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Umweltministerin Schulze (SPD) will jetzt auch auf Wölfe schießen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will den Abschuss von Wölfen erleichtern Dies verlautbarte sie gestern – ausgerechnet am Tag des Artenschutzes auf ihrer Facebookseite: „Der Wolf steht in Deutschland auch weiterhin unter strengem Schutz. Aber in so einem dicht besiedelten Land wie Deutschland muss das Zusammenleben mit dem Wolf besser organisiert werden. Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäune überwinden oder Menschen zu nahekommen, muss man sie auch abschießen dürfen. Das will ich mit einer „Lex Wolf“ klarstellen.

Ich werde deshalb eine Änderung des Naturschutzgesetzes auf den Weg bringen: Künftig soll ein Wolf auch dann abgeschossen werden dürfen, wenn er „ernste landwirtschaftliche Schäden“ verursacht statt wie bisher „erheblichen Schaden“, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde. Damit schaffe ich für die Schafshalter Rechtsklarheit und mache deutlich, dass auch Hobbyschäfer entschädigt werden können. Außerdem soll verboten werden, dass Wölfe gefüttert werden. Das geschieht momentan durch Menschen, die die Tiere interessant finden. So lockt man Wölfe aber in die Nähe von Wohngebieten. Und da gehören sie nicht hin.“

Anfütterung mitten in einem Wolfsgebiet in Sachsen. Wir sind gespannt, wie sich das geplante Fütterungsverbot von Wölfen auf die Jägerschaft auswirken wird.

Wie bitte? Was ist mit dieser Ministerin los? Ist das Unkenntnis über die Biologie des Wolfes? Wenn jemand anfüttert, dann sind das die Hobbyjäger, die auf ihren Luderplätzen überall im Wald Fleischreste vergammeln lassen. Wir befinden uns gerade mitten in der Jungwolfwandersaison. Im Alter von zirka zwei Jahren wandern die Jungtiere ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei kommen sie zwangsläufig auch an Dörfern und Städten vorbei. In den vergangenen 20 Jahren, seit Wölfe hier wieder heimisch sind, gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Dafür kommen aber acht Menschen jährlich durch Hundebisse ums Leben und sogar Kühe töten jedes Jahr Menschen.

Dieser Zaun in Schleswig-Holstein ist nur kniehoch. Eine obere Litze wurde nicht gezogen.

Auch Weidetierhalter füttern Wölfe an. So wie die Zäune oft aussehen, muss sogar davon ausgegangen werden, dass dies absichtlich passiert, nur um anschließend den Abschuss von Wölfen fordern zu können.

40 Millionen Euro Schaden in Sachsen, 50 Millionen Euro Schaden in Hessen, 100 Millionen Euro Schaden in Bayern…

Nein, nicht durch den Wolf, sondern durch den Borkenkäfer. Mit daran Schuld an deren Ausbreitung ist auch die Lobbypolitik der GroKo, die sich weder um Klimaziele, noch um  Naturschutz kümmert. Stattdessen macht sich die Politik zum Erfüllungsgehilfen von Industrie-, Agrarlobby sowie der Jägerschaft. 

Die Umweltministerin definierte nicht, was sie unter „ernsten Landwirtschaftlichen Schäden“ versteht. Hier sind die Schäden, die der Wolf 2017 verursacht hat. An Prävention wurden gerade Mal 1.324.956 Millionen ausgegeben und 187.894 an Entschädigungen. Selbst wenn man diesen Betrag verfünffacht, kann das der Bundeshaushalt aus der Portokasse zahlen. Hinzu kommt, dass die EU auch Töpfe bereitstellt und den Nutztierhaltern 100 % Entschädigung und Förderung zusagt.  Die Schäden erden längst durch die positiven Einflüsse, die der Wolf auf die Natur hat, aufgewogen.

Zur Erinnerung noch einmal: Im Sommer vergangenen Jahres hat die Goße Koalition still und leise während der Fußballweltmeisterschaft eine Weideprämie abgelehnt.

Zum Tag des Artenschutzes entgegnet darauf aber die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel: „Es braucht einen flächendeckenden und den Anforderungen entsprechenden Herdenschutz – an diesem führt kein Weg vorbei. Eine allgemeine Bejagung von Wölfen ist dagegen nicht geeignet, um Nutztierschäden zu reduzieren, da ungeschützte Nutztiere weiterhin eine leicht zu erlangende Beute darstellen.“ Auch auf unseren offenen Brief an die EU und unsere Email-Aktion haben wir von Seiten der EU Antwort erhalten. Schießbefehle, wie sie aktuell in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erteilt wurden, hätten vorher mit der EU abgestimmt werden müssen.

Wohl als Reaktion auf unsere Email-Aktion, der tausende Menschen gefolgt sind, hat die EU jetzt ihre Mitgliedstaaten in einem Schreiben dazu aufgefordert, sich endlich um Herdenschutz zu kümmern. Und die Reaktion unserer Umweltministerin ist es, das Naturschutzgesetz zu ändern? Tritt diese Änderung in Kraft, so ist dies der erste Schritt zur Wiederausrottung unserer Wölfe.

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/02/18/dbb-wolf-gibt-schadenstatistik-fuer-2017-heraus-summen-in-vergleich-zu-anderen-aufwendungen-in-deutschland-gering/

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/tag-des-artenschutzes-wolf-in-deutschland-erfolg-oder-gefahr-100.html?fbclid=IwAR3Bl90e73g_wUWHDuW268NAKgzmPbNu1a4cmqlhAs0MsaBi4mwH6g3rxGo

Wolfsschutz:

View Comments (48)

  • Wenn Schutzzäune übersprungen werden, sind diese offensichtlich zu niedrig. Nicht der Wolf muss bestraft werden sondern der Problemmensch.

    • Wo sie Recht haben haben sie Recht. Bei uns wurden die letzten Wochen Schafe auf den Wiesenflächen zur Landschaftspflege eingesetzt die vielleicht knapp einen Meter hoch waren. Jeder größere Hund hätte ihn überwunden. Wir haben noch keine Wölfe die sich angesiedelt haben, aber es gab schon durchwandernde Jungwölfe. Ich kann den Schäfer nicht verstehen, aber er ist sowieso komisch er hätte mich und meine Hunde beinahe Nacht überfahren weil er zu schnell durch den Wald gerast ist, und dann hat er uns angeschrien. Schäfer eine besonder Spezies.

    • Exakt so ist es. Und wenn Umweltminister (Schulze, Lies, Albrecht & Co.) solche Problemmenschen sind, sollten sie unverzüglich ihren Posten räumen müssen. Politikergesindel, das als Sprachrohr irgendwelcher gottvergessener, rein profitorientierter Lobbyisten mit unsinnigen und schlicht falschen Aussagen die Bürger verwirrt und vollkommen gesetzwidrige Anordnungen trifft, muß darüberhinaus vor Gericht gestellt und empfindlich bestraft werden.

  • Die EU hat reagiert - schön...und was bedeutet das jetzt konkret? Dass die Herren Lobby-Handpuppen falsch liegen, war uns allen hier schon klar - geht die EU nun gegen die Abschussbefehle vor? Oder bleibt´s beim Bruch der Gesetze und die EU fordert dann nach dem Mord (der hoffentlich nie zustande kommt!) gelegen kommende Strafzahlungen? Die würden von uns allen gezahlt werden...wäre ja wohl ziemlich zynisch...
    Zur Ministerin: Zynismus in Reinkultur - Internationaler Tag des Artenschutzes, und die Dame hat nichts Besseres zu tun, als sich als total inkompetent zu outen. Werden wir nur noch von Luschen regiert? Das hatte jedenfalls eine geharnischte Mail ans Ministerium zur Folge, und hoffentlich noch tausende andere...

  • .... muß das Zusammenleben mit dem Wolf besser organisiert werden.Frage an die Ministerin und warum geschieht das nicht? Zäune sind keine nachhaltige Abwehr,auch weil sie häufig wenig fachmännisch aufgebaut sind.Also geht es darum den Wolf mit anderen Mitteln von bestimmten Gebieten zu vergraulen,bzw.fern zu halten.Dazu ist das Wissen von echten Fachleuten und Wolfskennern gefragt.Daran wird allerdings kein Gedanke verschwendet.Es gibt nur eins,benimmt sich der Wolf nicht wie der Mensch es will,dann wird er zum Abschuss frei gegeben.Das ist einfach nur armselig und im Ende uneffektiv,denn was der eine Wolf gelernt hat,lernt schnell auch ein Zweiter,Dritter und,und. Wir sollten endlich begreifen das wir dem Wolf den Lebensraum genommen haben und nicht umgekehrt.Wir haben die Probleme geschaffen,die jetzt ein Zusammenleben schwierig gestalten.Deshalb liegt es an uns Bedingungen zu schaffen,die es wieder ermöglichen.

  • Was können wir denn tun, um das zu verhindern? Gibt es keine Möglichkeit? Demos, e-mails, Petitonen, Volksbegehren wie in Bayern für die Insekten? Man muss doch irgendwas gegen diese furchtbare Politik machen, gegen solche Leute wie Schulze, Klöckner usw. Wir müssen aufstehen, uns organisieren - gewaltfreier Widerstand ist Pflicht!

    • Liebe Frau Martin, Demos wäre natürlich eine geeigente Form des Widerstands, dies zu organisieren würde erheblichen Aufwand und Zeit benötigen. Die meisten Menschen, die sich für den Wolf einsetzen, sind leider meistens zu bequem, sich daran zu beteiligen. Wenn eine solche Demo stattfinden soll, müssten sich daran schon einige tausend Menschen beteiligen, um einigermaßen Gehör zu finden, auch in den Medien. Nur mit demonstrieren ist das aber nicht getan, eine solche effiziente Demo benötigt neben prominenten Rednern, auch Musik, monatelange PR-Arbeit und vieles mehr. E-Mails kann jeder an die Minsterien schreiben, einfach auf die Webseite gehen und die entsprechenden E-Mail Kontakte suchen. Petitionen haben wir auch, die dazu unterschrieben werden können. Schauen Sie doch mal hier: http://www.change.org/wolfsschutz. Volksbegehren sind nur in den einzelnen Bundesländern möglich.

      • Das stimmt, viele sind zu bequem oder wohnen zu weit weg usw. Die Petitonen habe ich schon alle unterschrieben und auch geteilt. Manchmal frage ich mich aber schon, ob diese Petitionen irgendeinen Erfolg haben. Es ist zum Verzweifeln, wenn man so machtlos ist und unsere Politiker nur noch Lobbyismus betreiben.

  • Es ist schlimm, wenn eine naive Ministerin oder ein naiver Minister ohne biologische Kenntnisse und ohne Sachkenntnis darüber befinden ob Wölfe abgeschossen werden oder nicht. Oder aber sie sind lernresistent , altersstarsinnig oder empfänglich für Zuwendungen der Jagdlobby. Die so vielgepriesene EU mit ihren Kommissaren oder was noch davon übrig geblieben ist versagt hier total. Artenschutz - u. Jagdverstösse Deutschlands bleiben daher ungeahndet. Hinzu kommt daß die ganze EU- Legislative - u. Administration von Lobbyisten durchsetzt ist bei denen hauptsächlich der Profit im Vordergrund steht und nicht Arten-,Umwelt- u. Klimaschutz. Das Ganze läßt sich auf diese Bundesregierung ebenfalls übertragen. Dazu viel gute Worte und bödsinnge Entscheidungen sind die Arbeit dieser Regierung. Ob beim Umweltschutz, Artenschutz, Gesundheit, Verkehr, Verteidigung etc. nur noch Pannen.

    • Herr Sobol, ich stimme Ihnen 100%ig zu - egal wo man hinschaut, unsere Politiker betreiben nur noch blinden Aktionismus ohne Hirn und Verstand und man fragt sich, was in deren Köpfen eigentlich vorgeht.

  • Ich habe es so satt dass der Wolf immer an allem Schuld sein soll, wo wir Menschen versagen. Die Politik sollte lieber finanzielle Mittel bereitstellen um die Nutztiere zu schützen und die Bevölkerung über das zusammenleben mit unseren Wölfen richtig aufzuklären. Sie sollte Gesetze erlassen die Nutztierhalter bestraft die ihre Tiere nicht schützen und dann noch Geld fordern und den Abschuss von Wölfen.
    Ich habe gerade der SPD eine Mail zu diesem Thema geschrieben. Ohne den Wolf hätten wir alle unsere wundervollen Freunde die Hunde nicht, meine Wolfshunde wären nie geboren. Wir sollten dankbar für den Wolf sein, denn er erhält unsere Umwelt gesund und hat uns in der Vergangenheit das schönste Geschenk gemacht. Danke Wolf dass es dich gibt.
    Susanne Platzer

  • Es wird immer gesagt man kann nichts machen. Aber das stimmt nicht.Ihr alle könnt am 26.5.2019 die Grünen wählen. Ich bin dabei. Das gleiche gilt für das Küken schreddern und Ferkel kastrieren, sowie für die unsäglichen Tiertransporte in nicht EU-Länder. Die Koalition knickt ein. Nur die Grünen können sich da nicht durchsetzen. Frau Schulze ist das Fähnchen im Wind. In meiner Nachbarschaft ist auch ein Hobby-Schafhalter. Der Zaun für die Schafe lag heute morgen auf dem Boden.Mal sehen wie lange die Schafe noch leben. Dann ist das Geschrei riesengroß. Es muß konsequent vorgegangen werden. Sonst ist der Wolf arm dran.

    • Liebe Frau Bartel, Fotos von der Weide machen und der Umweltministerin senden.

    • Die Grünen sind ja leider schon lange nicht mehr das wofür sie mal angetreten sind. Der Herr Habeck hat als er noch Minister in SH war zur Jägerschaft der Seehundjäger gehalten. Es werden an der Nordseeküste jedes Jahr mehrere hundert Heuler geschossen, ohne vorher mal einen Tierarzt zurate zu ziehen. Von den großen Parteien kann man leider niemanden mehr wählen. Wie wär`s mit der Tierschutzpartei?

    • Ähem.. der den Wolf zum Abschuss freigegeben hat in Schleswig Holstein, ist ein Grüner.

  • ich denke, dass hier von Seiten der Politik kein Interesse besteht den Wölfen gerecht zu werden. Es wäre alles so leicht , wenn der Herdenschutz korrekt durchgeführt würde, aber da die Jäger schießen wollen und die Tierhalter zu bequem sind ihre Tiere zu schützen muss der Wolf mal wieder der Böse sein. Dabei ist der Wolf von unschätzbarem Wert für unser Land. Er gehört hierher, war lange vor uns da, es ist sein Lebensraum, den die unverbesserlichen Menschen ihm streitig machen. Wen sollen wir, die wir den Wölfen helfen wollen im Mai wählen? Auch die Grünen haben inzwischen Dreck am Stecken, sonst gäbe es diese Schießbefehle auf Roddy und Dani nicht.

    • Ich wähle wieder die Tierschutzpartei. Oder auch bei den Linken ist mehr Tierschutz drin als bei anderen drauf steht. Muss jeder selber entscheiden. Aber die Grünen kriegen meine Stimme nicht mehr.

    • Wir können die Tierschutzpartei wählen oder die V-Partei. Auf jeden Fall eine Partei, die sich wirklich für die Tiere einsetzt. Wenn alle Deutschen, die sich als Tierschützer bezeichnen so wählen würden, dann würden sich sicherlich was ändern. Aber leider reden viele nur und handeln nicht danach.

  • Die gute Frau soll sich lieber mal um ihre 12% Partei kümmern. Sonst ist die SPD schneller ausgerottet wie der Wolf. Was die für ein neues Gesetz einbringen will, ist nicht hinnehmbar. Überhaupt ist die Politik im Punkt Natur und Tierschutz nicht mehr zu ertragen. Wölfe ausrotten, Ferkelkastration ohne Betäubung etc. Richtig krank diese Lobbypolitik.

  • Wenn die Jäger nicht Millionen von tiere ermorden wurden, gabe für den Wolf kein Grund sich bis Städte und Orte voller menschen bzw. wo Tiere gibt, sich ran zu machen.

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