Schleswig-Holstein: Fake-News frisch vom Bauernverband

Bauernverband verwendet Foto einer Schweizer Tierschutzorganisation um gegen Wölfe zu hetzen

Eine ziemlich peinliche Aktion gibt es heute auf der Facebookseite des Bauernverbandes Schleswig-Holstein zu bestaunen. Unter dem Titel „“ist das die Lösung? Wildtiere und Nutztiere leiden! Warum zäunen wir den Wolf nicht ein? Wir haben genug Naturschutzgebiete“ wird dort ein Foto verwendet, auf das die Organisation Schweizer Tierschutz STS das Copyright hat. Auf unsere telefonische Nachfrage beim Verein in der Schweiz,  sagte man uns, dass man dem Bauernverband Schleswig-Holstein selbstverständlich nicht erlaubt habe, dieses Foto zu verwenden um gegen Wölfe zu hetzen. Man behalte sich nun weitere Schritte vor.

Besonders pikant: Auf dem Foto ist ein Reh zu sehen, das in einem Maisschutzzaun verendet ist. Vor allem große Anbaugebiete ohne Hecken werden mit solchen Zäunen versehen. Ein solches Bild ist vor allem ein Statement gegen Monokulturen und ein Vorwurf gegen die Ignoranz der Bauern. Wer einen solchen Zaun aufstellt, muss diesen nämlich täglich kontrollieren, damit sich kein Wildtier darin verfängt. Dies ist im Falle des Rehs sehr wahrscheinlich nicht geschehen, denn die tief in den Boden gewühlte Mulde spricht eher dafür, dass das Tier dort mehrere Tage mit dem Tod gekämpft hat und sich niemand dafür interessiert hat. 

Update 27.02.19 – Der Bauernverband entschuldigt sich für die Verwendung des Fotos, nicht aber für die Verbreitung von Fake-News. Gerne hätte er die Entschuldigung veröffentlicht. Das machen wir doch gerne. Vielleicht freut sich der Bauernverband auch über Feedback zur Fake-Geschichte einen Maisschutzzaun in Zusammenhang mit dem Wolf zu bringen? Kontaktdaten im Text.

Sehr geehrte Frau Sommer.

Wir haben einen Fehler gemacht und das Foto gelöscht, im Einvernehmen mit den Schweizern, die übrigens sehr höflich im Umgang waren. Dafür haben wir uns ausdrücklich bedankt. Das möchten wir auch bei Ihnen tun für den Hinweis. Deutlich: Der Fehler lag bei uns. Auch das kann Wolfsschutz gern berichten, wir sind gespannt!


Mit freundlichen Grüßen

 

Sönke Hauschild

BAUERNVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

E-mail: s.hauschild@bvsh.net

Internet: www.bvsh.net

 

Grüner Kamp 19-21    

24768 Rendsburg

 

Gastkommentar von Kay Metzroth (Life for Nature Foundation) – Der Wolf ist Sinnbild für den Umgang mit unserer Erde

Kay Metzroth – www.lifefornature.de auf Wolfsschutzpatrouille in Sachsen

Kommentar – Der Wolf in Deutschland – Sinnbild für unseren Umgang mit dem Planeten Erde

Es wird polarisiert, Propaganda betrieben, ja einige Politiker haben an keinen anderen Themen zu arbeiten so scheint es, wenn vor Allem der Blick in Richtung Niedersachsen geht.

Es handelt sich „nur“ um ein Tier, ein Tier von vielen verschiedenen Arten auf der Welt und auch in Deutschland. Dennoch scheint es kaum ein anderes Thema im Lande Deutschland zu geben. Machthungrige und korrupte Politiker, inkompetente Jagdverbände und ignorante Weidetierhalter die versuchen das mittelalterliche Image des bösen Wolfes aufrecht zu erhalten.

Eine Gefahr für Leib und Leben, eine Gefahr für Menschen und Weidetiere. Doch weshalb eigentlich? Ich habe noch kein Argument gehört, gesehen und gelesen, welches den Vorurteilen auch nur im Ansatz gerecht wird. Kaum ein Tier hat eine größere Scheu vor dem Menschen, kaum ein Tier ist weniger „gefährlich“. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Tieren, von der Katze, über Hunde, Insekten, Reptilien, Kühe und selbst Schafe die bereits Menschenleben gekostet haben.

Es geht um den Machterhalt der Lobbyverbände

Der Wolf zeigt deutlich, worum es Politik und Lobbyverbänden wirklich geht – Macht. Ebenso kann man als Politiker sein eigenes Versagen retuschieren. Nicht umsonst sind die Länder, deren Politiker besonders „auffällig“ mit einer Wolfshetze auf sich aufmerksam auch die Länder, die aufgrund miserabler Politik in Sachen Naturschutz Strafzahlungen mit Steuergeldern leisten müssen.

Egoismus und Geldgier steuern uns mit Vollgas in Richtung Abgrund

Der Jagdverband zeigt nun endgültig sein wahres Gesicht. Wurde die Bevölkerung mit den ohnehin nachgewiesenen falschen Thesen geblendet, dass die Jagd aufgrund „Regulierung“ notwendig sei und das auch daran liegt, dass es keine größeren Raubtiere in Deutschland gäbe, outet man sein mangelndes Wissen mittlerweile öffentlich. Nein, man möchte eine Trophäe und sich den Jagdurlaub sparen um einen Wolf zu töten. Jeder Erstklässler kann zudem die Statistiken der Wolfsgegner und der Jägerschaft leicht entlarven. Auf die weiteren Jägermärchen gehe ich hier nicht weiter ein. Personen, die auf Facebook eine Hetze betreiben, ob Einzelpersonen aus Wolfshassergruppen, Politiker, Jägerschaften sind das Problem unserer Gesellschaft, diese Personen sind das Problem, weshalb „unser“ Planet und damit auch der Mensch Vollgas Richtung Abgrund steuern. Diesen Menschen gilt es die Stimme zu entziehen. Diese Menschen wollen keine Diplomatie, diesen Menschen sind Fakten und Tatsachen egal. Diese Menschen haben nur im Sinn sich selbst zu profilieren und zu fordern ohne Einsicht auch etwas zu geben.

Weidetierhalter, die vernünftig mit Ihren eigenen Tieren umgehen, sich mit der Thematik befassen und auch kritisch Propagandaseiten wie Wolf nein Danke hinterfragen, sowie die eigenen Tiere Wert schätzen, stehen der Rückkehr des Wolfes gelassen gegenüber. Zudem bekommen Sie jegliche Unterstützung, die benötigt wird.

Aber der Wolf steht für noch so viel mehr. Er steht für das positive Zeichen, dass es mit der Natur und damit auch unserer Zukunft noch nicht ganz zu Ende ist. Ein ausgerottetes Tier, welches sich wieder ansiedelt ist ein Segen in vielen Belangen.

Doch wenn ein Land wie Deutschland es nicht hinbekommt, ein Land, welches über ausreichend Flächen verfügt, ein Land, welches seiner Bevölkerung Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Artenschutz, etc. heuchelt, den Wolf wieder heimisch und willkommen zu heißen, dann brauchen wir uns in den genannten Punkten wie Klimaschutz, etc. keine Sorgen mehr zu machen, denn dann ist der Zug abgefahren.

Kay Metzroth, Life for Nature Foundation 

www.lifefornature.de http://www.lifefornature.de