Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm: Auch in NRW verschwinden Wölfe

Vier erwachsene, gesunde Wölfe sind nicht mehr nachweisbar. Und es scheint sich Grundlegendes im Ablauf des Wolfsmonitorings in NRW und vor allem auch im Wolfsgebiet Schermbeck geändert zu haben und es liegen viel weniger Monitoringdaten vor als in den vergangenen Jahren. Wie kann das sein? In unserer Reportage versuchen wir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Einfach verschwunden sind Wölfin Glorias Gatte Ingolf (GW1587m), die Partnerin (GW2890f) des Dämmerwaldrüden, der Rüde bei Haltern (GW2347m)  und die Mutter  des Leuscheider Rudels (GW1415f) an der Grenze zu RLP. Es wurden weder Spuren noch tote Tiere gefunden, noch wurden die vermissten Wölfe in anderen Gebieten nachgewiesen. Also liegt der Verdacht nahe, dass sie heimlich beseitigt wurden, also S,S,S Schießen, Schaufeln, Schweigen in Frage kommen könnte.

Beispielfoto Wolfswelpen, © Brigitte Sommer

Wer die Gelegenheit hat, Wölfe verschwinden zu lassen, ist nicht allzu schwer zu erraten. Man munkelt, dass die Jägerschaft in NRW seit einem Jahr in Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen habe. Was schon in Niedersachsen nicht klappt, denn dort positionieren sich die Jäger für den Abschuss von Wölfen, kann in NRW unserer Meinung nach auch nicht funktionieren.

Auch in NRW tritt die Jägerschaft nicht neutral auf. Der Nabu Bottrop bemängelt in seinem neuesten Newsletter die schlechte Datenlage zum Schermbecker Rudel. Man wisse praktisch in diesem Jahr gar nichts über das Rudel, heißt es im Newsletter vom 10. August 2023. Weder, ob es Welpen in diesem Jahr gäbe, noch wer der Vater, falls es Welpen gäbe, sein könnte. Man wisse auch nicht, ob sich GW 954 (Gloria) und der Dämmerwälder Rüde (GW 2889 m) zusammengetan hätten.  Es wären wichtige Monitoring- Instrumente, wie die Auswertung von Kotproben, weit weniger zum Einsatz gekommen als in den Vorjahren. Wären in 2022 (12 Monate) im Kreis Wesel 23 Kot- und Urinproben ausgewertet worden, seien es in den Monaten 1 bis 7/2023 bisher ganze sieben Proben gewesen.

Werden Daten absichtlich verschwiegen?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben aktuelle Daten, können diese aber aus Gewissensgründen nicht herausgeben. Allerdings sind wir uns ziemlich sicher, dass die Jägerschaft auch über die gleichen Daten verfügt. Ob dieses Daten nicht ihren offiziellen Weg finden, um Wölfe heimlich zu beseitigen, wissen wir natürlich nicht und wir wollen dies auch nicht unterstellen. Aber solche Gedanken sind sicherlich nicht komplett weltfremd, denn auch in NRW will ein Großteil der Jägerschaft den Wolf „reguliert sehen“ und viele nehmen Wölfe ganz offensichtlich als Beutekonkurrenten wahr. Einige wollen für ihre Wolfstrophäe vielleicht auch nicht erst mühsam ins Ausland reisen.

 

Zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW, Ulrike de Heuvel, vor Ort.

 

 

Erste Vorsitzende Brigitte Sommer, ebenfalls vor Ort.

 

So eskaliert auch in Niedersachsen der Streit ums Wolfsmonitoring der Jägerschaft. Wir fordern seit Jahren, den Jägern das Monitoring wegen massiven Interessenkonflikten aus der Hand zu nehmen. Der Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. fordert dies inzwischen für Niedersachsen auch.

Kein Monitoring ist genauso schwierig wie Monitoring von der falschen Seite

Das Monitoring dient im besten Sinne dem Schutz der Wölfe. Versetzt es aber Menschen in die Position, praktisch selbst ihre Schützlinge zu „verwalten“, wird es komplizierter. Alle Daten, z. B. Videos und Losungen werden mit genauer Positionsangabe bundesweit an einer Stelle zusammengetragen. Wir wissen, dass diese Daten, die nicht nur Jäger, sondern auch viele ehrenamtlichen Helfer sammeln, nicht nur zum Schutz und zur Statistik verwendet werden können, sondern auch zum Aufspüren der Tiere nach Schießgenehmigungen.  Im Fall von Wölfin Gloria wurden bislang zwar alle Anträge auf Abschuss abgeschmettert, doch aktuelle Beispiele gibt es dazu aus Brandenburg aus dem Frühjahr 23. Hier wurden im Landkreis Teltow Fläming zuerst der Sohn und dann der Vaterwolf aufgrund von Schießgenehmigungen getötet. Ehrenamtliche aus unserem Verein wären ihr Leben nicht mehr froh, wenn ihre Arbeit dazu beitragen würde, Wölfe zum Abschuss aufzuspüren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass auch hier Daten aus dem Wolfsmonitoring herangezogen werden und fühlen uns deshalb auch nicht in der Lage, hier Daten zu liefern, solange man dies so handhaben kann. Auch fürchten wir, dass diese Daten später  für ein regionales, aktives Wolfsmanagement, wie es die Bundesregierung plant, verwendet werden könnten. Wir halten diese Planungen für nicht vereinbar mit EU-Recht und dem unterschriebenen Abkommen der EU. So heißt es ja aus Kreisen des Bundesumweltministeriums und aus Kreisen des Niedersächsischen Umweltministeriums immer wieder, dass es geplant sei, den guten Erhaltungszustand der Wölfe in Deutschland zu erklären.

Uns ist allerdings die Wichtigkeit eines Monitorings durchaus bewusst, da bei keinem ausreichenden Wolfsmonitoring auch heimlich Wölfe verschwinden lassen werden können, bevor sie überhaupt in einer aktuellen Statistik auftauchen können. Und wer die Möglichkeiten und die Gelegenheiten hat, ist ja kein Geheimnis. Es bräuchte also eine Aufsicht über die Aufsicht der Wölfe.

 

Kleine und große Abdrücke von Wolfspfoten.

 

Hier in Beispiel aus einer unserer Wildtierkameras, irgendwo in Deutschland. Das Datum stimmt nicht. Der Film ist aktuell und aus diesem Jahr im Juli. Standortgaben machen wir nicht, weil wir Bedenken haben, dass die Wölfe aufgespürt werden könnten.

 

 

Abdruck einer/zweier Wolfspfote/n.

 

Kleine Wolfspfoten.

 

Blick in ein großartiges Wolfsrevier

Oft behaupten Wolfsgegner, das Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie sei doch viel zu klein und auch viel zu dicht besiedelt und Wölfe würden hier nicht hinpassen. Dabei umfasst das Gebiet eine Fläche von 957 Quadratkilometer. Wer dort schon einmal gewandert ist, oder Radtouren organisiert hat, weiß, was dies bedeutet, der Raum ist groß genug für Mensch und Wolf und auch für die Weidetiere. Deshalb bekommen Menschen die Wölfe auch so gut wie nie zu Gesicht. Hier sind wieder einige Einblicke in das Zuhause von Gloria und Co.

 

Reh im strömenden Regen.

 

 

Die romantische Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck täuscht darüber hinweg, dass hier zahlreiche Stacheldrahtzäune um Weiden, die nicht mehr genutzt werden, nicht zurück gebaut wurden. Dabei wird von der Landbevölkerung gerne das Argument benutzt, dass wolfsabweisende Zäune, Wildtiere am Durchlaufen hindern würden. Bei den jährlichen grausamen Treib- und Drückjagden sind diese alten Stacheldrähte ein zusätzliches Dilemma für Wildtiere, die sich darin schlimm verletzen können.

 

 

Ganz besondere Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck.

 

Ein kurzer Sonnenspot im Dauerregen, genau auf das Reh.

 

 

Ab August verhüllt Nebel frühmorgens die Lichtungen.

 

Fliegendes Reh.

 

Morgenstimmung im Wolfsgebiet. © Brigitte Sommer

 

Mystische Stimmung im Dauerregen. © Ulrike de Heuvel

 

Zaunrealitäten:

Rolf Fricke, der Vorsitzende des Nabu Bottrop, kritisiert in einem Artikel in der WAZ vom 11.08.23 einen gefährlichen Leichtsinn von Weidetierhaltern im Wolfsgebiet Schermbeck. Wir stimmen mit dem Nabu nicht in allen Punkten überein, aber diese Kritik unterstützen wir vollumfänglich und wir zeigen unten stehend wieder Zaunbeispiele. Eine Million Euro stellte das Land für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Abgerufen worden waren zum 15. Juni 2023 erst 182.00 Euro. Warum so wenig Interesse?

Dafür werden aber auf bestimmten Hetzseiten in sozialen Netzwerken immer weiter Wolfsabschüsse gefordert. Statistisch gesehen ist die Gefahr von Rissen ab August wieder höher, da Welpen nun auch mehr Fleisch benötigen.

 

Hier gab es vor einiger Zeit mal einen Riss bei Damwild, das nun hinter diesen Zebus gehalten wird. Umzäunung besteht aus Wilddraht mit einer Litze innen, die eigentlich nach außen müsste.

 

Hier die Zebus noch einmal heran gezoomt. In der kleinen Hütte verbargen sich zirka sechs dieser kleinen Zwergrinder. Die Eingangstüre könne Lücken aufweisen.

 

Zwei mittelgroße Rinder alleine auf einer Weide. Sind solche Tiere nicht fit, können sie ins Beuteschema eines Wolfs fallen.

 

Seitlich ist das Gelände nur mit zwei Stacheldrahtlitzen eingezäunt, die keinen Schutz bieten.

 

Auch die Türe kann leicht untergraben werden.

 

Pony, nur hinter Wild- und Maschendrahtzaun, ohne Untergrabschutz.

 

Schafe, nur mit Wilddraht umzäunt. Unten ist zwar eine Litze, aber Mitte Juni wies diese keine Spannung auf.

 

Keine Spannung auf der einzigen Litze unten, die unter Strom stehen müsste.

 

Keine Spannung, kein Schutz.

Die „heiligen“ Getreidefelder

 

Jäger und Bauern wettern gerne gegen wolfsabweisende Zäune, da diese angeblich die Landschaft verschandeln und andere Wildtieren am Durchqueren hindern würden. Bei Mais- und Getreidefeldern, besonders wenn man hier auch noch Erntejagd veranstalten kann, scheinen die gleichen Argumente nicht zu gelten.

 

Wolfsabweisend eingezäunter Mais.

 

Hier ist ein riesiges Weizenfeld zirka 1,80 Meter hoch eingezäunt.

 

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

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Neue Einblicke in NRW: Hier sind die Wölfe längst zuhause

Nur ein paar Unbelehrbare wollen es nicht verstehen, dass es in Nordrhein-Westfalen viele ideale Gebiete gibt, in denen sich Wölfe ansiedeln werden und schon angesiedelt haben. Laut offiziellen Angaben leben im gesamten Bundesland zwei Rudel und ein Einzeltier. Dazu kommen noch einige durchwandernde Jungtiere und zwei Wolfspaare, eines davon im Grenzgebiet zu Belgien, die noch nicht lange genug am gleichen Ort nachgewiesen worden sind, um offiziell bestätigt geführt zu werden. Obwohl eine Mehrheit der Bundesbürger die Rückkehr der Wölfe begrüßt, lässt die Agrar- und Jagdlobby nicht in ihren Bemühungen nach, ihren Einfluss dazu zu benutzen, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Damit wären unsere Wölfe in Gefahr, erneut ausgerottet zu werden. Teilweise nimmt dazu auch die Berichterstattung von Lokal- und Massenmedien immer absurdere Ausmaße an. Nahezu unbehelligt scheint eine nach eigenen Aussagen bewaffnete Bürgerwehr durch Schermbecker Wolfsgebiet zu touren und Angriffe von Bauern auf Tierschützer werden entweder gar nicht von den Medien gebracht, oder verharmlost, bzw. Bauern und Weidetierhaltende immer und immer wieder in der Opferrolle präsentiert. Lesen Sie hier unsere neue, exklusive Reportage mit Veranstaltungstipps, Zaunbeispielen und dem Aufdecken von Fake-News.

 

Dank ihrer Fellfarbe verfügen Wölfe im Dämmerlicht des Waldes über eine perfekte Tarnung. Einen Altwolf werden die meisten nie zu Gesicht bekommen, nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal sehen.

 

Wandern im Wolfsgebiet: Der Hohe Mark Steig ist ein Fernwanderweg in NRW und führt über 150 km quer durch den Naturpark Hohe Mark – von Wesel bis nach Olfen. Weitere Infos: https://www.hohe-mark-steig.de/

 

 

Von links: Brigitte und Lara Sommer sowie Ulrike de Heuvel auf dem Hohen Mark Steig.

Welpe aus dem Schermbecker Rudel überfahren

Vom 21. bis 24. November 2022 wurden in Hünxe (Kreis Wesel) Losungen von vier verschiedenen Wölfen gefunden worden heisst es in einer Pressemitteilung des LANUV vom 13. Janaur 2023. Es handele sich um Nachkommen des territorialen Wolfspaares im Territorium Schermbeck, nämlich der Wolfsfähe GW954f und des Wolfsrüden GW1587m. „Erstmals genetisch erfasst wurden zwei Weibchen mit den Kennungen GW3043f und GW3044f und zwei Männchen mit den Kennungen GW3042m und GW3045m, die eindeutig den o.g. Elterntieren zugeordnet werden konnten,“ schreibt das LANUV in seiner Pressemitteilung.  Somit hätte das Rudel im Jahr 2022 mindestens vier Welpen.
Am 2. Dezember 2022 um 7:10 Uhr wurde einer der genannten Welpen, das Männchen mit der Kennung GW3045m, auf der Autobahn A 31 bei Bottrop-Kirchhellen bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Wolf sei von Autobahnpolizei sichergestellt worden und mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop an das LANUV übergeben worden.
Im Jahr 2021  seien ebenfalls mindestens vier Welpen genetisch identifiziert worden, die dem Elternpaar GW954f und GW1587m zuzuordnen wären, heisst es weiter in der Pressemitteilung. Ein Weibchen mit der Kennung GW2307f wurde am 27. Juni 2021 als kleiner Welpe im Territorium aufgegriffen und wieder frei gelassen; bisher sei  dieses Tier nicht wiedergefunden worden. Uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte ein Informant damals gesagt, dass der Welpe kurz nach seiner Freilassung erschlagen worden sei. Leider konnten wir diese Behauptung bisher weder bestätigen noch dementieren.
Ein männlicher Welpe mit der Kennung GW2428m sei zuletzt am 29. Dezember 2021 anhand von Kotproben festgestellt worden. Ein zweiter männlicher Welpe mit der Kennung GW2551m sei zuletzt am 10. April 2022 ebenfalls anhand von Kotproben festgestellt worden. Über den Verbleib dieser drei Jungwölfe lögen keine Informationen vor., so das LANUV. Der vierte Welpe aus dem Jahr 2021, ein Männchen mit der Kennung GW2596m, konnte noch bis Anfang November 2022 im Elternterritorium nachgewiesen werden. Am 29. November 2022 wurde er dann an getöteten Schafen in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) gefunden; offenbar hat der Jährling jetzt das Territorium Schermbeck verlassen.

 

Zwergrinder in der Schwarzen Heide noch immer ungeschützt

 

Nachdem uns Schäfer O. unser Fahrzeug hier in der Schwarzen Heide im Spätfrühjahr mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht hatte, dachte wahrscheinlich niemand, dass wir uns an diesen Ort, direkt in Sichtweite seines Anwesens, im Kerngebiet des Wolfsrudels von Gloria,  noch einmal wagen würden. Doch wir erwischten Ende Oktober schon wieder diese ungeschützten Zwergrinder an der gleichen Stelle. Wieder ungeschützt. Mitten im Kerngebiet des Wolfsrudels und in der Nähe hatten bereits Risse stattgefunden. Was anderes als Rissprovokation soll das darstellen? In dieser Reportage ist unsere erste Dokumentation über diese Weide zu sehen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/?fbclid=IwAR0Fbj9WXP1fI6PPSDQLCIZK6Xa5A3pwGjol9KvC6EgKBpL682S_0_9ocsU

 

Neun Falschmeldungen in nur zwei Monaten

NRW ist wohl das Bundesland, das mit die meisten Falschmeldungen in der Rissliste aufweist. Wir haben aktuell neun Meldungen in nur zwei Monaten ausgemacht. Ein Welpe aus Glorias und Ingolfs Rudel in Schermbeck ist abgewandert und hatte im November im Landkreis Coesfeld fünf ungeschützte Schafe gerissen. Die Presse macht nun daraus wieder einen tendenziösen Artikel nach dem anderen.

Ausriss aus der Rissliste NRW. Neun Falschmeldungen, alleine in zwei Monaten. Hier ist die gesamte Liste zu finden: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1pHWM_KOJ7rBCi2r4OdgVdAvTj402-3HiHlNcpNo9rk3Tu9bB5G3ZKIeA

 

Brigitte und Lara Sommer vor Ort im Wolfsgebiet Schermbeck. In Hintergrund ist der Lippekanal zu sehen. Wir veröffentlichen solche Bilder nicht, weil wir uns in die Öffentlichkeit drängen wollen, sondern um darzulegen, dass wir aktiv vor Ort unterwegs sind. Aktive Mitglieder aus den Regionen zeigen wir zu ihrem Schutz nicht. Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Blick von oben auf Hünxer Wald und Dämmerwald

 

Hier ein Blick auf die beiden Wolfsgebiete südlich und nördlich des Lippekanals.

 

Positive Zaunbeispiele

 

Positives Zaunbeispiel bei Dinslaken.

 

 

Weiteres postives Zaunbeispiel aus dem Kerngebiet bei Hünxe. Auch Marke Eigenbau kann schützen und muss nicht teuer sein.

Völlig duchgedrehte Bürgerwehr mit Narrenfreiheit?

Eine selbsternannte Bürgerwehr, die sich praktisch auch selbst damit beauftragt hat, Weidetiere im Schermbecker Raum zu schützen, fällt in sozialen Netzwerken immer wieder durch extrem feindselige und unserer Meinung gewaltverherrlichende Threads auf. So wurde dort auf einem Profil die Frage erörtert, ob sich nicht alle Bauern bewaffnen sollten, oder aber ein sehr schräger „Imagefilm“ zu Weihnachten verwirrte so manchen Zuschauer, indem der Anschein erweckt wird, man verfüge sogar über Reiterstaffeln. Dazu kommen noch jede Menge verbale Beleidigungen gegen Andersdenkende. Nun sammelt man auch Spenden. Dabei könnte der ein oder andere Mitstreiter sogar einen rechtsradikalen Hindergrund haben. Immer wieder tauchen dazu islamfeindliche Aufkleber bei den Bunkeranlagen auf. Ob hier ein Zusammenhang mit der Gruppierung besteht, wissen wir nicht. Dennoch lassen die Behörden diese Bürgerwehr seit mindestes zwei Jahren scheinbar gewähren? Warum ist uns ein Rätsel, dafür verfolgt man denn im Gegenzug jedes Bagatellvergehen von Tierschützern.

Wir sehen diese ständige Radikalisierung dieser Truppe jedenfalls mit großer Sorge.

 

Nachtwanderung im Hünxer Wald. Wenig später raste ein Fahrzeug mit einer  Geschwindigkeit deutlich über 30 Kilometer einen Paralellweg im Wald entlang.

So kann Tourismus beim Wolfsschutz sogar helfen

Das Gebiet, das sich nördlich von Oberhausen bis nach Haltern und auf der anderen Seite fast bis an den Rhein erstreckt, ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Viele kleine Hotels und Gaststätten können sogar vom Wolfstourismus provitieren, weil dieser auch unabhängig von der Jahreszeit ist. Wir können hier kein bestimmtes Hotel empfehlen, weil die Unternehmen von der Anti-Wolfs-Fraktion bedroht werden könnten, doch lohnt es sich auf jeden Fall, bei einer telefonischen Buchung nachzufragen, wie die Position der Eigentümer zum Thema Wolf aussieht und dort zu buchen, wo man wolfsfreundlich ist.

Bedingung für Spaziergänge durch das Gebiet ist natürlich, dass Besucher auf den Wegen bleiben. Querfeldein- und Waldläufe lohnen sich sowieso nicht, weil auch hierbei höchstwahrscheinlich kein Wolf zu sehen sein wird. Im Gegenteil, durch das Gehen im Unterholz wird so viel Lärm verursacht, dass Wölfe und andere Tiere viel eher als auf Wegen aufgeschreckt werden und sich nicht sehen lassen. Freilich wollen vor allem die Hobbyjäger Besucher aus den Wäldern fernhalten und Wandernde müssen damit rechnen, selbst auf Wegen angegangen zu werden. Nur ausgewiesene Privatwege sind tatsächlich gesperrt. In NRW ist es übrigens nicht erlaubt, so genannte Luder- und Kirrplätze zu betreten. Schwierig umzusetzen, weil Wege und Pfade zu solchen Plätzen nicht erkennbar beschildert sind. Wenn die Jäger sich unter Beobachtung fühlen, und sei es durch Touristen, ist dies sicherlich ebenso positiv für die Wölfe, wie für andere Wildtiere. Plötzlich finden sich Spaziergänger auf solchen Plätzen wieder.

Die Menschen, die rücksichtsvoll sind und sich daran erfreuen können, in einem Gebiet zu sein, in dem auch Wölfe leben, werden auf jeden Fall von einer solchen Reise. oder einem solchen Ausflug provitieren. Auch kann sich mit eigenen Augen davon überzeugt werden, wie wenig Weidetiere doch geschützt werden.

 

Viele Wanderwege durchziehen das Gebiet um Hünxe und den Dämmerwald. Es ist also für Touristen gar nicht notwending, quer durch den Wald zu laufen.

 

In der Hohe Mark und im Dämmerwald gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, auch Ballonfahren. Auch in der Reihe „Wunderschön“ vom WDR wurden Ausflugsziele vorgestellt: https://www.fernsehserien.de/wunderschoen/folgen/249-vom-halterner-silbersee-in-die-hohe-mark-1407959

 

Beindruckendes Totholzdenkmal bei Hünxe.

Realität der Pferdehaltung

Die allermeisten Pferde und Ponys sind nach unserem Dafürhalten noch immer nicht geschützt. Zumindest werden aber einige Tiere inzwischen nachts im Stall untergebracht.

 

Dieses Pony in der Nähe des Lippekanals ist nicht geschützt.

 

Großpferde stehen zusammen mit einem Pony mitten im Hünxer Wolfsgebiet. Allerdings werden diese Tiere nachts wohl eingestallt, denn abends sind sie nicht mehr auf der Weide.

Erneut Angriffe auf uns

Während sich Lokalblätter und Massenmedien damit überschlagen, zu beteuern, wie die Weidetierhaltenden doch unter den „extremen“ Wolfsschützerinnen und Wolfsschützern zu  leiden hätten, zeigt die Realität immer wieder das Gegenteil. Es gibt kaum einen Einsatz in NRW oder auch RLP ohne Angriffe auf uns. Auch Ende Oktober 2022 war es nicht anders. Von den Medien wird dieser kriminell erscheinende  Mob stets ignoriert, bzw. werden deren Taten verharmlost.

 

Die Fahrerin dieses Fahrzeuges stoppte uns und beschimpfte uns auf unflätigste Weise. Dabei hatte sie auch noch ein Kind mit im Fahrzeug. Kurz danach verfolgte sie uns sogar mit ihrem Fahrzeug.
Dieses Foto wurde Ende Oktober auf der A 3 in der Nähe von Bonn aufgenommen und es wurde durch mehrere WA-Gruppen gesendet. Genauso wird auch mit Jungwölfen verfahren, die irgendwo gesehen werden. Man ruft zur Verfolgung auf.

Im Sommer hatte Hobbyschäfer O. und mit einem weiteren Beteiligten zusammen mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht. Es folgte eine Anzeige von uns. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Verantstaltungstipp für 26. Januar 2023 – Ist sich die Politik längst einig?

Folgende Einladung verschickte WDR 5. Schermbeck Online machte daraus einen lustigen Vertipper. Schermbeck Online ist ja nicht gerade für seine neutrale oder gar wohlwollende Berichterstattung über Wölfe bekannt. Ob es sich hier um einen freudschen Versprecher handelte, der doch eine gewisse Sympathie für die Beutegreifer ausdrücken möchte, wissen wir natürlich nicht. Lustig war die Überschrift – hier noch im Bild zu sehen –  allerdings allemal. Richtig heisst es „heimisch“, statt Mensch und es ist inzwzischen geändert.

Ausriss aus Schermbeck Online. Hier der Beitrag: https://schermbeck-online.de/der-wolf-noch-fremd-oder-schon-heimisch/

Zitat aus der Einladung des WDR Fünf Wölfe?  (Die Anzahl kann nicht stimmen. Laut DBB-Wolf sind es zwei Rudel und ein Einzeltier in 2021 – ) https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Bundesland=Nordrhein-Westfalen&Jahr=2021)  sind inzwischen in Nordrhein-Westfalen ansässig, und vielerorts gibt es durchziehende Wölfe. Das Land hat vier Wolfsgebiete eingerichtet, Nutztierhalter und -halterinnen werden beim Herdenschutz unterstützt.

Einige kleine Schäfereien haben trotzdem bereits aufgegeben. In der EU wird nun diskutiert, den Wolf nicht mehr als streng geschützte Art einzustufen, um gegen auffällige Tiere leichter vorgehen zu können. Anmerkung: Hierzu gibt es einen pikanten Fall aus Hessen, der aber ein Schlaglicht auf alle Bundesländer wirft. Angeblich hätte die Ampelregierung der FDP bereits im April des vergangenen Jahres ein regionales „Bestandsmanagement“ angekündigt und auch der neue Umweltminister in Niedersachsen, Christian Meyer (Grüne) hatte mitgeteilt, dass man mit dem Bund an einem solchen Konzept arbeite. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR1csr_8I6OtF3Pl-XBP4Lcjxd49GSsGMHqS_yM3fULcW-WcuQO0Qq91KH4

Ist die EU-Diskussion somit reine Makulatur, weil längst insgeheim beschlossene Sache? 

Weiter in der PM des WDR: „Reicht die Unterstützung für die Nutztierhaltung aus? Was fehlt? Was läuft falsch? Sollte man Hobby-Tierhalter überhaupt fördern? Wie lange können wir uns angesichts knapper Kassen das überhaupt noch leisten?

Ist die EU-Initiative zur Änderung des Schutzstatus sinnvoll? Welche Erfolgschancen hat sie? Und wie kann verhindert werden, dass wohlmeinender „Wolfstourismus“ in den Wolfsgebieten für Unruhe sorgt? Oder Wolfsgegner sich dort zusammentun, um Wölfe aufzuspüren?

 

DO, 26. Januar 2023, 20.04 Uhr – 21.00 Uhr Adresse: Schützenhaus Gartrop-Bühl Gahlener Str. 126, 46569 Hünxe. Einlass: 19.00 Uhr Eintritt frei.

Wende auch im Duktus der EU

So antwortete EU-Kommisaar Sinkevičius auf eine Anfrage wie folgt:

„Sinkevičius weist in seiner Antwort vom 10. Januar 2023 weiter darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht  fassungslos und jetzt muss ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika immerzu moralisch bewertend und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde.

Wie lange die Wölfe sich hier in Deutschland noch zuhause fühlen können, hängt nun auch vom Engagement von Bürgern und unbestechlichen Politikern sowie großen Umweltorgas, die endlich aufwachen sollten, ab.

 

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR0wvs4w5kpc1IFs-cBvGRI1zg6fT5AkRXu9H6s7Mk7erQxAFZ20ZSehGFM

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1Av_Z_gHFpJiaH8No05c4vA62S_jgXRdYmZ-2JflfTMP5LorS3_9zOlgc

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR11D1OcYC0EaSkvDCn0Qm8a8zcZdJSVbS1Q-HHxv3FXLXqnByggAivlUis

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdi_kBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-13?fbclid=IwAR3moVjVqr5n5vYVxba3ThOc2_YdR_vIr3TYX4RdvsEVzSHLOYiZnZvCWY0

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NRW – Erneute Rissprovokation beim Schermbecker Rudel?

Erst vor wenigen Wochen fanden wir inmitten des Kerngebietes des Schermbecker Rudels ungeschützte Zwergrinder auf einer Weide vor, auf der es bereits vorher vier Rissvorfälle mit Schafen gegeben hatte. Nun entdeckten wir Mütterkühe mit Kälbchen und auf der Nachbarweide auch noch ungeschützte Ponys. Versuchen Halter wieder einmal die Wölfe zu Rissen zu animieren um einen vermeintlichen Grund für Abschussforderungen zu generieren?

Das Kälbchen liegt bereits ausßerhalb des Zaunes. Das Hinterteil der Mutter ragt über den Zaun hinaus. (Die Bilder wurden übrigens mit einem Tele aufgenommen)

 

Hier ein Eindruck von heute Morgen auf einer Waldwiese im Bereich Dinslaken-Oberlohberg. Direkt an einem Waldstück, wo einige Anwohnende dort die Wölfe gesehen haben wollen. Auch Wölfe seien, neben Hunden, dort sogar über die  Weide gelaufen, heisst es. Deshalb stehen die Tiere sicher auch so gut mit Draht und Stacheldraht gesichert am Waldrand? Achtung Ironie.

Diese Kuhherde mit Kälbchen steht auf einer Wiese in Oberlohberg. Auch kleine Ponys sind dort direkt auf der Wiese am Waldrand. Aber diese Wiese bietet viele Möglichkeiten einfach unter die unterste Zaunlitze drunter zu krabbeln. Das Gelände ist uneben sowie ansteigund und es sind einige Stellen zu finden, an denen Hunde oder andere Tiere in beide Richtungen laufen können. So mancher Hund ist da schon Kühe aufscheuchen gewesen, wissen Anwohnende. Natürlich bedeutet dies Stress für die Tiere.

Was von weitem wie wolfsabweisende Litzen aussieht, ist bei näherer Betrachtung als Stacheldrahtlitzen mit einer oberen Drahtlitze zu erkennen. Da auf Stachldraht keine Spannung gelegt werden darf, könnte  also nur auf der oberen Litze Spannung zu erwarten sein. Da das Problem aber unten zu finden ist, würde es sicherlich bei einem Riss nicht lauten, dass die Wölfe oder Hunde unten durch wären, sondern man kann sich gut entsprechende Artikel in den Medien vorstellen, die mutmaßen, dass Stromzäune „überwunden“ worden wären. Die Realitäten vor Ort werden ja seit Jahren entweder gar nicht, oder nur unzureichend fotografisch abgebildet, so dass die Leserschaft glauben muss, dass die Wölfe alles reißen, was ihnen vor die Schnauze kommt und nicht die Realität aufgezeigt wird, nämlich dass Risse geradezu provoziert werden.

Die unteren Litzen bestehen aus Stacheldraht. Bestenfalls die Oberste könnte Strom führen, was aber nichts bringen kann, wenn unten alles durch kann.
Die Ponys sind nur durch eine Zwischenlitze getrennt.

 

Ganz junge Kälbchen sind hier auf der Weide.

Alle Bilder sind mit Tele aufgenommen worden.

Lücke unten von 50 Zentimetern.

 

Hier noch unsere große Reportage aus dem Gebiet des Schermbecker Rudels mit den Zäunen der Zwergrinder: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

NRW – Schermbecker Rudel: Bedrohtes Paradies

Märchenhaft präsentiert sich das Zuhause von Wölfin Glorias Familie. Viele Bauernfamilien und Weidetierhaltende behaupten ja oft, dass hier kein Platz für die Wölfe wäre, weil dieses Gebiet einfach zu dicht besiedelt wäre. Hier in unserer exklusiven Reportage offenbart sich das Gegenteil. Es ist ein Paradies, nicht nur für Wölfe. Sollten wir Menschen nicht endlich lernen, unseren Platz mit Mitlebewesen zu teilen? Haben sie nicht genauso ein Recht auf ihr Leben und auf ihren Platz?

Wir wanderten 20 Kilometer durch das Kerngebiet der Familie von Wölfin Gloria. Dabei entstanden mystisch wirkende Aufnahmen. Doch das Paradies ist in akuter Gefahr. Warum, lesen Sie hier in unserem Faktencheck. Es gab auch erneut einen Angriff auf uns. Ebenso haben wir Zaun- und Jagdfrevel aufgedeckt.

 

Wir wanderten 20 Kilometer zu Fuß im Gebiet des Schermbecker Rudels. Hier auf einem ausgewiesenen Weg hinter den Bunkeranlagen.

Seen und Tümpel sorgen für Artenreichtum.

 

Die meisten Wildtiere wissen sehr genau, wer nur spazieren geht oder wer jagen möchte.

 

Mystische Baumgesichter, die Eulen und Pilzen ein Zuhause geben.

 

Das Blässhuhn ist eine mittelgroße Vogelart der Gattung der Blässhühner aus der Familie der Rallen, die als einer der häufigsten Wasservögel bevorzugt auf nährstoffreichen Gewässern anzutreffen ist.
Zu den am meisten verbreiteten Vögeln zählt der Grau- oder auch Fischreiher.
Verwunschen und spannend. Dies ist aber sogar ein regulärer Weg.

 

Auch Nilsgänse fühlen sich hier wohl.

 

 

Reiher nutzen abgestorbene Bäume als Ausguck und Ruheplatz.

 

Durch das Gebiet führen zahlreiche gut ausgebaute Rad- und Wanderwege.
Wolfslosung. Damit markieren Wölfe ihre Reviergrenzen.
Lost Places: eine zugewachsene alte Bunkeranlage.
Es gibt viele Tümpel und Wassergräben. Die Tierspuren machen deutlich, dass dies nicht nur ein Paradies für Wölfe ist.

Wolf aus dem Schermbecker Rudel auf unserer Forschungskamera. Seit 2018 ist Wölfin Gloria in diesem Gebiet zuhause. Ein Jahr später kam ihr Rüde mit dazu. Die Familie hatte seither ein Mal einen Welpen und vergangenes Jahr vier Welpen.

Jagdfrevel

Vom Jäger achtlos liegen gelassener, nicht mehr gebrauchter Hochsitz.

 

Alle paar hundert Meter befinden sich im ganzen Gebiet so genannte Kirrplätze. Wir berichteten über solche Plätze bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

Eine Wildkamera darf normalerweise nur in Kniehöhe angebracht werden, damit keine Personen aufgenommen werden.

Film aus unserer Forschungskamera. Es gibt viele Rothirsche.

Hier dieser Kirrplatz noch einmal im Film. Diese Plätze befinden sich auch in Naturschutzgebieten.

Buchenholzteer, wie er hier zum Anlocken von Wildschweinen verwendet wird,  ist ein Holzteer. Schaut man sich die Zusammensetzung an, wird einem deutlich, dass die Inhaltsstoffe sicherlich nichts in einem Wasserschutzgebiet zu suchen haben.
Insbesondere die so genannten „Aromate“ sind gesundheitsschädlich, aber auch Kohlenwasserstoffe, Aldehyde oder Paraffine haben in einem Wasserschutzgebiet wenig verloren.
Da Buchenteere veterinärmedizinisch auch als Biozide verwendet werden, sollte deutlich sein, dass ein solches Mittel auch in einem Naturschutzgebiet wenig verloren hat.
Es bedarf also nicht zwingend eines Verbotes eines Produktes, wenn die Inhaltsstoffe, die Ausbringung bestimmter Produkte oder die Veränderung des Bodens bereits verboten sind. Auch einen Plastikbecher wird man nicht in einem Wasserschutzgebiet entsorgen dürfen, auch, wenn dies auf dem Becher sicher nicht explizit steht.

Täuschen, tricksen, Gewalt ausüben

Und schon wieder waren Fake-News von Tierhaltenden verbreitet worden. Es war kein Wolf, sondern ein Hund, der dort ein Pferd verletzt hatte.
Vorausgegangen sind diesem Ergebnis erneut Abschussforderungen, Verbreitung von Panik und Hetze. Doch an einer Richtigstellung scheinen weder die Lokalpresse noch die Hetzenden interessiert zu sein.
„Zäunt Eure Tiere endlich richtig ein, dann sind sie auch vor Hundebissen, die erheblich öfter vorkommen als Wolfsangriffe, geschützt.“
Leider gab das LANUV zum Fall auch keine Pressemitteilung heraus, sondern das Ergebnis ist lediglich auf der Rissliste zu finden. Quelle: https://www.wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1DIyT-7vRAcAPJqXjqi29MoONlPkRwKZJf37Mcy8HLK6AJYYt-kDR5psQ
Faktencheck/Zaunkontrolle NRW. Diese Zwergrinder (Im Video als Kälbchen bezeichnet. Erst als die Tiere näher kamen, wurde ersichtlich, dass es Zwergrinder sind) sind nicht geschützt im Kerngebiet des Schermbecker Rudels. Kurz nach dieser Aufnahme gab es einen erneuten Angriff auf unsere Vorsitzende. Schäfer O. keilte zusammen mit einem weiteren Fahrer unser Auto ein und hinderte uns am Weiterfahren. Zudem drohte er uns, beschimpfte uns und wollte weitere Leute per Handy herbei rufen. Erst als wir die Polizei verständigten, wurde der Weg frei gegeben. Wie weit dürfen sich diese Leute noch radikalisieren?
Ganau in dieser Ecke gab es übrigens vier Rissvorfälle.
Es kam erneut zu einem Angriff eines Schäfers auf unsere Vorsitzende. Nach obiger Dokumentation von ungeschützten Zwergrindern passte uns der Schäfer ab, keilte Schäfer O. unser Fahrzeug mit Unterstützung einer weiteren Person unser Auto ein und wir wurden massiv bedroht und am Weiterfahren gehindert.
Es ist uns klar, dass unser Tun Weidetierhaltenden nicht gefällt. Wir zeigen einfach nur, wie es vor Ort wirklich aussieht. Dabei zerstören wir nichts und wir verändern nichts. Zäune und Tiere haben keine Persönlichkeitsrechte in Bezug auf Bilder, können also fotografiert auf aufgenommen werden. Es ist auch kein Hausfriedensbruch, an einen Zaun heranzutreten.
Es ist aber allerdings sehr wohl strafbar, Menschen zu bedrohen und festzuhalten. Der Weg wurde erst freigemacht, als wir die Polizei mit unserem Mobiltelefon verständigt hatten. Hier haben Schäfer O. und diese andere Person endgültig Grenzen überschritten. Das Foto ist erst nach Auflösung der Situation entstanden, als die Straße wieder frei gemacht worden ist. Wir erstatteten in diesem Fall nun Strafanzeige.
Diese Fotos entstanden erst nach Auflösung der Situation, weil wir das Mobiltelefon brauchten, um die Polizei zu benachrichtigen.

Bürgerwehr auch auf Menschenjagd?

Zirka 50-köpfige Bürgerwehr – nach eigener Aussage alles ehemalige Soldaten – gegen Wölfe nennt sich jetzt „Herdenschutz NRW“ und wollte die Wölfe aus der Nähe von Weiden „vertreiben“. Ihr Anführer Torsten M. posierte im Netz mit Waffen. Das Vertreiben von Wölfen gilt, ebenso wie das fälschlicherweise im Fahrzeug mitgeführte Schild mit der Aufschrift „Jagdschutz“ als Straftat. Hier ein Bericht des WDR: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-aktuell/audio-herdenschutz-im-ruhrgebiet-100.html

Wir befürchten, dass solche gefährlichen Truppen auch die Jagd auf Menschen eröffnen könnten.

Tendenziöse Berichterstattung

Berichte als abgekartetes Spiel mit Drehbuch, sind leider nicht selten. Es wird geplant, welche „Fraktionen“ gebracht werden sollen  und wenn es sich um ein ideologisch besetztes Thema handelt, weiß man bereits im voraus welche Positionen eingenommen werden. So gut wie immer ist ein ‚Abweichler‘ – in diesem Fall Tierschützer – dabei, dessen Aussage so geschnitten wird, dass empört, echauffiert und primitiv moralisierende Kommentare und Meinungen die Folge sein werden.  Dies könnte auch so geschehen sein in diesem Bericht von RTL, in dem Schäfer O. noch als Opfer präsentiert wurde: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/15/keine-gerechtigkeit-fuer-woelfe-im-rtl-format-justice/
Dass dort auch eine Pferdebesitzerin als Opfer dargestellt worden war, die zugab, mit Waffe im Fahrzeug zu potrouilleren, spielt keine Rolle bei der moralischen Bewertung.
Aber auch Lokalmedien spielen eine Rolle bei der Verbreitung des Narrativs „gefährliche Wölfe“. Wird nur eine vermeintliche Bedrohungslage lange genug wiederholt, glauben viele Menschen daran, so absurd sie auch sein mag. Einge Autorinnen und Autoren präsentieren auf ihren Profilen in Facebook ganz offen ihr gutes Verhältnis zur Entscheidern der Agrar- und Jagdlobby. Noch vor einigen Jahren wäre dieser fehlende Abstand kritisch hinterfragt worden, heute wundern sich die Leute, warum sie meist nur einseitig informiert werden.

Bauernlatein

Es werden immer wieder in sozialen Netzwerken Filme von Wölfen gezeigt, die von Traktoren herab aufgenommen wurden. Mit solchen Filmen wollen die Bauern die angeblich mangelnde Scheu der Wölfe beweisen. Dabei ist das Verhalten völlig normal und andere Wildtiere, wie Füchse, Störche und Reiher zeigen dies auch. Wölfe wachsen in unserer Kulturlandschaft auf. Traktoren und deren Geräusche bedeuten für sie nichts Fremdes und werden zunächst nicht in Zusammenhang mit einem Menschen gebracht. Es gibt übrigens einen guten Grund, hinter Traktoren herzulaufen, bzw. auf abgemähten Feldern zu patrouillieren. Es gibt dort nämlich ein reichhaltiges Fast Food-Angebot. Zum einen sind überfahrene Mäuse und Kleintiere eine leichte Mahlzeit und zum anderen werden Kleintiere auch aus ihren Verstecken aufgescheut und werden so zu leichter Beute.

In unserem Film unten nehmen Störche und Reiher das Agebot wahr. Aber auch bei Füchsen und Wölfen ist dieses Verhalten zu beobachten. Dass in den Maschinen Menschen sitzen, wird oft erst sehr spät bemerkt und die Tiere ziehen sich dann schnell zurück.

 

Ideales Gebiet für Wölfe, Freiflächen wechseln sich mit Wäldern und Feuchtgebieten ab.

 

Subventionierungen

Die meisten bäuerlichen Betriebe können ohne stattliche EU-Subventionen gar nicht überleben. Sie werden seit Jahrzehnten künstlich am Tropf der Steuerzahlenden gehalten und vielleicht sind sie es deshalb auch gewohnt, immer mehr Forderungen zu stellen. Subventioniert wird allerdings nach Hektar Landfläche. So werden die Großen immer mächtiger und die kleinen und mittleren Betriebe kommen immer mehr in Schwierigkeiten. Die Aufgabe des Bauernverbandes wäre es nun, sich dafür einzusetzen, dass auch die kleinen und mittleren Betriebe nicht untergehen. In der Realität geschieht jedoch wenig bis gar nichts. Was ist da willkommener, als ein neues Feindbild, die Schaffung eines Sündenbocks, in diesem Fall der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, wird es geglaubt, ganz gleich wie irrational dies auch ist.

Wenn die Wölfe wirklich in Deutschland wieder ausgerottet werden würden, würde es den bäuerlichen Betrieben keinen Deut besser gehen, doch statt in die Eigenverantwortung zu gehen, lassen sie sich in Hass und Hetze gegen ein Wildtier treiben, das für ihre Situation gar nicht verantwortlich ist. Viel mehr Tiere sterben durch Vernachlässigung und Krankheit schon lange vor der Schlachtung. Eine derartige Menge können Wölfe gar nicht töten. Der Anteil an Weidetieren im Nahrungsspektrum liegt bei unter 2 Prozent.

Hysterische Pferdehaltende?

In NRW werden auch Zäune subventioniert. Sogar für Pferdehalterinnen und Pferdehalter. Das Weseler Rudel riss tatsächlich einige Shettys, was natürlich traurig ist. Doch diese Tiere waren allesamt hochbetagt und standen alleine ohne Schutz auf abgelegenen Weiden im Kerngebiet des Rudels. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte hier im Vorhinein sogar ausdrücklich vor Rissen gewarnt. Passiert in Punkto Zäunung war weiterhin nichts.  Die Pferde, die wir hier in unserer Reportage vorstellten, wurden auch tatsächlich gerissen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Im Gebiet um Schermbeck gibt es vor allem zwei Arten von Menschen, die Pferde halten. Die einen wirken sehr, sehr wohlhabend, während auch viele Menschen, die eigentlich in Köln oder Düsseldort wohnen und sich dort die Haltung nicht leisten können, in das Gebiet nördlich von Oberhausen abwandern. Beide Parteien verlangen von der Allgemeinheit zu dulden, dass ihr Hobby für wichtiger bewertet wird, als der Naturschutz. Die Wölfe sollen also weg, damit die Pferdehaltung weiter wie gewohnt, also mit teils desolaten Zäunen,  funktionieren kann. Dass es häufig Verkehrsunfälle mit ausgebüxten Pferden gibt, scheint keine weitere Rolle zu spielen. Auch hier gilt das gleiche Prinzip: Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, glauben es viele Menschen, auch wenn dieses Narrativ absurd ist. In Gruppen in sozialen Netzwerken pushen sich Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer gegenseitig hoch und posten Gruselmärchen aus ganz Europa.

Dabei gibt es sogar Leute, die die von Steuerzahlenden subventionierten Zäune für Pferde und auch Schafe aufbauen. Doch statt Dankbarkeit zu zeigen, fordern viele nach der Hilfe weiter den Abschuss der Wölfe in Schermbeck. So auch im Fall von Schäfer O. und dem Reitbetrieb R. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

 

Mehrere Kiesgruben dienen auch als Rückzugsort.
Ins Kiesabbaugebiet haben Menschen keinen Zutritt. Ein Paradies für scheue Tiere, die sich an dem Lärm von Baufahrzeugen gewöhnt haben. Doch auch in diesem Gebiet wird gejagt.
Das ganze Gebiet ist durchsetzt mit Hochsitzen. Auch in Naturschutzgebieten.
In dem Gebiet ist eine teilweise verrückt erscheinende Diskussion um Zäune entbrannt. Oft wird das Argument verwendet, dass bei Einzäunungen von Weide- und Nutztieren keine Wildtiere mehr das Gelände passieren könnten. Dieses Argument scheint beim Anzäunen von Gemüse, Obst und Mais nicht zu gelten.
Mehrere Seen bieten vielen Arten einen Lebensraum.

Und die Politik?

Landrat Ingo Brohl wirbt für ökologische Landwirtschaft. Und er ließ sich zu diesem Zwecke gern mit ein paar Schäfchen hinter einem „wolfssicheren Zaun“ ablichten.  Drei Litzen und Bewuchs von unten…. Gutes Beispiel für den hervorragenden Herdenschutz im Kreis Wesel. (Achtung Ironie). Hier der Artikel mit dem Foto. https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/niederrhein-wie-die-landwirtschaft-oekologischer-werden-soll-id235622839.html?fbclid=IwAR14yMQLIIniOeNtx1lM_sgBI7H5nsBfmWyWaB4tFVgZ_lsP6rCdEiTrlq8

So sieht übrigens ein wolfsabweisender Elektrozaun für Schafe aus. Am Boden muss er zusätzlich auf unebenen Stellen mit Heringen verankert werden.

Die CDU-Politikerin Quik hatte Ende 2021 den Abschuss des Wolfsrudels im Kreis Wesel gefordert. Der  total unlogisch klingende Slogan: Wolfsabschuss wäre demnach Artenschutz. Dabei gibt es in ganz NRW gerade mal zwei Wolfsrudel und ein paar Einzeltiere. Ferner meint sie:   „Bisher haben sich die nicht unionsgeführten Bundesländer geweigert, der Bundesratsinitiative von Nordrhein-Westfalen zu folgen mit dem Ziel, den Erhaltungsstatus des Wolfes auf EU-Ebene nach dem Vorbild Frankreichs neu zu bewerten. Insofern fordern wir nun die Bundesregierung dazu auf, eine Lösung für die Konflikte mit dem Wolf zu finden und eine Neubewertung des Erhaltungszustandes des Wolfs für Deutschland vorzunehmen. Nachdem wir offensichtlich einen so stabilen Bestand haben, dass die Art bei uns dauerhaft leben kann, können wir eine unkontrollierte Ausbreitung auf Kosten unserer Landwirtschaft nicht mehr dulden.“

Die Macht des Bauernverbandes wird in seiner Lobbypoltik deutlich. Lesen Sie dazu auch: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/22/politisch-motivierte-angriffe-auf-den-schutz-von-woelfen-in-nrw-bawue-brandenburg-niedersachsen-und-bayern/

 

Aber der Wolf?

Das „natürliche“ Ende der Streicheltiere und Landschaftspfleglinge.
Die Statistik zeigt die Anzahl der gewerblich geschlachteten Schafe und Lämmer in Deutschland in den Jahren 1993 bis 2021. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland über eine Million Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet.
Vergangenes Jahr deckten Tierschützen illegales Schächten in Schlachthöfen auf: https://www.welt.de/vermischtes/article229050649/NRW-Tierschuetzer-decken-Schaechtung-in-Schlachthof-auf.html
Leider gibt es keine Zahlen für Falltiere in NRW. Die Hundetrainerin Miriam Cordt hatte allerdings Zahlen für Hessen. In NRW sieht es bestimmt nicht viel anders aus.
Zitat aus einem Blogbeitrag von ihr: „Wenn wir jetzt mal weg von den Emotionen gehen und die Situation rein nüchtern betrachten: ist der Verlust durch Wolfsangriffe tatsächlich so hoch?
Ich zitiere an dieser Stelle einen Ausschnitt aus der Presseinformation der Landestierschutzbeauftragten vom 15. Juni 2018 (die vollständige Presseinformation findest du hier: Landestierschutzbeauftragte Hessen):
„[…] Im Jahr 2016 registrierte das Bundesamt für Naturschutz deutschlandweit 283 Übergriffe durch Wölfe mit insgesamt 1.086 getöteten Nutztieren.
Im Vergleich dazu landen allein in Hessen jährliche Größenordnungen von mehr als 15.000 Schafen und Ziegen, sowie mehr als 25.000 Kälber als sogenannte Falltiere in den Tierkörperbeseitigungsanlagen. Das sind Tiere, die beim Halter beispielsweise durch Krankheiten oder Unfälle sterben. Unter diesem Gesichtspunkt seitens der Landwirtschaftsverbände von einem „Ende der Weidetierhaltung“ durch den Wolf zu sprechen hält die Landestierschutzbeauftragte für stark übertrieben. Die Schaf- und Ziegenhaltung nimmt in Deutschland schon seit Jahrzehnten kontinuierlich ab, […]“
Wenn wir uns mal nun nur auf die Schafe und Ziegen beschränken: nur in Hessen fallen bereits mehr als 15.000 Schafen und Ziege als Falltiere an, dagegen fallen deutschlandweit nur 1.086 getötete Nutztiere an! Was ist das bitteschön für ein Verhältnis?! Das in Relation gesetzt zeigt absolut, dass den Haltern der sogenannten Nutztiere deutlich mehr damit geholfen wäre, die Unfallrate und die Erkrankungen zu verringern, als Zahlen zu verringern, die ohnehin im Gesamten ausgesprochen wenig ins Gewicht fallen!“  https://mirjamcordt.com/falltiere/…

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Quellen und weiterführende Artikel:
Dieser Artikel aus 2019 ist nach wie vor interessant:
Was essen die Deutschen? Wie Millionen Nutztiere werden gehalten, oder wie viel Chemie darf auf Feldern landen? Wer erfahren will, wo solche Fragen hierzulande maßgeblich mitentschieden werden, der muss sich auf den Weg nach Berlin machen. Dort sitzt in einer Seitenstraße des Machtzentrums um Kanzleramt und Reichstag der Deutsche Bauernverband. Der DBV ist die größte Lobbyorganisation der Landwirte, Dachverband von 18 Landesbauernverbänden, seine Präsidenten sind meist populärer als die Bundeslandwirtschaftminister. Constantin Heereman, der kürzlich verstorben ist, hat in seinem Amt drei Kanzler überlebt, legendär auch sein Nachfolger Gerd Sonnleitner. Joachim Rukwied, seit fünf Jahren an der Spitze des DBV, ist nicht so prominent, aber sehr umtriebig.
Etwa 90 Prozent der 300 000 landwirtschaftlichen Betriebe sind im DBV organisiert. „Wertegemeinschaft und gesellschaftliche Kraft“, so stellt er sich dar, und das ist ziemlich untertrieben: Keinem anderen Wirtschaftsverband in Deutschland wird so großer, so unmittelbarer Einfluss auf die Politik zugeschrieben. Schließlich geht es beim Ringen um Regeln für die Produktion von Fleisch, Milch, Obst oder Gemüse um ein Milliardengeschäft.
Bauern wie Verbraucher wollen eine grünere Landwirtschaft, doch daraus wird seit Jahren nichts. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/report-hegen-und-pflegen-1.3668000?fbclid=IwAR17u9d0FqbV38arAwYX2YGY5gXORMpKKzXm64LQMwN3m6RnKtowzkk71eU

NRW – Nur wenig Zuspruch bei Wolfshassmahnwache im Wolfsgebiet Schermbeck

Dass die meisten WeidetierhalterInnen mit einigen ExtremistInnen wenig anfangen können, zeigte sich am Samstag den 29.01.2022 bei einer Mahnwache gegen Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck. Schätzungsweise nicht einmal dreißig Menschen – aus dem gesamten Bundesgebiet – waren gekommen, um Hassparolen gegen Wölfe zu skandieren. Nur einen Tag später wurde ein Pony alleine im Wolfsgebiet herum irrend aufgegriffen. Besitzerin gab zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben.

Ein kleines Grüppchen wolfshassender und maskierter Menschen skandierte Parolen. Laut Autokennzeichen und Kennzeichen von Pferdeanhängern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Sie hätten grundsätzlich nichts gegen Wölfe, aber der Wolf gehöre nicht in ein so dicht besiedeltes Gebiet, so Pferdehalterin Nicola R. zu einem Lokalblatt. Tendenziöse Artikel waren somit dem Grüppchen wieder einmal sicher. “ Es sei furchtbar, dass nichts passiert,“ wird eine andere Pferdhalterin im gleichen Blatt zitiert. Man wisse nicht, wie man die Tiere schützen solle. Dabei gibt es zahlreiche Beratungsmöglichkeiten und seit Anfang des Jahres werden sogar wolfsabweisende Zäune gefördert.

Weiter skandierten die Teilnehmer wolfsfeindliche Parolen und sie zündeten Kerzen für die gerissenen Ponys an. Völlig außer Acht gelassen wurde die Tatsache, dass alle Ponys hochbetagt gewesen waren und alle  Ponys ohne geeigneten Schutz waren. In einem Fall hatten Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar wochenlang gewarnt. Ohne Erfolg. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

In diesem Bericht aus dem Spätsommer kann man unsere Warnungen noch einmal nachlesen. Die beiden Ponys, das Shetty und das größere braue Pony,hatten zu dem Zeitpunkt noch gelebt. Später wurden sie tatsächlich gerissen. Die Zäune sind absolut inakzeptabel gewesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Auf der Verantstaltung wurden auch eigene Pferde vorgeführt. Desweiteren zeigten sie Fotos von Hunden und Katzen und beschuldigten hier ebenfalls Wölfe. Dabei sind überhaupt keine Hunde und Katzen betroffen.

Nur wenige Meter vom aktuellsten Riss entfernt, haben wir erneut ein Pony völlig ungeschützt in einem matschigen Auslauf vorgefunden, mit einem Unterstand der nicht viel größer als fünf Quadratmeter ist. Umzäunt nur mit einem Holzzaun und Draht, unter dem Hunde, Wildschweine und Wölfe problemlos hindurch können. Der vermatschte und durchnässte Boden kann für Pferdehufe durchaus gefährlich werden. Anscheinend haben solche HalterInnen jede Relation von echten Gefahren verloren.

 

Nur einen Holzzaun sowie ein Draht mit einer Riesenlücke zum Boden hin umranden hier das Gelände.

 

Die Pferde, darunter ein Pony stehen im Nassen.

 

 

Danke an „Welcom Wolf“ für diesen Wildkamerafilm, der aufzeigt, wie geschickt Wölfe unter Zäunen hindurch kriechen. Kein Beutegreifer muss dieses Verhalten von seinen Eltern „lernen.“ Auch Luchse und Hunde können dies. Wolfsabweisende Zäune mit genügend Spannung können dies verhindern. Seit Anfang des Jahres werden sogar Zäune für Pferde gefördert.

Shetty läuft alleine durchs Wolfsgebiet. Besitzerin gibt zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben

 

Hasskommentare bei Facebook und kein Wille zum Schutz der Tiere

 

Ihren Hass kaum zügeln, konnte Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer nach einem Thread über die Veranstaltung auf unserer Facebook-Seite. Die Kommentare sind unter dem Thread zu lesen. Besonders hasserfüllte Reaktion haben wir gelöscht. Im Laufe des Tages mussten wir sogar die Kommentarfunktion einschränken.

 

Hier einige „Highlights“

Weiterer Kommentar von Christine M. Zitat:

„Ihr scheint von Pferden auch nicht allzu viel Ahnung zu haben.
Auf den von euch geposteten Bilder ist ein Zaun zu sehen, der für Pferde absolut ausreichend ist…“
Kommentar von Anje S: „Hunde ja Wölfe nein“
Fazit: Wolfsschutz-Deuschland e. V. prangert an, dass bei einigen wenigen Haltern und Halterinnen von vorne herein kein Wille vorhanden ist, sich mit den Wölfen im Gebiet dort zu arrangieren. Diese kleine Gruppe von Menschen, die ihren Hass nicht mehr unter Kontrolle hat, terrorisiert die Mehrheit im Gebiet Schermbeck. Viele Menschen dort fühlen sich längst genervt und unter Druck gesetzt, doch kaum jemand wagt offen Kritik. Wir warnen eindringlich davor, dass es von Seiten solcher hasserfüllten Menschen auch zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Wann begreifen diese Menschen, dass sie für den Schutz und das Wohlergehen ihrer Tiere die Verantwortung tragen. Wolfsrisse machen kaum einen Anteil an Todesfällen aus. Alleine 4.110 Pferde sind 2020 geschlachtet worden.
Danke an Peta für diese Recherche. Zitat: „Die exakte Zahl der Tiere, die frühzeitig sterben, ist nicht bekannt. Die Aktivisten von Peta gehen davon aus, dass zu den knapp 800 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr noch einmal um die 250 Millionen hinzukommen, die vorher verenden. Eine Zahl, die teilweise auf Fakten, teilweise auf Schätzungen basiert. „Wir gehen davon aus, dass es sich noch um eine konservative Schätzung handelt“, sagt Peta-Referentin Lisa Wittmann.“
Weitere Quellen:

Große Exklusivreportage NRW: Wölfe im Fadenkreuz zwischen Rotkäppchenhysterie, Anfütterung, Fake-News und geplanter Wolfsverordnung

Die Hysterie in Nordrhein-Westfalen scheint kaum mehr Grenzen zu kennen. In unserem neuesten Faktencheck berichten wir über PonyhalterInnen, die mutmaßlich lieber ihre alten Tiere opfern, als sie zu schützen, von Landräten, die ungeniert Abschüsse fordern, obwohl Weidetiere nicht geschützt waren, von einer Bürgerwehr gegen Wölfe in Schermbeck und von einer Umweltministerin, die plant auch für NRW eine Wolfsverordnung nach Niedersächsischem Vorbild zu kreieren. Und das, bei gerade mal zwei Wolfsrudeln im Land. Alle Kosten für Zäune werden sogar zukünftig komplett übernommen. Warum sind ProblemtierhalterInnen trotzdem nicht zufrieden? Wir waren erneut in einigen Gebieten unterwegs um uns selbst einen Eindruck zu verschaffen und um unsere Aktiven zu unterstützen.

 

Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer in NRW zur Unterstützung unserer Aktiven unterwegs.

 

 

Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 1. Wir hatten gehofft, dass unser Wolfshündin Liv ein paar Spuren finden, aber an dem Tag hatten wir kein Glück. Der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach fordert den Abschuss des Rudels. Fachleute lehnen dies jedoch ab. Das Gebiet ist weitläufig und teilweise sehr unzugänglich und bergig. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP hin und her und war bislang nicht weiter auffällig. Jetzt verlangt die Lobby allerdings den Abschuss einzelner Tiere, was überhaupt nichts bringen würde.

 

Faktencheck – Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 2.

Hohe fünfstellige Beträge als Subvention, dennoch wird Abschuss gefordert

 

Bei fast allen Wolfsabschussforderungen von WeidetierhalterInnen betonen diese oft ihre Liebe zu den ihnen verantworteten Tieren. Wölfe dagegen werden oft als grausame Bestien dargestellt, doch wie es um die Liebe von vielen HalterInnen wirklich zu ihren aussieht, offenbart sich wieder einmal hier.
Diese beiden Zwergziegen, wie oben im Film zu sehen, sind eindeutig krank. Der Halter ist von uns benachrichtigt worden. Er alleine hatte hier also die weitere Sorge zu tragen.
Wir haben uns noch mit einigen HalterInnen vor Ort unterhalten können. Im Gegensatz zu den Hassattacken im Netz sind hier tatsächlich Gespräche auf Augenhöhe möglich. Viele sind der Ansicht, ein Anrecht darauf zu haben, von Naturschutzvereinen oder der Allgemeinheit finanziert zu werden, wenn sich Wölfe in der Gegend ansiedeln. Schließlich wollten sie die Wölfe nicht, müssten aber damit leben. Dass sie ihre Betriebe oder ihr Hobby in eigener Verantwortung betreiben, wollen sie nicht gelten lassen. Wie bei ganz vielen anderen Tierhaltern ist hier eine Unselbstständigkeit und wie gesagt, eine starke Erwartungshaltung zu erkennen. Sie lieben angeblich Tiere, aber Wölfe und andere Beutegreifer eben nicht. Sie sind der Meinung, dass Wölfe, die Weidetiere reißen, abgeschossen werden sollten. Von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. will sich eigentlich keiner beim Zaunbau helfen lassen, weil dann unterschreiben werden müsste, nicht in der Öffentlichkeit gegen Wölfe zu hetzen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten solche Almosen auch nicht für zielführend. Eher müssten die HalterInnen in die Lage gebracht werden, selber für Zäune zu sorgen und Firmen für deren Bau zu beantragen, was auch der Wirtschaft zugute käme. Die so genannte „selbstlose“ Hilfe von TierschützerInnen, ist oft nur dazu da, das eigene narzisstische Ego in den Vordergrund zu stellen. Es macht sich halt gut, wenn man die Bildchen immer wieder posten kann. Einige HalterInnen sind der Meinung, dass ein Verein wie unserer Druck auf Politiker ausüben sollte, damit die WeidetierhalterInnen ordentlicher von Staat, bzw. der Gesellschaft bezahlt werden. Dass sie sich selber von der Politik und Medien auf Abschussforderungen lenken lassen, die ihre Situation überhaupt nicht verbessern, erkennen sie anscheinend nicht. Auch, dass es die Aufgabe der WeidetierhalterInnen selber wäre, der Politik Druck zu machen, sehen viele nicht so.
Schäfer D. hat beispielsweise über 50.000 Euro an Subventionen erhalten, selbst keinen Riss zu beklagen und er fordert trotzdem Wolfsabschüsse.

 

 

Blick ins Revier des Leuscheider Rudels. Wanderschäfer am der Sieg bei Eitorf. Angeblich soll dort auch ein Riss stattgefunden haben.

 

 

Faktencheck und Zaunkontrolle bei Schäfer Simon D. an der Grenze des Leuscheider Rudels. Teil 1
Schäfer D. hat aufgerüstet, nachdem er nach eigener Aussage, Wolfsrisse auf einer wohl nicht ausreichend geschützten Weide zu beklagen hatte. Wir haben die Zaunkontrolle genehmigt bekommen und haben uns auch mit ihm unterhalten. Nur Fotos durften wir nicht von ihm machen. D. fordert den Abschuss von Einzeltieren, die für Risse verantwortlich sind. Er beklagt, dass die Schäden von wandernden Jungwölfen, die in Gebieten reißen, die kein Fördergebiet sind, nicht entschädigt werden. Hier geben wir ihm sogar Recht. Wir fordern schon lange, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird, und überall gefördert und gefordert wird. Allerdings sehen wir gar keinen Grund, hier einen Wolf abzuschießen. Vor allem: was für einen Lerneffekt sollte dies auf das verbleibende Rudel haben? Rachegedanken und Strafgedanken haben nur wir Menschen. Wölfen ist dies fremd.
Faktencheck/Zaunkontrolle Teil 2, bei Schäfer D. Diesen Film hatten wir vor dem Treffen mit dem Schäfer gedreht. Bei der Messung in seiner Anwesenheit hatte sich ergeben, dass das Netz hinter Stacheldrahtzaun überall 10.000 Volt aufweist.
Allerdings könnte man mit bösem Willen hier eine „Überwindung“ eines wolfsabweisenden Zauns kreieren, indem man die HSH wegnimmt. Dieses Gebüsch ist auf jeden Fall als Kletterhilfe geeignet. Natürlich wollen wir diesem Schäfer dies nicht unterstellen, doch beim Schermbecker Rudel kamen solche Tricks bereits vor.
Dieser Zaun ist ein Kandidat für Schlagzeilen wie „Wölfe haben zwei Meter hohen Zaun überwunden.“ Vorne ist dieser Zaun tatsächlich knapp 1,80 Meter hoch und doppelt mit Wildzaun gelegt. Allerdings komplett ohne Spannung. Etwas weiter hinten gelangt man zu einer Böschung, die den Zaun von 1,80 auf 1,40 „erniedrigt“. Dort könnten sowohl Hunde als auch Wölfe drüber gelangen. Zu sehen in Teil 2 des Videos.
Damwildgehege im Gebiet des Leuscheider Rudels. Teil 2. Hier ist zu erkennen, wie der Zaun durch die Böschung im hinteren Teil niedriger wird.

Blick ins Gebiet des Schermbecker Rudels

Aktueller Blick ins Schermbecker Wolfsgebiet

Nachtfröste lassen den Wald wie im Märchen wirken.

Blick aus einer unserer Forschungskameras, irgendwo in NRW
In allen Wolfsrevieren in NRW gibt es reichlich Beutetiere. Neben den Rudelgebieten in Schermbeck und Leuscheid, gibt es auch aktuelle Nachweise bei Haltern, im hohen Venn in der Eifel, bei Coesfeld und bei Minden-Lübecke.
In der bundesweiten Wolfsverbreitungskarte sind auch die Nachweise NW oben links gut zu erkennen. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP.
Ab 2022 werden in dem besonders betroffenen Wolfsgebiet Schermbeck Schutzmaßnahmen jetzt auch für Kleinpferde (Ponys), Fohlen und Jungpferde finanziell gefördert. Zudem wird ab 2022 die Landwirtschaftskammer NRW die Prüfung und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen vollständig übernehmen.

Zaunkontrolle beim Schermbecker Rudel: Angeblicher Ponyriss noch nicht in Rissliste NRW aufgenommen

Die Gegend in der Nähe des angeblich neuesten Ponyrisses müsste eigentlich „Auf der Pferderanch“ heißen. Hier reiht sich eine Koppel an die Nächste. Dort wo mutmaßlich am 14.12.21 das 35 Jahre alte Pony „Lilly“ gerissen wurde, sieht ähnlich aus. Alles in Allem sind die Pferdekoppeln links und rechts der schmalen Straße nicht gut geschützt bzw. gar nicht. Die Weide ist allerdings hier in einem verlinkten Filmbeitrag von RTL zu sehen: https://www.stern.de/gesellschaft/wolf-in-deutschland–rudel-reisst-pony-auf-weide—besitzer-schockiert-31429540.html?fbclid=IwAR0iKYlAwq6ZO03-b-h-JVBj5xyFMHQ01txI6Mt_RvcuybIzQt0LrRythXg
Wir alle gerissenen Ponys war auch dieses Tier über 30 Jahre alt und damit hochbetagt. Inwzwischen müsste es sich doch eigentlich bei PonyhalterInnen herumgesprochen haben, alte und schwache Tiere zu schützen, indem sie beispielsweise nachts eingestallt werden. Doch nun behaupten die HalterInnen, dass Ihnen das Umweltministerium nicht erklärt hätte, wie sie ihre Tiere schützen könnten. Stattdessen patrouilliert dort jetzt nach eigenen Aussagen eine vermummte Bürgerwehr.
Quellen:
PM Wolfsnachweise bei Minden-Lübecke
Link zur Rissliste:
PM 100-%ige Finanzierung von Schutzmaßnahmen:
PM Wolfsnachweis im Kreis Coesfeld:
PM Wolfsnachweis im Hohen Venn:
Bericht zur geplanten Wolfsverordnung:
Bericht über Schäfer D.´s Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Bericht über Landrat zur Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Radiobeitrag über die Bürgerwehr gegen Wölfe im Bereich Schermbeck:
Info über das Leuscheider Rudel:

Kein Abschuss: Wutbauern aus NRW erneut abgewatscht – Gutachten entlastet Schermbecker Wölfe

Ein Rechtsgutachten, das das Umweltministerium in Auftrag gegeben hat, bestätigt jetzt erneut: die Voraussetzungen für eine „Entnahme“, sprich Tötung der Wölfe sind nicht gegeben. Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßt diese Entscheidung mit großer Erleichterung und mit noch größerer Zufriedenheit. „Wir sind sicher, dass auch unsere Faktenchecks, mit denen wir immer wieder die Lage vor Ort aufgezeigt haben und den mangelnden Willen bestimmter Schäfer und Pferdehalter *innen aufgezeigt haben, mit zur Entscheidung beigetragen haben,“ so die Vorsitzende Brigitte Sommer.

Der Wolf hat allen Grund zur Freude. © Beispielbild Brigitte Sommer

Für Schäfer Kurt Opriel sie es dagegen ein „Tiefschlag“ gewesen, schreibt heute die NRZ. Wir können uns das gut vorstellen, haben wir die „alternativen Fakten“ dieses Schäfers doch immer und immer wieder aufgedeckt.  Unser großer Dank geht hier auch an unser NRW-Team, das praktisch über sich hinaus gewachsen ist. Und weil wir weiter so starke Arbeit leisten wollen, freuen wir uns über Spenden und neue Mitglieder.

Für zwei Risse war der Rüde verantwortlich

Für die Pony-Risse am 11., 20., und 22. Oktober sowie das verletzte Pony am 21. Oktober war auf jeden Fall ein Wolf verantwortlich. Das haben die Genanalysen des Senckenberglabors für Wildtiergenetik in Gelnhausen laut Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz ergeben. Bei den Übergriffen am 20. und 21. Oktober konnte erstmals der männliche Wolf GW1587m als Verursacher nachgewiesen werden. Für die Risse am 11. und 22. Oktober konnte kein bestimmtes Wolfsindividuum nachgewiesen werden. Die genetischen Analysen der Proben vom 29. Oktober  und 3. November  sind noch in der Bearbeitung.

Land will wolfsabweisende Zäune für Pferde ab Dezember fördern

Als „zumutbare Alternativen“ zu einer von Nutztierhaltern und Bauern geforderten Entnahme werden Herdenschutzmaßnahmen wie wolfsabweisende Zäune, nächtliches Aufstallen oder der Einsatz von Herdenschutzhunden genannt. Diese sind aber kostspielig und werden vom Land bislang nicht gefördert. Die Landesregierung will künftig nun auch die Halter von Kleinpferden finanziell unterstützen. Das Landwirtschaftsministerium werde dien Förderrichtlinien Wolf auch für Kleinpferde-, Fohlen- und Jungpferde-Haltungen öffnen, mit dem Ziel, ab 1. Dezember 2021 Schutzmaßnahmen für sie zu fördern – ähnlich, wie es für Gehegewild, Schaf- und Ziegenhaltung heute schon der Fall ist. Die Details werden derzeit ausgearbeitet. Zusätzlich wurde bei der Landwirtschaftskammer eine neue Hotline für die Herdenschutzberatung eingerichtet, die u.a. auch zu wolfsabweisenden Zäunen berät.

Das sagt die Ministerin

Landwirtschafts- und Naturschutzministerin Ursula Heinen-Esser:Eine „Entnahme von Wölfen in Schermbeck ist nach aktueller rechtlicher Bewertung nicht möglich.“ Umso wichtiger sei es, die Weiden mit potenziell gefährdeten Haus- und Nutztieren „wolfsabweisend zu zäunen“ und die Tiere „in den dunklen Tag- und Nachtstunden nach Möglichkeit in einen Stall zu verbringen.“

Artikel aus der NRZ: https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/rechtsgutachten-woelfe-im-kreis-wesel-duerfen-weiterleben-id233794881.html?utm_medium=Social&utm_campaign=NRZDinslaken&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR0ykhXDr5sFk8mu67Ytjtr6ZMMmXQkJq2h_DxBSCF4ruGP9ANyJKsqzoaA#Echobox=1636466051

Unsere Faktenchecks noch einmal zum Nachlesen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/19/nrw-wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-provozieren-pferdehalter-innen-absichtlich-wolfsrisse-um-eine-abschussgenehmigung-zu-erhalten/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/03/wolfsschutz-deutschland-e-v-entlarvt-fakenews-in-nrw-woelfin-gloria-nicht-auf-schlagerpfaden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Zum Gerichtsentscheid im Mai: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/05/07/woelfin-gloria-darf-nicht-abgeschossen-werden-wolfsschutz-deutschland-e-v-begruesst-die-entscheidung-des-verwaltungsgerichts-duesseldorf/

Weitere tote Ponys in NRW: Alle Warnungen zu Rissgefahren ab August ignoriert

Die Situation im Wolfsgebiet Schermbeck um gerissene bzw. verletzte Ponys nimmt derzeit immer unverständlichere Ausmaße an.  Dabei könnten alle Ponys noch leben, hätte man auf  Warnungen von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gehört. Laut aktuellem DNA-Ergebnis ist der erste Riss Wölfin Gloria nicht nachzuweisen.

Shetland-Ponys und andere Kleinpferde können sehr wohl ins Beuteschema von Wölfen passen. Vor allem, wenn sie alt, wie bei allen Rissen im Schermbecker Wolfsgebiet, oder nicht fit sind. Beispielbild Shetty Pixabay

Auch nach dem Riss des 20jährigen Therapieponys „Rebell“ in der Nacht vom 10. auf den 11.10.21 in Hünxe wurden dort erneut weitere Ponys und Pferde sich selbst überlassen. Das Drama nahm auf einer ungeschützten Weide am Kirchhellen – Wesel  Weg seinen Lauf. Ein ebenfalls älteres Shetlandpony wurde vermutlich in der Nacht vom  19. auf den 20.10.21 gerissen. Seltsamerweise wurde das tote Tier erst am nächsten Tag in der Mittagszeit von Spaziergängern entdeckt, da die Besitzer außerhalb des Gebietes wohnen. Am 22. Oktober wurde schleißlich Pony Max ebenfalls tot aufgefunden.

Zum Pony Rebell gibt es jetzt ein Ergebnis der DNA-Analyse. Es war tatsächlich ein Wolf, doch der Verursacher ist nicht zuordnenbar. https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

Zur Zeit beginnt die Wandersaison von jungen Wölfen, die ihr Rudel verlassen, um ein eigenes Revier zu suchen. Es ist also anzunehmen, dass das Schermbecker Rudel gar nicht für die aktuellen Risse verantwortlich ist.

Totes Pony einfach unter Plane liegen gelassen

Unsere anschließenden Recherchen ergaben, das dieses tote Pony weiterhin, mit einer Plane bedeckt, auf genau dieser Weide verblieb. Grund  dafür war, dass erst die Besitzer des Tieres ausfindig gemacht werden mussten. Das ist bis dahin auch durchaus verständlich, aber warum dieser Zustand nach dem Eintreffen der Eigentümer nicht umgehend geändert wurde ist für uns nicht nachvollziehbar.  Tatsache ist, das das Pony wohl noch die ganze Nacht dort gelegen haben muss (dieses bestätigten uns Anwohner). Auf dieser Wiese befand sich zu diesem Zeitpunkt auch noch die etwa 40 Jahre alte Stute, die schon seit über 20 Jahren mit dem Shetlandpony zusammen dort gehalten wurde. Was dann passierte konnte man dann am nächsten Tag wieder in der Zeitung lesen: der nächste Wolfsangriff ging durch die Presse. Jene betagte Stute wurde dabei verletzt. Wenn man diese Hintergründe bedenkt, war das leider fast zu erwarten. In unseren Augen ist das nicht nur fahrlässig, sondern skrupellos und einfach ungeheuerlich!

Das gescheckte Pony ist tot, das andere wurde in der darauf folgenden Nacht verletzt, während das tote Pony einfach unter einer Plane liegen gelassen wurde. Erst im September hatten wir diese Weide kritisiert.
Weide des Ponyrisses von vorne betrachtet. Gut sichtbar die nicht funktionstüchtigen Zäune, die vor gar nichts schützen. Beide Pferden waren hochbetagt.

Und da wundern sich tatsächlich die Weidetierhalter, das wir eine Anfütterungstaktik durchaus für denkbar halten und diese auch in den medialen Raum stellen? Was wären wir denn für Wolfsschützer, wenn wir das nicht in Erwägung ziehen würden?

Und um hier keine falsches Bild aufkommen zu lassen, uns tut es um jedes tote Tier genauso leid. Einige von uns hatten bzw. haben ebenfalls Pferde, manche auch Ziegen und Schafe. Aber, wer seine Tiere liebt, der schützt diese eigeninitiativ und wartet nicht auf Fördergelder für wolfsabweisende Zäune.

Die Vernetzung der Weidetierhalter läuft doch ansonsten auch recht unproblematisch, da kann man sich doch untereinander sicher auch mit Notunterbringungen behilflich sein, wenn der eine oder andere so schnell keinen sicheren Stall zur Verfügung hat.

Die dringende Bitte, Ponys ab August nachts einzustellen, wird seit Jahren ignoriert

Anhand des Rodenthaler Rudels in Sachsen hatten wir bereits vor drei Jahren aufgezeigt, dass Risse ab August wahrscheinlicher werden. Diese Statistik ist auf alle Rudel in Deutschland übertragbar: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/11/22/liegt-es-am-mangelnden-willen-der-hobbytierhalter-wir-haben-uns-die-rissstatistik-des-rosenthaler-rudels-mal-genauer-angesehen/

Dabei sind vermehrte Risse ab August absolut logisch nachvollziehbar. Denn die im Frühjahr geborenen Welpen sind nun fast schon so groß wie ihre Eltern und brauchen nun mehr Fleisch. Auch ältere Geschwister, die noch mit auf die Welpen aufgepasst haben, müssen bevor sie abwandern, noch mitversorgt werden. Dazu kommen bereits abgewanderte Jungtiere, die unterwegs ebenfalls Beute benötigen. Da Wölfe Opportunisten sind, wählen sie den einfachsten Weg, Beute zu machen.

Nicht umsonst wurde bereits seit dem Riss von Pony „Rebell“ durch die Behörden die dringende Empfehlung an die Weidetierhalter ausgesprochen, ihre Ponys und Kleinpferde nachts einzustallen. Es sei wichtig, „die Weiden mit potenziell gefährdeten Haus- und Nutztieren, das sind neben Schafen, Ziegen und Gatterwild auch Kleinpferde, wolfsabweisend zu zäunen“ und die Tiere „in den dunklen Tag- und Nachtstunden in einen Stall zu verbringen“, wird der Staatssekretär Heinrich Bottermann in einer Mitteilung des Ministeriums zitiert. „Bei der Landwirtschaftskammer haben wir für die Herdenschutzberatung eine Hotline eingerichtet, die unter anderem auch zu wolfsabweisenden Zäunen berät.“

Ganz aktuelles Foto aus dem Kerngebiet des Schermbecker Rudels, nicht weit von den toten Ponys entfernt, die nur mit Stacheldraht, bzw. zwei oder nur einer Litze eingezäunt gewesen waren. Der Mais ist besser geschützt als Weidetiere. Und hier beschwert sich neimand darüber, dass keine Wildtiere hindurch können.

Hotline für Weidetierhalter *innen

Die Durchwahl der Servicehotline Herdenschutz der Landwirtschaftskammer ist 02945 989898. Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Internetseite der Organisation.

Bislang werden solche Schutzmaßnahmen aber für die Pferdehaltung nicht öffentlich bezuschusst. Landesumweltministerin  Ursula Heinen Esser hat Mitte des Monats angekündigt, das sich das ändern soll.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/19/nrw-wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-provozieren-pferdehalter-innen-absichtlich-wolfsrisse-um-eine-abschussgenehmigung-zu-erhalten/

Das scheint aber noch nicht jeder als notwendig zu erachten, denn auch am 22.10.21 gab es erneut eine Rissmeldung. Auf dem Gehöft schwarze Heide in Hünxe soll eine Ponyherde von fünf Kleinpferden von ihrer Weide in die Nähe von Stallungen gejagt worden sein. Dabei wurde das 22 Jahre alte Shetland Pony „Max“ getötet. Die Tiere leben in einer Offenstallhaltung, der Zaun war nicht wolfsabweisend, und sollte in Stand gebracht werden.

Eine der Stromlitzen sei durchtrennt gewesen, weitere Infos gibt es dazu nicht.

Wir können nur immer wieder betonen, dass  wir vor diesen Entwicklungen eindringlich gewarnt haben, so wie schon im August diesen Jahres in unserem großen NRW-Faktencheck https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/ :  sollten die Weidezaunsituationen, bzw. die Haltebedingungen der dort stehenden Tiere nicht adäquat angepasst werden, sind weitere Übergriffe vorprogrammiert. Präventivmaßnahmen heißt das Zauberwort, wer dazu nicht bereit ist, sollte nicht die Schuld bei den Wölfen suchen, sondern einfach nur mal in den Spiegel schauen. In unseren Augen stellt das ignorante und fahrlässige Verhalten der Tierhalter einen Skandal ohne gleichen dar. Unsere Warnungen werden vehement in den Wind geschlagen, und die Schuld immer bei den Wölfen oder den Behörden gesucht. Sich allerdings anschließend immer als „Opfer“ darzustellen und sich dann anschließend dramatisch in Szene zu setzen, ist einfach nur dreist und irgendwann auch unglaubwürdig.

Es sind mittlerweile haarsträubende Zustände, die man im Gebiet des Schermbecker Wolfrudels vorfindet.

Weiter unbequem und schonungslos ehrlich

Selbst uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. verschlägt es bei soviel Dreistigkeit die Sprache!

Auch wir bleiben weiter unbequem, aber dafür schonungslos ehrlich – so wie man es von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kennt.

Hier unser Statement auf unserer FB-Seite:

Pferderipper, die unbeachtete Gefahr

Spätestens, wenn ein Pferd verletzt wurde, ist dies auch für die Polizei keine Bagatelle mehr, betont Dr. Helga Ihm, Kriminalpsychologin beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Denn das Potenzial von Menschen, die Tiere quälten, ist bedeutsam für mögliche spätere Delikte, bei denen gewalttätige Verhaltensmuster auch gegen Menschen umgesetzt werden.“ Wir haben uns mal die Statistik angeschaut. Statistiken zeigen, dass Menschen als Haupttäter für Gewalt an Pferden verantwortlich sind. Sind also Krokodilstränen von Haltern sowie Forderungen nach Abschuss von Wölfen nach wirklich extrem seltenen Angriffen berechtigt?

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

 

Hobbyjäger erschießen regelmäßig Pferde

Alleine in diesem Jahr sind schon wieder mindestens zehn Fälle bekannt, in denen Hobbyjäger Pferde mit Wildtieren verwechselt haben und diese erschossen haben. Seltsamerweise findet man hier keinen einzigen Bericht darüber, dass Halter und Halterinnen großartig in der Presse darüber wehklagen. Hier das neuestes Beispiel: https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/jaeger-erschiesst-pferde-100.html

Weitere Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/wolfs-angriffe-in-huenxe-auch-ponys-sollen-jetzt-nachts-in-den-stall_aid-63680307?fbclid=IwAR2KYMEJw9q9JokxfFcUlbWp1wvR0y_MphVlY4IOQPsMuv44YadI4Och6rE

 

 

 

NRW – Wolfsschutz-Deutschland e. V. klagt an: Provozieren Pferdehalter *innen absichtlich Wolfsrisse um eine Abschussgenehmigung zu erhalten?

Umwelt- und Agrarministerin Heinen-Esser scheint nach einem unserer Meinung nach provozierten Wolfsriss im Rudelgebiet Schermbeck auf Abschusswünsche von Ponyhalter *innen nun doch eingehen zu wollen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert erneut auf das Schärfste. Hier unser entlarvender Faktencheck:

Im Oktober 2020 wurde ein Wolfsriss eines Ponys auf einer Weide in Bottrop-Kirchhellen festgestellt und am 4. Januar 2021 wurde ein Pony auf einer Weide in Hünxe tot aufgefunden. Eine Individualisierung der beteiligten Wölfe war in beiden Fällen nicht möglich. Dennoch verlangen Halter *innen im Wolfsgebiet immer wieder die Tötung der Mutterwölfin Gloria. Anfang Oktober 2021 wurde ein Pony mit Kehlbiss auf einer abgelegenen Waldweide wieder in Hünxe gefunden. Umweltministerin Heinen-Esser erklärte einer Pressemitteilung am 12. Oktober dazu folgendes: „Es bereitet mir Sorge, dass nach Schafen, die auf den Weiden geschützt werden müssen, jetzt offenbar auch einzelne Pferde angegriffen werden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass das Pony von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurde, wäre es bereits der dritte Wolfsriss eines Ponys“, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser… Sobald die Untersuchungsergebnisse des Senckenberg-Instituts und des CVUA sowie die abschließende Analyse des LANUV vorliegen, müsse man die Lage auf aktueller Basis neu bewerten. „Die Frage einer Entnahme ist erneut zu stellen, wenn die Wölfin GW954f an dem Vorfall beteiligt war und die Gefahr besteht, dass verstärkt Pferde Opfer von Übergriffen werden“, so die Ministerin.““

Wie sollen Wölfe wissen, dass Schafe „erlaubt“ sind und Ponys nicht?

Auf unsere gestrige telefonische Nachfrage bei der Pressestelle des Umweltministerium wurde die Aussage der Ministerin noch einmal bekräftig und bestätigt. Das Ergebnis der DNA-Untersuchung stünde erst frühestens Ende der Woche fest. Wir wundern uns sehr, über diesen plötzlichen Stimmungsunschwung der sonst so besonnenen Umweltministerin. Richtig ist es zwar, dass dies tatsächlich der dritte Riss eines Ponys ist. Allerdings haben unsere Faktenchecks und Zaunkontrollen ergeben, dass alle Kleinpferde nicht geschützt waren. Die Wölfin Gloria hat seit mehreren Jahren im Raum Schermbeck ihr festes Revier. Es ist inzwischen auch hinlänglich bekannt, dass Wolfsrisse jährlich ab August zunehmen. Also müssten doch Weidetierhalter *innen, die wirklich um ihre Tiere besorgt sind, ab dieser Zeit besondern auf ihre Tiere achten. Die Größe eines Ponys entspricht in etwa der eines Damhirsches oder eines großen Schafs und passt damit auch in das Beuteschema eines Wolfs. Es ist uns nicht begreiflich, wie Ponyhalter *innen, obwohl sie doch wissen, dass bereits Ponys gerissen worden sind, ihre Tiere praktisch auf dem Präsentierteller servieren.

Rissprovokation für Abschuss?

Unserer Meinung nach ist es offensichtlich, dass wie in Niedersachsen nun auch in NRW, Pferde alleine auf einsame Weiden gestellt werden, um Wölfe zu Rissen zu animieren. Geben sich Halter *innen am Ende sogar noch Tipps, wie ungeliebte Haustiere abgeschoben werden können? Unklar. Fakt ist aber, dass die im Hintergrund eines unten verlinkten TV-Beitrages zu erkennenden Zäune keinen Schutz geboten haben konnten. Das Pony stand demnach alleine nachts auf einer Weide im Kerngebiet des Schermbecker Rudels. Wie sollen Wölfe wissen, dass sie Schafe „dürfen“, weil Halter *innen entschädigt werden und Kleinstpferde nicht, die natürlich auch ins Beuteschema passen, vor allem, wenn sie nachts alleine auf einer Weide gelassen werden? Umweltministerin Heinen-Esser will Zäune für Pferde mit in die Förderrichtlinie aufnehmen. Warum erst jetzt? Es ist schon das dritte Mal, dass Halter *innen ihre Tiere „opfern“. Was sie damit erreichen wollen, ist nicht schwer vorzustellen. Enttäuschend ist es, dass Heinen-Esser nun wohl tatsächlich auf die Abschusswünsche eingehen könnte.

Im Film ist die abgelegene Waldweide deutlich zu erkennen. Angeblich sei der über 20 Jahre alte Rebell ein Therapiepferd für die Tochter gewesen. Umso unbegreiflicher ist es, das Pferd unter derart desaströsen Umständen, wie im Verlauf des Filmes weiter zu sehen ist, zu halten. Die marode Umzäunung würde auch Hunde oder Pferderipper nicht abhalten. Der Unterstand ist in einem katastrophalen Zustand und viel zu klein. Außerdem ist es ganz und gar nicht artgereicht, ein Pferd oder Pony alleine zu halten. Angebliche Spender *innen wollen nun sogar ein neues Pferd spenden. Dabei kann die Alleinhaltung von Pferden durchaus als Tierquälerei bezeichnet werden.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. appeliert an die Ministerin auch dieses Mal weiter auf der Seite des Rechts und Wahrheit zu stehen und sich nicht dem Druck der Agrar- und Jagdlobby zu beugen.

 

Pferdehaltung in der Familie des Schäfer O., der auch bereits mehrmals einen Antrag auf Abschuss von Wölfin Gloria gestellt hatte. So sieht die Haltung der Ponys der Schwester von O. im Kerngebiet des Schermbecker Rudels aus. Selbst falls Spannung auf den Litzen sein sollte, kommen Hunde oder Wölfe mühelos unten durch.

 

Hier die nähere Umgebung der Weide, auf der der jüngste Riss passiert sein könnte

Weide mit eingebautem Schlupfloch.
Zwei Litzen.
Stacheldraht.
Und Hochsitze in Weidenähe.
Die Weiden und Höfe sind keinesfalls in Stadtnähe, sondern abgelegen.
Keine 50 Meter vom Rissort entfernt.
Stacheldraht.
Stacheldraht.
Erneut ein Hochsitz direkt neben einer Weide. Will man auf die langersehnte Abschussgenehmigung „vorbereitet“ sein?
Erntejagd oder Wolfsjagd?
Erntejagd oder Wolfsjagd
Freie Sicht auf Weiden.
Weitere abgelegene Waldweide.

 

Pressemitteilung des Umweltministerium NRW vom 12.10.2021: https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/wolfsgebiet-schermbeck-pony-in-huenxe-gerissen-1634054730

Bericht des WDR, das die Ponyweide zeigt: https://www1.wdr.de/nachrichten/wolfsriss-100.html

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. entlarvt Fakenews in NRW – Wölfin Gloria nicht auf Schlagerpfaden

Die Diskussion um Wölfin Gloria von Wesel ist nach einer längeren Sommerpause wieder einmal neu entfacht, und wird immer grotesker. Auf dem ehemaligen Anwesen des Schlagersängers Michael Wendler solle Gloria angeblich seinen ehemaligen Springpferden Konkurrenz machen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat sich die Pressefotos und die Berichterstattung als auch das Gelände vor Ort nochmal genauer angeschaut. Jedoch ergaben unsere Recherchen ein ganz anderen Bild. Hier unser Faktencheck:

Vier gerissene Schafe wurden am 28.09.21 auf der Weide in Dinslaken-Oberlohberg gefunden. Wie nicht anders zu erwarten sorgte dieses für entsprechende Meldungen. Auch die Lokalpresse verlor keine Zeit um die „natürlich makellosen und wolfsabweisenden hohen Zäune“ in den Focus ihrer Berichterstattung zu setzen.

Wie bitte? Bei solchen Fakegeschichten schaut ja selbst ein Wolf ungläubig. ©Brigitte Sommer

Dieses kann – glaubt man den Aussagen des Gahlener Forums (loser Zusammenschluss von Weidetierhalter *innen und Wolfshasser *innen) nur eines bedeuten: einen erneuten Beweis für die enorme Sprungkraft von „Problemwölfin“ Gloria, und in gleichem Atemzug wieder einmal die Abschussforderung des Tieres.

„Sie liebt den Wendler…!?“

Der Vorfall soll auf dem ehemaligen Anwesen des Schlagersängers Wendler passiert sein.

Der prominente Vorbesitzer des Anwesens, Michael Wendler (Song: Sie liebt den DJ) sorgt ebenso für polarisierende Schlagzeilen wie Wölfin Gloria. Was liegt also näher, als hier eine Verbindung herzustellen, die die Medien sicherlich aufgreifen werden? In der Presse ist die Rede von einer 190cm hohen LeGi Zaun, der angeblich 10cm in den Boden ragen soll. Diese Zäunung soll das gesamte Grundstück umfassen. Untergrabungen seien nicht zu finden gewesen, lediglich einige Kratzspuren und Haare. Laut des LANUV (Umweltministerium) sei übrigens ein Untergrabeschutz gar nicht vorhanden, und somit auch keine Grundschutz!

Kein Untergrabschutz und kein Grundschutz

Hinter dem Metallzaun sollen sich noch hölzerne Unterteilungen sowie eine Elektroabtrennung befinden. Ob es hier eine Stromzufuhr gab, entzieht sich unserer Kenntnis, ebenfalls wie die Wölfe den Zaun überwunden haben sollen. Allerdings konnten wir bei unseren Nachforschungen Folgendes feststellen: wir fanden einen ca. 1,80 – 2,00 Meter hohen Doppelstabmattenzaun vor, der teilweise sehr stark bewachsen war. Besonders auffällig erschien uns ein bepflanzter  Erdwall, der an allen Seiten mit Gestrüpp umfasst war.

Der Zaun ist mit Sträuchern und Gestrüpp zugewachsen, das sowohl von Hunden als auch von Wölfen als Kletterhilfe genutzt werden kann.
Hier ist kein Untergrabschutz vorhanden.

Solche Bedingungen bieten Wölfen immer eine ideale  Kletter- und Sprunghilfe, so das das Märchen von 2,00m übersprungenen Zäunen direkt in einem ganz anderen Licht erscheint. Des weiteren fanden wir mehrere Möglichkeiten zur Untergrabung des Zaunes mit Zwischenräumen von 10cm bis zum Boden. Auch diese Behauptung von der gesamten Sicherung des Zaunes lässt sich also widerlegen.

Doppelstegmattenzäune sind genormt. Sieben Querstäbe können also nur 1,43 Meter ergeben und nicht 1,83 Meter.
Ausriss aus einem Artikel des Lokalblattes Schermbeck Online. Zählt man hier die Querverstrebungen nach, kann dieser Zaun nicht höher als 1,43 Meter aus dem Boden ragen. Ist er, wie angegeben, auch noch zehn Zentimeter im Boden verankert, wäre er nur 1,33 Meter hoch. Eine Stromzufuhr ist hier nicht zu erkennen.

Wer sich mit Doppelstabmattenzäunen auskennt, weiß, das diese einer ganz festgelegten DIN-Norm entsprechen. Schaut man sich vor diesem Hintergrund eines der Bilder von Schermbeck Online an, kann man sehen, das der Zaun an dieser Stelle nur etwa 140 cm hoch sein kann. Hier wird allerdings angegeben, der Zaun sei mindestens 1,80 m hoch. Ein Zaun von 1,40 Metern kann auf jeden Fall sowohl von Hunden als auch von Wölfen überklettert werden.

Gepflügter Streifen am Ackerrand.
Diese Spur könnte von einem Wolf oder von einem Hund sein.

Noch etwas kam uns bei unseren Recherchen höchst merkwürdig vor. Wir fanden ebenfalls Wolfsspuren auf dem Acker in der unmittelbaren Umgebung der Weide, aber warum pflügt man nur den Ackerrand? Vielleicht um die Trittsiegel der Wölfe besser zu sehen? Ein landwirtschaftlicher Grund dürfte fraglich sein. Werden hier vielleicht ganz gezielt die Wölfe angelockt, oder gar angefüttert? Sollen dadurch weitere Risse provoziert werden, um erneut Abschussforderungen stellen zu können? Unklar. Fakt ist aber, dass hier wohl einige Leute an Rotkäppchensyndrom leiden.

Quelle: https://schermbeck-online.de/wolf-ueberspringt-zaun-von-190-meter-in-dinslaken/?fbclid=IwAR1_BQ4ADDiKo8RSLdDQZfY1M2MQYC0A3-9ZSMjEMUX72nEvWYm3xifsjvI