Wolfsschutz-Deutschland e. V stellt Strafanzeige: „Falscher Wolf“ in Niedersachsen erschossen

Vor der Wahl in Niedersachsen hatten die Grünen noch gegen geheimes Schießen auf Wölfe geklagt. Kaum an der Macht, scheinen sie das Konzept des ehemaligen Umweltminister Lies (SPD) zu übernehmen. Aufgrund einer Abschussgenehmigung mit Geheimhaltungsdetails im Territorium Burgdorf wurde nun schon wieder ein „falscher Wolf“ erschossen.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Strafanzeige gegen Ausführende und Verantwortliche erstattet.

Der Burgdorfer Vaterwolf war eigentlich von der Region Hannover zum Abschuss freigegeben worden. Stattdessen wurde ein Wölfin getötet, meldeten mehrere Medien am 16. Oktober.

Es ist das siebte Opfer

Sieben Ausnahmegenehmigungen, sieben Mal wurde das falsche, gesetzlich geschützte Tier erschossen. Allerdings sind wir ja auch der Ansicht, dass auch eine Schießgenehmigung auf den Vaterwolf GW950m nicht gesetzlich gedeckelt ist.

Beispielbild Wölfin.

Regionspräsident Krach reichten diese fürchterlichen Einzelabschüsse allerdings nicht aus. So sagte er zum Nachrichtenportal T-Online: „Wir nehmen die Probleme mit dem Wolf und die damit verbundenen Sorgen der Menschen sehr ernst“. Erst vergangene Woche hatte sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) für eine „Schnellschusspraxis“ ausgesprochen. Krach reiche das aber nicht, schreibt T-online weiter.  Es gehe weniger um die Frage, ob einzelne Wölfe abgeschossen werden dürfen, dafür gäbe es bereits jetzt Möglichkeiten. Das Problem liege in der unterschiedlichen regionalen Ausbreitung des Wolfes. Es bräuchte nun ein regionales Bestandsmanagement der Wolfspopulation – wie im Koalitionsvertrag der Ampelregierung vereinbart. Dafür brauche es Änderungen auf europäischer Ebene, die es den Behörden, vor allem in Schwerpunkt-Regionen leichter machen, den Bestand zu reduzieren.

Ohne Gesetzesänderung ist das Schießen allerdings illegal. Schon die vorangegangene Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes verstieß gegen EU-Recht. Die meisten Genehmigungen des Vorgängers Lies (SPD) waren von Gerichten kassiert worden.

Als Umweltminister des Landes Niederachsen ist auch Christian Meyer (Grüne) für die Abschussgenehmigung mit verantwortlich. Doch wie viel Macht hat er überhaupt? Das Umfallen in Serie der Grünen scheint eine „geheime Macht“ im Hintergrund zu verursachen.

Pferdeattacke bei Burgdorf Hülptingsen kein Wolf

Nun kommt auch noch heraus, dass es gar kein Wolf war, der ein Pferd eines in Burgdorf bekannten Reiters am 13. August attackiert hatte, sondern ein Wolfshund. Jäger wollten anhand von Spuren einen Wolf erkannt haben. Bei einem anderen Rissvorfall bei Schafen bei Burgdorf dokumentierten wir mangelhaften Herdenschutz.

Klage läuft

Laut eigenen Angaben hat der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. gegen die Abschussgenehmigung geklagt. Auch eine Eilverfügung sei eingereicht worden. Leider hat diese Einreichung an sich noch keine aufschiebende Wirkung.

Laut Behörden sei nun eine 14-tägige Schießpause angeordnet, um zu sehen, ob Risse aufhören. Welche Risse überhaupt, fragen wir uns.

Hier unser Protest: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/28/niedersachsen-killerteam-auf-wolfsfamilie-angesetzt/

 

Quellen:

https://www.t-online.de/region/hannover/id_100260576/wolf-bei-hannover-erschossen-ist-es-problemwolf-gw950m-.html

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

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BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Verirren tödlich: Lies will Hannover-Wolf abknallen lassen

Niedersachsens Umweltminister Lies  befindet sich mal wieder im Tötungswahn. Einem unerfahrenen Jungwolf, der am Dienstag auf seiner Wanderschaft durch Hannover irrte, droht der Abschuss. Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums dem  NDR  bestätigte, werde eine entsprechende Ausnahmegenehmigung vorbereitet. Dies erfolge in Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden. Nur weil bei der Sichtung des Wolfs am Dienstag nichts passiert sei, heiße dies nicht, dass das auch bei künftigen Besuchen des Tieres so sein werde. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. protestieren erneut aufs Schärfste und werfen Lies Populismus und Scheinlösungen für die Agrarlobby vor. Sollte Lies diesen, oder zufällig wieder einen anderen Wolf erschießen lassen, werden wir erneut Strafanzeige stellen.

Beispielfoto Jungwolf.

Auch hier zeigt sich wieder einmal deutlich, dass Umweltminister Lies wider besseren Wissens handelt. Selbst Menschen, die sich nicht wissenschaftlich mit dem Wolf beschäftigen, wissen, dass Jungwölfe auf ihrer Wanderschaft und Suche nach einem eigenen Revier auch ab und an Dörfer und Städte durchqueren. Sie sind sich der Gefahren, die sie da erwarten, natürlich noch nicht bewusst.

Hier wurde der Wolf in Hannover von Privat gefilmt.

Abgesehen davon wäre es gar nicht möglich, diesen Wolfsrüden, der durch Hannover rannte, aufzuspüren. Ab Spätsommer/Herbst werden Jungwölfe aus dem vergangenen Jahr mobiler und sie lassen sich wegen ihrer Unerfahrenheit auch sehen. Es war wahrscheinlich so ein Jungtier, das sich nach Hannover verirrt hatte. Wandernde Wölfe auf der Suche nach einem eigenen Revier legen auf ihren Wanderschaften pro Tag bis zu 70 Kilometer zurück. Mit Sicherheit wird dieser Wolf auch nicht nach Hannover zurückkommen. Er wird froh sein, dieser Stadt wieder entkommen zu sein. Das bedeutet nichts anderes, als dass Umweltminister Lies diesen verirrten Wolf nur vorschieben will, um nebenbei erneut den einen und anderen Wolf erschießen zu lassen. Im Auftrag von Lies wurden bereits mehrere  Wölfe still und heimlich erschossen. Noch trauriger als das Ermorden dieser Tiere war, dass bislang immer Wölfe erschossen wurden, die eigentlich nicht erschossen werden durften.

Wolfsforscher Promberger zeigte zudem vor fast 30 jahren in einer Dukumentation über die Wöflin Timisch, dass es nicht unüblich ist, dass ein Wolf auch einmal durch die Stadt läuft. Eine Gefahr für Menschen besteht dadurch nicht.

Auch wenn die niedersächsischen Grünen im Februar dieses Jahres vor dem Staatsgerichtshof mit ihrer Klage gegen die geheimen Wolfsabschüsse zum Teil Recht erhielten, bleibt es dem Umweltminister nach wie vor unbenommen, weiterhin Wölfe still und heimlich erschießen zu lassen und einen Abschuss nicht öffentlich zu machen.

Bislang ließ Lies Wölfe wegen angeblicher Nutztierrissen töten, der Fall in Hannover wäre der erste, der einem Wolf gilt, der durch eine Stadt gelaufen ist.

Umweltminister Lies will damit nun auch Bonuspunkte bei seinen Lobbyisten in städtischen Gebieten für die anstehenden Wahlen im Oktober in Niedersachsen sammeln. Seine Agrarlobby ist indes über seinen jetzigen Abschussplan weniger zufrieden. In den Sozialen Medien wird kritisiert, dass an ihre Sorgen wegen des Wolfs viel zu wenig gedacht und reagiert wird, dafür aber jetzt ein Wolf im Fokus stehe, der durch Hannover spazierte und sich dort nicht mehr sehen lasse.

 

Quelle NDR Abschussverfügung:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Nach-Tour-durch-Hannover-Ministerium-prueft-Wolfsabschuss,wolf4646.html

Sichtung Wolf in Hannover, PM Umweltministerium

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-110-wolfsichtung-hannover-214263.html

Doku von Forscher Promberger: Natur nah –Herr der Wölfe auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=QSUQRv4XufA

 

 

Niedersachsen: Umweltminister Lies (SPD) will nach dem Tod von zwei Pferden erneut Jagd auf das Rodewaldrudel machen

Beispielbild © Brigitte Sommer

Wolfsschutz Deutschland e. V. appeliert an Herrn Lies, nicht die gleichen Fehler wie im vergangenen Jahr zu begehen und sich in Jagdfantasien zu verrennen, sondern endlich damit zu beginnen, Herdenschutz zum Thema im Landkreis Nienburg zu machen. Anfang vergangener Woche wären im Landkreis Nienburg zwei Hannoveraner Pferde gerissen worden, die mit acht weiteren Tieren auf einer Weide gestanden hätten, schreibt das Niedersächsische Umweltministerium gestern in einer Pressemitteilung. Ein weiteres Pferd sei verletzt worden und es wäre unklar, ob es eingeschläfert werden müsste.  Nach Auswertung einer DNA-Analyse stünde nun für das Ministerium fest, dass das  Rodewalder Rudel hat seine Jagd auf große Huftiere „wieder“  aufgenommen hätte. In allen Speichelproben wären je mindestens zwei Individuen des Rudels nachweisbargewesen. Ein direkter Nachweis einzelner Individuen, wie zum Beispiel des Rodewalder Rüden (GW717m), wäre dagegen nicht möglich gewesen. Für  den Vaterwolf Roddy (GW717m) galt bis Ende März dieses Jahres eine Schießgenehmigung, die die Steuerzahler teuer zu stehen kommen wird. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/02/27/anfrage-der-gruenen-deckt-auf-umweltminister-lies-spd-verrennt-sich-in-wolfsjagd-in-niedersachsen-dabei-geht-es-um-millionen/

Will Lies erneut Wölfe töten, koste es was es wolle?

Doch den Niedersächsischen Umweltminister lechzt es wohl erneut nach der Jagd auf Wölfe des Rodewalder Rudels. Vor künftigen Kosten für die Steuerzahler scheint er dabei nicht zurück zu scheuen: In der Pressemitteilung wird er folgendermaßen zitiert: „Dennoch ist nun eingetreten, was wir immer befürchtet haben: Der Rodewalder Rüde hat sein problematisches Jagdverhalten nicht eingestellt, sondern übt offenkundig seine Techniken zur Tötung großer Huftiere mit seinen Nachkommen weiter ein“, so Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. „Nicht zuletzt durch die vielfältigen Behinderungen der Entnahme durch falsch verstandene Wolfsfreunde im letzten Jahr konnte der Problemwolf nicht getötet werden Lage, Rissbild und daraus abgeleitet die angewandte Jagdtechnik beim letzten Vorfall sind mit den bisherigen Rissaktivitäten von GW717m identisch.“  Fakt ist allerdings, dass Roddy (GW717m) nur ein Bruchteil der vorgeworfenen Risse wirklich nachgewiesen worden war.

Keine erwachsenen Pferde sondern Jährlinge

Nun muss man schon den Wert von zwei Jährlingen, nicht etwa erwachsenen Pferden, mit dem Aufwand und den Kosten, die erneut entstünden, gegenrechnen. Das Ergebnis dürfte ähnlich niedrig wie im vergangen Jahr sein, wo ein Betrag von deutlich unter 5.00o Euro zustande kam. Außerdem müssten Interessen des Naturschutzes über denen von Pferdehaltung als Hobby oder Erwerb stehen. Dass Lies nicht einfach darauf losschießen lassen darf, hat gestern bereits das Oberverwaltungsgericht Lüneburg klargestellt, in dem es eine Abschussverfügung auf mehrere Wölfe im Landkreis Celle und Gifhorn für unzulässig erklärte. Ohne genaues Wissen darum, welcher Wolf, wenn es denn überhaut tatsächlich ein Wolf gewesen ist, machen sich Häscher und Entscheider strafbar, die einfach auf Verdacht dort im LK Nienburg Wölfe erschießen.  Da es sich bei dem Rodewalder Rudel um eine genetisch ähnliche Fortpflanzungsgemeinschaft handele, hätten keine spezifischen Individuen nachgewiesen werden können. Es wäre lediglich klar, dass in allen Proben zumindest ein Tier auch männlich gewesen wäre. Die Frage, ob zudem noch weibliche DNA vorhanden ist, lässt sich nicht sicher beantworten. Lies:„Wir werden jetzt schnellstmöglich prüfen, ob und wie viele Ausnahmegenehmigungen zu erteilen sind, um Tiere aus dem Rudel zu töten. Klar ist: Die Wölfe wissen nicht, welche Beutetiere erlaubt sind. Aber wir würden der Akzeptanz für den Wolf keinen Gefallen tun, wenn wir dulden, dass Wölfe solches Jagdverhalten weitervererben.“

Amerikanische Studien nach Deutschland übertragbar?

Als Erklärung dafür, dass Wölfe auch größere Tiere töten würden, nehmen Wolfsgegner und leider sogar einige angebliche Wolfsfreunde eine Studie in der u. a. der amerikanischen Wolfsexperten Mech mitgewirkt hatte, (Wolves on the Hunt, 2015, L. Dave Mech, Douglas W. Smith, Daniel R. MacNulty), zum Anlass, dieser Erklärung zu  folgen. Hier widersprechen wir von Wolfsschutz Deutschland e. V.  entschieden. Fakt ist es, dass in den USA zwar Wölfe tatsächlich Großgrasfresser, wie Bisons jagen und auch töten, allerdings sind die Bedingungen in den USA völlig anders als bei uns in Deutschland. In den USA müssen die Wölfe große Rudel bilden um Bisons zu bezwingen. Hier in Deutschland leben die Wölfe in kleinen Familienverbänden, aus denen die Welpen spätestens im Alter von zwei Jahren abwandern, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Hier jagen hauptsächlich Vater und Mutter zusammen und evtl. mit Jungwölfen aus dem Vorjahr zusammen. In dieser Konstellation gehen Wölfe ein zu großes Risiko ein, wenn sie Großgrasfresser angreifen. Allerdings merken Wölfe natürlich, wenn Kleinpferde, Fohlen, Jährlinge oder Miniponys nicht fit sind, und nutzen ihre Gelegenheit. Tatsächlich ist in Deutschland noch kein gesundes Großpferd Opfer von einem Wolf geworden. Es ist also nicht davon auszugehen, dass Großpferde automatisch hier im Beuteschema unserer Wölfe sind, auch wenn Wolfsgegner immer wieder versuchen, Pferdehalter durch solche Behauptungen in Panik zu versetzen.  Wir geben Umweltminister Lies allerdings dahingehend Recht, dass Wölfe nicht wissen können, was erlaubt ist. Deshalb ist es ja auch gerade eine Aufgabe des Umweltministeriums solche Tiere zu schützen, die Beutetiere von Wölfen werden können. Hier müssten endlich Herdenschutzmaßnahmen und Entschädigungen greifen, statt immer wieder nach dem Abschuss von Wölfen zu lechzen.

Gleich ganze Rudel auslöschen?

„Vor Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes musste eine Ausnahmegenehmigung zur Entnahme auf einen individualisierten Wolf beschränkt werden, jetzt können auch mehrere Tiere eines Rudels getötet werden – nacheinander und bis zum Ausbleiben von Schäden für die Weidetierhaltung,“ wird UM Lies weiter zitiert. Dabei vergisst er aber, dass der Europäische Gerichtshof ein Pilotverfahren gegen Deutschland eröffnet hat, da Zweifel bestehen, ob sich die Änderung des Bundesnaturschutzgesetztes mit EU-Recht vereinbaren lässt.

Auch Weidetierhalter tragen Verantwortung

Die Halter der beiden Jährlinge hätten doch eigentlich aus einem Vorfall vom vergangenen Jahr lernen müssen, wo es auch auf einer abgelegenen Weide im Gebiet zu einem Fohlenriss kam. Wir vermuten eher, dass die Tierhalter so gut wie nie nach ihren Tieren schauen. Schon vor zwei Jahren haben wir eine Statistik zum Rosenthaler Rudel, hier der Link dazu: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/11/22/liegt-es-am-mangelnden-willen-der-hobbytierhalter-wir-haben-uns-die-rissstatistik-des-rosenthaler-rudels-mal-genauer-angesehen/?fbclid=IwAR2HxrT2iGKCqx_MK60DYr6e5ypin8E_cNWgvqvhWERA1kuk6ZC6GoUs9CQ (die auch auf andere Rudel übertragbar ist) gebracht, die aussagte, dass die Rissgefahr zum Sommer mit Höhepunkt Ende August steigt, da die Welpen immer mehr Fleisch benötigen und ein größeres Rudel bis zur Abwanderung mehr Nahrung benötigt. Im Herbst flacht sich die Kurve wieder ab. Bauern und Pferdehalter hätten hier längst mit mehr Sicherungsmaßnahmen in dieser Zeit reagieren können. Wir kennen die Weide sehr gut dort. Die Pferde sind auf einer eisamen Waldweide untergebracht gewesen, in deren Nähe auch im vergangen Jahr Kälber gerissen worden sind. Die Zäune sind genauso ungenügend wie die bei den Kälbern, und sie bestehen nur aus einer Litze, bzw. sogar nur Stacheldraht. Hier in diesem Bericht vom NDR gibt es Fotos der beiden Jährlinge zu sehen: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/niedersachsen_1800/Wolfsrudel-greift-Pferde-im-Landkreis-Nienburg-an,ndsmag37214.html?fbclid=IwAR0GIJhL8qJak5wKzej1-acKGBHdOT557t3Fn3hNADLn-9CYJ1Oj49xhvw4

Dünne Beweislage

Auf einen kurzen Blick sind keine Kehlbisse zu sehen sondern lediglich Fraßspuren an einem Tier. Könnte die Wolfs-DNA könnte also auch durch Anfressen nach dem Tod der Tiere in die Wunden gelangt sein? Jährlich gibt es hunderte Fälle in Deutschland in denen Pferderipper Tiere töten, quälen und schwer verletzen, was allerdings unverständlicherweise kaum in der Presse thematisiert wird. Auf der Online-Plattform Tiktok gibt es sogar einen neuen Trend, Kühe und Pferde absichtlich zu erschrecken und Videos davon ins Netz zu stellen.

Wolfsschutz Deutschland e. V. braucht Unterstützung

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert mit aller Entschiedenheit gegen erneute Abschussgenehmigungen auf Wölfe des Rodewaldrudels und fordert den Umweltminister auf, sich endlich zu besinnen und sich auf seine Aufgaben als Umweltminister zu konzentrieren. Wir erinnern: seine Regierungsaufgabe wurde ihm im Sinne von allen Wählern übertragen. Er hat die Verantwortung, auch im Sinne von allen Bürgern zu handeln und nicht rein nach Jäger- und Bauerninteressen, wie wohl oft in der Vergangenheit. Wir freuen uns über Mitgliederverstärkung aus den Bereichen Nienburg, Uelzen und Celle. Ebenso freuen wir uns über Teilnehmer an Müllsammelaktionen und Waldspaziergängen. Ebenso kündigen wir wieder vermehrt Zaunkontrollen an.  Wir freuen uns über neue Mitglieder und auch Spenden.

Hier die Pressemeldung des Umweltministeriums: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/dna-test-bestatigt-rodewalder-rudel-hat-erneut-pferde-gerissen-189935.html

Lies open end? Obwohl Wolf im DNA-Ergebnis ausgeschlossen wurde, schießen sich Lies und die CDU weiter auf das Gnarrenburger Rudel ein

Waaaaaaas? Selbst unser Beispielwolf kommt hier aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Weiter geht es mit dem Niedersächsischen Wolfsmärchen. Während sich die Städte Hanau, Steinau, Kassel und Weimar damit rühmen, Aufenthaltsorte der berühmten Märchensammler gewesen zu sein, macht sich die Kleinstadt Steinfeld in Niedersachsen unfreiwillig auf, neue Hochburg in Punkto Märchengeschichten in der Tradition der Brüder Grimm zu werden. Während die Bürger dort genug von alternativen Fakten zu haben scheinen, übertreffen sich Umweltminister Lies und die CDU sowie AfD mit völlig sinnfreien Aktionen. So soll das Gnarrenburger Rudel besendert werden, obwohl es längst entlastet wurde. 

Was war geschehen? Ein Friedhofsgärtner soll behauptet haben, dass ihn ein schwarzer Wolf in den Arm gebissen habe und drei weitere weiße Wölfe hätten dabei zugesehen. Dies war der Auftakt zu einer Medienhysterie, die ihresgleichen sucht. Fakten schienen niemanden zu interessieren. Auch nicht, dass es in Deutschland gar keine weißen und schwarzen Wölfe gibt. Aufnahmen des Gnarrenburger Rudels beweisen, dass die Wölfe dort eben wie Wölfe gefärbt sind: nämlich grau. Selbst die Medien ruderten jetzt zurück. Doch der Bürgermeister eines Nachbarorts, der ausgerechnet auch noch Herr Holle heißt, Umweltminister Lies sowie die Jägerschaft und die CDU können es bis heute, trotz anders lautender DNA von Katze, Hund und Reh, nicht ertragen, dass es kein Wolf gewesen war. Für diese Damen und Herrschaften kann es nur ein Wolf gewesen sein. Enttäuscht wäre er vom Ergebnis, sagte Lies sogar auf einer Pressekonferenz.

Faktenresistente Politiker?

Die CDU forderte gar ein neues Gutachten, die Kompetenz des Senckenberginstitutes wurde sogar angezweifelt und auch Umweltminister Lies (SPD) scheint nun vollkommen faktenresistent zu sein. Dass sogar die Polizei inzwischen ihre unkorrekte Meldung gelöscht hat, hält ihn nicht ab, auf seinem „ABERESMUSSDOCHEINWOLFGEWESENSEIN-Kurs“ weiter auf seinem Weg ins Lächerliche zu schreiten. Ob das der Wähler toleriert? Unklar.

Möchte Lies jetzt dennoch mit allen Mitteln das Gnarrenburger Rudel besendern lassen, um ihm doch noch die Untat, die es gar nicht gab, nachzuweisen? Weil aber bereits ein Wolf des Munster-Rudels zu schlau ist und einfach nicht in eine Kastenfalle gehen will, will Lies nun so genannte Drittanbieter zum Zuge kommen lassen. Sogar umstrittene Schlagfallen und Schlingen sollen dabei zum Einsatz kommen. Sie sind von der EU genehmigt worden. So genannte Soft Catch Traps hinterließen bei Menschen, die die Wirkung an der eigenen Hand vorführten, Quetschungen und offene Wunden. Was mit einem Wolf passiert, der eine offene Wunde durch eine solche Falle erleidet, mag man sich nicht vorstellen. Eine solche Wunde kann sich leicht infizieren, ein Wildtier kann man nicht weiter behandeln. Eine Pressesprecherin des Ministeriums bestätigte uns telefonisch am Freitag, dass nach Meinung des Ministeriums der Fall weiterhin nicht aufgeklärt sei. Maßgeblich sei noch immer die Aussage des städtischen Mitarbeiters. Er hätte einen Wolf gesehen, also sei der Wolf auch noch immer nicht ausgeschlossen. Dass die Kreiszeitung stur bei der Version bleibt, dass der Mann lediglich von einem „Tier“, bzw. Tieren und nicht von Wolf, bzw. Wölfen gesprochen haben soll, kommentierte die Pressesprecherin nicht.

Laut Managementplan müsste zuerst ein Arbeitskreis gebildet werden

Als Grund für die Besenderung reiche die Aussage des Mannes, der sich uns gegenüber nicht äußern wollte, aus. Und das, obwohl eine DNA-Analyse die Aussage des Mannes nicht bestätigt. Weil es sich um eine Managementmaßnahme und nicht um Forschung handele, müsse man auch keine weiteren Genehmigungen abwarten. Wir sehen dies anders. Im Niedersächsischen Managementplan ist aufgeführt, dass bevor Maßnahmen an Wölfen getroffen werden dürften, erst ein Arbeitskreis zusammentreten müsse, der berät und Vorschläge unterbreitet. Dies ist aber keinesfalls bislang geschehen.

Auskunft darüber, was eine solche Besenderung kostet, erhielten wir nicht.