Niedersachsen: Jetzt will man Wölfe regional abschießen

In Niedersachsen eskalieren Politiker, Bauern und Jäger mit absurden Forderungen nach Abschüssen von Wölfen weiter, obwohl die Fakten nach neusten Rissen zeigen, dass die meisten Weidetiere wieder einmal mehr nicht geschützt waren.  Im Fall der zerstückelten Wölfe gab es tatsächlich eine Anzeige, die Staatsanwaltschaft ermittelte wohl auch, doch das Verfahren wurde gleich wieder eingestellt. Hintergründe zu diesen Fällen und weitere Fakten in unserer neuen Niedersachsenreportage.

Interessengruppen machen ja bereits seit Jahren Druck auf Bundesregierung, in Landesregierungen bis hin zur EU, den Schutzstatus von Wölfen herabzusetzen. EU-Kommissar Sinkevicius teilte diesen Begehrlichkeiten aber erst wieder vor Kurzem eine Absage. Die Länder, die den EU-Vertrag unterschrieben hatten, müssen sich auch an die Vereinbarungen halten. Dort wo heute einfach geschossen werden kann, wie z. B. in Frankreich, waren Ausnahmen im Vertrag vereinbart worden.

 

Unsere Wölfe in Deutschland gehen schweren Zeiten entgegen. Während man von anderen Ländern, wie Indien oder Nepal oder auch Ländern in Afrika erwartet, dass dort Beutegreifer geschützt werden und viele Orgas auch mächtig Werbung sowie Profit mit entsprechenden Projekten machen, hält man in Deutschland nicht einmal Wölfe aus. Sie werden zum Spielball von Politik und Lobbyisten. Foto: Brigitte Sommer

Diese Ausnahmen gelten nicht für Deutschland. Viele Wolfsfreunde erleichtert dies und viele sind beruhigt. Zu Unrecht, unserer Meinung nach.

Koalitionsvertrag im Bund sieht ein regional differenziertes Bestandsmanagement europarechtskonform vor

Niedersachsens Ministerpräsident Weil (SPD) erklärte, die rot-grüne Landesregierung habe sich verpflichtet, an einem Konzept der Ampel-Regierung für ein europarechtskonformes, regional differenziertes Bestandsmanagement mitzuarbeiten, wodurch Wölfe in bestimmten Regionen geschossen werden könnten, um ihre Zahl konstant zu halten, so Weil.

Fast wie choreografiert scheinen mit dieser Forderung von Weil ein Großriss im Landkreis Stade sowie mehrere Rissvorfälle im LK Gifhorn, LK Nienburg und im Bereich des Rehburger Rudels vorgekommen zu sein.  Niedersachsens Umweltminister bläst in einem Beitrag des NDR ins gleiche Horn. Zitat: Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fordert neue Regeln zum Umgang mit Wölfen. Er reagiert damit auf den mutmaßlichen Wolfsangriff im Landkreis Stade. Dabei starben mehr als 50 Schafe. „Wir merken, dass wir mit den jetzigen Regeln so nicht weiterkommen“, sagte Meyer (Grüne) im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen. Man wolle den Wolf erhalten – doch wo die Tiere trotz Herdenschutzmaßnahmen große Schäden anrichten, müsse schnell und unbürokratisch gehandelt werden – bis hin zu Abschussgenehmigungen gleich für mehrere Wölfe. Es könne nicht sein, dass man wochenlang abwartet, um einen „Problemwolf“ mithilfe von DNA-Proben zu identifizieren. Wichtig sei zudem die Möglichkeit, regional differenziert zu handeln, erklärte Meyer.

Die gerissenen Tiere waren nicht geschützt

Weder der NDR, noch andere Medien berichteten darüber, dass die Weidetiere nicht fachgerecht geschützt waren. Stattdessen wurde wieder einmal mehr Stimmung gegen Wölfe gemacht. Auch die Landesjägerschaft, die ausgerechnet auch noch das Wolfsmonitoring inne hat, beteiligte sich an vorschnellen Abschussforderungen. Statt Aufklärung wurde in vielen Artikel wieder einmal mehr Angst und Panik gemacht. Wozu soll dies dienen? Soll eine Bevölkerung, die in der Mehrheit positiv den Wölfen gegenüber steht, endlich auf Wolfsabschüsse eingenordet werden? Kaum jemand weiß anscheinend, dass Abschüsse bereits im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. Auch Agrarminister Özdemir (Grüne) macht mit Stimmung für ein regionales aktives Wolfsmanagement. Doch nicht nur das, er hat sogar zugesagt, gemeinsam mit Wirtschaftsminister Lindner (FDP) auf Jagd zu gehen.

Der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe hat zum Fall des Großrisses tatsächlich einen Faktencheck gemacht, dessen Beurteilung wir voll unterstützen.

Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dsss die Tiere nicht geschützt gewesen sind.

 

Fakten stützen These von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Wolfstötungen in Niedersachsen: Erst ein Urteil in 20 Jahren
Braunschweig: Die Zahlen des Umweltministeriums stützen die These der Tierschützer. Die Täter blieben in der Regel straffrei. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2011.
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Die Vorwürfe waren deutlich an unsere Zeitung adressiert. In der Folge der Berichterstattung Mitte August über den Ermittlungsstand nach dem gefundenen Wolfskopf vor dem Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde und dem im Mittellandkanal bei Sehnde entsorgten Wolfskadaver hatte ein Leser geschrieben, diese Zeitung würde einem „dubiosen Verein“ ein Forum bieten, „krude Vorwürfe“ gegenüber der Polizei und ihrer Ermittlungsarbeit zu äußern.
Gemeint war in dem Fall der Verein „Wolfsschutz-Deutschland“, aber auch der „Freundeskreis Freilebender Wölfe“ hatte sich ganz ähnlich zur Arbeit der Ermittlungsbehörden geäußert. Hier der Link zum Artikel: https://www.braunschweiger-zeitung.de/niedersachsen/article239307219/Wolfstoetungen-in-Niedersachsen-Erst-ein-Urteil-in-20-Jahren.html?fbclid=IwAR3cZx5slR6qIZWT6leMQZSefUkvQ1axGR_ex8pcthe6Qp2yRCYNvzWOysg

Fall Leiferde: Immer noch kein Täter, Verfahren eingestellt

Die WAZ schreibt heute in einem Artikel, dass das Verfahren aufgrund einer Strafanzeige im Fall Leiferde bereits wieder eingestellt worden sei. Zitat aus dem Artikel: „Täter konnten bislang nicht ermittelt werden. In den Leiferder Fall kam zwischenzeitlich dann auch Bewegung. „Die Staatsanwaltschaft hat in einem Verfahren dieses gegen einen namentlich bekannten Beschuldigten geführt, da eine konkrete Strafanzeige gegen diese Person existiert und die Staatsanwaltschaft in solchen Fällen verpflichtet ist, die Person als Beschuldigten zu führen“, bestätigte Stefan Rusch, erster Staatsanwalt in Hildesheim und dortiger stellvertretender Pressesprecher. Aber: „die in der Anzeige genannten Aspekte waren jedoch nicht geeignet, um einen Anfangsverdacht zu begründen, sodass das Verfahren eingestellt wurde. Ein Täter konnte bislang nicht ermittelt werden,“ teilte die Staatsanwaltschaft auf AZ-Anfrage weiter mit. Hier der Link zum Artikel in der WAZ: https://www.waz-online.de/lokales/gifhorn-lk/gifhorn/illegale-toetung-zweier-woelfe-im-kreis-gifhorn-das-ist-der-aktuelle-stand-der-ermittlungen-OMCJVEVDB5CH7NFCADBKBNAE5I.html

 

Nur eine Null-Abschuss-Politik kann weitere Auswüchse verhindern

Nicht ein regionales Bestandsmanagement kann unserer Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V., solchen Eskalationen Einhalt gebieten, sondern nur eine Null-Wolfsabschusspolitik. Denn solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten und umgesetzt werden, so lange werden bestimmte Halter und Interessengruppen dafür sorgen, dass es Risse gibt, um Wolfsabschüsse zu fordern und umzusetzen.

Wolf im Landkreis Cuxhaven illegal erschossen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus.

Update – 23.11.2022

Niedersachsen – eine überraschende Wendung nimmt nun der Fall eines augenscheinlich illegal getöteten Wolfs bei Stubben. Statt Schussverletzungen hätte man nun in Berlin die überraschende Totesursache Bisse festgestellt. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Stubben-Ursache-von-Tod-von-Wolf-steht-fest,aktuelloldenburg11090.html?fbclid=IwAR27pCy9JP7SA3kOq_QP86seUFr9eJuBUm356Jd-IJ1eBpC8BjgINVSIyLY

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind äußert überrascht und verwundert, zumal ein Zwischenergebnis „Schüsse“ gelautet hatte. Wir hatten Anzeige gestellt, die nun natürlich obsolet ist. Die betrifft auch die Belohnung: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/18/wolf-im-landkreis-cuxhaven-illegal-erschossen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/

Am Montag Morgen wurde bei Beverstedt-Stubben ein toter Wolf aufgefunden. Das Tier wurde laut Untersuchungen mit drei Schüssen getötet und dann einfach abgelegt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 2.000 Euro aus.

„Genau solche Taten sind die Folge von Umweltminister Lies (SPD) absurden geheimen Wolfsjagden,“ so Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V.. „Das Unrechtsbewusstsein in einem bestimmten Teil der Bevölkerung, der Waffen besitzen darf, verschwindet. Selbstjustiz wird als Kavaliersdelikt angesehen.“ Es könne auch kaum ein Zufall sein, dass eine Schießgenehmigung auf einen Wolf bei Wittmund vor ein paar Tagen bekannt wurde. Bestimmte Kreise würden kaum noch Hemmungen verspüren. Erschreckend käme hinzu, dass in Deutschland kaum Wildtierkriminalität aufgeklärt werden würde und wenn tatsächlich einmal ein Täter erwischt werden würde, kaum ersthafte Konsequenzen zu erwarten wären. „Hier muss der öffentliche Druck noch viel höher werden.“

Beispielfoto toter Wolf.

 

Der zuständige Jagdpächter hatte den Fund des toten Tieres dem Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven gemeldet. Darauf hin hätten der zuständige Wolfsberater und die Polizei vor Ort Spuren gesichert und entdeckt, dass der Wolf mit drei Schüssen getötet worden ist. „Unserer Ansicht nach haben wir es hier mit einer regelrechten Hinrichtung zu tun“, so Sommer.

Das tote Tier wurde für weitere Untersuchungen nach Berlin zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung  gebracht.

Eine Blutspur zieht sich durch Wolfsfamilien im Cuxland

Das Rudel, das sich vor ein paar Jahren das Cuxland als Revier ausgesucht hatte, wurde ebenso grausam ermordet. Die  Mutterwölfin wurde illegal erschossen https://www.deutschlandfunk.de/niedersachsen-unbekannte-erschiessen-wolf-bei-cuxhaven-100.html auf einem Feld gefunden. Auch der Vater „verschwand.“ Da die Jungwölfe noch nicht genug Erfahrung im Jagen hatten, waren die Folge eher mehr als weniger Nutztierrisse. Gegen dieses Rudel gab es eine mediale Hetze, die ihresgleichen suchte. Selbst ein inzwischen verstorbener Wolfsexperte und Ökojäger zog eine „Endlösung“ für dieses Rudel in Betracht. Danach „verschwanden“ auch die Jungtiere.

Und wie bereits vermutet, siedelten sich kurze Zeit später erneut Wölfe im Gebiet an und die Hetze von Jägern und Weidetierhaltern erklomm einen neuen Höhepunkt mit der Abschussgenehmigung von Umweltminister Lies (SPD), der zuvor geheime Jagden auf diverse Rudel in Niedersachsen genehmigt hatte, aber mit dem Abschuss an einer Klage scheiterte. Nun versucht man es wohl erneut auf die illegale Tour.

„Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige und wir setzen eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des oder der Täter aus.“

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/22/nazijargon-herr-wotschikowsky-spricht-von-moeglicher-endloesung-fuer-das-cuxhavener-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/23/niedersachsen-woelfe-aus-garlstedt-und-schiffdorf-duerfen-vorerst-nicht-getoetet-werden/

Die Landesjägerschaft forderte bereits, dass Jäger anonym bleiben sollten und erschossene Wölfe einfach am Straßenrand ablegen dürfen sollten: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Abschuss-von-Woelfen-Jaeger-wollen-anonym-bleiben,wolf4260.html?fbclid=IwAR3CEVVacVK5zr0ifBAmBYOhyN1BLoDt7XdMas4B-Y_0dg56JZ3oNU-bE_s

 

 

 

 

 

Niedersachsen: Wölfe aus Garlstedt und Schiffdorf dürfen vorerst nicht getötet werden

Erneute Schlappe für Niedersachsens Umweltminister Lies (SPD). Das Verwaltungsgericht in Oldenburg hat jetzt Eilanträgen von zwei Naturschutzvereinen stattgegeben. Die Wölfe aus Schiffdorf und Garlstedt dürfen nicht getötet werden.

Beispielbild Wölfin © Brigitte Sommer

Die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Oldenburg hat mit den Anträgen der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ und des „Freundeskreises freilebender Wölfe“ stattgegeben. Das Land Niedersachsen hatte Anfang des Jahres eine Abschussverfügung gegen Wölfe aus beiden Rudeln gestellt. Gegen diese Ausnahmegenehmigungen klagten beide Vereine.

Das Gericht hat nun festgestellt, dass die Ausnahmegenehmigung im Fall des Schiffdorfer Rudels „voraussichtlich rechtswidrig“ ist, weil in der Genehmigung  kein spezieller Wolf als „Schädling“ herausgehoben wurde. Außerdem wurden die entstandenen Schäden nicht einem speziellen Rudel zugeordnet. Zudem sieht das Gericht im Falle des Garlstedter Rudels keine Grundlage dafür, dass bei den Wölfen das Überwinden von Schutzvorkehrungen zum für sie normalen Jagdverhalten gehört.

Leidvolle Geschichte von Wölfen im Cuxland

Die zwei Rudel leben im ehemaligen Gebiet des Cuxlandrudels, dessen Mutterwölfin illegal erschossen auf einem Feld gefunden wurde. Auch der Vater „verschwand.“ Da die Jungwölfe noch nicht genug Erfahrung im Jagen hatten, waren die Folge eher mehr als weniger Nutztierrisse. Gegen dieses Rudel gab es eine mediale Hetze, die ihresgleichen suchte. Selbst ein inzwischen verstorbener Wolfsexperte und Ökojäger zog eine „Endlösung“ für dieses Rudel in Betracht. Danach „verschwanden“ auch die Jungtiere.

Und wie bereits vermutet, siedelten sich kurze Zeit später erneut Wölfe im Gebiet an und die Hetze von JägerInnen und WeidetierhalterInnen erklomm einen neuen Höhepunkt mit der Abschussgenehmigung von Umweltminister Lies (SPD), der zuvor geheime Jagden auf diverse Rudel in Niedersachsen genehmigt hatte. Auch hiergegen wurde geklagt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat noch keine Klagefähigkeit erreicht, stellt aber Strafanzeigen nach Vollzug.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hofft, dass damit auch die mediale Hetze gegen die Beutegreifer endlich einer vernünftigen und sachlichen Berichterstattung weicht und WeidetierhalterInnen endlich das Thema Herdenschutz angehen.

Land kann Beschwerde einlegen

Die Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig. Das Land Niedersachsen kann noch Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht einlegen.

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/14/niedersachsen-umweltminister-lies-spd-will-woelfe-aus-zwei-rudeln-im-cuxland-totschiessen-lassen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/09/gerichtsklatsche-gegen-um-lies-spd-geheime-wolfsjagden-illegal/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/15/niedersachsen-lies-spd-genehmigt-die-toetung-von-zwei-woelfen-aus-dem-cuxland/

Presseinfo des Verwaltungsgerichts Oldenburg: https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html?fbclid=IwAR0sB86x2ZoFA0bXVpAzRMk1GuyDJCmsutdgJ-V-5NaXgc9qAS5gMthajfU

Niedersachsen: Umweltminister Lies (SPD) will Wölfe aus zwei Rudeln im Cuxland totschießen lassen

Obwohl es im Kreistag keine Mehrheit für einen Abschussantrag gab, will Umweltminister Lies (SPD) laut einem Artikel in Nord24 jeweils einen Wolf wegen Weidetierrissen aus dem Schiffdorfer Rudel und aus dem Garlstedter Rudel erschießen lassen. Erneut ging dieser Info keine Pressemitteilung voraus. Angeblich wären die Jäger im Umkreis beider Rudel schon informiert worden. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste. Wir werfen Minister, Medien und betroffenem Schäfer Tricksereien und Täuschungsmanöver vor.

Die Zäune waren wohl nicht, wie in der Rissliste angegeben, wolfsabweisend gewesen und die Rissen sollen nicht direkt am Deich, wo Umweltminister Lies zu einem Pressetermin eingeladen hatte stattgefunden haben, sondern im Deichhinterland auf einer nur rudimentär eingezäunten Weide, die zudem auch noch Sturmschäden aufgewiesen hätte. Umweltminister Lies setzt damit seine Lobbypolitik fort und führt damit seine Aufgabe als Umweltminister ad absurdum. Die Grünen in Niedersachsen hatten bereits gegen seine geheim gehaltene Wolfsjagden geklagt, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten Strafanzeigen gestellt, die jedoch nicht weiter verfolgt werden.

Schlimme Zeiten für Wölfe in Deutschland. Beispielbild © Brigitte Sommer

Will Lies wolfsfreie Zonen durch die Hintertür durchsetzen?

Mit den Schießgenehmigungen auf diese beiden weiteren Rudel, dürfte nun das elfte Rudel in Niedersachsen von Abschuss gefährdet sein. Dabei ist WeidetierhalternInnen damit rein gar nicht geholfen, denn wie man sieht, siedeln sich in den leer geschossenen Gebieten immer wieder neue Wölfe an. Das Zerschießen der Rudel zerstört die Familienstrukturen und es folgen nicht weniger, sondern mehr Risse, weil sie verbleibenden Jungtiere noch unerfahren im Jagen sind. So wählen sie den leichteren Weg eines Weidetierrisses. Fakten, die weder Schäfer Krüger noch den Umweltminister Lies zu interessieren scheinen, nutzte er doch die Gelegeneheit beim Pressetermin auf dem Deich, der Agrarlobby „wolfsfreie Zonen“ in Aussicht zu stellen. So war das vorausgegangene Cuxlandrudel illegal beseitigt worden.

 

Wir suchen dringend aktive WolfsfreundeInnen aus dem Cuxland

Wir brauchen aktive Hilfe im Gebiet der beiden vom Abschuss betroffenen Rudel. Hier Info: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir bleiben mit unseren Aktionen stets im legalen Bereich und wir sichern neuen Mitgliedern und aktiven Mitgliedern Anonymität zu.

Screenshot von der Seite wolfsmonitoring.com. Die beiden von Abschüssen gefährdeten Rudel sind rot eingekringelt. Aus dieser Region suchen wir dringend Menschen, die aktiv werden wollen.

Schlechte Aussichten in der neuen Regierungskolation für Wölfe

Es scheint sogar, dass Niedersachsen Rückendeckung vom Bund erhalten könnte, denn anscheinend versucht man den strengen Schutz der Wölfe aufzuweichen. Die Ampel bricht schon jetzt etliche Wahlversprechen, obwohl sie noch nicht einmal richtig mit dem Regieren angefangen hat.

Zitat aus dem Koalitionsvertrag:
„Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten.“
Konkret heißt es, man wolle den zuständigen Bundesländern „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen.“
Was nichts anderes heisst, als künftig Wolfsabschüsse noch weiter zu erleichtern. Dennoch werden wir, falls hier erneut Wölfe aus diesen beiden Rudeln getötet werden sollten, Strafanzeige stellen. Denn noch ist es bisherige EU-Recht gültig.

Quellen: https://www.nord24.de/landkreis-cuxhaven/kreistag-keine-mehrheit-fuer-dringlichkeitsantrag-zum-wolf-70684.html?fbclid=IwAR0uJmlKEbEOsW0kyPW590zfzup6tSVvDKRpCIRD-QseuJtBpC1POcXBczA

https://www.nord24.de/landkreis-cuxhaven/wenn-woelfe-zum-abschuss-freigegeben-werden-70936.html?fbclid=IwAR0Yd1UYx7bcLBJkdQHP2IaOt4u6BievvBRHSd0JhDVZurCQ16WmAhn-Nws

https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/31-schafe-tot-es-war-der-wolf-78502172.bild.html?fbclid=IwAR2MNS4f6c2kbBWw417_GzOTKFTMqxk84oI7c2_mE8b099g9OaB4CWYvahU###wt_ref=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F&wt_t=1639491608502

Info Rudel Schiffdorf: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-schiffdorf

Info Rudel Garlstedt: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-garlstedt

Aus das vorangegangene Cuxlandrudel war der Agrarlobby im Weg und sollte „legal“ erschossen werden. Bevor es dazu kam, wurde es allerdings illegal beseitigt: https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/958469/notfalls-sollen-ganze-wolfsrudel-geschossen-werden

Wir berichteten unter anderem hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/22/nazijargon-herr-wotschikowsky-spricht-von-moeglicher-endloesung-fuer-das-cuxhavener-rudel/

Gericht gibt Feuer frei auf Wolf Roddy in Niedersachsen – Beschluss nicht rechtskräftig – Beschwerde wird eingelegt

Roddy soll sterben – Umweltminister Olaf Lies sieht Rechtmäßigkeit der Ausnahmegenehmigung zum Rodewalder Wolf bestätigt

Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat mit Beschluss vom heutigen Tage den Antrag des Vereins „Freundeskreis freilebender Wölfe“ auf Gewährung einstweiligen Rechtsschutzes und damit auf Untersagung der Entnahme des Wolfsrüden GW717m des Rodewalder Rudels abgelehnt, schreibt das Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung.

Dazu sagt Minister Olaf Lies: „Das Gericht hat die Rechtmäßigkeit der Ausnahmegenehmigung bestätigt und ist unserer Argumentation vollumfänglich gefolgt. Es ist gut, dass wir jetzt durch den Beschluss des VG Oldenburg Klarheit haben. Zu weiteren Vollzugsmaßnahmen im laufenden Verfahren machen wir keine Angaben.“

Wenn er sich da mal nicht irrt.  Als Begründung für die Ablehnung habe der Richter auf geführt, dass die betroffenen Tierhalter möglicherweise Ausgleichszahlungen erhielten, ändere nichts am Eintritt bisheriger Schäden und der Prognose, dass zukünftig weitere Schäden durch Risse entstehen könnten“, so das Gericht. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig. Der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe konnte Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht einlegen, schreibt der NDR heute. Hier der Bericht: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Wolf-aus-Rodewalder-Rudel-darf-geshossen-werden,wolf3870.html?fbclid=IwAR2phUp9extDtkL2H5kXR7GV0K9qLUGoslJxVUWZ7J98Mcu0pUmrTCaioQY

Sollte der Schießbefehl tatsächlich ausgeführt werden, können wir uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. nicht vorstellen, dass diese Wolfstötung mit dem EU-Recht vereinbar sein kann. Denn selbstverständlich muss Herdenschutz zumutbar sein. Wir werden in diesem Fall Anzeige erstatten. Laut der Liste der Nutztierschäden sind die meisten Risse nicht einmal analysiert, geschweige denn einem bestimmten Wolf zugeordnet worden. Zudem ist in vielen Fällen kein Mindestschutz vorhanden gewesen. Risse an Pferde sind auffällig schnell als Wolfsrisse bestätigt worden. Normalerweise dauern Analysen Wochen. Ein Anruf bei der Pressesprecherin Jörgens im Senckenberg-Institut konnte nicht bestätigen, dass dort überhaupt Proben zum Analysieren hingesendet worden waren. Tatsächlich gab die Pressesprecherin die Auskunft, dass man dem Umweltministerium Niedersachsen gegenüber vertraglich verpflichtet sei und keinerlei Aukunft geben dürfe. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Die Entscheidung, den Leitwolf des offiziell aus nur drei Tieren bestehenden Kleinrudels abzuschießen, dürfte den Weidetierhaltern nicht helfen. Ganz im Gegenteil. Aus Erfahrungen mit dem Cuxlandrudel, bei dem die Mutter illegal erschossen worden war und der Vater verschwand, waren vermehrte Weidetierrisse die Folge, weil die familiären Strukturen des Rudels zerstört worden waren. Genauso wird es auch der Fähe ergehen, die wahrscheinlich bereits ungeborene Welpen in sich trägt. Sie müsste den Welpen vom Vorjahr und den neuen Nachwuchs alleine durchbringen. Was vermehrte Risse nach sich ziehen würde. Eine solche Tat ist unserer Meinung nach auch nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. Hier die Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts https://www.verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/das-verwaltungsgericht-oldenburg-lehnt-eilantrag-der-wolfsschuetzer-gegen-die-abschussgenehmigung-fuer-den-rodewalder-wolfsrueden-ab-174002.html

Hier der Link zur aktuellen Rissliste: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-172368.html

Update: 16.02.19 – Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. wird beim beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht Beschwerde gegen die heutige Entscheidung der 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Oldenburg einlegen, machte er noch gestern Abend auf seiner Facebookseite bekannt.

„Kuhles Leben“ – Wolfsschutz Deutschland unterwegs auf einem Lebenshof für Kühe

Julya (34) und Marion (56) retten Kühe vor dem Schlachthof

Marion (56) mit Lieschen.

 

„Bei uns haben Rinder ein „kuhles“ Leben!“

 

Flächen, so groß wie die USA, China, die EU und Australien zusammen würden frei werden, wenn die Menschen vegan leben würden. Fleisch- und Milchprodukte verbrauchen 83 % des Ackerlandes und decken nur 18 % des Kalorienbedarfs eines Menschen. (Quelle BR). Dafür steigen die Transporte von Kühen in Drittländer. Und das unter Bedingungen, die schockieren. Hier ein knapp zehnmüniter Bericht von PANORAMA 3 über den Leidensweg von Kühen aus Niedersachsen. https://www.youtube.com/watch?v=P-DVlrgYz5k

Immer wieder kommt in Niedersachsen das Cuxlandrudel unter Druck, weil die Tiere angeblich Rinder reißen würden. Zaunkontrollen von uns hatten allerdings ergeben, dass dort so gut wie kein Schutz vorhanden ist. Im Vergleich zu diesen Höllentransporten kann sich ein Rind nur wünschen, dass sein Leben vorher durch einen Wolf beendet wird.

Im Vergleich zum Vorjahr ist 2017 die Fleischmenge um 2,0 % (-167.000 Tonnen) auf insgesamt 8,1 Mio. Tonnen gesunken. Die Zahl der geschlachteten Tiere ist mit 745 Mio. (-8,1 Mio. Tiere gegenüber dem Vorjahr) jedoch immer noch extrem hoch.  Bei der Schlachtmenge für Rinder setzt sich der Abwärtstrend des Vorjahres fort: Insgesamt wurden 1,1 Mio. Tonnen (-2,3 %) Rindfleisch erzeugt, das entspricht 3,5 Mio. Tieren (-100.000 Tiere).

Kaum jemand fragt sich, was mit den Kühen passiert, wenn sie nicht mehr zum Milchgeben taugen. Fast niemandem ist auch die Tatsache bewusst, dass Kühe jedes Jahr ein Kälbchen gebären müssen, damit sie überhaupt Milch geben. Milch, die nicht das Kälbchen bekommt, sondern die für den Verbrauch für Menschen bestimmt ist. Hat eine Milchkuh ausgedient, und das ist insbesondere bei Hochleistungskühen spätestens nach drei bis fünf Jahren der Fall, wartet nur noch der Tod auf sie. Die meisten Kühe haben in ihrem Leben weder frische Luft noch Gras unter ihren Klauen spüren können, da sie bei konventioneller Haltung immer im Stall bleiben müssen. So ist ihr erster Ausflug in die Welt auch oft ihr letzter. Der Weg zum Schlachter führt die entkräfteten Tiere nicht selten hunderte von Kilometern, eingepfercht in enge Transporter, durch die ganze Republik, oft sogar bis ins Ausland. Am Ende bekommen sie einen Bolzenschuss in den Kopf. Was fast niemand weiß:

Viele der Kühe, die geschlachtet werden, sind trächtig. Schockierend: Während die Mutter sofort tot ist, muss das Kälbchen in ihrem Bauch qualvoll ersticken.

Diese Praxis der Schlachtung ist nicht verboten. Wir sind bei Julya (35) und Marion (57) zu Besuch. Die beiden engagieren sich für Kühe in ihrem Verein „Initiative Lebenstiere“. „Wir versuchen möglichst vielen Kühen dieses schlimme Schicksal zu ersparen und wollen auf das tägliche Leiden von Lebewesen aufmerksam machen. Für uns Menschen ist Milch ein selbstverständliches Nahrungsmittel, aktuell sogar billiger als Mineralwasser. Doch die Tiere zahlen einen hohen Preis für den Milch- und Fleischkonsum,“ erzählt Julya, während sie der weißen Mona, einem Charolais-Rind, über den Kopf streichelt.

Julya (34) mit Mona

Wären Julya und ihr Team nicht gewesen, hätte das Kälbchen im Bauch der erst ein Jahr alten Kuh das gleiche Schicksal erwartet, wie tausende anderer Kälber tagtäglich. „Oft trifft der erste Bolzenschuss nicht richtig und die Mutterkuh ist nicht sofort betäubt, Stresshormone werden ausgeschüttet, das Kalb bekommt einen Schock, dann vergehen weitere qualvolle Minuten. Es merkt, dass es keine Luft mehr bekommt, doch seine Mutter kann es nicht mehr versorgen, wird sie doch bereits zerlegt. Das Kälbchen wird noch in der Fruchtblase aus dem Leib der Mutter geschnitten und als Abfall entsorgt,“ erzählt Julya die grausame Praxis in Schlachthöfen. „Mona hatte Glück. Sie war schon auf dem Transporter, doch der Fahrer rief uns an und fragte, ob wir sie nicht freikaufen könnten. Das Tier tat ihm Leid. Im Alter von gerade mal sechs Monaten ist sie viel zu früh trächtig geworden, deshalb muss ihr Kalb wahrscheinlich per Kaiserschnitt geholt werden. Diese extra Kosten wollte der Bauer nicht bezahlen. Mona hat ein neues Zuhause bei Marion auf dem Hof zwischen Pferden, Hühnern und anderen Kühen gefunden. „Bei uns wird kein Tier geschlachtet und dennoch haben unsere Haustiere ein sinnvolles Leben,“ erklärt Marion.

Marion (56) mit Monday und Lycka

„Wir bieten tiergestützte Therapie auf unserem Hof an und Erlebniswelten auf unserem Lebenshof. Außerdem nutzen wir unsere Kühe im Wechsel mit den Pferden für die Gründüngung der Wiesen. Mona wird ihr Kälbchen selbst aufziehen dürfen, die Milch machen wir hier keiner Kuh streitig. Da Mona wegen des zu erwartenden Kaiserschnitts keine Vormilch geben kann, habe ich mir sie von einer Bekannten, die ebenfalls Kühe hält, besorgt und eingefroren. So erhält Monas Kälbchen die erste Milch mit den wichtigen Abwehrstoffen. Wir sind perfekt vorbereitet.“ Neben Mona leben noch sechs weitere Rinder auf Marions Hof. Alle wurden sie vor dem Schlachthof gerettet. Lady Mehtilda ist sogar aus ihrem Bauernhof ausgebüchst, tagelang durch den Wald geirrt und sie stand praktisch direkt vor unserer Türe. „Wer es selbst auf einen Lebenshof schafft, der wird auf jeden Fall aufgenommen,“ meint Julya lächelnd. „Der Bauer erzählte uns später, dass der Schlachttermin schon ausgemacht war. Als hätte sie geahnt, welches Schicksal ihr bevorstand. Neben Marion arbeiten noch vier weitere Hofbetreiber mit Julyas Initiative zusammen. In diesem Jahr hat schon mehr als 40 Kühe vor dem Tod bewahren können. „Unser Verein ist dringend auf Spenden angewiesen, denn wir müssen die Kühe praktisch freikaufen. Wir suchen auch dringend Paten für unsere auf den Höfen lebenden Kühe, die gerettet worden sind. Die Paten dürfen ihr Tier jederzeit besuchen. Jeder Tag, den man nicht mit einer Kuh gekuschelt hat, ist ein verlorener Tag. Es sind so sanfte, liebevolle und intelligente Wesen, die es verdienen,respektvoll behandelt zu werden.“ 

"Kuhles Leben" - Wolfsschutz Deutschland unterwegs auf einem Lebenshof für Kühe
Julya (34) mit Lischen.
"Kuhles Leben" - Wolfsschutz Deutschland unterwegs auf einem Lebenshof für Kühe
Lieschen.
"Kuhles Leben" - Wolfsschutz Deutschland unterwegs auf einem Lebenshof für Kühe
Lieschen.

Kontakt und Spenden:

Initiative Lebenstiere e. V.  www.lebenskuehe.de

 

 

 

 

 

Skandalöse Zustände im Bereich Cuxlandrudel – Nutztiere stehen im Nassen und ohne Schutz

30.10.17

Statt Wolfsabschüsse zu fordern, sollten bestimmte Halter im Landkreis Cuxhaven eher ihre Art und Weise der Weidetierhaltung überdenken.

Gestern waren mit mit einem Team im Landkreis Cuxhaven. Der Wolfsberater Hermann Kück, der den Abschuss des ganzen Wolfsrudels dort fordert, wurde unlängst in einem Zeitungsartikel bereits dahingehend zitiert, dass er gesagt haben soll, dass die Nutztiere dort ohne Schutz stehen. Ist es nicht gerade die Aufgabe eines Wolfsberaters, Nutztierhalter über geeignete Schutzmaßnahmen zu beraten? https://www.nwzonline.de/seite1/hannover-cuxhaven-rudel-bei-cuxhaven-wolfsberater-empfiehlt-abschuss-von-fuenf-jungtieren_a_32,1,759644849.html

Wie tragbar ist ein solcher Wolfsberater? Unsere Fotos über die Zustände dort sprechen Bände. Strom ist so gut gar keiner vorhanden, zum Wasser hin ist überhaupt kein Schutz – auch kein Schutz für die Kühe, um sie vor einem Absturz in die Gräben zu bewahren. Die meisten Rinder sind mit tierschutzrechtlich fragwürdigen Stacheldraht, der nicht einmal 50 Zentimeter Höhe misst, oder mit noch niedrigeren einfachen Draht eingezäunt. Wir sehen unsere Vermutung bestätigt, dass Kühe von alleine in die Gräben fallen können und dann ertrinken oder unter Unterkühlung sterben, da niemand nach Ihnen sieht. So können sie dann leicht zur Beute von Beutegreifern wie Fuchs, Dachs oder Wolf oder von wildernden Hunden werden. Der Zaun am Deich für die Schafe führt keinen Strom.

Dazu stehen die Kühe und Rinder auch noch knöcheltief im Sumpf. Sie haben ein hohes Risiko an einem Leberegel zu erkranken. http://www.kuhgesundheit.de/2013/09/24/der-grosse-leberegel-erhoehtes-infektionsrisiko-an-feuchten-standorten/

Womit bewiesen ist, dass ein Abschuss des dort lebenden Wolfsrudels völlig unsinnig ist. Es sollen erst einmal Wolfsberater und Weidetierhalter ihre Hausaufgaben machen.

 

 

 

 

Wir kämpfen für das CUXLAND-Rudel – www.change.org/cuxlandrudel

Unser Vereinsmitglied Bettina Wenk hat eine Petition für das CUXLAND-Rudel  http://www.change.org/cuxlandrudel eröffnet. Hier ist ihr Aufruf: 

 

 

Mein Name ist Bettina Wenk, ich lebe in Niedersachsen und empfinde die Berichterstattung über die Wölfe in ganz Deutschland als absolut erbärmlich. Jetzt soll ein ganzes Rudel von Jungwölfen erschossen werden, die mit ihrem allein erziehenden Vater im Cuxland leben. Die Mutter wurde vergangenes Jahr erschossen. Natürlich illegal. Hermann K. sollte als Wolfsberater die Wölfe schützen, doch er fordert stattdessen deren Ermordung.  Einem unter strengem Schutz stehenden Tier jedweden Riss an Nutztieren, ohne jeglichen Beweis, in die Schuhe zu schieben ist einfach nur dreist. Hier wird versucht in nie dagewesener Form auf dem Rücken der Wölfe negative Stimmung und Ängste in der Bevölkerung zu schüren, die völlig unbegründet sind. Angeheizt durch die Jagdlobby, eine tendenziöse Presseberichterstattung und die Politik wird versucht, die Wölfe wieder gänzlich auszuradieren. Dies kann man so nicht stehenlassen. Das „Wolfsmangement“ besteht leider meist aus Menschen, die entgegen der landläufigen Meinung mitnichten FÜR die Wölfe sind, ebenso verdienen einige der „Wolfsberater“ diesen Namen nicht.

 

Seit der Akte „Kurti“, die ich ungläubig in den Medien verfolgte, steht für mich fest, es ist absolut notwendig, dass Menschen sich für diese faszinierenden Tiere zu engagieren. Es kann nicht sein, dass nur aufgrund einiger weniger Schafzüchter, Nutztierhalter oder Landwirte, die nicht willens sind, ihre Bestände adäquat zu schützen, gleich nach einem Abschuss gerufen wird. Zumal jeder Riss und jede Schutzmaßnahme aus Steuermitteln gefördert wird. In deutschen Schlachthöfen sterben wesentlich mehr Tiere, als durch Wölfe und auch ein Blick in die Wildunfallstatistik ist lohnenswert. Ferner sterben rund 2.000.000 Millionen Wildtiere jährlich durch eine gnadenlose Bejagung. Doch damit nicht genug, jetzt will die Jägerschaft, oft mit politischen Amtsträgern besetzt, auch noch Wölfe mit auf die Todeslisten setzten. Dies ist absolut inakzeptabel und nicht nachvollziehbar. 

 

Da die Wölfe keine eigene Stimme haben um sich zu verteidigen, war es mir ein ganz besonderes Anliegen, diese Petition  zu starten.