SH – Faktencheck zum mutmaßlichen Riss bei Hochdonn: Tricksende, lügende und betrügende Wutbauern?
Es ist nicht einmal erwiesen, ob es überhaupt ein Wolf war, aber es gebe einen neuen „Problemwolf“ in Schleswig-Holstein, der noch viel „böser“ sei als der nach Mecklenburg-Vorpommern abgewanderte und aus Dänemark stammende Wolf Dani (Abwandlung von Dansk – GW924 m), schrieb vorgestern die BILD. Wie kann ein Wildtier böse sein? Ein Wolf reisst Beute, weil er sich ernähren muss. Im Gegensatz zum Menschen empfindet ein Wolf keinerlei „Vergnügen“ daran, zu töten und zu quälen. Eingesperrte Tiere stellen für Beutegreifer wie Wölfe eine unnatürliche Situation dar. Kann die Beute nicht wegrennen, oder wurde das Verhalten weggezüchtet, wird beim Wolf so lange ein Beutegreifreflex ausgelöst, bis sich in seiner Nähe nichts mehr bewegt. Man kennt dieses Phänomen auch von Füchsen im Hühnerstall. Dieser Reflex ist für Wölfe und Schafe gleichermaßen tragisch, denn ein Wolf reisst so bis zur völligen Erschöpfung. Wie Wolfsberater Matzen dazu kommt, das Tier im BILD-Artikel als im „Jagdrausch“ zu bezeichnen, ist uns schleierhaft. Wenn also jemand wirklich als „böse“ zu betiteln wäre, so ist es der Mensch, die einzige Spezies, die aus Vergnügen tötet und wohl gerade dabei ist, unseren Planeten zu zerstören. Wissenschaftler haben das Zeitalter des Anthroprozän, das Zeitalter des Menschen ausgerufen. Keine Spezies wirkt sich derart zerstörend wie wir aus.
Hochdonn: Zäune nach hinten nur mit 40 Zentimeter hoher Litze
Es gibt keine Problemwölfe in Schleswig-Holstein, sondern augenscheinlich Problembauern und Problemweidetierhalter, die Problemzäune aufstellen, um Schießbefehle auf Wölfe zu erreichen. Warum? Weil sie sich nicht auf neue Bedingungen einstellen möchten und weil sie anscheinend auch faktenresistent und von Gier getrieben sind. Teilweise erhalten diese Bauern EU-Subventionen in hoher sechstelliger Summe. Jahre lang hat sich niemand um die vielen Hunderisse vor Ort geschert, doch kaum gibt es eine Möglichkeit an Geld zu kommen, werden Schafe zur Anfütterung der Wölfe hingestellt. Und damit es nicht so auffällt, werden die Zäune zur Straßenseite und an Wegen ordnungsgemäß angebracht und an der Rückseite geht der Zaun in eine niedrige Litze über. Wer geht denn auch querfeldein und prüft das? Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. machen das. Und hier haben wir wohl wieder einen Betrüger entlarvt. Außerdem stellt sich nun dar, worauf wir monatelang hingewiesen hatten: Es gibt mehrere Wölfe in der Region westlich und nördlich. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hält sich auch mindestens ein weiterer Wolf im LK Pinneberg auf. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/15/schleswig-holstein-wolf-dani-gw-924m-wahrscheinlich-abgewandert-andere-woelfe-im-revier-aber-weiter-schiesswuetige-jaeger-auf-der-lauer-im-lk-pinneberg/ Inzwischen wurde der Schießbefehl auf Wolf Dani aufgehoben.
Vorne hui, hinten pfui!
An der Rückseite nur 40cm Litze. An der Hauptstraße Netzzaun, am Weg auch. Aber zu den Nachbarfeldern nur ein Draht in Höhe von 40 Zentimetern.
Und hier zwei Zäune in Höllenborn, 5-Finger Linde
Weide bei Eiderstedt
Hier der Link zum Artikel der Bild: https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/neuer-problemwolf-gw924m-abgewandert-aber-er-hat-einen-nachfolger-66318666.bild.html
Hier ein weniger reißerischer Artikel über einen neuen Wolf bei Eiderstedt.
Weitere Quellen:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/anthropozaen-das-zeitalter-des-menschen