Umweltminister Lies und Albrecht begehen Rechtsbruch – Abschussgenehmigungen für Dani und Roddy verlängert

Unfassbares ist heute von den Umweltministerien aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen vermeldet worden. Während der Niedersächsische Umweltminister Lies (SPD) in einer knappen Pressemitteilung verlautbart, dass der Schießbefehl auf den Familienvater Roddy in Niedersachsen bis Ende April verlängert worden ist, ist lediglich aus der Presse zu erfahren, dass der Schießbefehl auf den Jungwolf Dani in Schleswig-Holstein sogar unbefristet von Albrecht (Grüne) verlängert worden ist. Laut LN sollen hierbei sogar die eigentlich verbotenen Nachtsichtgeräte zum Einsatz kommen und immer mehr Jäger würden sich wie im Blutrausch der Jagd zu Verfügung stellen.

Dieses Schießkommando steht mittlerweile in überhaupt keiner Relation mehr zum eigentlichen Grund beider Abschussverfügungen. Die Schäden, die beide Wölfe verursacht haben sind geradezu lächerlich gering, im Vergleich zu den Kosten für die Lynchjustiz.  Zumal die EU eine 100-%-ige Entschädigung zugesagt hat. Insider sagen, dass die Kosten für die Schießkommandos inzwischen hohe fünfstellige bis niedrige sechsstellige Summen in beiden Fällen betragen würden.

Es entsteht immer mehr der Eindruck, als wollten beide Minister – jenseits von Recht und jeglicher Verhältnismäßigkeit – ihre rein lobbypolitisch motivierten Entscheidungen mit aller Macht durchpauken. Dass sie dabei EU- und deutsches Tierschutz- und Naturschutzgesetzen brechen, scheint beide nicht zu interessieren.

Aber dies ist ja leider auch nichts Neues. Die EU-Kommission wirft Deutschland nämlich vor, in tausenden Naturschutzgebieten gegen Vorgaben der Europäischen Union zu verstoßen.

Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, es seien rund 5,5 Millionen Hektar Fläche in den Fokus der EU-Kommission gerückt. Dort soll Deutschland die sogenannte FFH – Flora-Fauna-Habitat – Richtline der EU nicht erfüllen. Die Kommission kritisiert demnach, dass Deutschland nicht die notwendige Zahl an Naturschutzgebieten gesichert hat. Es fehlten noch fast 790 Gebiete, vorrangig in Niedersachsen.

Wir fordern in aller Entschiedenheit beide Schießbefehle sofort aufzuheben und endlich die Hausaufgaben zu machen, die die EU-Verträge vorsehen. Nämlich endlich mit Herdenschutzmaßnahmen zu beginnen und schnell und unbürokratisch zu fördern und zu entschädigen. Sollten Wölfe aufgrund von diesen Schießbefehlen getötet werden, werden wir Anzeige gegen Ersteller und Schützen stellen. 

http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/genehmigung-zur-toetung-des-wolfsrueden-gw717m-wird-nochmals-erneuert-175526.html

http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Frist-verlaengert-Jagd-nach-Problemwolf-in-Schleswig-Holstein-wird-verstaerkt?fbclid=IwAR2PzUYITxU6Aus2Z0dYNkwVEqvUNFCcb472kWoL-tUm1I1hogmcWGu5jco

https://www.deutschlandfunk.de/eu-kommission-deutschland-verstoesst-gegen-naturschutz.1939.de.html?drn%3Anews_id=991514&fbclid=IwAR1X7d-n4QgdhdfdkE-lakbX2NpU94Et1dRuqxwqfwsoE8ns8QxLHswEVmc

 

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen den „Aktionsplan Wolf“ in Bayern

Laut Statistik der DBB Wolf über die Wolfsschäden im Jahr 2017 wurden in Bayern gerade mal vier Schafe von Wölfen gerissen. In Bayern leben offiziell lediglich ein Rudel sowie zwei Paare. Freilich ziehen auch jedes Jahr Jungwölfe auf der Suche nach einem neuen Revier durch Bayern. Doch will man bestimmten Weidetierhaltern, Jägern und Politikern glauben schenken, scheint die komplette Weidetierhaltung des Freistaats durch Wölfe gefährdet.  Irgendwie passen die Hysterie und die tatsächlichen Zahlen in Bayern nicht zusammen. Statt sich mit Herdenschutzmaßnahmen zu beschäftigen und entsprechende unbürokratische Fördermaßnahmen ins Leben zu rufen, hat sich Ministerpräsident Söder einen „Aktionsplan Wolf“ ausgedacht um, nach seinen Worten, einen „Beitrag zur Versöhnung im ländlichen Raum“ zu liefern. Eine „Versöhnung“ wegen vier gerissenen Schafen? Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, dass Wölfe getötet werden dürfen, wenn sie sich „wiederholt“ Nutztieren einfach nur „nähern.“ Söder geht damit auf das Geschrei nach wolfsfreien Gebieten der Almbauern ein, die behaupten, sie würden die Weidetiere auf der Alm nicht schützen können. Deshalb müsse der Wolf weg.

Weil diese Forderung aber so eindeutig gegen deutsches und europäisches Naturschutzrecht verstößt, nennt Söder das Kind nun bei einem anderen Namen und spricht von „nicht schützbaren Weidegebieten,“ in denen Wölfe abgeschossen werden dürfen, laut Aktionsplan Wolf.

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. akzeptieren einen solchen Plan auf gar keinen Fall und wir werden Anzeige gegen jeden Todesschützen erstellen und auch gegen jeden, der einen solchen Schießbefehl erstellen sollte. Solche Passagen im Aktionsplan sind nichts anderes als ein Freibrief zum Wiederausrotten der Wölfe in Deutschland. Zudem werden die Wölfe in ihrer Vermehrung behindert, denn durchwandernde Jungwölfe laufen Gefahr erschossen zu werden. Auch ein genetischer Austausch mit Ost- und Norddeutschen Wölfen wird dadurch unterbunden. Wanderwölfe aus Italien, der Schweiz und Österreich haben keine Chance, in Deutschland einzuwandern. Dabei sehen die EU-Verträge, die auch Deutschland unterschrieben hat, ausdrücklich vor, dass die Wölfe sich vermehren. 

Erst im September 2018 hat die EU den ungünstigen Erhaltungszustand der Wölfe in einem Schreiben von EU-Kommissar Notario an den Sächsischen Landrat Harig bestätigt. Kürzlich hat die EU sogar bestätigt, dass eine 100 %-ige Förderung und Entschädigung der Weidetierhalter möglich ist. Einige Bundesländer haben dies bereits umgesetzt. Für Bayern dürfte die Umsetzung ja nach den Risszahlen aus dem vergangenen Jahr wirklich kein Problem sein. 2018 haben Wölfe im Freistaat fünf Schafe und drei Kälber getötet. Es kommen wesentlich mehr Tiere durch Krankheiten und Totgeburten ums Leben. 

Dass Almbauern, die ihre Tiere nicht schützen, sogar Menschen gefährden, macht ein spektakulärer Fall aus Österreich deutlich. Eine Wanderung durch das Seitental in den Stubaier Alpen endete im Sommer 2014 für eine deutsche Touristin tragisch. Wild gewordene Kühe griffen die 45 Jahre alte Frau an, sie starb an ihren Verletzungen. Der Weg verlief quer über eine Alm, die Herde war nicht eingezäunt. Nach dem Unfall verklagte der Ehemann des Opfers den Besitzer der Tiere auf Schmerzensgeld – und bekam nun nach jahrelangen Gerichtsverhandlungen recht. Das Landgericht Innsbruck sprach dem Ehemann und dem Sohn des Opfers insgesamt rund 180 000 Euro zu. Zusätzlich müsse der Bauer dem Mann eine monatliche Rente von 1200 Euro und dem Sohn von 350 Euro zahlen.  

Hier geht es zum Aktionsplan Wolf eshop_app000001

Quellen: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aktionsplan-wolf-soeder-almbauern-1.4361862

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kuh-angriff-bauer-schadenersatz-1.4341797

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https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/03/06/kloeckner-lies-und-schulze-ignorieren-eu-vertraege-und-hetzen-gegen-woelfe-dabei-ist-der-standpunkt-der-eu-mehr-als-deutlich/

Verlängerung des Schießbefehls auf die Thüringer Wolfsmischlingswelpen ist gesetzeswidrig

Copyright: Nabu Thüringen – Wildkamerabild. Die Mutter der Mischlingswelpen hatte sich vor zwei Jahren mit einem Hund gepaart. Ihre Welpen sind genauso streng geschützt wie reinrassige Wölfe.

Muss die Thüringer Umweltministerin Siegesmund ins Gefängnis? Almuth Hirt, Richterin a. D. schreibt in ihrer Stellungnahme: „Tötungen von Tieren einer streng geschützten Art stellen eine Straftat dar und sind mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bedroht.“ Auch die Verlängerung des Schießbefehls auf die Thüringer Wolfsmischlinge verstößt gleich gegen mehrere Gesetze. Es wird gegen die Ministerin sowie weitere Mitarbeiter ermittelt.

Das sinn- und empathielose Töten der Thüringer Mischlingswelpen geht in eine neue Runde. Im Januar erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums dem MDR, dass die Tötungsgenehmigung auf die verbliebenen Welpen bis zum 31.12.19 verlängert worden sei. Das Landesverwaltungsamt hätte die Abschusserlaubnis zunächst nicht verlängern wollen, schreibt der MDR am 19. Januar. Das Amt hätte dies mit dem Ermittlungsverfahren gegen Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) begründet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt außer gegen die Ministerin auch gegen mehrere Mitarbeiter, und zwar wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Nachdem drei der sechs Hybriden geschossen wurden, waren im Frühjahr 2018 über 120 Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Erfurt eingegangen. Auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. haben Anzeige erstattet. https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/03/27/drei-wolfswelpen-erschossen-wolfsschutz-deutschland-erstattet-anzeige-gegen-die-thueringer-umweltministerin-siegesmund/

Nun hat das Umweltamt anscheinend auch noch die im Gebiet der Ohrdrufer Wölfin ansässigen Jagdpächter enteignet. Das Tötungskommando soll anscheinend weniger Aufsehen erregen, als bei dem ersten Schießkommando. Hierbei soll ein extra aus den USA eingeflogener Trapper die Welpen zunächst mit Schlingfallen gefangen haben. Danach seien sie erschossen worden. Begründet wird die aktuelle „Maßnahme“ auch noch ausgerechnet mit dem §65 Bundesnaturschutzgesetz, in dem geregelt ist, dass Grundstückseigentümer sowie Nutzungsberechtigte Maßnahmen des Naturschutzes zu dulden haben. Zudem sei über diese Anordnung absolutes Stillschweigen gegenüber Dritten zu wahren, schreibt das Jägerblatt Jagderleben.  Beginn der Maßnahme sei bereits einen Tag nach Inkenntnis-Setzung der Beteiligten erfolgt, so das Jägerblatt weiter.

Stellungnahme von Richterin a. D. Almuth Hirth vom 16.03.2019 zur Verlängerung der Erlaubnis der Jagd auf die „Wolfshybriden“ auf dem Bundeswehrübungsplatz  Ohrdruf bis 31. 12. 2019

Nach Mitteilung des MDR Thüringen vom 16. 01. 2019 ist die bis 31.12.2018 befristete Abschusserlaubnis für die Wolfshybriden in Ohdruf bis 31.12.2019 verlängert worden. Nach den „Hinweisen zur Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG beim Wolf“ der Lana vom 30.10.2018, Seite 17 bedarf es nach Ablauf der Befristung einer Abschusserlaubnis einer erneuten Prüfung und Bewertung des Sachverhalts durch die zuständige Behörde. Diese Prüfung und Bewertung hat sich sowohl auf die der Abschusserlaubnis zugrunde gelegten Fakten, wie auf die rechtlichen Voraussetzungen zu erstrecken.

Wolfshybride zählen wie der Wolf zu den streng geschützten Arten von gemeinschaftlichem Interesse; wie für den Wolf gilt auch für sie das Tötungsverbot nach § 44 Abs. 1 BNatSchG, Ausnahmen hiervon sind nur unter den in § 45 Abs. 7 BNatSchG normierten  Voraussetzungen zugelassen. Auf das Gutachten der DJGT vom 26.04.2018, www.djgt.de wird Bezug genommen.

Hybriden stellen keine Gefahr für den Wolfsbestand dar

Die Voraussetzungen nach § 45 Abs. 7 Nr. 2 BNatSchG lagen weder für die bereits getöteten Hybriden vor, noch sind sie für die nun von der Entnahmeanordnung betroffenen Tiere gegeben. Der Ausnahmetatbestand setzt voraus, dass sich Exemplare besonders geschützter Arten so stark ausbreiten, dass sie andere Tiere von ihren Standorten verdrängen oder zu vernichten drohen ( Lütkes/ Ewer Kommentar zum BNatSchG, 2. Aufl § 45 Rn 37 ) . Bei einer von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung festgestellten Hybridisierungsrate der Wölfe in Deutschland von unter 1 % besteht keine Gefahr, dass die nun zum Abschuss freigegebenen Hybriden  ( einer oder zwei ) sich so stark ausbreiten, dass sie den sog. reinerbigen Wolf verdrängen.

Gesetze wurden übergangen

Die im Managementplan für den Wolf in Thüringen unter 6. 5 enthaltene Handlungsempfehlung, zweifelsfrei nachgewiesene Hybriden der Population zu entnehmen, widerspricht dem Grundsatz, dass Ausnahmen von den Verboten des § 44 BNatSchG im Wege einer Einzelfallentscheidung unter Anwendung pflichtgemäßen Ermessens zu erteilen sind ( Lütkes/ Ewer a.a.O. § 45 Rn 26 ). Derartige generelle Entnahmeempfehlungen stellen keine an § 45 Abs. 7 BNatSchG orientierte Einzelfallentscheidung dar, noch lassen sie Raum für die Ausübung pflichtgemäßen Ermessens, verstoßen gegen das Gesetz und können daher nicht Grundlage von Ausnahmeentscheidungen sein. Managementpläne sind Handlungsempfehlungen an die zuständigen Behörden. Sie haben sich im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen zu halten. Sie können diesen Rahmen ausfüllen, ihn aber nicht verändern oder erweitern. Das gilt auch für Rechtsverordnungen nach § 45 Abs. 7 Satz 4 BNatSchG.

Soweit die Tötung von Hybriden auf die Empfehlung 173 des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention gestützt wird, wird auf das oben angeführte Gutachten der DJGT vom 26.04.2018 verwiesen. Ergänzend wird ausgeführt, dass die Empfehlung 173 im Ergebnis zu einer Aufhebung des strengen Schutzes der Hybriden nach Anhang II der Berner Konvention und damit de facto zu einer Änderung des Anhangs II führt. Eine derartige Änderung kann jedoch nicht im Wege einer Empfehlung erfolgen, sondern muss das in Art. 17 der Konvention vorgeschriebene Verfahren einhalten. Dieses Verfahren wurde durch die Empfehlung 173 umgangen. Die Empfehlung 173 des Ständigen Ausschusses ist daher gesetzeswidrig, da sie gegen die in Art 17 der Berner Konvention normierten Vorgaben verstößt.

Wolfshybride nicht gefährlich

Für die häufig behauptete erhöhte Gefährlichkeit von Wolfshybriden in freier Natur gibt es keine Belege. Darüber hinaus ist eine Ausnahme von den Verboten des § 44 BNatSchG wie bereits ausgeführt im Wege einer Einzelfallentscheidung zu treffen ( Lütkes/ Ewer a.a.O. § 45 Rn. 26 ), auch im Fall des § 45 Abs. 7 Nr. 4 BNatSchG, sodass eine generell angenommene höhere Gefährlichkeit eine Ausnahmegenehmigung nicht rechtfertigt. Dass die noch verbliebenen Hybriden eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen darstellen, ist nicht festgestellt.

Tötungen von Tieren einer streng geschützten Art stellen eine Straftat dar und sind nach § 71 Abs. 1 Nr. 1, 2 i. V m. § 69 Abs. 2 Nr. 1 Buchst a, b BNatSchG mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bedroht.

Almuth Hirt
Vorsitzende Richterin am
Bayerischen Obersten Landesgericht a. D.

Quellen: https://www.jagderleben.de/news/thueringer-wolfshybriden-jagdpaechter-enteignet

https://www.mdr.de/thueringen/west-thueringen/gotha/woelfe-abschuss-ohrdruf-100.html

Gefährliche Bushaltestellen in Niedersachsen für Kinder und Jugendliche!

Es gibt sie, die gefährlichen Bushaltestellen in Niedersachsen. Allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Thema Wolf, wie es so gerne von Politikern oder auch von den Landfrauen in Niedersachsen immer wieder in die Diskussion geworfen wird. Angeblich sollen quasi ständig Wölfe quasi Jugendlichen und Kindern, die an Bushaltestellen in Niedersachsen warten, auflauern, bzw. ihr Reh direkt daneben reißen. Politiker wie Umweltminister Lies und Agrarministerin Otte-Kinast werden nicht müde, immer wieder zu fordern, dass in Punkto Wolf die Sicherheit des Menschen an erster Stelle stehen müsse. Dabei gab es in den fast 20 Jahren, seitdem die Wölfe wieder nach Deutschland zurück gekehrt sind, keinen einzigen Angriff auf Menschen.

Zwei unbedingt sehenswerte Reportagen auf arte, jetzt in der Mediathek

Die Gefahr an niedersächsischen Bushaltestellen lauert ganz woanders. Nämlich bei den Bauern und ihren Ställen selber. Explizit in der Massentierthaltung. Eine der größten Gefahren, die auf die Menschheit zurollt, ist die Resistenz von Bakterien auf Antibiotika. Seit Jahrzehnten werden Antibiotika in der Tiermast eingesetzt. Die Landwirtschaft trägt eine große Mitschuld an Antibiotikaresistenzen von Bakterien. Tatsächlich gelangen bestimmte Bakterien, z. B. durch Massentierhaltung, z. B.  von Geflügel, durch Abluftanlagen in die Umwelt. Jugendliche und Kinder, die an Haltestellen in der Nähe solcher Anlagen auf ihren Bus warten, sind hochgefährdet an multisesistenten Keimen, gegen die keine Medizin mehr helfen kann,  zu erkranken. Ärzte warnen vor dem Aufenthalt in der Nähe von Massentierhaltungsanlangen. In einigen skandinavischen Ländern wurden Bushaltestellen in der Nähe sogar verboten. Schon jetzt gibt es Bakterien, gegen die kein Antibiotika mehr wirkt. Wissenschaftlicher warnen in diesem unbedingt sehenswerten Bericht von arte eindringlich vor den Folgen von Krankheitskeimen, gegen die nichts mehr hilft. Resistance Fighter Die globale Antibiotika-Krise https://www.arte.tv/de/videos/072494-000-A/resistance-fighters/?fbclid=IwAR0UjQ_S1h4H9e2Udu_5RQ5XVAWsoHuL2d8reKXUCr67GIhZCNkN1ScGzHo#

Oft sind Schäfer auch zugleich Halter von Geflügelmastbetrieben, wie Schäfer B., der von einer Antiwolfsveranstltung zur nächsten reist, um den Abschuss von Wölfen zu fordern. Gleichzeitig wird dort auch ein Geflügelmastbetrieb betrieben, der auf den Namen seiner Frau angemeldet ist. Ob von dort auch gefährliche Keime durch Abluftanlagen in die Umwelt geraten, wissen wir nicht. Jedoch ist es erwiesen, dass die Gefahr für Menschen durch solche Anlagen real ist. Eine Gefahr für den Menschen, die vom Wolf ausgeht, ist stattdessen nicht real. Für Weidetierhalter hat die EU nun Mittel auch aus EU-Töpfen bereitgestellt, die 100 Prozent Förderung und 100 Prozent Schadensersatz gewährleisten können. Hier könnte die Politik schnell Abhilfe schaffen, die Umweltzerstörungen durch eine völlig verfehlte Agrarpolitik, die sich rein an Gewinnmaximierung von wenigen orientiert und rein wirtschaftlichen Interessen dient,  wird die Menschen jedoch noch Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte beschäftigen.

Der Wolf dagegen, kann helfen ganze Gebiete zu gesunden und zu renaturieren. Eine Agrarreform ist nicht nur nötig, sondern unabdingbar, will sich die Menschheit nicht selber ausrotten. Wie eine solche Agrarreform gelingen könnte, zeigt eine weitere Reportage von arte. Wie schaffen wir die Agrarwende?  https://www.arte.tv/de/videos/079393-000-A/wie-schaffen-wir-die-agrarwende/?fbclid=IwAR2ntjOtWWqHTPxqJ-863BJk10VW-jcbc9yXqClkXUSDMB9cdmVOkkq5X8Q

 

Wolf im Osterzgebirge nachgewiesen – 100%ige Herdenschutzförderung

Nach Auswertung der Daten des Sächsischen Wildmonitorings wurde jetzt bekannt, dass am 17.12.2018 ein Wolf nahe Rechenberg-Bienenmühle im Landkreis Mittelsachsen im Grenzbereich zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge von einer automatisch auslösenden Kamera (Fotofalle) fotografiert wurde. Das Foto wurde als eindeutiger Nachweis (C1) eingestuft, schreibt das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen heute in einer Pressemitteilung.

Nicht klar, ob der Wolf bleiben wird

Im Osterzgebirge gab es in den letzten beiden Jahren vereinzelte unbestätigte Wolfshinweise, sowie einzelne Nachweise mittels Fotofallenbildern, die aus dem April 2017 (das Kontaktbüro berichtete), Februar 2018 und April 2018 stammten. Seit Dezember 2018 gibt es bisher keinen weiteren Nachweis aus diesem Gebiet. Noch ist unklar, ob sich das Tier dort dauerhaft niederlassen wird oder das Gebiet nur durchwandert hat. Weitere Informationen aus dem Gebiet sind notwendig.

Das nächstgelegene Wolfsterritorium im Freistaat Sachsen ist das Rudel Stolpen/Hohnstein im Landkreis Sächsische Schweiz–Osterzgebirge, welches im Herbst 2017 bestätigt wurde. Im aktuellen Monitoringjahr (2018/2019) ist die Situation dort noch unklar, so das Kontaktbüro weiter.

In grenznahen Regionen der Tschechischen Republik befinden sich zwei weitere Wolfsterritorien. Das Rudel im Nationalpark Böhmische Schweiz (NCS) und das Výsluní Rudel (VYS), benannt nach der gleichnamigen Stadt auf dem Erzgebirgskamm. Beide Territorien konnten im Monitoringjahr 2017/2018 im Rahmen des OWAD-Projektes auf tschechischer Seite zum ersten Mal nachgewiesen werden.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Das OWAD-Projekt („Objektive Akzeptanz des Wolfes in einer grenzüberschreitenden Kulturlandschaft“) ist ein Interreg-Projekt im Grenzgebiet zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik. Es wird von der Tschechischen Landwirtschaftlichen Universität in Prag, dem Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, dem Umweltministerium der Tschechischen Republik und der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik (AOPK) durchgeführt.

Im Rahmen des Projektes findet ein intensiver Informations- und Erfahrungsaustausch bzgl. des sächsischen Wolfsmanagements statt. Ziel des Projektes ist es, im Projektgebiet beispielhaft Monitoring, Öffentlichkeitsarbeit und Herdenschutz angepasst an die Verhältnisse in der Tschechischen Republik zu etablieren. Die enge, grenzübergreifende Zusammenarbeit läuft bis 2020.

Herdenschutz muss in Angriff genommen werden, er wird zu 100 % gefördert

Da in allen Teilen Sachsens jederzeit mit der Anwesenheit eines Wolfes gerechnet werden kann, sollten Halter von Schafen und Ziegen für den Schutz ihrer Tiere Vorkehrungen treffen. Einen guten Schutz bieten Elektrozäune, welche für Schaf- und Ziegenhalter vom Freistaat Sachsen gefördert werden. Seit Anfang 2019 liegt der Fördersatz bei 100 % (siehe Medieninformation vom 18.01.2019 vom SMUL). Alternativ können die Tiere über Nacht auch eingestallt werden. Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material werden seitens des Wolfsmanagements nicht empfohlen, da sie über keine aktive, abschreckende Wirkung verfügen und eine rein physische Barriere darstellen. Erfahrungsgemäß können sie von Wölfen leicht untergraben oder übersprungen bzw. überklettert werden. Tierhalter, die Fragen zum Herdenschutz bzw. zur Förderung von präventiven Schutzmaßnahmen haben, können sich an den Herdenschutzbeauftragten U. Klausnitzer wenden (Telefon: 0151 / 5055 1465, Email: herdenschutz@klausnitzer.org).

In Sachsen sind Wölfe seit Ende der neunziger Jahre wieder dauerhaft heimisch. Im Monitoringjahr 2017/2018 wurden in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge insgesamt 18 Wolfsfamilien (Rudel) und 4 Paare nachgewiesen, so das Kontaktbüro. Auf der Karte unten ist deutlich zu sehen, dass sich Wölfe längst nicht in ganz Sachsen angesiedelt haben und dass noch reichlich Platz für weitere Familien vorhanden ist, finden wir von Wolfsschutz Deutschland. E. V.

Abb. 2: Wolfsvorkommen in Sachsen im Monitoringjahr 2017/2018 (Stand Oktober 2018). Die Darstellung der Territorien ist schematisch. Tatsächlich grenzen die einzelnen Territorien überall aneinander oder überlappen sich teilweise. Schraffiert gekennzeichnet ist das Gebiet Laußnitzer Heide, in dem der Status unklar ist. Angrenzend an das sächsische Wolfsgebiet gibt es auch in Brandenburg und Polen flächendeckend Wolfspräsenz. Darüber hinaus wurde südlich der sächsischen Vorkommen in Tschechien im Rahmen des OWAD-Projektes ein Wolfsterritorium im Nationalpark Böhmische Schweiz (NCS) und eines im Erzgebirge (VYS) nachgewiesen.

Das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ (Tel. 035772/ 46762, Email: kontaktbuero@wolf- sachsen.de) erteilt Auskünfte zum Thema Wolf und nimmt Meldungen entgegen.

Mehr Informationen zum Thema Wolf im Freistaat Sachsen: www.wolf-sachsen.de Mehr Informationen zum OWAD-Projekt: https://owad.fzp.czu.cz/de/

Abb. 1: Nachweis eines Wolfes im Osterzgebirge im Dezember 2018. Foto: Staatsbetrieb Sachsenforst.
Abb. 2: Wolfsvorkommen in Sachsen im Monitoringjahr 2017/2018. Grafik: LUPUS Institut.

Herdenschutzhundewelpen suchen Wirkungskreis – Wolfsschutz Deutschland e. V. will Futterkosten sponsern

Sie heißen Naomi, Gigi, Bella, Claudia, Giselle, Karl und Donatella.  Sie sind weder Modeschöpfer noch Topmodels sondern es sind waschechte Herdenschutzhunde, die in Mecklenburg-Vorpommern auf die Weidetiere auf dem Landgut der Familie von Kuick aufpassen. Sie schützen die Tiere nicht nur vor Wolfsrissen sondern auch vor Rabenvögeln, Füchsen und Greifvögeln. 

Claudia und Giselle sind zu vermitteln.

Der zertifizierte Biobetrieb hält Herdenschutzhunde bei seinen Schafen. Künftig sollen die Hunde auch  Hühner vor Greifvölgen und Füchsen schützen. „Im letzten Jahr haben wir eine Pyrenäenberghündin übernommen, die zu unserer Überraschung tragend war. Am 6. Dezember sind sieben  tolle Welpen auf die Welt gekommen,“ erzählt Jutta von Kuick. „Eine Hündin ist leider nach zwei Tagen gestorben. Die restlichen sechs Welpen sind tolle und starke kleine Mädels und ein Kerlchen. Bis auf zwei Hündinnen haben wir für alle eine Aufgabe. Claudia und Giselle möchten wir gern in ein entsprechendes Umfeld vermitteln. Wir suchen Menschen, die sich entweder für solche Hunde interessieren und die passenden Grundstücke (groß und eingezäunt) haben oder die beruflich bedingt HSH einsetzen. Das können Halter von Wiederkäuern oder auch Geflügelhalter sein. Oder Reiter mit einem Hof. Die Welpen leben mit ihrer Mutter auf einer Hofkoppel inzwischen von Schafen und Lämmern. Das Geflügel läuft in seinen Mobilställen nebenan. Die Hunde sind gut sozialisiert, kennen Menschen, Trecker, LKW, Radfaher, Reiter und sind kinderlieb. Beide Elterntiere entstammen Arbeitslinien und sind zertifizierte HSH. Die Mutter ist nicht sehr groß, von daher gehe ich davon aus, dass die Welpen nicht die 70 Zentimeter überschreiten. Allerdings eignen sie sich nicht für die Haltung in einer Wohnung.“ 

Die Welpen brauchen einen erfahrenen Herdenschutzhund an ihrer Seite

Was Schäfer oder andere Weidetierhalter unbedingt beachten sollten: Giselle und Claudia sind aber noch in der Ausbildung. „Er muss dem Welpen einen erfahrenen Althund an die Seite stellen,“ sagt Jutta von Kuick, die künftigen Besitzern auch gerne mit Ratschlägen zur Seite steht. 750 Euro stellt sich von Kuick pro Tier als Vermittlungspreis vor.  Dieser Preis liegt weiter unter dem, was Herdenschutzhunde normalerweise kosten. 

„Die Tiere sind super sozialisiert und topfit. Die leben derzeit inzwischen von Lämmern und ab demnächst auch mit den Hühnern. Eine bessere Schule können die nicht haben. Sie eignen sich aber auch als Familienhund zum Kuschen und Schmusen und Grundstückbewachen,“ so von Kuick. „Die Futterkosten liegen bei 1000 Euro plus… Die Anschaffung eines HSH wird auch subventioniert. Demnächst soll auch der Unterhalt gefördert werden. 

Wolfsschutz Deutschland e. V. will die Futterkosten für künftige Besitzer* innen  für  ein Jahr sponsern…

..sofern die Tiere zu Weidetierhaltern kommen und diese auch bereit sind, sind öffentlich für Wölfe in Deutschland stark zu zu machen und einzusetzen. Kontakt hierzu über unser Kontaktformular.

Interesse an einem HSH-Welpen?

Bitte direkt Kontakt mit Jutta von Kuick aufnehmen:

Jutta v.Kuick

Gut Wardow

Schulstr.2

18299 Wardow

Telefon: 038459-66486

Mobil: 0170-2757286

www.gut-wardow.de

jutta.vonkuick@gut-wardow.de

 

Blick ins Wolfsrevier sowie Faktencheck von Jägerlatein über Rothirsch und Wolf

Unsere Wildkameras sind nun schon länger fest installiert und wir beobachten dort seit mehreren Monaten die Wilddichte und Population. An dieser Stelle im Wolfsrevier geht es ganz besonders lebendig zu. Mehrmals täglich und nächtlich wechseln sich hier Wölfe, mit Füchsen, Marder, Waschbären. Marderhunden, Rehen, Wildschweinen und auch Rothirschen ab. Wo der Wolf ist, blüht auch anderes Leben. Wölfe tragen dazu bei, dass die Bestände von Rotwild und Rehen gesund erhalten werden. Im Gegensatz zum Hobbyjäger sind sie nämlich nicht auf die schönsten und stärksten Tiere aus. Sie brauchen keine Trophäen sondern Nahrung. Sie reißen die Beute, an die sie am leichtesten heran kommen. Das sind alte, junge, schwache und kranke Tiere.

Hier sind spektakuläre Bilder von einer unserer Wildkameras zu sehen. Eine große Herde Rotwild haben wir hier „einfangen“ können.

Rothirsche sind so genannte Stirnwaffenträger. Die männlichen Tiere bilden ein Geweih aus, mit dem sie zur Paarungszeit im Spätsommer und Frühherbst die Konkurrenz einschüchtern. Sie leben in Rudeln. Nur der stärkste Hirsch darf die Hirschdamen decken. Das Geweih wird im Winter abgeworfen und es wächst jedes Jahr nach. Je älter ein Hirsch wird, desto ausgeprägter ist sein Geweih. Es wiegt zwischen sechs und 24 Kilogramm. Rothirsche gehören neben Wisenten und Elchen zu den größten Wildarten im Wald. Sie wiegen zwischen 90 und 300 Kilogramm und werden einen Meter bis zu 1,50 Meter hoch.

 

Wölfe tragen somit zur Gesunderhaltung des Wildbestandes bei. Hobbyjäger stattdessen wählen die gesunden Leittiere und zerstören komplette Familienverbände. Hobbyjäger behaupten auch immer wieder, dass Wölfe die Reviere praktisch leer fressen würden und sie selber nichts mehr zum Schießen vorfinden würden. Reines Jägerlatein, wie man hier feststellen kann.. Ursprünglich lebten die Hirsche übrigens nicht vorwiegend im Wald sondern es sind eigentlich Steppentiere. Der Jagddruck hat sie im Laufe von Generationen in den Wald getrieben. Nicht der Jagddruck von Wölfen, sondern von Jägern. Dass die Tiere heute so scheu sind, und sich kaum sehen lassen, haben auch Hobbyjäger zu verantworten.  Im vergangenen Jahr haben sie 76.794 Rothirsche getötet. Ein Wolf reisst pro Jahr zirka 27 Rothirsche. Bei zirka 300 Altwölfen in Deutschland sind das zirka 8.100 Rothirsche im Jahr. Wer hier den Bestand wirklich plündert, dürfte damit klar sein.

Screenshot der Jagdstatistik: Quelle www.jagdverband.de . Dabei fällt auf, dass Jäger auch geschützte und seltene Arten (rot markiert) schießen.

Wolfsschutz Deutschland e. V. solidarisiert sich mit „Fridays for Future“ – Streiks am achten und 15. März 2019

„Der Klimawandel ist längst eine reale Bedrohung für unsere Zukunft. Wir werden die Leidtragenden des Klimawandels sein. Gleichzeitig sind wir die letzte Generation, die einen katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann. Doch unsere Politiker*innen unternehmen nichts, um die Klimakrise abzuwenden. Die Treibhausgas-Emissionen steigen seit Jahren, noch immer werden Kohle, Öl und Gas abgebaut. Deswegen gehen wir freitags weder in die Schule noch in die Uni. Denn mit jedem Tag, der ungenutzt verstreicht, setzt ihr unsere Zukunft aufs Spiel!…dies schreiben die streikenden Schüler und Studenten auf ihrer Page https://fridaysforfuture.de

Wir sind hier! Wir sind laut!

Ihr Vorbild ist die 16-jährige Schwedische Schülerin Greta Thunberg, die sich kompromisslos für eine Welt einsetzt,  in der junge Menschen eine Zukunft haben. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. solidarisieren uns mit dieser Bewegung. Der Wolf ist für Klima und Naturschutz genauso unentbehrlich wie die Biene. Wir sagen „Kinder an die Macht!“  Wenn sich jetzt nichts ändert, ist es zu spät. Nicht nur der Klimawandel zerstört unsere eigene Lebensgrundlage. Wir Menschen haben das sechste Massensterben der Erde ausgelöst. Um Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu erhalten, ist es rechtens, dass die Schüler die Schule ausfallen lassen, um für eine lebenswerte Zukunft zu demonstrieren. Zumal die meisten Unterrichtsstunden nicht wegen Demonstrationen ausfallen, sondern wegen Lehrermangel, auch Folge einer menschen- und tierverachtenden Politik.

Streiks am achten und am 15. März

Am achten März finden deutschlandweit und am  15. März 2019 finden internationale Streiks statt. Auch in zahlreichen deutschen Städten gehen wieder Schüler und Studenten auf die Straße. Wir fordern Eltern und Erwachsene dazu auf, sich zu beteiligen.

Hier sind Orte und Uhrzeiten zu finden: https://fridaysforfuture.de/streiktermine/?fbclid=IwAR1fvj4_B0PN4fVotCGTOexK2Un4SYtJ9b5NqDbp3f7MIDTGfKXa2Brfaw4

Flyer bei uns bestellen

Vereinsmitglieder von Wolfsschutz Deutschland e. V., die an den Demonstrationen teilnehmen möchten, können bei unserem zweiten Vorsitzenden Frank Dreyer Flyer zum Verteilen bestellen. Frank.Dreyer@wolfsschutz-deutschland.de

Während Menschen, Haus- und Nutztiere enorme Mengen an klimarelevanten Gasen, vor allem Kohlenstoff, in die Atmosphäre freisetzen, bewirken die Grauwölfe in Nordamerika das Gegenteil. Pro Jahr helfen sie so viel Kohlenstoff festzulegen, wie durch 6 bis 20 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor freigesetzt werden. Fatal also, das genau die Politiker ohne Willen und Konzepte zum Schutz des Klimas gleichzeitig den Schutz der Wölfe lockern wollen. Mit dem aktuell ca. 1 klimaschützenden Wolf auf 80.000 klimazerstörende Bundesbürger haben wir also nicht zu viel an Wölfen sondern viel zu wenige. Schutz der Wölfe ist Klimaschutz zu fast Nulltarif. Es gilt noch immer das alte Sprichwort, wo der Wolf jagt, wachsen die Bäume. Klima- und Artenschutz gehören unbedingt zusammen. 

Hier der Erfahrungsbericht unseres Vereinsmitgliedes Gudrun Zimmermann

Demo „Friday’s for Future am 01.03.19 in Frankfurt/ Main

Um 13h machten wir, Podenco-Mix Alba und ich, uns auf den Weg in die Innenstadt,
um Freunde für den Wolf zu gewinnen. Ich war etwas skeptisch, ob der „Faschings-Freitag“
junge Leute motivieren kann, an einer Klima-Demo teilzunehmen.
Wir fuhren also mit der Bummelbahn in die City, wo uns ein Ordnungshüter den
ungefähren Verlauf der Demo mitteilte, zu der ich dann, gut bestückt mit unseren Flyern,
(ca. 150-200) dazustoßen wollte. Und tatsächlich, hinter dem Opernplatz hörte ich schon Pfeifen, Parolen und  erspähte die Blaulichter der begleitenden Polizeifahrzeuge.
Ein beeindruckender Pult von jungen Leuten, geschätzte 500-600, mit Plakaten, viele davon
selbst liebevoll gestaltet und bemalt, Postern und Trillerpfeifen, machten auf ihr Anliegen aufmerksam.  Ein paar wenige Erwachsene waren auch dabei.
Ein Mädchen im Eisbär-Kostüm veranschaulichte deutlich, dass auch der Lebensraum
vieler Tiere bedroht ist. Ein Wolfs-Kostüm bei der nächsten Demo wäre auch angebracht…..

Alba und ich (beide Demo-erfahren), mischten uns also darunter und versuchten in den
Lärmpausen,  nicht nur die Flyer zu verteilen sondern auch , so gut es ging, auf das Thema
Wolf in Deutschland, aufmerksam zu machen. Überwiegend war die Resonanz positiv,  die
jungen Leute interessiert.  Einige Mädchen boten gleich an, bei der Verteilung der Flyer zu helfen. Ich wurde auch gezielt von Teilnehmern angesprochen, die einen Flyer wollten.
Ein junger Mann, mit dem ich ins Gespräch kam, berichtete mir, dass sein Vater Jäger ist.
Auf meine Erwiderung, dass Wölfe im Grunde Gehilfen der Jäger seien, da sie als Regulator
die Wildbestände auf einem gesunden Level halten, stimmte er mir voll zu !

Die Demo ging durch mehrere Innenstadt-Straßen und endete, unterbrochen durch einige
„Stand-Ups“ und Ansprachen,  um 15h wieder am Opernplatz. Auf Grund der teilweisen
Straßensperrungen durften/ mussten natürlich viele Menschen den Blick auf unser Anliegen
richten. Möglicherweise hat es den Einen oder Anderen zum Nachdenken angeregt.
Ohne Flyer und um eine Erfahrung reicher machten wir uns auf den Heimweg.

Insgesamt hatte ich einen sehr positiven Eindruck. Auch unser Anliegen findet Gehör.
Es besteht noch Hoffnung !

Gudrun Zimmermann

Klöckner, Lies und Schulze ignorieren EU-Verträge und hetzen gegen Wölfe – dabei ist der Standpunkt der EU mehr als deutlich

Pinocchio-Syndrom bei deutschen Politikern?

Das, was diverse Politiker in den letzten Wochen so fordern, ist im Grunde nichts anderes als das, was bereits nach der Bundestagswahl 2017 in der GroKo im Koalitionsvertrag beschlossen worden ist. Darin steht nämlich, dass Deutschlands Wölfe dezimiert werden sollen. Damit knickte die Koalition genauso wie bei vielen anderen Themen, wie der Verlängerung des Ackergiftes Glyphosat, Ferkelkastration, Feinstaub, Klimawende und nicht ausgewiesenen Naturschutzgebieten vor der Agrar- und Industrie sowie der Jagdlobby ein.

Um Wölfe dezimieren zu können, muss das Bundesnaturschutzgesetz geändert werden und genau das hat Umweltministerin Schulze nun vor. Dabei sind Schulze, Lies, Albrecht, Klöckner und Co. anscheinend keine alternative Wahrheiten zu schräg, um nicht als Fakten heraus posaunt zu werden. So sollen angeblich Naturfreunde Wölfe anfüttern, weil sie sie interessant finden. Die Wölfe würden daher in die Nähe von Gemeinden kommen, wo sie nicht hingehören würden. Dass zur Zeit die Jungwolfwandersaison in vollem Gange ist, scheint Schulze, Klöckner und Co ebenso wenig zu interessieren, wie die Tatsache, dass das Thema Herdenschutz bislang in Deutschland nie wirklich angepackt worden ist. Dabei erhalten Wiedetierhalter nun 100 % Förderung und 100 % Entschädigung.  Also sie erhalten alles bezahlt. Im krassen Gegenzug dazu ist bei vielen Weidetierhaltern einfach kein Wille erkennbar, sich mit den Wölfen zu arrangieren. Ja selbst die Anträge auszufüllen scheint manchen zu mühevoll zu sein. Da ist es leichter, den Abschuss von Wölfen zu fordern.

Eine Antwort von EU-Kommissar Notaro auf eine Eingabe von Landrat Harig aus Sachsen ist dermaßen deutlich, dass wir das Schreiben hier noch mal bringen möchten. Dieses Schreiben erklärt alle populistischen Forderungen die derzeit kursieren ad absurdum und stellt klar, dass Wölfe nicht dezimiert werden müssen, dass endlich der Herdenschutz angegangen werden muss und dass sich Wölfe nicht unkontrolliert vermehren und dass sie nicht gefährlich für Menschen sind. 

Wenn Sie uns bei unserer ehrenamtlichen Arbeit zum Schutz der Wölfe unterstützen wollen, würden wir uns sehr freuen. Hier der Link zur Spendenseite: www.wolfsschutz-deutschland.de/spenden

Umweltministerin Schulze (SPD) will jetzt auch auf Wölfe schießen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will den Abschuss von Wölfen erleichtern Dies verlautbarte sie gestern – ausgerechnet am Tag des Artenschutzes auf ihrer Facebookseite: „Der Wolf steht in Deutschland auch weiterhin unter strengem Schutz. Aber in so einem dicht besiedelten Land wie Deutschland muss das Zusammenleben mit dem Wolf besser organisiert werden. Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäune überwinden oder Menschen zu nahekommen, muss man sie auch abschießen dürfen. Das will ich mit einer „Lex Wolf“ klarstellen.

Ich werde deshalb eine Änderung des Naturschutzgesetzes auf den Weg bringen: Künftig soll ein Wolf auch dann abgeschossen werden dürfen, wenn er „ernste landwirtschaftliche Schäden“ verursacht statt wie bisher „erheblichen Schaden“, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde. Damit schaffe ich für die Schafshalter Rechtsklarheit und mache deutlich, dass auch Hobbyschäfer entschädigt werden können. Außerdem soll verboten werden, dass Wölfe gefüttert werden. Das geschieht momentan durch Menschen, die die Tiere interessant finden. So lockt man Wölfe aber in die Nähe von Wohngebieten. Und da gehören sie nicht hin.“

Anfütterung mitten in einem Wolfsgebiet in Sachsen. Wir sind gespannt, wie sich das geplante Fütterungsverbot von Wölfen auf die Jägerschaft auswirken wird.

Wie bitte? Was ist mit dieser Ministerin los? Ist das Unkenntnis über die Biologie des Wolfes? Wenn jemand anfüttert, dann sind das die Hobbyjäger, die auf ihren Luderplätzen überall im Wald Fleischreste vergammeln lassen. Wir befinden uns gerade mitten in der Jungwolfwandersaison. Im Alter von zirka zwei Jahren wandern die Jungtiere ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei kommen sie zwangsläufig auch an Dörfern und Städten vorbei. In den vergangenen 20 Jahren, seit Wölfe hier wieder heimisch sind, gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Dafür kommen aber acht Menschen jährlich durch Hundebisse ums Leben und sogar Kühe töten jedes Jahr Menschen.

Dieser Zaun in Schleswig-Holstein ist nur kniehoch. Eine obere Litze wurde nicht gezogen.

Auch Weidetierhalter füttern Wölfe an. So wie die Zäune oft aussehen, muss sogar davon ausgegangen werden, dass dies absichtlich passiert, nur um anschließend den Abschuss von Wölfen fordern zu können.

40 Millionen Euro Schaden in Sachsen, 50 Millionen Euro Schaden in Hessen, 100 Millionen Euro Schaden in Bayern…

Nein, nicht durch den Wolf, sondern durch den Borkenkäfer. Mit daran Schuld an deren Ausbreitung ist auch die Lobbypolitik der GroKo, die sich weder um Klimaziele, noch um  Naturschutz kümmert. Stattdessen macht sich die Politik zum Erfüllungsgehilfen von Industrie-, Agrarlobby sowie der Jägerschaft. 

Die Umweltministerin definierte nicht, was sie unter „ernsten Landwirtschaftlichen Schäden“ versteht. Hier sind die Schäden, die der Wolf 2017 verursacht hat. An Prävention wurden gerade Mal 1.324.956 Millionen ausgegeben und 187.894 an Entschädigungen. Selbst wenn man diesen Betrag verfünffacht, kann das der Bundeshaushalt aus der Portokasse zahlen. Hinzu kommt, dass die EU auch Töpfe bereitstellt und den Nutztierhaltern 100 % Entschädigung und Förderung zusagt.  Die Schäden erden längst durch die positiven Einflüsse, die der Wolf auf die Natur hat, aufgewogen.

Zur Erinnerung noch einmal: Im Sommer vergangenen Jahres hat die Goße Koalition still und leise während der Fußballweltmeisterschaft eine Weideprämie abgelehnt.

Zum Tag des Artenschutzes entgegnet darauf aber die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel: „Es braucht einen flächendeckenden und den Anforderungen entsprechenden Herdenschutz – an diesem führt kein Weg vorbei. Eine allgemeine Bejagung von Wölfen ist dagegen nicht geeignet, um Nutztierschäden zu reduzieren, da ungeschützte Nutztiere weiterhin eine leicht zu erlangende Beute darstellen.“ Auch auf unseren offenen Brief an die EU und unsere Email-Aktion haben wir von Seiten der EU Antwort erhalten. Schießbefehle, wie sie aktuell in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erteilt wurden, hätten vorher mit der EU abgestimmt werden müssen.

Wohl als Reaktion auf unsere Email-Aktion, der tausende Menschen gefolgt sind, hat die EU jetzt ihre Mitgliedstaaten in einem Schreiben dazu aufgefordert, sich endlich um Herdenschutz zu kümmern. Und die Reaktion unserer Umweltministerin ist es, das Naturschutzgesetz zu ändern? Tritt diese Änderung in Kraft, so ist dies der erste Schritt zur Wiederausrottung unserer Wölfe.

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/02/18/dbb-wolf-gibt-schadenstatistik-fuer-2017-heraus-summen-in-vergleich-zu-anderen-aufwendungen-in-deutschland-gering/

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/tag-des-artenschutzes-wolf-in-deutschland-erfolg-oder-gefahr-100.html?fbclid=IwAR3Bl90e73g_wUWHDuW268NAKgzmPbNu1a4cmqlhAs0MsaBi4mwH6g3rxGo