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Niedersachsen: Umweltminister Lies (SPD) verlängert Schießbefehl auf Wolf Roddy und holt Jäger mit ins Boot – Wolfsschutz Deutschland e. V. droht mit Anzeige

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) verlängerte jetzt nicht nur erneut den Schießbefehl auf Wolf Roddy, sondern er will gleich auch noch die Jäger mit ins Boot holen.  Künftig will Lies sogar Wölfe nach Quote abschießen und er will dazu eine eigene Wolfsverordnung kreieren. Dies würde gegen EU-Recht sowie Tierschutzrecht verstoßen, finden wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. und wir werden Anzeige gegen Minister und Jäger erstatten, sollten Roddy oder andere Wölfe erschossen werden.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) bat am 28. November auf der Jahresversammlung des Zentralverbands der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden (ZJEN) in Bad Fallingbostel die Jäger in Niedersachsen um Mithilfe beim Thema Wolf, steht in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums.  Zitat aus der PM:  „Wir müssen gemeinsam an einer Lösung arbeiten, die auch eine ausreichende rechtliche Absicherung für die Jäger garantiert“, sucht Lies den Schulterschluss mit den Jägern. Wenn die rechtliche Grundlage für die Entnahme eines Wolfs gegeben ist, dann geht dies nach Ansicht von Lies nicht ohne Unterstützung der Jäger. „Ich bin froh, dass wir den Dialog dazu konsequent führten“, so der Umweltminister, der zugleich auf den gesetzlich „sehr engen Rahmen“ beim Thema Wolfsentnahme hinwies.

Das halten wohl die Wölfe von dem Vorhaben des Niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies. ©Brigitte Sommer

Strafanzeige gegen Lies und Jäger

Anscheindend möchte Lies diesen engen gesetzlichen Rahmen so schnell wie möglich aushebeln. Mit „rechtlicher Grundlage“ spielt Lies wohl auch die geplante Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (LEX-Wolf) an, die von seiner Amtskollegin, Bundesumweltministerin Schulze entworfen worden war und für die demnächst im den Bundestag abgestimmt werden soll. Hier unsere Stellungnahme dazu: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/12/02/stellungnahme-an-den-umweltausschuss-zum-gesetzentwurf-der-bundesregierung-zur-aenderung-des-45-abs-7-bnschg-lex-wolf/

Am Montag, den 09.12.19,  findet eine öffentliche Anhöhrung zur „Lex Wolf“ in Berlin statt.  Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) gerät indes selbst unter Druck, denn in einer Rüge kreidet ihr der Bundesrechnungshof an, hunderte Millionen Euro für Berater ausgegeben zu haben. Mit diesem Geld hätte man sämlichen Weidetierhaltern in ganz Deutschland wolfsabweisende Zäune bezahlen können.

Tatsächlich läuft noch immer eine Klage eines Naturschutzvereins gegen die Abschussgenehmigung des Rodewalder Rüden. Obwohl es hier wohl noch kein abschließendes Urteil gibt, lässt Lies weiter Jagd auf Wolf Roddy machen. Sollten hier Jäger tatsächlich mit an der Jagd beteiligt werden und der Wolfsrüde oder ein anderer Wolf erschossen werden, erstatten wir von Wolfsschutz Deuschland e. V. Strafanzeige, sowohl gegen die ausführende Person, als auch gegen Umweltminister Lies.

Weiter heisst es in der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums, dass mit der Förderung  ja schon die Beschaffung von wolfsabweisenden Zäunen – zum Beispiel bei Schafen – ermöglicht werde. Aber man könne nicht überall in Niedersachsen entsprechende Zäune aufstellen. Gerade an den Deichen sei schon aus technischen Gründen ein solcher Schutz nicht möglich. Und im Gegensatz dazu könne sich eine Rinderherde „zum Teil selbst schützen“, so Lies.

Wie bitte? Selbstverständlich ist eine Weidetierhaltung hinter wolfsabweisenden Zäunen auch an und auf Deichen möglich.

Es genügt einfach lesen zu können, um hier zu sehen, welche Möglichkeit es gibt, Zäune auch an Wasserflächen und Deichen einzubauen.

Umweltminister Lies scheint auch in Bezug auf Rinderhaltung leider völlig faktenresistent oder lobbygesteuert zu sein. Unsere heutigen, hochgezüchteten Rinderrassen haben es verlernt, ihre Kälber zu verteidigen. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass die meisten Kühe auch noch enthornt werden. Wölfe sind Opportunisten. Sie können sehr schnell einschätzen, ob ein Kalb fit ist oder nicht. Wie soll ein Wolf wissen, dass Schaf „erlaubt“ ist und Rind nicht? Zumal das Umweltministerium ja bereits selber Zäune für Rinder in die Förderkulisse mit Billigkeitsleistungen mit hineingenommen hatte. Wolfsexpertin Dr. Marion Ebel bestätigt diese Fakten auch noch einmal in einem Interview in der Sendung „Hallo Hessen“ – ab Minute 10 zu hören und zu sehen: https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hallo-hessen/sendungen/hallo-hessen–woelfe-in-hessen,sendung-75300.html

Weidetierhaltung vor Naturschutz

Wichtig sei, dass jetzt zügig die Gesetzesnovelle des Bundesnaturschutzgesetzes umgesetzt werde, die „Lex Wolf“, um einen rechtsicheren Rahmen für die notwendigen Ausnahmegenehmigungen für eine Entnahme zu erhalten – von einzelnen, auffälligen Tieren, heisst es weiter in der Pressemitteilung. Zitat: „Im Konflikt zwischen Weidetierhaltung und Wolf müssen wir am Ende immer die Zukunft der Weidetierhaltung in Niedersachsen sichern“, so Lies. „Auf dieser Basis werden wir vorgehen. Klar ist aber auch, der hohe Schutzstatus des Wolfs grenzt den rechtlichen Rahmen ein.“

Lobby für Jäger – Lies will Wölfe nach Quote schießen

Das Ziel müsse lauten: Über eine Ausnahmegenehmigung oder mit einer Quote wie in Frankreich einzelne Wölfe zu entnehmen. Das Ministerium arbeite gerade an einer Wolfsverordnung, die ein Raster definiere für künftiges Vorgehen, auch „um die Jäger einzubinden. Denn ich brauche ihre Unterstützung“, betonte Lies. „Ich möchte die Jäger rechtlich absichern, so dass ihnen kein Problem entsteht. Und: Wenn wir über einen Abschuss entscheiden, dann gehört es dazu, dass die Gesellschaft diese Entscheidung auch akzeptiert“, so der Umweltminister. Er werde „für dieses Modell überall werben im Sinne der Jäger“.

Eine Lies´sche Wolfsverordnung würde, wie er sie plant, nach unserer Ansicht genauso gegen EU-Recht verstoßen, wie die geplante Änderung des Naturschutzgesetzes. Es gehört ebenso zu einer demokratischen Gesellschaft, dass Poltiker dann auch entsprechende Anzeigen und Klagen von Naturschutzverbänden akzeptieren müssen. Im Sinne der Bürger, der Umwelt, des Klimas und des Naturschutzes.

Quellen: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/lies-bittet-jager-um-unterstutzung-beim-wolf-verordnung-fur-entnahme-im-notfall-geplant-183081.html

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/umweltministerium-gibt-offenbar-hunderte-millionen-euro-fuer-berater-aus-a-1293985.html

 

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View Comments (23)

  • Richtig! Dieses Unterfangen MUß UNBEDINGT GERICHTLICH GESTOPPT werden! Wo kommen wir denn hin, wenn die gesamte Natur ( Pflanzen UND Tiere ) ausgerottet werden? In so einer Welt möchte ich NICHT leben! Leute, laßt doch BITTE, BITTE ein "kleines Stück" Natur für uns zurück!

  • Ja, das muss gestoppt werden. Es müssen erst einmal unabhängige Zahlen vorgelegt werden:
    1. wieviel sog. Nutztiere kommen durch Wölfe tatsächlich zu Schaden (mit DNA-Nachweis)
    2. haben Menschen körperliche Schäden erlitten? wo und wann? wieviele körperliche Schäden wurden im gleichen Zeitraum durch Hunde verursacht.
    3. Wieviel Wölfe wurden durch den Verkehr getötet (und diese Zahlen müssen in Relation zu den vorhandenen Wölfen gesetzt werden!!!!!!)
    Man muss ja nicht mal wissenschaftlich ausgebildet sein (wenn man's ist, umso besser), aber das hier sind doch grundlegende Fragen für Entlschlüsse und nicht für Abschüsse!

  • wie eh und je, ist die etabilierte Politik voller Tatendrang, wenn es gilt, nach unten zu treten, und zwar umso kräftiger, je wehrloser das Opfer ist. Des Beifalls einflussreicher und mächtiger Kreise, des Stammtisches und von bild & co kann man sich sicher sein.

  • Habe den Artikel in der Zeitung gelesen, ich finde dieser Mensch hat seinen Job nicht verstanden und muß unbedingt weg. Wie kann es sein, dass ein UMWELTMINISTER!!! Tiere hasst und sie ausrotten will? Ich finde es zum K..... wie unsere angebelichen Volksvertreter nur ihren eigenen Interessen folgen und dabei die Hand aufhalten

    • Dies sehe ich genaus wie Sie.ich verstehe es nicht,das dies gesetzlich überhaupt legitim ist.Wir sprechen hier von Artenschutz! Und noch einmal:Wie wird dieser definiert?Die Jäger müssten auch weg. Dann die Volksverdreher...
      Es wird hier von Quote gesprochen.Bekommen die also dann pro Wolf eine Prämie?Oder wie darf ich mir dies vorstellen? Ist ja wirklich bitter.;-(Und sowas ist doch rechtswidrig.Kann mir doch keiner erzählen,das dies erlaubt ist.
      Warum will man den Wolf auf Teufel komm raus loswerden? Er tut doch nichts.Die Menschen,die ihn nicht wollen,und jagen,das sind die Übeltäter.
      Doch die stehen wohl unter Artenschutz...
      An die Politiker und alle Wolfsgegener:
      Lasst die Wölfe am Leben! Besinnt euch lieber auf euer eigenes. Dies wäre begrüßens-und wünschenswert!

    • Sie haben Recht liebe Carola. Leider haben wir mehrere solche Umweltminister, und sogar eine Landwirtschaftsministerin, die keine Tiere mag. Die zulässt, dass man Tiere quält. Auch die möchte, dass man die Wölfe tötet.
      Wie die wohl an solche Posten gekommen sind.
      Vielleicht haben die das Wort „Umwelt“ nicht verstanden, sondern nur Minister.

      • Man muss nur eine etwas engere "Beziehung" zur Bundeskanzlerin haben, denn die soll ja mal in der Öffentlichkeit bei einem Thema, bei dem es um Tiere ging, gesagt haben:" Es sind ja nur Tiere"!!!!!!!!

  • Da stelle ich mir ernsthaft die Frage, sind solche Personen wie Lies, Albrecht und Siegesmund, angeblich von Bürgern gewählte Vertreter oder Kriminelle, die jedes vorhandene Gesetz umgehen oder auszuhebeln versuchen?
    Sollte es sich jedoch um die 2. Gruppe handeln, dann wird es endlich auch Zeit zu handeln!

  • Anstatt sich schützend vor den Wolf zu stellen, so, wie es sein Amt und Gesetze/Verordnungen erfordern, schlägt sich der Umwelt Minister auf die Seite der Ignoranten und Gesetzesbrecher, die mit allen Mitteln versuchen, den Schutz des Wolfes zu ignorieren und auch nicht davor zurück schrecken, Exemplare von dem unter dem höchsten Schutz Status stehenden Spezies illegal zu quälen und zu töten. Der Niedersächsische Umwelt Minister Lies wird in die Geschichte eingehen als Wolfs Hasser, fachlich unwissendes, beratungsresistentes und von Besessenheit getriebenes Regierungsmitglied. Beschämend ist ferner sein Vorgehen mit bestehenden Gesetzen/Verordnungen, (Wölfe betreffend) die er permanent in einer Art von Verfolgungswahn aushebeln und unterhöhlen will. Man kann es gar nicht oft genug erwähnen:" Dieser Mann ist einer von denen, die völlig fehl am Platze sind" und da Stephan Weil diesen Mann anscheinend nicht bremsen kann oder will, wird auch er den Erdrutsch der SPD zu spüren bekommen.

  • Schwache und Hilflose mit dem Verweis auf das irgendwie herbei fabulierte Gemeinwohl vor das Schienbein zu treten - und nötigenfalls auch noch hinterher - war schon die Philosophie der Schröder-SPD und ihren willfährigen Gevolksleuten. Heute personalisiert sich die Dämmerung einer (oder mehrerer) Volksparteien in Verbödeten und Banausen wie Herrn Lies, deren Wirkung und politische Passion z.B. in Filmfiguren wie dem Vampir seine Entsprechung hat, und die sich in politischem Schmarotzertum und parasitären Verhalten ohne weiten Skrupel gegenüber dem Lebendigen zeigt.

  • "Wenn wir über einen Abschuss entscheiden, dann gehört es dazu, dass die Gesellschaft diese Entscheidung auch akzeptiert."
    Ich werde, sehr geehrter Herr Minister, "Ihre" Entscheidung bzgl. Abschüssen von Wölfen niemals akzeptieren!!

  • "Dass die Gesellschaft diese Entscheidung diese Entscheidung auch akzeptiert". NIEMALS!!!! Der ist doch völlig irre. Ich bin sicher, dass das Gro der Gesellschaft auf Seiten der Wölfe steht. Dieser Blödmann ist doch völlig absurd. Ich hoffe sehr, dass die EU ihn zur Rechenschaft ziehen wird. Einfach
    ein Gesetz mal eben so aushebeln....

  • Unter der Funktion eines Umweltministers verstehe ich NICHT den Wolfsabschuß! Dieser Minister MUß seines Amtes ENTHOBEN WERDEN!

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