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Faktencheck mit Zaunskandal zum Schießbefehl auf Wolf Dani in Schleswig-Holstein – Wir fordern den Rücktritt von Umweltminister Albrecht (Grüne)

Aktuelle Zaunkontrollen –  in Kooperation mit der Facebookseite „Gegen Welpenimporte“ –  im Gebiet des von der Tötung bedrohten Wolfs Dani (GW 924m) im Landkreis Pinneberg am 02.02.19 zeigen derart skandalöse Zustände auf, dass wir uns gezwungen sehen, den Rücktritt von Umweltminister Albrecht (Grüne) zu fordern. Der Minister hat ganz eindeutig seine Zustimmung vor einem rein politischen Hintergrund gegeben. Damit macht er sich unserer Ansicht nach endgültig zur Marionette von Lobbyinteressen, statt sich pflichtgemäß im Wählerauftrag darauf zu konzentrieren, die EU-Verträge, die auch Deutschland mit unterschrieben hat, umzusetzen. Der Umweltminister von Schleswig-Holstein will mutmaßlich wohl gar keinem Wolf eine Chance in seinem Bundesland geben. 

Auf den Fotos sind Schafe zu sehen, die von alleine über Minilitzen gestiegen sind und außerhalb von der Weide völlig ohne Schutz grasen. Wir waren in acht verschiedenen Orten im Landkreis.  Wir zeigen hier Zäune, die von der Straße aus einigermaßen in Ordnung aussehen, doch von hinten und von der Seite aus offenbart sich ein wahres Fiasko. 

Ein Umweltminister, der unter derartigen Umständen eine Abschusserlaubnis auf ein streng geschütztes Tier erteilt, ist als Umweltminister nicht mehr tragbar. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass Albrecht den Antrag auf das Töten auch noch selber gestellt haben soll. Wir fordern außerdem, dass der Schießbefehl sofort zurückgenommen wird. 

Krempe

Die Schafe sind einfach über die Litze gestiegen und weiden nun außerhalb eines jeden Zaunes. Schutz: Null
Nur eine Litze befindet sich in 48 Zentimeter Höhe.
Dieser Zaun hat nur eine Litze.

 

Krempe/Grevenkop

Die Schafe weiden hier hinter einer Litze von 35 Zentimetern.
Hier ist der Schutzwert für die Schafe gleich Null.
Eine Litze in Höhe von 35 Zentimetern.
Schütz so jemand, der seine Tiere wirklich liebt?

Lutzhorn

Riesenlücke zwischen Zaun und Boden.
Riesenlücke zwischen Zaun und Boden.
Die gleiche Weide von hinten.
Vorne Wildzaun, hinten gar kein Zaun.
Kein Zaun.
Rest von Litzen.

 

Steinberg/SH

Hier liegt der Zaun fast komplett auf dem Boden.
Vorne sieht der Zaun intakt aus – hinten ist er nicht mehr vorhanden.
Ende des Zaunes, die Schafe stehen auf dem völlig offenen Gelände.
Ansicht von der Straße aus, Höhe 1,04 Meter. Man könnte glauben, dies wäre ein fachgerechter Zaun, ist er aber nicht.
Der liegende Zaun noch einmal näher betrachtet
Hinten pfui.
Vorne zur Straße hin sieht der Zaun okay aus.
Sicht von der Straße aus.

 

Hohenfelde

Das ist ein so genanntes Wolfsabweisendes Netz, aber nicht rundum geschlossen.
Sieht auf den ersten Blick professionell aus, ist es aber nicht, da hinten offen.
Riesenlücke.

 

 

Klein Offenseth

Ansicht von der Straße aus.
Zaunhöhe dahinter: kniehoch.
Nur eine Litze und Zaunhöhe kniehoch.
Eine Litze und kniehoch.
Von hinten ist die Weide völlig offen.
So stellt sich der Zaun von vorne dar.

 

Itzehoe

Weide von hinten: Nur eine Litze in Kniehöhe.
Zaun von der Seite: Nur eine Litze in Kniehöhe.
An einigen Stellen weist die Litze nicht einmal Kniehöhe auf.
So sieht die Weide von der Straße aus aus. Vorgetäuscht wird ein Standardzaun in 90 Zentimeter Höhe.

Tensbüttel

Zaun kniehoch.

 

Und so sieht ein wolfsabweisendes Netz wirklich aus!

Dies ist ein wolfsabweisendes Netz in Höhe von 1,05 Metern. Spezielle Anker halten es auf dem Boden.
Das gelbe Band ist eine so genannte obere Litze, mit dem der Zaun auf 1,20 Meter erhöht werden kann. Im Fall von Dani wurde dies nicht einmal versucht.

 

06.02.19 RICHTIGSTELLUNG

Es hat sich leider in Rücksprache mit dem Hersteller herausgestellt, dass das Zaunprüfgerät nicht richtig angewendet worden ist bei obigem Außeneinsatz. Normalerweise verwenden wir Geräte eines anderen Herstellers, so dass dies nicht gleich aufgefallen ist. Der Stromtest ist also bei allen Kontrollen nicht gültig. Allerdings hat dies nur bei dem wolfssicheren Netz überhaupt einen Einfluss, da alle anderen Zäune lediglich knie- bis wadenhoch waren und nicht geschlossen gewesen sind.

Wir können aber de facto nicht beweisen, dass auf dem grünen, wolfsabweisenden Netz kein Strom gewesen ist. Was dennoch Fakt ist, ist die Lücke von zirka 30 Zentimetern, zwischen den Stäben. Unsere Vermutung ist, dass Dani den Zaun nicht übersprungen hat, sondern durch diese Lücke gelangt ist und beim Angriff kein Strom auf dem Zaun war. Da Wolfsberater und andere Fachleute erst Stunden später den Fall betrachten, kann in dieser Zeit leicht Strom hergestellt werden. Wir bedauern sehr, dass wir das mit unserer Messung NICHT bestätigen konnten.

Wir ziehen daraus die Konsequenz, dass Zaunkontrollen künftig nur noch im Beisein von Vorstandsmitgliedern vorgenommen werden.

Wolfsschutz:

View Comments (85)

  • Es ist skandalös , dass die Politiker es sich so einfach machen. Das hätte ich schon gar nicht von einem grünem Politiker vermutet. Welche Partei kann man jetzt noch wählen, wenn selbst die Grünen nicht hinter dem Wolfschutz stehen ?

  • Die Fotos zeigen doch nun eindeutig, dass hier gezielt der Schutz des Wolfes ausgehebelt wird! Das muss doch nun Beweis genug sein... Es geht ganz offensichtlich darum, das Tier zu töten, ich nenne es ermorden!
    Ich bin nur noch fassungslos.

  • Bitte an die Natur anstatt Macht und Geld zu denken. Es ist nicht schwierig, Seite an Seite mit dem Wolf zu leben. Man muss sich nur etwas Mühe geben.

  • Ihr Lieben! Ich bin sehr traurig über diese Ausnahmen, die man konstruiert, um doch angeblich gefährliche Wölfe abschießen zu können. Ich bin Mitglied im Wolfschutzbund. Ich habe die Wolfschutzverordnung von Brandenburg geprüft. Ich habe selbst in der Landwirtschaft gearbeitet und kenne wolfssichere Zaunmodelle für Schafe. Bitte meldet Euch, wenn ich Euch irgendwie praktisch unterstützen kann. Das Vorgehen und das Aushebeln der internationalen Wolfsschutzgesetze ist ein Skandal! Bitte macht es deutlich, wo man eine Petition unterzeichnen kann, um diese jeweilig verantwortlichen Umweltminister des Amtes zu entheben.
    Mit herzlichen Grüßen Katharina Zwing

  • Hei ihr Grünen. Werft ihn aus der Partei. Der ist eine Schande als grüner Politiker. Was ist an dem denn grün, wenn er den Wildtierschutz so eklatant missachtet.

    • Grün kann Mann schon lange nicht mehr wählen. Denen ist es noch nie um Tierschutz gegangen. Lediglich ein paar Umweltthemen wären Ihnen wichtig, und auch dann nur wenn diese Prestige versprachen

    • So und nicht anders!!!! Sie sprechen mir voll und ganz aus der Seele!!! Was unternehmt Ihr wirklich, um das zu erreichen und die Wölfe zu schützen?
      Herzlichen Gruß aus Südbayern!

  • Ich habe noch nie so etwas Primitives unter der Bezeichnung Zaun gesehen.Kein Wunder wenn die Wölfe
    sich kaputt lachen.Vielleicht sollte man einmal Zaunbauer kontaktieren und sich zeigen lassen wie ein
    vernünftiger sicherer Zaun aussieht.Auf solcher Grundlage einen Abschuss frei zu geben ist eine Frechheit und eine Straftat und sollte als solche auch geahndet werden.

  • Wow, danke für die ausführliche Dokumentation!
    Ja, ein Minister, der seine Arbeit nicht macht, und derartig verantwortungslos handelt, sollte seinen Hut ziehen - oder seinen Fehler eingestehen und die wohl selbst beantragte (!) Abschussgenehmigung sofort zurückziehen.

  • Wir müssen uns alle dafür einsetzen, dass sogenannte "Umwelt"-Minister nicht weiter den Lobbyisten und ihren persönlichen krankhaften Interessen dienen und sich tatsächlich für die Umwelt und die Tiere einsetzen. Deshalb können wir nicht dulden, dass solche "Volksvertreter" weiter im Amt bleiben bzw. ins Amt hineinkommen. Solche Menschen sind einen Schande für uns alle und für unser Land, für eine echte Demokratie.

  • Früher haben Jäger immer gesagt: "Wir machen nur den Job, den Wolf und Bär früher inne hatten!". Nun kehrt der Wolf zurück. Und scheinbar haben sich einige so an das Herumballern gewohnt, dass man dem Wolf nicht mehr seinen angestammten Platz zu gesteht.

    • Privatpersonen können nicht klagen. Nur Umweltverbände können dies. NABU hat dem Abschuss zugestimmt. Der BUND Schleswig-Holstein protestiert wie wir dagegen. Wir hoffen, dass der BUND klagen und einen Eilantrag erreichen will und kann. Privatpersonen können Anzeige erstatten, aber erst nachdem der Schießbefehl ausgeführt wurde.

      • Wie hat der "NABU" eigentlich seine Zustimmung begründet. Oder sind die alle von den Grünen?

        • Wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren, erhält NABU Zuschüsse in Millionenhöhe von unseren Ministerien... warum sollte er "wegen ein paar Wölfen" den Ast absägen, auf dem er sitzt?
          Geld regiert die Welt... da kann der NABU schon mal die Gesetzesbrecher unterstützen...
          Quo vadis, Deutschland ? Wenn jeder das Gesetz in die eigene Hand nähme... das dürfen nur Lies , Albrecht und noch so ein paar Gesetzesbrecher im Osten unseres gesetzlosen Landes.

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