Der Wolf in Deutschland

Der Wolf in Deutschland

Seit der Jahrtausendwende gibt es bei uns in Deutschland wieder frei lebende Wölfe. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung von Wäldern und Wildtierbeständen. Wölfe brauchen keine reine Wildnis. Sie kommen in unserer Kulturlandschaft in Deutschland sehr gut zurecht. Insgesamt leben hier 1339 Wölfe, unterteilt in 184 Rudel. Diese Rudel setzen sich zusammen aus 439 erwachsenen Wölfen, 83 Jährlingen (Wölfe im zweiten Lebensjahr) und 634 Welpen (Wölfe im ersten Lebensjahr). 

Die meisten Wolfsrudel lebten im Wolfsjahr 2022/2023 in Brandenburg (52), Niedersachsen (39) und Sachsen (38). Die Wölfe sind bei uns nicht ausgewildert worden, wie oft behauptet wird. Sie kamen nach den Grenzöffnungen im Osten aus Polen in unser Land. Die Wölfe sind scheue Tiere und für uns Menschen keine Gefahr. Wölfe leben, genau wie wir Menschen in Familienverbänden. Eine Familie besteht aus dem Rüden, der Fähe und den Welpen des vorherigen Jahres, die mit bei der Aufzucht ihrer neuen, kleinen Geschwister helfen. Im Alter von zirka zwei Jahren wandern junge Wölfe ab, um eigene Partner zu finden und eigene Familie zu gründen. Dabei legen sie weite Strecken zurück. Besonders im Spätwinter werden viele dieser Jungtiere gesehen. Es sind Jungtiere, die wie menschliche Teenager auch, noch nicht über die Erfahrung verfügen, sich klug zu verhalten. Dabei nutzen sie, um voranzukommen gerne unsere Wege und Straßen. Sie sind nicht an uns Menschen interessiert.

Sie kennen Autos und Traktoren, sind aber nicht in der Lage, die Fahrzeuge sofort mit uns Menschen in Verbindung zu bringen. Es sind diese Jungtiere, die immer in der Presse auftauchen und bei denen vehement Abschüsse gefordert werden. Dabei kommen die meisten von Ihnen schon im Straßenverkehr oder Wilderei zu Tode. Alttiere sieht man so gut wie nie. Sie besetzen ein großes Revier, das sie auch nach außen hin gegenüber anderen Wölfen und Rudeln verteidigen. So ist ausgeschlossen, dass sich Wölfe unkontrolliert vermehren. Auch die Bildung von Riesenrudeln ist ein Märchen.

Die Aufgabe unseres Vereines besteht darin, darüber aufzuklären, dass wir und die Wölfe problemlos miteinander leben können. Wölfe ernähren sich zu einem Großteil von Rehen, Hirschen, Wildschweinen und weiteren Wildtieren. Lediglich 1  % ihrer Nahrung besteht aus Nutztieren, wie Schafe und Ziegen. Weidetierhalter erhalten von staatlicher Seite wolfsabweisende Zäune und auch Herdenschutzhunde bezahlt. Leider schützen die meisten Weidetierhalter ihre Tiere entweder gar nicht, oder völlig ungenügend. Durch ein solches Verhalten provozieren Weidetierhalter Wolfsrisse. Unser Standpunkt: Wer seine Tiere nicht wolfsabweisend schützt, sollte dafür bestraft werden. Unsere Meinung: Nur Null-Wolfsabschuss motiviert zum Herdenschutz.