Kita lehnt Spende von zwei neuen Ziegen und rissfestem Zaun von Wolfsschutz-Deutschland ab

Pressemitteilung, 17. August 2018

„Schade, dass die Kindertagesstätte unser Angebot nicht annehmen will“, kommentierte die Erste Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. die Reaktion der Kita-Leitung im Oberlausitzer Rothenburg-Uhsmannsdorf. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. wollte der Kita einen rissfesten Zaun und zwei neue Ziegen spenden, nachdem dort mit Lolek und Bolek zwei Ziegen vermutlich von einem Wolf gerissen worden waren.

Wie Sommer erklärte, sei ein Vereinsmitglied von Wolfsschutz-Deutschland  am Dienstag vor Ort gewesen und habe sich die Zaunsituation angesehen. Fotos würden zeigen, dass im rückseitigen Bereich kein ausreichender Schutz gegen wildernde Hunde und auch Wölfe vorhanden sei. Sommer: „Wir fragen uns deshalb auch, wie es passieren konnte, dass hier mehr als 14 Tage abgewartet und erst auf den zweiten Riss gewartet worden ist, bevor man über Sicherungsmaßnahmen nachgedacht hat.“

Kein rissfester Zaun und dennoch soll Wolf getötet werden

Sehr erstaunt sei man, dass in der Internetzeitung „Jagderleben“ bereits von einer vorgesehenen „Entnahme“, also Tötung des Wolfes die Rede sei, obwohl  der Zaun nicht wolfssicher gewesen sei.  Auch sei es völlig unangebracht, jetzt die Sicherheit von Kindern ins Spiel zu bringen. Schließlich haben die Risse nachts stattgefunden, wenn sich  kein Kind dort aufhalte.

„Unserem Verein liegt der Schutz des Wolfes besonders am Herzen, aber wir haben auch ein offenes Ohr für Weidetierhalter, die Hilfe benötigen und die Hilfe annehmen möchten. Im Fall von Lolek und Bolek fühlen wir selbstverständlich auch mit den Kindern mit, die bedauernswerter Weise ihre Streicheltiere verloren haben.“  Gerade jetzt benötige das Gehege der Kita einen sicheren Zaun, der künftige Übergriffe unmöglich mache, so Sommer. Über das Spendenangebot hatte der Verein auch die Rothenburger Bürgermeisterin Heike Böhm informiert.

Warum kein besserer Zaunschutz nach dem ersten Riss?

Wie Sommer ausführt, wolle natürlich niemand die pädagogischen Fähigkeiten der Kita-Mitarbeiter  anzweifeln,  man sei  nur etwas verwundert über den risikofreudigen Umgang mit anvertrauten Tieren, denn schon beim ersten Ziegenriss hätte man über einen besseren Zaunschutz nachdenken können.

Sommer: “ Es ist immens wichtig für Kinder, die Möglichkeit zu haben, mit Tieren aufzuwachsen und so auch Mitgefühl für andere Lebewesen zu entwickeln. Dieses Mitgefühl sei für Wolf und Ziegen gleichermaßen wichtig.“

Hier die PM als PDF-Datei: PM_Kita_lehnt_Spende_von_Ziegen_ab

 

 

 

 

 

 

11 Gedanken zu „Kita lehnt Spende von zwei neuen Ziegen und rissfestem Zaun von Wolfsschutz-Deutschland ab

  1. Das tut mir für die Kinder sehr leid und auch für die Ziegen. Hätte nicht passieren müssen. Ich hoffe , dass man nach dem Riss der Ziegen den Kindern kein falsches Bild vom Wolf vermittelt. Vielleicht reicht die Ehrlichkeit dazu, dass der Fehler bei den Erbauern des Zaunes lag und nicht beim Graupelz bzw. einem Hund. Wenn Kinder schon wieder mir Vorurteilen gegen gewisse Tiere aufwachsen oder ihnen falsches Wissen darüber vermittelt wird, kann man viel kaputt machen. Rotkäppchen is everywhere !

  2. Es zeugt von einem sehr großzügigen Angebot des Wolfsschutz Deutschland, den Kindern die beiden Ziegenlämmer und den Zaun zu ersetzen. Schade, dass die Kita das Angebot ablehnt. Glaubt sie wirklich, sich in die Abhängigkeit des Wolfsschutz-Vereins zu begeben? Ich meine, hier sollte die Wiedergutmachung gegenüber den Kindern im Vordergrund stehen.

  3. Sehr traurig, aber leider passiert R.I.P. Kleine Engel < 3.
    Die Untersuchungen werden zeigen,ob es definitiv ein Wolf war.
    Eine Teilschuld trägt leider auch der Kindergarten und die falsche Erziehung zum Thema Wolf.
    Das beginnt im Kleinkindalter mit Märchen wie Rotkäppchen und der böse Wolf. Märchen sind phantastisch für Kinder, aber bei Bestimmten gehört eine logische Erklärung im Nachhinein dazu.
    Wie sollen Kinder den Wolf positiv werten, wenn er schon Elternhaus negativ vermittelt wird.

    Das Verhalten des Kindergartens ist auf der einen Seite zu akzeptieren, aber auf anderen Seite pädagogisch nicht wertvoll.

    Der Urvater all unseren Hunde < 3

  4. Fragwürdiges Verhalten der KITA. Im Vorfeld und Nachhinein. Auch ohne Wolf, Diebe, Tier-Hasser und anderes Fragwürdiges, des Nachts gehören solche Tiere in einen verschließbaren Stall.

  5. M. E. sind Weidetierhalter aus Tierschutzgründen sogar verpflichtet, ihre Weidetiere so zu sichern, dass von aussen kein Raubtier eindringen kann. Dieses gilt nicht nur für Hühner (gegen Fuchs, Marder und Habicht) sondern auch bei größeren Weidetieren gegen den Wolf. Der ist auf natürliche Weise bei uns wieder heimisch geworden und nicht ausgesetzt und zu rein jagdlichen Zwecken wie Fasan und Damwild. Wenn ich also weiss, das in meiner Region Wölfe leben, verstoße ich sogar gegen dass Tierschutzgesetz, wenn ich meine Tiere nicht genügend absichere.
    Spätestens nach dem zweiten Ziegenriss hättet ihr Strafanzeige erstatten sollen gegen die Kita Leiterin. Wäre gespannt, wie Gerichte damit umgehen.

    1. stimmt, bin ganz Ihrer Meinung, Herr Steiger! Tierhaltung ohne Schutz dieser Tiere ist unverantwortlich! Noch merkwürdiger finde ich, dass das großzügige Angebot von Wolfsschutz Deutschland nicht angenommen wurde! Es handelt sich hier ja nicht um Bestechung, weil Wolfsschutz Deutschland keinen geldwerten Vorteil daraus zieht.

  6. Die Geschichte ist eigentlich klar. Da wird eine Ziege – von wem auch immer – gerissen. Man möchte annehmen, dass dies umgehend die Errichtung eines entsprechenden Schutzzaunes zur Folge hat. Schließlich steht nicht nur das Leben der 2. Ziege auf dem Spiel, (vorgeblich) fürchtet man nun auch um die Sicherheit der Kinder. Tatsächlich wird jedoch weder von der Kita noch den aufgebrachten Eltern umgehend ein solcher Zaun aufgestellt. Deren ausschließlich plakativen Bedenken fällt die zweite Ziege zum Opfer. Da erscheint die anschließende Ablehnung zweier Ziegen samt erforderlicher Schutzeinrichtung nur logisch. Nähme man dieses Geschenk an, würde zu offensichtlich, dass
    – man sich, angesichts des eigenen Unvermögens, rechtzeitig fachlichen Rat und Unterstützung beim Wolfsschutz Deutschland hätte holen.
    – die zweite Ziege sterben musste, weil man die, nach dem Tod der ersten Ziege verstrichene Zeit, statt in geeignete Sicherheitsmaßnahmen für den Aufbau des „Feindbildes Wolf“ vergeudet hat.
    Es sei denn, es ging weder um die Ziege(n) noch um die Kinder, sondern schlicht darum, dass angesichts entsprechender Schutzmaßnahmen (lediglich) die Wolfabschuss-Argumente eines Jägers drauf gegangen wären…

  7. Ich hoffe sehr, dass ein Elternteil die Erzieherin zur Rechenschaft zieht. Ihr Schreiben an den Verein und die Wortwahl („bitches“ was ich im übrigen nicht mit „Wolfsschützer“ in Verbindung bringen kann) zeugt von einem Fanatismus und einer Unbeherrschtheit, die bezüglich der Kinder für meine Begriffe sogar gefährlich ist… Die Kiga -Behörde sollte bezüglich der Ausdrucksweise und Vorgehensweise der Dame informiert werden. Alles Andere wäre nur ein WEGSEHEN und DULDEN… Wollen wir das ? Wenn es um die Kinder geht ?

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