Faktencheck: MDR-Bericht Wolfsangriffe in der Oberlausitz – Kein Strom auf dem Zaun und Anbindehaltung
Am fünften September machte der MDR groß mit einem TV-Beitrag auf, in dem zwei Hobbyschäfer aus Sachsen im Bereich des Rosenthaler Rudels zu Wort kamen. Dieser Bericht ist inzwischen nicht mehr in der Mediathek. Er hatte jedoch zwischenzeitlich für sehr viel „schlechte Presse“ für das Rosenthaler Rudel – http://www.change.org/woelfe – und die umliegenden Rudel gesorgt. Eine Lobby aus Schäfern, die ihre Tiere anscheinend einfach nicht schützen wollen und einem Landrat, der selber Hobbyschafhalter ist, versucht schon seit mehreren Jahren zu erreichen, dass dieses Rudel abgeschossen wird. Leider ist uns der MDR inzwischen für seine tendenziöse Berichterstattung bekannt.
Gefälligkeitsjournalismus für die Politik?
Im Beitrag trauerte ein Hobbyschäfer darüber, dass schon wieder seine geliebten Schafe grausam vom Wolf getötet worden seien und der Wolf nun endlich abgeschossen werden solle. Kein Wort im Beitrag darüber, dass die Schafe in Anbindehaltung, also an einem Pflock gehalten worden sind. Diese Art der Schafhaltung ist längst nicht mehr zeitgemäß und sie wirft auch tierschutzrechtliche Fragen auf. In einem Wolfsgebiet ist eine solche Haltung einfach nur als Anfütterung zu bezeichnen.
Hobbyschäferin Sch. beklagte sich schon mehrmals über Wolfsrisse. Einmal waren wir auch schon bei ihr vor Ort. Sogar mit Ankündigung. Zum Termin hatte sie sich Verstärkung geholt. Ein Abgeordneter der CDU sowie Schäfer J., ein guter Bekannter von Landrat Harig, waren ebenfalls zum Termin dort. Unser beauftragter Fotograf durfte Bilder machen. Den Strom hat er allerdings nicht nachgemessen. Was uns nun dazu veranlasst hat, noch einmal in das Gebiet zu fahren. Dieses Mal ohne Ankündigung. Schäferin Sch. hatte sich darüber beklagt, dass ihre Schafe ständig ausreissen würden. Natürlich sei der Wolf daran Schuld. Nun, jeder Schäfer weiß, dass Schafe ganz von selbst ausbrechen, wenn kein Strom auf den Zäunen ist. Genau dieses Situation fanden wir nun dort auf dem Deich vor. Werfen hier bestimmte Hobbyschäfer ihre angeblich doch so geliebten Tiere lieber absichtlich den Wölfen zum Fraß vor, statt sie zu schützen? Nur um mit Gruselgeschichten in den Medien aufzutreten und in tendenziösen Berichten Abschüsse zu fordern? Dabei erhalten auch Hobbyschäfer Entschädigungen vom Land Sachsen. Ein solches Verhalten schadet zudem den Schäfern, die ihre Tiere vorbildlich schützen.
Es geht auch ganz anders!
Dass es nur wenige Kilometer entfernt ganz anders geht, zeigen diese Bilder. Hier sind die Schafe mit Hilfe von Herdenschutzhunden geschützt.