Niedersachsen – Umweltminister Lies (SPD) unterschreibt 15. Todesurteil für Wölfe

Abschussgenehmigung wegen Rinderrissen. Jetzt soll es auch ein Tier in der Nähe von Wittmund treffen. Hobbyjäger hätten bereits grünes Licht bekommen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. zeigt sich entsetzt über diese populistische Propaganda in Niedersachsen.

Dies ist nun die 15. Wolfsfamilie, über die Leid und Schmerz gebracht werden soll. Denn das Drama endet nicht mit einem toten Wolf. Zerschossene Rudel kämpfen selbst ums Überleben. Etwaige Welpen sind in diesem Alter noch nicht fähig selber zu jagen. In einem Artikel wirt zitiert, dass die restlichen Rudelmitgieder aus dem Abschuss „lernen“ sollten. Wie bitte? Sind wir nun wieder im Zeitalter der Vendetta angekommen? Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg darüber, dass Wölfe weniger Nutztiere reißen, wenn ihre Familien zerschossen werden. Ganz im Gegenteil. Unerfahrende Jungtiere werden mehr statt weniger reissen.

Diese sinnlosen Tötungen von Mitlebewesen helfen somit auch keinem einzigen Halter dort. Schaut man sich die geografische Lage an, wird erkennbar, dass Herdenschutz dort noch immer ein Fremdwort zu sein scheint. Darüber hinaus bleiben Kühe oft in den die Weiden abtrennenden Entwässerungsgräben stecken und können dadurch leicht zur Beute werden.

Wir werfen den betroffenen Kuhbauern vor, sich nicht ausreichend um ihre Tiere zu kümmern. Es ist eben keine artgerechte Haltung, Tiere dort im Sommer auf den Weiden ihrem Schicksal zu überlassen. Es ist auch keine artgerechte Haltung, die Tiere nur hinter Stacheldraht oder einer Litze unterzubringen. Und nein, die gemeine schwarzbunte Milchkuh ist nicht in der Lage, sich selber zu verteidigen, nur weil sie im Herdenverband steht.

Wann endlich, wird das Thema Herdenschutz ernsthaft angegangen? Oder ist dies etwa erst gar nicht angedacht? Bald sind Landtagswahlen und dann wird sich zeigen, ob die Bevölkerung diesen Stellvertreterkrieg gegen wehrlose Lebewesen weiter möchte. Wolfsschutz-Deutschland e. V. wird erneut Anzeige gegen Minister und ausführende Personen stellen, sollten hier Wölfe zu Tode kommen. Wer dort die Jagdpacht inne hat, ist nicht sehr schwer herauszufinden. Auf Anonymität sollten die Jäger also immer weniger vertrauen.

Quellen: http://www.radio-jade.de/alle-beitraege/normalbeitraege/politik/2022/09/umweltminister-lies-zur-wolf-thematik-in-niedersachsen/?fbclid=IwAR1NGj0DSdfUbB5IBBueSacMpxweqVv2jnrRFtKeY-AON95uWYd5ZgHkWz4

http://www.radio-jade.de/nachrichten/2022/09/ausnahmegenehmigung-fuer-wolfsabschuss-in-friesland-und-wittmund/

AHA Halle und Wolfsschutz Deutschland fordern: Schluss mit dem Biberbashing in der Dübener Heide

Schluss mit dem Biberbashing in der Dübener Heide, Biber sind wahre Meister im Erschaffen und Verjüngen von Auenlandschaften
Biber sind wahre Baumeister

Sachsen-Anhalt: Dem Biber geht es wie dem Wolf. Kaum ist er wieder da, soll er auch schon wieder weg. „Von einer Biber-Schwemme sei die Rede und sogar vom Problem-Bibern,“ kritisiert Andreas Liste vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle/Saale e. V., neueste Medienmeldungen. Ähnlich wie der Wolf wird auch der Biber seit dem Mittelalter verfolgt. Während der Wolf komplett ausgerottet war, konnten wenige Biber bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts überleben. Dass in Deutschland wieder zirka 6000 Tiere leben, verdanken wir den hohen Schutzstatus. Wo der Biber ist, wachsen Landschafts- und Naturräume.

Dem Biber geht es wie dem Wolf. Kaum ist er wieder da, soll er auch schon wieder weg
Ein Biber bei der Arbeit

Biber sind wahre Meister im Erschaffen und Verjüngen von Auenlandschaften. Durch das Fällen von Baumen und dem Bau ihrer Biberburgen, stauen Biber das Wasser und schaffen die Grundlage für günstige Lebensbedingungen für Wasservögel, Amphibien, Fischen und Insekten. Aber auch Säugetiere finden neue Räume. Desweiteren können sich Baumbestände, wie die der Weide, erholen. Nicht zuletzt profitiert auch das Grund- und Schichtwassersystem vom Biber.

Nicht der Biber ist das Problem, sondern der Mensch

Doch diese Paradiese sind in großer Gefahr. Immer mehr Landschaften werden zugebaut und versiegelt. Immer mehr Straßen zerschneiden die letzten Auenlandschaften oder verhindern, dass sich Landschaften zu Auen entwickeln könnten. Immer mehr Biber werden überfahren. „Nicht der Biber ist das Problem, sondern das mehr oder minder weit vorgerückte Eindringen des Menschen in die Fluss-, Bach- und Auenlandschaften, um sie zu nutzen, zu regulieren und nicht selten umfassend zu verbauen,“ so Liste. Sein Verein fordert eine Versachlichung der Diskussionen um die Biber in der Dübener Heide. Wir von Wolfsschutz Deutschland schließen uns dieser Forderung an.

Hier geht es zu kompletten Presseerklärung, mit weiteren Fakten, Zahlen und Daten. Weitere Informationen direkt bei www.aha-halle.de 

PresseerklärungDübenerHeide&Biberschutz16.03.2018