NRW: Neue Nachbarn bei Gloria von Wesel und eine Klatsche für Wolfshasser

Es gibt gleich zwei gute Nachrichten aus dem Landkreis Wesel aus NRW. Zum Einen könnte sich ein neues Wolfspaar direkt in der Nachbarschaft angesiedelt haben und zum Anderen gibt es eine sehr deutliche Ansage an diejenigen, die meinen, für Wölfe in NRW gäbe es keinen Platz.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt heute in einer Pressemitteilung neue Wolfsnachweise in Schermbeck (Kreis Wesel).

Beispielbild. ©Brigitte Sommer

Sie sind wahrscheinlich schon länger dort, aber mittels genetischer Analysen von Kotproben im Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen konnten zwei neue Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck, außerhalb des Streifgebietes des bekannten Rudels um Gloria von Wesel, identifiziert werden. Die in einem Waldgebiet im Raum Schermbeck gefundenen Losungen vom 04. und 12. Juli 2022 konnten dem bislang unbekannten Rüden mit der Kennung GW2889m zugeordnet werden. Eine am 09. Juli 2022 gefundene Losung stammt von dem ebenfalls bislang unbekannten Weibchen mit der Kennung GW2890f. In beiden Fällen ist das Herkunftsrudel nicht bekannt, genetisch zählen diese Wölfe aber unzweifelhaft zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation. Anhand der DNA-Ergebnisse sei belegt, dass die beiden Wölfe nicht mit Gloria und ihrer Familie verwandt sind. Ob sich die beiden neuen Wölfe in Schermbeck ansiedeln oder bereits wirklich ein Paar sind, könne noch nicht geklärt werden, so das LANUV.

Das LANUV empfiehlt den Halterinnen und Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck und in der umgebenden Pufferzone, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen wolfsabweisend zu sichern. In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert. Im Wolfsgebiet Schermbeck können gemäß Förderrichtlinien Wolf vom 03. Februar 2017, zuletzt geändert am 06. Dezember 2021, nur dann Entschädigungsleistungen für nachweislich von einem Wolf getöteten Schafe, Ziegen oder Gehegewild gewährt werden, wenn ein wolfsabweisender Grundschutz vorhanden ist.

Klatsche für die Wolfshasser

NRW hat übrigens einen neuen Umweltminister und der hat gleich klar gemacht, dass Wölfe eine Daseinsberechtigung in NRW haben.

Oliver Krischer (Grüne) verweist in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD, die dem WDR vorläge, so die Tagesschau, auf die strengen EU-Vorgaben. Diese sicherten dem Wolf, der hierzulande knapp 200 Jahre lang als ausgestorben galt, einen umfangreichen Schutzstatus zu. Für Krischer bedeutet das, „dass ein Bestandsmanagement mit Regulierungsabschüssen von Wölfen (…) nicht zulässig ist“. Er sieht für NRW „weder eine fachliche Rechtfertigung noch eine Aussicht auf Erfolg, den Schutzstatus des Wolfes in Deutschland zu ändern“.

Und dem WDR sagte Krischer, der Abschuss von Wölfen sei keine Lösung: „Das würde auch der Wolf nicht mit sich machen lassen. Das ist eine Art, die von alleine hier hin kommt. Und wenn wir einen Wolf abschießen, dann wird es sicherlich bald so sein, dass der nächste auftaucht. Und wo soll das enden?“ Wichtig sei, die Herden zu schützen.“

Ein gutes Zeichen für die neuen Wölfe und auch für Glorias Familie, denn auch bei den aktuellen Rissen war nicht wolfsabweisend gezäunt. Und auch für einen neuen Wolf bei Paderborn eine gute Nachricht. Bekannte Rudel gibt es bei Leuscheid im Grenzgebiet zu NRW und ein Einzelwolf in der Hohen Mark. Wolfsschutz-Deutschland e. V. freut sich auf weiteren Zuwachs.

 

Presseinformation LANUV: https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-08-29?fbclid=IwAR2w7txm19kxfShfW4CPYi1mH4eQXKT1iswJCq9NiwX9hBu2l41PpdmQ-L4

Weitere Quelle:

https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-50083.html?fbclid=IwAR2UnHEWWaPedAKB5aqS3SUl-aZAWZSik5n3ekcUxua_qf0NyvTuWckKECA

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-08-23?fbclid=IwAR2gAZpQ_CePOch88c_55YT2HHpH94vKvI0UhChAcBgbZLaOpGVxlKZfheg

Schlappe für UM Lies (SPD): Hannover-Wolf darf nicht getötet werden

Gute Nachrichten aus Niedersachsen. Die untere Naturschutzbehörde der Region Hannover hat jetzt entschieden, dass das Jungtier, das sich Anfang August in Hannover verirrt hatte, nicht getötet werden darf. Damit wendet sich die Behörde ganz klar gegen die Wünsche des Niedersächsischen Umweltministers. Hier unser Bericht.

Mit entscheidend waren mit Sicherheit auch die von Wolfsschutz-Deutschland e. V. initiierten Protestmails gegen die drohende Schießgenehmigung. Eine Userin hatte uns informiert, dass eine der Mailadressen gesperrt worden sei. Es kam wohl mehr Post an, als dem Umweltminister gefallen hat.

Beispielbild verängstigter Wolf ©Brigitte Sommer

Acht Kilometer lief das verängstigte Tier durch Hannover. In den Folgetagen sei es angeblich noch weitere Male gesichtet worden. Allerdings wurde dies nicht offiziell bestätigt. „Eine Ausnamahmegenehmigung zur letalen Entnahme des Tieres wird auf Basis der aktuellen Erkenntnisse zum jetzigen Zeitpunkt nicht erteilt,“ heisst es offziell. Weiter: „Voraussetzungen für eine solche Genehmigung wären, dass der Wolf einen Menschen verletzt, ohne provoziert worden zu sein, oder dass der Wolf sich einem ungeschützten Menschen auf weniger als dreißig Meter nähert und sich nicht vertreiben lässt. Auch in den beschriebenen Fällen muss zunächst versucht werden – möglichst in Absprache mit dem zuständigen Wolfsberater oder der Wolfsberaterin – den Wolf zu vergrämen.“ Inzwischen ist der Jungwolf längst über alle Berge. Jungtieren können auf ihren Wanderungen tausende Kilometer zurücklegen.

Allerdings kann die Polizei in Niedersachsen bei „Gefahr im Verzug“ jederzeit auch ohne Ausnahmegenehmigung eingreifen. Dies halten wir für einen Skandal, denn dieses Handling hat vor Kurzem zwei ausgebüxten Wolfshunden, die bereits wieder auf dem Rückweg waren, das Leben gekostet. Unserer Meinung nach ist die Polizei nicht in diesem Sinne ausgebildet und hat zu wenig Sachkenntnis. Überreaktionen und Fehleinschätzungen sind so Tür und Tor geöffnet.

Lies zeigte sich erstaut über die Entscheidung der unteren Naturschutzbebehörde. Er hätte aus guten Gründen zu einer Ausnahmegenehmigung angeraten. Die Gründe lassen sich erahnen. Aber ob er kurz vor den Landtagswahlen noch einmal den starken Antiwolfsminister geben wollte um sich Stimmen von der Agrar- und Jagdlobby zu sichern, wissen wir nicht.

Hier unser erster Bericht mit Video, das den Wolf zeigt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/08/11/verirren-toedlich-lies-will-hannover-wolf-abknallen-lassen/

 

 

Ethisch untragbar: schon wieder Mischlings-Wolfswelpentötungen in Thüringen

Es sind fünf kerngesunde, erst drei Monate alte Tiere, die nach dem Willen des Thüringer Umweltministeriums kein Recht auf Leben haben. Es soll sich bei den Welpen angeblich um so genannte Hybriden, Mischlinge zwischen Wolf und Hund handeln. Während man solche Tiere in Italien sterilisiert und wieder in die Freiheit entlässt, kennt man in Deutschland anscheinend nur eine Lösung: töten. Und weil der Schutzstatus von Mischlingen in der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (Lex-Wolf) geändert worden ist, könnten in diesem Fall wohl auch weder Anzeigen noch Klagen helfen.  Außer es stellt sich nach Abschuss heraus, dass es doch reinrassige Wölfe waren. Warum es ethisch auf keinen Fall vertretbar ist, derart mit Mitgeschöpfen umzugehen, ganz gleich ob reinrassig oder nicht, erklären wir hier in unserem Beitrag.

Nicht etwa durch eine Pressemitteilung, sondern durch einen Artikel im MDR und über die dpa erfährt die Öffentlichkeit überhaupt vom Vorhaben des grünen Umweltministeriums in Thüringen. Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel wird in dem MDR-Bericht folgenderweise zitiert: „Auf einem Foto von der Nacht auf Montag sind vier Welpen zu erkennen – in verschiedenen Grau- und Schwarztönen. Schwarz sind die Wölfe aber eigentlich nicht.“

Beispielbild Wolfsmutter mit Nachwuchs.

Zwei Fachstellen hätten dem Ministerium bestätigt, dass es sich bei den insgesamt fünf Jungtieren um Hybride handeln würde. Es wurden keine weiteren Gründe für die Annahme, dass es sich um Hybriden handelt, veröffenlicht. Ebenso monieren wir, dass sich Umweltstaatssekretär Vogel selber widerspricht. Sind die Welpen nun schwarz oder sind sie es nicht? Welche Kriteterien wurden überhaupt angewendet bei der Beurteilung, dass es sich um Hybriden handelt? Ging man alleine anhand von Fotos aus, wie der MDR berichtete? Die Fotos wurden übrigens bislang nicht veröffentlicht.

Reinrassig und schwarz

Eine schwarze Fellfarbe alleine reicht nicht aus, um einen Wolf als „nicht reinrassig“ zu beurteilen. In Italien lebt auf dem Appenin ein Wolfspaar. Der Rüde ist dunkel/schwarz. Die Fähe ist grau. Joe Black, so wurde der Rüde genannt, sei trotz seiner dunklen Fallfarbe ein hundert prozentiger reinrassiger Wolf. Die Übersetzung ist unten unter den Quellen zu finden. In diesem und weiteren Videos des Wolfsfreundes aus Italien ist es zu sehen, wie sehr sich dieser Rüde um seine behinderte Partnerin kümmert. Wer will diesen Tieren Gefühlen wie Zuneigung, ja Liebe und Verantwortung absprechen? Wer will diesen Mitlebewesen das Recht auf Leben absprechen? Zwar gibt es in Italien inzwischen auch Stimmen von Wolfsforscherinnen und Wolfsforschern, die Mischlinge und schwarze Wölfe am liebsten ebenso wie in Deutschland beseitigen würden, dennoch werden hier die Mischlinge in den allermeisten Fällen sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Und im Gegensatz zu Deutschland hat man in Italien wirklich ein Problem mit zu vielen freilaufenden Hunden, die sich mit Wölfen paaren.

Kein Hybridenproblem in Deutschland

Dieser neue Wurf in Thüringen um den Dermbacher Ortsteil Zella im Wartburgkreis ist nun die vierte Verpaarung von einer Wölfin mit einem Hund, die bekannt geworden ist. Der erste Fall geschah vor Jahren in Sachsen. Auch hier ging man empathielos vor und verfolgte die Tiere gnadenlos. Die nächsten beiden Würfe gelangen von Wölfin Ohrdri (Truppenübungplatz Ohrdurf, Thüringen) an die Öffentlichkeit. Mangels eines geeigneten Wolfsrüden brachte sie zwei Mal hintereinander schwarze Mischlingswelpen zur Welt. Die Kleinen wurden mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestierte und stellte Strafanzeige gegen die grüne Umweltminsiterin Siegesmund, während die anderen Umweltorgas- und Verbände zustimmten. Alle Verfahren wurden eingestellt. Wir schlossen uns einem Protest der DJGT an. Info in den Quellen. Fünf Mischlingswelpen können schon einmal rechnerisch die Wolfspopulation in Deutschland nicht gefährden. Zumal nur zirka 30 % des Wolfsnachwuchses ein vermehrfähiges Alter erreicht.

Hanebüchene Begründung

Im MDR-Beitrag wird weiterhin ausgeführt, dass der Nachwuchs laut Gesetz „entnommen werden müsse“, damit er sich nicht fortpflanzt und die Wolfspopulation genetisch gefährde. Weil die Tiere aber mit zwölf Wochen schon zu alt seien, um in einem Gehege in Gefangenschaft zu leben, sollten sie getötet werden. Dabei stimme sich das Ministerium zusammen mit Thüringen-Forst und dem Landesamt für Umwelt ab, wer den Jungtieren den Garaus machen dürfe. Alleine die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (Lex Wolf) macht diesen Schritt möglich. Und diese Änderung geschah unserer Meinung nach genau in der Absicht, mit Abschüssen in Zukunft durchzukommen.

Auch wird die Wolfsmutter für angeblich vermehrte Risse verantwortlich gemacht, da sie ihren Nachwuchs alleine großziehen müsse. In Niedersachsen argumentierte man bei Abschüssen von Elterntieren genau anders herum, anstatt die Weidetierhaltenden, die nicht schützen, für Risse verantwortlich zu machen.

Auch Wolfsmütter lieben ihre Kinder

Immer mehr Forschungsergebnisse weisen nach, dass Tiere genauso Gefühle empfinden wie wir Menschen. Wie unmenschlich ist also unser Tun, völlig gesunde Welpen umzubringen, nur weil sie unserer Vorstellung von „Reinrassigkeit“ nicht entsprechen? Dies hört sich nicht nur gruselig an, es ist auch so. Gerade in Deutschland sollten sich Politiker nicht auf einen solchen unmenschlich erscheinenden Weg begeben, solange es Alternativen gibt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. appeliert an Anständigkeit und Menschlichkeit. Dieser Schießbefehl darf nicht ausgeführt werden. Dies wäre ohne jegliche Ethik und Moral und auch wissenschaftlich nicht begründbar.

 

Quellen:

Hier der Bericht des MDR:  https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/west-thueringen/wartburgkreis/wolf-nachwuchs-welpen-hund-hybrid-100.html?fbclid=IwAR2uMo4o775L4b2MNPKhnCKEkPQmzjub2xKX_UdIGkba7Y3FEuVPFAvWWKg

Zum Umgang mit so genannten Hybriden in Italien:

Artikel zur Tierethik: https://www.geo.de/natur/tierwelt/17442-rtkl-wissenschaftler-bricht-ein-biologie-tabu-wir-muessen-tiere-vermenschlichen?fbclid=IwAR1h1-RoVj-iJVGTUCx0lyNzwRuWHfeOohKLLWBO7RUY9KjrndyTvqqFXXM

Artikel zur Entstehung von schwarzen Wölfen: https://www.scinexx.de/wissen-aktuell-9489-2009-02-10.html?fbclid=IwAR3JXhp1GBvvTx5UEp_kAKf3HVRFrFZOu6W_qE5cNz6xE9sqyhrLNskg-fg

Die Wolfspopulation in Deutschland ist nicht durch Hybridisierung gefährdet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/08/18/studie-zeigt-auf-in-deutschland-gibt-es-kein-wolfshybridenproblem/

Zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/03/13/schwarzer-tag-fuer-woelfe-und-andere-wildtiere-seit-heute-ist-die-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf-in-kraft/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/12/04/thueringen-500-000-euro-fuer-die-toetung-von-woelfen-beschwerde-der-djgt-gegen-verfahrenseinstellung-wolfsschutz-deutschland-e-v-schliesst-sich-an/

Übersetzung zum Video John Black:

Hier die Übersetzung: Ligurischer Apennin,
Sonntagabend, 12. Juni 2022, 23.38 Uhr.
Die Hartnäckigkeit, mit der sich dieses Wolfspaar durchschlägt, ist rührend.
Das Video zeigt, wie Joe Black sich langsam vorwärts bewegt, anhält, sich umdreht, auf seine Gefährtin wartet (eine unserer Quellen nannte sie Joanna) und wieder losgeht, während sie vor sich hin stapft: lahm.
Joe Black hat sich als Superwolf erwiesen.
Aber er ist schwarz.
Und einige Experten und das technische Gremium des Minsitero wollen die schwarzen Wölfe erlegen.
Sie führen nicht zuerst die genetische Analyse durch.
Zuerst wird der Wolf getötet und erst danach werden Gentests durchgeführt.
Bis vor einigen Jahren war die Beantragung eines DNA-Tests bei einer Einrichtung ein zeitaufwändiges Unterfangen mit manchmal uninterpretierbaren Ergebnissen.
Aber die Elite der Wolfsgelehrten“ hat es immer als eine Operation betrachtet, zu der gewöhnliche Sterbliche keinen Zugang haben und die daher von hohem Ansehen ist.
Wie ahnungslos sie sind.
Ich habe bereits zwei Tests mit Joe Blacks DNA durchgeführt und siehe da, wissen Sie was?
Er ist zu 100 % ein Wolf.
Das ist nicht seltsam.
Es geht darum, dass man die Wissenschaft mit Felddaten untermauern muss.
Und die vor Jahren durchgeführten Studien zur schwarzen Pigmentierung basierten auf Markern und Protokollen von nordamerikanischen Wölfen, die nicht mit Canis lupus italicus kompatibel waren.
Sicherlich stimmen einige Teile des Allels mit dem heutigen überein, aber einen Wolf pauschal als Hybrid zu bezeichnen, nur weil er heute im Jahr 2022 schwarz ist, ist nicht korrekt.
Die Dinge ändern sich.
Im Jahr 2001 hatten wir einen oder höchstens zwei schwarze oder weiße Damhirsche: melanistisch oder leuzistisch.
Heute kommt auf 6/8 Geburten ein melanistischer Damhirsch.
Selbst bei Damwild ist es einfach, einen Gentest mit einem Haarabstrich oder aus dem Kot zu machen.
Es gibt eine italienische Firma mit Sitz in den USA, die das alles für 118 Dollar anbietet.
Und – bis zum Beweis des Gegenteils – ist das Sammeln von Wolfskot derzeit keine Straftat.
Zusammen mit Joe und Joanna gibt es den „Smilzo“ (meine Freunde haben diesen Namen gewählt), der in diesem Video nicht vorkommt, den ich aber in den nächsten Tagen in einem ihm gewidmeten Beitrag mit Fotos von Jagdszenen vorstellen kann.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Ugo de Cresi
Naturbeobachter

 

 

Verirren tödlich: Lies will Hannover-Wolf abknallen lassen

Niedersachsens Umweltminister Lies  befindet sich mal wieder im Tötungswahn. Einem unerfahrenen Jungwolf, der am Dienstag auf seiner Wanderschaft durch Hannover irrte, droht der Abschuss. Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums dem  NDR  bestätigte, werde eine entsprechende Ausnahmegenehmigung vorbereitet. Dies erfolge in Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden. Nur weil bei der Sichtung des Wolfs am Dienstag nichts passiert sei, heiße dies nicht, dass das auch bei künftigen Besuchen des Tieres so sein werde. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. protestieren erneut aufs Schärfste und werfen Lies Populismus und Scheinlösungen für die Agrarlobby vor. Sollte Lies diesen, oder zufällig wieder einen anderen Wolf erschießen lassen, werden wir erneut Strafanzeige stellen.

Beispielfoto Jungwolf.

Auch hier zeigt sich wieder einmal deutlich, dass Umweltminister Lies wider besseren Wissens handelt. Selbst Menschen, die sich nicht wissenschaftlich mit dem Wolf beschäftigen, wissen, dass Jungwölfe auf ihrer Wanderschaft und Suche nach einem eigenen Revier auch ab und an Dörfer und Städte durchqueren. Sie sind sich der Gefahren, die sie da erwarten, natürlich noch nicht bewusst.

Hier wurde der Wolf in Hannover von Privat gefilmt.

Abgesehen davon wäre es gar nicht möglich, diesen Wolfsrüden, der durch Hannover rannte, aufzuspüren. Ab Spätsommer/Herbst werden Jungwölfe aus dem vergangenen Jahr mobiler und sie lassen sich wegen ihrer Unerfahrenheit auch sehen. Es war wahrscheinlich so ein Jungtier, das sich nach Hannover verirrt hatte. Wandernde Wölfe auf der Suche nach einem eigenen Revier legen auf ihren Wanderschaften pro Tag bis zu 70 Kilometer zurück. Mit Sicherheit wird dieser Wolf auch nicht nach Hannover zurückkommen. Er wird froh sein, dieser Stadt wieder entkommen zu sein. Das bedeutet nichts anderes, als dass Umweltminister Lies diesen verirrten Wolf nur vorschieben will, um nebenbei erneut den einen und anderen Wolf erschießen zu lassen. Im Auftrag von Lies wurden bereits mehrere  Wölfe still und heimlich erschossen. Noch trauriger als das Ermorden dieser Tiere war, dass bislang immer Wölfe erschossen wurden, die eigentlich nicht erschossen werden durften.

Wolfsforscher Promberger zeigte zudem vor fast 30 jahren in einer Dukumentation über die Wöflin Timisch, dass es nicht unüblich ist, dass ein Wolf auch einmal durch die Stadt läuft. Eine Gefahr für Menschen besteht dadurch nicht.

Auch wenn die niedersächsischen Grünen im Februar dieses Jahres vor dem Staatsgerichtshof mit ihrer Klage gegen die geheimen Wolfsabschüsse zum Teil Recht erhielten, bleibt es dem Umweltminister nach wie vor unbenommen, weiterhin Wölfe still und heimlich erschießen zu lassen und einen Abschuss nicht öffentlich zu machen.

Bislang ließ Lies Wölfe wegen angeblicher Nutztierrissen töten, der Fall in Hannover wäre der erste, der einem Wolf gilt, der durch eine Stadt gelaufen ist.

Umweltminister Lies will damit nun auch Bonuspunkte bei seinen Lobbyisten in städtischen Gebieten für die anstehenden Wahlen im Oktober in Niedersachsen sammeln. Seine Agrarlobby ist indes über seinen jetzigen Abschussplan weniger zufrieden. In den Sozialen Medien wird kritisiert, dass an ihre Sorgen wegen des Wolfs viel zu wenig gedacht und reagiert wird, dafür aber jetzt ein Wolf im Fokus stehe, der durch Hannover spazierte und sich dort nicht mehr sehen lasse.

 

Quelle NDR Abschussverfügung:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Nach-Tour-durch-Hannover-Ministerium-prueft-Wolfsabschuss,wolf4646.html

Sichtung Wolf in Hannover, PM Umweltministerium

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-110-wolfsichtung-hannover-214263.html

Doku von Forscher Promberger: Natur nah –Herr der Wölfe auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=QSUQRv4XufA

 

 

5 Euro im Monat übrig? Das garantiert die weiteren Wolfsaktivitäten für Kinder und Jugendliche

Brigitte Sommer erzählt anhand des Comics „Ein Jahr im Leben der Wölfe“, was die Wölfe in einem Jahr so alles erleben.

Die psychischen und physischen Auswirkungen der Coronazeit haben vor allem bei Kindern ihre Spuren hinterlassen. Kommt hinzu, dass Freizeitaktivitäten, wie Kino etc. immer teurer werden und für viele Eltern nicht mehr bezahlbar sind. Spaß, Lebensfreude und Bewegung kommt bei vielen Kindern oft zu kurz. Mit ihren kleinen „Wolfswanderungen“ im Gebiet zwischen Hanau-Steinheim und Dietesheim wollen Brigitte Sommer und Volker Vogel von der Initiative „Menschen für Wölfe“ den Kindern etwas Abwechslung bieten und Neugier auf die Natur und Wölfe machen. Die kleinen Wanderungen finden auch in den Sommerferien statt und sind kostenlos. Jedes Kind erhält kostenlos den kleinen Comic „Ein Jahr im Leben der Wölfe“. Mit dabei ist die amerikanische Wolfshündin Liv, die alle Menschen, besonders Kinder liebt.

Brigitte Sommer: „Gerade weil wir einen Anteil zu einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung leisten wollen, halten wir es für zwingend notwendig, die kleinen Auszeiten mit Liv und unserem Comic „Ein Jahr im Leben der Wölfe“ weiter kostenfrei anzubieten, weil viele Eltern sich eben Freizeitaktivitäten für ihre Kinder nicht mehr leisten können.“

Die Initiative „Menschen für Wölfe“ finanziert sich ausschließlich aus Spenden, die gerade jetzt dringend benötigt werden. Die Spenden braucht die Initiative  u.a. für den Druck weiterer Comics. Volker Vogel: „Wenn sich Menschen finden, die uns mit einer monatlichen Spende von fünf Euro  unterstützen, könnten wir unsere Aktivitäten auch weiter ausbauen und auch  an unserem nicht kommerziellen Dokumentarfilm „Menschen für Wölfe“ weiter arbeiten. Fünf Euro monatlich sind gerade mal der Verzicht auf ein Spaghettieis, oder eine normale Flasche Wein im Monat. Einen solchen Betrag könnten Viele aufbringen, um unsere Arbeit zu unterstützen. Jeder, der uns unterstützt, erhält monatlich auf Wunsch unseren Newsletter.“ Die Spendenmöglichkeiten sind am Ende des Artikels aufgeführt. 

Wolfshündin Liv lässt sich gerne von den Kindern durchknuddeln.

Für Wolfshündin Liv bedeutet es überhaupt keinen Stress, durchgeknuddelt zu werden und sich beim Gassi gehen begleiten zu lassen. Ganz im Gegenteil, je größer das Rudel, umso besser. Liv ist ein Wolfshund, der echten Wölfen sehr ähnlich sieht und sie zeigt auch sehr viel von Verhalten, das Wölfe auszeichnet. Sie ist allerdings überhaupt nicht scheu, was sie von echten Wölfen natürlich total unterscheidet. Wie Brigitte Sommer erklärt, erfülle Liv auch ganz elementare Bedürfnisse der Kinder. Sie höre sich Sorgen an, bewerte diese aber nicht, sie bringe Kinder dazu, sich zu bewegen und schenke Kindern, die viel mitmachen mussten, eine kleine Auszeit, Freude und mache vor, wie sich Lebendigkeit anfühle.

Volker Vogel: „Wir können hier sicherlich nur einen kleinen Beitrag leisten, doch jeder Beitrag ist wichtig, Kindern das Leben in dieser schweren Zeit etwas leichter zu machen.“

Die kleinen Wanderungen finden auch während der hessischen Sommerferien jeden Mittwoch, um 10 Uhr statt. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Kleingartenanlage Rabenstein zwischen Hanau-Steinheim und Mühlheim-Lämmerspiel.

Um genau planen zu können und auch genügend Comics dabei zu haben, ist aber eine Anmeldung nötig. Auch Erwachsene können bei unseren kleinen Wanderungen noch Einiges über die Wölfe erfahren, was sie bisher vielleicht noch nicht wussten.

Die Initiative „Menschen für Wölfe“ finanziert sich ausschließlich über Spenden.  Wer die Initiative „Menschen für Wölfe“ unterstützen will, kann dies gerne tun. Entweder mit einer Überweisung auf folgendes Konto:

Frankfurter Volksbank eG

Kontoinhaber: Volker Vogel

IBAN: DE65 5019 0000 6201 4903 57

Betreff: Menschen für Wölfe

oder per PayPal unter: PayPal.Me/menschenfuerwoelfe

Anmeldungen für die kleinen Wolfswanderungen bitte über die E-Mail menschenfuerwoelfe@pr-nanny.de, mehr Infos unter www.menschen-fuer-woelfe.com.