Niedersachsen: Kein Schnellschuss auf Suderburger Wölfe

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer musste bereits harsche Kritik dafür einstecken, dass er das Schnellabschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Niedersachsen einführt.  Ob die Suderburger Bürgermeisterin Dagmar Hillmer (CDU) deshalb gleich einen entsprechenden Antrag bei Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) einreichte, um damit mehr Wirkung zu erzielen, wissen wir nicht. Fakt ist allerdings, dass kein Schnellabschuss genehmigt wird. Und Halter werden sogar verpflichtet, ihre Tiere vor Beutegreifern zu schützen.

Grund der Ablehnung: Die vom Riss betroffenen Schafe seien nicht ausreichend geschützt gewesen, hieß es in einer Antwort der Pressestelle des Ministeriums an das Agrarblatt Land und Forst. Unseres Wissens nach müssten Anträge auf Abschüsse eigentlich auch von den Haltern selbst, in dem Fall von Schäfer J. gestellt werden.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Die Antwort aus der Pressestelle des Ministeriums an die Zeitung Land und Forst:  Zitat: „Im vorliegenden Fall handelt es sich um zwei Nutztierschäden vom 23.12.2023 beim selben Schafhalter. Insgesamt wurden dabei 35 Schafe getötet. Beim ersten Übergriff mit 33 getöteten Schafen war der vorher intakte Elektrozaun beim Ausbruch der Schafherde umgeworfen worden und lag bei der Rissaufnahme teilweise am Boden. Daher war der Grundschutz gemäß Richtlinie Wolf als ,beeinträchtigt´ zu bewerten“, heißt es.

Und weiter: „Beim zweiten Übergriff mit zwei toten Schafen wurde die Herde von einer Person bewacht, was als Grundschutz gemäß Richtlinie Wolf gewertet wird. Nach Berichten der anwesenden Person hat ein Wolf den Zaun übersprungen.“ Der Tierhalter erhalte für beide Übergriffe Entschädigungszahlungen in Form von Billigkeitsleistungen, da der Wolf als Verursacher festgestellt werden konnte – und einmal Grundschutz bzw. einmal beeinträchtigter Grundschutz vorhanden war. Aber der letztgenannte Punkt „beeinträchtigter Grundschutz“ werde jetzt zum Problem, heißt es in der Land und Forst. Denn: „Der wolfsabweisende Herdenschutz ist – sowohl im Rahmen einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung nach § 45 Abs. Abs. 7 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) als auch bei der Umsetzung des neuen Schnellabschussverfahrens – Voraussetzung für die Entnahme von problematischen Individuen, die wiederholt geschützte Weidetiere reißen. Nach geltender Rechtsprechung dürfen daher für eine Entnahme nur Fälle zur Grundlage genommen werden, in denen ein unbeeinträchtigter Herdenschutz von Wölfen überwunden wurde.“ Ungeschützte Tiere oder Fälle, in denen dieser so wichtige Grundschutz beeinträchtigt war, könnten demnach nach Auffassung der EU nicht für eine Ausnahme nach der FFH-Richtlinie herangezogen werden, heißt es aus dem Ministerium weiter. Das sei auch bei den bisherigen Entnahmen durch die Landkreise so gewesen. Es müsse nach der Rechtsprechung im engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang zum Riss mehrfach eine Überwindung von Schutzvorrichtungen stattgefunden haben.“

Panikmache

Um Wölfe im Landkreis Uelzen wurde auch in den Medien vermehrt Panikmache verbreitet. Unter anderem auch mit Fotos, die den Medien über Wolfshasserseiten zugespielt werden.

 

 

Statt darüber aufzuklären, dass mit der Paarungszeit der Wölfe auch Jungtiere abwandern, wird Panik geschürt. Im gleichen Artikel ist das Jungtier auch in einem Video zu sehen. https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/foto-und-video-wolf-laeuft-durch-uelzen-tier-auch-nur-meter-entfernt-vom-kindergarten-gesichtet-92793675.html

Immer wieder wird mit den Stichworten „Kindergarten“ und „Schule“ versucht, Panik zu betreiben, dabei liegen die echten Gefahren für Kinder ganz woanders. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

Jetzt wandern viele zwei Jahre alte Jungtiere ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Weil sie weder Kompass noch Straßenkarten haben und sie unerfahren sind, sind sie nicht wirklich gut darin, ihre Wanderungen unentdeckt zu machen. Sie können sich auch in Städte oder Dörfer verlaufen. Von ihnen geht keine Gefahr aus.
Jedes Jahr aufs Neue werden also ziemlich viele Sichtungen auf Video aufgenommen und diese Videos enden oft in  sozialen Netzwerken wie FB oder in Whats-App. Oft sind es die selben Videos mit immer anderen Ortsangaben. Ziel ist es, Panik zu schüren und Angst zu machen. Oft wird darin behauptet, die Wölfe seien nicht mehr scheu, dabei sind es nur die wandernden Jungwölfe, die erst lernen müssen, sich nicht sehen zu lassen. Oft wandern sie tausende Kilometer, bis sie ein für sie geeignetes Revier finden. Siehe dazu auch unsere Presseinformation: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR02LIB1FOgNYKPZeRDi8zb5CI8HhLKV6FqVf-Q9ua2Hg9x9ct8YMM0QC-M

Hintergrund:

Der Streit um Wolfsabschüsse im Landkreis Uelzen in der Lüneburger Heide tobt bereits seit dem vergangenen Jahr. Die Gemeinde Suderburg hatte bereits eine Wolfsresolution verfasst und gefordert, dass Wölfe abgeschossen werden sollten.

Suderburgs Bürgermeisterin Dagmar Hillmer und Verwaltungschef Wolf-Dietrich Marwede hätten dann einen Eilantrag an Ministerpräsident Stephan Weil geschickt, heißt es in einem Artikel vom zehnten Februar in der AZ.  An manchen Tagen seien Leute der Bürgerinitiative Weidetier-Mensch-Wolf Nordost-Heide rund um die Uhr im Einsatz, um die Schafe von Schäfer K.-H.- J. zu schützen. Darunter auch ein Berufsjäger. Etwa 400 Schafe würden derzeit auf einem Acker bei Holxen weiden. Auch seine Tochter Verena, die die Schafzucht übernehmen will, machte bereits in mehreren Zeitungsberichten mobil gegen Wölfe in und bei Uelzen.

Der Berufsschäfer K.-H. J. hatte übrigens bereits seit 2020 immer wieder Probleme mit Wolfsrissen. Warum ausgerechnet er seit vier Jahren immer wieder betroffen ist, und andere Kollegen in der Gegend nicht, ist schon seltsam. Auf Fotos, die auf Wolfshasserseiten gepostet worden waren, waren auch Zäune zu sehen, auf denen Schneeanhäufungen zu sehen waren. Schafe müssen im Winter einen Unterstand haben. Ein solcher war aber auf den Fotos nicht erkennbar: https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/tierschutz/tierhaltung/winterweidehaltung-von-rindern-und-schafen-73877.html

Das Rudel Uelzen gibt es erst seit kurzem. Schäfer J. hat aber schon seit vier Jahren Probleme mit Rissen. Quelle:http://www.dbb-wolf.de

Laut Niedersächsischer Tierschutzleitlinie müssen Hobby- und Berufstierhalter ihre Tiere schützen

20230920_Tierschutzleitlinie_fuer_die_Schafhaltung_2023

Seite 11:

Maßnahmen, um das Ertrinken in Gräben und Grüppen sowie auf Außendeichsflächen zu verhindern

Zitat: „Grüppen zur Entwässerung von Weideflächen sind in Niedersachsen vorwiegend in der Küstenregion einschließlich der Marschen anzutreffen. Oft bilden sie den einzigen Struktureinfluss auf weiten und sonst ebenen Weideflächen. Erfahrungsgemäß werden sie gerade deshalb zu einer Gefahr für Schafe; denn diese nutzen das Gefälle der Uferränder als Sicht- und Windschutz, vorzugsweise beim Ablammen. Auf der schrägen Fläche geborene Lämmer sind durch fehlende Stabilität der Beine und durch das intensive Trockenlecken in den ersten Lebensminuten besonders gefährdet.“

Nun gibt es auch keine Ausreden mehr dafür, Schafe an Deichen nicht ausreichend zu schützen. Alleine braucht es Zäune, um die Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren. Festsitzende Schafe und übrigens auch Kühe, werden zudem leicht Opfer von Wölfen.

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Aber auch das Trinken der Schafe aus Grüppen und Gräben birgt Gefahren. Starkes Gefälle der Ufer erfordert ein tiefes Absenken des Oberkörpers. Oft sinken die Vorderfüße dabei in die durchweichten Grüppen oder Grabenränder ein. Die Tiere verlieren das Gleichgewicht und kippen kopfüber in die schmale, grundlose Grüppe oder den Graben. Die Wolle saugt sich voll Wasser, die Schafe liegen fest und verenden, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden und geborgen werden. Todesursache bei ausgewachsenen Schafen ist neben Ertrinken häufig Unterkühlung und totale Erschöpfung.

Dazu gibt es auch eine Publikation de BfN: https://www.bfn.de/publikationen/bfn-schriften/bfn-schriften-680-herdenschutz-am-deich-der-praxis-betriebe-im-portrait?fbclid=IwAR1nil5gIe2VqHXiQkQeA7UbBCECo8z-ErRGraxnHh2FX-3ScgMC6vNp_lU

Seite 38 und Folgende:

9.4 Schutz vor Beutegreifern, insbesondere Wolf

Zitat: Mit der Wiederbesiedelung Deutschlands durch große Beutegreifer wie den Wolf, aber auch Bär, Luchs und Goldschakal werden die Weidetierhalter vor neue Herausforderungen gestellt. Bislang mussten sie ihre Weidetiere art- und fachgerecht einzäunen, um ein Ausbrechen zu verhindern. Jetzt müssen sie ihre Tiere zusätzlich vor Angriffen von großen Beutegreifern schützen. Insbesondere die Wolfspopulation ist in Deutschland und Niedersachsen stark angewachsen. Wölfe sind inzwischen in ganz Niedersachsen präsent und verursachen Nutztierschäden bei allen Weidetierarten; Schafe sind jedoch am stärksten betroffen.

Nach § 3 Abs. 2 Nr. 3 Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssen Haltungseinrichtungen für Nutztiere so ausgestattet sein, dass die Tiere, soweit möglich, vor Beutegreifern geschützt werden.

Allgemeine Hinweise zur Umzäunung i.S. der Wolfsabwehr:
• Entscheidend ist, dass der Zaun den Weidebereich lückenlos umschließt. Gräben, Bäche, Flüsse oder Seen stellen keine Barrieren für Wölfe dar.
• Böschungen, Holzstapel u. ä. können dem Wolf als Sprunghilfe dienen. Daher sollte der Zaun in ausreichendem Abstand dazu oder entsprechend höher errichtet werden.
• Es dürfen keine Lücken zum Boden vorhanden sein, und der Zaun darf nicht durchhängen, sodass die Mindesthöhe überall erreicht wird. Um Spannungsabfälle entlang des Zaunes zu verhindern,   sollte der Bewuchs niedrig gehalten werden.
• Auch Weidetore sind durch Elektrifizierung oder andere Maßnahmen entsprechend zu sichern
• Schafe und Zäune sind täglich zu kontrollieren.“

Dies dürfte es für Niedersachsen möglich machen, Tierhalter die partout nicht schützen wollen, auch mit Strafanzeigen zu belangen.

Herdenschutzhunde als Ergänzung zu Zäunen

Vielleicht sollte Schäfer J. einmal um Rat und Hilfe bei Berufsschäferkollegen aus Nordostsachsen bitten, wie zum Beispiel Schäfer Frank Neumann oder dessen Nachfolger, die Erfahrung mit dem Schutz von Schafen von fast dreißig Jahren haben.  Frank Neumanns Schafherden grasten bei Schleife an der polnischen Grenze. Schon 1998 gab es die ersten Angriffe auf seine Herde. Dabei wurden neun Schafe getötet. Vier Jahre später wurden 27 Mutterschafe gerissen. Frank Neumann hätte das Pech, der erste Schäfer zu sein, der vom Wolf betroffen war, sagte er einmal. Im Nachhinein sei es aber ein Glücksfall für ihn gewesen. Denn er hätte damals Hilfe von zwei Wolfsschutzvereinen, dem Freundeskreis frei lebender Wölfe und der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe erhalten. Das Motto sei nicht gewesen: „Wie vertreibe oder töte ich den Wolf?“, sondern „Wie schütze ich die Schafe vor dem Wolf?“ Funktionierende Elektrozäune machten den Anfang. Und dann sei Anton gekommen, ein weißer Pyrenäenberghund, den der Schäfer damals in der Schweiz gekauft hatte.  Als Bestandteil der Herde lebte er Tag und Nacht bei ihr und stellte sich an der Weide vorbei patroullierenden Wölfen entgegen und vertrieb sie schon durch sein Gebell.

Nach einem Rückschlag 2007, bei dem Schäfer Neumann nochmals drei Schafe verlor, vergrößerte er die Zahl der Hunde pro Herde und er hatte keine Verluste mehr. Und das, obwohl seine Schafe Flächen in vier Wolfsrevieren beweideten. Schäfer Neumann war es auch, der anmerkte, dass „seine Wolfsrudel“, sogar manchmal vier an der Zahl, sogar seine Schafe mit bewachen würden.  Sie vertrieben andere Wölfe alleine durch ihre Anwesenheit in dem Gebiet, denn ortsansässige Wölfe dulden keine fremden Wölfe in ihrem Revier.

 

 

Quellen:

https://www.landundforst.de/niedersachsen/region-stade-lueneburger-heide/kein-abschuss-woelfe-suderburg-schutz-war-beeintraechtigt-570849?fbclid=IwAR17oGomWUTIW7aGI6cKsZekHnP_FxXoBTHU_tPRnaL4Sa6kXvGL78h-DNo

https://www.az-online.de/uelzen/suderburg/gemeinde-suderburg-fordert-land-zum-sofortigen-abschuss-von-woelfen-auf-92824587.html#:~:text=Gemeinde%20Suderburg%20fordert%20Land%20zum%20sofortigen%20Abschuss%20von%20W%C3%B6lfen%20auf,-10.02.2024%2C%2009&text=Suderburgs%20B%C3%BCrgermeisterin%20Dagmar%20Hillmer%20und,vom%20Dezember%202023%20in%20Holxen.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/foto-und-video-wolf-laeuft-durch-uelzen-tier-auch-nur-meter-entfernt-vom-kindergarten-gesichtet-92793675.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/13/niedersachsen-umweltminister-meyer-gruene-setzt-schnellfeuer-auf-woelfe-um/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.

Klage könnte Söder-Populismus schnell den Garaus machen

Seit das Bayerische Kabinett am Dienstag eine Verordnung zum leichteren Abschuss von Wölfen beschlossen hat, sind viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde in Sorge. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten den aktuellen Vorstoß von Söder für nichts anderes als Populismus, weil er sowohl gegen EU- als auch Deutsches Recht verstößt. Am 1. Mai soll die Verordnung in Kraft treten.  Der Bund Naturschutz erwägt eine Klage. Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßt dies ausdrücklich.

In einem wirklich sehr lesenswerten Interview mit dem BR kritisiert Uwe Friedel vom Bund Naturschutz Bayern in Nürnberg Söders Vorstoß.  Er sei überzeugt, dass man Landwirten bereits vor Jahren die Wahrheit hätte sagen müssen: „All die Versprechungen, dass es Bejagung gibt, dass es mehr Abschüsse gibt und dass wir das Problem allein mit dem Gewehr lösen, das tritt so einfach nicht ein.“ Vielmehr müsse alles getan werden, um einen Herdenschutz der Weidetiere durchzusetzen.“ so Friedel im BR-Interview.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch. Solange Abschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange werden sich auch schwarze Schafe darum bemühen, Gründe für Abschüsse zu schaffen, und sei es selbst mit der Provokation von Rissen.

Beispielfoto Wölfe ©Brigitte Sommer

Dumme Almbauern?

Friedel fordert mehr Bildung für die Almbauern. Wir meinen, das Problem liegt eher in der Herzensbildung, denn Mitgefühl und Empathie haben zunächst nichts mit Bildung an sich zu tun. Vielmehr ist eine Bereitschaft, die Natur als Ganzes zu sehen und Mitgeschöpfe auch Platz einzuräumen, wichtig. Viele Almbauern verstehen ihre Arbeit in diesem Sinne, aber einige besonders laute Kollegen und Kolleginnen lassen sich von Politik und teilweise auch von ihren eigenen Verbänden auf einen Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer hineintreiben, der für ihre wirtschaftlich immer schwieriger werdende Situation nichts kann. Fakt ist es, dass viele Bundesländer Sondertöpfe der EU für Herdenschutz gar nicht abgerufen haben, oder die Beratung so kompliziert machen, dass viele Bauern vor der Beantragung kapitulieren. Ein weiteres Problem sind Subventionen, die vor allem an die gehen, die viel Land haben. Kleinbauern bleiben auf der Strecke.

Seltsam finden wir es auch, dass sowohl Söder, als auch Aiwanger entgangen zu sein scheint, dass jährlich viel mehr Weidetiere durch Krankheiten, Vernachlässigung und Abstürze ums Leben kommen, als durch Wolfsrisse. Dazu kommt, dass in Bayern eine lächerliche geringe Anzahl von Wölfen lebt.

Wer ist radikal?

Friedel distanziert sich im BR-Interview von so genannten „radikalen“ Tierschützern. Zitat: „Wir sind ein Naturschutzverband und kein Tierschutzverband. Der Vorschlag, JJ4 (Bärin) in Freiheit zu entlassen, erschreckt mich. Hier hätte ich die Befürchtung, dass wieder ein Unfall passiert. Und das muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden.“ Grundsätzlich wichtig sei, dass die unterschiedlichen Interessenparteien ins Gespräch kommen. Man sei sich in vielen Bereichen nicht einig, aber es gäbe sicher auch Schnittmengen.“

Wir bedauern, dass Friedel andere Ansichten als „radikal“ einstuft, begrüßen aber ausdrücklich das Einräumen von Schnittmengen mit Tierschützern und Tierrechtlern. Wir reichen hier dem Bund Naturschutz gerne die Hand. Früher gab es einmal eine Streitkultur bei der unterschiedliche Meinungen diskutiert werden konnten. Heute werden andere Meinungen meist von bestimmten Mitgliedern von  „stärkeren Verbänden“ gecancelt und es wird gehetzt.

Über die unterschiedlichen Ansichten von Natur- und Artenschützern gegenüber Tierschützern und Tierrechtlern hatten wir hier bereits berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/07/29/starke-frauen-fuer-einen-starken-naturschutz-gestern-heute-und-morgen/

Die meisten Streitereien ergeben sich aus den unterschiedlichen Ansichten.

Die Bayerische Wolfsverordnung ist nichts als heiße Luft

Der „Schutz des Menschen und der öffentlichen Sicherheit“ sieht den Abschuss von Wölfen vor, die sich beispielsweise „mehrfach Menschen außerhalb von Fahrzeugen auf unter 30 Meter nähern“ oder „über mehrere Tage hinweg in einem Umkreis von weniger als 200 Metern von geschlossenen Ortschaften oder von Menschen genutzten Gebäuden oder Ställen gesehen werden“.

Laut Paragraf 2 soll es auf Almen in Zukunft bereits für den Abschuss eines Wolfs genügen, wenn er ein Schaf, eine Ziege oder ein anderes Nutztier reißt. Überschrieben ist Paragraf 2 mit den Worten „Abwendung ernster wirtschaftlicher Schäden“.

Dazu schreibt die Süddeutsche: „Zuständig für die Wolfsabschüsse sollen nach Söders Willen künftig die Unteren Naturschutzbehörden (UNB) an den Landratsämtern sein, und zwar sowohl was die Anordnung der Abschüsse, als auch die Auswahl der Jäger anbelangt. Die Kadaver der erlegten Wölfe müssen allerdings am Landesamt für Umwelt (LfU) abgeliefert werden. Gemäß Paragraf 4 tritt die Verordnung am 1. Mai 2023 in Kraft, so wie das Söder vergangene Woche angekündigt hatte.

Dem BN zufolge ist die neue Verordnung das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben ist. Und zwar in vielfacher Hinsicht. Deshalb gab sich auch BN-Chef Mergner zuversichtlich, dass die Gerichte die neue Verordnung rasch kassieren werden. Als einen Grund nannte Mergner, dass Bestimmungen zu pauschal und abstrakt seien. So sei es nicht automatisch eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen, wenn sich ihnen ein Wolf auf weniger als 30 Meter nähert, oder sich wiederholt in der Nähe von Ortschaften oder Gehöften sehen lässt.

Das aber ist es nicht allein. Die Staatsregierung dürfe die Entscheidung über etwaige Wolfsabschüsse nicht an die Naturschutzbehörden an den Landratsämtern delegieren. „Bei allem Respekt vor den Mitarbeitern der UNB“, sagte der BN-Chef. „Das übersteigt ihre Kompetenz und steht in Widerspruch zu allen Vorgaben der Naturschutzgesetze.“

 

Hier ist das Interview mit dem BR zu lesen: https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-naturschutz-wolf-problem-nur-mit-gewehr-nicht-zu-loesen,TcYglTF?fbclid=IwAR0tOcrRuSesYh0y3vsLu0D3g2H_qcqP2EnBrhYLBVppLRMhg-S388xBLUk

Weiterer Hintergrund dazu: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-woelfe-abschuss-markus-soeder-bund-naturschutz-bauern-1.5821068?fbclid=IwAR2GSntFlIZpdDIGc7f3BAmBCF_T9atRE3LPjUVOc64uz4Vm-2HOPCEUin8

Fixe Fakten Ausgabe 05/23 – Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich, Schweden und Tschechien

In unseren Kurznachrichten beleuchten wir dieses Mal die von der Agrar- und Jagdlobby immer mehr angegriffene Wolfspolitik in Deutschland und Europa; wir berichten über tote Wölfe; es gibt Neuigkeiten von Wolf Bubla; Unterlassene Hilfeleistung bei einem Wolf in Sachsen; einen Spendenaufruf für ein autistisches Kind und wir suchen Aktive und einiges mehr. Es lohnt, hier herein zu klicken.

 

Wende in Wolfspolitik in Deutschland und EU?

Zufälle gibts! Anscheinend fressen sich die Wölfe wieder einmal durchs ganze Land, will man tendenziösen und im wahrsten Sinne des Wortes „reißerischen“ Berichten in Lokal- und Massenmedien Glauben schenken. Auffallend sind gleichzeitig erneute Angriffe der Jagd- und Bauernlobby auf den Schutzstatus der Wölfe. Wir warnen vor dieser Entwicklung bereits Anfang Januar. Siehe Link mit einem irritierenden Zitat aus einem Antwortschreiben der EU: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Will man erlauben, Wölfe abzuschießen ohne am Schutzstatus selbst etwas zu ändern?

Tatsächlich haben nur sechs von 16 Bundesländern auf der Agrarministerkonferenz in Büsum https://www.agrarministerkonferenz.de/Presse.html für eine Abschwächung des Schutzstatuses der Wölfe gestimmt.

Die EU-Kommission soll jetzt aber sogar gegenüber Europaparlamentariern der Volkspartei bestätigt haben, sie sie Wolfsentnahmen aufgrund Managementplänen nicht mehr grundsätzlich ablehne. Von der Leyen habe als Beispiel Schweden genannt. Allerdings verschwieg sie dabei wohl, dass gegen Schweden seit Jahren ein Verfahren der EU läuft.

Weitere Quelle: https://www.agrarheute.com/land-leben/wolf-duerfen-eu-laender-population-eingreifen-605335

Aber  die Verfahren der EU gegen Schweden schleppen sich dahin, ohne das etwas passiert, Nach vielen Beschwerden wurde nun ein Ombudsmann eingeschaltet.
Textübersetzung: WOLVETID HAT DEN EU-OMBASSADOR BEKOMMEN, EINEN FALL GEGEN DIE EU-KOMMISSION FÜR IHRE EINSAMHEIT IM FALL GEGEN DIE ILLLEGALE LIZENZJAGD DER SCHWEDEN
Der ursprüngliche Fall, der 2010 begann und mittlerweile über 12 Jahre gedauert hat, ist immer noch nicht abgeschlossen. Es hat vielen schwedischen Wölfen das Leben gekostet.
Ulvetid hat sich zweimal bei der Kommission über die illegale Lizenzjagd Schwedens beschwert. Beide Male haben sie angekündigt, unsere Beschwerde einzureichen, da sie sich noch mit dem Fall von 2010 befasst haben.
Wolvetid hält es für untragbar, dass ein Fall noch so viele Jahre weitergehen darf. Wir haben uns deshalb beim EU-Ombudsmann beschwert, der nun beschlossen hat, einen Fall gegen die Kommission einzuleiten. Ein Treffen zwischen der Kommission und dem Bürgerbeauftragten wird voraussichtlich in diesem Monat stattfinden. Wir warten gespannt darauf, wie das Treffen ausgeht.
Die schwedischen Wölfe sind auf Bruder/Schwester-Ebene inzucht, daher ist der Bestand sehr fragil. Eigentlich so fragil, dass die schwedische Professorin für Populationsgenetik an der Universität Stockholm, Linda Laikre, während eines Vortrags in Stockholm, den Helle und ich gesehen haben, erklärte, dass es in 10-20 Jahren wahrscheinlich keine Wölfe mehr in Schweden geben wird, wenn es keine Änderungen im schwedischen Wolfsmanagement.

Da kommt es doch gerade auch zupass, dass in Bayern in Baden-Württemberg scheinbar die Welt wegen jeweils eines Wolfspaares unterzugehen scheint. https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landrat-warnt-almbauer-sorge-wolf-paar-rudel-paarungszeit-garmisch-partenkirchen-ammertal-region-92180615.html?fbclid=IwAR2pa-LshcQQPkosKZNF6pedf1KohIz6Qs39VpjPHp8Ijd18OQskrRCMmF0

Dass er der Meinung ist, in den bayerischen Alpen und im Oberland müsse man sich entscheiden zwischen dem Wolf auf der einen Seite und Almwirtschaft, Viehhaltung und Kulturlandschaft auf der anderen, damit hat der Garmisch-Partenkirchner Landrat Anton Speer (FW) schon seit Monaten nicht hinter dem Berg gehalten. Nun hat Speer einen lange vorbereiteten Antrag auf Abschuss aller jetzt und in Zukunft im Landkreis lebenden Wölfe gestellt und dieses Schreiben am vergangenen Donnerstag höchstpersönlich der Regierung von Oberbayern zugestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-garmisch-partenkirchen-wolf-abschuss-1.5769525

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-wolfspaar-gesichtet-kommt-es-zur-rudelbildung.f032b2ef-72ab-43a9-91b8-b7158d7c2c76.html#:~:text=In%20Baden%2DW%C3%BCrttemberg%20gelten%20derzeit,nach%20sechs%20Monaten%20gefunden%20wird.

Dass man der Lobby entgegenkommen will, scheint sich auch in Niedersachsen zu bestätigen. Zitat aus einer Pressemitteilung des Grünen Umweltministeriums:  „Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wurde vereinbart, dass Niedersachsen an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes intensiv mitarbeiten will. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Aktionsplan Weidetierhaltung und Wolf“ erarbeitet werden. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-006-dialogforum-weidetierhaltung-und-wolf-218972.html

Wir sehen hier überhaupt keinen Grund, Entwarnung zu geben, aber noch können Wölfe hier in Deutschland nicht so einfach „reguliert“ werden.

Ganz anders läuft es in

Österreich

Im österreichischen Bundesland Tirol können die in Europa eigentlich streng geschützten Wölfe künftig wesentlich leichter abgeschossen werden. Der Landtag beschloss mit breiter Mehrheit eine Änderung des Jagdgesetzes. https://www.allgaeuer-zeitung.de/oesterreich/wolf-abschuss-tirol-erleichtert-schiessen-von-woelfen-in-oesterreichischen-alpen_arid-532647

 

 

Diesen Spendenaufruf für den Sohn des verstorbenen Biologen Clemens Arvay unterstützen wir gerne

Spendenaufruf des österreichischen Psychiaters Dr. Bonelli
Clemens Arvays Sohn Jonny ist im Sommer 2014 geboren. Er ist autistisch, hat eine globale Entwicklungsverzögerung und eine Muskelhypotonie.
Er ist auf einer sehr hohen Pflegestufe und wird sein Leben lang von der Betreuung anderer abhängig sein. Die Mutter von Jonny ist auf Grund des hohen Pflegeaufwands von der Arbeit frei gestellt und lebt daher, im Moment, von der Mindestsicherung.
Wir wünschen uns für Jonny, dass er auch trotz Clemens‘ Tod, sein Leben lang bestmöglich versorgt sein wird und die Pflege und Therapien bekommt, die er verdient. Das könnt ihr unterstützen indem ihr entweder direkt für Jonnys Zukunft spendet, oder eines von Clemens‘ Büchern kauft. (Der Großteil des Geldes beim Kauf eines Buches geht allerdings an den Verlag.)
Arvay Rosa Maria , Bank Austria , AT02 1200 0100 2724 0307 (BIC: BKAUATWW) – bitte unbedingt den Vermerk „für Jonny“ angeben.
2. Zum Rufmord von Clemens
Wenn Sie Artikel, Twitter-Posts etc. mit abfälligen Äußerungen über Clemens haben, senden Sie uns diese bitte an: office@rpp-institut.com – https://www.youtube.com/watch?v=QH8fJ9Z8DRQ

Zäune wirken

Dieses anschauliche Video aus den Niederlanden belegt ganz deutlich, dass Wölfe eben nicht einfach mal so über die Zäune springen, wie Wolfshasser immer wieder behaupten. Dieser Wolf sieht sehr schnell ein, dass sich diese Beute nicht lohnt. Auf dem Zaun ist genug Spannung, die der Wolf zu spüren bekommt. Ein typisches Verhalten. Wölfe sind Opportunisten und sie wenden sich schnell lieber leichterer Beute zu. https://www.nu.nl/280759/video/elektrisch-hek-beschermt-schapen-tegen-wolf-op-de-veluwe.html?fbclid=IwAR1BdLZC20ln-xa57UWCYwn248mFNQ0IWsPDNTuh0wySAhhi8YIPnuoVjBc

 

Herdenschutzhunde zu verkaufen

Eine Betreiberin eines Gnadenhofes, die selbst Herdenschutzhunde züchtet, verkauft diese auch an interessierte Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herdenschutzhunde/2405126888-134-1496?utm_source=sharesheet&utm_medium=social&utm_campaign=socialbuttons&utm_content=app_android

 

Einblicke aus einer unserer Wildkameras

 

 

Sachsen

Krankem Wolf bei Kubschütz wird nicht geholfen. In Italien, Tschechien und Polen würde dieser Wolf eingefangen, aufgepäppelt und wieder frei gelassen werden. – https://www.saechsische.de/bautzen/kranker-wolf-kubschuetz-wohnhaeuser-5839895-plus.html?fbclid=IwAR3vMq9psKDixNb9rVv2kWAej15Jmst9iV5BYL6ME2gl4-VVhbDn2YZLDw0

Am 7. März wurde der Wolfsrüde GW1737m im Territorium Halbendorf im Landkreis  Görlitz tot aufgefunden. Die Todesursache ist unklar. Bundesweit gab es seit Anfang des Jahres bis heute 43 Totfunde. Davon 32 Verkehrsunfälle.

Sachsen-Anhalt

Bei einem in Magdeburg tot aufgefundenen Wolf, mit erst unklarer Todesursache stellten sich nun Bissverletzungen heraus.

Niedersachsen

Ein toter Wolf ist Ende März auf einem Parkplatz in Gifhorn gefunden worden. Das Tier habe schwere Verletzungen unter anderem am Kopf gehabt, teilte die Polizei in Gifhorn mit. Die Beamten zogen einen Wolfsberater hinzu – nach ersten Ermittlungen am Fundort des toten Tieres wurde ein Strafverfahren wegen Jagdwilderei und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz eingeleitet. Die Polizei sucht nun nach möglichen Zeugen.

Hier müssen wir das Ergebnis der Untersuchung des Leibnitz-Institutes abwarten. Wenn sich eine illegale Tötung heraus stellen sollte, stellen wir wieder Strafanzeige und loben eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/toter-wolf-mit-schweren-verletzungen-gefunden/ar-AA191Nt6?ocid=winp1taskbar&cvid=39bf76ee5e3f4ad1902753b5aa2e1d25&ei=87&fbclid=IwAR29Eikcfv9hTu-GE_xKFNGEb8YIIOTj4VD-F-4v2jjMXYLu6N5odZWwVTI

http://www.dbb-wolf.de

Tschechien

Zum geretteten Wolf Bubla gab es in den vergangenen Wochen widersprüchliche Nachrichten. Während Jäger ihn total abgemagert und entkräftet gesehen haben wollten, gibt ein Bericht vom 17. März aus Tschechien selbst Entwarnung. Hier Teile aus dem Bericht ins Deutsche übersetzt:

Bubla soll fit sein
„Den Bildern vom 24. Februar zufolge scheint der Wolf in guter Verfassung zu sein und sich für Duftmarken im Territorium seines Heimatrudels sowie für andere Individuen zu interessieren, die unabhängig voneinander vor und nach seinem Besuch eingefangen wurden“, schreiben die Naturschützer von Rainbow Movement auf ihrer den Raubtieren gewidmeten Website.

„Ich habe in der Vergangenheit wiederholt einige der Orte verifiziert, an denen sich die telemetrisch verfolgten Wölfe häufig aufhalten. Ich habe Überreste von Beutetieren, Blut, Knochen oder Kot gefunden. Obwohl es nicht einfach war, anhand der Spuren mit Sicherheit zu bestätigen, dass mehrere Wölfe anwesend waren, habe ich anhand der Beuteverzehrsraten geurteilt, dass der Wolf an diesen Orten nicht allein fraß. Außerdem bewegte er sich häufig in sehr unzugänglichem Gelände und es gab keine Anzeichen dafür, dass er in irgendeiner Weise körperlich behindert war. Die aktuellen Bilder aus den Fotofallen bestätigen, dass der Wolf in guter Verfassung ist und die Entscheidung, ihn freizulassen, richtig war“, sagt Štěpánka Kadlecová von der Bewegung „Regenbogen der Bestie“, die seit langem das Wolfsmonitoring im Erzgebirge koordiniert.

Die Redaktion von Deník wandte sich an Miroslav Kutal vom Institut für Waldökologie in MENDELU, den Leiter des multidisziplinären Teams, das die Mendel-Universität im Rahmen eines internationalen Projekts ins Leben gerufen hat. Das Team unter der Leitung von Kutal soll die Koordination des Projekts in der Tschechischen Republik übernehmen, bei dem es nicht nur um das Verständnis der Interaktionen zwischen Mensch und Wolf in europäischen Kulturlandschaften geht, sondern auch darum, potenziell kritische Situationen zu verhindern. Die Redakteure schickten ihm Fotos von Bubla, die von Jägern zur Verfügung gestellt wurden.

„Er ist ein rehabilitierter Wolf, den wir freigelassen haben. Er ist offensichtlich in guter Verfassung. Die Tatsache, dass er zu den Jägern geht, ist kein Hinweis darauf, dass er verwahrlost ist“, antwortet der Experte der Mendel-Universität. „Wir wissen, dass das Halsband eine Fehlfunktion hat. Es sendet seit einem Monat keine Daten mehr. Aber der Wolf ist nicht abgemagert und befindet sich in einem ähnlichen Zustand wie andere Tiere. Die Tatsache, dass er allein an den Fotofallen registriert wurde, bedeutet nicht, dass er allein läuft. Diese Bilder beweisen nicht, dass das Rudel ihn nicht akzeptiert hat. Der Wolf lebt seit zwei Monaten in freier Wildbahn und wir registrieren keine Probleme“, sagt er.

Bubla abzuschießen wäre das Schlimmste
Im Zusammenhang mit Bublas Auftauchen in der Nähe von Karlovy Vary und der Information, dass er dahinvegetiert, sind Theorien darüber aufgekommen, ob er in einem Gehege besser aufgehoben wäre, wo er reichlich Futter hätte. „Bubla hatte großes Glück, dass er gefunden wurde und dass ihm geholfen wurde. Er wurde wieder zum Leben erweckt und konnte dorthin zurückkehren, wo er hingehört, nämlich in die Wildnis. Einen in der Wildnis geborenen Wolf, der eine Präge- und Sozialisierungsphase in der Wildnis durchlaufen hat, einzusperren, wäre das Schlimmste, was dieser Kreatur passieren könnte. Selbst der Tod ist nur eine Frage der Zeit. Die Öffentlichkeit war aktiv an der Rettung beteiligt, und sie endete mit einem Happy End. Im Moment gibt es keinen Grund, dem Wolf dieses Geschenk und die Chance auf ein freies Leben vorzuenthalten“, sagt Tanja Askani, die im größten Wildpark Norddeutschlands mit Wölfen arbeitet.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ebenfalls.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – Hier der Bericht mit Fotos: https://sokolovsky.denik.cz/zpravy_region/vlk-bubla-prisel-k-varum-a-zivori-tvrdi-myslivci-duha-oponuje-ze-se-ma-dobre-202.html?utm_source=facebook&utm_medium=referral&utm_campaign=social_redirection&fbclid=IwAR1xbVrNPW666hi5PTCrNie9YBOPb7gY038TnZZr4fRd0wYQgDFYADXF4VQ

Hier unser Bericht. Wir hatten den Verein auch mit einer Spende unterstützt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/19/wolf-bubla-zurueck-in-der-freiheit-im-erzgebirge/

 

NRW/RLP

Hier ein kleiner Einblick, in den tagtäglichen Irrsinn und der Hysterie, mit denen auch Ämter und Behörden immer mehr konfrontiert werden. Das Wichtigste steht hier zwischen den Zeilen. Das Leuscheider Rudel scheint in Auflösung begriffen. Wir können uns kaum vorstellen, dass dies freiwillig passiert, Bereits ein zweites Rudel in der Nähe wurde von Kriminellen eliminiert. – https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/es-gibt-keine-guten-und-bösen-tiere-kölner-forstbehörde-prüft-ansiedlung-eines-wolfs-in-holweide/ar-AA191teT?ocid=winp1taskbar&cvid=d29180c6cf7b4e3aaf10e29a1c20c87f&ei=626&fbclid=IwAR0r5zrbyF0nQV1S_pHvdpwElkmPz796f7wZrv0_2tyudp8Ux5F_HGdsS28

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Hier geht es zu unseren Mitgliedsanträgen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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WeidetierhalterInnen in NRW/RLP eskalieren mit Fake-Rissmeldungen und brüsten sich damit, absichtlich Wölfe totzufahren – Belohnung ausgesetzt!

Ist bestimmten WeidetierhalterInnen keine Lüge zu dreist, um endlich ihre langersehnte Abschussverfügung zu erhalten? Erneut stellten sich als Risse gemeldete Todesfälle von Weidetieren als Fake-News heraus. Das Umweltministerium hält es allerdings nicht für notwendig, Falschmeldungen auch als solche zu veröffentlichen. So bleiben vor allem tendenziöse Zeitungsartikel in Erinnerung, aber nicht deren Richtigstellung. Schon der zweite Wolf wurde im Gebiet des Leuscheider Rudels totgefahren. Jetzt behaupten WeidetierhalterInnen, sie würden die Tiere absichtlich überfahren. Was ist an diesen Geschichten dran? Hier unsere Exklusiv-Reportage aus dem Gebiet des Schermbecker und des Leuscheider Rudels im Grenzgebiet NRW/RLP.

Dieser Wolf wurde am 20.01.2022 auf der B8 bei Uckerrath Büllesbach, Grenze RLP/NRW überfahren.

 

Falschmeldungen werden nicht richtig gestellt

Tränenreich jammerte sich Landwirt Dieter S.  im Dezember 2021 durch alle Gazetten in NRW. Die Hünxer Wölfe hätten nun auch seine Kälbchen auf dem Gewissen. In Wirklichkeit stellte sich nun heraus, dass die Zwillingskälbchen bereits tot geboren wurden. An den toten Tieren hatte ein Fuchs oder Dachs nachgesorgt, d. h. etwas davon gefressen. Kann ein erfahrener Landwirt keine Totgeburt erkennen?

Ausriss aus der NRZ.

Hier der Ausschnitt aus der Rissliste. Auch in der Quellenangabe verlinkt.

HünxeRind2FalschmeldungZwillingskälber; Lt. CVUA Todesursache Abort oder Totgeburt, postmortaler Tierfraß durch kleinen Canide

Dies war die zweiundfünfigste Falschmeldung von dreiundfünzig Falschmeldungen alleine im Jahr 2021. Auf unsere Nachfrage bei der Pressestelle des Umweltministeriums bekamen wir die Antwort, dass diese Fälle nicht öffentlich richtig gestellt werden würden. Man kann davon ausgehen, dass alle Fälle massiv durch die Lokalpresse gejagt worden sind, was sich für die Wölfe in der Außenwirkung katastrophal auswirkt, denn wer sich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt, der könnte glauben, dass sich Wölfe durch die Weiden fressen. Wir finden es absolut unverständlich, warum es für WeidetierhalterInnen hier keine Konsequenzen gibt. Schließlich belasten die damit verbundenen Kosten auch die Taschen der Steuerzahlenden.

 

Wer im Wolfsgebiet Schermbeck schützt, hat keine Risse zu beklagen

Heute zweiter Wolf auf dem Gebiet des Leuscheider Rudels totgefahren worden

Erst am Samstag kam ein Wolf im Straßenverkehr auf der B8 zu Tode, nun ist heute ein weiterer Wolf überfahren worden. Es kann schon sein, dass dies tragische Zufälle sind, da die Wölfe momenten vermehrt in Bewegung geraten. Die Paarungszeit steht kurz bevor und es wandern vermehrt Jungwölfe ab. Diese Tiere können leichter überfahren werden, da sie noch nicht über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Allerdings brüsten sich bestimmte Weidetierhalter in dem Gebiet seit Monaten damit, Wölfe absichtlich zu überfahren. Manche machen sogar Andeutungen über Wilderermunition, siehe Kommentar mit dem „Salz“. Auch eine sehr irritierende Tatsache ist es, dass die Fotos der überfahrenen Wölfe früher in Wolfshasserforen kursieren, als sie beim Umweltministerium und beim Wolfsberater eingehen.

 

Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist stark daran interessiert, kriminelle Seilschaften auszuheben. Für Hinweise, die dazu führen, hier Wildtierkriminalität nachzuweisen, setzen wir eine Belohnung von 2.000 Euro aus. Wir sichern Anonymität zu.


Gegendarstellung

Nach dem Landespressegesetz sind wir verpflichtet, folgende Gegendarstellung zu veröffentlichen.

Im Ursprungsext heißt es:

„Befremdlich ist es auch, dass diese Art von Artikeln immer von der gleichen Autorin (CELAWIE) verfasst werden, die nicht unter Klarnamen schreibt, was im Journalismus nicht nur unüblich, sondern fast schon skandalös ist. Eine Freelancerin namens Petra Bosse verbirgt sich übrigens hinter dem Nickname CELAWIE bei Schermbeck-Online. Sie ist wohl auch selbst Pferdehalterin und sie schreibt auch noch für andere Lokalzeitungen.“

Hierzu die Gegendarstellung:

ln einem am 20.01 .2022 auf der lnternetseite www.wolfsschutz-deutschland.de erschienenen Beitrag mit der Überschrift „Weidetierhalterlnnen in NRW/RLP eskalieren mit Fake-Rissmeldungen und brüsten sich damit, absichtlich Wölfe totzufahren – Belohnung ausgesetzt!“ werden unrichtige Behauptungen in Bezug auf meine Person aufgestellt.

  1. Behauptet wird, ich würde Artikel nicht unter Klarnamen schreiben. Hierzu stelle ich fest, dass ich meine Artikel bei Schermbeck-Online mit Namen kennzeichne.
  2. Ferner wird behauptet, ich sei wohl selbst Pferdehalterin. Hierzu stelle ich fest, dass ich keine Pferde halte.

Raesfeld, 24.01.2022

Petra Bosse

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-18

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-19

https://www.wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/kalb-halb-aufgefressen-waren-woelfe-auf-huenxer-rinderweide-id233860101.html

https://schermbeck-online.de/huenxe-zwei-woelfe-in-naehe-des-carport-vorfalls-gesichtet/?fbclid=IwAR3C_RbFbh-zjDm3BLH9jrBvILy8_myWttDU9TaQi7myMF-SvAC9qSvBavc

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-01-18

 

 

 

Exklusiv: Faktencheck, Fotoreportage und Zaunkontrollen aus dem Wolfsgebiet Schermbeck NRW

Brauchen Wölfe eigentlich Wildnis? Und wie sieht es denn in einem Wolfsrevier überhaupt aus? Diesen und weiteren Fragen sind wir hier in unserer aktuellen Reportage von Ulrike de Heuvel, Jürgen Götz und Brigitte Sommer, nachgegangen. Und wir geben hier auch den Namen für den verirrten Wolfswelpen bekannt.

Nein, Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen in unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht, wenn man sie lässt. Wölfe werden auch nicht durch Naturschützer künstlich angesiedelt, sondern sie suchen sich ihr Zuhause selber aus. Die Qualiät eines guten Reviers richtet sich nach der Anzahl von Beutetieren, wie Reh, Hirsch oder Wildschweinen darin aus. Eine Wolfsfamilie braucht mindestens 250 Quadratkilometer für sich. Das besetzte Gebiet wird gegen fremde Wölfe verteidigt. Wölfe, die einmal begriffen haben, dass Weidetiere nicht für ihren Speiseplan geeignet sind, schützen diese Tiere auch vor anderen Wolfsrudeln.

Eines der kleinen, aber sehr feinen Reviere ist das Gebiet um Schermbeck, in das sich zuerst Wölfin Gloria 2018 niedergelassen hatte. Später gesellte sich ihr Partner Ingolf dazu. Beide Wölfe stammen aus Niedersachsen aus dem Rudel Schneverdingen.

 

Ulrike de Heuvel, zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW.

 

Zur Unterstützung des aktiven Teams vor Ort: von vorne: Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer, Jürgen Götz.

 

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie.

Diese Karte zeigt einen Teil des Reviers des Schermbecker Rudels.

 

Ein ideales Gelände für Wölfe mit genug Wasser, Moorbereichen und auch Sandböden.

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie rund um Schermbeck. Pferdehaltung dominiert das Gebiet. Bis auf zwei Berufsschäfer gibt es hier nur wenige Hobbyhalter, die ihre Tiere direkt beim Haus halten. Die Höfe liegen weit auseinander. Man sieht, dass es sich in diesem Gebiet um hauptsächlich wohlhabende Bauern handelt. Abgelegene Weiden sind hier eine Ausnahme. Das mag auch mit ein Grund dafür sein, dass es von Anfang an nur wenige Risse gab. Seltsamerweise fanden diese Risse auch immer bei den gleichen Haltern statt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Unsere Berichte zu den Rissen und Zaunkontrollen bei Weidetierhalter *innen sind unter dem Suchbegriff Faktencheck NRW zu finden.

 

Weiterer Blick ins Revier des Schermbecker Rudels in NRW. Von den Hauptwegen aus erscheint der Eindruck, dass hier weniger gejagt werden würde. Doch Nebenwege zeigen die Realität.

 

Obst und Gemüsefelder können eingezäunt werden, Weiden nicht?

Ein Argument einiger Weidetierhalter *innen lautet, dass man große Weiden nicht einzäunen könne, weil sich Tiere in den Zäunen verfangen würden. Dem widerspricht die gängige Praxis, große Planzenbereiche komplett im sicheren Stromzäunen abzutrennen.

Dieses Maisfeld, genauso groß wie viele Weiden, kann seltsamerweise komplett eingezäunt werden, ohne dass sich „Tiere“ darin verfangen.
Ein Blick von der anderen Seite auf das Maisfeld. Mehrere Litzen, voll mit Spannung, aber bei Weiden soll dies nicht gehen?

Zaunkontrolle hinter dem Sportflughafen

Solche abgelegenen Weiden gibt nur wenig im Wolfsgebiet Schermbeck. Diese Rinder hier stehen nur hinter Stacheldraht.

 

50 Zentimeter Platz zur unteren Stacheldrahtlitze. Hier können Hunde und auch Wölfe problemlos durch.

 

Hier sind es 48 Zentimeter Luft zwischen Stacheldrahtlitze und Boden.

 

Auf dem Gebiet des Rudels befinden sich auch alte Bunkeranlagen. Abends ein beliebter Treffpunkt für Schermbecks Jugend.

 

Vorstandsmitglieder unterstützen das NRW-Team vor Ort. Von Links: Jürgen Götz, Brigitte Sommer und Ulrike de Heuvel. Zu ihrem Schutz werden unsere aktiven Mitglieder, die vor Ort wohnen, nicht gezeigt. Neuen Mitgliedern und Informanten *innen sichern wie ebenfalls Anonymität zu.

 

Diesen kleinen Molch fanden wir leider überfahren vor.

 

Viele Wanderwege führen durch das abwechslungsreiche Gelände.

 

 

Auch eine Deponie grenzt an das Wolfsrevier.

 

Wölfe graben sich nur für die Geburt ihrer Welpen Höhlen. Die aktuellen Höhlen sind zu dieser Jahreszeit verlassen. Eltern und Welpen treffen sich jetzt auf einem so genannten Rendevouzplatz.

 

An nicht abgemähten Wegerändern finden jetzt zahlreiche Insekten noch genug Nahrung.

 

Diese Wolfslosung ist schon älter. Man kann sie gut von Hundekot unterscheiden. Es befinden sich immer Fell- und Knochenreste darin. Außerdem riecht sie intensiver als Hundekot.

 

Mögliche Wolfsspur.

 

Der Wald gehört allen Bürgern und Bürgerinnen. Aktuell versuchen Hobbyjäger Wandernde aus ihren Revieren zu vertreiben. Doch Drohungen sind nicht gerechtfertigt, solange Wandernde Rücksicht auf die Tiere des Waldes nehmen und keinen Müll herum liegen lassen. Selbst außerhalb von Wegen dürfen sich die Leute aufhalten. Ausgenommen sind Privatwälder.

 

Diese Wolf haben wir nur knapp verpasst. Mit ihrem Kot markieren Wölfe ihr Revier. Gut sicht- und riechbar sollen andere Wölfe darauf hingewiesen werden, dass bereits ein Rudel dieses Gebiet für sich beansprucht. Deshalb ist die Losung auch oft mitten auf Wegen zu finden.

 

An dieser Losung haben bereits die Mistkäfer ganze Arbeit geleistet.

Kirrplätze: diese sollen wohl Spaziergänger nicht finden

 

In der Nähe des Kirchhellen Wesel Weges geht links vor dem Mühlbach ein Trampelpfad in den Busch hinein. Hier fiel uns ein seltsamer Stromdraht auf der in ungefähr Meter Höhe gespannt ist auf. Dann kamen noch zwei Hochsitze und eine Kirrung. Wozu brauchen Jäger dort Strom?

 

Schussfeld in alle Richtungen.

 

In diesen Holzkästen befindet sich Mais zum Anlocken von Wildschweinen.

 

 

Hier noch ein allgemeiner Bericht über Kirrungen und Luderplätze: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

 

Mitten im Wald wurden in die Jahre gekommene Schutzzäune für ursprunglich mal junge Bäume nicht entfernt. Wildtiere können sich in diesen Ruinenzäunen in der Tat schlimm verfangen.

Die einen wollen, die anderen nicht

Einige Weidetierhalter haben doch dazugelernt und sind jetzt bereit, sich mit dem Wolfsrudel zu arrangieren. Hier z. B. Schäferin R., die Herdenschutzhunde im Einsatz hat.

 

Diese Ponyzäune am Kirchhellen-Wesel-Weg, bieten auch keinen Schutz vor dem Ausbruch der Tiere. Im Gegensatz zu Großpferden können Ponys schon ins Beuteschema von Wölfen passen, sofern sie nicht fit sind.

 

Dieses Pony ist nicht gut geschützt.
Gleiche Weide von einer anderen Blickrichtung.

Seit Monaten stehen diese Schafe so auf ihrer Weide

Seit Monaten unverändert: Drei Schafe mitten im Wald. Baum, der umgekippt über den Zaun hängt. DICKERSTR-OBERLOHBERG, DINSLAKEN.

Ein Name für das verirrte Wolfsbaby ist gefunden; doch lebt es überhaupt noch?

Am 27.06.2020 war ein Wolfswelpe, der hilflos erschien und zudem wohl verkotet gewesen war, von Spaziergängern mitgnommen worden. Nach einigem Hind und Her sei der Welpe wieder an der Fundstelle ausgesetzt worden, heiß es von Seiten des LANUV. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

Am 04. Juli wurde erneut ein Welpe von einer Wildkamera des Monitorings aufgenommen. Dies ist leider nicht unbedingt ein Beleg dafür, dass die kleine Wölfin ihren Ausflug überlebt hat, denn es ist nicht bekannt, wie viele Welpen Gloria und Ingolf in diesem Jahr aufgezogen haben. Ein Insider berichtete uns sogar, dass die kleine Lupia kurz nach dem Aussetzen mit einem Baseballschläger erschlagen worden wäre. Wir können diese Behauptung nicht belegen. Es bleibt also abzuwarten, ob sich weitere genetische Spuren der Kleinen finden lassen. Doch selbst wenn sich keine weiteren Spuren mehr finden, kann die junge Wölfin danach auch auf natürliche Weise zu Tode gekommen sein. Eine sehr seltsame Geschichte, die wohl nie richtig aufgeklärt werden kann. Allerdings ist in der Statistik bislang für dieses Jahr nur ein Welpe aufgeführt. Bleibt also zu hoffen, dass es sich bei der Sichtung am 04. Juli wirklich um Lupia gehandelt hat.

Dennoch hat das Wolfsmädchen nun den Namen Lupia, ausgewählt unter vielen Namensvorschlägen, erhalten. Wir hoffen sehr, dass dieser Name ihr Glück bringen wird. Der Gewinner wurde benachrichtigt.

Lupia war am 27.06.2021 hilflos in Menschenhände geraten.

Und hier noch ein Blick durch eine unserer Forschungswildkameras:

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/entwicklung-der-rudel

 

Wolfsschutz Deutschland e. V. vor Ort in NRW bei Ruhrschäferei Florian Preis: „Wölfe und Schafe, das geht!“

Gleichzeitig Wolfskuschlerin und Schafskuschlerin? Geht das? Aber klar. Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Am 26.1.20 hatten wir, von Wolfsschutz Deutschland e. V., die Möglichkeit, Florian Preis von der Berufsschäferei in Duisburg und seine Herde kennenzulernen. Rund 200 Tiere, in der Hauptanzahl Merino-Landschafe und eine Ziegengruppe beweideten dort eine Fläche in Oberhausen.
Schon schnell war klar – hier nimmt der Schäfer seine Verantwortung wirklich ernst! Ein wolfsabweisender Zaun von etwa 1.07 m sichert seine Tiere, natürlich mit der entsprechenden Spannung auf den Litzen. Bei wieviel Volt das Stromprüfgerät ausschlägt, ist abhängig von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, erfahren wir in einem fachlich fundierten Gespräch.

von links: Ulrike de Heuvel, zweiter Vorsitzender Frank Dreyer sowie weitere Vereinsmitglieder im Gespräch mit dem Inhaber der Ruhrschäferei.

Florian Preis wurde aktiv – Dank Herdenschutzhunden keine Risse mehr

Erst seit kurzem hat er neben den drei Hütehunden zusätzlich drei Pyrenäenberghunde in seiner Herde eingesetzt. “ Aslan“, ein erfahrener HSH, die Hündin „Grace“ und der „Youngster Barney“ sollen seine Schafe schützen. Bald geht es nämlich wieder zurück ins Wolfsgebiet Hünxe/Schermbeck wo sich in Wölfin Glorias Gebiet Anfang Dezember ein Riss ereignete, bei dem er sechs Schafe verlor. Der DNA- Nachweis erbrachte zwar des Ergebnis “ Wolf“, doch der Verdacht, daß es sich dabei um die Fähe „Gloria“ handelt, konnte bis jetzt nicht erbracht werden. Dennoch wird der junge Schäfer dadurch nicht zum Wolfshasser, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen. Vielmehr sucht er nach Alternativen um seine Tiere adäquat zu schützen.
“ Dem Wolf selber kann man ja noch nicht einmal einen Vorwurf machen, “ meint Florian Preis. Schuld daran sei die Politik, die versäumt habe, die notwendige Präventivarbeit zu leisten.
Seit 20 Jahren ist der Wolf bereits wieder in Deutschland heimisch. “ Da hätte viel eher etwas passieren müssen, aber das hat man wohl verpennt…“, so seine Aussage. Anstatt zu jammern ist er nun selbst aktiv geworden. So hat er seine Zäune aufgerüstet, Förderanträge gestellt, die Anschaffung von HSH organisiert… Falls alles genehmigt wird, werden diese bald fest in seinen Besitz übergehen.

Herdenschutzhunde freundlich zu Menschen

Und sein Resümee? Es klappt sehr gut mit den Hunden, die Integration verlief relativ schnell und unproblematisch. Wir selbst konnten uns davon überzeugen, denn wir waren mittendrin, zwischen Schafen, Ziegen und den Hunden natürlich, die uns schnell akzeptierten. Florian Preis hat ein Händchen für seine Tiere, und kümmert sich so, wie man es auch erwarten würde. Der Berufsschäfer ist ein“ Schäfer aus Berufung“, der viel Wert auf die Gesunderhaltung und den Schutz seiner Tiere legt. Eine große Ausnahme unter vielen Schäfern, der die Bezeichnung „wolfsfreundlicher Schäfer“ mehr als verdient hat. “ Es gibt andere Möglichkeiten als den Abschuss!“, so seine Meinung. Und welche das sind, davon konnten wir uns an diesem Sonntag persönlich überzeugen.
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Einblick in die Praxis der Berufsschäferei!

Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Hier weitere Eindrücke:

Wo Herdenschutzhunde eingesetzt werden, gab im Gebiet rund um Schermbeck keine Risse mehr.
Von rechts: Angelika Zipper und Ulrike de Heuvel.
Dies ist ein Hütehund, nicht zu verwechseln mit einem Herdenschutzhund.
Herdenschutzhunde sehen die Schafe als ihre Familie an und sie bleiben Tag und Nacht bei ihnen.

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen faulen Kompromiss von NABU, WWF, IFAW und Co.

Solange solche Zäune auf Weiden stehen, braucht man über Wolfsabschüsse wegen Überwindung von Zäunen überhaupt nicht diskutieren.

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin legte ein Bündnis aus elf Organisationen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung, des Natur- und Tierschutzes sowie der Jagd eine gemeinsame Empfehlung für einen bundeseinheitlichen Herdenschutz und Kriterien zur Tötung von Wölfen vor, die uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. einfach entsetzt.

Es gibt Initiativen, die Lobbyregister für Politiker fordern. Wir fordern auch ein Lobbyregister für Naturschutzvereine und Verbände. Wie sehr das Bündnis aus der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, dem Bundesverband Berufsschäfer, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, dem Deutschen Tierschutzbund, der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, dem International Fund for Animal Welfare, dem Naturschutzbund Deutschland, dem Ökologischen Jagdverband, der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, dem Verein für Arbeitende Herdenschutzhunde und dem WWF Deutschland selber in dieser Lobby verstrickt sind, sieht man nicht nur daran, dass diese Initiative fordert, Wölfe nach dem ersten Überwinden von Zäunen zu schießen, sondern auch daran, dass zum Beispiel der NABU und auch andere Verbände EU-Agrarsubventionen in Millionenhöhe erhalten. Wir von Wolfsschutz- Deutschland e. V. fordern endlich einen funktionierenden Herdenschutz statt Wolfsabschuss. Dieser faule Kompromiss fordert Rissprovokationen, um dann Wolfsabschüsse zu fordern, ja geradezu heraus.

Die falschen Freunde des Wolfs

Zitat aus der Pressemitteilung der elf Verbände: Überwindet ein Wolf einen solch erhöhten Schutz, um Nutztiere anzugreifen, sollte er von einer Fachperson geschossen werden… https://www.presseportal.de/pm/6347/4294985?fbclid=IwAR3oU_fKHVX45J9zWrNa26vRXajozxVGqFN-xu98dsfu5w57iu4ULnKwH8A

Es ist überhaupt nicht wirklich erwiesen, dass Wölfe in Deutschland tatsächlich fachgerecht angebrachte Zäune „überwunden“ haben. Bei all unseren Zaunkontrollen konnten wir nämlich zweifelsfrei belegen, dass es Lücken gab, kein Strom auf dem Zaun war, oder aber das so genannte wolfsabweisende Netz keinen Bodenkontakt hatte. Bis zum Eintreffen eines Wolfsberaters nach einem Riss, kann ein Zaun mit wenigen Handgriffen fachgerecht gemacht werden, der es vorher nicht war.

Weidetierhalter, die Risse provozieren

Diese Vereinbarung der elf Verbände lädt Weidetierhalter gerade dazu ein, Risse zu provozieren, um danach den Abschuss fordern zu können. In Verbindung mit der LEX-Wolf, der Bundesumweltministerin- die höchstwahrscheinlich auch durch den Bundestag geht –  kann dies hier praktisch als Freifahrtsschein für eine erneute Wolfsausrottung fungieren.

Ganz davon abgesehen, stellt der Kompromiss auch noch einen Rückschritt dar: Das Bundesministerium für Umwelt hatte bereits 2017 vom BfN den Standard auf 120 Zentimeter hohe Elektrozäune gesetzt. 90 Zentimeter gelten als Mindestschutz.  Nun schlagen die elf Verbände 90 Zentimeter hohe Zäune als Standard vor? Dies ist geradezu lächerlich, solange es Zäune gibt, die nicht einmal 40 Zentimeter hoch sind. Außerdem belegen neueste Zahlen aus Hessen, dass Wolfsrisse wirklich das geringste Problem von Weidetierhaltern darstellen. Bei der ganz normalen Haltung ohne besondere Vorfälle in Hessen sterben jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig, Im Vergleich wurden in diesem Jahr in Hessen 12 Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen. 

Fehlgeleitete Agrarpolitik

Wir fordern eine Agrarreform, die ökologisch und tierfreundlich arbeitenden Bauern Förderungen zu Gute kommen lässt, die das Überleben dieser Betriebe sichert. Bislang wird nur ein weiter so und für eine weitere Ausbeutung der Natur von Betrieben, die immer größer werden müssen, um existieren zu können, unterstützt. Der Wolf wird hier als Sündenbock und willkommene Ablenkung von den wirklichen Problemen hergenommen. Es sollte gar keine Wolfsabschüsse wegen Wolfsrissen geben, denn hier gibt es kein echtes Problem. Es wird nur eines gemacht. Dass Herdenschutz wirkt, zeigten Statistiken auch in Niedersachsen, wo es es trotz mehr Wölfen deutlich weniger Risse gibt.

Hier die Info des BfN

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/artenschutz/Dokumente/Weidetierhaltung_und_Wolf.pdf?fbclid=IwAR2_unWkxGMENbVDfX-GKPPpo1PHp_jd5n236Ur_vwEC5jVJZRtDue-sca8

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript530.pdf?fbclid=IwAR08C6hbRZhYgUnQOViRTNfcMqQXaKp2hkqP8y7mWR3BvKcctGbXsSuGpGk

 

 

100 % Förderung von Weidetierhaltern – Sachsen-Anhalt setzt EU-Vorgabe um

Magdeburg. Ab sofort gelte die neue Richtlinie Herdenschutz und Schadensausgleich in Sachsen-Anhalt, gibt das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium heute in einer Pressemitteilung https://mule.sachsen-anhalt.de/startseite-mule/artikel-detail/news/100-prozent-foerderung-fuer-herdenschutz-und-schadensausgleich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bc03c6638ab1049ea449ebc3c75059fd bekannt. Das Land unterstützt Tierhalterinnen und Tierhalter dabei, ihre Herde vor Übergriffen durch den Wolf oder den Luchs zu schützen. Der Erwerb von mobilen Elektrozäunen und Zubehör sowie die Anschaffung von zertifizierten Herdenschutzhunden wird zu 100 Prozent gefördert. Das heißt, alle Kosten der Anschaffung werden übernommen. Bisher waren es lediglich 80 Prozent.

Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert wird in der Pressemeldung folgendermaßen zitiert: „Präventiver Herdenschutz ist die beste Maßnahme, mit der Weidetierhalter ihre Herde vor Übergriffen durch den Wolf schützen können. Wolfssichere Zäune werden in der Regel nicht überwunden und nicht untergraben. Mit dem heutigen Tag übernimmt das Land die Kosten für die Anschaffung der Herdenschutzmaßnahmen zu 100 Prozent. Ich bin sicher, dass damit ein weiterer Schritt für eine friedliche Koexistenz von Wolf und Weidetieren in unserer Kulturlandschaft gemacht ist. Denn klar ist: Die Weidetierhaltung leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und unserer Offenlandlebensräume.“

Weiterhin werden Tierverluste ausgeglichen. Das Land zahlt einen Schadensausgleich nach Rissvorfällen ebenfalls in Höhe von 100 Prozent immer dann, wenn ein Grundschutz vorhanden war und der Wolf nachgewiesen oder zumindest nicht auszuschließen ist. Hier kann auch ein Schaden an Herdenschutz- und Hütehunden und eine tierärztliche Behandlung einschließlich der Kosten für Medikamente geltend gemacht werden. Auch außerlandwirtschaftliche Tierhalterinnen und Tierhalter können ab jetzt die Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel in Gebieten mit wiederholten Wolfsübergriffen, können auch Rinder- und Pferdehalter Zuwendungen für präventive Herdenschutzmaßnahmen beantragen.

Wir von Wolfsschutz Deutschland plädieren weiter für Herdenschutz statt Wolfsabschuss. Unter diesem Motto rufen wir auch zu einer Demo am Samstag in Halberstadt auf. Nähere Infos hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/04/20/demonstration-gegen-anti-wolf-symposium/

 

Herdenschutzhundewelpen suchen Wirkungskreis – Wolfsschutz Deutschland e. V. will Futterkosten sponsern

Sie heißen Naomi, Gigi, Bella, Claudia, Giselle, Karl und Donatella.  Sie sind weder Modeschöpfer noch Topmodels sondern es sind waschechte Herdenschutzhunde, die in Mecklenburg-Vorpommern auf die Weidetiere auf dem Landgut der Familie von Kuick aufpassen. Sie schützen die Tiere nicht nur vor Wolfsrissen sondern auch vor Rabenvögeln, Füchsen und Greifvögeln. 

Claudia und Giselle sind zu vermitteln.

Der zertifizierte Biobetrieb hält Herdenschutzhunde bei seinen Schafen. Künftig sollen die Hunde auch  Hühner vor Greifvölgen und Füchsen schützen. „Im letzten Jahr haben wir eine Pyrenäenberghündin übernommen, die zu unserer Überraschung tragend war. Am 6. Dezember sind sieben  tolle Welpen auf die Welt gekommen,“ erzählt Jutta von Kuick. „Eine Hündin ist leider nach zwei Tagen gestorben. Die restlichen sechs Welpen sind tolle und starke kleine Mädels und ein Kerlchen. Bis auf zwei Hündinnen haben wir für alle eine Aufgabe. Claudia und Giselle möchten wir gern in ein entsprechendes Umfeld vermitteln. Wir suchen Menschen, die sich entweder für solche Hunde interessieren und die passenden Grundstücke (groß und eingezäunt) haben oder die beruflich bedingt HSH einsetzen. Das können Halter von Wiederkäuern oder auch Geflügelhalter sein. Oder Reiter mit einem Hof. Die Welpen leben mit ihrer Mutter auf einer Hofkoppel inzwischen von Schafen und Lämmern. Das Geflügel läuft in seinen Mobilställen nebenan. Die Hunde sind gut sozialisiert, kennen Menschen, Trecker, LKW, Radfaher, Reiter und sind kinderlieb. Beide Elterntiere entstammen Arbeitslinien und sind zertifizierte HSH. Die Mutter ist nicht sehr groß, von daher gehe ich davon aus, dass die Welpen nicht die 70 Zentimeter überschreiten. Allerdings eignen sie sich nicht für die Haltung in einer Wohnung.“ 

Die Welpen brauchen einen erfahrenen Herdenschutzhund an ihrer Seite

Was Schäfer oder andere Weidetierhalter unbedingt beachten sollten: Giselle und Claudia sind aber noch in der Ausbildung. „Er muss dem Welpen einen erfahrenen Althund an die Seite stellen,“ sagt Jutta von Kuick, die künftigen Besitzern auch gerne mit Ratschlägen zur Seite steht. 750 Euro stellt sich von Kuick pro Tier als Vermittlungspreis vor.  Dieser Preis liegt weiter unter dem, was Herdenschutzhunde normalerweise kosten. 

„Die Tiere sind super sozialisiert und topfit. Die leben derzeit inzwischen von Lämmern und ab demnächst auch mit den Hühnern. Eine bessere Schule können die nicht haben. Sie eignen sich aber auch als Familienhund zum Kuschen und Schmusen und Grundstückbewachen,“ so von Kuick. „Die Futterkosten liegen bei 1000 Euro plus… Die Anschaffung eines HSH wird auch subventioniert. Demnächst soll auch der Unterhalt gefördert werden. 

Wolfsschutz Deutschland e. V. will die Futterkosten für künftige Besitzer* innen  für  ein Jahr sponsern…

..sofern die Tiere zu Weidetierhaltern kommen und diese auch bereit sind, sind öffentlich für Wölfe in Deutschland stark zu zu machen und einzusetzen. Kontakt hierzu über unser Kontaktformular.

Interesse an einem HSH-Welpen?

Bitte direkt Kontakt mit Jutta von Kuick aufnehmen:

Jutta v.Kuick

Gut Wardow

Schulstr.2

18299 Wardow

Telefon: 038459-66486

Mobil: 0170-2757286

www.gut-wardow.de

jutta.vonkuick@gut-wardow.de

 

Schießwütige CDU-Lobbypolitiker erneut vor EU abgeblitzt – Wölfe in keinem günstigen Erhaltungszustand in Deutschland

Im Rahmen der GRÜNEN Woche in Berlin, sind CDU-Politiker, die Wölfe regulieren, das heißt schießen wollen, wieder einmal mit ihren Wünschen nicht durchgekommen. EU-Agrarkommisar Phil Hogan betonte erneut, dass Weidetierhalter in Zukunft besser unterstützt werden können. So kündigt Hogan an, dass Schäden, die Wölfe verursachen künftig durch einen EU-Etat bezahlt werden. Sogar Kosten für Schutzzäune und Herdenschutzhunde sollen übernommen werden. Eigentlich ein Grund, das Jammern der Bauernlobby zu beenden, oder?

Zudem machte Phil Hogan in aller Deutlichkeit klar, dass die EU nichts am Schutzstatus verändern würde. Die dürfte dann auch eine klare Absage an die geplante Sächsische Wolfsverordnung sein. Dort will man den Schutzstatus des Wolfs vom höchsten Schutz heruntersetzen. Der sächsische Landrat Harig hatte allerdings schon am 21. September 2018 eine Antwort erhalten, die klarstellen dürfte, dass die EU auch bei künftigen Abschussplänen der CDU nicht mitspielen will.

Hier ein Auszug aus der Antwort von Referatsleiter Nicola Notaro 

Lassen Sie mich bitte klarstellen, dass sich der Wolf in Deutschland in einem ungünstigen-schlechten Erhaltungszustand befindet, obwohl er sich in einigen anderen europäischen Mitgliedsstaaten in einem günstigen Erhaltungszustand befindet. Dies wurde seitens der zuständigen deutschen Behörden im Artikel 17 Bericht nach der FFH- Richtlinie mitgeteilt.

Selbst wenn der Wolf in Anhang V (Anm. also im geringeren Schutzstatus) gelistet wäre, gäbe es weiterhin die Verpflichtung, einen günstigen Erhaltungszustand zu erreichen. Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, um diese Raubtierart zu schützen, die eine grundlegende Rolle im Ökosystem spielt.

…..In Ihrem Brief haben Sie den Vorschlag präsentiert, dass alle Wölfe, welche sich bis zu einem bestimmten Umkreis von Gebäuden aufhalten, abgeschossen werden sollten. Dem ist zu entgegnen, dass aufgrund der Nähe eines Wolfes zu Gebäuden per se noch keine unmittelbare Gefahr ausgehen kann, insbesondere dann nicht, wenn geeignete Schutzmaßnahmen für Nutztierbestände vorgesehen wurden.

Wenn keine andere Alternative verfügbar ist, ist die Tötung von einzelnen Wölfen bei Vorliegen der Ausnahmetatbestände nach Artikel 16 auch dann möglich, wenn die Art, wie in Deutschland, in Anhang IV aufgeführt ist, vorausgesetzt, dass dies das zukünftige Erreichen eines günstigen Erhaltungszustands nicht verzögert.

In Ihrem Brief stellen Sie die These auf, dass sich die Wolfspopulation unkontrolliert jährlich um 30% erhöht. Gerade für Sachsen zeigt sich, dass es seit 2015 zu einer Sättigung der Wolfpopulation gekommen ist, wie die das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ dokumentierte.

Also bestätigt die EU, dass sich Wölfe eben nicht unkontrolliert vermehren, sondern sich dem Platz- und Nahrungsangebot anpassen.

Hier das komplette Antwortschreiben des Referatsleiters an den sächsischen CDU Landrat Harig: Schreiben EU Kommission an Landratsamt Bautzen wg. Schutzstatus Wolf