NRW – Dreiste Forderung: Will Schäfer Opriel Wölfin Glorias Abschuss und Finanzierung seines Hobbys vom Steuerzahler?

Kommentar von Brigitte Sommer

Im Dezember 2020 versuchte  Hobbyhalter Opriel die „Entnahmegenehmigung“ für Wölfin Gloria per Eilverfahren durchzusetzen.  Zum Eilverfahren kam es aber dann erst gar nicht: Das Verwaltungsgericht hielt es für den Tierhalter zumutbar, auf das reguläre Verfahren zu warten. Dieses Verfahren ist nun für den 6. Mai angesetzt. Opriel zeigt sich wohl schon jetzt siegessicher. Dabei gibt es weiterhin Belege für seinen mangelnden Willen.

Seit Sommer des vergangenen Jahres versucht der Hobbyschäfer immer wieder zu erreichen, dass Wölfin Gloria abschossen wird. Nachdem er beim Kreis Wesel mit einem entsprechenden Antrag gescheitert war, reichte er Klage ein. Das Eilverfahren wurde auch abgelehnt und auf die Hauptverhandlung verwiesen. 78 Schafe wären seit 2018 in dem Gebiet gerissen worden, heisst es in einem Zeitungsartikel. Seltsamerweise gelingt dies immer bei den gleichen Haltern. Immer wieder war dem Hobbyschäfer nachgewiesen worden, dass er seine Tiere nicht geschützt hatte.

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde hatten dem Schäfer in der Vergangenheit bedingungslos und kostenlos Zäune aufgebaut.

Hier sehen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. unsere kritische Einstellung zur Hilfe ohne Gegenleistung wieder einmal voll bestätigt. Es hilt keinem einzigen Wolf, solchen unbelehrbaren und unwilligen Haltern auch noch Zeit, Energie und Geld zu schenken, da wie hier wieder einmal nachdrücklich dargestellt, trotzdem immer weiter der Abschuss von Wölfen gefordert wird. Dies heisst nicht, dass wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gar nicht helfen. Wir lassen uns aber vorher vertraglich zusichern, dass eben danach nicht gegen Wölfe gehetzt wird und Abschüsse gefordert werden.

Dabei sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf keinen Fall die Feinde von Weidetierhaltern *innen. Wir fordern schon seit längerem eine bundesweit einheitliche Lösung, nämlich ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und flächendeckend einheitlich zu Fördern, aber auch zu Fordern. Auch die Schäden, die wandernde Jungwölfe verursachen, wären damit abgedeckt. Berufsschäfer *innen sollten nicht auf das Goodwill und Almosen von Wolfs- und Naturfreunden *innen angewiesen sein, sondern sie sollten in der Lage sein, ihre Zäune, die ja bereits subventioniert werden, auch eigenverantwortlich und durch eigene Gelder aufbauen zu lassen. Das würde auch die allgemeine Wirtschaft, wie dem Umsatz von Zaunbaufirmen ankurbeln. Falls dies nicht monitär zu leisten ist, sind Einkommens- und Überlebensmöglichkeiten in der Weidetierhaltung an sich in Schräglage. Was ja schon lange bekannt ist, da Billigexporte aus China die heimische Wolle unverkaufbar machen und auch Fleisch von Lämmern und Schafen keinen Absatz findet, da es massenhaft und billig aus Neuseeland importiert wird. Sicherlich sind nicht die Wölfe an dieser Entwicklung Schuld. Die Bauern müssten also wieder in die Lage gebracht werden, von ihrem Beruf leben zu können. Dies ist vor allem Aufgabe der Politik und von Verbrauchern, aber auch Aufgabe von Bauernverbänden und dem Bauernbund. Den Wolf als Stellvertreter als Frustobekt anzubieten, hilft Weidetierhaltern kein Stück weiter.

Fakt ist, dass auch Hobbyhalter bereits EU-Subventionen erhalten, wie auch Schäfer Opriel. Doch wer von der Gesellschaft verlangt, sein Hobby vollumfänglich finanziert zu bekommen, handelt zutiefst unsolidarisch. Wer ein teures Hobby nicht finanzieren kann, der sollte dieses aufgeben. Es käme ja auch niemand auf die Idee, sich eine Mitgliedschaft in einem Golfclub vom Steuerzahler finanzieren zu lassen.

Hier unser Artikel zum abgelehnten Abschuss: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/07/01/nrw-antrag-auf-abschuss-abgelehnt-woelfin-gloria-von-wesel-darf-weiterleben/

Quelle: Artikel https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/niederrhein-woelfin-gloria-gericht-entscheidet-am-6-mai-ueber-abschuss_aid-57379767?fbclid=IwAR0Dww8PAzxFywd3igiNs0PiKqZIzrKg5llMSuCxsFVeSdWNZ8oMrYmnqZo

Wer die Macht hat, hat das Recht? Kommentar von Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen zur Lex Wolf der GroKo

Ariane Müller
Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen

Die Bundesregierung will mit Brachialgewalt die Wölfe erneut in Deutschland ausrotten!

 

Mit der Gesetzesnovelle zum Bundesnaturschutzgesetz durch § 45 https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Glaeserne_Gesetze/19._Lp/bnatschg_2_aenderung/Entwurf/bnatschg_2_aenderung_gesetzentwurf_bf.pdf von der Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), die am 22. Mai 2019 im Bundeskabinet verabschiedet wurde und dann noch vor der Sommerpause  im Bundestag abgesegnet werden soll, werden die Wölfe in Deutschland ein zweites Mal in den letzten 150 Jahren ausgerottet. Erst vor zwanzig Jahren sind die ersten Wölfe aus Polen wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

Es ist erschreckend und macht mich wütend und traurig zugleich und hat mit Demokratie nichts mehr zu tun, wie so ein Gesetzesentwurf wider besseres Wissen durch die Regierungsinstanzen durchgepeitscht wird. Mit diesem Gesetz können und sollen alle Wölfe in Deutschland getötet werden. Denn in dieser Gesetzesnovelle steht u.a. geschrieben, dass einzelne Wölfe eines Rudels unmittelbar auch dann abgeknallt werden können, wenn nicht klar ist, welcher Wolf ein Nutztier gerissen hat. Es geht solange weiter, bis die Nutztierrisse aufhören. Es spielt auch keine Rolle, ob ein Wanderwolf zufällig in der Nähe eines Rudels ein Nutztier gerissen hat. Da dann dieser Wolf bei  Entdeckung des Risses schon längst weitergewandert ist, werden dann die Wölfe des Rudels in „Geiselhaft“ genommen und zumindest ein Wolf getötet oder/und das ganze Rudel vernichtet wird. Es ist ein absoluter Freibrief für alle Nutztierhalter*innen, ihre Weiden generell nicht mehr zu schützen. 80 Prozent aller Weiden sind ja immer noch nicht wolfssicher geschützt. Die Wolfsgegner sind so voll von Hass auf die Wölfe, dass sie ihre Nutztiere ohne Gewissen freiwillig den Wölfen auf dem Silbertablett präsentieren. Des haben die Nutztierhalter in den letzten 20 Jahren bewußt gemacht, um die politische Parteien auf ihre Seite zu ziehen. So können dann überall in Deutschland Wölfe wieder rechtsstaatlich, wie es so schön heißt, getötet werden, bis der letzte Wolf erschossen ist. In Zukunft brauchen die Wolfshasser keine Wölfe mehr illegal erschießen, sie haben ja die Legitimation von einer SPD-Politikerin, angetrieben von einem SPD-Umweltminister in Niedersachsen Noske äh Lies. Die SPD ist ja gerne bei jeder Schweinerei dabei und dies seit weit über 100 Jahren. Ich hoffe, dass diese Partei recht bald in die absolute Bedeutungslosigkeit abstürzt.

Geld bestimmt die Welt?

Wir sind eindeutig auf dem Weg in eine faschistoide und rassistische Gesellschaft.

Die FFH-Richtlinie und das EU-Recht werden einfach ignoriert. Es ist schon recht bitter, wie die 20% der Bevölkerung, in erster Linie sind diese Wolfshasser Nutztierhalter, Landwirte, Jäger und Politiker, mit Hilfe der Medien es jetzt erst mal geschafft haben, dass inzwischen die Politiker sich haben kaufen lassen wegen ein paar mehr Wähler*innenstimmen, um entprechende Gesetze zu erlassen (siehe mein Kommentar „Lies ist das Problem und nicht der Wolf“ vom 19.5.2019) und dann sind diese auch noch stolz darauf, verantwortlich zu sein, dass sie es sind, die die Wölfe wieder ausrotten. Mir wird dabei so richtig übel. Leider hat diese Lobby das Geld und „Wer das Geld hat, hat die Macht und wer die Macht hat hat das Recht“, so ein Rocklied von Ton, Steine, Scherben von 1970.

WWF verrät und verkauft den Wolf

Besonders schmerzlich ist in diesem Zusammenhang die Pressemitteilung vom WWF. Sie haben sich jetzt selbst entlarvt und verkauft. Sie verweisen zwar darauf hin, dass die Schutzmaßnahmen der Weidetiere verbessert werden müssten, letzten Endes aber würde der WWF diese Gesetzesnovelle mittragen, wenn der Biber und der Fischotter davon nicht betroffen ist. Eine Beschränkung auf den Wolf ist hier unbedingt geboten, so im Originaltext. Mit anderen Worten: der WWF ist auch für die Ausrottung des Wolfes in Deutschland. So sind jetzt entgültig die Fronten klar und ich hoffe, dass die Menschen dem WWF Fragen stellen werden.

Sollen denn 20 Jahre Arbeit für den Wolf umsonst gewesen sein?

Wir Wolfschützer*innen, Tierschützer*innen und Naturschützer*inner müssen endlich mit einer Stimme reden. „Denn alleine machen sie dich ein. Solidarität ist ein Waffe!“, so ein weiterer Rocksong von Ton,Steine, Scherben. Wir müssen den Individualismus überwinden und das eigene Ego ablegen. Nur gemeinsam können wir den Druck auf die Politik, auf die Parteien und den Bundestagsabgeordneten so erhöhen, dass vielleicht noch die winzigkleine Möglichkeit besteht, dass die Gesetzesvorlage im Bundestag doch keine Mehrheit findet.

 

Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Wolfsschutz-Deutschland e.V.

 

Umweltminister Lies ist das Problem und nicht der Wolf! Kommentar von Wolfsteamleiterin Ariane Müller

Ariane Müller
Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen

Olaf Lies, SPD Umweltminister in Niedersachsen, will die Wölfe in Deutschland am liebsten wieder ausrotten. Er möchte bestimmen, welche Tierart hier leben darf oder auch nicht. Er scheint ein Wolfshasser durch und durch zu sein. Dies hat er unter anderem  mit seiner Bundesratsinitiative in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Brandenburg und Sachsen zur Tötung von sog. Problemwölfen deutlich gemacht. Nach dieser Initiative sind alle Wölfe in Deutschland Problemwölfe.

Seit einigen Monaten möchte Lies den Rüden Roddy des Rodewalder Wolfsrudel töten lassen. Scheinbar wie ein Diktator wollte Lies wohl ursprünglich den Rüden still und heimlich erschießen lassen, wie er selbst in einem Interview zugegeben hatte. Anfangs hatte er erklärt, seine Berufsjäger (laut der einheimischen Bevölkerung sollen es drei sein) könnten den Rüden eindeutig erkennen. In späteren Interviews  räumte Lies ein, dass eine eindeutige Identifizierung des Rüden quasi doch nicht möglich ist. Macht ja nichts, dann werden halt alle Wölfe des Rudels erschossen und schon gibt es das Rodewalder Rudel nicht mehr.

Alle Risse an Nutztieren, die in dem fast 900 Quadratkilometer großen Gebiet passiert sind, werden dem  Rodewalder Rudel bzw. dem Rüden angedichtet. Und es ist auch wahrscheinlich so, dass nur noch die Fähe und der Rüde hier sind. Ein Jungwolf ist im September 2018 beim einem Verkehrsunfall in der Nähe von Steimbke ums Leben gekommen, ein anderer soll abgewandert sein. Roddy selbst hat nachweislich einen „Schaden“ von ca 1800 Euro verursacht. Es ist schon seit langer Zeit bekannt, dass in diesem Gebiet sich zwei weitere Rudel aufhalten. Immerhin ist jetzt zumindest ein weiteres Rudel nordwestlich von Rethem/Aller, das Stemmener Rudel, offiziell im niedersächsischen Wolfsmonitoring erwähnt. Das andere, das sog. Otternhagener Rudel südöstlich von Rodewald, wird verschwiegen. Hier sind seit 2018 u.a. vermehrt Sichtungen von mehreren Wölfen vorgekommen.

Herdenschutz ein Fremdwort

Aber ich frage mich, warum sind denn in der Vergangenheit in der Gegend um Steimbke herum Nutztierrisse vorgekommen? Ganz einfach, weil die meisten Zäune der Weiden absolut in einem desolaten Zustand sind. Es ist quasi eine Einladung an die Wölfe, Nutztiere auf diesen Weiden zu reißen und zu fressen anstatt z.B. Rehe zu jagen. Wölfe sind nun mal Opportunisten, sie versuchen Beute mit möglichst geringen Aufwand zu bekommen.

Alle wissen, dass seit 2008 auch in Niedersachsen Wölfe endlich wieder heimisch geworden sind. Doch noch immer ignorieren sehr viele Nutztierhalter*innen diese Tatsache. Und immer wieder kommt das Argument, es ist unmöglich, die Weiden fachgerecht d.h. wolfssicher einzuzäunen, u.a. weil es nicht praktikabel ist und auch, weil dann der Lebensraum anderer Tierarten begrenzt werden könnte. Aber es ist in dieser Gegend möglich, quasi fast alle Blaubeeren- und Spargelfelder, oft auch mitten in Waldgebieten, mit z.B. 160 cm hohen stabilen Zäunen zu versehen! Einige wenige Nutztierhalter haben ihre Zäune vorbildlich herrichten lassen. Es gibt eine 100 prozentige Finanzierung vom Land Niedersachsen für wolfssichere Zäune.

Und ich frage mich auch, wie hoch der finanzielle Aufwand inzwischen ist bei der unberechtigten Tötungsjagd auf den Rüden. Lies verweigert bis jetzt eine Antwort auf die bisherigen entstandenen Kosten. Wie schon erwähnt, der Rüde hat einen „Schaden“ von ca 1800 Euro nachweislich verursacht. Dies steht in keinem gesunden Verhältnis zum Aufwand dieser geplanten Tötung. Mit diesem ganzen Geld, was für die Tötungsjagd  auf den Rüden verwendet wird, hätte das Ministerium sehr viele Weiden mit wolfssicheren Zäunen ausstatten können und/oder noch besser für den Schutz der Nutztiere viele Herdenschutzhunde anschaffen können.

Tod der Welpen wird billigend in Kauf genommen

Nicht nur ich weiß es, sondern auch Lies ist es bekannt, dass die Rodewalder Fähe inzwischen ihre Welpen bekommen hat. Roddy ist jetzt in der Vaterpflicht, für die Fähe und später auch für die Welpen Nahrung herbei zu schaffen. Was es bedeuten würde, wenn jetzt der Rüde verbotswidrig erschossen wird, liegt ja klar auf der Hand. Die Welpen verhungern elendig. Auch dies nimmt Lies einfach so in Kauf. Ihm ist es völlig egal, die geplante Tötung geht weiter, so Lies in einem  Interview. Es gibt den § 22 Abs.4 im Bundesjagdgesetz, dies bedeutet ein Verbot der Jagd während der Schonzeit wegen der Aufzucht der Welpen.

Niemand hat Angst vorm Wolf

Und es wird immer wieder in den einheimischen Medien berichtet, dass die Bevölkerung Angst vor dem Wolf hat. Die Erwachsenen können ihre Kinder nicht mehr allein draußen in Wald und Flur unbeaufsichtigt lassen. Ja, es wird sogar suggeriert, wenn die Kinder draußen spielen und/oder an der Bushaltestelle stehen, kommt gleich der Wolf und greift die Kinder an. Ich habe in den letzten Monaten zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene allein oder zu zweit auf Waldwegen in der Rodewalder und Steimbker Gegend angetroffen. Sie waren zu Fuß, per Fahrrad unterwegs oder waren joggen. Ich habe diese Leute gefragt, ob sie denn keine Angst vor dem Wolf haben. Fast alle haben diese Frage verneint. Viele haben mir geantwortet, sie finden es gut, dass der Wolf wieder da ist und einige haben gesagt, dass sie sich zumindest mit dem Wolf arrangieren müssen.

Auch wenn es Lies schaffen sollte – ich hoffe es natürlich nicht –  Roddy abknallen zu lassen. Auch wenn einheimische Jäger immer wieder erklären, sie wollen Roddy nicht erschießen. Sie tragen zur geplanten Tötung des Wolfes bei, in dem sie Lies mit Infos zuarbeiten.  Es ist nur eine Frage von einer kurzen Zeit, bis die nächsten Wölfe sich dann erneut in der Rodewalder und Steimbker Gegend niederlassen oder es wandert ein neuer Rüde ein. Ganz einfach aus diesem Grunde, in dieser Gegend leben sehr Wildtiere wie Dammwild und Rehe, die bevorzugte Nahrungsbeute für die Wölfe. Und es gibt genügend Rückzugsgebiete für die Wölfe bei der Aufzucht der Welpen.

Lobbypolitik vor Allgemeinwohl

Und wie kann es sein, dass 20 % der Bevölkerung, absolute Wolfshasser, in erster Linie Landwirte, Nutztierhalter, Jäger und Politiker (die keinen Arsch in der Hose haben, nur weil sie vielleicht die eine oder andere Stimme bei Wahlen mehr haben wollen) die Stimmung in der Öffentlichkeit so mit Antiwolfshasstiraden überziehen, nur weil sie einen guten Draht zu den Medien haben. Ich frage mich ernsthaft, was laufen da in der Gesellschaft für Journalist*innen herum, die völlig unkritisch alles nachplappern bzw. schreiben, was sie von diesen Wolfsgegner als „Infos“ zu geschustert bekommen. Der NDR fällt da besonders negativ auf, gerade mal wieder am 15. Mai 2019 mit einem skandalösen Bericht über die Rodewälder Wölfe von Marco Heuer in den Tagesthemen. Die Journalist*innen stolpern noch nicht mal mehr über die einfachsten Widersprüche dieser Aussagen. Das Schlimme daran ist, wenn immer wieder diese unrichtigen Fakten in den Medien verbreitet werden, haben eines Tages viele Leser*innen diese bewusste Falschmeldungen verinnerlicht und glauben fest daran, dass diese so stimmen. Aber leider so funktioniert die Pressearbeit tagtäglich in Deutschland. Es gibt immer weniger kritische Journalist*innen.

Und zu guter Letzt: Wir Wolfsschützer*innen laufen nicht lärmend tagsüber und in der Nacht mitten durch den Wald und stören die Tierwelt. Wir beschädigen auch keine Hochsitze. Nach Angaben der Polizeistelle Nienburg ist es in diesem Bereich zu keinen sog. strafbaren Handlungen Dritter gekommen. Die Jäger haben auch niemals zu diesen angeblichen Störungen und Beschädigungen Anzeigen gestellt. Es ist aber unser gutes Recht, im Wald auf den Wegen spazieren zu gehen und von dort aus die Tierwelt zu beobachten. Wir Wolfsschützer*innen setzen uns nicht nur für den Wolf ein, sondern wir sind generell Tierschützer*innen. Wir sammeln sogar den Müll (Plastikreste, Flaschen, Dosen etc.) ein, den andere Leute mal eben so achtlos im Wald hinterlassen (haben).

 

Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen Wolfsschutz Deutschland e.V.

 

Neues aus Schilda – Kommentar von Dr. Hans-Holger Liste

Kommentar – Wie Grünböcke zu Gärtnern werden! Neuigkeiten zum „Warnung-vor-dem-Wolfs-Schild“ in Kemnitz, Landkreis Teltow-Fläming.

Wenn Übeltäter zu Wohltätern und Opfer zu Straftätern erklärt werden, verlieren Rechtsstaat und seine Organe ihre Glaubwürdigkeit. Unverkennbar am Beispiel von Jäger und Wolf in Deutschland. Teile der in hiesigen elitären Machtstrukturen bestens vernetzten Jägerschaft stilisieren sich mit Unterstützung von Politik und hörigen Medien zu Rettern von Kind, Hund und Natur, während der Wolf zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. Da stört nicht, wenn die Fakten ein ganz anderes Bild sprechen.

Bis zu 40 Tote im Jahr durch Jäger

Beispielsweise, dass jedes Jahr in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen sterben1. Hinzu kommen tausende durch Jäger erschossene Haustiere wie Hunde und Katzen. Und Wölfe? Die haben nicht einen Menschen oder Hund seit Rückkehr nach Deutschland attackiert, verletzt oder geschweige denn getötet! Auch in Nordamerika, wo es ohne Unterbrechung immer Wölfe gab, gibt es keinen einzigen Wolfsangriff gegen Menschen. Trotz dieser eindeutigen Fakten werden u.a. Teile der Jägerschaft nicht müde, vor dem ach so „bösen“ Wolf zu warnen. Krönung dieser Volksverdummung ist das Schild in Kemnitz in Brandenburg (mein FB-Beitrag vom 15.10.2018). Das ist Hetze und Verleumdung gegen eine ökologisch äußerst wichtige Kreatur der Natur und eine entsprechend gesetzlich streng geschützte Tierart. Und warum diese Kampagne? Es geht gierigen Teilen der Jägerschaft schlicht um erneute Ausrottung des Wolfes, nämlich um die geschundenen Wälder sowie ausgeräumten Fluren und deren essbaren Wildtiere wieder ganz für sich alleine zu haben. Das ist offener Egoismus einiger Weniger auf Kosten Anderer und schadet die für uns Alle lebenswichtige Gesundheit von Natur und Ökosystemen.

Teile der Jägerschaft von Gier getrieben

Diesen von Gier getriebenen, Ökologie missachtenden und Natur zerstörenden Alleinanspruch von Teilen der Jägerschaft auf natürliche Lebensräume und deren Früchte können, wollen, sollten und werden wir nicht akzeptieren. Und auch Politiker und Verwaltungen sollten diese egoistischen Interessen einiger Weniger nicht ignorieren sondern unterbinden, da sie sich gegen das langfristige Wohl der gesamten Gesellschaft richten. Politiker sind eidesstattlich dem Wohl der Mehrheit der Gesellschaft verpflichtet und nicht dem Geld und Einfluss weniger Egoisten und deren Lobbyisten. Doch einige dieser gewählten „Volksvertreter“ scheinen genau das nicht verstanden zu haben. Sie tolerieren und unterstützen u.a. die Verwandlung von Grünböcken zu Gärtnern. 

Hier unser erster Bericht mit Foto  https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/11/06/schilda-wahnsinn-in-brandenburg-schreiben-sie-der-stadt-kemnitz-ihre-meinung/

Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg 

Sachsen – KITA Uhsmannsdorf: „Wir wollen uns nicht vor dem Wolf schützen müssen.“

Brigitte Sommer, Erste Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland e. V.

24.08.18 – Kommentar

Eine Forderung auf Kindergartenniveau

„Wir wollen uns nicht vor dem Wolf schützen müssen“, laute ein Resumee einer Elternversammlung mit der Kita-Leitung sowie der Jägerschaft und Vertretern der Kreis- und Landesregierung, schreibt die Sächsische Zeitung heute. Wolfsbefürworter waren anscheinend erst gar nicht zur Versammlung geladen worden. Ferner wolle die KITA das Angebot eines Tierparks für neue Ziegen annehmen, denn die Haltung von Ziegen gehöre zum pädagogischen Konzept.

Es freut mich, dass den Kindern erneut die Gelegenheit gegeben werden soll, mit Tieren aufzuwachsen. Doch das pädagogische Konzept bleibt mir rätselhaft. Als Mutter von zwei Töchtern war es wichtig für mich, meinen Kindern Mitgefühl und Respekt vor allen Lebewesen vorzuleben und zu vermitteln. Dazu gehörten selbstverständlich auch Tiere, die zum Überleben andere Tiere töten. In der Natur hat jedes Lebewesen seinen Platz, doch anscheinend nicht so in der Region Rothenburg. Weiter bleibt mir schleierhaft, wie genau der Mindestschutz dort erfüllt worden sein soll. Auf Fotos, die uns vorliegen, wirkt das Gelände so, als wäre nach hinten zu einem Naturgelände kein Elektrozaun angebracht gewesen. Wieso brachte man Lolek und Bolek nicht nachts in das vorhandene Stallgebäude? Wieso wartete man 14 Tage ab, bis die zweite Ziege gerissen worden war?

Welches pädagogische Konzept steht da wohl dahinter?

Die Jägerzeitung Jagderleben schreibt, dass das Rissgutachten „Wolf“ aufzeigen würde. In der Rissstatik des Kontaktbüros Wölfe in Sachsen ist der Vorgang bis dato noch immer in Bearbeitung. Nur 27 von 64 gemeldeten Vorfällen in diesem Jahr wurden überhaupt vom Wolf verursacht. Warum also will sich die KITA nicht vor dem Wolf schützen müssen, wenn doch das Risiko, dass die Streicheltiere durch andere Ursachen zu Schaden kommen, mindestens genauso hoch ist? Was ist dies für ein pädagogisches Konzept? Will man den Kindern beibringen, wie man mit möglichst wenig Verantwortungsgefühl mit Mitgeschöpfen umgeht, in dem man sie Risiken aussetzt?

Zu dieser ganz und gar merkwürdigen Geschichte passt es auch, dass eine bundesweit bekannte Wolfshasserin über vertrauliche Informationen aus einem Mailverkehr von uns mit der KITA-Leitung (Wir hatten der KITA wolfssichere Zäune und zwei neue Ziegen angeboten, die jedoch abgelehnt wurden) verfügte, die sie öffentlich auf eine Wolfshasserseite postete. Wie ist Carola T. an diese Informationen gelangt, wenn sie nicht von der KITA-Leitung selber weitergegeben worden sind? Ich schrieb die Leitung an, bekam aber keine Antwort. Dabei verstößt eine Weitergabe dieser Daten gegen die Datenschutzverordnung. Dies kann sogar Strafen nach sich ziehen. Wurde hier von der KITA-Leitung und der Antiwolfsszene eine Märchengeschichte zusammengestrickt, um einen Grund zu haben, Wolfsabschüsse zu fordern? Oder wurden Lolek und Bolek den Wölfen absichtlich zum Reißen angeboten, um eine Abschussdiskussion anheizen zu können sowie Angst und Panik und Kindern und Eltern zu verbreiten? Unklar. Fakt ist, dass die Risse nachts stattgefunden haben, wenn überhaupt kein Kind im Kindergarten ist.  Ein Anrufer erzählte, dass er ein Jägergespräch mitgehört habe. In der Unterhaltung habe ein Jäger gesagt, dass man demnächst mal Kindern zeigen wolle, wie der Wolf wirklich ist. Wurde dieses Gespräch in der KITA in die Tat umgesetzt?

Dass die KITA Uhsmannsdorf und Mitarbeiter der Landesregierung sowie die Jägerschaft  lieber den Wolfsabschuss fordert, statt Weidetiere auch über einen Mindestschutz hinaus zu schützen – zumal dieser Schutz gratis gewesen wäre –  ist kaum nachvollziehbar. Denn die Gesetzeslage ist eindeutig. EU-weit hat der Wolf den höchsten Schutzstatus. Auch Deutschland hat entsprechende Verträge mit unterzeichnet. Auch Sachsen, das zu Deutschland gehört, ist verpflichtet, sich an Gesetze zu halten. Diese sehen vor, dass es beabsichtigt ist, dass der Wolf sich ausbreitet. Konflikte sind vermeidbar durch Schutz der Weidetiere.

Hier geht es zum Artikel:

https://m.sz-online.de/nachrichten/nachfolger-fuer-lolek-und-bolek-4001066.html

Die CDU Niedersachsen erklärt den Wolf als nicht mehr gefährdet und will schießen und verstößt damit gegen EU- und deutsches Recht.

Am 30.04.18 sorgte die CDU in Niedersachsen wieder einmal mehr für Verwunderung. In einer Pressemitteilung erklärte die Faktion den Erhaltungszustand des Wolfs als erreicht an und fordert das Niedersächsische Umweltministerium auf, alle rechtlichen Grundlagen zur Bejagung des Wolfes zu schaffen.

Dies kann nur ein verspäteter Aprilscherz sein, denn selbst wenn ein günstiger Erhaltungszustand erreicht wäre, gäbe es keinen rechtlichen Rahmen für den Abschuss der Wölfe. Herr Bäumer und Kollegen scheinen noch immer nicht verstanden zu haben, dass die Rückkehr des Wolfes europaweit gewollt und gefördert wird. Hier geht es zur Presseerklärung:

 http://www.cdu-fraktion-niedersachsen.de/presse/baeumer-guenstiger-erhaltungszustand-ist-erreicht-bejagung-des-wolfes-muss-ermoeglicht-werden/

 

Big brother für Bruder Wolf? Ein Gastkommentar von Kurt Schneeberger

In Baden-Württemberg, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz wollen Politiker in Zukunft beim so genannten Wolfsmanagement künftig länderübergreifend besser zusammenarbeiten. Dies klingt zunächst ja nicht einmal schlecht. Betrachtet man allerdings die Anzahl an Wölfen, um die es geht, fragen wir uns ernsthaft, ob die Politik nicht größere Sorgen haben müsste.  Die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland wird immer größer, die GroKo hat hierfür wenig Lösungen parat. Auf Äckern darf weiterhin Glyphosat verspritzt werden und in hessischen Bächen und Flüssen werde immer mehr multiresistente Keine entdeckt. Wir fragen uns: Wo bleibt da die Sorge unserer Politiker um die Sicherheit der Bürger?

Hier ein Gastkommentar des Wolfsfreundes Kurt Schneeberger:

Im Prinzip ist es zum Lachen. Das neue Top Thema der Politik. Die wirklich wichtigen Themen geraten geradezu in Vergessenheit. Schuld sind nicht nur die Politiker, sondern auch die „entarteten“ Bürgerinnen und Bürger, welche die Natur nur noch als Betätigungsfeld für Trendsportarten und Freizeitvergnügen wie „Bräteln mit Familie“ wahrnehmen. Wie diese oder jene Blume heißt, weiß auch niemand mehr ebenso wenig wie alles andere in der Natur.
Wichtig ist nur noch der 4×4 SUV mit welchem man in die Natur rausfährt, dann das Equipment für Betätigungen aller Art, usw…. die Natur – Flora, Fauna – wird als solches nicht mehr wirklich wahrgenommen. 

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich die Menschen zum Teil endgültig von diesem Thema abgekoppelt haben, sie wissen es einfach nicht mehr besser.
Zu dieser Gruppe Menschen gehören natürlich auch viele Politikerinnen und Politiker. Geschürt wird das Ganze dann noch von „Nutz“Viehhaltern und Jäger, welche zum Teil auch in der Politik „hocken“. Überwachen ist der große Trend – Die Technik machts möglich! Und die Menschen sind zufrieden.
Wie lange wird es noch dauern, bis sogar Drohnen, gesteuert von GPS Sendern, rund um die Uhr Bilder von Wölfen senden und am anderen Ende Menschen in Überwachungszentralen alles mitverfolgen und sofort Alarm schlagen? Mich würde es nicht wundern.

Wäre es nicht vorteilhafter, gewisse Menschen besser zu überwachen…
JA, mit Sicherheit! Aber das wäre schon fast ein Verstoß gegen die „Menschlichkeit“… „Menschlichkeit“..? – schon wieder eine „Klammer geöffnet“, aber lassen wird das mal.

Quelle:

https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-laender-streit-ueber-wolf-konzept-_arid,1210353.html