Erfolgsmodell Schonung für Füchse in Nationalparks

Schonung von Füchsen in deutschen Nationalparks: Ein Erfolgsmodell

Das Aktionsbündnis Fuchs ist eine bundesweite Initiative von mehr als 60 Tier- und Naturschutzverbänden mit dem Ziel einer ganzjährigen jagdlichen Schonung des Rotfuchses. Auch Wolfsschutz Deutschland e.V. ist Mitglied im Aktionsbündnis Fuchs. Eine Umfrage des Aktionsbündnisses Fuchs zeigt, dass die allermeisten deutschen Nationalparks die Fuchsjagd ganz unterbunden oder sie zumindest stark eingeschränkt haben – mit durchweg positivem Fazit. Der Jägerschaft ist das ein Dorn im Auge: Sie fürchtet nichts mehr als Gebiete, die der Bevölkerung vor Augen führen, dass die Natur sich in weiten Teilen auch ohne den Eingriff von Hobbyjägern problemlos regelt.

Jäger wehren sich mit allen Mitteln gegen die Ausweisung größerer Gebiete, in denen die Jagd ruht. Kaum verwunderlich, zeigen Erfahrungen etwa mit fuchsjagdfreien Regionen im Ausland doch, dass die natürlichen Regulationsmechanismen sowohl in naturbelassenen Gebieten als auch in der modernen Kulturlandschaft ohne Jagd auf Beutegreifer problemlos funktionieren. Ob in Luxemburg, wo Füchse seit einigen Jahren nicht mehr gejagt werden, im weitestgehend jagdfreien Schweizer Kanton Genf oder in den Dünengebieten Nordhollands: Weder ist es dort zu der stets von den Jagdverbänden prognostizierten „Explosion der Fuchsbestände“ gekommen, noch hat sich die Situation bedrohter Arten verschlechtert. Im Gegenteil: Genf beispielsweise erfreut sich heute einer deutlich höheren Diversität und Dichte der Wasservogelfauna; gerade auch bedrohte Arten haben vom Jagdverbot profitiert. In Luxemburg deuten aktuelle Zahlen darauf hin, dass die Verbreitung des Fuchsbandwurms seit dem Jagdverbot rückläufig ist.

In Deutschland sorgt die einflussreiche Jagdlobby durch massiven politischen Druck jedoch dafür, dass Füchse und andere Beutegreifer praktisch flächendeckend bejagt werden dürfen. Selbst die Einführung noch so kurzer Schonzeiten – wie zuletzt etwa in Hessen – torpedieren die Jagdverbände vehement.

Keine Fuchsjagd in elf deutschen Nationalparks

Tatsächlich gibt es jedoch bereits Gebiete in Deutschland, in denen Füchse – und andere Beutegreifer – ganzjährig geschont werden: Wie eine Umfrage des Aktionsbündnisses Fuchs zeigt,

  • findet in elf der 16 deutschen Nationalparks gar keine Fuchsjagd statt;
  • in drei weiteren ist sie stark eingeschränkt und auf kleine Gebiete konzentriert, vornehmlich auf Drängen privater Geflügelhalter;
  • werden Füchse lediglich im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer weitgehend ohne Einschränkungen zum vermeintlichen Schutz von Küstenvögeln bejagt. Ob diese Maßnahmen sinnvoll sind, ist jedoch fraglich, da die Fuchsdichte nach Angaben der Parkverwaltung nicht erfasst wird und keine systematische Erfolgskontrolle der Bejagung stattfindet.

Vom NLP Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer haben wir leider trotz mehrmaligen Nachfassens keine Antwort erhalten.

Mehrere dieser Fuchsjagdverbote sind jüngeren Datums: In drei Nationalparks wurde die Fuchsjagd in den letzten zwölf Jahren verboten oder eingeschränkt – und das aus gutem Grund: Weder registrieren die Verwaltungen der fuchsjagdfreien Parks eine Zunahme der Fuchspopulation in den letzten 15 Jahren, noch berichten sie von Problemen im Natur- oder Artenschutz, die mit Füchsen im Zusammenhang stehen.

Jagd kann Fuchspopulationen nicht „regulieren“

In einer wissenschaftlichen Schrift zu Rotfuchs und Dachs begründet die Verwaltung des Nationalparks Bayerischer Wald auch, warum dies so ist: Wo Füchse nicht bejagt werden, leben sie in stabilen Familiengemeinschaften zusammen und bekommen weniger Nachwuchs – im Nationalparkgebiet durchschnittlich nur 1,7 Welpen pro Wurf. Greift der Mensch mit Flinte und Falle in dieses soziale Gefüge ein, brechen die Gruppen jedoch auseinander, und die Geburtenrate steigt stark an. Verluste werden dadurch wieder ausgeglichen. Die Jagd hat also keinen nachhaltigen Einfluss auf die Fuchsdichte.

Jäger wettern gegen die Schonung von Beutegreifern

Das Jagdverbot auf Füchse, das in den allermeisten deutschen Nationalparks herrscht, ist ein wahres Erfolgsmodell. Es belegt einmal mehr, dass die grausame flächendecke Verfolgung von Füchsen vollkommen unsinnig ist.

Der Jägerschaft ist das ein Dorn im Auge. Je klarer die Sinnlosigkeit der Fuchsjagd den Menschen vor Augen geführt wird, desto stärker wird der politische Druck, sie auch außerhalb von Nationalparks zu untersagen oder einzuschränken. Dass Füchse allein für den Lustgewinn einer kleinen Minderheit zu hunderttausenden erschossen oder in Fallen gefangen werden und dabei nicht einmal vor Welpen Halt gemacht wird, dürfte der Bevölkerungsmehrheit kaum vermittelbar sein. In den Jagdverbänden werden daher jene Stimmen immer lauter, die von den Nationalparkverwaltungen eine Ausweitung der Jagd fordern. So ließ etwa das Jagdmagazin „Unsere Jagd“ im Mai dieses Jahres zwei „passionierte Raubwildjäger“ mit fadenscheinigen Argumenten gegen die Schonung von Beutegreifern in Nationalparks wettern.

Es ist zu hoffen, dass die Nationalparks sich diesem Druck der Jagdlobby nicht beugen und sich weiterhin an wissenschaftlichen Erkenntnissen statt an waidmännischen Abschussinteressen orientieren.

 

 

10 Gedanken zu „Erfolgsmodell Schonung für Füchse in Nationalparks

  1. Endlich lese ich etwas Erfreuliches. Endlich liest man von Jagdverbot. Ich hoffe sooo sehr,dass die Jagerei drastisch eingeschränkt wird.

  2. Allein kann niemand die Welt verändern,
    aber jeder kann mithelfen, sie dort, wo er steht,
    ein wenig menschlicher zu machen.
    Gratuliere zu Ihren Erfolgen.

  3. Ich bin für Wolf und Fuchsschutz
    Es ist nicht zu verstehen, warum jeder Angst vor diesen Tieren hat. Es gibt sie schon immer und unsere Vorfahren haben auch mit diesen Tieren gelebt sich engagiert.

  4. Ich freue mich für diesen Erfolg. Ich bin dafür, dass die Jagd nicht nur eingeschränkt sondern ganz verboten wird. Jäger sind und bleiben für mich Lustmörder. Das ökologische Gleichgewicht kann nur hergestellt werden, wenn die Jagd verboten wird. Auf lange Sicht schaffen das unsere Beutegreifer alleine, nur so wird auch der Wald wieder gesunden. Den Tieren mit Respekt begegnen und ihr Leben achten.

  5. Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen von National Parks vor den Lusttötern nicht einknicken. Was bei uns in Deutschland an Grausamkeit und Brutalität gegenüber Füchsen erlaubt ist, spottet jeder Beschreibung und dass solche Mord Orgien überhaupt statt finden dürfen, verdanken wir den Parteien mit dem „C“ vor ihrem Partei Namen und den Grünröcken, die sich gegenüber der Regierung als „Naturschützer“ bezeichnen und dafür große, finanzielle Unterstützung von der Regierung bekommen.
    Wir haben reichlich Beispiele, auch in anderen Ländern, in denen die Fuchsjagd generell verboten ist, dass die Natur sich erholt und es keine Überpopulationen an Füchsen gibt. Nur die Deutsche Regierung geht auch vor der Jagd Lobby in die Knie und das ist verantwortungslos in hohem Maße und nicht nachvollziehbar.
    Das Jagd Gesetz besteht bereits seit 1934 und wurde NIE novelliert. Wir fragen uns warum? Weil die Lust Töter bis oben sowohl in Landes, als auch in der Bundes Regierung sitzen und dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Eine Schande!

  6. 600000 Füchse werden offiziell getötet. Die Naturschützer gehen aber von 850000- 900000 aus. Denn viele angeschossene Tiere verkriechen sich. Bei uns im Knoblauchsland beträgt die Jagsstrecke 150 Füchse. Aber dafür haben die Bewohner dort, mit einer Ratte Plage zu tun. Der Bund Naturschutz Biologe verneint eindeutig, die Jagd auf Fuchs und Marder. Ich hoffe wenn in Bayern, es ein Grün Rot Rotes Bündnis gibt, werden es auch in Bayern die Tiere leichter haben. Dies würde Wolf, Luchs und den kleineren Raubtieren wie z. B. Fuchs zu Gute kommen. Auch wurde sich hier in Bayern viel in der Massentierhaltung ändern. Mit einigen Politikern sprach ich auch selbst. Wir wollen nicht mehr verletzte Füchse in den Bayrischen Wald fahren und wieder abholen, wenn diese nicht waidgerecht sondern angeschossen wurden. Hier gilt der Dank Robert Derbeck der dies bei uns in Nbg macht. Wir dürfen uns von dem Bauernverband und dem Verband der deutschen Jagd, nicht beeinflussen lassen. Die haben nur angst, sie können nicht mehr rumballern. Deswegen dürfen wir nicht aufhören und ein generelles Jagdverbot, muss unser aller Ziel sein. Dann nur dann werden sich unsere Wälder und Tierbestände erholen.

  7. Jäger sind weiterbildungsresistente Lustmörder! Wer allein aus sog. niedrigen Beweggründen mordet ist kriminell und Kriminelle gehören eingesperrt! Wenn keine Besserung zu erwarten ist gehören sie in Sicherungsverwahrung!

  8. Ich kann es nicht mehr hören!! Auch wenn ich mich wieder einmal wiederhole! Ich schütze meine 3 Katzen mit einem Zaum 8.5 m lang, 4.5 m breit und 3.5 m hoch! Natürlich ohne Strom sondern mit einem Zaundach. In die Erde versenkt 50cm. Wir haben keine Wölfe, aber der würde auch nicht reinkommen. Aber eine Hauptstraße beim Wald (Naturschutzgebiet). Meinen Katzen kann nicht passieren und auch Vögel und Eichhörnchen sind geschützt vor meinen Katzen. Der Marder kommt nicht rein! Das Gehege war nicht billig! Aber ich bin verpflichtet meine Tiere zu schützen und andere Kleintiere vor ihnen.
    Warum kann man sich nicht auf den Wolf einstellen. In jedem Beruf gibt es Weiterbildungskurse. Warum sehen die Nutztierhalter, es nicht als eine Art Weiterbildung an. Jedes Raubtier ist grausam! Ganz normale, gut gefütterte Hauskatzen, sind grausame Mörder. Die spielen mit Kleintieren. Der Wolf tötet, aus Hunger. Er wird sich immer das leichteste Opfer suchen. Deswegen müssen sich die Nutztierhalter, auch um ihre Tiere dem entsprechend kümmern bzw diese schützen. In Wahrheit haben diese Tiere gar keinen großen Wert für die Halter. Denn sie dienen nur als Nahrung. Auf speziellen Anti Wolf Seiten lese ich, da hätten die Pferde die wären 150000€ bis hin zu mehreren Millionen wert. Ja dann schützt diese Wertvollen Tiere doch! Es ist ein Widerspruch in sich, angeblich so teuere Pferde, dann aber kein Geld um diese zu schützen. Und wieder muss ich sagen , es ist ein Kollerteralschaden. Nicht mehr nicht weniger. Die bekommen Zäune fast geschenkt, aber wollen diese nicht. Die füttern zum Teil die Tiere an. Wir züchten,quälen Tiere damit sie uns als Nahrung dienen, gehen aber auf Tiere los, die sich von anderen Tieren ernähren. Wir sind schlimmer!! Der Wolf folgt nur seiner Natur. Im Tiergarten Nbg sind lauter Elektrozäune, damit der Fuchs den Tieren nichts tut. Diese Zäune sind nicht so hoch wie die Wolfsschutz Zäune, aber es gab keine Übergriffe auf Tiere, durch den Fuchs. Man muss sein Eigentum schützen! Aber manche sind einfach nur dumm, oder stellen sich dumm und tun dies mit Absicht, ihre Tiere nicht schützen. Entweder weil sie in die Zeitung oder sogar ins TV wollen. Oder weil der Wolf gejagt werden soll. Denn die Jäger brauchen Opfer!! Mit der besten Ausrüstung, ab in den Wald und mit der Zeit werden Marder und Fuchs langweilig, da muss schon was großes her! Wolf und Luchs. Liebe Bären bleibt besser weg!!! Auch euch würde man hier töten. Armselige Gesellschaft.

    1. Danke danke danke! Sie sprechen mir sooo aus der Seele. Wenn doch nur alle Menschen so denken würden. Dann müsste man endlich um die armen Tiere da draußen keine Angst mehr haben.

  9. Könntet ihr auch ein paar Quellen dazu angeben. Es würde die seriösität noch unterstreichen, wenn man neutrale Bezugsquellen zur Hand hat.

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