NRW – Protestbriefaktion zum Mitmachen: Kein Todesurteil für Wolfsmutter Gloria

Umweltminister Oliver Krischer rechne in Kürze mit der nötigen Allgemeinverfügung für einen Abschuss der so genannten „Problemwölfin“ Gloria (GW954f). Laut dpa sagte dies der Minister am 22. November im Umweltausschuss des Landtages. Zuständig sei der Kreis Wesel, in dessen Gebiet das Wolfsrevier Schermbeck am Niederrhein fällt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert und legt Fakten vor, die einem Abschuss widersprechen. Lesen Sie hier unseren Artikel und machen Sie mit bei der Brief-Protestaktion an den Umweltminister.

Der Wölfin seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden, sagte der Grünen-Politiker. Damit seien aus seiner Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Beispielfoto Wolfsfamilie. Auch Gloria hat in diesem Jahr mindestens zwei Welpen zur Welt gebracht. Ihre Welpen haben die gleiche Größe wie die Welpen auf dem Beispielfoto. Sie können noch nicht alleine jagen. ©Brigitte Sommer

 

Gloria soll über mehrere Jahre hinweg zahlreiche Nutztiere gerissen haben, neben einer großen Zahl von Schafen nachweislich auch ein Pony. Laut eines Gutachtens waren die allermeisten Weidetiere nicht geschützt gewesen.

Der Kreis Wesel habe unterstrichen, dass eine mögliche Entnahme gründlich geprüft werden und in jedem Fall rechtssicher erfolgen müsse. Diese Rechtssicherheit zweifeln wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stark an.

Bereits 2021 war ein Vorstoß eines Schäfers für einen Abschuss der Wölfin vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf gescheitert.  Laut dpa sei „die Prüfung des Kreises Wesel noch nicht abgeschlossen.“

In NRW sei ein neuer Erlass in Vorbereitung, der den Wolfsabschuss erleichtern soll, heißt es weiter. Der Erlass sehe vor, dass genetisch identifizierte Wölfe abgeschossen werden dürfen, die mindestens zwei Mal in einem engen zeitlichen Zusammenhang intakte Schutzzäune von mindestens 0,90 Metern Höhe überwunden und Tiere gerissen hätten. Aus gutem Grund schreiben andere Bundesländer eine Zaunhöhe von 1,10 Metern vor. Warum UM Krischer die Zaunhöhe herab gesetzt hat, erschließt sich uns nicht.

Für diesen Erlass sei die Verbändeanhörung am 19.11. ausgelaufen, er werde «kurzfristig» in Kraft gesetzt, kündigte Krischer in der Ausschusssitzung an.

 

Nur ein Prozent der Gesamtpopulation lebt in NRW

 

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2009 einzelne, durchziehende Wölfe, seit 2018 ist der Wolf in NRW dauernd sesshaft geworden. Diese Rückkehr des Wolfes in seine ehemaligen Verbreitungsgebiete, zu dem NRW gehört, erfolgte dabei auf natürliche Weise, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums von gestern.

 

Laut Monitoringjahr 2022/2023 des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) lagen in NRW fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands. Wie für alle Bundesländer sei auch für Nordrhein-Westfalen davon auszugehen, dass zusätzlich zu den mehr oder weniger dauerhaft besetzten Territorien sporadisch einzelne durchwandernde Wölfe auftreten, die tage- oder wochenweise in NRW verbleiben und auf ihrer Wanderung NRW wieder verlassen.

Beispielfoto eines Wolfswelpen, der in diesem Jahr geboren wurde. Glorias Welpen sind wie wie der Welpe auf dem Foto, noch auf die Mutter angewiesen.

Die Landesregierung setze aus diesem Anlass auf umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen. Deshalb hat die Landesregierung erst jüngst die Förderkulisse präventiv auf fast die Hälfte der Landesfläche ausgeweitet. Unserer Meinung nach reicht dies nicht aus. Um Schäden von wandernden Jungwölfen zu ersetzen, müsste ganz Deutschland und somit auch ganz NRW als Wolfsgebiet ausgewiesen werden und überall gefördert, aber auch gefordert werden.

Schießen statt schützen?

„In Nordrhein-Westfalen werden wir die Wolfsverordnung kurzfristig praxisgerechter und rechtssicherer gestalten und die Herdenschutz-Förderung zeitnah weiterentwickeln“, sagte Umweltminister Oliver Krischer. „Dabei hat die Unterstützung der Schäferinnen und Schäfer beim Herdenschutz oberste Priorität. Im Vorgriff haben wir daher nun die Förderangebote ausgebaut, um Tierhalterinnen und Tierhalter beim Herdenschutz zu unterstützen.“ so Krischer.

In den Herdenschutz-Fördergebieten werden 100 Prozent der Kosten für investive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Neben Zäunen umfasst dies unter bestimmten Voraussetzungen auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Zusätzlich bestehen großräumige Pufferzonen, in denen ebenfalls Herdenschutzzäune gefördert werden. Die Förderrichtlinie Wolf umfasst zudem Angebote zur Entschädigung von Tierverlusten und weiteren Schäden (wie Tierarztkosten oder Schäden an Schutzvorrichtungen), die landesweit gewährt werden (in Herdenschutz-Fördergebieten ist nach einer halbjährigen Übergangszeit mindestens ein bestehender Grundschutz erforderlich).

Wie im vergangenen Jahr stehen auch 2023 wieder bis zu zwei Millionen Euro für Maßnahmen nach den Förderrichtlinien Wolf zur Verfügung (rund 430.000 Euro wurden im Jahr 2022 genutzt).

Warum so wenig Interesse von Seiten der Weidetierhalter fragt sich Wolfsschutz-Deutschland e. V.? Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange wird es auch Weidetierhalter geben, die ganz offensichtlich Risse herbei führen, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Dieser Tatsache scheinen sowohl die Umweltminister der einzelnen Bundesländer, als auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke nicht ins Auge blicken zu wollen, denn laut Presseinformation soll der Umgang mit dem Wolf und seinem aktuellen Erhaltungszustand bis Heute Gegenstand der Umweltministerkonferenz von Bund und Länder unter dem Vorsitz Nordrhein-Westfalens in Münster sein. „Wir müssen zu praxisgerechteren Regelungen im Umgang mit problematischen Wölfen kommen. Daher begrüße ich die Initiative des Bundes. Wir haben es mit einzelnen Tieren zu tun, die sehr geschickt Herdenschutzmaßnahmen überwinden. Dagegen müssen wir etwas tun, um die Akzeptanz für den Wolf insgesamt zu erhalten“, sagte Minister Krischer. Dabei ist laut Umfrage sogar der größte Teil der Landbevölkerung für den Schutz der Wölfe. Abschüsse erhöhen die Akzeptanz nach Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht, sondern solche Abschüsse sind Geschenke an die Jagdlobby.

 

Hier unser Protestschreiben (Text kann einfach kopiert werden)

 

Umweltministerium Nordrhein-Westfalen

Umweltminister Oliver Krischer

Emilie-Preyer-Platz 1

40479 Düsseldorf

 

 

Tel:  0211 4566-0 Fax:  0211 4566-388

Vorab per Mail:

 

01.12.2023

Betr.: Abschussverfahren gegen Wölfin Gloria (GW 954f)

 

Sehr geehrter Herr Minister Krischer,

laut einem Artikel der dpa rechnen sie in Kürze mit einer Allgemeinverfügung zum Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f). Es ist zwar der Kreis Wesel zuständig, aber Sie haben die Funktion des übergeordneten Entscheidungsträgers inne.

Der Wölfin Gloria (GW954f) seien am 20., 21., und 24. Oktober neue Nutztierrisse genetisch nachgewiesen worden. Damit seien aus Ihrer Sicht die Bedingungen der Wolfsverordnung für eine Entnahme des Tieres erfüllt. Das Land habe intensiv mit dem Kreis Wesel zusammengearbeitet und ihm alle nötigen Informationen für die rechtliche Bewertung etwa der wirtschaftlichen Schäden durch den Wolf zur Verfügung gestellt.

Wir widersprechen hier auf das Entschiedenste, denn es wurden bislang keine Alternativen, wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen oder der Einsatz von Herdenschutzhunden in Betracht gezogen.

Zudem hat Gloria (GW954f) mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr im Mai mindestens zwei Welpen geboren. Entsprechende Nachweise hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. in seinem internen Monitoring. Diese Tatsache müsste aber auch der Jägerschaft bekannt sein, die wohl zum Großteil das Wolfsmonitoring übernommen hat. Eine Tochter aus dem vergangenen Jahr hilft bei der Aufzucht der Welpen. Dieses Tier wurde auch offiziell nachgewiesen.

Würde nun die Wolfsmutter getötet werden, müssten die diesjährigen Welpen verhungern, weil der Vater und die Tochter aus dem vergangenen Jahr Schwierigkeiten hätten, die Welpen zu versorgen, denn alleine jagen können die Welpen noch nicht. Eine weitere Gefahr wären dann auch mehr, statt weniger Nutztierrisse, weil die Wölfe sich leichter Beute zuwenden. Diese Erkenntnisse wurden längst wissenschaftlich bestätigt. Ein Abschuss hilft Weidetierhaltern also nicht.

Laut einer Pressemitteilung Ihres Ministeriums gibt es in NRW lediglich fünf besetzte Territorien (Schermbeck, Leuscheid und territoriale Einzeltiere in den Territorien „Hohe Mark“, „Dämmerwald-Üfter Mark“ sowie „Ebbegebirge“). Damit lebt in Nordrhein-Westfalen nur rund 1% des deutschlandweiten Wolfsbestands.

Ein Abschuss von Wölfin Gloria (GW954f) würde auch den regionalen Bestand der Wölfe in NRW gefährden und eine Klage hätte nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. mit Sicherheit Erfolg. Ihre Tochter aus dem Vorjahr wird das Rudel zudem wahrscheinlich Anfang des Jahres vor Beginn der Paarungszeit verlassen, um sich auf den Weg nach einem eigenen Revier zu machen. Nicht einmal ein Drittel der Jungtiere überleben die gefährliche Reise. Damit ist Gloria ein überaus wichtiges Bindeglied zum Erhalt und zur weiteren Verbreitung des Wolfs in NRW. Deutschland und auch NRW haben sich laut EU verpflichtet, den Wölfen eine Ausbreitung in Deutschland zu ermöglichen. In NRW gibt es noch immer zu wenige Wölfe.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeigen an, sollten Wölfin Gloria (GW954f) oder ein anderer Wolf im Falle einer Abschussverfügung zu Tode kommen.

In zahlreichen Artikeln hat Wolfsschutz-Deutschland e. V. immer wieder nachgewiesen, dass Weidetiere im Raum Schermbeck und Dämmerwald nicht geschützt waren und dass Risse geradezu provoziert worden sind. Entsprechende Artikel sind auf der Homepage www.wolfsschutz-deutschland.de  unter entsprechenden Suchbegriffen zu finden und die aktuellsten sind auch noch einmal im Artikel zum Protestschreiben verlinkt.

Laut Gutachten in dem meisten Fällen kein Herdenschutz

Zitat aus dem Gutachten, das Ihr Ministerium selbst beauftragt hatte:

„Wolfsrisse im Wolfsgebiet Schermbeck: In NRW hat es seit 2016 insgesamt 188 Nutztierrisse mit insgesamt 563 getöteten, verletzten und verschwundenen Nutztieren durch Wölfe gegeben. Es gab seit seiner Ausweisung mit Wirkung zum 01.10.2018 im Wolfsgebiet Schermbeck insgesamt 79 Risse, bei denen ein Wolf als Verursacher nachgewiesen werden konnte. In 56 Fällen waren die Nutztiere nicht oder unzureichend durch Herdenschutzmaßnahmen geschützt. In 23 Fällen wurde der Grundschutz durch Wölfe überwunden. Der empfohlene Herdenschutz, der über den Grundschutz hinaus geht, ist insgesamt  fünf  Mal überwunden worden; seit Oktober 2021 jedoch nicht mehr.“

Fördergelder für Zäune wurden auch in diesem Jahr zu einem Großteil nicht abgerufen, was ebenfalls dafür spricht, dass durch die Provokation von Rissen, eine Abschussverfügung erreicht werden soll.

Wir fordern Sie auf, dass endlich Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Bitte setzen Sie sich gemäß Ihres Amtes auch für den Schutz der Umwelt, und dazu gehört auch der Wolfsschutz, ein, statt dem Druck der Jagd- und Agrarlobby nachzugeben. Insbesondere mahnt Wolfsschutz-Deutschland e. V. an, dass in NRW immer wieder Wölfe aus dem Schermbecker Rudel, so der Partner von Gloria, als auch die Partnerin des Dämmerwaldrüden „verschwunden“ sind. Illegale Jagd auf Wölfe muss endlich mit aller Härte der Gesetze verfolgt werden.

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

 

Quellen:

https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/zahl-der-woche-rund-1-prozent-des-bundesweiten-wolfsvorkommens-in-nordrhein-westfalen-1701329736?fbclid=IwAR1fGIzXVfbRCVwp2i8LaOqgEKbekKCjgcyH82kJAaO9GqcW2FhtPVPkF3w

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/23/fake-news-in-nrw-schiessgenehmigung-auf-gloria-noch-nicht-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/30/nrw-herdenschutzverweigerung-um-abschuss-von-woelfin-gloria-zu-erlangen/

https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/c-lk-gemeinschaft/umfrage-landbevoelkerung-spricht-sich-fuer-wolfsschutz-aus_a1912854?fbclid=IwAR2DjkYNL9F7-lXQBtkshw8V2WAxdVGV_FcOfv7LqjjNN6RHJeMenwHLz34

 

 

 

Wolfsschutz macht Schule

„Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt,“ hat es Verhaltensforscher Konrad Lorenz treffend formuliert. Mit unserem Angebot für Schulen und Kindergärten wollen wir schon die Kleinsten für unseren fantastischen Beutegreifer Wolf begeistern. Unsere zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel ist sowohl Erzieherin, als auch Tierschutz- und Ethikpädagogin. Heute stellen wir eines ihrer Projekte vor.

„Endlich ist es wieder soweit, unser diesjähriges Wolfsprojekt mit den 4. Klassen steht in den Startlöchern,“ freut sich die zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V., Ulrike De Heuvel.  Aufgeregt und voller Vorfreude üben die 9 – 10jährigen bereits „ihr“ Wolfslied: „Wir sind die Stimme der Wölfe, zu Hause sollt ihr sein…“, was mittlerweile schon zum Markenzeichen dieses Projektes geworden ist.

Das Brainstorming in der ersten Unterrichtseinheit zeigt, wie groß das Interesse der Kinder am Thema Wolf ist. Fragen über Fragen, aber auch Einiges an Wissen, das sie sich bereits selbst angeeignet haben, bilden die Basis für den weiteren Projektverlauf.

Wolfsschutz heißt gleichzeitig Umweltschutz

Dabei geht es nicht nur um Wölfe und ihre Bedeutung für unser ökologisches System, sondern generell um das Thema Natur. Dieses Gespür für die Wichtigkeit jedes einzelnen Lebewesens ist bei vielen Kindern bereits vorhanden. „Da braucht man gar nicht viel zu erklären, die Kinder wissen, dass jedes Tier leben und seine Jungen beschützen will“, so De Heuvel. Je eher die Schüler diese Zusammenhänge erkennen, desto mehr werden sie sensibilisiert für den Natur- und Wildtierschutz und so in Zukunft die Wolfsschützer von morgen sein. Rotkäppchen und Co. und die Angst vor dem „bösen“ Wolf haben da keine Chance mehr.

Die zweite Vorsitzende ist sich sicher: Nur durch Aufklärung und fundiertes Wissen kann man Ängsten vorbeugen sowie Verständnis und Verantwortlichkeit für die Wichtigkeit unseres Naturkreislaufs hervorrufen.

 

Das Projekt beinhaltet mehrere Bereiche zum Thema „Wolf“; Charaktereigenschaften und Verhalten, körperliche Merkmale, aber auch Jagdverhalten, Kommunikation- und Paarungsverhalten/Rudelstrukturen, sind dabei nur einige Inhalte, die während der Unterrichtseinheiten vermittelt werden. Am liebsten würden die Kinder das ganze Schuljahr lang das Wolfsprojekt durchführen, soviel gibt es noch zu erfahren und  zu fragen.

 

Ulrike de Heuvel, zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

 

Auch haptische Erfahrungen mit Beutetieren gehören dazu.

Dem Wolf auf der Spur

Am Ende des Schulprojektes beobachten die Kinder aufgeregt echte Grauwölfe in einem Natur-Biotopwildpark. Das Interesse und die Faszination für die Wölfe wird bleiben, und das bildet den Grundstein unserer präventiven Arbeit.

Wir wandern zwar mit Schul- und Kindergartenkindern auch durch Wolfsgebiete, doch echte Wolfssichtungen gibt es fast nur im Tierpark. Frei lebende Wölfe sind zu scheu und sie nehmen längst Reißaus.

Kurs- und Vortragsleiterin Ulrike De Heuvel ist verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter, die sich ebenfalls als aktives Mitglied im Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. einbringt. Sie lebt mit ihrem Mann, einer Hündin und drei Katzen in einem Landschaftsschutzgebiet in NRW. Beruflich ist Ulrike De Heuvel als Erzieherin in einer Grundschule tätig, wo sie auch bereits seit mehreren Jahren Wolfsprojekte durchführt.

Die Tierschutz- und Ethikpädagogin: „Der Respekt vor der Natur und ihren Lebewesen wurde mir bereits in die Wiege gelegt und ist die Basis meiner persönlichen Lebensphilosophie. Gerade dem Wolf fühle ich mich von jeher verbunden, doch erst durch unsere tschechoslowakische Wolfshündin fand ich den Weg in die aktive Wolfsschutzarbeit. Diese faszinierenden Tiere zu schützen und mich für sie einzusetzen ist mir eine Herzensangelegenheit, in die ich gerne meine Energie und Freizeit investiere. Die Aufklärungsarbeit kann in meinen Augen nicht früh genug beginnen, wenn wir auch in Zukunft Nachwuchs-Naturschützer für diesen Planeten haben wollen.“

 

Uns ist es auch ein Anliegen, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund für unseren heimischen Beutegreifer Wolf zu interessieren.

Anfragen von Schulen können unter Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de gestellt werden.

Anfragen von Kindergärten richten Sie an Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de

Und hier können Sie unsere Schulprojekte durch Spenden unterstützen:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch per PayPal ist eine Spende möglich. Bitte als Betreff: Unterstützung Schulprojekte angeben: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Neue Einblicke in NRW: Hier sind die Wölfe längst zuhause

Nur ein paar Unbelehrbare wollen es nicht verstehen, dass es in Nordrhein-Westfalen viele ideale Gebiete gibt, in denen sich Wölfe ansiedeln werden und schon angesiedelt haben. Laut offiziellen Angaben leben im gesamten Bundesland zwei Rudel und ein Einzeltier. Dazu kommen noch einige durchwandernde Jungtiere und zwei Wolfspaare, eines davon im Grenzgebiet zu Belgien, die noch nicht lange genug am gleichen Ort nachgewiesen worden sind, um offiziell bestätigt geführt zu werden. Obwohl eine Mehrheit der Bundesbürger die Rückkehr der Wölfe begrüßt, lässt die Agrar- und Jagdlobby nicht in ihren Bemühungen nach, ihren Einfluss dazu zu benutzen, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Damit wären unsere Wölfe in Gefahr, erneut ausgerottet zu werden. Teilweise nimmt dazu auch die Berichterstattung von Lokal- und Massenmedien immer absurdere Ausmaße an. Nahezu unbehelligt scheint eine nach eigenen Aussagen bewaffnete Bürgerwehr durch Schermbecker Wolfsgebiet zu touren und Angriffe von Bauern auf Tierschützer werden entweder gar nicht von den Medien gebracht, oder verharmlost, bzw. Bauern und Weidetierhaltende immer und immer wieder in der Opferrolle präsentiert. Lesen Sie hier unsere neue, exklusive Reportage mit Veranstaltungstipps, Zaunbeispielen und dem Aufdecken von Fake-News.

 

Dank ihrer Fellfarbe verfügen Wölfe im Dämmerlicht des Waldes über eine perfekte Tarnung. Einen Altwolf werden die meisten nie zu Gesicht bekommen, nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal sehen.

 

Wandern im Wolfsgebiet: Der Hohe Mark Steig ist ein Fernwanderweg in NRW und führt über 150 km quer durch den Naturpark Hohe Mark – von Wesel bis nach Olfen. Weitere Infos: https://www.hohe-mark-steig.de/

 

 

Von links: Brigitte und Lara Sommer sowie Ulrike de Heuvel auf dem Hohen Mark Steig.

Welpe aus dem Schermbecker Rudel überfahren

Vom 21. bis 24. November 2022 wurden in Hünxe (Kreis Wesel) Losungen von vier verschiedenen Wölfen gefunden worden heisst es in einer Pressemitteilung des LANUV vom 13. Janaur 2023. Es handele sich um Nachkommen des territorialen Wolfspaares im Territorium Schermbeck, nämlich der Wolfsfähe GW954f und des Wolfsrüden GW1587m. „Erstmals genetisch erfasst wurden zwei Weibchen mit den Kennungen GW3043f und GW3044f und zwei Männchen mit den Kennungen GW3042m und GW3045m, die eindeutig den o.g. Elterntieren zugeordnet werden konnten,“ schreibt das LANUV in seiner Pressemitteilung.  Somit hätte das Rudel im Jahr 2022 mindestens vier Welpen.
Am 2. Dezember 2022 um 7:10 Uhr wurde einer der genannten Welpen, das Männchen mit der Kennung GW3045m, auf der Autobahn A 31 bei Bottrop-Kirchhellen bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Wolf sei von Autobahnpolizei sichergestellt worden und mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop an das LANUV übergeben worden.
Im Jahr 2021  seien ebenfalls mindestens vier Welpen genetisch identifiziert worden, die dem Elternpaar GW954f und GW1587m zuzuordnen wären, heisst es weiter in der Pressemitteilung. Ein Weibchen mit der Kennung GW2307f wurde am 27. Juni 2021 als kleiner Welpe im Territorium aufgegriffen und wieder frei gelassen; bisher sei  dieses Tier nicht wiedergefunden worden. Uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte ein Informant damals gesagt, dass der Welpe kurz nach seiner Freilassung erschlagen worden sei. Leider konnten wir diese Behauptung bisher weder bestätigen noch dementieren.
Ein männlicher Welpe mit der Kennung GW2428m sei zuletzt am 29. Dezember 2021 anhand von Kotproben festgestellt worden. Ein zweiter männlicher Welpe mit der Kennung GW2551m sei zuletzt am 10. April 2022 ebenfalls anhand von Kotproben festgestellt worden. Über den Verbleib dieser drei Jungwölfe lögen keine Informationen vor., so das LANUV. Der vierte Welpe aus dem Jahr 2021, ein Männchen mit der Kennung GW2596m, konnte noch bis Anfang November 2022 im Elternterritorium nachgewiesen werden. Am 29. November 2022 wurde er dann an getöteten Schafen in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) gefunden; offenbar hat der Jährling jetzt das Territorium Schermbeck verlassen.

 

Zwergrinder in der Schwarzen Heide noch immer ungeschützt

 

Nachdem uns Schäfer O. unser Fahrzeug hier in der Schwarzen Heide im Spätfrühjahr mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht hatte, dachte wahrscheinlich niemand, dass wir uns an diesen Ort, direkt in Sichtweite seines Anwesens, im Kerngebiet des Wolfsrudels von Gloria,  noch einmal wagen würden. Doch wir erwischten Ende Oktober schon wieder diese ungeschützten Zwergrinder an der gleichen Stelle. Wieder ungeschützt. Mitten im Kerngebiet des Wolfsrudels und in der Nähe hatten bereits Risse stattgefunden. Was anderes als Rissprovokation soll das darstellen? In dieser Reportage ist unsere erste Dokumentation über diese Weide zu sehen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/?fbclid=IwAR0Fbj9WXP1fI6PPSDQLCIZK6Xa5A3pwGjol9KvC6EgKBpL682S_0_9ocsU

 

Neun Falschmeldungen in nur zwei Monaten

NRW ist wohl das Bundesland, das mit die meisten Falschmeldungen in der Rissliste aufweist. Wir haben aktuell neun Meldungen in nur zwei Monaten ausgemacht. Ein Welpe aus Glorias und Ingolfs Rudel in Schermbeck ist abgewandert und hatte im November im Landkreis Coesfeld fünf ungeschützte Schafe gerissen. Die Presse macht nun daraus wieder einen tendenziösen Artikel nach dem anderen.

Ausriss aus der Rissliste NRW. Neun Falschmeldungen, alleine in zwei Monaten. Hier ist die gesamte Liste zu finden: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1pHWM_KOJ7rBCi2r4OdgVdAvTj402-3HiHlNcpNo9rk3Tu9bB5G3ZKIeA

 

Brigitte und Lara Sommer vor Ort im Wolfsgebiet Schermbeck. In Hintergrund ist der Lippekanal zu sehen. Wir veröffentlichen solche Bilder nicht, weil wir uns in die Öffentlichkeit drängen wollen, sondern um darzulegen, dass wir aktiv vor Ort unterwegs sind. Aktive Mitglieder aus den Regionen zeigen wir zu ihrem Schutz nicht. Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Blick von oben auf Hünxer Wald und Dämmerwald

 

Hier ein Blick auf die beiden Wolfsgebiete südlich und nördlich des Lippekanals.

 

Positive Zaunbeispiele

 

Positives Zaunbeispiel bei Dinslaken.

 

 

Weiteres postives Zaunbeispiel aus dem Kerngebiet bei Hünxe. Auch Marke Eigenbau kann schützen und muss nicht teuer sein.

Völlig duchgedrehte Bürgerwehr mit Narrenfreiheit?

Eine selbsternannte Bürgerwehr, die sich praktisch auch selbst damit beauftragt hat, Weidetiere im Schermbecker Raum zu schützen, fällt in sozialen Netzwerken immer wieder durch extrem feindselige und unserer Meinung gewaltverherrlichende Threads auf. So wurde dort auf einem Profil die Frage erörtert, ob sich nicht alle Bauern bewaffnen sollten, oder aber ein sehr schräger „Imagefilm“ zu Weihnachten verwirrte so manchen Zuschauer, indem der Anschein erweckt wird, man verfüge sogar über Reiterstaffeln. Dazu kommen noch jede Menge verbale Beleidigungen gegen Andersdenkende. Nun sammelt man auch Spenden. Dabei könnte der ein oder andere Mitstreiter sogar einen rechtsradikalen Hindergrund haben. Immer wieder tauchen dazu islamfeindliche Aufkleber bei den Bunkeranlagen auf. Ob hier ein Zusammenhang mit der Gruppierung besteht, wissen wir nicht. Dennoch lassen die Behörden diese Bürgerwehr seit mindestes zwei Jahren scheinbar gewähren? Warum ist uns ein Rätsel, dafür verfolgt man denn im Gegenzug jedes Bagatellvergehen von Tierschützern.

Wir sehen diese ständige Radikalisierung dieser Truppe jedenfalls mit großer Sorge.

 

Nachtwanderung im Hünxer Wald. Wenig später raste ein Fahrzeug mit einer  Geschwindigkeit deutlich über 30 Kilometer einen Paralellweg im Wald entlang.

So kann Tourismus beim Wolfsschutz sogar helfen

Das Gebiet, das sich nördlich von Oberhausen bis nach Haltern und auf der anderen Seite fast bis an den Rhein erstreckt, ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Viele kleine Hotels und Gaststätten können sogar vom Wolfstourismus provitieren, weil dieser auch unabhängig von der Jahreszeit ist. Wir können hier kein bestimmtes Hotel empfehlen, weil die Unternehmen von der Anti-Wolfs-Fraktion bedroht werden könnten, doch lohnt es sich auf jeden Fall, bei einer telefonischen Buchung nachzufragen, wie die Position der Eigentümer zum Thema Wolf aussieht und dort zu buchen, wo man wolfsfreundlich ist.

Bedingung für Spaziergänge durch das Gebiet ist natürlich, dass Besucher auf den Wegen bleiben. Querfeldein- und Waldläufe lohnen sich sowieso nicht, weil auch hierbei höchstwahrscheinlich kein Wolf zu sehen sein wird. Im Gegenteil, durch das Gehen im Unterholz wird so viel Lärm verursacht, dass Wölfe und andere Tiere viel eher als auf Wegen aufgeschreckt werden und sich nicht sehen lassen. Freilich wollen vor allem die Hobbyjäger Besucher aus den Wäldern fernhalten und Wandernde müssen damit rechnen, selbst auf Wegen angegangen zu werden. Nur ausgewiesene Privatwege sind tatsächlich gesperrt. In NRW ist es übrigens nicht erlaubt, so genannte Luder- und Kirrplätze zu betreten. Schwierig umzusetzen, weil Wege und Pfade zu solchen Plätzen nicht erkennbar beschildert sind. Wenn die Jäger sich unter Beobachtung fühlen, und sei es durch Touristen, ist dies sicherlich ebenso positiv für die Wölfe, wie für andere Wildtiere. Plötzlich finden sich Spaziergänger auf solchen Plätzen wieder.

Die Menschen, die rücksichtsvoll sind und sich daran erfreuen können, in einem Gebiet zu sein, in dem auch Wölfe leben, werden auf jeden Fall von einer solchen Reise. oder einem solchen Ausflug provitieren. Auch kann sich mit eigenen Augen davon überzeugt werden, wie wenig Weidetiere doch geschützt werden.

 

Viele Wanderwege durchziehen das Gebiet um Hünxe und den Dämmerwald. Es ist also für Touristen gar nicht notwending, quer durch den Wald zu laufen.

 

In der Hohe Mark und im Dämmerwald gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, auch Ballonfahren. Auch in der Reihe „Wunderschön“ vom WDR wurden Ausflugsziele vorgestellt: https://www.fernsehserien.de/wunderschoen/folgen/249-vom-halterner-silbersee-in-die-hohe-mark-1407959

 

Beindruckendes Totholzdenkmal bei Hünxe.

Realität der Pferdehaltung

Die allermeisten Pferde und Ponys sind nach unserem Dafürhalten noch immer nicht geschützt. Zumindest werden aber einige Tiere inzwischen nachts im Stall untergebracht.

 

Dieses Pony in der Nähe des Lippekanals ist nicht geschützt.

 

Großpferde stehen zusammen mit einem Pony mitten im Hünxer Wolfsgebiet. Allerdings werden diese Tiere nachts wohl eingestallt, denn abends sind sie nicht mehr auf der Weide.

Erneut Angriffe auf uns

Während sich Lokalblätter und Massenmedien damit überschlagen, zu beteuern, wie die Weidetierhaltenden doch unter den „extremen“ Wolfsschützerinnen und Wolfsschützern zu  leiden hätten, zeigt die Realität immer wieder das Gegenteil. Es gibt kaum einen Einsatz in NRW oder auch RLP ohne Angriffe auf uns. Auch Ende Oktober 2022 war es nicht anders. Von den Medien wird dieser kriminell erscheinende  Mob stets ignoriert, bzw. werden deren Taten verharmlost.

 

Die Fahrerin dieses Fahrzeuges stoppte uns und beschimpfte uns auf unflätigste Weise. Dabei hatte sie auch noch ein Kind mit im Fahrzeug. Kurz danach verfolgte sie uns sogar mit ihrem Fahrzeug.
Dieses Foto wurde Ende Oktober auf der A 3 in der Nähe von Bonn aufgenommen und es wurde durch mehrere WA-Gruppen gesendet. Genauso wird auch mit Jungwölfen verfahren, die irgendwo gesehen werden. Man ruft zur Verfolgung auf.

Im Sommer hatte Hobbyschäfer O. und mit einem weiteren Beteiligten zusammen mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht. Es folgte eine Anzeige von uns. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Verantstaltungstipp für 26. Januar 2023 – Ist sich die Politik längst einig?

Folgende Einladung verschickte WDR 5. Schermbeck Online machte daraus einen lustigen Vertipper. Schermbeck Online ist ja nicht gerade für seine neutrale oder gar wohlwollende Berichterstattung über Wölfe bekannt. Ob es sich hier um einen freudschen Versprecher handelte, der doch eine gewisse Sympathie für die Beutegreifer ausdrücken möchte, wissen wir natürlich nicht. Lustig war die Überschrift – hier noch im Bild zu sehen –  allerdings allemal. Richtig heisst es „heimisch“, statt Mensch und es ist inzwzischen geändert.

Ausriss aus Schermbeck Online. Hier der Beitrag: https://schermbeck-online.de/der-wolf-noch-fremd-oder-schon-heimisch/

Zitat aus der Einladung des WDR Fünf Wölfe?  (Die Anzahl kann nicht stimmen. Laut DBB-Wolf sind es zwei Rudel und ein Einzeltier in 2021 – ) https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Bundesland=Nordrhein-Westfalen&Jahr=2021)  sind inzwischen in Nordrhein-Westfalen ansässig, und vielerorts gibt es durchziehende Wölfe. Das Land hat vier Wolfsgebiete eingerichtet, Nutztierhalter und -halterinnen werden beim Herdenschutz unterstützt.

Einige kleine Schäfereien haben trotzdem bereits aufgegeben. In der EU wird nun diskutiert, den Wolf nicht mehr als streng geschützte Art einzustufen, um gegen auffällige Tiere leichter vorgehen zu können. Anmerkung: Hierzu gibt es einen pikanten Fall aus Hessen, der aber ein Schlaglicht auf alle Bundesländer wirft. Angeblich hätte die Ampelregierung der FDP bereits im April des vergangenen Jahres ein regionales „Bestandsmanagement“ angekündigt und auch der neue Umweltminister in Niedersachsen, Christian Meyer (Grüne) hatte mitgeteilt, dass man mit dem Bund an einem solchen Konzept arbeite. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR1csr_8I6OtF3Pl-XBP4Lcjxd49GSsGMHqS_yM3fULcW-WcuQO0Qq91KH4

Ist die EU-Diskussion somit reine Makulatur, weil längst insgeheim beschlossene Sache? 

Weiter in der PM des WDR: „Reicht die Unterstützung für die Nutztierhaltung aus? Was fehlt? Was läuft falsch? Sollte man Hobby-Tierhalter überhaupt fördern? Wie lange können wir uns angesichts knapper Kassen das überhaupt noch leisten?

Ist die EU-Initiative zur Änderung des Schutzstatus sinnvoll? Welche Erfolgschancen hat sie? Und wie kann verhindert werden, dass wohlmeinender „Wolfstourismus“ in den Wolfsgebieten für Unruhe sorgt? Oder Wolfsgegner sich dort zusammentun, um Wölfe aufzuspüren?

 

DO, 26. Januar 2023, 20.04 Uhr – 21.00 Uhr Adresse: Schützenhaus Gartrop-Bühl Gahlener Str. 126, 46569 Hünxe. Einlass: 19.00 Uhr Eintritt frei.

Wende auch im Duktus der EU

So antwortete EU-Kommisaar Sinkevičius auf eine Anfrage wie folgt:

„Sinkevičius weist in seiner Antwort vom 10. Januar 2023 weiter darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht  fassungslos und jetzt muss ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika immerzu moralisch bewertend und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde.

Wie lange die Wölfe sich hier in Deutschland noch zuhause fühlen können, hängt nun auch vom Engagement von Bürgern und unbestechlichen Politikern sowie großen Umweltorgas, die endlich aufwachen sollten, ab.

 

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR0wvs4w5kpc1IFs-cBvGRI1zg6fT5AkRXu9H6s7Mk7erQxAFZ20ZSehGFM

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1Av_Z_gHFpJiaH8No05c4vA62S_jgXRdYmZ-2JflfTMP5LorS3_9zOlgc

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR11D1OcYC0EaSkvDCn0Qm8a8zcZdJSVbS1Q-HHxv3FXLXqnByggAivlUis

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdi_kBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-13?fbclid=IwAR3moVjVqr5n5vYVxba3ThOc2_YdR_vIr3TYX4RdvsEVzSHLOYiZnZvCWY0

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Wolfsschutz-Deutschland e. V. macht Schule und „Menschen für Wölfe“ Kindergarten

Nach einigen schlimmen Meldungen und Rückschlägen gibt es jetzt endlich auch wieder Lichtblicke. Unsere Schul- und Kindergartenprojekte sind wieder angelaufen.

„Wir sind die Stimme der Wölfe, zuhause sollt ihr sein“ hallt es durch die Räume. Seit einigen Tagen präsentierten Neun- bis Zehnjährigen ein Lied, dias sie in den drei Tagen davor selbst geschrieben und eingesungen haben. „Das sind die Wolfsschützer von morgen.“ strahlte die zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V., Ulrike De Heuvel.

 

Zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel freut sich über neue Schulprojekte.

 

Grundsätzliches Interesse an der Natur

Das Engagement der Kinder zeigt, dass grundsätzliches Interesse zu diesem Thema besteht: Schon vor Beginn der Betreuung informierten sich einige selbstständig und brachten Stichworte und Bilder zum Lebensraum und zu Charaktereigenschaften der Tiere mit in die ersten Besprechungen. Dabei ging es in dem Projekt nicht ausschließlich um Wölfe. Vielmehr sollten die Schüler ein Gespür für die Wichtigkeit der Natur und die einzelnen Lebewesen, die zum Gleichgewicht des Ökosystems beitragen, bekommen. „Ich bin mir sicher, dass die Kinder davon was mit nach Hause nehmen, das sind nicht nur leere Worte, die sie hier singen“, so Ulrike De Heuvel. Im Chor geben die Kleinen wieder, was sie gelernt haben: „Wölfe sind wichtig, sie schützen unseren Wald, sie dienen der Natur dabei und geben dem Kreislauf seinen Halt.“

Auch weitere Projekte von uns starten jetzt endlich wieder. Tierschutz- und Ethikpädagogin Ulrike De Heuvel: „Es ist mir wichtig, aufzuzeigen, dass die Natur geschützt werden muss und dass wir zeigen, dass der Wolf kein böses Lebewesen ist, das Menschen frisst.“ Rotkäppchen, so De Heuvel, existiere nur im Märchen und die Angst vor dem „bösen Wolf“ sei völlig unberechtigt.

Kurs- und Vortragsleiterin Ulrike des Heuvel ist verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter, die sich auch aktiv im Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. einbringt. Ulrike de Heuvel lebt mit ihrem Mann, zwei Hunden und drei Katzen in einem Landschaftsschutzgebiet in NRW. Beruflich ist sie als Erzieherin in einer Grundschule tätig, wo sie auch bereits seit mehreren Jahren Wolfsprojekte durchführt. Ulrike de Heuvel: „Der Respekt vor der Natur und ihren Lebewesen wurde mir bereits in die Wiege gelegt und ist die Basis meiner persönlichen Lebensphilosophie. Gerade dem Wolf fühlte ich mich von jeher verbunden, doch erst durch unsere tschechoslowakische Wolfhündin fand ich den Weg in die aktive Wolfsschutzarbeit. Diese faszinierenden Tiere zu schützen und mich für sie einzusetzen, ist mir eine Herzensangelegenheit, in die ich gerne meine Energie und Freizeit investiere. Die Aufklärungsarbeit kann in meinen Augen nicht früh genug beginnen, wenn wir auch in Zukunft Nachwuchs-Naturschützer für diesen Planeten haben wollen.“

Anfragen von Schulen unter Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de

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Kindergartenkinder lernen spielend mit „Menschen für Wölfe“  und „Liv“

 

Kindergartenveranstaltung mit der ersten Vorsitzenden Brigitte Sommer und Liv.

Brigitte Sommer ist freie Journalistin und freie Fotografin. Die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, die sich auch aktiv im Verein Wolfsschutz-Deutschland mit engagieren, beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit Wölfen und produzierte auch Tiergeschichten für bundesweit erscheinende Zeitungen. Neben ihrem ehrenamtlichen Job als erste Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gründete sie vor drei Jahren zusammen mit dem Schriftführer von Wolfsschutz-Deutschland e. V. , Volker Vogel, zusätzlich die Initiative „Menschen für Wölfe“, die an einem Dokufilm arbeitet, aber auch kleine kostenfreie Vorträge für Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter anbietet. Eine Einheit dauert zirka 45 Minuten. Mit dabei ist Wolfshundemixmädchen Liv, die sich sehr gerne streicheln lässt und es genießt, im Mittelpunkt zu stehen. Brigitte Sommer: „Wir lesen zusammen unseren kleinen Comic über das Jahr der Wölfe. Alle Kinder erhalten ihr Exemplar geschenkt. Andere kleine und gr0ße Wolfsfans können den Comic auch über die Initiative erwerben. „Hier Info über den Comic: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/f%C3%BCr-kleine-und-gro%C3%9Fe-leseratten-unser-kleiner-wolfscomic

Neben festen Terminen in Kindergärten oder Vorschulen ist es auch möglich, kleine kindgerechte Wanderungen mit Liv und dem Comic im Schlepptau zu unternehmen. „An verschiedenen Stationen lesen wir Inhalte daraus vor. Diese Wanderungen können wir zur Zeit allerdings nur in einem Naturschutzgebiet bei Dietesheim am Main anbieten. Alle Veranstaltungen können wir kostenlos anbieten, solange wir weiter mit Spenden unterstützt werden.“

Sommer: „Wir schützen, was wir lieben. Unser Ziel ist es, diese Liebe zu Wölfen und anderen Wildtieren, schon den Kleinsten zu vermitteln, in der Hoffnung, dass eine neue Generation starker Wolfsschützerinnen und Wolfsschützer heranwächst.“

Anfragen und Terminvereinbarungen: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de

Kindergartenprojekt und Nachdruck der kostenlosen Comics für Kinder unterstützen

Brigitte Sommer, Betreff: „Menschen für Wölfe“ 

IBAN DE 40 5065 0023 0120 0589 53

BIC HELADEF1HAN

 

Zusammen für Kinder und Wölfe. Von links: zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel, erste Vorsitzende Brigitte Sommer und Wolfshundemix Liv

Exklusiv: Faktencheck, Fotoreportage und Zaunkontrollen aus dem Wolfsgebiet Schermbeck NRW

Brauchen Wölfe eigentlich Wildnis? Und wie sieht es denn in einem Wolfsrevier überhaupt aus? Diesen und weiteren Fragen sind wir hier in unserer aktuellen Reportage von Ulrike de Heuvel, Jürgen Götz und Brigitte Sommer, nachgegangen. Und wir geben hier auch den Namen für den verirrten Wolfswelpen bekannt.

Nein, Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen in unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht, wenn man sie lässt. Wölfe werden auch nicht durch Naturschützer künstlich angesiedelt, sondern sie suchen sich ihr Zuhause selber aus. Die Qualiät eines guten Reviers richtet sich nach der Anzahl von Beutetieren, wie Reh, Hirsch oder Wildschweinen darin aus. Eine Wolfsfamilie braucht mindestens 250 Quadratkilometer für sich. Das besetzte Gebiet wird gegen fremde Wölfe verteidigt. Wölfe, die einmal begriffen haben, dass Weidetiere nicht für ihren Speiseplan geeignet sind, schützen diese Tiere auch vor anderen Wolfsrudeln.

Eines der kleinen, aber sehr feinen Reviere ist das Gebiet um Schermbeck, in das sich zuerst Wölfin Gloria 2018 niedergelassen hatte. Später gesellte sich ihr Partner Ingolf dazu. Beide Wölfe stammen aus Niedersachsen aus dem Rudel Schneverdingen.

 

Ulrike de Heuvel, zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW.

 

Zur Unterstützung des aktiven Teams vor Ort: von vorne: Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer, Jürgen Götz.

 

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie.

Diese Karte zeigt einen Teil des Reviers des Schermbecker Rudels.

 

Ein ideales Gelände für Wölfe mit genug Wasser, Moorbereichen und auch Sandböden.

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie rund um Schermbeck. Pferdehaltung dominiert das Gebiet. Bis auf zwei Berufsschäfer gibt es hier nur wenige Hobbyhalter, die ihre Tiere direkt beim Haus halten. Die Höfe liegen weit auseinander. Man sieht, dass es sich in diesem Gebiet um hauptsächlich wohlhabende Bauern handelt. Abgelegene Weiden sind hier eine Ausnahme. Das mag auch mit ein Grund dafür sein, dass es von Anfang an nur wenige Risse gab. Seltsamerweise fanden diese Risse auch immer bei den gleichen Haltern statt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Unsere Berichte zu den Rissen und Zaunkontrollen bei Weidetierhalter *innen sind unter dem Suchbegriff Faktencheck NRW zu finden.

 

Weiterer Blick ins Revier des Schermbecker Rudels in NRW. Von den Hauptwegen aus erscheint der Eindruck, dass hier weniger gejagt werden würde. Doch Nebenwege zeigen die Realität.

 

Obst und Gemüsefelder können eingezäunt werden, Weiden nicht?

Ein Argument einiger Weidetierhalter *innen lautet, dass man große Weiden nicht einzäunen könne, weil sich Tiere in den Zäunen verfangen würden. Dem widerspricht die gängige Praxis, große Planzenbereiche komplett im sicheren Stromzäunen abzutrennen.

Dieses Maisfeld, genauso groß wie viele Weiden, kann seltsamerweise komplett eingezäunt werden, ohne dass sich „Tiere“ darin verfangen.
Ein Blick von der anderen Seite auf das Maisfeld. Mehrere Litzen, voll mit Spannung, aber bei Weiden soll dies nicht gehen?

Zaunkontrolle hinter dem Sportflughafen

Solche abgelegenen Weiden gibt nur wenig im Wolfsgebiet Schermbeck. Diese Rinder hier stehen nur hinter Stacheldraht.

 

50 Zentimeter Platz zur unteren Stacheldrahtlitze. Hier können Hunde und auch Wölfe problemlos durch.

 

Hier sind es 48 Zentimeter Luft zwischen Stacheldrahtlitze und Boden.

 

Auf dem Gebiet des Rudels befinden sich auch alte Bunkeranlagen. Abends ein beliebter Treffpunkt für Schermbecks Jugend.

 

Vorstandsmitglieder unterstützen das NRW-Team vor Ort. Von Links: Jürgen Götz, Brigitte Sommer und Ulrike de Heuvel. Zu ihrem Schutz werden unsere aktiven Mitglieder, die vor Ort wohnen, nicht gezeigt. Neuen Mitgliedern und Informanten *innen sichern wie ebenfalls Anonymität zu.

 

Diesen kleinen Molch fanden wir leider überfahren vor.

 

Viele Wanderwege führen durch das abwechslungsreiche Gelände.

 

 

Auch eine Deponie grenzt an das Wolfsrevier.

 

Wölfe graben sich nur für die Geburt ihrer Welpen Höhlen. Die aktuellen Höhlen sind zu dieser Jahreszeit verlassen. Eltern und Welpen treffen sich jetzt auf einem so genannten Rendevouzplatz.

 

An nicht abgemähten Wegerändern finden jetzt zahlreiche Insekten noch genug Nahrung.

 

Diese Wolfslosung ist schon älter. Man kann sie gut von Hundekot unterscheiden. Es befinden sich immer Fell- und Knochenreste darin. Außerdem riecht sie intensiver als Hundekot.

 

Mögliche Wolfsspur.

 

Der Wald gehört allen Bürgern und Bürgerinnen. Aktuell versuchen Hobbyjäger Wandernde aus ihren Revieren zu vertreiben. Doch Drohungen sind nicht gerechtfertigt, solange Wandernde Rücksicht auf die Tiere des Waldes nehmen und keinen Müll herum liegen lassen. Selbst außerhalb von Wegen dürfen sich die Leute aufhalten. Ausgenommen sind Privatwälder.

 

Diese Wolf haben wir nur knapp verpasst. Mit ihrem Kot markieren Wölfe ihr Revier. Gut sicht- und riechbar sollen andere Wölfe darauf hingewiesen werden, dass bereits ein Rudel dieses Gebiet für sich beansprucht. Deshalb ist die Losung auch oft mitten auf Wegen zu finden.

 

An dieser Losung haben bereits die Mistkäfer ganze Arbeit geleistet.

Kirrplätze: diese sollen wohl Spaziergänger nicht finden

 

In der Nähe des Kirchhellen Wesel Weges geht links vor dem Mühlbach ein Trampelpfad in den Busch hinein. Hier fiel uns ein seltsamer Stromdraht auf der in ungefähr Meter Höhe gespannt ist auf. Dann kamen noch zwei Hochsitze und eine Kirrung. Wozu brauchen Jäger dort Strom?

 

Schussfeld in alle Richtungen.

 

In diesen Holzkästen befindet sich Mais zum Anlocken von Wildschweinen.

 

 

Hier noch ein allgemeiner Bericht über Kirrungen und Luderplätze: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

 

Mitten im Wald wurden in die Jahre gekommene Schutzzäune für ursprunglich mal junge Bäume nicht entfernt. Wildtiere können sich in diesen Ruinenzäunen in der Tat schlimm verfangen.

Die einen wollen, die anderen nicht

Einige Weidetierhalter haben doch dazugelernt und sind jetzt bereit, sich mit dem Wolfsrudel zu arrangieren. Hier z. B. Schäferin R., die Herdenschutzhunde im Einsatz hat.

 

Diese Ponyzäune am Kirchhellen-Wesel-Weg, bieten auch keinen Schutz vor dem Ausbruch der Tiere. Im Gegensatz zu Großpferden können Ponys schon ins Beuteschema von Wölfen passen, sofern sie nicht fit sind.

 

Dieses Pony ist nicht gut geschützt.
Gleiche Weide von einer anderen Blickrichtung.

Seit Monaten stehen diese Schafe so auf ihrer Weide

Seit Monaten unverändert: Drei Schafe mitten im Wald. Baum, der umgekippt über den Zaun hängt. DICKERSTR-OBERLOHBERG, DINSLAKEN.

Ein Name für das verirrte Wolfsbaby ist gefunden; doch lebt es überhaupt noch?

Am 27.06.2020 war ein Wolfswelpe, der hilflos erschien und zudem wohl verkotet gewesen war, von Spaziergängern mitgnommen worden. Nach einigem Hind und Her sei der Welpe wieder an der Fundstelle ausgesetzt worden, heiß es von Seiten des LANUV. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

Am 04. Juli wurde erneut ein Welpe von einer Wildkamera des Monitorings aufgenommen. Dies ist leider nicht unbedingt ein Beleg dafür, dass die kleine Wölfin ihren Ausflug überlebt hat, denn es ist nicht bekannt, wie viele Welpen Gloria und Ingolf in diesem Jahr aufgezogen haben. Ein Insider berichtete uns sogar, dass die kleine Lupia kurz nach dem Aussetzen mit einem Baseballschläger erschlagen worden wäre. Wir können diese Behauptung nicht belegen. Es bleibt also abzuwarten, ob sich weitere genetische Spuren der Kleinen finden lassen. Doch selbst wenn sich keine weiteren Spuren mehr finden, kann die junge Wölfin danach auch auf natürliche Weise zu Tode gekommen sein. Eine sehr seltsame Geschichte, die wohl nie richtig aufgeklärt werden kann. Allerdings ist in der Statistik bislang für dieses Jahr nur ein Welpe aufgeführt. Bleibt also zu hoffen, dass es sich bei der Sichtung am 04. Juli wirklich um Lupia gehandelt hat.

Dennoch hat das Wolfsmädchen nun den Namen Lupia, ausgewählt unter vielen Namensvorschlägen, erhalten. Wir hoffen sehr, dass dieser Name ihr Glück bringen wird. Der Gewinner wurde benachrichtigt.

Lupia war am 27.06.2021 hilflos in Menschenhände geraten.

Und hier noch ein Blick durch eine unserer Forschungswildkameras:

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/entwicklung-der-rudel

 

Wolfsschutz Deutschland e. V. wünscht frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2021

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

der Vorstand von Wolfsschutz Deutschland e. V. wünscht allen lieben Wolfs- und Naturfans ein frohes Fest und einen guten Rutsch in das Jahr 2021. Es war ein schweres Jahr voller Herausforderungen und wir hoffen sehr, dass es im nächsten Jahr wieder einfacher für uns alle werden wird.

Die Corona-Krise ging auch an uns nicht spurlos vorüber. Während die Jäger in den meisten Bundesländern als systemrelevant klassifiziert worden sind, hatten es unsere Aktiven und auch unsere Vorsitzende nicht immer einfach. Eine der größten Herausforderungen im nächsten Jahr wird weiterhin der Lobbyismus bleiben. So ist es immens wichtig, dass unser kleiner Verein weiterhin ein beständiges Sprachrohr für die Wölfe und auch für eine Abschaffung der Jagd bleiben muss.

Auch in diesem Jahr haben wir wieder viele Hürden genommen und sind am Ball geblieben. Wir haben sowohl Mauscheleien bei der Agrar- und Jagdlobby aufgedeckt, als auch bei den anderen Verbänden. Auch wir sind von Unterwanderungsversuchen, inklusive Verleumdung und Mobbing, betroffen gewesen.  Auch haben wir uns wieder erfolgreich gewehrt. Wir setzen uns auch weiterhin für erweiterte Debattenräume ein. Der Slogan, „alle müssen mit einer Stimme sprechen“ ist unserer Ansicht in dieser Diskussion nicht zielführend, da die Verbände und Vereine sehr unterschiedliche Ziele und Vorstellungen haben. Wir müssen weiter Vereinen, die zum großen Teil Jäger als Mitglieder haben bzw. bei denen sogar ein Jäger als Präsident sitzt, Paroli bieten können. Wo andere „ja“ zu Abschüssen sagen, bleiben wir ganz klar beim „nein“. Eine lebendige Demokratie braucht Diskussion, Streit und Konsens, wie die Luft zum Atmen.

Wir danken allen sehr für Spenden und Mitgliedschaften und wir freuen uns auch weiter über jede Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Mit herzlichen Grüßen

Wolfsschutz Deutschland e. V.

Brigitte Sommer

Ulrike de Heuvel

Jürgen Götz

Volker Vogel

NRW – Offener Brief an Umweltministerin Heinen-Esser: Pro-Wolf-Stimmen dürfen nicht ungehört bleiben

Bezüglich der Situation in NRW wegen Wölfin Gloria verfassten wir einen Brief an die NRW-Umweltministerin Heinen-Esser.

Sehr geehrte Frau Heinen-Esser,

in den vergangenen Wochen verging kaum ein Tag ohne Rissmeldung im Schermbecker Wolfsgebiet. Dass diese Häufung in der Tat ungewöhnlich ist, haben sie bereits in Ihrer Stellungnahme vom 03.09.2020 bei Schermbeck-Online zum Ausdruck gebracht. Aus diesem Grund wende ich mich im Namen des Vereins Wolfsschutz Deutschland e.V. erneut an Sie. Bereits nach den Rissen bei Herrn Kurt Opriel, Ende 2019, gab es eine schriftliche Korrespondenz zwischen uns. In dieser versicherten Sie uns, dass jeder dieser Vorfälle genauestens geprüft werde und es keine übereilte Abschussverfügung für Wölfin Gloria (GW954f) geben wird. Ihre Entscheidung diesbezüglich begrüßten wir sehr.

Mit Ihrer Haltung zeigten Sie noch einmal ganz deutlich, wie wichtig der hohe Schutzstatus des Wolfes ist. Wir appellieren deshalb an Sie, dies deshalb auch in Bezug auf die aktuelle Entwicklung zu berücksichtigen! Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass wir über den Zustand der Weidezäune vor Ort sehr gut informiert und regelmäßig dort unterwegs sind. Leider fallen uns aber immer wieder Schwachstellen auf, denn viele Nutztiere werden nach wie vor noch nicht ausreichend geschützt. Darüber wird in den Medien allerdings kaum berichtet, im Gegenteil, es wird ausschließlich die Situation der Weidetierhalter dargestellt, was in unseren Augen ein falsches Bild entstehen lässt.

Folglich werden dadurch weitere Ängste in der Bevölkerung geschürt und die Situation wird unnötig dramatisiert. Wir betrachten diese Entwicklung mit großer Sorge, da wir vermuten müssen, dass unter allen Umständen eine Abschussverfügung durchgesetzt werden soll. Bei allen Zaunkontrollen, die wir durchführen, bewegen wir uns immer im legalen Rahmen, was ich hier noch einmal betonen möchte! Deswegen können wir mitunter nur mutmaßen, ob hier Risse provoziert werden sollen.

Fakt ist allerdings: es gibt zwar einige Vorzeigeweiden mit entsprechender Zaunhöhe und Stromzufuhr. Oftmals allerdings finden wir höchst desolate Zäune, teils von Unkraut überwuchert, vor. An manchen Zäunen werden Berge mit Gartenabfällen o. ä. direkt vor den  betreffenden Weiden deponiert, die geradezu zum Überspringen einladen. Strom wird teilweise gar nicht mehr eingesetzt, mit der Argumentation: „…die Wölfin springe ja sowieso…“

Wir fragen uns angesichts dieser Zustände: sieht so vernünftiger Weidetierschutz aus? Uns erscheint es fast, als würde man bewusst Weidetierrisse in Kauf nehmen, um stärkeren Druck auf die Politik auszuüben. Dass der Wolf als Politikum fungiert, um Wählerstimmen zu ködern, ist uns natürlich nicht unbekannt.

Sie, Frau Heinen-Esser, haben sich bis jetzt auch immer für den Wolf eingesetzt und nach Alternativen gesucht, die ein Zusammenleben ermöglichen. Wir hoffen, Sie werden dies auch in Zukunft tun und Ihre Linie beibehalten.

Auch wir Wolfsschützer zählen auf Sie! Die mittlerweile wachsende aggressive Grundstimmung der Weidetierhalter (auch wir waren dieser bereits persönlich ausgesetzt) darf nicht dazu führen, dass die „Pro-Wolf“ Stimmen in der Bevölkerung, ungehört bleiben.

Viele Grüße

Ulrike de Heuvel

2.Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland. e. V.

Hier der offene Brief als PDF Brief an Frau Heinen Essser 09-2020

Klares Statement von Wolfsschutz Deutschland e.V. bei Podiumsdiskussion in Dinslaken: Wolfsabschüsse absolutes „No go“!

„Wolf und Lamm weiden zusammen…,“ mit diesen Worten begrüßte der Pfarrer der Kath. Gemeinde Heilig Geist in Dinslaken die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am 08.02.20. Angeregt und initiiert durch den Filmemacher Adnan G. Köse folgten rund 150 Teilnehmer (+Podium) der Einladung ab 17.00 Uhr. Wölfin“ Gloria“, deren Abschuss per Eilantrag nach wie vor im Raum steht, war der Anlass, um Wolfsschützer und Weidetierhalter gemeinsam an einen Tisch zu holen. Zu den Podiumsteilnehmern gehörten u. a. Jos de Bruin und Gaby Steegmann von Wolves Unlimited, Eckehard Schwedhelm (Wolfsforschung), Peter Malzbender (NABU Wesel), Florian Preis (Ruhrschäferei), Maik Dünow (Schäferei Wesel) und Ulrike de Heuvel, die Wolfsteamleiterin NRW unseres Vereins Wolfschutz Deutschland e.V.

Wir stellten unsere Vereinsarbeit vor und legten unsere Position dar. Dass unsere Haltung genauso polarisiert wie der Wolf, brachten wir gleich am Anfang zum Ausdruck. Ulrike de Heuvel betonte: „Wir von Wolfsschutz Deutschland e.V. verstehen uns als Anwälte der Wölfe. Mit der gleicher Leidenschaft, mit der verantwortungsvolle Schäfer ihre Tiere schützen wollen, wollen wir die Wölfe vor erneuter Ausrottung schützen.“  Dazu würde auch die Offenlegung von Fake-News, wie z. B. durch Zaunkontrollen, gehören. Ulrike de Heuvel: „Hier gehen wir keine Kompromisse ein und wir nehmen dafür auch in Kauf, uns dadurch unbeliebt zu machen. Der Wolf hat nun mal keine eigene Stimme, also müssen wir für ihn sprechen.“ 

Ebenso machte de Heuvel noch einmal den Unterschied zu der Organisation Wikiwovles deutlich, die Weidetierhaltern ohne Gegenleistung hilft.  Wolfsschutz Deutschland e.V. gehe hier ganz bewusst einen anderen Weg, weil so mancher Weidetierhalter, der sich Zäune aufstellen ließ, gleich darauf zum nächsten Mahnfeuer rannte, um den Abschuss von Wölfen zu fordern. Ein solches Verhalten sei  völlig kontraproduktiv. Ulrike de Heuvel stellte klar, dass auch Wolfsschutz-Deutschland e.V. Hilfe beim Zaunbau anbiete. Allerdings würde sich der Verein vorher vertraglich absichern, dass eben nicht gegen Wölfe gehetzt wird.

Wölfe fressen hauptsächlich Rehe und Hirsche. Weidetiere machen nur 1,1 % ihrer Nahrung aus.

De Heuvel: „Ebenso sind wir der Überzeugung, dass kein einziger Wolf aufgrund von Rissen abgeschossen werden darf, denn Abschüsse helfen keinem Weidetierhalter wirklich weiter, sondern wecken nur Begehrlichkeiten für Tricksereien. Wie wir in diversen Zaunkontrollen nachweisen konnten, werden von bestimmten Schäfern Risse provoziert, um genau solche Abschussverfügungen zu erwirken.“ Stattdessen sollte endlich eine Weideprämie eingeführt werden. Eine solche wird weiter von der GroKo in Berlin blockiert. Die geplante Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes werde so auch keinem einzigen Schäfer helfen. Zumal oft mehr Tiere Hunden zum Opfer fallen, als durch Wölfe. Ganz abgesehen von der Anzahl an Tieren, die durch Krankheiten, Vernachlässigung und andere Ursachen zu Tode kommen. Die Politik suggeriere Weidetierhaltern, dass Abschüsse eine Lösung seien.

Podiumsdiskussion zum Thema Wolf und Weidetierhaltung. Jos de Bruin von Wolves Unlimited klärte auf.

Im Verlauf der Veranstaltung stellten Jos de Bruin und Gaby Steegmann ihre Arbeit in der Wolfssauffangstation vor und klärten fachlich über Wölfe und ihr Verhalten auf. Die Diskussionsbereitschaft an diesem Nachmittag war enorm hoch, es gab viele Wortmeldungen. Doch die Fragen an das Podium selber hielten sich in Grenzen. Trotzdem gab ein Wort das andere. So entstand zwischen Wolfsschützern und Weidetierhaltern so mancher Schlagabtausch.
Auch Kurt Opriel, Antragsteller der Abschussverfügung gegen Wölfin Gloria ergriff sichtlich verärgert das Wort. Unter anderem beschwerte er sich über die Vorwürfe und Kritiken bezüglich seines Herdenschutzes. Schließlich hätte er alles getan; die Zäune aufgerüstet und alle Vorgaben umgesetzt, die der LANUV gefordert hätte. Nun wüsste er auch nicht mehr weiter. Seine Tiere blieben bis auf weiteres eingestallt. Auf die immer wiederkehrenden Fragen nach dem Einsatz von Herdenschutzhunden, musste der Nebenerwerbsschäfer leider einräumen, dass dies bei ihm nicht umsetzbar sei, da er Hunden zwiespältig gegenüberstehe. Dass Opriel sich den Vorwürfen gegen ihn gestellt hat, ist durchaus anzuerkennen, auch die Bereitschaft nun endlich Hilfe bei der Zaunaufrüstung anzunehmen – doch leider kein Wort davon, den Eilantrag zurückzuziehen. Darauf warteten die Wolfsbefürworter an diesem Tag leider vergebens! (Anmerkung: Außerdem sind seine Zäune erst seit Kurzem aufgerüstet und die meisten Schafe sind nun sowieso eingestallt. Dieser Schäfer erhält einen vierstelligen Beitrag an EU-Subventionen für sein Hobby)
Ansonsten verlief dieser Nachmittag im Großen und Ganzen gemäßigter, als vorangegangene Veranstaltungen. Dies war mit Sicherheit auch der Verdienst von Adnan G. Köse, der bei der Moderation immer wieder zum Thema zurückführte.

Wie kann Koexistenz gelingen?

Ein großes Thema nach wie vor: Förderanträge, deren mangelnde Bearbeitung, die Finanzen und die Politik. Leider hatte Peter Schütz vom Umweltministerium abgesagt, so blieben viele Fragen leider unbeantwortet.

Der Filmemacher Adnan G. Köse hatte zur Podiumsdiskussion nach Dinslaken eingeladen.

Maik Dünow von der Schäferei Wesel betonte, „er sei nicht gegen den Wolf, nur für seine Schafe“ (Anmerkung: Was auch immer das heissen mag). Er wollte wissen, was Wolfsschützer denn schon finanziell für Gloria getan hätten und schlug deshalb eine Patenschaft für Herdenschutzhunde, anstatt für Wölfe, die niemandem gehörten, vor.  (Anmerkung: Was hat Herr Dünow denn schon an Natur- und Wolfsschutz gespendet?  Seine Forderungen sollte Maik Dünow an die Landesregierung in NRW richten, denn in anderen Bundesländern werden auch bereits Herdenschutzhunde bezahlt. Wir von Wolfsschutz Deutschland e.V. fordern zudem seit zwei Jahren von der Bundesregierung, doch endlich eine bundesweite Lösung zu finden, in der ganz Deutschland zum Wolfsland erklärt wird. Dadurch könnte überall unbürokratisch gefordert und gefördert werden. Dies würde dann auch Schäden von wandernden Jungwölfe abdecken. Außerdem ist von Berufsschäfern schon ein gewisser Eigenanteil als Unternehmer zu erwarten.  Zumal Schäfer Dünow im vergangenen Jahr fast 150.000 Euro an EU-Subventionen erhalten hat.  Unternehmer anderer Branchen werden hier vielleicht fassungslos mit dem Kopf schütteln)

Auch Florian Preis von der Ruhrschäferei meinte, dass er zwar nicht unbedingt ein “ Wolfsfan“ sei, wie die Wolfsschützer, doch suche er nach anderen Lösungswegen als den Abschuss der Wölfin. Im Gegenteil, er betonte lautstark, dass auch der Wolf das Recht habe, hier zu leben. Er glaube an die Koexistenz zwischen Wölfen und Schafen.  Ferner gab es Kritik an der angeblich viel zu späten Reaktion aus der politischen Ebene. Schon vor 20 Jahren hätte man sich adäquat auf die zu erwartende Situation einstellen müssen.
Pufferzonen hin, Fördergelder her…, auch dazu bezog unser Verein Stellung. Warum wird nicht ganz Deutschland zum Wolfsland erklärt? Das würde sicherlich vieles vereinfachen.

Auch Peter Malzbender (NABU Wesel) betonte nochmals, dass der Lebensraum für Wölfe hier mehr als gegeben sei, und gab zu bedenken,  dass nur etwa 1% der Nutztiere im Kot der Wölfe wiedergefunden wird.

Die Wolfsteamleiterin NRW unseres Vereins  Wolfssschutz Deutschland e.V. , Ulrike de Heuvel, stellte die Position unseres Vereines auf der Veranstaltung dar.

Und das Fazit der Veranstaltung? Die Unbelehrbaren und Beratungsresistenten erreichte man natürlich auch diesmal nicht. Dennoch gibt es durchaus die Bereitschaft, sich weiter zu treffen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Vor allem aber, um der Politik gemeinsam auf die Füße zu treten – wir für die Wölfe und die Weidetierhalter für ihre Schafe…!

(Ulrike de Heuvel und Cordula Oppermann)

 

Veranstaltungstipp – Filmemacher Adnan G. Köse auf einer Podiumsdiskusion am 8. Februar in Dinslaken zu Wolf und Weidetierhaltung in NRW

Der Wolf, ganz speziell Wölfin Gloria polarisiert, gerade auch im Wolfsgebiet Schermbeck, findet Filmregisseur und Theaterproduzent Adnan G. Köse aus Dinslaken. Grund genug für ihn,  eine Podiumsdiskussion zu organisieren.

Adnan Köse © privat

Nicht zuletzt der Eilantrag auf Abschuss der Wölfin hätte ihn dazu veranlasst. Dieses Thema liege ihm persönlich sehr am Herzen, und man sollte nach weiteren Möglichkeiten suchen, um die Tötung des Tieres zu verhindern. Gemeinsam will er mit Weidetierhaltern und Wolfsbefürwortern Lösungswege aufzeigen, und darüber diskutieren.
Geeignete Schutzmaßnahmen im Hinblick auf die Koexistenz von Wölfen und Schafhaltern stehen dabei im Vordergrund. Auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. wurden eingeladen, und werden an der Podiumsdiskussion teilnehmen.

Wir reden uns (k)einen Wolf 😉

von links: Ulrike de Heuvel, Wolf Flow, Jos de Bruin und Gaby Steegmann.

Weitere Teilnehmer, u. a.:

Jos de Bruin und Gaby Steegmann von der Auffangstation Wolves Unlimited,
Florian Preis von der Ruhrschäferei,
Ulrike Rika De Heuvel von Wolfsschutz Deutschland e. V.  

 

Die Veranstaltung findet am Samstag, dem 08.02.2020 um 17.00 Uhr im Pfarrsaal des Kath. Gemeindehauses Heilig Geist in der Riemenschneider Strasse 5 in 46539 Dinslaken statt. Der Eintritt ist frei.
Alle interessierten Wolfschützer sind ebenfalls eingeladen, eine sachliche und respektvolle Diskussionsebene ist erwünscht!
Wir freuen uns über jede Unterstützung und bedanken uns für die Einladung. Wir werden diese Chance nutzen, um die Position von Wolfsschutz Deutschland wieder einmal klar und deutlich zu vertreten!

Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Wolfsschutz Deutschland e. V. vor Ort in NRW bei Ruhrschäferei Florian Preis: „Wölfe und Schafe, das geht!“

Gleichzeitig Wolfskuschlerin und Schafskuschlerin? Geht das? Aber klar. Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Am 26.1.20 hatten wir, von Wolfsschutz Deutschland e. V., die Möglichkeit, Florian Preis von der Berufsschäferei in Duisburg und seine Herde kennenzulernen. Rund 200 Tiere, in der Hauptanzahl Merino-Landschafe und eine Ziegengruppe beweideten dort eine Fläche in Oberhausen.
Schon schnell war klar – hier nimmt der Schäfer seine Verantwortung wirklich ernst! Ein wolfsabweisender Zaun von etwa 1.07 m sichert seine Tiere, natürlich mit der entsprechenden Spannung auf den Litzen. Bei wieviel Volt das Stromprüfgerät ausschlägt, ist abhängig von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, erfahren wir in einem fachlich fundierten Gespräch.

von links: Ulrike de Heuvel, zweiter Vorsitzender Frank Dreyer sowie weitere Vereinsmitglieder im Gespräch mit dem Inhaber der Ruhrschäferei.

Florian Preis wurde aktiv – Dank Herdenschutzhunden keine Risse mehr

Erst seit kurzem hat er neben den drei Hütehunden zusätzlich drei Pyrenäenberghunde in seiner Herde eingesetzt. “ Aslan“, ein erfahrener HSH, die Hündin „Grace“ und der „Youngster Barney“ sollen seine Schafe schützen. Bald geht es nämlich wieder zurück ins Wolfsgebiet Hünxe/Schermbeck wo sich in Wölfin Glorias Gebiet Anfang Dezember ein Riss ereignete, bei dem er sechs Schafe verlor. Der DNA- Nachweis erbrachte zwar des Ergebnis “ Wolf“, doch der Verdacht, daß es sich dabei um die Fähe „Gloria“ handelt, konnte bis jetzt nicht erbracht werden. Dennoch wird der junge Schäfer dadurch nicht zum Wolfshasser, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen. Vielmehr sucht er nach Alternativen um seine Tiere adäquat zu schützen.
“ Dem Wolf selber kann man ja noch nicht einmal einen Vorwurf machen, “ meint Florian Preis. Schuld daran sei die Politik, die versäumt habe, die notwendige Präventivarbeit zu leisten.
Seit 20 Jahren ist der Wolf bereits wieder in Deutschland heimisch. “ Da hätte viel eher etwas passieren müssen, aber das hat man wohl verpennt…“, so seine Aussage. Anstatt zu jammern ist er nun selbst aktiv geworden. So hat er seine Zäune aufgerüstet, Förderanträge gestellt, die Anschaffung von HSH organisiert… Falls alles genehmigt wird, werden diese bald fest in seinen Besitz übergehen.

Herdenschutzhunde freundlich zu Menschen

Und sein Resümee? Es klappt sehr gut mit den Hunden, die Integration verlief relativ schnell und unproblematisch. Wir selbst konnten uns davon überzeugen, denn wir waren mittendrin, zwischen Schafen, Ziegen und den Hunden natürlich, die uns schnell akzeptierten. Florian Preis hat ein Händchen für seine Tiere, und kümmert sich so, wie man es auch erwarten würde. Der Berufsschäfer ist ein“ Schäfer aus Berufung“, der viel Wert auf die Gesunderhaltung und den Schutz seiner Tiere legt. Eine große Ausnahme unter vielen Schäfern, der die Bezeichnung „wolfsfreundlicher Schäfer“ mehr als verdient hat. “ Es gibt andere Möglichkeiten als den Abschuss!“, so seine Meinung. Und welche das sind, davon konnten wir uns an diesem Sonntag persönlich überzeugen.
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Einblick in die Praxis der Berufsschäferei!

Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW

Hier weitere Eindrücke:

Wo Herdenschutzhunde eingesetzt werden, gab im Gebiet rund um Schermbeck keine Risse mehr.
Von rechts: Angelika Zipper und Ulrike de Heuvel.
Dies ist ein Hütehund, nicht zu verwechseln mit einem Herdenschutzhund.
Herdenschutzhunde sehen die Schafe als ihre Familie an und sie bleiben Tag und Nacht bei ihnen.