Sachsen – Inakzeptables Fast Food Angebot für Wölfe in Rosenthal

Sachsen – Revier des Rosenthaler Rudels – Macht Landrat Harig dem Rosenthaler Rudel ein Fast-Food-Angebot, dass es nicht ablehnen kann, um dessen Tötung zu fordern?

Kein Schutz für Schafe im Gebiet rund um Rosenthal – Ralbitz – Laske.

Seit über einem Jahr sterben auffällig viele Schafe in der Gegend im Rosenthal.  Ein Landrat (Hobbyschafhalter) und zwei bis drei weitere Hobbyschafhalter machen regenmäßig mit geradezu spektakulären Rissen von sich reden. Von grausamen Anblicken geschockter Tierhalter spricht auch dieser Bericht: http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/mehrere-schafe-vom-wolf-gerissen-100.html – Bereits vor zwei Wochen erhielt Landrat Harig, der selber Hobbyhalter von Schafen ist, eine erneute Absage auf seinen Antrag, das komplette Rosenthaler Rudel zu „entnehmen.“ Für die Wölfe hieße das nichts anders als ihr Leben zu verlieren. Ein Jäger soll es nun für den Landrat richten. Wölfe will er hier anscheinend nicht haben, der Herr Harig. Gesetze scheinen ihn nicht zu interessieren. Dabei halten er und seine Kumpanen, Verzeihung – Kollegen  – sich mit deutlichen Worten nicht zurück.

Harig sagte einer Zeitung, dass Weidetierhaltung wichtiger als Artenschutz sei. Andere werden noch konkreter. J. will  „Grauhunde“ ausrotten und T. schreibt offen in die Kommentare bei Petitionen, dass man die Vorzüge einer Wolfsangel sehr zu schätzen wisse. Auch vergangenes Jahr sollte des Rosenthaler Rudel nach Willen des Landrats ausradiert werden. Schon einmal haben wir die Haltungsbedingungen vor Ort in Cunnewitz kontrolliert und wir stießen auf Zustände, die als eine Einladung an den Wolf zu werten sind.

Dieses Mal ist die Situation vor Ort noch schlimmer

Nun versucht Harig anscheinend seinen Willen mit Hilfe von Einzelgenehmigungen durchzusetzen. Dieser Mann wurde demokratisch gewählt. Er hat den Auftrag, im Interesse aller Bürger zu handeln und nicht Lobbypolitik für seinesgleichen zu betreiben. Ein Skandal. Das Umweltministerium, dass die Ausnahmegenehmigung erteilt hat, lässt mitteilen, dass man vorhabe, einen Wolf zu erschießen um damit das Rosenthaler Rudel zu vergrämen. Dies ist völlig unsinnig und weder durch den Managementplan, noch durch irgendwelche wissenschaftlichen Abhandlungen bestätigt. Kein Umweltverband wurde befragt. Angeblich soll ein bestimmter Wolf für die neuesten Risse verantwortlich sein. Wie will der Jäger, der diesen Mordauftrag übernehmen soll, diesen einen Wolf von anderen unterscheiden? Wir appellieren an die Jäger sich nicht zu Schießkumpanen dieser Leute zu machen. Wir widersprechen auf das Heftigste und haben erneut mehrere Tage in Folge die Zäune dort überprüft.

Was unsere Vereinsmitglieder gefunden haben, übertrifft alles, was bisher war. Wir fanden völlig windschiefe Zäune, die entweder nach oben hin Lücken, oder nach unten Lücken aufweisen. Keine Bodenlitze. Wir haben alle Zäune auf Strom überprüft. Keiner war ausreichend stromführend. Der absolute Clou: Eine Autobatterie, die zudem leer war. Die Bilder von vor Ort sprechen für sich. Dass diese Tierhalter sich hinstellen und öffentlich den Verlust ihrer Tiere beklagen, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Wir fragen uns: Ist jemand, der wirklich um das Wohl seiner Tiere besorgt ist, derart fahrlässig? Zumal diese Schafe ja auch von Seiten der Nutztierhalter nicht totgestreichelt werden, sondern im Schlachthof landen.

Dass es genau in diesem Gebiet auch ganz anders geht, haben wir im Gespräch mit einem Schäfer, der seine Tiere tatsächlich liebt, festgestellt. Schäfer Schmidt (Name geändert) hält seit vielen Jahren Schafe inmitten des Gebietes des Rosenthaler Rudels. Uns erzählt er, dass er seine Tiere mit wolfssicheren Zäunen, die auch genug Strom führen, schützt. Nachts stelle er seine Schafe in den Stall.

Unser geschockter Mitarbeiter: „Zäune“ entsprechen absolut keinem vernünftigen Schutz. Hier werden Nutztiere und der Wolf gleichermaßen als Bauernopfer genutzt. Nicht nur ich warte auf den Aufschrei der vernünftigen Schäfer!“

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Verein Wolfsschutz-Deutschland will Abschuss des Rosenthaler Rudels mit allen Mitteln verhindern

  1. September 2017

„Unfassbar und unakzeptabel“, so die Pressesprecherin des Vereins „Wolfsschutz-Deutschland“, Brigitte Sommer, sei der erneute Versuch des Bautzener Landrats Michael Harig (CDU), den Abschuss des Rosenthaler Wolfsrudels zu erreichen. Wie in den Medien berichtet, bezieht sich Harig dabei auf gerissene Schafe des Schäfers J. Mitglieder des Vereins „Wolfsschutz-Deutschland“ hatten bereits im vergangenen Jahr vor Ort festgestellt, dass er seine Tiere überhaupt nicht richtig geschützt waren.

Um den geplanten Abschuss zu verhindern, hat der Verein „Wolfsschutz-Deutschland“ unter www.change.org/woelfe eine Petition eingeleitet, die in kürzester Zeit bereits über 4600 Unterzeichner aufweist.

Harig veranstalte mit seinem Vorstoß so kurz vor der Bundestagswahl wieder einmal „großes Theater“. Bereits im vergangenen Jahr hatte er bei einem Vorfall des gleichen Schäfers in Cunnewitz den Abschuss des Rudels beantragt und war dabei gescheitert.  Jetzt starte er einen weiteren Versuch. Bei dem Vorfall in Cunnewitz handelt es sich, wie auf der Internetseite vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen nachzulesen, um drei tote Schafe, wobei noch nicht einmal feststehe, ob es sich bei dem Verursacher auch tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat.  

Selbst wenn dies so sei, rechtfertige dies nicht die Tötung eines Rudels. Sommer: „Der Artenschutz der Wölfe darf nicht einfach ausgehebelt werden, nur weil manche Nutztierhalter nicht die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um ihre Tiere zu schützen.“ Zudem handle es sich in Sachsen laut Kontaktbüro Wölfe  bei 53 Übergriffen auf Nutztiere in diesem Jahr lediglich um 16 Fälle, bei denen ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden könne. „Harig sollte sich lieber überlegen, ob er eine Leinenpflicht für Hunde veranlassen sollte.“

Sein Versuch, die Diskussion darüber auf den Sinn oder Unsinn  angeblicher Flatterbänder zu lenken, sei ein Ablenkungsmanöver.“Wer glaubt, seine Nutztiere nur mit Flatterbändern schützen zu müssen, hat dringend Nachholbedarf bezüglich wolfssicherer Zäune“, erklärt Sommer. Das Problem seien nicht die Wölfe, die nicht gut geschützte Nutztiere logischerweise als Teil ihrer Nahrungskette ansehen würden, das Problem sei die Uneinsichtigkeit und oftmals daraus resultierender Geiz vieler Nutztierhalter, ihre Tiere richtig zu schützen mit Herdenschutzhunden und guten, stabilen Zäunen.

Das Ansinnen des Landrats widerspreche dem gesetzlich verbrieften Recht der Wölfe auf Leben, so Sommer. Gerhard Adams, Wolf-Fachmann des Bundesumweltministeriums, hatte dies in einer Veranstaltung unlängst ebenfalls klargestellt. Der Experte aus Berlin hält es für zumutbar, dass Weidehalter die Zäune um ihre Flächen erhöhen und befestigen, da sie das Gelände ohnehin einzäunen müssten.

Sommer:  „Wir werden mit allen Mitteln gegen den Vorstoß des Bautzener Landrats vorgehen, denn nicht der Artenschutz setzt sich über jedwede Interessen hinweg, sondern Herr Harig.“