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Kalb „to go“ in Niedersachsen

Nicht nur im Kernbereich des Cuxlandrudels in Niedersachsen kam es in im Laufe des Jahres immer wieder zu seltsamen Vorfällen mit Rindern. Angeblich hätten sich die Cuxlandwölfe und Wölfe in den angrenzenden Landkreisen auf das Reißen von Rindern, Kälbern und Kühen spezialisiert. Eine Spekulation, die uns merkwürdig erschien, denn Kühe sind durchaus wehrhaft. Wir waren ja daraufhin bereits im Cuxland unterwegs und haben Zäune kontrolliert. Das Ergebnis: Schutz war so wie wie nicht vorhanden. Zudem stehen die Nutztiere dort auch noch im Sumpf, was eigentlich unserer Meinung nach sogar tierschutzrechtliche Konsequenzen haben müsste. Außerdem vermuteten wir, dass nur dann ein Kalb zum Opfer eines Wolfes werden kann, wenn der Zaun derart desolat gebaut ist, dass es alleine hindurch schlüpfen kann, es in der freien Fläche auf sich gestellt ist, und bei einem Angriff nicht mehr von seiner Herde verteidigt werden kann. Unsere Vermutung hat sich nun bestätigt.

Hintergrund: Am 26.11.2017 wurde nun in Fischerhude bei Bremen ein nachweislich vom Wolf gerissenes Kuhkalb gefunden.  Ein Grund für unser Vereinsmitglied Petra Klages, sich die aktuelle Situation vor Ort mal genauer anzuschauen. Hier ist ihr Bericht:

„Auf einem Spaziergang entdeckte ich heute ein junges Rind (s. Fotos), welches sich auf einer absolut ungesicherten Weide neben der Weide, auf welchem sich seine Herde befand, vergnügte. Eigentlich entdeckte mein Schäferhund das Rind. Ich konnte meinen Hund zurückrufen und es gab keine unangenehme Überraschung für das junge Rind – ein Glück. Dieses Nutztier konnte sich unproblematisch von der eingezäunten Weide entfernen und von der schützenden Herde. Ein Wolf hätte hier – wieder einmal – leichtes Spiel und würde sich nur an den gedeckten Tisch begeben um eine leckere Mahlzeit, die der Nutztierhalter ihm bietet, zu verspeisen. Ich lebe nur ca. 20 KM von Fischerhude – dem Ort des letzten registrierten Wolfsrisses in Niedersachsen – entfernt und habe bislang keinen einzigen Schutzzaun gesehen, der geeignet wäre, Hunde oder Wölfe fernzuhalten.

Auf meine telefonische Anfrage bezüglich der Sicherheit der Zäune erklärte der Wolfsberater Herr Faß (der im kommenden Jahr ein Buch zum Thema herausbringt), dass er selbst zwar nicht vor Ort in Fischerhude war, sondern seine Kollegin, dass er jedoch davon ausgehe, dass auch dort kein entsprechender Schutz bestanden hätte. Erst jetzt – nach dem Wolfsriss – könne der Geschädigte Tierhalter finanzielle Hilfen für einen Wolfszaun beantragen. Lt. Herrn Faß würden häufig erst entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen, wenn der Wolf bereits ein Nutztier gerissen hätte. Präventiven Schutz erfahren also i. d. R. die Nutztiere der Landwirte und Hobbytierhalter nicht. Das ist für die getöteten Tiere tragisch, für die Nutztierhalter allerdings sicherlich keine Überraschung. Ärgerlich ist es, dass die Nutztierhalter unverständlicherweise – trotzdem der Wolf bereits vor vielen Jahren in seine Heimat zurückgekehrt ist – Schutzmaßnahmen außer Acht ließen und lassen. Vielleicht ist ihnen das Leben ihrer Tiere eben nichts – oder zu wenig – wert. Der eine oder andere Nutztierhalter ärgert sich möglicherweise über die eigene Ignoranz gegenüber dem Heimkehrer; den Wolf erfreut es, er hat leichtes Spiel.  Die Nutztierhalter hingegen verhalten sich „wolfsfreundlich“ und platzieren das Vieh so, dass der Wolf weder jagen, noch sich in anderer Weise bemühen muss. Er darf hier einfach ganz gemütlich und unbesorgt am gedeckten Tisch speisen. Die Weiden sind nicht gesichert, oder nicht so, wie es schon seit vielen Jahren empfohlen wird. Tatsächlich muss man hier schon fast vom verbotenen „anfüttern“ der Wölfe sprechen.“ (Petra Klages)

Auf den Bildern ist das Kalb zu sehen, welches durch die Umzäunung hindurch ist und sich nun frei auf einer Wiese bewegt. Bei einem Angriff durch Hunde, Wölfe oder Füchse wäre es alleine auf sich gestellt. Auf den weiteren Bildern wird die Umgebung erkennbar. Von einem zweiten Zaun weit und breit keine Spur. Bevor Nutztierhalter und Politiker populistisch Abschüsse fordern, sollten sie erst einmal ihre Hausaufgaben machen.

 

 

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Wolfsschutz:

View Comments (46)

  • Tierhalter, die so verantwortungslos mit ihren Tieren umgehen, sollten die Tiere entzogen werden und zwar ohne jegliche Erstattung! Jeder hat für die Absicherung von seinem Eigentum zu sorgen und dazu gehören schlicht und ergreifend auch Haus, Hof und die eigenen Tiere! Wer dazu geistig nicht in der Lage ist sollte sich selbst eingestehen, daß er unmündig ist und sollte sich eine andere Nebenbeschäftigung suchen, wofür er keine große Verantwortung tragen muß.
    Nach einem Riß, verursacht durch wen auch immer, herumproleten und den Wolf für die eigenen Unzulänglichkeit verantwortlich machen und das möglichst noch mit Hilfe diverser Presse-Schreiberlinge ist halt viel einfacher! Dazu gehört meist noch ein Grünrock oder Politiker in Verwandtschaftsnähe und ein Kindergarten in unmittelbarer Nähe (bis 3 km) dann paßt die Story!
    Wenn man sich dann noch überlegt, daß sog. Nutz-Tierhalter vom Land/Kreis auch noch 80 % für einen Schutzzaun erhalten, den wir (die anderen Bürger) bezahlen, ohne am Gewinn beim Verkauf beteiligt zu sein und der Rest am Ende des Jahres möglichst auch noch steuerlich geltend gemacht wird, muß man sich schon einige Fragen als fast unbeteiligter Bürger stellen. Ein evtl. Wolfsriß wird schlussendlich auch von uns Bürgern bezahlt.
    Eines ist aber sicher, ein Wolfsriß ist in der Regel für das Tier wahrscheinlich schmerzloser, als ein Verkauf und ein anschließender Transport (ohne Futter und Wasser) über tausende von Kilometer in die Türkei oder in den Libanon, wo sie dann auf übelste Art und Weise gequält und irgendwann zu Tode kommen.
    Film hierzu in der Mediathek: "Geheimsache Tiertransport!"
    Aber um dies zu erleben brauchen wir nicht einmal in`s Ausland gehen, das können wir auch jeden Tag hier in unserem so scheinheiligen christlichen Deutschland erleben!
    Wie heißt doch dieser dämliche Spruch bei uns: "Das kann ich nicht mit ansehen!" Nichts dagegen tun und weiterhin nach dem Motto leben: "Geiz ist geil, wo ist das nächste Billig - Angebot!"

    • Auf den Punkt gebracht. Diese Art der Tierhaltung lässt darüberhinaus den Verdacht aufkommen, die Besitzer zielen bewusst darauf ab, dass der Wolf ihre Tiere reißt, um dann sofort nach Abschuss der Wölfe zu schreien. Es ist kein Geheimnis, dass Jäger und Landwirte in vielen Orten entweder sehr eng verbandelt sind, oder beides in einer Person. "Anfüttern" hört sich dann gar nicht mehr so abwegig an.

    • Genau so sehe ich viele Tier Halter! Ich habe während meiner Kontrollen als Tierschutz Beauftragte des Dt. Tierschutz Bundes einiges erlebt. So.z.B. konnte ich bei Haltern von Schafen, ganz gleich,ob Hobby Haltung oder Schäfer, oftmals beobachten, dass über längere Zeit in der Herde kranke Tiere zu sehen waren. Wurde ich bei den Haltern vorstellig, um diesen Zustand zu monieren, bekam ich Antworten wie z.B., er, der Halter hätte ja schon mal was gemacht, aber es hätte nicht geholfen und einen Tierarzt zu holen, koste mehr, als der für den Verkauf des Tieres bekommt. Also, kein Tierarzt! Und im Übrigen, solle ich doch mal nach Australien "gehen" und sehen, wie dort die Schafe gehalten werden. Diesen Tier Haltern bedeuten ihre Tiere nicht viel und dem entsprechend verhalten sie sich auch den Tieren gegenüber, lassen sie leiden z.B. Moderhinke. Das deckt sich mit der Beobachtung von mehreren Tier Schützern, die überall zum Leidwesen fest stellen, dass Nutz Tiere ganz schlecht oder gar nicht geschützt wurden/werden. Genau diese Menschen sind es, die nach einem Riss sofort den Weg in Richtung Medien einschlagen und am lautesten schreien und Halb- oder Unwahrheiten verbreiten. Genau so verantwortungslos handeln in meinen Augen Politiker, die sich von solchen Lügnern voll lullen lassen und sofort eine Abschuss Genehmigung für Wölfe beantragen, anstatt solche Vorfälle genau und intensiv von unabhängigen Prüfern überprüfen zu lassen. Es ist schon beschämend, dass es in unserem Land so viele Lügner und Intriganten gibt, denen ein Tier Leben gar nichts bedeutet und ich vermute einmal, dass es genau die Menschen sind, die sich auch anderen Menschen gegenüber intrigant verhalten, ganz gleich, ob der Anders dabei zu Grunde geht, oder nicht! In diesem Falle soll unvernünftiger Weise und verantwortungslos ein ganzes Rudel getötet werden, was auf alle Fälle verhindert werden muss, in dem wir uns alle zusammen schließen und der Landes Regierung zeigen, dass es so nicht gehen kann in Deutschland, sondern dass genau die Regierung Verantwortung übernehmen muss. Bei der Vorgehensweise gegen MT6 hat m.E. nach unsere Landes Regierung vollkommen versagt. Solch eine Aktionen, wie sie mit dem Cuxland Rudel geplant ist, ist nicht vertretbar und verantwortungslos in hohem Maße! Vor allem die Parteien mit dem "C" vor dem Partei Namen, dass ursprünglich einmal "christlich" bedeuten sollte, sind die Schlimmsten, denn deren Verhalten ist alles Andere, als christlich! Von mehreren Tier/Umwelt Schützern sind ja nun viele Fotos erstellt worden, die beweisen, wie lapidar der "Schutz" von Nutz Tieren gehandhabt wird , dadurch Wölfe regelrecht angelockt, danach zum Bösewicht abgestempelt werden und es mit ihrem Leben bezahlen müssen. Eine Schande, denn auch hier versagt unsere Landes Regierung erneut! Meines Wissens ist es verboten, Wölfe durch "anfüttern" an zu locken. Da fragt man sich, ob solche Nutz Tier Halter nicht angezeigt werden können. Es wäre an der Zeit, dieses sinnlose Töten seitens einiger Landes Regierungen zu stoppen.

    • Diese Worte sprechen mir aus der Seele. Millionenfache Tiermisshandlungen täglich und kaum ein Politiker oder Verbraucher regt sich auf, aber wenn der Wolf auftaucht, dann überschlagen sich die Reaktionen. Solch eine Scheinheiligkeit und Ignoranz ist für mich schwer auszuhalten

  • Zäune nicht effektiv bauen, insgesamt nicht so genau hinsehen - bis es passiert. Der böööse Wolf hat zugeschlagen. Dann Riesengeschrei in den Medien.
    Warum? Hat es einen doppelten Nutzen, ist es gar gewollt, dass vor allem männliche Kälber auf diese Weise entsorgt werden? Weil sie sich nicht rechnen? http://bit.ly/1UhfzlJ
    Und damit dann gleich auch den Wolf stigmatisieren und Stimmung machen zum Abschuss?
    Auf dem Land ist oft Vetternwirtschaft, man hält zusammen.
    Wie wertvoll ihnen ihre sogen. "Nutz"tiere sind kann man auch hier beeindruckend sehen: http://bit.ly/1zMKCLR
    Wie kann man die Tiere vor solchen Menschen schützen - außer durch ganz viel Aufklärung?

    • Lobbyismus überall - bis in die kleinste Kommune?
      Ob Landwirte oder Jäger - - - es gibt überall solche und sonne (grins)!
      Unser Tierschutzgesetz ist überholungsbedürftig, die Politik ist seit langer Zeit entsprechend gefragt. Erst danach kann die Verwaltung entsprechend der Gesetzgebung agieren.
      Haben "ALLE" Bürger ihren Vorstellungen entsprechend gewählt?

      • Wer kennt einen Politiker, der sich für Den Schutz der Natur, für Wild - und Nutztiere einsetzt? Der die Jagd generell verbietet? Der nicht zur Kenntnis nimmt, dass die Landwirtschaft bereits durch Gülleüberdüngung und Einsatz von Pestiziden den Boden vergiftet hat und damit alle ehemals vorhandenen Lebewesen? Es geht nur um Macht!

  • Zitat von chwolf.org
    Vor allem im Kerngebiet des Calandarudels sieht man eindeutig, dass die hervorragend um­gesetzten Herdenschutzmassnahmen funktionieren und Signalwirkung haben. Auf allen von CHWOLF unterstützten Alpen im Einzugsgebiet der Wolfsfamilie gab es seit 2013 keinen nach­gewiesenen Schaden mehr durch Wolfsangriffe, obwohl das Rudel 2016 bereits zum fünften Mal in Folge Welpen gross zog! Dieser grosse Erfolg ist für die Akzeptanz des Wolfes in der Schweiz von grosser Bedeutung und zeigt, dass es bei kompetentem Einsatz der Herden­schutzmassnahmen auch in einem Wolfsgebiet sehr wohl möglich ist, die Schafe erfolgreich gegen Wolfsangriffe zu schützen.
    Zitat Ende

    In dem Sinne sollte man sich auch dort die erfolgreiche Arbeit von anderen zum Vorbild nehmen. Das Problem sehe ich aber mehr darin, dass offensichtlich der Wille einiger Tierzüchter und Halter ein wenig Aufwand zu betreiben zu fehlen scheint. Möglicherweise ist der Knackpunkt aber auch wirklich dass erst nach einem Riss Zuschüsse für Sicherungsmassnahmen beantragt werden können.

    Die Lösung
    Ich würde mir wünschen, dass es in Gebieten in denen der Wolf wieder heimisch ist ein Gesetz zur Verpflichtung zu den nötigsten Herdenschutzmassnahmen gibt und diese regelmässig vom Amtstierarzt kontrolliert und abgenommen werden müssen, sowie dass Amtstierärzte Infoblätter und Informationen weitergeben müssen um die Halter dabei zu unterstützen und anzuleiten. Und vom Staat würde ich mir wünschen, dass er die Tierhalter finanziell bei der ersten Aufrüstung der Sicherheitsmassnahmen unterstützt.

    Ich hoffe das bleibt kein Traum.

    • Hallo Brigitte, zunächst danke für Deinen Kommentar! Im Bezug auf die Unterstützung des Staates gibt es bereits Geld für die Aufrüstung. Die Nutztierhalter erhalten 80 Prozent der Kosten erstattet. Nur wird das nicht angenommen! Und wer zu faul ist, sich darüber zu informieren, der will seine Tiere einfach nicht schützen!

      • Wow 80 Prozent werden erstattet das ist ja super ! Dann kann ich das noch weniger verstehen, warum das nicht sofort genutzt wird. Ich denke wirklich wir brauchen daher eine gesetzliche Verpflichtung für vordefinierte Herdenschutzmassnahmen und die Kontrolle dieser, da das offensichtlich freiwillig nicht genug umgesetzt wird. Es sollte natürlich auch Strafen bei Verstössen geben. Ich meine Tierschutz ist doch sonst so wichtig, warum nicht auch in diesem Punkt ? Wäre toll wenn Ihr das politisch fordern könntet. Und ich meine was spräche dagegen wenn Amtstierärzte die sowieso in jedem Tierzuchtbetrieb mal vorbei schauen sollten, dann die Aufklärung übernehmen würden , sehr geeignet für die ganz infofaulen Züchter. Ich finde Prämien für besonders gute Umsetzung wären auch noch ein Anreiz.

      • Tierhalter, die in einem Wolfsgebiet ihre Weide Tiere nicht ordnungsgemäß schützen, fordern provokativ (wahrscheinlich mit Unterstützung der Jäger Lobby) einen Wolfsriss heraus, um damit militant auftretende Wolfshasser zu unterstützen, die vor nichts zurück schrecken, um ihr Ziel zu erreichen. Ihre Weide Tiere, die sie ja so ins Herz geschlossen haben, sind ihnen kaum etwas wert. Das kann man auch daran erkennen, dass sie zu ignorant und zu faul sind, die ihnen bereits im Vorfeld zustehenden Zuschüsse für den Weide Schutz zu beantragen, obwohl diese Branche ansonsten stets durch Geld Geilheit auffällt. Ohne mit der Wimper zu zucken, oder vielleicht ein schlechtes Gewissen zu haben, opfern sie ihre Tiere. Intriganter und infamer geht es nun wirklich nicht.

  • Es ist fast immer und fast überall dasselbe: Der Schutz der Herden istgar nicht beabsichtigt, denn dann gäbe es ja keinen Grund mehr, die ungeliebten Wölfe abzuknallen. Darin sind sich Nutztierhalter, ein Teil der Jägerschaft und korrupte Politiker einig. Es werden also bewusst "Köder" für die Wölfe ausgelegt, und wenn sie dann zuschlagen, dann war es wiedermal der böse Wolf ... und wenn diese - bewusse provozierten - Vorfälle dann in den Köpfen der märchengläubigen Bevölkerung oft genug wahrgenommen werden, dann ist es kein Wunder, wenn allles danch schreit, den Wolf zu beseitigen, nach jahrelanger, mühevoller und kostspieliger Wiederansiedlung. Wie blöd sind wir Menschen eigentlich, dass wir nicht begreifen wollen, dass Menschen früher mit dem Wolf leben konnten, hdie Menscheneute aber mit unseren hochtechnisierten Möglichkeiten angeblich nicht mehr.
    Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg
    und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

  • Wenn da nicht, wie bereits vermutet, Kalkül dahintersteckt, ist es zumindest mal wieder ein typisches Beispiel für die abscheuliche Tendenz des Menschen, alles an Lebewesen auszurotten, was ihm persönlich gerade lästig erscheint. Wir sollten und über die Rückkehr der Wölfe freuen und uns Gedanken darüber machen, wie sie in dieser völlig vom Menschen annektierten und zugebauten Welt einen Platz finden können, statt schon WIEDER zu versuchen, sie auszurotten! Das gleiche gilt für Insekten und Vögel! Meine Mutter sitzt traurig in ihrem Haus mit Garten am Fluss und wartet, dass auch nur ein Vogel in ihrer Vogelfutteroase landet...
    Es muss endlich ein Umdenken stattfinden! Und bitte acuh bei Euch, liebe Wolfskämpfer: Warum teilt ihr Wesen in NUTZtiere und HOBBYtiere ein?? Ich finde das furchtbar, Lebewesen anhand ihrer Funktion für den Menschen zu klassifizieren...

  • Ich habe die Petition zur Rettung des Cuxlandrudels unterschrieben. Trotzdem ist Ihr Artikel schon reichlich problematisch. Denn wenn Sie etwa auch Füchse als potentiellen Gefahrenherd für ein junges Rind mit aufzählen, zeigt das eigentlich nur, dass Sie nun wirklich überhaupt keine Ahnung haben. Und wenn, wie Sie schreiben, Ihr eigener Hund zum Glück von Ihnen zurück gerufen werden konnte, dann ist auch das problematisch. Es sollte nämlich keine Frage des Glücks sein, ob frei laufende Hunde nun zu ihrem Frauchen zurück laufen oder aber nicht. Es sollte schlicht selbstverständlich sein. Davon abgesehen dürften viele gerade kleinere Landwirte nicht in der Lage sein, präventiv einen Schutzzaun zu erreichten, dessen Kosten locker in den vierstelligen Euro-Bereich gehen. Fazit: Auch Ihnen scheint Populismus nicht ganz fremd zu sein. Dem Wolf und seiner Sache nützen solche Artikel aus meiner Sicht rein gar nichts, sie sind viel zu leicht auszuhebeln.
    Beste Grüße Ihnen!
    Karsten Leifeld

  • Nutztierhalter wollen mit den Tieren Geld verdienen, damit müssen die Kosten runter.
    Vor vielen Jahren haben wir mal auf einer Weide beobachtet, wie einige Rabenvögel sich über neugebohrene Lämmer her machten. Bei einem war bereits die Schädeldecke aufgehackt bei einem anderen fehlte die Augen.
    Wir haben den Schäfer informiert. Reaktion..... wegen sowas würde man sich nicht ins Auto setzten, das sei halt Natur.
    Kann sein, daß das ein Einzelfall ist,es Zeigt jedoch die Grundhaltung. Neugeboren ist es halt noch nichts wert. Je dichter man an die Vermarktungsreife kommt, desto heftiger die Beschwerden.

  • Öfters gehe ich mal mit meiner Hündin in Fischerhude spazieren, das absolute Vorzeigeörtchen des Flecken Ottersberg in den mehr Gelder fließen als in sonstige Orte des Fleckens. Genau dies ist auch meine Beobachtung. UND während der Brut und Setzzeit hängen dort immer mehr selbst ausgedruckte laminierte Zettel, dass jegliche Hunde, die nicht angeleint sind abgeschossen werden. Mir erscheint es so, dass in Fischerhude die Jägerschaft besonders "aufmerksam" ist und eine große Lobby hat.
    Klar werden dann auch sehr schnell Worte laut, dass der Wolf alles zerstöre und deshalb zum Abschuss frei gegeben werden soll.
    Die Grünröcke haben auch hier nicht die Hege ubd Pflege verinnerlicht.

    • Ich lese immer wieder: Zucht und Hobbyzucht? Nein - es geht nicht selten um Vermehrung bzw. um Kommerz im Sinne von Nebentätigkeiten, in die möglichst wenig vor investiert werden soll.
      Es soll z.B. auch ein Nebengewerbe dafür angemeldet sein.
      Meinen Vorrednern muss ich leider den Grundsätzen entsprechend zustimmen.

  • Die Meinung, die hier vorherrscht, ist ja ziemlich eindeutig, und ich schließe mich ihr auf ganzer Linie an. Ich denke, Wolfs- und Nutztierschutz muss sich vereinen lassen - mir kann keiner sagen, dass wir im 21. Jahrhundert imstande sind, über ein virtuelles Netz Datenmassen von einer Ecke der Welt in die andere zu transferieren, aber dem bösen Wolf plötzlich machtlos gegenüberstehen und nur noch die Flinte anlegen können.

    Nichtsdestotrotz finde ich es nicht gut, wenn hier über die Tierhalter pauschalisiert wird. Ich bin mir nicht über die finanziellen Mittel für Zäune ganz im Klaren, meine mich aber zu erinnern, dass es nicht ganz so leicht machbar ist, wie gerne dargestellt wird. Hier müsste i.m.A. die Politik einschreiten, die ausreichenden Schutz in Wolfsgebieten verpflichtend macht und diesen dafür aber auch zu 100% finanziert. Als Steuerzahlerin trage ich das gerne bei.
    Was ich nämlich am Ende noch sagen möchte: Die Rinder und Schafe, die angefallen werden, gehören zu den letzten wenigen, deren Leben noch einigermaßen lebenswert ist. Der Großteil der Tiere sieht sein Leben lang kein Tageslicht. Wirtschaftlich sind Bauern, die auf Weidehaltung setzen, weit weniger konkurrenzfähig als die Massentierhaltungsgiganten - woher sollen sie dann auch noch das teure Geld für Zäune nehmen?
    Wie gesagt, ich bin absolut für den Wolfsschutz und dort liegt auch meine persönliche klare Priorität. Aber ich wünsche mir auch eine Welt, in der mehr Kühe wieder draußen grasen können, nicht weniger. Deswegen müssen wir darauf aufpassen, dass der Wolfsschutz nicht dazu führt, dass die letzten Bauern ihr Vieh in die Ställe zerren.

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