Wir stellen vor: Der größte Osterfeind der Schafe

Es sind nicht die Wölfe. Aber wer ist es? Lesen Sie hierzu unseren Bericht.

Im Jahr 2023 wurden in ganz Deutschland etwa 902.585 Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet. Das sind Zahlen, die Wölfe durch Risse nie erreichen können. Jedoch werden nach jedem Wolfsriss Rufe nach Abschuss laut. Teilweise derart hasserfüllt geäußert, dass dies mit normalem Menschenverstand nicht mehr erklärbar ist. Fakten scheinen oft keine Rolle mehr zu spielen. Ein Sündenbock muss her.

Nur Rund 4.370 Nutztiere insgesamt wurden 2020 in Deutschland von Wölfen bei Übergriffen getötet. Die meisten Risse geschahen an ungeschützten Weiden. Dabei machten Schafe und Ziegen über 80 Prozent aus.

 

Süße Lämmchenbilder verzaubern die Osterzeit. Viele Menschen machen sich aber gar keine Gedanken darum, dass kaum eines der Tiere ein Jahr alt werden darf © Brigitte Sommer

Auch in Brandenburg mit dem höchsten Wolfsvorkommen ist der Mensch der wahre Feind der Schafe

Mehr als 62.000 Lämmer wurden 2022 laut Statistikamt in Brandenburg geschlachtet. Das sind etwa 88 Prozent aller geschlachteten Schafe des Jahres 2022. Im Jahr 2021 wurden mit über 71.000 Tieren noch etwas mehr Lämmer geschlachtet. Die meisten Osterlämmer werden zwischen November und Dezember geboren und dann ein bis zwei Wochen vor Ostern geschlachtet. Ein Mindestalter für die Schlachtung von Lämmern gibt es laut dem Landestierschutzverband Brandenburg nicht.

Auch in Biobetrieben in Mecklenburg-Vorpommern werden zu Ostern die Lämmer geschlachtet, die zu Weihnachten geboren wurden. Wir wollen uns nicht moralisch erheben, sondern nur darüber aufklären, dass die meisten Lämmer, die jetzt zu Ostern im Kochtopf landen, eben nicht ein Jahr alt werden, wie von vielen Schäfereien immer wieder werbewirksam behauptet wird. Es sind Babys, die kaum eine grüne Wiese sehen. Ihre Mütter kommen kaum in den Genuss des Mutterglückes. Quelle: https://www.bio-schaeferei.de/Milchlamm?fbclid=IwAR1PlviKHNqEX7ntEJ6haIk57I8LA4jVtlaIanLtDbmL716EryM4vr7LYNk_aem_AU9VMpZMneOxuZ6TD5Saw-lMJQdYLGCPR3Pk933ZzlldnSS3q1iYKXsdQG5oSz3_zlV-8YqcmnG9dssxT6xcihd7

 

Nur 0,5 bis 1 Prozent Nutztiere in der Wolfsernährung

Forscher des Senckenberg-Museums für Naturkunde haben untersucht, was Wölfe tatsächlich fressen. Sie werteten mehr als 3500 Kotproben von Wölfen aus, die zwischen 2001 und 2016 in Sachsen gefunden wurden. Auch in Brandenburg nahmen die Forscher Kotproben – knapp 3000 Stück. Die Ergebnisse wurden am Kompetenzzentrum Forst in Eberswalde vorgestellt.

Reh ist die Lieblingsspeise der Wölfe.

Der Wolf ernährt sich in Brandenburg wie in Sachsen hauptsächlich von Rehen. Sie machen mit 54 Prozent die Hauptmahlzeit des Raubtieres aus, gefolgt von 19 Prozent Wildschwein, 10 Prozent Rotwild und 7 Prozent Damwild. Hasen finden sich nur zu 3 Prozent in den Hinterlassenschaften der Wölfe.

Da hat unser Osterhase ja Glück

 

Wölfe fressen Rehe in großer Zahl – Schafe sind die Ausnahme

Dass Wölfe hauptsächlich Rehe erlegen, führen die Forscher schlicht darauf zurück, dass sie so weit verbreitet sind. Es gibt sie in großer Zahl und sie sind für Wölfe wegen ihrer geringen Größe einfach zu erbeuten. Wildschweine sind dagegen keine allzu leichte Beute für Wölfe – sie sind größer und wissen sich gegen Angreifer zu wehren.

Nutztiere landen laut den Forschern nur selten auf dem Speiseplan der Wölfe. Ihr Anteil an der Wolfsnahrung beträgt 0,5 bis 1 Prozent. Dabei handelt es sich vorwiegend um Schafe, schreiben die Forscher.

Warum also dieser Hass auf Wölfe? Selbst besser geschützte Tiere verlieren am Ende ihr Leben im Schlachthof.

 

Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459151/umfrage/schaf-und-lammschlachtungen-in-deutschland/

https://www.merkur.de/deutschland/brandenburg/lammfleisch-bleibt-in-brandenburg-beliebt-weniger-laemmer-zr-92918275.html

https://www.maz-online.de/brandenburg/3000-kotproben-untersucht-das-fressen-brandenburgs-woelfe-T37AY6DPZZEA5CCFBCJBLSRXHA.html

https://www.dbb-wolf.de/wolfsmanagement/herdenschutz/schadensstatistik

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:

 

10 Gedanken zu „Wir stellen vor: Der größte Osterfeind der Schafe

  1. vergessen zu erwähnen bei den obigen zahlen: auch der wolf benötigt ca 1/3 seiner nahrung grünzeug, um gesund zu bleiben, das er sich vorverdaut mit den magen/darminhalten seiner beutetiere = grünzeugfresser holt, oder in form von selbst gesuchtem frischem grünzeug – der unterschied zwischen „fleischfressern“ und „pflanzenfressern“ ist nicht absolut, sondern besteht lediglich in der prozentualen verteilung der aufgenommen nahrung, und ist im ganz groben: fleischfresser = 2/3 fleische, pflanzenfresser = 2/3 pflanzen (zb weidende kühe nehmen massig insekten und bodenbewohner „als fleische“ mit auf)

  2. Guter Beitrag. Wir sind schlimm. Aber auch für Sojamilchschlürfer sterben Menschen und egal, was der Nestlé Konzern da an Greenwashing über die Bildschirme ausschüttet, beim Schokohäschen wissen wir doch, dass der weltgrößte Lebensmittelkonzern davon lebt, dass uns Kinderarbeit in anderen Ländern vollkommen egal ist.
    Traurig. Na dann, guten Appetit bei Schokoei und Lammbraten, bei unfair gehandelten Kaffee- Latte mit Sojamilch. Klebt Blut dran und es ist uns egal. Jeder kann es wissen und trotzdem wird bestellt bei Amazon und temu und das Lieferkettengesetz wurde als deutscher Beitrag zur Gerechtigkeit in der Welt gekippt. Wir erfinden Worte für Streumunition und Kriegseinsätze.
    Wir leben mit diesem Dilemma und sind definitiv mit Schuld.

    Noch was zur Umsiedlung von Spitzenraubtieren. Kein einziges dieser Tiere ist deutsch. Alle, die hier sind und uns erfreuen oder angeblich auf eine intakte Natur hinweisen, sind nach einer Phase der Ausrottung durch Jagd und die Gifte der industriellen Landwirtschaft, gezielt oder durch Unterlassung und Schlamperei hier wieder heimisch geworden.
    Nun helfen viel Kräfte mit, dass das so bleibt und friedlich abläuft.
    Dann muss eben mal ein Radweg gesperrt werden, wenn der scheue Schreiadler brütet und dann muss der Bauer halt mal entschädigt werden, wenn Biber sein Feld unter Wasser setzen, dann muss eben der Landwirt unterstützt werden, wenn der Wolf in seine angestammten Territorien einwandert, in denen heute Stadtflüchtlinge wohnen, weil sie die Natur so lieben, aber jeden Tag mit dem Auto in die Stadt gurken, 300.000 im Berliner Speckgürtel und Alk die schönen Autobahnen und Bahntrassen sind Todesursache Nr. 1 für Wölfe, lange, lange vor den Jägern.
    Aber wohin wird mit dem Finger gezeigt?
    Genau, immer auf das kleine Fenster der privaten Problemerfassung. Der andere ist schlimm, ich bin gut. Ich esse kein Fleisch und mehr will ich garnicht wissen.
    Schöne Ostern 🌻

    1. ach eiko, du bist viiiiel zu ehrlich ! ich habe zu meiner südamerika zeit alles an kinderarbeit usw miterlebt, was du erwähnst, ich habe sogar erlebt, wie straßenkinder eingefangen, und dann geschlachtet zum internationalen organehandel und/oder für sog „snuff“-anwendungen genutzt werden, und junge frauen und männer richtung spanien/südeuropa/ zum sexhandel verbracht werden, aber all sowas interessiert in wohlhabenden weltgegenden nicht, hauptsache UNS gehts gut, und die behörden in den betreffenden ländern drücken alle augen und hühneraugen zu (warum wohl?). da kann man fast froh sein, wenn kinder in diesen weltgegenden -nur- arbeiten müssen …

    2. auf jäger muss und soll man immer wieder „mit den fingern zeigen“, weil egal-wer mit flinte bewaffnet durch feld und wald läuft, ganz schlicht formuliert, nicht alle tassen im schrank hat, zumal die ganze jägerei ausgerechnet nicht diejenigen erfolge zeitigt, die sie endlos behauptet (und, nur leicht übertrieben gesagt: es werden mehr unbeteiligte menschen + jäger selbst und haustiere durch jäger „angeflickt“ oder getötet, als jagbares „wild“) – tut mir leid, denn meine vorfahren waren teils selbst jäger, aber die jägerei passt heute als archaisch-anachronistische sache nicht mehr „in die zeit“. – und wildfleisch als spezialitäten teuer anzubieten, ist nachgerade unverschämte verbrauchertäuschung, weil gerade wildfleisch sehr rückstände-aus-landwirtschaft belastet ist, und zudem hygienisch-bakteriell-saphrophytenpilzlich sehr oft hochbelastet ist, mit möglichen allergiefolgen aller arten.

  3. Schöne Worte, gute Fakten, doch am Ende inkonsequent. Solang es „Nutztiere“ gibt wird es „Probleme“ mit Beutegreifern geben, solang es „Nutztiere“ gibt wird es Schlachthäuser geben und „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“ (Zitat: Leo Tolstoi). Wenn WIR Tierschützer diese Zusammenhänge nicht verstehen (wollen) wird sich nichts ändern. Natürlich ist es „unschön“ sich moralisch zu erheben aber für mich ist es unmoralisch die Ursachen zu kennen und sein eigenes Leben nicht konsequent zu ändern. Das wollte ich mal zur Aufklärung beitragen.

  4. Warum hasst man die Wölfe, wir sind in Deutschland normal hier wird alles abgelehnt weil lassen nichts in Ruhe bis keiner mehr da ist.

  5. Lebt der Wolf im Wald,geht es allen Waldbewohnern und dem Wald gut.Der Wald braucht den Wolf…nicht JägerInnen, wann begreift MENSCH das endlich?

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