher Sicht bestehe kein Grund zur Entnahme. Ausnahmen dürften nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben wären. Weiter argumentiert die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V., dass das Muttertier zwar mutmaßlich 65 Schafe im näheren Umkreis gerissen hätte, in Thüringen aber zirka 120.000 Schafen gehalten werden würden. So käme eine Entnahme zur Abwendung erheblicher wirtschaftlicher Schäden auch nicht in Betracht. Weiterhin entkräftet das Gutachten eine Entnahme im Interesse der Gesundheit des Menschen, im öffentlichen Interesse sowie aus Gründen des Artenschutzes. Zitat: „Die Entnahme von Hybridwölfen aus der Natur wird mit Artenschutzgründen und damit begründet, dass international Einigkeit darüber besteht, dass die Hybridisierung  für die Wolfspopulation unerwünscht ist. Dies kann den Schutzstatus der Hybriden nicht beseitigen und stellt keinen vernünftigen Grund dar. Auch gegenüber reinrassigen Wölfen könnte man argumentieren, das sie unerwünscht sind und so den Artenschutz ad absurdum führen.“

Die Tötung der Wolfshybriden sei unter keinem rechtlichen Gesichtspunkt gerechtfertigt gewesen. Auch die Verwendung von Schlingfallen verstöße  sowohl gegen Naturschutzrecht als auch gegen das Tierschutzrecht. Dies gelte auch für die verbliebenen Wolfshybriden, heißt es in dem Gutachten zum Abschluss.

Hier geht es zum kompletten Schriftstück: Formatiert RW Abschuss Hybridwolf_Endversion_überarbeitet-1-1

Besenderung der Mutterwölfin überflüssig

Das Ministerium gab uns darüber hinaus Auskunft darüber, dass über die Besenderung der Wolfsmutter im Herbst 2018 neu entschieden werden müsse. Hier müssten beispielsweise erneut Fallen aufgestellt werden. Wir sind der Meinung, dass auch überhaupt kein vernünftiger Grund für die Besenderung der Wolfsmutter vorliegt. Vielmehr sollten Nutztierhalter in der richtigen Handhabe von Zäunen und gegebenenfalls Herdenschutzhunden unterwiesen werden. Wir widersprechen erneut der Tötung der verbliebenen Wolfsmischlinge.

7 Gedanken zu „Wolfsmischlinge – Schriftstück der DJGT erhebt schwere Vorwürfe gegen das Thüringer Umweltministerium

  1. Es ist schon erschreckend wie dumm und unwissend Verantwortungsträger argumentieren. Hybriden wird es in der Natur immer wieder geben und die Natur regelt das auf ihre Weise,dazu braucht sie keine inkompetenden Menschen.

    1. Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass unsere „Volksvertreter“ für das dicke Geld, das sie beziehen, gar keine Politik mehr liefern, sondern sich ausschließlich mit einem Stecken Pferd befassen und sich daran hoch ziehen, nämlich mit dem Thema „Wolf“. Einfach beängstigend, was manche von Landes Politikern für einen ausgemachten Schwachsinn von sich geben. In Jedem Land gibt es mehr, als reichlich dringend zu bearbeitende Baustellen und die Taugenichtse kümmern sich um Wolfshybriden, die von jeher in der Natur wunderbar zurecht kamen ohne, dass der Schlauberger von Mensch sich einmischen musste. Raus schmeißen sollten wir diese Sippschaft, denn sie leben von unseren Steuergeldern, verplempern sie und lassen sich ihre Arbeitszeit, die den Steuerzahler teuer zu stehen kommt dafür bezahlen, dass sie sich an einem Thema die Zähne ausbeißen und sich permanent damit blamieren, weil einfach keinerlei oder kaum Fach Kenntnisse vorhanden sind. Zum Bedauern vieler Bürger entpuppen sich einige von Ihnen als regelrechte Tötungsforderungsmaschinen, die in einer Demokratie mit Gesetzen und Regeln nichts zu suchen haben, weil sie permanent bemüht sind, genau diese zu unterlaufen und für sich in Anspruch nehmen, Gesetze und Verordnungen (Wolf) zu ignorieren. Es sind die besten Vorbilder, die ein Land sich leisten kann. Armes Deutschland, in dem das Öko System Fauna kaum eine Chance hat, sich zu vervollkommnen.

  2. Es ist absolut unverständlich, wieso so halsstarrig auf der Tötung bestanden wird. Und mit völlig verzerrten pseudo Argumenten.

  3. Acht wildernde Hunde griffen in Forchheim Rehe an. Anscheinend schmeißt man aus lauter Hass auf den Wolf, schon seine Hunde raus. Wir gehen wirklich schlimme Zeiten entgegen. Ob diese Hunde evtl misshandelt wurden weiss keiner. Auch nicht ob diese für Menschen gefährlich sind. Auch was mit den Hunden passiert weiss keiner.

  4. Ich bin der Meinung, daß man eher diverse Personen aus Ministerien und anderen Behörden entnehmen sollte, als ein paar Wolfs- Hybriden ! Wolfs – Hybriden können sich in der Regel selbst ernähren,…………..

  5. Politiker Deutschlands weisen doch fast ausnahmslos ein Armutszeugnis in ihrem Denken und Handeln aus. Wölfe (auch andere Tiere) werden umgebracht, gedeckt von Politikern, weil Wildtiere das tun, was die Natur ihnen vorgibt. Im Gegesnatz dazu tun zu viele Menschen, das, was mit ihrer Natur gar nicht vereinbar ist. Fleischfressende Wildtiere haben keine Wahl. Menschen brauchen kein Tierfleisch zu essen, dafür sind menschliche Körper gar nicht von Natur aus geschaffen. Und Menschen haben die Wahl! Ich habe noch nie Gefährlicheres erlebt als amtierende und etablierte Politiker aller Parteien-Couleur!

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