EIR deckt auf: Über die Hälfte der Arten und Lebensräume sind in Deutschland gefährdet
Der Environmental Implementation Review (EIR) der Europäischen Kommission vom 07.07.25 analysiert die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung von EU-Umweltrecht in den Mitgliedstaaten. Für Deutschland hebt der Bericht Stärken und Schwächen in den Bereichen Naturschutz, Luftqualität, Wasserqualität, Kreislaufwirtschaft und Umweltfinanzierung hervor. Besonders im Bereich Naturschutz und Biodiversität gibt es erhebliche Defizite, die auch den Schutz von Arten wie dem Wolf betreffen. Der Bericht fordert dringende Maßnahmen, um die ehrgeizigen Umweltziele der EU zu erreichen. Er widerspricht unserer Ansicht nach damit der Rückstufung des Wolfsschutzstatus über den die EU kürzlich entschieden hatte.
Die alarmierenden Zahlen des EIR unterstreichen die prekäre Lage des Naturschutzes in Deutschland, insbesondere für Arten wie den Wolf (Canis lupus). Die Tatsache, dass 63 % der geschützten Arten einen ungünstigen Erhaltungszustand haben, deutet darauf hin, dass die Wolfspopulation in Deutschland eben keinen „günstigen Erhaltungszustand“ erreicht hat, entgegen den Behauptungen von Bundesländern wie Niedersachsen, Hessen, Brandenburg, Bayern, Sachsen und Berlin, die ein „Bestandsmanagement“ (sprich: Wolfsjagd) fordern.
Ökologische Vorteile von Wölfen
- Regulation von Beutetierpopulationen:
Wölfe kontrollieren die Populationen von Beutetieren wie Rehen, Hirschen und Wildschweinen. Durch die Bejagung schwacher, kranker oder alter Tiere tragen sie dazu bei, die Gesundheit und genetische Qualität dieser Populationen zu fördern und Überweidung zu verhindern. - Förderung der Biodiversität:
Durch die Regulation von Pflanzenfressern verhindern Wölfe die Übernutzung von Vegetation, was das Wachstum von Pflanzen und die Erholung von Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten unterstützt. Dies schafft Lebensräume für zahlreiche andere Arten, z. B. Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. - Stabilisierung von Ökosystemen:
Wölfe beeinflussen das Verhalten von Beutetieren, die durch die Anwesenheit von Wölfen ihre Weideplätze häufiger wechseln („Landschaft der Angst“). Dies reduziert den Druck auf bestimmte Gebiete und fördert die Regeneration von Böden und Gewässern, z. B. durch weniger Bodenerosion an Flussufern.
- Förderung von Aasfressern:
Die Überreste von Beutetieren, die Wölfe hinterlassen, bieten Nahrung für Aasfresser wie Raben, Adler, Geier oder Kleinsäuger. Dies unterstützt die Nahrungskette und erhöht die Vielfalt von Arten in einem Gebiet. - Indirekte Unterstützung von Gewässerökosystemen:
Durch die Regulation von Beutetieren, die Flussufer abgrasen, tragen Wölfe zur Erhaltung von Ufervegetation bei. Dies stabilisiert Flussläufe, reduziert Erosion und verbessert die Lebensbedingungen für aquatische Arten wie Fische oder Amphibien. - Natürliche Selektion und Ökosystemgesundheit:
Wölfe fördern die natürliche Selektion, indem sie überwiegend schwache oder kranke Tiere jagen. Dies stärkt die Widerstandsfähigkeit von Beutetierpopulationen und trägt zur langfristigen Gesundheit des Ökosystems bei. - Kulturelle und ökologische Balance:
Als Spitzenprädatoren tragen Wölfe zur Balance von Ökosystemen bei, indem sie die Nahrungskette regulieren. Ihre Anwesenheit ist ein Indikator für intakte, funktionierende Ökosysteme, die auch für andere Arten lebensnotwendig sind. - Wölfe schützen Wälder und damit auf natürliche Weise auch das Klima.
Klimaschutz: Problematische Zerstörung natürlicher Ökosysteme
Luftqualität
Deutschland hätte Fortschritte bei der Luftqualität erzielt, würde jedoch in Städten wie München, Stuttgart und Berlin die EU-Grenzwerte für Stickoxide (NOx) überschreiten. Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO₂) würden vor allem durch den Verkehr überschritten. Umweltzonen wären ein Fortschritt, doch es wären weitere Maßnahmen wie die Förderung emissionsarmer Verkehrsmittel erforderlich. Feinstaub (PM₁₀ und PM₂,₅) bliebe ein Problem, obwohl die Emissionen rückläufig wären.
Kreislaufwirtschaft und Abfallmanagement
Deutschland würde bei der Abfalltrennung und Recyclingquote (über 65 %) zu den führenden Ländern in der EU gehören. Dennoch gäbe es Herausforderungen bei der Reduzierung von Einwegplastik und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Wiederverwendung von Materialien wären notwendig.
Umweltfinanzierung und Governance
Die Finanzierung von Umweltmaßnahmen wäre solide, doch es gäbe Lücken bei der Verteilung von Mitteln für Biodiversität. Eine bessere Koordinierung zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie eine stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft wären erforderlich. Bürokratische Hürden und unzureichende Kontrollen würden die Umsetzung von Umweltrecht erschweren.
Quelle:
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_25_1747
Weitere Quellen:
https://www.derstandard.de/story/3000000257766/woelfe-koennten-co2-bilanz-verbessern
https://www.facebook.com/share/v/15ZrU5RKr5/
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