NRW – Wolf bei Eitorf tot gefahren – Leuscheider Rudel soll besendert werden

Am Samstag, dem 15. Januar 2022 wurde gegen zehn Uhr am Morgen ein Wolf überfahren. Der Unfall geschah im Rhein-Sieg-Kreis auf der Landesstraße 86 bei Eitorf Obereip. Der Fahrer alarmierte selbst die Polizei. Das Tier starb im Revier des Leuscheider Rudels. Ob es tatsächlich ein Wolf aus dem Familienverband ist, soll eine genetische Untersuchung in Berlin klären.

 

Der Wolfsrüde starb noch an der Unfallstelle.

Schon vier tote Wölfe durch  Verkehrsunfälle in diesem Jahr

Auch der zuständige Wolfsberater wurde herbei gerufen. Er klassifizierte das Tier als einen jungen Rüden, dessen Körper zuerst ins Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises gebracht wurde. Klarheit über die Zugehörigkeit zum Rudel soll eine genetische Untersuchung im Liebnitz-Institut für Wildtierforschung bringen. Dies wäre der erste Autounfall in NRW, bei dem ein Tier aus dem Rudel zu Tode kam. Das Leuscheider Rudel wechselt regelmäßig von NRW nach RLP, wo schon mehrere Tiere nach Unfällen gestorben waren. Wir appelieren eindringlich an Autofahrende, doch mit Bedacht zu fahren, da die Paarungszeit der Wölfe kurz bevorsteht und auch die Jungwölfe jetzt vermehrt ihre Famlien verlassen und abwandern, um sich eine eigene Familie zu suchen. Jedes Jahr fordert der Straßenverkehr eine enorme Anzahl an Wolfsopfern. Laut DBB-Wolf wäre dies schon der vierte Fall bundesweit in diesem Jahr.

Auch am Unfallort soll der Schäfer Simon D. gewesen sein, der auch wieder Spekulationen über die Herkunft des Wolfs angestellt haben soll. Der Schäfer plädiert, obwohl er selber keine Risse zu verzeichnen hatte sowie hohe Summe an EU-Subventionen erhält, dass Wölfe aus dem Rudel abgeschossen werden sollen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/23/grosse-exklusivreportage-nrw-woelfe-im-fadenkreuz-zwischen-rotkaeppchenhysterie-anfuetterung-fake-news-und-geplanter-wolfsverordnung/

Einige Kommentierende unserer FB-Seite hatten daraufhin behauptet, dass unsere Kontrollen an den falschen Orten stattgefunden hätten und das Leuscheider Rudel nie die Sieg überquer hätte. Dies ist nachweislich falsch, wie hier in der offiziellen Karte des LANUV zu sehen. Wir hatten genau dort Weidezäune kontrolliert, wo auch Wolfsnachweise waren.

Protest gegen Besenderung

Gleich dreimal hätte der Wolfsrüde mit der Bezeichnung GW1896m im Dezember 2021 in der Verbandsgemeinde Asbach ein Schaf gerissen, wie aus der Übersicht des neuen Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) des Landes Rheinland-Pfalz hervorgehen würde. Doch jetzt sollen  mehrere Tiere aus dem Leuscheider Rudel unter Beobachtung gestellt werden. Wie das Landesumweltministerium auf eine Anfrage der RZ mitteilte, wäre die Besenderung von GW1896m und der Fähe GW1415f in Arbeit.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisiert diese Herangehensweise stark und weisst darauf hin, dass längst nicht überall Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen werden. Die Besenderung ist für die Tiere riskant. Wölfe vertragen Narkosen schlecht und zudem sind die Sender durch Wildtierkriminelle hackbar bzw. einlesbar. Den meisten Wölfen wurde ihre Besenderung deswegen zum Verhängnis.

Quellen: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-nach-schafsrissen-in-der-vg-asbach-woelfe-sollen-sender-bekommen-_arid,2359404.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

 

Problemzäune in Schleswig-Holstein: Jetzt auch noch falsche Höhenangaben von Amts wegen?

Die Lage in Schleswig-Holstein um den von einem Schießbefehl bedrohten Wolf  Dani spitzt sich immer mehr zu. Schon tausende haben sich an unserer Email-Aktion https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/01/24/schleswig-holstein-offener-brief-an-umweltminister-albrecht-unterlassen-sie-den-schiessbefehl-auf-wolf-dani/ an Umweltminister Albrecht (Grüne) beteiligt. Nun kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Licht. So heisst es beispielsweise falls man Dani nicht vor die Flinte bekomme, sei es genauso rechtens irgendeinen anderen Wolf abzuschießen. Mehrere Jäger sollen sich bereits gemeldet haben. Sie scheinen bereits voll im Blutrausch zu sein.

Gleichzeitig beklagt sich die Jägerschaft darüber, dass es gar nicht so einfach sein würde, wäre der Schießbefehl endlich erteilt, Dani auf insgesamt zirka 400 Quadratkilometern zu finden. Deshalb überlege man, den Wolf anzufüttern. Dabei ist das Anfüttern von Wölfen nach Gesetzeslage strengstens verboten.

Nun haben wir von einer Informantin Fotos von Zäunen erhalten, die angeblich bereits 1,20 Meter hoch gewesen sein sollten. Zitat:

Ich habe auf folgenden Bericht http://m.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Zwei-Schafe-gerissen-Diskussionn-um-wolfssichere-Zaeune, die KN angeschrieben. Ich war am Tag, als Wolfsberater, TV etc. in Westerhorn waren, mit einer Freundin an der besagten Weide spazieren. Nach dem Bericht der KN über einen 1,20m überwundenen Zaun, musste ich am nächsten Tag dort mal mit dem Zollstock nachmessen. Nur ein kleiner Bereich war mit einem Netzzaun 1,20 gesichert. Der größte Teil war mit 4 Litzen gerade mal 1 m gesichert. Habe mich bei den KN über die schlechte Recherche beklagt. Die Nachricht, die ich von den KN erhielt, hat mich doch sehr erstaunt. Die Information über die Höhe von 1,20m habe die Redakteurin direkt vom Landeskoordinator für Wolfsfragen erhalten.

Das wiederum sollte nun einige Fragen nach sich ziehen:

Die Bilder sprechen für sich. Eine Stromprüfung wurde zwar nicht durchgeführt, doch auf einigen Bildern ist deutlich zu sehen, dass Gras und Gestrüpp in den Zaun hineinreicht. Eine Stromführung wird dadurch unterbrochen. Das Hauptargument für die „Entnahme“ Danis sei das mehrmalige Überwinden von vorschriftsmäßigen Zäunen. Diese Zäune sehen auf keinen Fall so aus. Ergo wäre ein Grund für einen Schießbefehl auf gar keinen Fall gegeben. Zudem verstößt der Passus „mehrmaliges Überwinden von Zäunen“ in Wolfsmanagementplänen sowieso gegen EU-Recht und dürfte einer Klage einer Umweltorganisation nicht standhalten. Da der NABU seine Zustimmung zum Abschuss von Dani gegeben hat, könnten aber Basismitglieder von WWF und BUND auf ihre Vereine einwirken.

cof

 

 

 

Niedersachsen – Umweltministerium bestätigt Riss an Minishettyfohlen ohne DNA-Ergebnis abzuwarten

@ Pixabay – Minishettystute mit Fohlen, das zirka ein dreiviertel Jahr alt ist. Genau so alt soll auch das tote Fohlen in Niedersachsen gewesen sein. Allerdings sah das Fohlen auf den Bildern deutlich kleiner aus. Der Ernährungszustand wirkte nicht optimal.

Kaum wurde das Gnarrenburger Rudel im „Friedhofsgärtnergate Steinfeld“ entlastet, wird dem Rodewaldrudel oder Wölfen im Heidekreis eine neue Untat vorgeworfen. In Stöcken im Heidekreis soll ein Wolf eine Minishettymutterstute mit einem angeblich im März 2018 geborenen Fohlen angegriffen haben. Das Fohlen soll gerissen, und fast vollständig aufgefressen worden sein. Entsprechende Bilder machten in sozialen Netzwerken auf Wolfshasser- sowie Weidetierhalter- und Pferdehalterseiten schnell die Runde. Zu sehen war auf den Bildern ein dunkles Minishetty, mit einer Risswunde seitlich am Hals. Diese Wunde sah Verletzungen, die Pferde sich an Stacheldrähten zuziehen können, auf den ersten Blick sehr ähnlich. Dazu gab es ein weiteres Bild von einem sehr klein wirkenden Fohlen, bei dem nur noch Kopf und Vorderbeine zu sehen waren. Der Rest schien aufgefressen zu sein.

Das Umweltministerium bestätigt nach nur einem Tag, dass das Fohlen von einem Wolf gerissen worden sei, ohne ein Ergebnis eines DNA-Abstriches abzuwarten. Wie kann das sein?

Dass der Halter oder die Halterin des Tieres keinesfalls neutral mit der Situation umging, zeigt sich daran, dass er Wolfsberater und Presse zum gleichen Termin einbestellt hatte. So ist sichergestellt, dass in kürzester Zeit ziemlich einseitige Berichte über den Vorfall erscheinen werden. Der Besitzer der Tiere muss also vorher bereits entsprechend „gebrieft“ worden sein. Die Wolfshasserszene in Deutschland ist sehr gut vernetzt. Man gibt sich gegenseitig Tipps und gruselige Lügengeschichten, die schnell die Runde machen, weiter. In einer Regionalzeitung drückt der betoffene Pferdezüchter mächtig auf die Tränendrüse. Seine Kinder seien traumatisiert, heisst es. Sie hätten den schlimmen Anblick ertragen müssen. Es seien in der Nähe bereits Kälber gerissen worden. Ja, warum hat der Halter ein kleines Fohlen nicht besser geschützt, wenn er doch seit einiger Zeit weiß, dass das Rodewaldrudel oder auch andere Wölfe in der Nähe leben? Wolfsberater Wichmann wird auch in einem Print-Artikel in der Harke zitiert: darin macht er Tatsachenbehauptungen über den Wolf. Es sei nur noch die Frage, ob das Labor nachweisen könne, welchem Wolf die Untat nachzuweisen wäre. Wichmann ist Jäger. Große Teile der Jägerschaft in Niedersachsen sprechen sich offen gegen Wölfe aus, obwohl die Jägerschaft mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen offiziell beauftragt ist.  Kann also ein Wolfsberater wie Wichmann überhaupt neutral begutachten? Die Kreiszeitung hatte ihn im Oktober auf seiner Arbeit begleitetet. Dort beklagte er sich: „Das Ehrenamt ist für ihn zu einem zweiten Hauptamt geworden, bis zu 40 Stunden kostet es ihn in der Woche. „Und immer nur tote Tiere“, ächzt Wiechmann. So hat er sich den Posten damals nicht vorgestellt. Er und seine Kollegen werden immer erst dann gerufen, wenn der Riss Geschichte ist. Nach diesem Tag wirkt ihre Aufgabe auf mich wie Drecksarbeit.“ Weiter wurde er zitiert:  „Ob es sich um einen Unfall oder Riss – und wenn ja, von welchem Tier – handelt, findet der Wolfsberater nicht selbst heraus. Natürlich, Wiechmanns  (Die Kreiszeitung schrieb den Namen mit ie – es gibt aber in der Wolfsberater-Liste nur einen Hubert Wichmann keinen Hubert Wiechmann) Erfahrung ermöglicht ihm in den meisten Fällen eine Hypothese. Ob die zutrifft, weiß er aber erst, wenn das Wolfsbüro und das Forschungsinstitut Senckenberg in Wilhelmshaven den Bericht und die DNA-Spuren ausgewertet haben. „Vorher ist alles Spekulation.““ Hier der Link: https://www.kreiszeitung.de/lokales/nienburg/nienburg-weser-ort45437/immer-tote-tiere-10301965.html

Vorher ist alles Spekulation, sagte der Wolfsberater selber

In der Risstatistik ist der Fall bereits mit Ergebnis „Wolf“ eingetragen worden. Eine offizielle Pressemitteilung dazu gibt es von Lies noch nicht. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-161701.html

Interessant sind die Hinweise in der rechten Spalte der Liste. Hier ist angegeben, ob ein Mindestschutz vorhanden gewesen ist. Hier steckt auch der Detailteufel im Niedersächsischen Managementplan selber. Tierhalter müssen bei Pferden und Kühen keinen Schutz anwenden. Während erwachsene Kühe und normale Pferde überhaupt nicht auf dem Speiseplan von Wölfen stehen, können kranke und kleine Kälber sowie auch ein Minishettyfohlen schon Opfer werden. Besonders dann, wenn die Zäune so nachlässig erstellt worden sind, dass Fohlen und Kälber unter ihnen hindurch gelangen können, und nicht mehr zurückfinden. Vor dem Zaun haben sie auch keinen Schutz mehr von ihren Eltern. War dies auch im Fall des Fohlens im Heidekreis so? In einem Artikel in der Printausgabe der Harke ist der Zaun im Hintergrund zu sehen. Große Zwischenabstände bieten hier nicht nur Wölfen Gelegenheit, sondern auch wildernden Hunden.  Warum wurden Tierhalter vom Ministerium nicht entsprechend informiert? Stattdessen scheint der Umweltminister es vorzuziehen, mit der Lobby zu heulen und lieber Wolfsabschüsse zu fordern. Warum? Will man sich Entschädigungen ersparen? Entschädigungen für Kälber und kleine Pferde fallen nämlich unter „Billigkeitsleistungen“ und sind freiwillig. 

Pferderipper sind eine echte Gefahr, nicht nur für Pferde

In diesem Jahr sind schätzungsweise über 30 Pferde durch Pferderipper schwer verletzt worden, oder sogar gestorben. Nach dem Vorfall in Niedersachsen wartet die Pferdezeitung St.Georg sofort mit einem wolfskritischen Artikel auf. https://www.st-georg.de/news/ministerium-bestaetigt-ponyfohlen-in-niedersachsen-von-wolf-getoetet/?fbclid=IwAR0T5gHRm1HxRgWyqsO_cLnXBYiv0jjV-DfsBTslIuiURL68raUmQ_uLRCE

Über die Gefahr von Pferderippern ist in dieser Zeitung unsers Wissens nach noch nichts erschienen. Warum nicht? Schließlich ist die Gefahr für Pferde um ein vielfaches höher als durch den Wolf. Besonders gruselig. Viele Serienmörder in Deutschland probierten sich vorher an Pferden und anderen Tieren aus, bevor sie Menschen umbrachten.

Wir kämpfen für das CUXLAND-Rudel – www.change.org/cuxlandrudel

Unser Vereinsmitglied Bettina Wenk hat eine Petition für das CUXLAND-Rudel  http://www.change.org/cuxlandrudel eröffnet. Hier ist ihr Aufruf: 

 

 

Mein Name ist Bettina Wenk, ich lebe in Niedersachsen und empfinde die Berichterstattung über die Wölfe in ganz Deutschland als absolut erbärmlich. Jetzt soll ein ganzes Rudel von Jungwölfen erschossen werden, die mit ihrem allein erziehenden Vater im Cuxland leben. Die Mutter wurde vergangenes Jahr erschossen. Natürlich illegal. Hermann K. sollte als Wolfsberater die Wölfe schützen, doch er fordert stattdessen deren Ermordung.  Einem unter strengem Schutz stehenden Tier jedweden Riss an Nutztieren, ohne jeglichen Beweis, in die Schuhe zu schieben ist einfach nur dreist. Hier wird versucht in nie dagewesener Form auf dem Rücken der Wölfe negative Stimmung und Ängste in der Bevölkerung zu schüren, die völlig unbegründet sind. Angeheizt durch die Jagdlobby, eine tendenziöse Presseberichterstattung und die Politik wird versucht, die Wölfe wieder gänzlich auszuradieren. Dies kann man so nicht stehenlassen. Das „Wolfsmangement“ besteht leider meist aus Menschen, die entgegen der landläufigen Meinung mitnichten FÜR die Wölfe sind, ebenso verdienen einige der „Wolfsberater“ diesen Namen nicht.

 

Seit der Akte „Kurti“, die ich ungläubig in den Medien verfolgte, steht für mich fest, es ist absolut notwendig, dass Menschen sich für diese faszinierenden Tiere zu engagieren. Es kann nicht sein, dass nur aufgrund einiger weniger Schafzüchter, Nutztierhalter oder Landwirte, die nicht willens sind, ihre Bestände adäquat zu schützen, gleich nach einem Abschuss gerufen wird. Zumal jeder Riss und jede Schutzmaßnahme aus Steuermitteln gefördert wird. In deutschen Schlachthöfen sterben wesentlich mehr Tiere, als durch Wölfe und auch ein Blick in die Wildunfallstatistik ist lohnenswert. Ferner sterben rund 2.000.000 Millionen Wildtiere jährlich durch eine gnadenlose Bejagung. Doch damit nicht genug, jetzt will die Jägerschaft, oft mit politischen Amtsträgern besetzt, auch noch Wölfe mit auf die Todeslisten setzten. Dies ist absolut inakzeptabel und nicht nachvollziehbar. 

 

Da die Wölfe keine eigene Stimme haben um sich zu verteidigen, war es mir ein ganz besonderes Anliegen, diese Petition  zu starten.