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Wolfsschutz-Deutschland : „Lex Wolf“ ein Machwerk von Lobbyisten

P R E S S E M I T T E I L U NG

  1. Mai 2019

Als ein „Machwerk von Lobbyisten aus Bauernverbänden, Weidetierhaltern und vielen Jägern“ bezeichnete Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V.,  den durch gewinkten  Gesetzesentwurf zur Änderung des Naturschutzgesetzes, der das Abschießen von Wölfen erleichtert und das Ausrotten von Wolfshybriden legalisiert.

Das willkürliche Abschießen von Wölfen, völlig unabhängig davon, welcher Wolf den Riss verursacht habe, sei ein weiterer Schritt, den Natur- und Artenschutz in Deutschland zugrunde zu richten. Auch die Art und Weise, wie dieses Gesetz zustande gekommen sei, zeige diktatorische Ausmaße. Es sei demokratisch nicht akzeptabel, dass anerkannte Naturschutzorganisationen über den Inhalt des Gesetzesentwurfs erst aus der Zeitung erfahren haben.

In dem Gesetz werde völlig außer Acht gelassen, dass Risse nicht durch ansässige Rudel, sondern auch von durchwandernden Jungwölfen verursacht werden könnten. Sommer: „Weder die SPD-Umweltministerin Svenja Schulze, noch alle anderen Ministerinnen und Minister haben sich vorher mit der Biologie des Wolfs beschäftigt. Fallen Elterntiere weg, werden nicht weniger, sondern mehr Weidetiere gerissen“.  Statistiken würden das beweisen. „Mit ihrem Gesetz hebelt die Bundesregierung nicht nur das EU-Recht aus, sondern auch das Tierschutzgesetz“, erklärte Brigitte Sommer. Im Gesetz sei kein Wort von Herdenschutz zu lesen. Derweil sei es so, dass Weidetierhalter Wölfe bereits seit Jahren anfüttern würden, um ebenso Wolfsabschüsse fordern zu können. Damit setzen sie bewusst das Leben der ihnen anvertrauten Tiere aufs Spiel, so Sommer. Seit zwei Jahren würde der Verein Wolfsschutz-Deutschland regelmäßig nachweisen, dass Weidetiere nicht vor Wolfsangriffen geschützt würden. Hinzu komme, dass die Bundesumweltministerin auf der Webseite ihres Ministeriums eine ganz anderes politische Richtung präsentiere. Wörtlich stehe dort zu lesen: „Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden. Außerdem werden bestehende Rudelstrukturen schnell zerstört und zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine“.

Eine Politik gegen Natur und Umwelt

Dabei sei es laut Europäischer Union seit Anfang des Jahres möglich, dass die Weidetierhalter 100 Prozent Entschädigung bei Rissen erhalten sowie eine 100 Prozent Förderung bei der Anschaffung von Zäunen und auch Herdenschutzhunden. Nach dem Wortlaut des Gesetzes dürften Weidetierhalter nun überhaupt keine Motivation mehr haben, ihre Tiere zu schützen. Dabei wirke funktionierender Herdenschutz. Außerdem würden Statistiken auch beweisen, dass es in vielen Regionen, wie beispielsweise in Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein mehr Hunde- als Wolfsrisse gebe. In Niedersachsen und Sachsen könne gerade mal rund die Hälfte aller Vorfälle dem Wolf angelastet werden. Sommer: „Diese Zahlen belegen auch, dass es Weidetierhalter mit dem Schutz ihrer Tiere eben nicht ernst meinen“.

Äußerst bedenklich und irrwitzig sei, dass Abschüsse schon zur Abwehr drohender landwirtschaftlicher Schäden erlaubt seien. Sommer: „Das ist, als ob die Polizei wahllos ein verkehrssicheres Auto aus dem Verkehr zieht, weil es ja eventuell einen Unfall verursachen könnte.“ Selbst wenn Risse nicht genetisch einem Wolf zugeordnet werden könnten, sei es mit diesem Gesetz nun möglich, einfach Wölfe und sogar ganze Wolfsrudel abzuschießen.

Und wenn der Wolf erneut ausgerottet sei, was das Gesetz unweigerlich nach sich ziehen werde, bestünde nach wie vor das Hunderissproblem. Auch würden Schafe und andere Weidetiere durch Krankheiten und Vernachlässigung ihrer Besitzer sterben. In Bayern, so Sommer, kämen pro Jahr 50.000 Schafe durch Krankheiten und Vernachlässigung um. Durch den Wolf seien dies gerade einmal 50.

Gerade eine Umweltministerin habe die Verantwortung, Politik für und nicht gegen die Umwelt zu machen, doch das, so Sommer, sei schon lange nicht mehr der Fall.

Auch die im Gesetz festgeschriebene Ausrottung von Wolfshybriden sei absolut nicht hinnehmbar. Bei einer von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung festgestellten Hybridisierungsrate der Wölfe in Deutschland von unter einem Prozent bestehe keine Gefahr, dass sich Wolfshybriden so stark ausbreiten, dass sie den sogenannten „reinerbigen Wolf “ verdrängen. Eine solche Vorgehensweise, wie durch die Bundesregierung jetzt beschlossen, sei als rassistisch zu bezeichnen, betonte Sommer, die erklärte, dass ihr Verein mit allen möglichen Mitteln die Umsetzung dieses derart naturfeindlichen Gesetzes verhindern werde.

Hier die PM als PDF-Datei:

PM_Lex_Wolf_Machwerk_von_Lobbyisten

Categories: Allgemein PRESSE
Wolfsschutz:

View Comments (23)

  • Frau Ministerin Schulze machen Sie sich nicht zum Steigbügelhalter der Jagdmafia und Lobbystenclientel die skrupellos mit allen Mitteln Volks- Hetze u. Medienpropaganda selbst mit gestellten Tierrissen betreibt.
    Der brutale Ausrottunngsfeldzug wie in Ihrem Gesetz verankert (erinnert eher ans Dritte Reich damit haben wir Deutsche ja viel Erfahrung), als an ein gesundes Wolfsmanagement .

  • Richtig diese Lobbydiktatur gehört abgestraft. Denn die Jäger tun hier eh schon was sie wollen. Halten sich nicht an Jagdstrecken. Ich denke jetzt hat sich die SPD unweigerlich zu Vasallen der Schwarzen gemacht. Die Schwarzen sind eh schon schwarzbraun!! Egal ob es um den Schutz für Frauen geht, oder um den Wolf, wir fallen zurück ins Mittelalter! Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?! In Wahrheit keiner, er soll wieder ausgerottet werden. Dabei vertagen unsere Wälder keinen zweiten so heißen Sommer wie letztes Jahr. Pestizide tun ihr übriges um die Natur zu eleminieren. Dieses Land mit dieser rechtslastigen Regierung, ist in jeder Hinsicht unmöglich. Dieses Land betreibt Spezieismus! Nicht nur das es ist rassistisch geworden. Werden wir bald den kompletten Rassismus der AFD hinnehmen müssen. Denn die AFD schrie als erstes nach den reinrassigen Wolf. Will man so die Rechten ausboten? Kommt der Spruch von FJ Strauß wieder?! " rechts von der CSU ist nur die Wand"! Die SPD spielt dieses Spiel schön mit! Es wird Ihnen nicht helfen! Denn da können sie der CDU/CSU noch so in den Hintern kriechen, man wählt immer das Original in dem Fall die CDU/CSU.

  • Wir kämpfen weiter!! Für den Wolf und damit für die Natur und somit in letzter Konsequenz auch für den Menschen (auch wenn das weiß Gott nicht wirklich jeder verdient hat)!!

  • Dieser Bericht bringt es ganz explizit auf den Punkt.
    Die Politik ist immer nur für etwas,woraus diese ihren Nutzen schliessen kann.
    Daher hört und liest man leider auch immer wieder so widersprüchliche Aussagen .
    Ich könnte hier einige Beispiele anführen.
    Ich sah und las gestern leider wieder sog.Fakenews.
    Angefangen von toten Rehen. Die gibt es nun einmal im Wald,und nur der Jäger darf sie erschiessen? Zumal der Wolf die Gesundheitspolizei des Waldes ist! Und dieser hat es auch nicht nötig,ständig (wie immer behauptet wird) Nutztiere zu reissen,kann er doch auch mehrere Tage ohne Fressen auskommen.
    Leider wissen viele Menschen zu wenig über den Wolf,dank den Medien...

    Ich wünsche und hoffe mir so sehr,daß dieses grausame Gesetz scheitert!

  • Der Fluch der Tiere

    Verfluchet seist Du,
    Mann im grünen Rock,
    der Du jetzt jagst,
    den grauen Wolf,
    den letzten freien Herrn,
    den Herr von Wald und Heide.
    Verflucht sei auch der feige Mann,
    der den Befehl Dir gab
    und dann auch noch das Geld,
    den Wolf zu meucheln,
    ihn, den letzten freien Herrn,
    den Herrn von Moor und Heide.
    Sein Schatten soll euch folgen,
    wo ihr den geht und steht,
    nicht Ruhe sollt ihr finden,
    bis dass ihr liegt wie er,
    der Herr von Wald und Heide,
    tief in der kühlen Erde.

    • Herr Spiegel, das Gedicht ist Ihnen gut gelungen. Sehr kreativ und tiefsinnig !
      Ich habe Tierschutzpartei gewählt, sie hatten schon ein paar mehr Stimmen hier bei uns als bei der letzten Wahl. Aber leider auch die AfD, das bedeutet nichts gutes für den Wolf, oh man....

  • Hat etwa irgendwer was anderes erwartet? Etwa Kompetenz, Einsicht und Vernunft? Wohl kaum. Diese Regierung hat wie immer entschieden, nämlich zu Gunsten einiger zahlungskräftiger Lobbyverbände. Und das Schlimme an der Sache ist dass die Bürger diesen Mist glauben, wenn diese Politkasper sich hinstellen und von biologischer Vielfalt und von Artenschutz sprechen wie die verlogene Frau Schulze. Am Ende geht es nur um Geld und Wählerstimmen, da sind auch EU-Richtlinien schnurzegal.

  • Natürlich werden wir nicht aufgeben deswegen wählt Bitte MUT! Denn Mut brauchen wir um uns schützend vor die Wölfe zu stellen! Jeder Tote Wolf ist ein Rechtsbruch! MUT wird uns in vielerlei Hinsicht helfen! Gegen den Rechtsradikalismus für ein gutes Miteinander der Menschen egal woher sie kommen! Wenn sie sich für Tiere einsetzen und das tun viele! Seid uns willkommen und helft uns den Wolf und unsere Umwelt und Natur zu retten. Bzw was noch da ist.

  • Solche Politiker und mit ihren Vasallen richten eine mit viel Mühe aufgebaute Demokratie gewaltsam zu Grunde!
    Nach einer Wahlniederlage fragen sich diese arroganten und bonierten Politiker, warum die Wahlbeteiligung so niedrig oder warum rechte oder linken Randgruppen gewählt oder warum zuvor welche Flanke nicht richtig beachtet wurde!
    Wie krank muß man denn eigentlich sein, damit man Politiker werden kann?

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