X

Schleswig- Holstein: Offener Brief an Umweltminister Albrecht – Unterlassen Sie den Schießbefehl auf Wolf Dani!

Offener Brief an

Vorab per Email:

pressestelle@melund.landsh.de

Jan Philipp Albrecht (Die GRÜNEN Bündnis 90)

Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung

Düsternbrooker Weg 104

24105 Kiel

Kein Schießbefehl auf Wolf Dani (GW 924m) in Schleswig-Holstein

Sehr geehrter Herr Albrecht,

halten Sie sich bitte an Recht und Gesetz und geben Sie Dani nicht zum Abschuss frei. Nach der Gesetzeslage ist ein Abschuss des aus Dänemark stammenden Jungwolfs nicht legal. Nur sechs Mal soll das Jungtier Zäune ausgetrickst haben.  Ein Insider, der direkt in den Fall involviert ist sagt, dass die Aufrüstungsmöglichkeiten für Zäune noch nicht ausgeschöpft worden sein sollen. So wurde beispielsweise noch nicht ausprobiert, eine obere Litze auf Zäune zu setzen, sodass sich eine Gesamthöhe von 1,20 Metern ergibt.

Außerdem sieht die Gesetzeslage erst eine vorherige Vergrämung des Wolfs vor. Diese müsste also unverzüglich in Angriff genommen werden.

Desweiteren hat eine Zaunkontrolle durch ein Vereinsmitglied von Wolfsschutz Deutschland e. V. im Landkreis Pinneberg ergeben, dass dort die meisten Zäune gerade mal eine Höhe von 45 Zentimetern haben. Dies ist keinesfalls als wolfsabweisend anzusehen.

Zusätzlich schließen wir uns der Einschätzung der Richterin a. D. Almuth Hirt an, die folgendes erläutert: Zitat:  „Schäden, die Hobbyschafhalter durch Wölfe erleiden, scheiden von vornherein aus. Erforderlich sind vielmehr erhebliche Schäden gewerblicher Tierhalter. Ein erheblicher Schaden ist nur ein grundrechtsrelevanter Schaden am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb. Solch ein Schaden ist anzunehmen, wenn der Betrieb infolge des Artenschutzes schwer und unerträglich betroffen ist, obwohl der Betriebsinhaber alle Anstrengungen unternommen hat, dem entgegenzuwirken.“

Alle Anstrengungen sind noch nicht unternommen worden. Dies ist auch auf keinen Fall gegeben, wenn nur ein paar Schafe einer Herde betroffen sind. Zumal die Schäden durch Wolfsrisse gerade mal 1-2 % der natürlichen Letalität bei Schafen ausmachen.

Dazu kommt noch, dass EU-Kommissar Phil Hogen erst kürzlich auf der Grünen Woche Weidetierhaltern erneut zugesagt hat, dass alle Schäden, die von Wölfen verursachst werden, aus einem EU-Topf übernommen werden können. Das heisst im Klartext: 100%iger Schadensersatz. 

Den betroffenen Schäfern sind demnach also bis dato gar keine schweren oder unerträglichen Schäden entstanden.

Schlussendlich kann nicht sichergestellt werden, dass der Wolf abgeschossen wird, der für die Risse verantwortlich war. Ebenso ist nicht sicher, dass Wolf Dani sich in der Gegend fest ansiedeln wird. Da der Erhaltungszustand des Wolfs in Deutschland noch immer als schlecht beurteilt wird, ist jeder junge Wolf, der seinen Anteil zur weiteren Vermehrung des Wolfs in Deutschland beitragen kann, zu schützen. 

Dass Wölfe getötet werden dürfen, die mehrmals Weidezäune überwinden, widerspricht EU-Recht. Zudem ist hier Tür und Tor zu absichtlicher Anfütterung von Wölfen eröffnet, um Wolfsabschüsse fordern zu können. Ob ein Zaun wirklich wolfsabweisend war, den ein Wolf angeblich überwunden habe, kann nie zu 100 % sichergestellt sein, da zwischen Riss und Kontrolle von Wolfsberatern Stunden bis Tage vergehen und Zäune vorher manipuliert worden sein können.

Zusammenfassung: Die Gesetzeslage gibt einen Abschuss des Wolfs Dani nicht statt. Wir bitten Sie, einen entsprechenden Antrag abzulehnen. 

Mit den besten Grüßen

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland e.V.

Wolfsschutz:

View Comments (72)

  • Ich muss auch mein Eigentum schützen. Die Nutztiere werden eh nur als Nahrung gehalten. Der Wolf ist da und jetzt muss man innovativ damit umgehen. Jede Firma muss mit der Zeit gehen, dies müssen auch die Nutztierhalter. Einen Wolf zu töten, bedeutet die Menschen zu schützen, die ihr Eigentum nicht ausreichend schützen. Das ist aber ein schlechtes Signal für alle Nutztierhalter.

    • War eben so lange so schön einfach: Wölfe weg dann muss ich mich nicht um die Sicherheit meiner Tiere sorgen. Mir tun die Schafe auch leid, aber nicht so sehr weil die Wölfe mal eines töten. Sie tun mir mehr leid weil der Mensch in alles seine Zähne schlägt dessen er habhaft werden kann. Züchten und Vermehren auf Teufel komm raus und dann grosses Geschrei.
      Und wirkliche Jäger sind die wenige unterwegs. Die meisten sind doch sowieso nur Trophäenjäger.

      • ganz genau auch meine Meinung und die bleibt auch so. Das sind sowieso keine Tierschützer , sondern Tiermörder und wollen den Wolf noch erschießen, um von seinem Fleisch, seinem Fell oder seiner Trophäe auch Nutzen und Genugtuung zu haben und sich daran zu ergötzen; diese feigen machtgierigen abtrünigen Bestien.

      • Sie haben vollkommen Recht: Jäger, die ihre Hauptaufgabe ernst nehmen, nämlich die "Hege und Pfege" des Wildbestandes, gibt es nicht bzw. nur sehr vereinzelt. Was man den Jägern zugutehalten muss ist, dass sie Wildtiere töten, ohne diesen den entsetzlichen Streß, die Angst und die Quälereien auszusetzen, denen das Schlachtvieh wehrlos ausgeliefert ist .... ein unvorstellbares Leid an jährlich Millionen von Schlachttieren allein in Deutschland.
        Die große Angst, die die Jäger zur Zeit befällt, ist, dass der Wolf - sehr wohl im Sinne der Natur - ihre Aufgabe übernimmt, so dass Jäger zukünftig weitestgehend überflüssig wären.

        • Na, so ganz richtig liegen Sie da nicht mit Ihrer Beurteilung von Jägern. Die wenigsten Wild Tiere werden mit dem ersten Schuss getötet.Wenn man an Drücker Jagden denkt, wo Jäger gar keine Zeit zum anvisieren haben und drauf los ballern und dabei nicht wenige Wild Tiere mehr oder weniger verletzt, teilweise weidwund geschossenen werden, so dass ihnen die Gedärme heraus hängen, weiter flüchten und nicht selten einen langen und qualvollen Tod erleiden. Leider gibt es keine Vorschrift die besagt, dass jeder Jäger einen Jagd Hund besitzen muss, weil er auf Jagd geht. Ich habe einige von den Grün Röcken angesprochen, die ohne Hunde zur Jagd gehen und dem zu Folge keine Nachsuche durchführen können. Er leihe sich einen Hund vom Kollegen, wenn es denn nötig wäre, war die Antwort. Das Ergebnis konnte ich mehrfach innerhalb einiger Jahre sehen, wenn ich mit meinem Hund spazieren ging und er wieder einmal ein elend verrecktes Reh oder Wildschwein aufgespürt hatte. Einmal fand er ca. 100 m vom Ansitz entfernt, ein verletztes, totes Reh im Graben liegend. Also, Jagd kann alles Andere, als schonend für Wild Tiere sein. Fazit: Jagd ist nicht immer eine Tötungsart, die ohne Stress, Angst und Tier Qual von Statten geht.

  • Der Wolf gegört zu Deutschland. Der Mensch sein Verhalten dem Rückkehrer in seine
    Heimat anpassen!

    • genau. Der Mensch muß sich integrieren und sich nicht einbilden, daß er etwas Besseres oder Höheres ist.

  • Die Grünen sind ja wohl schon lange nicht mehr grün und scheinbar auch nicht für Umwelt und Tierschutz. Ich verstehe den ganzen Hype um diese Fraktion überhaupt nicht! Angeblich sollen die ja stark im Kommen sein..... WIESO???? (Sind die Leute alle blind?)

    • verstehe ich auch nicht, nur weil sie in der Stadt mal ein paar Bäume mehr als die anderen Parteien stehen lassen wollen und dafür Unterschriften sammeln, um auf sich als Gutmenschen aufmerksam machen. Aber den NABU KANN MAN IN SACHEN WOLF UND WILDSCHWEINE ERST RECHT VERGESSEN; GENAU SO DRECKIG WIE DER WWF IN SACHEN EHEM. sog." PROBLEMBÄR" BRUNO UND JETZT DIE GROßWILDJÄGEREI IN AFRIKA UNTERSTÜTZEND UND BEJAHEND.

  • In vielen Gebieten Deutschlands hat man eine üerpopululation Von Wildschweine aber den Natürlichen Feind ,den Wolf abknallen wäre es nicht sinnvoll den Wolf dort anzusiedeln, dann würde sich das Problem mit den Wildschweinen auf natürliche Art lösen.

    • Das wäre die natürliche Lebensweise für beide und der Menssch hat dabei nichts zu suchen. Davon abgesehen. Es besteht keine Überpopulation an Wildschweinen. Ihnen wird nur der Lebensraum - der natürliche Wald - genommen. Und irgendwo müssen sie leben, wo sie noch ungestörten Unterschlupf und die geeignete Nahrung finden können. Die kleinen verbliebenen Wälschen und Parks sind ungeeignet und in den größeren wird nur geschossen. Was sollen sie denn tun, um zu überleben. Sie dringen in die Städte ein, um Nahrung zu bekommen. Die Flüchtlinge versuchen auch überall außerhalb ihrer Heimat, in der sie eigentlich gerne bleiben würden, Schutz zu finden und zu überleben. Entdeckt man die Wildschweine in der Stadt und sie graben Jemandem den Garten, auf der Suche nach Nahrung, um, geht der dumme Mensch davon aus, dass es zuviele sind. So suggerieren es dann die Medien, bis es alle glauben.

  • Lasst unsere Wölfe in Ruhe ! Überall in Deutschland gibt es plötzlich " Problemwölfe " Alle Nutztierhalter sind verpflichtet seine Tieren entweder mit Schutzhunden oder Elektrozäunen zu schützen. Hört auf zu jammern und tut endlich etwas- auch zum Schutz der Wölfe !!!!!!!

    • Genau so sehe ich das auch! ENDLICH sind die Wölfe zu uns nach Deutschland zurückgekehrt und der Mensch hat nur einen Gedanken - schießen, ermorden, killen, töten... . Wie blöd und arrogant sind wir denn, dass wir diesem wunderschönen Tier, diesem Teil der Natur seinen angestammten Platz streitig machen??! Und ausgerechnet die Grünen (grün!!!) wollen jetzt den Schießbefehl geben? Welche Meinung ist hier mehr wert? Die des (grünen?) Politikers oder die der Tierschützer, die den Wolf lebend in seiner Schönheit wollen??!! Sollten wir tatsächlich noch in einer Demokratie leben, dann hätte ich gerne eine Abstimmung und nicht das hirnlose Befolgen eines Befehls eines Volksvertreters (ist ja schon ein Widerspruch in sich!).

    • richtig, oder verzichtet mal auf 1 - 2 Schafe, um Gewinn zu machen durch Tötung der Schafe von Menschenhand, damit er was zu fressen bekommt, bis die Jägerschaft abgeschafft ist, damit der Wolf wieder seine Nahrung im Wald vorfindet. Außerdem soll es die Schäferei zwecks Fleischproduktion gar nicht geben, da dies ungesund und schädlich ist für den menschl. Organismus; ebenso die Milch - auch bei Kuhmilchallergikern, denn der menschl. Organismus verträgt keine Tierprodukte. Er ist von Angebinn der Zeit (Mio. Jahre vor der Steinzeit) ein Früchteesser. Tiermilch entzieht dem Menschen das Calcium im Knochen und nicht, wie die Industrie seit der Industrialisierung behauptet, steigert die Stabilität der Knochen. Glaubt alles, was Ihr wollt, auch an den Osterhassen, nur nicht den Medien, den Konzernen, den Politikern und den von denen gekauften sog. neutralen "Forschern"

  • Schon einmal ist der Wolf in Deutschland ausgerottet worden. Nun ist es mit viel Mühe gelungen, dieses herrliche Tier wieder anzusiedeln. Und was passiert? Wieder wird an seiner Ausrottung gearbeitet. Fällt den Verantwortlichen nichts besseres ein, als einen Abschuß zu fordern. Übrigens, wer kann wirklich 100 %-tig sagen, dass ausgerechnet der Wolf Dani der Übeltäter war. Wohl Niemand.

  • Meines Erachtens ist der Brief viel zu harmlos verfasst. Zuviel "bitte, bitte"... Es sollte heißen; ... "wir fordern Sie auf einen entsprechenden Antrag abzulehnen, da wir ansonsten rechtliche Schritte gegen Sie einleiten und ihre "lachse Entscheidung" über das Leben eines Wolfes überall im Netz publik machen werden! Der Mensch hat sich gefälligst nach dem Wolf zu richten und nicht umgekehrt!!

  • Wo soll das noch hinführen wenn alles abgeknallt wird was dem Profit und den Interessen weniger im Wege steht. Wenn der Mensch doch so schlau ist, sollten doch Schutzmaßnahmen möglich sein die einen Wolf davon abhalten Nutztiere zu reißen. Oder? Das Thema wird schon so lange diskutiert, obwohl es klare Gesetze zum Schutz von Wölfen gibt, das die handelnden Politiker manchmal den sonderbar Ruf genießen Erfüllungsgehilfen der Jägerlobby und Nutztierlobby zu stehen und geltendes EU Recht einfach beugen. Also wenden sie das EU Recht an und nicht mehr sonst machen sie sich strafbar!

  • Dies ist keine Bitte sondern eine Forderung: Hört endlich auf, euch an der Natur zu vergreifen - und die ganzen scheinheiligen Begründungen dienen nur den Lobbyisten und trägen Leuten, die zu bequem und zu faul sind, ihre Grundstücke richtig abzusichern. Es sollten auch nur diejenigen Entschädigung erhalten, die nachweislich alle Möglichkeiten des Schutzes installiert haben - und das sind die wenigsten! _Also fangt erstmal hier mit vernünftigen Erlassen an - Sie lassen doch Ihre Haustüre auch nicht offen stehen, sodass jeder ungebeten eintreten kann!

Related Post