Tastaturheldentum reicht nicht – Wir müssen uns für die Wölfe zeigen!

Die jüngste Demonstration gestern in Berlin gegen Drückjagden und die Jagd auf Wölfe war ein ernüchterndes Erlebnis: Statt der erwarteten 1.000 Teilnehmer kamen nur etwa 60 Menschen. Diese Zahl ist ein Weckruf. Wir Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde müssen ehrlich mit uns selbst sein: Engagement für Tiere und Umwelt, das keinen direkten persönlichen Vorteil bringt, scheint kaum noch stattzufinden. Während Fußballspiele und Konzerte Stadien füllen, bleibt der Einsatz für den Schutz unserer Wölfe und der Natur auf der Strecke. Der Ernst der Lage – die drohende Ausrottung der Wölfe und die fortgesetzte Bedrohung für alle Wildtiere durch Jagd allgemein – wird offenbar nicht erkannt.

In den sozialen Medien sehen wir Likes, Herzchen und Kommentare wie „Ich bin mit dem Herzen dabei“. Doch die bittere Wahrheit ist: Mit Klicks und virtueller Zustimmung retten wir keinen einzigen Wolf. Den Regierungen kommt es entgegen, wenn sich Protest auf Social Media beschränkt. Tastaturheldentum mag bequem sein, doch es bleibt wirkungslos. Während wenige sich bis zur Erschöpfung für den Wolfsschutz einsetzen, fehlt die breite Unterstützung vor Ort – dort, wo sie zählt.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten uns an der Demo beteiligt. von links. Kassenwart und Vorstandsmitglied Jürgen Götz, Raik und Martin. Foto: Privat.
Ein Blick auf die Gegenseite macht die Diskrepanz deutlich: Der Landesjagdverband Brandenburg spottete kürzlich über eine Wolfsschutz-Kundgebung in Potsdam, die mit unter zehn Teilnehmern stattfand. Diese Kritik wurde von Tierschützern empört zurückgewiesen – doch sollten wir sie nicht ernst nehmen? Eine Jägerdemonstration in Hannover zog über 3.000 Teilnehmer an, die ihre Eigeninteressen lautstark vertraten. Jäger haben ein klares Ziel: die Jagd auf Wölfe zu legitimieren. Wir Tierschützer müssen uns fragen: Warum schaffen wir es nicht, ähnlich viele Menschen für den Schutz der Wölfe zu mobilisieren?

 

Von über 900 Personen waren letztendlich nur zirka 60 Menschen wirklich vor Ort. Quelle: https://www.facebook.com/events/1385802295818150?acontext=%7B“event_action_history“%3A[%7B“mechanism“%3A“attachment“%2C“surface“%3A“newsfeed“%7D]%2C“ref_notif_type“%3Anull%7D

Auch unser Aufruf in FB zur Demo bekam sehr viele Reaktionen, die dennoch nicht in Aktion übergingen.

 

Immerhin hatte sich ein Prominenter, nämlich Dr. Mark Bennecke, beteiligt.

 

Ein großes Dankeschön

Trotz der niedrigen Teilnehmerzahl möchten wir von Herzen den etwa 60 Menschen danken, die in Berlin vor Ort waren und ihre Stimme für die Wölfe erhoben haben. Euer Einsatz, eure Zeit und euer Mut sind unbezahlbar! Ein besonderes Dankeschön geht an den Veranstalter Thomas Frost, der mit Leidenschaft und Engagement diese Demonstration organisiert hat. Ihr seid diejenigen, die den Unterschied machen!
Besonders auffällig ist, dass der Protest oft von der Generation 50+ getragen wird. Wo bleibt die junge Generation, die am meisten von einer zerstörten Umwelt betroffen sein wird? Wenn wir nicht erkennen, dass Tastaturheldentum nicht ausreicht, gefährden wir nicht nur die Zukunft der Wölfe, sondern auch die unserer Natur und Umwelt insgesamt. Unser Appell: Wir rufen euch auf, über Likes hinauszugehen. Engagement für den Wolfsschutz braucht Präsenz, Mut und Einsatz. Die nächste Demonstration, die nächste Kundgebung, die nächste Aktion – seid dabei! Lasst uns gemeinsam zeigen, dass der Schutz unserer Wölfe und unserer Umwelt uns nicht egal ist. Jeder Schritt auf der Straße ist mehr wert als tausend Klicks. Die Wölfe brauchen uns – und die Natur braucht die Wölfe. Die nächste Demo findet am 27. September 2025 in der Schweiz statt.
Quelle:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

 

Bundesweite Mahnwache: Schluss mit der Quälerei von Füchsen in von Jägern angelegten Kunstbauten

In Deutschland ist es tatsächlich immer noch erlaubt, Jagdhunde an lebenden Füchsen zu trainieren. Dazu werden die Füchse in oft zu kleinen Zwingern gehalten und nur zum Training der Jagdhunde werden die inhaftierten Füchse in ebenfalls abgesperrte, künstliche Bauten gelassen. Solche Bauten nennen sich Schliefenanlagen. Während die Jagdhunde versuchen, die Füchse in den Tunneln zu erhaschen, erleiden die Verfolgten Todesängste. Das Netzwerk Fuchs, dem wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch angehören, ruft zu einer bundesweiten Mahnwache gegen diese tierfeindliche Praxis am 23. Juni auf.

Am 22.06.2023 endet eine sechsmonatige Frist in einem Verfahren um eine der vielen Schliefenanlagen in Deutschland. Die Betreiber hatten Zeit, Alternativen zur Ausbildung von Hunden am lebenden Fuchs zu finden. Es könnte damit also endlich gerichtlich anerkannt werden, dass die Füchse in den Schliefenanlagen leiden. Dies wäre ein erster Schritt zu einem Verbot dieser nach Jagdgesetzgebung immer noch legalen Tierquälerei. Um diesem notwendigen Schritt Nachdruck  zu verleihen, findet die bundesweite Mahnwache des Netzwerkes Fuchs statt. Das Netzwerk Fuchs ist ein Zusammenschluss von Gegnern der Fuchsjagd aus verschiedenen Organisationen wie Wildtierschutz Deutschland, Bürgerinitiative Pro Fuchs Deutschland, Aktionsbündnis Fuchs, verschiedenen Tierschutzverbänden und auch Wolfsschutz-Deutschland e. V. Wir ergreifen hier auch Partei für den kleinen Cousin unserer frei lebenden Wölfe in Deutschland.

Füchse verdienen Respekt, keine Verfolgung

Fuchsjagd ist grausam und sinnlos

Etwa eine halbe Million Füchse werden in Deutschland jedes Jahr von Jägern getötet. Der Rotfuchs ist eine der wenigen einheimischen Tierarten, die in vielen Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Dabei sind auch besonders grausame Jagdpraktiken wie die Baujagd, die Fallenjagd, oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen an der Tagesordnung. Infolge fehlender, oder viel zu kurzer Schonzeiten sterben viele Fuchswelpen qualvoll, weil ihre Eltern erschossen wurden, oder werden selber bereits beim Spiel am Bau getötet.

Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer mit dem aktiven Mitglied Lara bei einer Mahnwache vor einer Schliefenanlage am 2. April 2023 in Hessen.

 

Mahnwache am 2. April 2023 vor einer Schliefenanlage bei Hanau-Klein Auheim in Hessen, zusammen mit Wildtierschutz Deutschland e. V.

 

Im Hintergrund ist das „Gehege“ einer Schliefenanalge zu sehen, in dem zwei Füchse zur Jagdhundeausbildung gehalten werden. Im Vordergrund liegt ein toter Fuchs. Wurde dieses Tier nach seinem Tod achtlos einfach über den Zaun geworfen?

Keine belastbaren Argumente für die Fuchsjagd

Als Rechtfertigung für die starke Bejagung wird von vielen Jägern angeführt, man müsse die Fuchspopulation „regulieren“, etwa, um der Ausbreitung von Krankheiten Einhalt zu gebieten oder seltene Tiere zu schützen. Tatsächlich kann man die Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln jedoch nicht beeinflussen: Je mehr Füchse durch Jagd oder Unfälle sterben, desto stärker steigt die Geburtenrate. Andersherum führt eine sinkende Sterblichkeit durch soziale Regulationsmechanismen der Fuchspopulationen zu weniger Nachwuchs. „Geburtenbeschränkung statt Massenelend“, kommentierte dies der Biologe Erik Zimen.

Der Bestand von Rebhühnern, Feldlerchen und Feldhasen ist in den letzten Jahrzehnten nicht wegen Fuchs & Co. dramatisch zurückgegangen, sondern durch den Verlust ihrer Lebensräume. Studien zeigen, dass die intensive Fuchsjagd bedrohten Tierarten nicht hilft; oft zeigen sich sogar gegenteilige Effekte, etwa, weil mit der Jagd erhebliche Störungen einhergehen.

Weitere Infos: http://www.aktionsbuendnis-fuchs.de

Demonstration gegen Anti-Wolf Symposium

PRESSEINFORMATION

20. April 2019

Halberstadt.  „Der Wolf  gehört nicht ins Jagdrecht“  unter diesem Motto ruft der Verein Wolfsschutz-Deutschland anlässlich eines Symposiums der „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung „, die vom 25. bis 28. April in Halberstadt stattfindet, am Samstag, den 27. April zu einer Demonstration gegen die Aufnahme des Wolfs in das Jagdgesetz auf. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr gegenüber dem Seminar- und Tagungshotel Spiegelsberge. Ansprechpartner vor Ort ist René Stolte.

Allein die Aussage von Professor Stubbe, dem Vorsitzenden der „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung“,  das sich der Wolf ungebremst auf Kosten anderer Arten und des Menschen ausbreite, sei schon ungeheuerlich, völlig naturfremd und entbehre jeder Grundlage, so René Stolte vom Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Stolte: „Die Jägerschaft lebt mit ein paar Wissenschaftlern, die ihr zuträglich sind,  in einer gedanklichen Blase, auf der Politiker wie Detlef Gürth von der CDU schon längst mit schweben. Sie zitieren Zahlen und Fakten, sowie Statistiken der Jagdverbände, ohne diese nachzurechnen.“ Deshalb sei es wichtig, das möglichst viele Natur- und Artenschützer auf dieser Demonstration darauf  hinzuweisen,  dass Forderungen, wie die Aufnahme des Wolfs in das Jagdgesetz und das Dezimieren der Wölfe ganz klar gegen den Natur- und Artenschutz sprechen.

Das Symposium unter dem Titel „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“, suggeriere bereits einen tendenziösen Verlauf. In der Programmeinleitung stehe, die Weidetierwirtschaft sei durch den Wolf hochgradig gefährdet und es würden pseudowissenschaftliche Fehlinformationen und utopische Vorstellungen über den Wolf kursieren.  Stolte: „Würden sich die Nutztierhalter und Landwirte um den wirklichen Schutz ihrer Tiere kümmern und tatsächliche Fakten zur Kenntnis nehmen, bräuchten sie derartige Symposien erst gar nicht zu veranstalten.“ Fakt sei, dass das Thema Herdenschutz bislang in Deutschland so gut wie nicht umgesetzt worden sei, obwohl die Wiedetierhalter nun von der Europäischen Union neben einer hundertprozentigen Förderung auch eine hundertprozentige Entschädigung bei Rissen durch den Wolf erhalten. Dies würden Zaunkontrollen zeigen, die der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. ständig durchführe.

Stolte: „Bei vielen Weidetierhaltern ist einfach kein Wille erkennbar, sich mit den Wölfen zu arrangieren und die Fördermittel abzurufen.“ Den Bauernverbänden, den meisten Jägern und Politikern seien keine alternative Wahrheiten zu schräg, um nicht als Fakten heraus posaunt zu werden.

In einem Brief der EU-Kommission, der dem Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. vorliege,  werde klargestellt, dass sich „der Wolf in Deutschland in einem ungünstig-schlechten Erhaltungszustand befindet“. Von einer „unkontrollierten Ausbreitung“ von Wölfen zu sprechen, sei schlichtweg eine Lüge.