Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeigen wegen getötetem Wolfsrüden in Brandenburg

Wolfsrüde GW1339m wurde Anfang März in Brandenburg von einem Jäger erschossen. Das Brandenburger Umweltministerium beruft sich dabei auf die Brandenburger Wolfsverordnung, die nicht konform mit EU-Recht ist. Vor ein paar Tagen brachten wir deswegen einen Beschwerdebrief an die EU auf den Weg. Nun stellen wir auch noch Strafanzeigen gegen Umweltminister Vogel (Grüne) und ausführenden Jäger.

Begründet werden die Abschüsse mit der Wolfsverordnung Brandenburg, die unserer Ansicht nach deutlich gegen EU-Recht verstößt.

Falls die Mutterwölfin tragend ist, wäre sie allein erziehend, was eher mehr als weniger Weidetierrisse zur Folge hätte

Der jüngste Wolfsabschuss ist damit auch erneut ein eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz, denn u.a. erfolgte dieser Wolfsabschuss einmal wieder mitten in der Paarungszeit der Wölfe. Der Abschuss hat logischerweise zur Folge, dass die eventuell tragende Lebenspartnerin des erschossenen Wolfs auf Grund des Ende April bis Anfang Mai geborenen Nachwuchses verstärkt auf Nahrungssuche gehen muss. Dadurch können noch mehr Nutztierrisse entstehen, weil sie sich leichterer Beute bedienen müsste. Das Gegenteil dessen, was als Notwendigkeit erklärt wurde, nämlich Risse zu minimieren, würde also geschehen. Falls die Mutterwölfin nicht tragend ist, könnte so auch bewusst ein Rudelfortbestand verhindert worden sein.

Wegen der Wolfsverordnung Brandenburg wurde u. a. auch Pilotverfahren gegen Deutschland eröffnet. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/06/28/wolfsabschuesse-in-niedersachsen-von-der-eu-ins-pilotverfahren-gegen-deutschland-aufgenommen/

Hier unser offener Brief an die EU: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/17/offener-beschwerdebrief-an-die-eu-wegen-wolfsabschuessen-in-brandenburg/

Hintergrund: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

Offener Beschwerdebrief an die EU wegen Wolfsabschüssen in Brandenburg

Wolfsrüde GW1339 wurde bereits Anfang März kaltblütig von einem Jäger in Brandenburg erschossen. Eine genetische Analyse hätte jetzt endgültige Gewissheit gebracht, heisst es in einem Artikel im Berliner Kurier.  Der Wolf habe in Brandenburg mindestens 76 Nutztiere gerissen, galt als Problemtier und sei deswegen „erlegt“ worden, heisst es. Lesen Sie dazu hier unseren offenen Beschwerdebrief an die EU wegen dieses unhaltbaren Vorkommnisses in Brandenburg.

Beispielbild Jäger © Pixabay.

 

Zuvor war die Schießerlaubnis auch noch fast ein halbes Jahr geheim gehalten worden.Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

Wer sich unserem Protest anschließen möchte, darf unseren Brief ebenfalls gerne verwenden.

 

Offener Brief an EU-Kommissar Sinkevičius

 

Mr. Virginijus Sinkevičius

Rue de la Loi / Wetstraat 200

1049 Brussels / Belgium

 

CC: per Mail an:

nature@ec.europa.eu

 

Sehr geehrter Herr Sinkevičius,

mit Entsetzen erfuhren wir, das zwischen Luckau (Landkreis Dahme-Spreewald) und Dahme (Landkreis Teltow-Fläming) erneut ein angeblicher „Problemwolf“ durch einen Jäger erschossen wurde, dessen Identität jetzt bestätigt wurde.  Im Januar wurde bereits ein Wolfsrüde durch einen Jäger in dem Gebiet erlegt, dabei handelte es sich aber nicht um den gesuchten Wolf. Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattete daraufhin Strafanzeige gegen Umweltminister Vogel und Ausführende. Daraufhin wurde die Abschussgenehmigung wieder in Kraft gesetzt. Begründet werden die Abschüsse mit der Wolfsverordnung Brandenburg, die unserer Ansicht nach deutlich  gegen EU-Recht verstößt.

Der jüngste Wolfsabschuss ist erneut ein eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz, denn u.a. erfolgte dieser Wolfsabschuss einmal wieder mitten in der Paarungszeit der Wölfe. Der Abschuss hat logischerweise zur Folge, dass die eventuell tragende Lebenspartnerin des erschossenen Wolfs auf Grund des Ende April bis Anfang Mai geborenen Nachwuchses verstärkt auf Nahrungssuche gehen muss. Dadurch können noch mehr Nutztierrisse entstehen, weil sie sich leichterter Beute bedienen müsste. Das Gegenteil dessen, was als Notwendigkeit erklärt wurde, nämlich Risse zu minimieren, würde also geschehen. Falls die Mutterwölfin nicht tragend ist, könnte so auch bewusst ein Rudelfortbestand verhindert worden sein.

Ähnliche Vorfälle ereignen sich in jüngster Zeit bundesweit ständig. Abgesehen davon, dass gar nicht mitgeteilt wird, ob Vergrämungsmaßnahmen stattgefunden haben, kommt es andauernd vor, dass bei Abschussverfügungen Wölfe einfach abgeschossen werden, ohne dass es feststeht, ob es sich dabei um den Wolf handelt, der zum Abschuss freigegeben ist. Zudem sind die Schutzvorkehrungen der meisten Nutztierhalter vor dem Wolf desaströs. Nutztierrisse werden kontinuierlich provoziert.

Die EU hatte vor einiger Zeit schon gegen Deutschland ein EU-Pilotverfahren, unter anderem wegen den Wolfsverordnungen in Brandenburg und Niedersachsen, eröffnet. Dennoch schießt man dort weiterhin scheinbar nach Lust und laune Wölfe ab. Wir würden gerne von Ihnen erfahren, ob diese hier genannten Pilotverfahren überhaupt schon bearbeitet werden, wenn ja, warum diesbezüglich noch keine weiteren Schritte gegen diese wolfsfeindlichen Verordnungen eingeleitet wurden.

Danke für Ihre Zeit und viele Grüße

Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Brigitte Sommer – Ulrike de heuvel – Jürgen Götz – Volker Vogel

Vorstand

 

Weitere Infos:

Beschwerdebrief an die EU vom November 22 https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/20/geheime-wolfsjagden-der-regierung-in-brandenburg-offener-beschwerdebrief-an-die-eu/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/16/geheime-wolfsjagden-auch-in-brandenburg/

Quelle: https://www.berliner-kurier.de/problem-wolf-in-brandenburg-erschossen-li.328646?fbclid=IwAR1zZ5cQBl3yxxayQ9V75KZOy5Y01GTwqj9BJBANDP1BHFqOWd72qOG4ksA

Thüringen: Wolfsmischlinge kaltblütig erschossen

Auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur bestätigte gestern das Thüringer Umweltministerium, dass drei Welpen der Wölfin, die ihr Territorium bei Zella eingerichtet hat,  im Wartburgkreis erschossen worden seien. Angeblich würde das Bundesnaturschutzgesetz vorschreiben, dass frei geborene Mischlinge aus Hund und Wolf abgeschossen werden müssten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt „Nein“ und protestiert auf das Heftigste.

Beispeilbild

Unserer Ansicht  nach muss in solchen Fällen das  Tierschutzgesetz höher bewertet werden als das Naturschutzgesetz, dessen Änderung (Lex Wolf) umstritten ist. Gegen die Praktiken in Deutschland läuft auch ein Pilotverfahren der EU. Die EU-Rechtslage ist hier widersprüchlich. Bei gezüchteten Hybriden heisst es, diese würden bis zur 4. Generation den gleichen hohen Schutzstatus wie Wölfe genießen und deshalb wäre deren Haltung verboten.  Gleichzeitig spricht man frei geborenen Mischlingen diesen Schutzstatus ab.

Laut Tierschutzgesetz muss immer das mildeste Mittel angewendet werden. Und es gibt Alternativen zum Töten, die im Ausland längst erfolgreich praktiziert werden. In Italien werden frei geborene Mischlinge sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Auch hat das Thüringer Umweltministerium hier erneut gegen die Informationspflicht verstoßen, da es erst auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur über die Tötung der gesunden Tiere informierte.

In der Auflistung der DBB-Wolf wurde die kleine Familie einfach schon vorher gar nicht mehr gelistet Auch das verstößt unserer Meinung nach gegen die Informationspflicht.

Und auch rein rechnerisch können fünf bis zehn frei geborene Mischlinge die Reinheit der Wolfspopulation, wie es auch immer wieder als Argument aufgeführt wird, überhaupt nicht gefährden.

Mischlinge seien auch in Bayern gesehen worden und deshalb sei auch in Bayern eine Schießgenehmigung erteilt worden. Allerdings seien dort die Tiere verschollen.  Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie dies dort gehandhabt worden sein könnte.

Die großen Umweltorgas verfügen über genug finanzielle Mittel, um diesem kaltherzigen Treiben mit Hilfe von Klagen bis zum EUGH ein Ende bereiten zu können.

 

Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/eisenach/ministerium-drei-wolf-hund-mischlinge-im-wartburgkreis-abgeschossen-id237895227.html?fbclid=IwAR04lqyaxB19rcF7QgXlL7jNt2Hm0nwA0CgyO0zEDcLYoZIIJrJhtna6tD8

Umfangreiche Infos zur Vorgeschichte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/25/thueringen-schiessgenehmigung-auf-wolfsmischlingswelpen-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/08/13/ethisch-untragbar-schon-wieder-mischlings-wolfswelpentoetungen-in-thueringen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/08/18/studie-zeigt-auf-in-deutschland-gibt-es-kein-wolfshybridenproblem/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/17/bayern-viel-geschrei-um-viel-zu-wenig-woelfe/

Aufgedeckt: Panikmache mit System in Hessen

Der östliche Teil des Taunus bietet seit kurzem einem Wolfsrüden aus dem Leuscheider Rudel ein Zuhause. Er findet hier einen idealen Lebensraum, doch es ist auch hier wie fast überall in Deutschland. Kaum wird bekannt, dass sich ein Wolf angesiedelt hat, starten auch schon Panikmache und Propaganda. Dieses Vorgehen hat leider System. Die Protagonisten sind deutschlandweit vernetzt. Warum Butzi (GW2554m) im Taunus unbedingt echte Freunde braucht, lesen Sie in unserer aktuellen Reportage.

Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im östlichen Taunus fern ab der Touristengebiete um den großen Feldberg oder Altkönig geht es viel ruhiger zu. Große Waldgebiete wechseln sich mit offenen Flächen ab. Die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Wölfe können hier reichlich Beute wie Rothirsche, Rehe oder Wildschweine finden. Hessen wird erst seit relativ kurzer Zeit wieder von Wölfen als Zuhause angenommen. Vor Jahren lebte bereits ein Wolf im Reinhardswald in Nordhessen. Damals gab es noch keine Panik, heute leider umso mehr.

Beispielbild Wolf ©Brigitte Sommer

Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Die meisten Menschen werden nie in den Genuss kommen, einen Wolf tatsächlich zu sehen, denn Wölfe sehen uns längst vorher und sie weichen uns aus. Nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal blicken und bleiben vielleicht neugierig stehen, bevor sie die Flucht ergreifen. Siehe auch Presseinfo hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR1nK7gYacUhTWNhsLyzQRuKH8y0q_W-PXScx8fhXSLOvclN0HX09W7KCkI

Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald“. Tatsächlich helfen Wölfe Schäden in den Wäldern zu minimieren, weil sie ihre Beutetiere regulieren. Und im Gegensatz zu den menschlichen Jägern, wählen sie nicht die Tiere aus, die die besten Trophäen liefern, sondern sie reißen alte, junge, kranke und schwache Tiere. Somit tragen sie auch zur Gesunderhaltung von Reh- , Rothirsch- und Wildschweinfamilien bei.

 

Ein Blick auf Pfaffenwiesbach, wo die Hysterie anscheinend besonders groß ist. Wir haben mit einer Hundehalterin dort gesprochen, die sich die Aufgeregtheit um den Wolf auch nicht erklären kann.

 

Abwechslungsreiches Gelände mit Wald, Wiesen und auch viel Wasser gibt vielen Wildtieren ein Zuhause. Auch Wolf Butzi könnte sich hier wohlfühlen, wenn man ihn lässt. Viele Menschen freuen sich über die Ansiedlung.

Risse an ungeschützten Weiden

Wölfe sind Opportunisten und wenn sie Schafe und Ziegen ohne Schutz dargeboten bekommen, nutzen sie natürlich die Gelegenheit, wie auch Wolf Butzi im Taunus. Weidetierhalter beklagen allerdings die schleppende Genehmigung und komplizierte Beantragung von wolfsabweisenden Zäunen. Hier stimmen wir sogar zu. Ist es wirklich politisch gewollt, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu helfen, oder aber fördern bestimmte Politiker eher noch den Hass der Bauern auf Wölfe? Einige Parteien würden ja gerne die Wölfe lieber heute als morgen ins Jagdrecht aufnehmen und schießen. Bauern, die ihren Hass auf Wölfe ausleben und sich den ganzen Tag mit nichts mehr anderem beschäftigen, denken wahrscheinlich auch eher weniger über die wahren Probleme in der Landwirtschaft nach, in der nur nach Flächen subventioniert wird. Kleine Betriebe haben da oft das Nachsehen. Doch statt die Politik deshalb in die Verantwortung zu nehmen, dient der Wolf vielleicht als willkommene Themenabwechslung.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen uns ja seit Jahren dafür ein, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen.  Durchreisende Jungtiere verursachen die meisten Risse. Das Problem könnte so von vorne herein vermieden werden.

 

Viele Wolfsgegnerinnen und Wolfsgegner organisieren sich in Gruppen auf whattsapp. Vorn dort werden zielgerichtet Hass und Panik verbreitet

 

 

Faktencheck/Zaunkontrolle Weide bei Wehrheim im Territorium von Wolfsrüde Butzi im Taunus. Ein Riss wurde vor Kurzem Butzi zugeordnet. An den Seiten ist genug Strom. (Bommel und Kragen sind aus Webpelz)

 

Faktencheck/Zaunkontrolle Weide im Territorium von Wolfsrüde Butzi im Taunus, Teil 2. Ein Riss wurde vor kurzem Butzi zugeordnet. An den Seiten ist genug Strom.Wir können uns vorstellen, dass die Schwachstelle bei den Zäunen auch beim Riss beim Eingang lag und der Wolf auch dadurch auf eine hintere Weide gelangen konnte.
(Bommel und Kragen sind aus Webpelz)
Direkt neben den Schafen sind zwei Pferde untergebracht. Das Shetty könnte ins Beuteschema fallen, wird aber von dem Haflinger beschützt. Er stellte sich sofort an die Seite des Ponys.

 

Solche Eingangstüren weisen Schwachstellen auf.

 

Auch bei diesem weiteren Vorfall bei einer Hobbyhalterin in Ober-Mörlen war kein wolfsabweisendes Netz vorhanden. Allerdings ist der Fall hier noch nicht zugeordnet: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/ober-moerlen/ober-moerlen-schaf-von-wolf-gerissen-nachweis-erst-ueber-wolfs-dna-91876794.html?fbclid=IwAR1j3MT_Eh50x4M8C9zS-gQx-A5lZCZiSuKjYBd6VPhi92iv9SFsgn44_ek

 

Auch in Wald-Solms im Lahn-Dill-Kreis gab es einen Riss, der nun Butzi zugeordnet wurde: https://www.fnp.de/hessen/neun-gerissene-schafe-in-waldsolms-zr-92059861.html

Wölfe sind das geringste Problem

Es ist schwer an exakte Zahlen über Hunderisse heranzukommen. Vor ein paar Jahren ergab eine Studie in Schleswig-Holstein, dass dort viel mehr Schafe und Ziegen von Hunden als von Wölfen gerissen werden. Ein Blick in die Rissliste in NRW offenbarte dies ebenfalls. Eine Studie in Bayern aus dem vergangenen Jahr offenbarte auch, dass Hunde für Weidetiere um ein Vielfaches gefährlicher sind als Wölfe. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten uns vor zwei Jahren auch einmal Zahlen zu Angriffen von Pferderippern auf Pferde angesehen. Auch diese Daten zeigen: Ripperangriffe auf Pferde gab es deutlich mehr.

 

Ausriss aus der Hessischen Rissliste. Hunde sind für Weidetiere gefährlicher als Wölfe. Auch hier hilft nur guter Schutz. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Die Masche der Panikmache

 

Solche Gruppen in whatsapp gibt es bundesweit und die meisten sind miteinander vernetzt. Gegenseitig treibt man sich dort in die Hysterie hinein. In vielen Fällen bleibt es nicht bei der „virtuellen“ Verfolgung. Leute machen sich auf, um den Wolf illegal zu beseitigen.

 

Oft sind es Menschen, die sich berufen fühlen Hunde zu schützen und zu retten, aber gleichzeitig betreiben sie eine Hetzkampagne gegen Wölfe. Prominentestes Beispiel ist der Hundefänger Heino K.. Ihm eifern viele Tierschützerinnen nach. Das Verbreiten von Fake-News hat dabei Tradition. Das Video stammte in Wirklichkeit aus Schweden und es wurde im vergangenen Herbst erstellt. In der Wetterau würde sich nie ein Wolfsrudel ansiedeln, denn die „Kornkammer“ von Hessen verfügt über viel zu wenig Waldgebiete. Stattdessen reiht sich dort Feld an Feld. Dennoch wird versucht, auch dort die Menschen in Panik zu versetzen. Die Wetterau befindet sich westlich von Butzis Revier.

 

Hier auf dieser FB-Seite werden angebliche Sichtungen geteilt. Danach sollen sich auch immer wieder Leute in der Realität aufmachen, um diese gemeldeten Tiere zu „beseitigen“. https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

Hier ein Fall vom vergangenen Jahr, auch aus Hessen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

 

Die Panikmache verläuft auch deswegen so erfolgreich, weil die Massenmedien mitmachen.

 

Auszug aus dem Text. Zitat: „Das Tier stand, als sie gegen 20.40 Uhr zum letzten Mal mit ihrer Schäferhündin „Alice“ Gassi gehen wollte, direkt am ersten Leitpfosten, rund 50 Meter vor ihrer Haustür. „Der war größer als ein Schäferhund-Rüde, und er kam mehrere Schritte bis auf vielleicht 30 Meter auf uns zu“, erzählt sie. Ihre Hündin an der Leine war außer Rand und Band, was aber den Wolf genauso wenig beeindruckte, wie das laute Schreien der Altweilnauerin. Mit dem bellenden Hund ist sie dann langsam rückwärts nach Hause gegangen. „Ich war so in Panik, dass ich gar nicht daran gedacht habe, ein Foto zu machen“, sagt sie…. Weiter: „Der Wolf war in der für diese Raubtiere so typischen Angriffsposition“, so Klimpel.“….Endgültige Gewissheit, dass die Altweilnauerin tatsächlich einen Wolf gesehen hat, wird es nicht geben. Aber die Altweilnauerin hat vorsorglich die Nachbarn informiert. Ihre eigenen Enkel dürfen trotz Zaun, an dem jetzt eine Wildkamera angebracht wird, nicht mehr allein im Garten spielen.“

Dieser Artikel wurde in der FNP veröffentlicht, ohne die Fachmeinung von Wolfsexperten mit darzustellen. Solche Artikel können durchaus als einseitig und tendenziös bezeichnet werden, denn statt die Leser zu informieren und ihnen dabei zu helfen, ihre eigene Meinung zu bilden, schüren sie Angst. Auch die Behauptung eines Jägers, der damit zitiert wird, es wären gleich mehrere Wölfe dort, wurde mit abgedruckt. In Fachkreisen heisst eine solche Berichterstattung Hofberichterstattung. Wem nützt sie? Vor allem der Jägerschaft.  Hat diese ihren Einfluss auf die Presse geltend gemacht? Unklar, Fakt ist aber, dass Protagonisten, die sich mit solchen Behauptungen wie im Artikel oben in Zeitungen stellen, oft aus dem Kreis der Reiter-, Jäger, oder Landwirtszene stammen. So auch ein Fall aus Niedersachsen, wo eine Reiterin behauptet hatte, dass sie auf ihrem E-Bike von Wölfen verfolgt worden sei. Dabei hätte sie deren Atem gespürt. Die Massenmedien überboten sich daraufhin mit Veröffentlichungen. Klar ist, dass solche Beiträge auch Auflage und Klicks bringen. Ob die Chefredakteure zuätzlich Geld erhalten, oder zu einer Reise eingeladen werden, können wir natürlich nicht sagen.

Eine Anfrage bringt allerdings ganz aktuell wirkliche Ungeheuerlichkeiten ans Licht. Die Regierung bezahlte Journalisten, die für öffentlichrechtliche Medien, wie z. B. ARD und ZDF  arbeiten. https://www.nachdenkseiten.de/?p=94769&fbclid=IwAR3iFvaAQs_f6KPc8jkEL4Ae7GWb4cbhMPTIIg8GUzmVQhM1D5LdSP5XsRo

Wie dies mit der zunehmend tendenziösen Berichterstattung über Wölfe in den Massenmedien zusammen hängen könnte, können wir natürlich noch nicht sagen. Aber die Indizien legen nahe, dass sich in Deutschland ein Problem mit Bestechlichkeit und Korruption in kaum gekanntem Ausmaß auftut.

In einem anderen Fall von Mobbing gegen eine Tierschützerin wurde bekannt, dass Mobbende wohl bezahlt worden sind.

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler, oder spielende Kinder.

 

Viel Raum zum Leben

 

Blick in den Wald.
Liv verfolgte die Spur noch ein kurzes Stück. Nachdem er markiert hatte, ist Butzi wohl auf einem Wildwechselweg weiter.

 

Wölfe markieren ihr Revier deutlich. Die Botschaft gilt nicht uns, sondern anderen Wölfen als Nachricht dafür, dass das Revier besetzt ist, oder aber in Butzis Fall, dass eine Fähe willkommen wäre.

 

Unser Wolfshundemix Liv findet Wolfslosung und sie kann sie auch von Hundelosung unterscheiden.

 

Eine Suhle für Wildschweine.

 

Erste Frühlingsboten, doch im Taunus ist das Klmia rau, wie auf den nächsten Fotos zu sehen ist. Für Wölfe ist die Gegend ideal.

 

 

Wenn es woanders im Rhein-Main-Gebiet regnet, gibt es im Taunus oft Schnee. An diesem Morgen fanden wir allerdings überhaupt keine Spuren von Wild.

 

Livs zweiter Schnee in diesem Jahr.

 

Auf Spurensuche in Butzis Revier. Die Hunde sind selbstverständlich angeleint.

 

Hass tötet

Im Jahr 2022 wurden laut offizieller Statistik  146 Wölfe getötet. Für die meisten der toten Tiere ist der Mensch verantwortlich. Neun Wölfe wurden illegal beseitigt. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Wir hatten auch bereits im vergangenen Jahr beklagt, dass in Ostsachsen ganze Rudel „verschwunden“ waren. In Deutschland haben Wildtierkriminelle kaum etwas zu befürchten, denn im Gegensatz zu Italien werden hier Täter kaum ermittelt, Strafen sind lächerlich gering.

Unser Appell: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, manipulieren und in Hassgefühle gegen wehrlose Beutegreifer hineinjagen.

 

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Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/jagdinstinkt-hunde-gefaehrlicher-fuer-schafe-als-woelfe?fbclid=IwAR3Vxj7x6xOHd0P1kAUXrvvO1oVpyoa_6BwfaPAm568TmFFD4gQ_INtK5zM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

https://www.facebook.com/Jagdunfälle-in-Deutschland-107170535197168/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/17/wolfsland-hessen-verfolgter-wolf-aus-dem-leuscheider-rudel-findet-zuflucht-im-taunus/

http://www.dbb-wolf.de

Sachsen: Wildernder Hund von Wölfen getötet?

„Freilaufender Hund in Ostsachsen von Wölfen getötet.“ Damit machte eine Pressemitteilung der Fachstelle Wolf gestern auf. Im Einstiegstext heißt es allerdings nur noch „mit hoher Wahrscheinlichkeit“. Dennoch titeln die Massenmedien, die diese Pressemitteilung aufgreifen, mit der gleichen Tatsachenbehauptung in der Headline. Ein Desaster von Öffentlichkeitsarbeit, wie wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  finden.

Am Freitag, dem 03. März 2023, sei in Weißwasser/Oberlausitz (Landkreis Görlitz) mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hund von Wölfen getötet worden, heißt es in der Pressemitteilung der Fachstelle Wolf weiter. Das hätte die Begutachtung der Überreste des Hundes durch die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ergeben. Eine Untersuchung der vor Ort genommenen genetischen Proben soll weiteren Aufschluss dazu geben.
Warum wird nicht erst eine Pressemitteilung zu diesem Fall herausgegeben, wenn ein Ergebnis fest steht? Oder aber zumindest eine Tatsachenbehauptung nicht in die Headline einer Pressemitteilung gesetzt? Eine hohe Wahrscheinlickeit ist eben keine Sicherheit.
Beispielbild Collie @Pixabay.
Bei dem getöteten Tier handele es sich um eine Collie-Hündin. Sie sei beim Spaziergang mit ihrem Besitzer einem Reh hinterhergelaufen. Nachdem die Hündin nach ein paar Minuten nicht zurückkehrte und auch nicht auf Pfiffe und Rufe reagiert habe, hätte sich der Hundehalter auf die Suche nach ihr gemacht. Eine Weile später hätte er drei Wölfe aus dem Waldstück davonlaufen sehen und er hätte dort die Überreste seiner Hündin gefunden. Sie hätte eine Vielzahl von Bisswunden aufgewiesen und wäre zum Teil aufgefressen gewesen.
Die Einschätzung der Fachstelle Wolf: „Zu Angriffen von Wölfen auf Hunde kann es vor allem dann kommen, wenn Hunde sich allein im Gelände bewegen und dort auf Wölfe treffen. Unter Umständen werden sie dann von den Wölfen als Eindringlinge in ihr Territorium betrachtet. Das kann zu Kämpfen führen, die tödlich enden können. Das gilt insbesondere in der Paarungszeit der Wölfe, die von Februar bis März dauert.
Der beste Schutz für Hunde ist die Nähe zu Menschen. Daher gilt die Empfehlung, dass Hunde im Wolfsgebiet generell angeleint beziehungsweise nahe bei ihrem Besitzer geführt werden sollten.“
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bestreiten gar nicht, dass es tatsächlich Wölfe gewesen sein könnten, doch wundern wir uns darüber, wie wenig der Halter selbst in der Pressemitteilung zur Verantwortung gezogen wurde. Seit dem ersten März gilt die Brut- und Setzzeit und damit in den meisten Bundesländern die Anleinpflicht für Hunde. Unsere Befürchtung: Dieser Vorfall wird erneut von den Massenmedien dafür genutzt werden, um Stimmung gegen die Wölfe zu erzeugen und da die meisten Menschen nur die Überschriften lesen, wird sich eine Richtigstellung, falls es doch keine Wölfe gewesen sind, nicht groß verbreiten, weil solche Richtigstellungen oft nicht von dem Massenmedien aufgegriffen werden.
Falls es tatsächlich Wölfe waren, hat unserer Ansicht nach der Hundehalter grob fahrlässig gehandelt. Das Gebiet um Weißwasser in Sachsen ist seit zwanzig Jahren Wolfsgebiet und Hundehalter sollten sich auskennen. Wir bedauern den Tod der Hündin sehr.

Fixe Fakten – Nachrichten aus Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen und der Schweiz

In unseren Kurznachrichten geht es heute um Neuigkeiten zum Fall Löbau, Freispruch für einen Gastjäger aus den Niederlanden, im Zweifel für den angeklagten Mensch, gegen den angeklagten Wolf geht es in Thüringen, totgefahrene Wölfe in Deutschland, seltsame Forschungsprojekte, einem Wolf am Sender, Kalt- und Warmherzigkeiten, verweigerte Behandlungen und das Rodewaldpaar ist verschwunden sowie umweltschädliche Schafe.

Sachsen:

Es gibt Neues im Fall Schießgenehmigung Löbau. Dort sind nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. tätig geworden. Während wir erst die Akteneinsicht abwarten wollten, brachte der BUND Sachsen einen Eilantrag auf den Weg, dem das Verwaltungsgericht Dresden auch stattgegeben hatte. Es hatten sich noch weitere Verbände und Vereine eingeschaltet. Jetzt muss der Halter des Wildgatters bei Löbau erst einmal seinen Zaun nachbessern, während Landrat Meyer (CDU) schmollt. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-dresden-umweltschuetzer-beantragen-rechtsschutz-fuer-loebauer-wolf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230228-99-774027?fbclid=IwAR0ZEL020wWfkQbDsOWAuDnSM-f5Zd0IRmnmjIXTE-Ghtl4r1UyKGyCu__8

Die Schießgenehmigung war vorher bereits durch eine interne Revision zurückgenommen worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/21/sachsen-schiessbefehl-auf-wolf-bei-loebau-illegal/

Bei Kubschütz wurde ein Strohlager mit einer Stromlitze abgesperrt, damit sich hier ein Wolf, der mit Räude befallen ist, nicht mehr wärmen kann. Außerdem würde das Tier hinken. Man überlege einen Abschuss. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. drücken unser Entsetzen über diese Vorgehensweise aus. Es gibt zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente, die hier leicht in dem Strohlager als Köder verabreicht werden könnten. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/kranker-wolf-kubschuetz-100~amp.html?fbclid=IwAR1qa1GGyvnoFxVCwPPECiUqzBkzyDXfl3JbNG-1wH-FLnffaHMgCGiJbEE

Dazu wurde gestern im Landkreis Görlitz und im Landkreis Bautzen ein Jungwolf überfahren. Am 7. Februar war ein Welpe in der Sächsischen Schweiz überfahren worden. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

Schweiz:

Es ist kaum zu glauben, aber in der Schweiz wurde ein Wolf getötet, weil er „humpelte“. Dabei sind Wölfe außerordentlich widerstandsfähig und sie kommen auch mit Behinderungen zurecht. In Italien, Polen und Tschechien https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/ein-wolf-mit-gebrochenen-pfoten-wurde-gerettet-und-behandelt-fotos/ss-AA187S4E?ocid=msedgntp&cvid=1eea8b1bcbca459aa352877724f944bf&ei=14&fbclid=IwAR1_g-_OvdXxPm91AWRMhCV2MZf3Nyziehexfmr_e7m-V_MDldYRGCmDi6U#image=1

werden sogar regelmäßig kranke Wölfe wieder gesund gepflegt. Warum wird gerade in der Schweiz, Deutschland und Österreich derart herzlos agiert? https://www.kora.ch/de/aktuell/kanton-graubuenden-verletzter-wolf-erlegt-539?fbclid=IwAR1tVtYfhOaJ1i1eQImcdw4ajNPr6zYBUdJd0mp44uBQNYIYRezqZpaIOiU

Zu viele Schafe schaden der Biodervisität. Dieser Meinung ist David Gehrke, seines Zeichens Jäger, Hirte, Biberist und Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, die von uns, Wolfsschutz-Deutscland e.V., immer wieder dafür kritisiert wurde, dass ständig „legalen“ Abschüssen zugestimmt worden war. Mit diesem Leserbrief macht Herr Gehrke aber eine 180-Grad-Wende: https://wildbeimwild.com/zu-viele-schafe-schaden-der-biodiversitaet/?fbclid=IwAR0WCdOsb_ot6FkoppaEEv3u-rrFRv-21tEBR4AYW4s15hb1pZjxbMqegRU

Niedersachsen:

Das Elternpaar des Rodewaldrudels ist verschwunden. Bislang wurde es auch durch das Wolfsmonitoring der Jägerschaft nicht nachgewiesen. Auch wir hatten das Paar nicht mehr auf unseren Forschungskameras. https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien?

Auf den Vaterwolf des Rudels galt Jahre lang eine Abschussgenehmigung. Mit großem Aufwand versuchten wir und andere Tierschützer das Rudel zu beschützen. Siehe auch Reportage von September 21: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Hobbyforscher aus den Niederlanden melden ein neues Wolfspaar im Rudelgebiet des ehemaligen Rodewaldrudels. Wir können dies nicht bestätigen.

Das Umweltministerium meldete in einer Pressemitteilung, dass ein 40 Kilogramm schwerer Rüde besendert worden sei. Vor allem ein Satz aus der PM des Ministers Christian Meyer (Grüne) sollte hier hängen bleiben: „Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lasse sich durch die Daten objektiver begründen.“ Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen Besenderungen kritisch. Zum Einen wurde schon vielfach geforscht und es sind zahlreiche Daten zugänglich. Schon X-mal wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirksam ist und zum Anderen können solche Sendehalsbänder gehackt werden. Vielen Wölfen wurde dies schon zum Verhängnis. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-20-wolfbesenderung-220024.html

Im Raum Helmstedt wurde am 20. Februar ein Wolf überfahren, am 18. Februar im Landkreis Harburg. Das Ergebnis eines  weiteren Todesfalls bei Celle steht noch aus. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

Ein seltsames Forschungsprojekt geht zudem  an den Start. Schwammig formuliert, ist es hier schwer zu definieren, um was es letztendlich wirklich geht. „Interventiosteams“ klingt aber nicht wirklich nach echtem Schutz für Wölfe, sondern eher nach erleichterten Abschüssen. Auch scheinen die Hobbyjäger hier mit Forschungsgeldern bedacht zu werden. In diesem Zusammenhang wundern wir uns nicht darüber, dass das Landvolk sich darüber beklagt, dass das Geld nicht in Zäune gesteckt wird. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presse_und_offentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/aus-nachster-nahe-219716.html?fbclid=IwAR1HOS62F3JSAeo3OpFTWVs_skrid29tfaSoWMagrWOopeny8QtmM-S6eZM

Thüringen:

Im Zweifel für den Angeklagten gilt wohl nicht mehr, oder wie sonst konnte es passieren, dass bei einer genetischen Untersuchung ein Wolf nicht eindeutig für den Tod eines Herdenschutzhundes nachgewiesen werden konnte. Das Thüringer Umweltministerium lässt aber dennoch bekanntgeben, dass es der Wolf gewesen sein soll. Ein Fall, der sprachlos macht: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/arnstadt-ilmkreis/toter-herdenschutzhund-wolf-genanalyse-schafe-100.html?fbclid=IwAR0Nqobc6J1bundMb5-U6MgIARWBznlK-VuvhmL6_8fBDrsK0h0Yt5PR1u8

 

Brandenburg:

Ein niederländischer Gastjäger, der einen Wolf erschossen hatte, wurde auch jetzt in der Berufungsverhandlung frei gesprochen. Der Mann hatte behauptet, er hätte den Wolf aus einer Notwehrsituation erschossen, weil das Jungtier während einer Drückjagd Hunde angegriffen hätte. Diese Behauptung klingt ziemlich unglaubwürdig, da Welpen bestimmt nicht auf Angriff aus sind und schon gar nicht, wenn sie dem Stress einer Drückjagd ausgesetzt sind. Aus Sicht des Gerichts konnte nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden, wie das Tier genau getötet worden war. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes war es der erste Fall in Deutschland dieser Art, der vor Gericht landete. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt.

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-mittelmark/ich-habe-das-allerbeste-fur-die-tiere-getan-jager-wegen-wolf-abschuss-erneut-freigesprochen-9388052.html?fbclid=IwAR3OjVJ3z68DK1573vdqbfEe2tGoMe-ywBxDJ3D2FNEEAHW_F9tYPIUOZxo

Am 17. Februar wurde ein Welpe im Landkreis Oberhavel überfahren, am 12. Feburar im Landkreis Spree-Neiße sowie am 10. und 11. Februar je ein Welpe im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

 

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Wurde der bekannte Biologe Clemens G. Arvay durch Mobbing und Stalking in den Tod getrieben?

Er wurde nur 42 Jahre alt und er hinterlässt einen Sohn und weitere Familienangehörige, darunter eine betagte Mutter. Er war gern gesehener Gast im österreichischen TV und seine Bestseller über die Natur, den Wald und über das menschliche Immunsystem erreichten ein großes Publikum. Er war aber auch Tierfreund und Tierschützer und er hatte keine Angst, sich auch mit umstrittenen und kritischen Themen wie Ernährung und mmrna-basierten Impfstoffen zu befassen. Legte er sich dadurch mit Konzernen an, die ihn in den Tod trieben? Ein Nachruf von Brigitte Sommer.

 

Am 24. Februar schrieb seine Ex-Freundin auf Facebook folgende Zeilen: „Ich möchte angesichts vieler Nachrichten und Kommentare, die mich erreicht haben, in Absprache mit Familie Arvay heute bestätigen, dass wir seit dem 18.02.2023 tieftraurig sind. Wir erhielten am Samstag die Nachricht, dass Clemens G. Arvay an selbigem Tag in den österreichischen Bergen verstorben ist. Es geschah an einem steilen Kalkfelsen der Ruine Türkensturz in der Naturregion ‚Bucklige Welt‘ zwischen Graz und Wien, wo der Feuerbusch, Orchideen und Alpenveilchen dem Frühling entgegenwachsen. An diesem Ort schlug zuletzt sein Herz. Wir können es nicht fassen!“

 

Clemens Arvay mit einem Pferd auf einem Lebenshof. Foto: privat

Schon bald waren Nachrichten bei einigen Zeitungen darüber zu lesen, dass Clemens Arvey sich selbst das Leben genommen hätte, aber es würde wohl keinen Abschiedsbrief geben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der junge Vater so unter den persönlichen und verleumderischen sowie persönlich abwertenden Angriffen gelitten hat, dass er keinen anderen Ausweg mehr sah. Der österreichische Psychiater Raphael Bonelli, der ihn persönlich kannte und zu dem er freundschaftlichen Kontakt pflegte, bestätigte in mehreren Videos auf Youtube, dass Clemens unglaublich unter Diffamierungen gegen ihn gelitten hatte. Auf der Plattform Wikipedia ging regelrecht eine mehrjährig andauernde Hetz- und Diffamierungskampagne gegen den Biologen los, unter anderem wohl auch deswegen, weil er sich mit den neuen, experimentellen Impfstoffen gegen Corona genauso kritisch auseinandersetzte wie mit Maßnahmen. Clemens soll schließlich keinen Zugriff mehr auf sein eigenes Profil gehabt haben. Besonders bösartige User änderten seine Vita mehrmals am Tag und setzen ihn herab. Unter anderem sei er kein Biologe, sondern nur Landschaftsgärtner und er verfüge über gar kein Fachwissen. Eine glatte Lüge, die aber von den Massenmedien übernommen worden war. Die Userin „Fiona B.“ sei dabei besonders intensiv vorgegangen, heisst es. Raphael Bonelli bestätigt, dass Clemens gerade unter diesen Diffamierungen besonders gelitten habe, deswegen sogar am Telefon geweint habe, weil das Profil ihn praktisch sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag fertig gemacht habe.

Ein solches Profil kann unmöglich von einer Einzelperson betrieben werden. Es sollte ermittelt werden, ob dies nicht ein Profil ist, das von mehrenen Mitarbeitenden von Großkonzernen betrieben wird, die ihre Interessen durch das Tun von Clemens G. Arvay in Gefahr sahen. Dazu hätten Hater sogar seine Dissertation an der Uni in Wien boykottiert. Clemens hätte nach Graz ausweichen müssen. Er hätte unglaublich darunter gelitten, dass ihn nun Medien nicht mehr mit seinem Fachwissen zitierten, sondern verbal über ihn hergefallen wären. Bonelli nennt hier vor allem den „Falter“ und „Volksverpetzer“ auf Facebook und die Plattform Wikipedia. Doch statt nun inne zu halten, geht die mediale Hetze gegen Clemens Arvay auch nach seinem Tod weiter.

Doch von dem Tod des jungen Biologen sind tausende Menschen erschüttert und tief betroffen. Die Trauer ist groß. Er hat eine große Unterstützer- und Fangemeinde, die ihn hoch geschätzt hatte. Von den Massenmedien wird dies bis dato ignoriert. Hat er am Ende die große Unterstützung und den Rückhalt nicht mehr gespürt?

Am 24. Januar schrieb Clemens Arvay noch auf Facebook, dass sein Lebensthema die Ökoimmunologie sei – die Erforschung des Immunsystems im Kontext der Umwelt. Damit wollte er wieder mehr Zeit verbringen – sowie mit Musizieren und persönlichen Naturerfahrungen. Er forschte auch an einem Zirbelkieferprojekt zur Behandlung von Brustkrebs.

Clemens Arvay war ein hochsensibler, feiner und fairer Mensch, der in seiner Kritik nie persönlich oder verleumdend wurde. Seine große Fachkenntnis scheint es gewesen zu sein, der keine Argumente entgegegen gesetzt werden konnten. Wie Rapael Bonelli in einem seiner Videos betont, müssen dieser Hass, die Herabsetzung und die Verleumdung sowie die psychische und physische Zerstörung von Menschen, die andere Erkenntnisse und Ansichten haben, aufhören. Denn Hass und Intoleranz sind tödlich.

Als besonders unerträglich empfinde ich es, dass Clemens Arvay kurz vor seinem Tod dann auch noch von Tierschützern angegriffen und verleumdet wurde. Deshalb halte es nicht nur ich, sondern der ganze Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland  für dringend notwendig, Clemens Arvay in diesem Nachruf zu würdigen. Wo auch immer Du bist, Du hast Großes in Deinem Leben geleistet, Menschen in schlimmen Zeiten Hoffnung, Licht und Trost gegeben und Dich vielleicht dabei verloren. Wie schlimm die Not gewesen sein muss, um selbst einen Sohn zurück zu lassen, kann ich nachempfinden. Ich habe zwei Töchter und einen Enkel und seit ich mich ehrenamtlich im Natur- und Wolfsschutz einsetze, habe auch ich mit Mobbing und Stalking das inzwischen sogar meine Töchter betrifft, zu kämpfen, dessen Ausmaße sich viele nicht vorstellen können.

Hier eine Auswahl an Büchern von Clemens Arvay, die wir gerne empfehlen:

Biophilia in der Stadt

Wir können es besser

Der Heilungscode der Natur – https://www.youtube.com/watch?v=B1UzZw8e_DA

Die Naturgeschichte des Immunsystems

Mit den Bäumen wachsen wir in den Himmel – Autistische Kinder mit der Heilkraft des Waldes fördern

Corona-Impfstoffe. Rettung oder Risiko?

Der Biophilia-Effekt

In Zukunft selbstversorgt

 


 

 

Etwa 10.000 Menschen versterben jedes Jahr in Deutschland durch einen Suizid. Suizide sind häufiger als der Tod im Straßenverkehr.

Hinter vielen Selbstmorden steckt eine Depression. Und fast alle Menschen, die ihrem Leben selbst ein Ende bereiten, hinterlassen Angehörige. Ein Suizid kostet nicht nur das Leben des Verstorbenen, er reißt auch tiefe Wunden bei den Hinterbliebenen.

Telefonseelsorge: „Sorgen kann man teilen“

Das ist das Motto der bundesweiten Telefonseelsorge. Man kann sich auf verschiedenen Wegen an sie wenden:

  • Im Akutfall per Telefon unter: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 oder 116 123
  • Online: Im Chat oder per Mail unter online.telefonseelsorge.de

 

 

 

 

 

Sachsen: Schießbefehl auf Wolf bei Löbau illegal

Es ist eine Geschichte wie im Krimi. Landrat Meyer (CDU) aus dem Landkreis Görlitz beschloss Anfang des Jahres den Abschuss eines Wolfs bei Löbau und die Massenmedien stiegen eifrig mit ein und verkündeten baldigen Vollzug. Doch die Rechnung wurde ohne uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gemacht, denn wir vermuteten, dass der Schießbefehl nicht rechtens sein könnte. Man verweigerte uns die Auskunft dazu, drohte uns sogar. Danach schalteten wir unseren Anwalt ein und dieser wurde tätig. Und tatsächlich teilt die Fachstelle Wolf des  Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit, dass die Voraussetzungen für eine Entnahme nicht vorlägen.

Eine interne Revision zum Fall des mehrfach von Wölfen heimgesuchten Wildgatters in Krappe bei Löbau (Landkreis Görlitz) hätte ergeben, dass die Voraussetzungen für eine mögliche Entnahme nach Sächsischer Wolfsmanagementverordnung nicht vorliegen würden.

In einer Reihe weiterer Veröffentlichungen in den Massenmedien hatte sich der Landrat noch darüber beschwert, dass kein Jäger auf den Wolf schießen wolle. Auch Sachsen-Forst hätte abgelehnt. Man wolle daraufhin Polizisten kontaktiert haben. Wir hoffen, dass bislang wirklich niemand diesen Auftrag angenommen hat.  Falls dieser Wolf durch einen Abschuss zu Tode gekommen sein sollte, werden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. Anzeige gegen Ersteller und Ausführende erstatten.

Eine wesentliche Voraussetzung sei, dass das Kriterium »Zumutbarer Schutz« erfüllt sein muss. Das ist der Fall, wenn der Zaun auf seiner gesamten Länge 180 Zentimeter hoch ist und über einen Untergrabschutz von 50 Zentimetern Breite verfügt. Der Untergrabschutz muss mit Erdankern befestigt, oder 50 Zentimeter tief in den Boden eingelassen sein.

Zur Einordnung: Bei dem Wildgatter handelt es sich um ein mehrere Hektar großes Gehege, das von einem Festzaun umgeben ist. Der bauliche Zustand des zwei Kilometer langen und 180 Zentimeter hohen Festzaunes mit Untergrabschutz wurde bei jeder Rissbegutachtung stichprobenartig überprüft. Im überwiegenden Teil der Fälle konnte dabei der zumutbare Schutz nachgewiesen werden. Die Revision identifizierte jedoch eine Schwachstelle, an der der Zaun leicht nach außen geneigt war und die Zaunhöhe nur bei 160 – 170 Zentimetern lag.

Hintergrund:

Das LfULG hatte via Pressemitteilung am 21.11.2022 unter anderem darüber informiert, dass es zuletzt im Raum Löbau wiederholte Übergriffe auf ein und dasselbe Wildgatter gab und laut Dokumentation der Rissbegutachtung der 1,80 Meter hohe Festzaun in mindestens zwei Fällen überklettert worden war. In diesem Zuge sei auf der Grundlage von § 3 Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz über den Fall im Raum Löbau informiert worden und die Dokumentation zum Rissgeschehen übergeben worden. Sie bildet die Grundlage für die Entscheidung, ob Managementmaßnahmen nach § 6 SächsWolfMVO eingeleitet werden oder nicht.

Hier die Pressemitteilung: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1062972?fbclid=IwAR1DA3UO4mFuVjpTU2hIrWHNWZ2LohQI9bC4GzlaUSVD977uyz8qr6WFAlE

Hier unser Bericht vom 31. Januar: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/31/sachsen-schiessgenehmigung-auf-einen-wolf-bei-loebau-ueberhaupt-in-kraft/

Wir freuen uns sehr über finanzielle Unterstützung, denn wir erstatten auch immer wieder Strafanzeigen über Anwälte, um an Hintergründe zu gelangen. Unter anderem haben wir so einen Namen eines Jägers erfahren, der einen Wolf in Mecklenburg-Vorpommern illegal abgeschossen hatte. Heute haben wir dazu beigetragen, dass der Schießbefehl zurück gezogen werden muss.  Strafanzeigen und Auskunftsbegehren sind teuer, daher freuen wir uns über Spenden:

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Wolfsland Hessen: Verfolgter Wolf aus dem Leuscheider Rudel findet Zuflucht im Taunus

Es tut sich einiges in den Wolfsgebieten in Hessen. Während das Rüdesheimer Rudel bislang weitestgehend unbehelligt lebt, tun sich in Nordosthessen wahre Untiefen menschlicher Abgründe auf. Ein Wolfspaar hat bei Waldkappel im vergangenen Jahr eine Familie gegründet. Fast zeitgleich ist die dort ursprünglich ansässige Wölfin  Stölzi „verschollen“ und ihr Revier wurde übernommen. Ob sie von Wutbauern beseitigt worden ist, oder durch Revierkämpfe, wissen wir nicht. Fakt ist aber, dass dort eine Panik und ein Hass verbreitet werden, die ihresgleichen suchen. An der Grenze von NRW zu Rheinland-Pfalz haben es Wölfe aber auch nicht leicht. Lesen Sie hier in unserer neuen Reportage die dramatischen Schicksale auch von Jungwolf Butzi und seiner Ursprungsfamilie.

 

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer

 

Über die völlig überzogenen Reaktionen auf die wenigen Wölfe in Hessen berichteten wir ja bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

Wolfsparadies am Rande des Taunus

Nun haben wir uns aber auch einmal in einem neuen Territorium umgesehen, in dem sich Butzi, ein Jungwolf aus dem Leuscheider Rudel, niedergelassen hat. Seine Familie an der Grenze von NRW zu RLP wird derartig heftig und hasserfüllt verfolgt, dass wir froh sind, dass zumindest dieses Jungtier es geschafft hat, ein Revier in Hessen, nämlich im Raum Butzbach, einzurichten. Wir haben uns einmal in seinem Revier umgesehen und festgestellt, dass er hier gut leben kann, wenn man ihn lässt.

 

Diese Krähe versucht sich wohl auf der erhöhten Position mehr Durchblick zu verschaffen. ©Brigitte Sommer

 

Schnüffelspezialistin Liv auf Erkundungstour.

 

 

Zu dieser Aufnahme vom Nebelwald passt ein Gedicht von Joachim Ringelnatz: „Ein Glück ist niemals erreicht. Mich lockt ein fernstes Gefunkel, mich lockt ein raunendes Dunkel ins nebelhafte Vielleicht.“

 

Der Nebel hüllt noch alles in Kälte, die Vögel allerdings lassen sich nicht davon beeindrucken und singen bereits ihre Frühlingslieder. ©Brigitte Sommer
An diesem Tag gewinnt die Sonne nicht. Der Nebel wird kurz vor Sonnenuntergang wieder dichter. © Brigitte Sommer
Wie in allen Regionen wird auch hier stark gerodet und es werden Waldwege mit dem Einsatz von schweren Maschinen zerstört. © Brigitte Sommer
Morbider Charme am Rande eines Wanderweges. Hier fließen die Touristenströme nicht entlang. ©Brigitte Sommer

 

Faszinierende Eiskristalle an Ginstersträuchen. Dieses Eis wächst dem Wind entgegen. ©Brigitte Sommer

 

Kleine Wanderung durch das Gebiet, das sich der Wolf aus dem Leuscheider Rudel als sein Zuhause ausgesucht hat.

Abseits der Touristengebiete um den Feldberg und Altkönig herum gibt es im Taunus viele Gebiete, die Wölfen ein Zuhause bieten können, wie hier der östliche Taunus. Auch hier gibt es gut ausgebaute Wanderwege, auf denen man aber kaum jemandem begegnet. ©Brigitte Sommer
Der Taunus bietet ein ähnliches Habitat wie die Gegend um den Hohen Schaden an der Grenze NRW/RLP. Hoffentlich findet der Jungwolf hier mehr Frieden als in seiner ursprünglichen Heimat. ©Brigitte Sommer

 

Unterwegs mit Spürnase Liv und einer Freundin von ihr. Liv kann auch Wolfslosung finden. ©Brigitte Sommer

 

 

In der Dämmerung im Nebel präsentiert sich das Gebiet märchenhaft mystisch. © Brigitte Sommer

Faktencheck Weidezaun

Am 24. Januar wurden auf einer Weide zwei tote Schafe gefunden. Kurz danach überboten sich die Massenmedien wieder mit reißerischen Artikeln. Nun stellt sich heraus, dass es wirklich ein Wolf war, der aber noch nicht genau zugeordnet werden kann.

Ende Januar wurden über die amtliche Wolfshotline zwei tote Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Wehrheim im Hochtaunuskreis gemeldet. Eine amtliche Wolfsberaterin und ein amtlicher Wolfsberater dokumentierten den gemeldeten Fall und nahmen mittels Abstrich genetische Proben an den toten Tieren. Anschließend wurden die Genetikproben im wildtiergenetischen Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen analysiert. Das Ergebnis der Analyse der Probe bestätigt nun, dass der Übergriff durch einen Wolf verübt worden ist. Hier die PM: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/wolfsuebergriff-auf-zwei-schafe-in-wehrheim

Die Genotypisierung der DNA-Proben steht noch aus. Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das entsprechende Individuum ziehen.

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Hier im Film eine Schafsweide bei Wehrheim. Es könnte die Weide sein, aber wir wissen es nicht mit Sicherheit. Leider schlug uns hier auch der Nebel ein Schnippchen. Es standen hier und auf zahlreichen benachbarten Weiden gar keine Tiere draußen.  Richtigen Schutz gibt es hier gar keinen. Auch ein Reh soll hier von einem Wolf gerissen worden sein, vermuteten einmal wieder Artikel in Massenmedien. Tatsächlich hat aber ein Hund gerissen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Buchenwald im Nebel. Die ersten Knospen sind schon zu erkennen. © Brigitte Sommer

 

Es gibt viele kleine und große Bäche und auch einige Fischteiche. Durchsetzt ist das Gebiet von Wäldern und Lichtungen, was Wölfe mögen. © Brigitte Sommer

 

Überall plätschern kleine Bäche. ©Brigitte Sommer

 

Auch hier gibt es einen Truppenübungsplatz.

 

Mit dem mobilen Einsatzteam unterwegs: Vorsitzende Brigitte Sommer

 

Wolfsnachweise RLP: https://fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

Hier ist die tragische Geschichte des Leuscheider Rudels noch einmal nachlesbar:

Rudel verlor erst die Mutter, dann den Vater

Dabei gab es ursprünglich einmal zwei Rudel in dem Gebiet. Bei dem einen „verschwand“ die Mutter, worauf der Rüde mit einer zweiten Fähe ein weiteres Rudel gründete. Danach verschwand auch er. Diese Fähe GW1415f gründete mit einem in Bayern erstmals nachgewiesenen Wolf, nämlich GW1896m, eine neue Familie. Wolf Butzi, der jetzt im Taunus lebt, ist ein Nachkomme dieses Paares.

Seither wird sowohl gegen den Vaterwolf, als auch gegen die Mutter medial gehetzt. Es sei nicht üblich, dass ein Rüde gleich zwei Wölfinnen decken würde, hieß es in diversen Zeitungsberichten. Nun, wenn die eine Wöfin zu Tode kommt, aus welchen Gründen auch immer, ist es aber nun nicht sonderlich erstaunlich.

Brigitte und Lara Sommer mit Spürnase Liv im Herbst 22 auf dem Hohen Schaden, der Heimat des Leuscheider Rudels.

Die Geschichte dieses Rudels lässt vermuten, dass dort die Wölfe von Anfang an beseitigt werden sollten. Wer so viel Überlebenswillen zeigt, hat auch einen Namen verdient, fanden wir. Wir nannten die Eltern Wolfgang und Wolfruna.

Nun wird auch Wolfruna, offiziell GW1415f, seit April des vergangenen Jahres vermisst. Der letzte Nachweis ist vom 06.04.2022. Siehe auch Link oben.

Was Kriminelle noch alles anstellten, um das Rudel los zu werden, ist hier nachzulesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

Hier weitere Geschichten über Fakes, Hetze und Übergriffe gegen Tierschützer:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

Blick ins Gebiet des Rudels Leuscheid:

Berglandschaften wechseln sich hier mit Wiesen und Heidegebieten ab. © Brigitte Sommer

 

Auf den Fotos ist zu erkennen, wie rudimentär die Weiden eingezäunt sind. © Brigitte Sommer
Blick vom Hohen Schaden ins Tal. © Brigitte Sommer
Auch hier wurde viel abgeholzt. ©Brigitte Sommer

 

Territorium „Waldkappel“ in Nordosthessen liegt im Gebiet der Stölzinger Wölfin

Im Bereich des nordhessischen Stölzinger Gebirges gibt es ein neues Wolfsterritorium, das Territorium Waldkappel (WAK). Dies ergibt sich aus dem genetischen Nachweis von zwei der fünf im Juli 2022 per Kamerafalle bestätigten Welpen, wodurch auf die genetisch bereits bekannten Elterntiere rückgeschlossen werden konnte, schreibt das Hessische Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung. Der Rüde GW2114m und die Fähe GW1873f wurden bereits mehrfach in Hessen und in der Region nachgewiesen, allerdings nicht an Nutztieren. Sie werden nun für das Monitoringjahr 22/23 als Rudel und rückwirkend für das Monitoringjahr 21/22 als Paar gezählt.

Damit werde klar, dass die so genannte Stölzinger Wölfin (GW 1409f), die bisher im Stölzinger Gebirge als territorial galt, nicht an der Verpaarung beteiligt war, also nicht das Muttertier des neuen Rudels ist. Die Stölzinger Wölfin wurde zuletzt im Oktober 2021 in dem Gebiet genetisch nachgewiesen, im laufenden Monitoringjahr (Mai bis April) allerdings noch nicht. Das Wolfszentrum Hessen (WZH) hat deshalb in Abstimmung mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) entschieden, für das neue Wolfspaar und Rudel ein neues Territorium zu benennen. Hier die weitere Pressemitteilung: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/neues-wolfsterritorium-in-nordhessen

Ob sich die Stölzinger Wölfin noch in dem Gebiet aufhält, wäre nicht bekannt. Hier ein Blick in das Gebiet in unserer Reportage von 2020. Haben Wutbauern die Wölfin beseitigt? https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/02/faktencheck-und-zaunkontrolle-stoelzinger-gebirge-hessen-weidetierhalter-schuetzen-nicht-fordern-aber-wolfsabschuss/

Nachweise über Wolfsgebiete in Hessen: Drei Rudel, Waldkappel, Rüdesheim und Wildflecken sowie der Einzelwolf Butzi bei Butzbach und ein Wolfspaar bei Ludwigsau  https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

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Rotkäppchensyndrom versus Fakten: Wölfe nicht unter den Gefahren für Kinder

Haben sich Wölfe etwa auf die Belagerung von Waldkindergärten spezialisiert und dürfen sich selbst Jugendliche wegen akuter Wolfsgefahr nicht mehr aus dem Haus trauen? Anhand von zwei besonders krassen Fällen von Panikmache in Hessen haben wir einen neuen Faktencheck erstellt. Wie zu erwarten, sind Wölfe nicht einmal in Statistiken über Gefahren für Menschen zu finden. Seit der Rückkehr nach Deutschland vor über zwanzig Jahren gab es keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf Menschen. Im Jahr 2020 starben aber 125 Kinder durch Menschenhand. Lesen Sie hier, welchen Gefahren Kinder in Wirklichkeit ausgesetzt sind und welche Mittel gegen Panik helfen.

Rotkäppchen ist sicherlich eines der Märchen, denen die Panik in Deutschland auf Wölfe geschuldet ist. Dabei haben die Brüder Grimm einen Übersetzungsfehler aus dem französischen Original nicht bedacht. Dort stand der Wolf stellvertretend für sexuelle Übergriffe böser Männer. Zeichnung ©pixabay.

„Wir dürfen hier eigentlich gar nix mehr“, beklagt sich der neunjährige Emilian M.. Denn die besorgten Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr allein im Dorf spielen, bringen sie morgens zum Schulbus, oder fahren sie gleich nach Sontra in die Schule, heisst es in einem Artikel in der HNA. Ein weiteres Zitat aus der HNA könnte unserer Meinung nach sogar so ausgelegt werden, dass Eltern ihren Kinder bewusst Angst machen und sie für ein krudes Ziel, nämlich Genehmigungen für Abschüsse der Beutegreifer, zu missbrauchen. Der achtjährige Noah, der mit seinen Geschwistern am anderen Ende des Dorfes wohnt, machen die umherziehenden Wölfe Angst. „Ich habe immer Albträume und fürchte, dass der Wolf auch zu uns ins Haus kommt“, sagt er. Seine Eltern bringen ihn seitdem in die Schule. „Mit drei Kindern und einem Hund traue ich mich nicht aus dem Dorf, wir bleiben jetzt immer hier, um möglichst Wolfsbegegnungen zu vermeiden“, wird Noahs Mutter Doreen B.in einem anderen Artikel in der HNA zitiert. Zudem scheint Noah auch noch auf das Aufmacherfoto des Blattes gezerrt worden zu sein. Eine Tragweite, deren Folgen ein Kind seines Alters sicherlich noch nicht erblicken kann.

Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer

Warum machen Eltern so etwas? Sind sie selbst Opfer von Panikmache, oder aber zählen Sie zu den bäuerlichen Familien, denen jedes Mittel Recht ist, ihren Frust und ihre Zukunftssorgen an einem Beutegreifer auszulassen, der nichts für ihre Misere kann, denn der Wolf ist auch für Bauern eines der geringsten Probleme. Dass Bauern  wirklich vielfältige Probleme haben, bestreiten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.nicht.  Warum sie sich aber von der Politik gegen diese Tiere aufhetzen lassen, wissen sie wahrscheinlich nicht einmal selbst. Für Politiker dagegen bringt der Hass auf Wölfe und die rund um die Uhr-Beschäftigung vieler Bauern mit dem Hassthema Wolf natürlich den Vorteil, dass sie sich nicht mit den echten Problemen in der Landwirtschaft auseinander setzen müssen. „Bauer Willi“ bloggt hier  http://www.bauerwillicom

über die wahren Schwierigkeiten der Landwirtschaft. Aber ohne die Beteiligung der Massenmedien an der Hetze gegen Wölfe würde es sicherlich nicht so weit kommen, dass ein Bürgermeister wegen einer Aufnahme eines Wolfs von einer Wildkamera bei Waldkappel den Waldkindergarten schließt. Die wahren Gefahren für Waldkindergärten liegen ganz woanders und sind weiter unten aufgeführt.

Waldkindergarten geschlossen – Kindergarten stellt Waldspaziergänge ein – Stimmenfang mit Hilfe von Panikmache?

Zitat eines Threads des Bürgermeisters Frank Koch https://www.facebook.com/frank.koch.5264382: „Angesichts vieler Gespräche mit Eltern, Erziehungsberechtigten und den Kindergartenleitungen sowie fachkundigen Personen wurde die aktuelle Situation ausführlich erörtert. Da der Besuch des Waldkindergartens für die Gesprächsbeteiligten momentan ein nicht vertretbares Risiko darstellt, wurde einvernehmlich die Entscheidung getroffen, den Waldkindergarten der Pusteblume auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu besuchen. Wie lange dieser Zeitraum andauern wird, muss geklärt werden. Die „Rappelkiste“ in Waldkappel setzt derzeit ebenfalls ihre Waldspaziergänge bis auf weiteres aus.“ Dabei dürfte doch inzwischen hinlänglich bekannt sein, dass gerade kleine Kinder von frischer Luft profitieren.

 

Hier die wahren Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sind:

Wie in jeder Einrichtung gibt es auch in den Wald- und Naturkindergärten Gefahren. Die Natur- und Waldpädagogen sind entsprechend ausgebildet und bilden sich regelmäßig weiter. Einige Gefahren sind: giftige Beeren und Pilze, Wespen und andere Insekten, Fuchsbandwurm, Zecken, fließende oder stehende Gewässer, schreibt der Bundesverband für Natur: https://www.bvnw.de/gefahren-im-wald#:~:text=Wie%20in%20jeder%20Einrichtung%20gibt,Fuchsbandwurm%2C%20fließende%20oder%20stehende%20Gewässer.

Hier noch ein Waldspaziergangspodcast zu tierischen Gefahren im Wald von Peter Wohlleben: https://www.wohllebens-waldakademie.de/blog/waldspaziergang-tierische-gefahren-im-wald-s47906

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, kamen im Jahr 2021 rund 22 300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden, das waren 0,8 % weniger als im Vorjahr und so wenig wie noch nie seit der Deutschen Vereinigung. 

Kinderschutz: Kindeswohlgefährdungen bleiben auch 2021 auf hohem Niveau

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen ist – nach ihrem Höchststand im ersten Corona-Jahr 2020 – im zweiten Jahr der Pandemie leicht gesunken: 2021 haben die Jugendämter in Deutschland bei über 59 900 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 600 Fälle oder 1 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Fälle, bei denen die Behörden nach Prüfung des Verdachts zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber einen Hilfebedarf festgestellt haben, gleichzeitig um knapp 2 % gestiegen (+ 1 100 Fälle): 2021 meldeten die Jugendämter fast 67 700 Fälle von Hilfebedarf. Im zweiten Corona-Jahr haben die Kindeswohlgefährdungen damit den zweithöchsten Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 und die Fälle von Hilfebedarf einen neuen Höchststand erreicht.

Im Jahr 2021 haben die Jugendämter rund 47 500 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das knapp 2 100 Fälle oder 5 % mehr als im Vorjahr.

In 26 Prozent der Fälle gab es Hinweise für psychische Misshandlung, fast gleich viele Kinder zeigten Zeichen körperlicher Misshandlung. Fünf Prozent wurden Opfer sexueller Gewalt. Jedes vierte der knapp 107.000 Kinder war jünger als drei Jahre, jedes fünfte im Kindergartenalter.

Laut einer Kriminalstatistik des BKA sind in Deutschland vergangenes Jahr durchschnittlich 49 Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt geworden – pro Tag. Zudem erfasste die Polizei deutlich mehr Darstellungen von Kindesmissbrauch. Im vergangenen Jahr sind mehr als 17.700 Kinder und Jugendliche in Deutschland Opfer sexualisierter Gewalt geworden.

Wie aus einer Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden hervorgeht („Zahlen kindlicher Gewaltopfer“), kamen im Jahr 2020 bundesweit 152 Kinder gewaltsam zu Tode. Demnach waren 115 von ihnen zum Zeitpunkt des Todes sogar jünger als sechs Jahre. In weiteren 134 Fällen erfolgte ein Tötungsversuch.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2021 nach Angaben eines BKA-Sprechers zwar einen leichten Rückgang der Fälle auf insgesamt 145 aus – in den Statistiken werden aber nur Delikte aufgeführt, die der Polizei bekannt geworden sind. Das Dunkelfeld, also der Anteil an Straftaten, von denen die Polizei keine Kenntnis hat, gilt um ein Vielfaches größer.

Mehr zum Thema

Kinder litten unter Depressionen durch Schulschließungen

„Sie hätten während der Schulschließungen zu 75 Prozent häufiger generelle Depressionssymptome aufgewie­sen als vor der Pandemie“, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)  mit.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140689/Mehr-Depressionen-durch-Schulschliessungen?rt=e74fd815b2b92f4b91475250a60325a6

Wissenschaftlichen Studien zufolge erleiden pro Jahr etwa 125.000 Kinder unter fünf Jahren in Deutschland einen Sturzunfall, der ärztlich behandelt werden muss.

Kinderunfälle passieren meist zu Hause

Jungen verletzen sich dabei eher als Mädchen, jüngere Kinder öfter als ältere. Am häufigsten kommt es in den eigenen vier Wänden zu Stürzen, Verbrennungen und Verbrühungen, Vergiftungen oder Verschlucken von Kleinteilen oder Lebensmitteln.

Die häufigsten Unfallarten nach Alter

0-6 Monate
  • Sturzunfälle, vor allem vom Wickeltisch
  • Transportunfälle
  • Ersticken
ca. 7 Monate bis etwa 4 Jahre
  • Verschlucken von Gegenständen
  • Vergiftungen/Verätzungen (Reinigungsmittel, ätherische Öle und Lampenöle, Medikamente, Giftpflanzen)
  • Verbrühungen/Verbrennnungen (Herd, heiße Töpfe)
  • Stürze beim Treppensteigen
  • Stürze durch Lauflernhilfen
  • Elektrounfälle (Steckdosen)
  • Ertrinken (Gartenteich, Regentonne)
ab etwa 5 Jahren
  • Sport- und Freizeitunfälle, vor allem Stürze und Zusammenstöße
  • Verkehrsunfälle

Für Babys und Kleinkinder gehören Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfallerkrankungen und Malaria immer noch zu den häufigsten Todesursachen. Besonders gefährlich sind außerdem Frühgeburten und Komplikationen bei der Geburt, wenn es keine gute und hygienische medizinische Versorgung gibt.

Tote nach Hundebissen

Jedes Jahr sterben deutschlandweit im Schnitt rund 3,3 Personen aufgrund von Hundebissen. In den Jahren von 2009 bis 2019 kam es in Thüringen mit durchschnittlich 1,89 Todesfällen je eine Millionen Einwohner am häufigsten zu tödlichen Hundebissen. In diesem Zeitraum verzeichnete das Bundesland Hessen mit 7 Sterbefällen die meisten Todesopfer.

Tödliche Hundebisse: Kinder am häufigsten unter den Opfern

Das Risiko, Opfer eines tödlichen Hundebisses zu werden, ist generell im häuslichen Umfeld größer als auf offener Straße. Bei einem Großteil der Bisse handelt es sich um einen bekannten Hund oder den Familienhund. Kinder sind dabei am häufigsten betroffen: jedes vierte Opfer eines Hundebisses ist unter 6 Jahre alt. Ursache dafür ist häufig die mangelnde Fähigkeit, das Verhalten des Hundes zu deuten.

 

Aufklärung statt Panikmache:

In NRW und Hessen bieten wir verschiedene Aktionen und Veranstaltungen für Schulen und Kindergärten an. Kontakt für NRW: Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de

Ulrike de Heuvel mit einem Schulprojekt

In Hessen besucht Wolfshundemixhündin Liv Kindergärten und Schulen und wir lesen gemeinsam aus unserem Comic über das Wolfsjahr vor.

Auch unser Vereinsmitglied Fiona (25) beteiligt sich an Aktionen für Kinder. Hier zeigt sie das Comic, das kleine Kinder und jung gebliebene Erwachsen über das Leben der Wölfe aufklärt. Bestellbar ist es über Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de

 

Wolfshundemix Liv freut sich über Streicheleinheiten im Kindergarten.

 

Weitere Informationen über unsere Projekte hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/25/wolfsschutz-deutschland-e-v-macht-schule-und-menschen-fuer-woelfe-kindergarten/

Neue Studie: Menschen sind gefährlich für Wölfe

Menschen erhöhen die Sterblichkeit von Wölfen um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt eine neue Studie der Universität von Minnesota. Damit zeigt sich wieder einmal mehr, dass sich Wölfe vor uns fürchten müssen und nicht umgekehrt. Lesen Sie hier weiter: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/28/neue-studie-menschen-sind-gefaehrlich-fuer-woelfe/

Wölfe in Hessen:

In Hessen leben gerade mal drei Rudel (Waldkappel, Rüdesheim, Wildflecken) sowie ein Wolfspaar bei Ludwigsau und ein Einzelwolf aus dem Leuscheider Rudel hat sich bei Butzbach angesiedelt. Eine Wölfin aus dem Vogelsberg sowie ein Rüde aus dem Odenwald sind „verschwunden.“

Neuigkeiten aus 2023

Nachkomme aus Wildfleckener Rudel auf A7 angefahren

Junge Wölfin stirbt durch Kollision mit einem Fahrzeug

Wiesbaden, 06. Februar 2023 – Am 28. Dezember 2022 wurde dem Wolfszentrum Hessen über die Wolfshotline ein toter Wolf an der A7 in der Höhe von Eichenzell gemeldet. Die Untersuchung des Tieres erfolgte daraufhin durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V., das nun zu dem Ergebnis kam, dass es sich bei dem toten Tier um eine junge Wölfin handelt, die nachweislich durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Des Weiteren konnte das IZW feststellen, dass die Wölfin an Räude erkrankt war, die sich zum Zeitpunkt des Todes aber im Prozess der Abheilung befunden hat. Bei Räude handelt es sich um eine Hautkrankheit, welche durch verschiedene Milbenarten ausgelöst wird und auch tödlich verlaufen kann.
Durch die genetische Analyse einer Gewebeprobe des toten Tieres am Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik konnte nun auch die Herkunft des Tieres bestimmt werden. Die junge Fähe mit dem Laborkürzel GW3067f stammt aus dem Territorium Wildflecken, welches grenzübergreifend in der Rhön zu Bayern liegt. In dem Territorium ist seit dem Monitoringjahr 2021/2022 ein Wolfspaar sesshaft, welches Anfang Mai 2022 Nachwuchs bekommen hat. Es konnten insgesamt sechs Welpen nachgewiesen werden.

Nachkomme aus dem Rüdesheimer Rudel identifiziert

Wölfin durch Kotprobe nachgewiesen

Wiesbaden, 31. Januar 2023 – Mithilfe der genetischen Analyse einer Kotprobe aus dem Rheingau-Taunus-Kreis konnte ein weiterer Nachkomme aus dem Rüdesheimer Rudel genetisch identifiziert werden. Die Losung von dem weiblichen Tier mit dem Laborkürzel GW3059f stammt aus dem November 2022.

Das Rüdesheimer Rudel hatte als erstes Rudel nach der Rückkehr der Wölfe nach Hessen im Jahr 2021 Nachwuchs bekommen. Eine Fähe der drei Welpen aus dem Wurf von 2021 wurde bereits in Leubsdorf in Rheinland-Pfalz nachgewiesen und ist somit nachweislich aus dem Territorium abgewandert. Ob sich die beiden anderen Fähen, die mittlerweile Jährlinge sind, noch in dem Gebiet aufhalten, ist derzeit unklar. In der Regel wandern Jungtiere auf der Suche nach einem Geschlechtspartner und einem eigenen Territorium in den ersten beiden Jahren aus dem Elternterritorium ab. Weiteren Nachwuchs gab es im Rüdesheimer Territorium im Jahr 2022. Mithilfe des Fotofallenmonitorings des HLNUG konnte ein Welpe nachgewiesen werden.

Wolfsnachweise in Hessen; https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum?fbclid=IwAR0gPwDuwBFbtYIrvI4daFroiAFO6ujNDwoA6-DW_HNsvd63esKJ29E51j4

Filme und Bilder zu Wölfen in Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

Weidetiere schützen:

Wiesbaden, 13.02.2023 – Ende Januar wurden über die amtliche Wolfshotline zwei tote Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Wehrheim im Hochtaunuskreis gemeldet. Eine amtliche Wolfsberaterin und ein amtlicher Wolfsberater dokumentierten den gemeldeten Fall und nahmen mittels Abstrich genetische Proben an den toten Tieren. Anschließend wurden die Genetikproben im wildtiergenetischen Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen analysiert. Das Ergebnis der Analyse der Probe bestätigt nun, dass der Übergriff durch einen Wolf verübt worden ist.

Die Genotypisierung der DNA-Proben steht noch aus. Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das entsprechende Individuum ziehen.

Kaum Übergriffe auf Weidetiere

Der Fall ist der erste bestätigte Wolfsübergriff auf Nutztiere im Jahr 2023. Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert, dabei wurden zwanzig Nutztiere getötet.

Presseinfo zu Schafsriss bei Wehrheim: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/wolfsuebergriff-auf-zwei-schafe-in-wehrheim

 

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Quellen:

https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/sontra-ort84631/ein-dorf-in-angst-und-sorge-sontra-hornel-wolf-92047747.html?fbclid=IwAR1bqDinUIkDayvz91gfPC1gREsUtJSv5Li-HlTJRa1gE8Qgnq7PlFpQD2M

https://osthessen-news.de/n11736405/nach-mehrfachen-wolfssichtungen-machen-anwohner-ihrem-frust-luft.html?fbclid=IwAR3yZ6T3r7gIO5G0QUvQxPCOUMDXRI_82bTLeKVievk6sRpBNf2VyGNem-o

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Kinderschutz/_inhalt.html

https://www.tagesschau.de/inland/sexualisierte-gewalt-103.html

https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/artikel/der-sturz-aus-dem-fenster.html

https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/leben/unfaelle-verletzungen/unfallfallen-kinder-zu-hause-1058458

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157643/umfrage/todesfaelle-durch-hundebisse-nach-bundeslaendern/

https://www.extratipp.com/magazin/hund-toedliche-angriffe-hunden-deutschland-eine-liste-13246066.html

http://www.dbb-wolf.de