Exponentiell wachsende Gefahren durch die Agrar- und Jagdlobby

Das neue Jahr startet weiter blutig. Während einer Gesellschaftsjagd in Mecklenburg-Vorpommern erschoss ein Jäger aus Niedersachsen einen anderen Jäger aus Niedersachsen. Beide sollten Freunde gewesen sein. Dagegen gab es seit Anfang des Jahres, wie seit der Rückkehr der Wölfe, keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf einen Menschen in Deutschland. Wir berichten hier über die wahren Gefahren für Mensch und Tier sowie Lösungen dagegen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut dpa wegen fahrlässiger Tötung in Mecklenburg-Vorpommern. Den Küchenmeister Jens H. (48) soll ein Schuss getroffen haben, aufgegeben von Stefan G. in einem parallel stehenden, 200 Meter entfernten Hochsitz. Und zwar direkt in den Hals. Nachtsichtgeräte seien im Einsatz gewesen, da es zum Tatzeitpunkt dunkel gewesen sein soll. Der Täter mache keine Angaben zum Fall, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Die Jagd hatte am 2. Januar bei Mustin im Landkreis Ludwigslust-Parchim stattgefunden. Angeblich hätte man auf Wildschweine schießen wollen. War dies wirklich so?

Ki-generiertes Beispielbild von Grok/X.

Im gleichen Landkreis waren 2021 nämlich zwei Jungwölfe am Dienstag, den 28. September, an der Elbe bei Boizenburg tot aufgefunden worden. Auch sie waren erschossen worden. Wir hatten hier über den Fall berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/29/zwei-illegal-getoetete-welpen-in-der-elbe-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen-und-setzt-belohung-aus/

Nach unseren Erkenntnissen konnte kein Täter ermittelt werden. Sehr verwunderlich ist es unserer Ansicht nach auch, dass die Staatsanwaltschaft bezüglich des toten Jägers nach nur wenigen Tagen Ermittlungszeit nur wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Vergangenes Jahr stieg die Anzahl der Jäger über die 400.000-er Marke. Heute betreiben über 436.000 Menschen ihr blutiges Hobby in Deutschland. Die meisten davon aus Niedersachsen. In Niedersachsen sind die Hobbyjäger auch noch mit dem Wolfsmonitoring beauftragt. Die, die sich offen für den Abschuss von Wölfen einsetzen, überwachen also ausgerechnet den Bestand an Wölfen. Wir haben eine Petition eröffnet, um den Jägern das Monitoring zu entziehen: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Auch der Jagdtourismus boomt. Kein Wunder, dass es immer mehr Opfer gibt. Alleine in 2024 gab es 69 schwere Vorfälle mit Toten und schwer verletzen Menschen, die durch Jäger verursacht worden sind.

Noch schlimmer ergeht es den Tieren. In Deutschland werden jedes Jahr fünf Millionen Wildtiere mit Kugel oder Blei erschossen, erschlagen oder in Fallen grausam getötet. Fünf Millionen Tiere jedes Jahr – das sind 13.700 jeden Tag, 570 pro Stunde, fast 10 Tiere pro Minute. Alle sechs Sekunden stirbt ein Tier durch Jägerhand. In Bundesländern, in denen das Konzept „Wald vor Wild“ durchgeführt wird, treiben es die Förster und Berufsjäger an einigen Orten noch schlimmer als die Hobbyjäger. Besonders grausam äußert sich dies in Drückjagden. Wir haben hier eine solche Drückjagd in Hessen dokumentiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Auch in Brandenburg finden immer wieder Treib- und Drückjagden in Wolfsgebieten statt. Wird dabei ein Jagdhund von einem Wolf getötet oder gerät nur in den Verdacht, wird von Seiten der Jägerschaft stark auf die Tränendrüse gedrückt. Kommen Jagdhunde durch Wildschweine ums Leben, werden überfahren oder gehen verloren, ist das kaum eine Rede Wert. Eine solche Anti-Wolfspropaganda kann aber nur gut funktionieren wo die Presse in Hofberichterstattungsmanier mitmacht und Jägern unkritisch eine Bühne bietet.

Am 16. Dezember 2024 fand im Landtag Niedersachsen eine öffentliche Diskussionsveranstaltung der grünen Landtagsfraktion zum geplanten neuen Niedersächsischen Jagdgesetz (NJagdG) statt. Die Jäger fürchten nun, dass sie künftig zahlreichen Einschränkungen, wie z. B. der Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Tier, hinnehmen müssten. Einige befürchten sogar ein Ende der Hobbyjagd. Deswegen wollen die Hobbyjäger am 30. Januar in Hannover ab 10 Uhr am Schützenplatz eine „Großdemo“ veranstalten.

Gegendemo für das neue Jagdgesetz

© Wildtierschutz Deutschland e. V.

 

In Brandenburg forderte der auch von vielen Wolfsfreunden hofierte „Wolfsexperte“ Eckhard Fuhr, der selbst Jäger und im Vorstand des Ökologischen Jagdverbandes Brandenburg ist,  bereits im Oktober eine „entschlossene Schutzjagd auf Wolfsrudel“. Der Landesjagdverband Brandenburg hat sogar jüngst eine feste Jagdzeit für den Wolf gefordert und er begrüße die Einführung einer Obergrenze nach schwedischem Vorbild. Über die Gräueltaten in Schweden berichteten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/07/skandinavien-rottet-seine-woelfe-durch-brutale-lizenzjagden-aus/

Umstrittenes Comeback

Im Koalitionsvertrag von SPD und BSW zum Thema Wölfe steht: „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um ein Bestandsmanagement für den Wolf und den Biber einzuführen.“

Harsche Töne kommen vom neuen Staatssekretär des Landwirtschafts- und Umweltministeriums, Gregor Beyer (FDP). Brandenburg werde die Wölfe schnellstmöglich ins Jagdrecht aufnehmen. Die Themen Jagd- und Forstwirtschaft würden „künftig Chefsache“ und in einer eigenen Stabsstelle direkt bei ihm angesiedelt, so der Staatssekretär zur TAZ. Bislang ist das aus sechs Mitarbeitern bestehende Team des Wolfsmanagements sowie das Wolfsmonitoring im Landesamt für Umwelt angesiedelt.

Die neue Umwelt- und Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) steht im Verdacht, als frühere Hühnerbaronin das Umweltrecht ausgetrickst zu haben. Dass Mittelstädt auf die Idee verfallen ist, Gregor Beyer als Staatssekretär in ihre Behörde zu holen, spreche zudem für sich, schreibt die TAZ und wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind da ganz einer Meinung. Der Lobbyismus in Deutschland steigt exponentiell.

Der frühere FDP-Landesvorsitzende Beyer, selbst Jäger, der seine Mitgliedschaft angeblich derzeit ruhen lässt, hatte schon 2014 im Wahlkampf in Brandenburg mit einem Plakat geworben: „Biber abschießen“. Die FDP ist schon lange nicht mehr im Landtag vertreten, Beyer hatte zuletzt als Beigeordneter im Landkreis Märkisch-Oderland Verwendung gefunden.

Wir können praktisch in allen Bundesländern beobachten, wie die Jagd- und Agrarlobby immer mehr Macht erlangt. Sie untergräbt dabei immer mehr den Mehrheitswillen und die Interessen der Bevölkerung.

Was tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, gut informiert zu sein, denn nur wer Hintergründe kennt, kann entsprechend reagieren. Leider lesen immer mehr Menschen nur Überschriften. Dies ist fatal, denn so kommt es, dass Leute als Wolfsfreunde bewundert werden, die es in Wirklichkeit gar nicht sind.

Jeder kann ins Tun kommen, sei es mit der Teilnahme an Demos, dem Schreiben von Leserbriefen an die Medien oder aber an unserem internen Wolfsmonitoring sowie Wolfsschutzpatrouillen teilnehmen. Auch unsere Berichte zu teilen hilft Menschen über Hintergründe zu informieren.

 

Quellen:

https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/so-viele-jaeger-wie-noch-nie-in-deutschland-a-20000006.html

https://www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/jagdunfaelle-_-straftaten-2024/

https://www.abschaffung-der-jagd.de/wildtierealsjaegeropfer/

https://www.ljn.de/jaegerschaften/gandersheim/ueber-uns/aktuelles/news-artikel/news/aufruf-zur-demonstration-am-30-januar-2025-in-hannover-

https://taz.de/Woelfe-in-Brandenburg/!6057319/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Illegale Verfolgung in NRW? Jährlingssohn von Wölfin Gloria starb an der A1; noch weitere Wölfe in Gefahr!

Eine Aktualisierung der Liste der Wolfsnachweise NRW macht jetzt ein Drama deutlich, das bereits am 15. Oktober 2024 stattgefunden hatte. Der Nachkomme GW4473m von Wölfin Gloria und ihrem Partner Addi wurde an der A1 bei Münster tot gefunden. Er wurde nur eineinhalb Jahre alt. Was hat ihn bewogen, so früh abzuwandern? Im Gebiet Schermbeck selbst wird weiterhin nicht geschützt. In der Eifel gibt es ein neues Wolfsterritorium und es wird gefährlich für das Rudel Ebbegebirge im Sauerland. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Normalerweise geben wir keine Daten unseres internen Wolfsmonitorings bekannt. Allerdings gingen wir mit dem Nachweise über mindestens zwei Welpen im Rudelgebiet Schermbeck an die Öffentlichkeit, als der Kreis Wesel eine Abschussverfügung auf Wölfin Gloria (GW954f) im Winter 2023 ausstellte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

Beispielbild Jungwolf.

Wie vorauszusehen wurde die Verfügung von Gerichten gekippt. Doch seither wurde die Wolfsfamilie in unglaublicher Art und Weise illegal verfolgt. Der Vater der Welpen, Addi (GW3616m), ist seit dem Sommer 2024 verschwunden. Es gab wohl auch im Frühjahr 2024 noch einmal Welpen. Und es deutet alles darauf hin, dass Gloria bei der Aufzucht wahrscheinlich nur Hilfe von dem Jährling hatte. Als dieser abwanderte, könnte sie vor dem Problem gestanden haben, die diesjährigen Welpen alleine zu versorgen. Dies würden auch die vielen Risse an ungeschützten Weidetieren nördlich der Lippe erklären. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

Es wurde allerdings in diesem Jahr auch noch ein weiterer Nachkomme mit der Kennung GW4002m nachgewiesen. Auch dieses Tier ist seither nicht wieder aufgetaucht.  Ob es sich um das Tier handelt, das Mitte November 24 schwer verletzt mit nur drei Beinen gefilmt wurde, ist nicht bestätigt. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/27/nrw-schwer-verletzter-wolf-bei-schermbeck-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

Eine telefonische Nachfrage beim LANUV brachte heute auch keine Neuigkeiten dazu. Unserer Meinung nach könnte es sich bei dem verletzten Wolf auch um einen Nachkommen aus dem Jahr 2024 handeln.

Dass der Welpe mit der Kennung GW4473m, der am 15. Oktober rund 70 Kilometer entfernt auf der A1 bei Münster totgefahren worden ist, zeigt, dass er seine Familie verlassen hatte und auf Wanderung nach einem eigenen Revier war. Waren die massiven Störungen und illegalen Verfolgungen der Grund? Normalerweise wäre das Tier wahrscheinlich erst im Frühjahr nach der Paarungszeit abgewandert, da seine Mutter ja noch Hilfe benötigte.

Wolfshinweise?

Gloria wurde das letzte Mail in November 2024 nachgewiesen. Wie sich die Situation im Moment im Rudel Schermbeck darstellt, können wir nicht sagen. Wir benötigen Hilfe von Informanten. Wir garantieren Quellenschutz. Mail an Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de oder Tel.: 0176 48732612

Erinnerung an die Welpen 2023

Dieses Video stammt aus dem Frühjahr 2023 und zeigt Wolfsvater Addi mit zwei Welpen. Der Vater ist mittlerweile verschollen und für mindestens einen der Welpen gibt es nun den Nachweis, dass er totgefahren wurde.

Bei diesem Video stimmt das Datum der Wildkamera nicht. Die Bilder wurden tatsächlich im Sommer 2023 aufgenommen. Sie zeigen einen Babysitter sowie zwei Welpen im Rudelgebiet Schermbeck. Der Babysitter ist verschwunden und mindestens ein Welpe lebt nun auch nicht mehr, da er am 15. Oktober 2024 totgefahren wurde.

Weiterer Wolf angefahren?

Die Gerüchteküche in NRW tobte auch über Weihnachten mal wieder und bestimmte Menschen, die keine Wolfsfreunde sind, versuchten wohl einen Unfall dafür zu benutzen, um Stimmung zu machen.
Laut Auskunft der Polizei Borken auf telefonische Anfrage von uns, ist am 23. Dezember zwischen Ahaus und Gescherer Damm tatsächlich ein Verkehrsunfall mit einem Schaden an einem Fahrzeug passiert. Der Fahrer des Fahrzeugs war sich sicher, dass ein Wolf in sein Auto gelaufen und geflüchtet wäre.
Dass es sich um einen Wolf gehandelt hat, konnte die Polizei nicht bestätigen. Es wurde bislang kein totes oder verletztes Tier in der Nähe der Unfallstelle gefunden.
Auch die grüngelbe Aufschrift wurde nicht von der Polizei dort angebracht, sondern wohl von einem Jäger.

Laut telefonischer Auskunft eines Mitarbeiters des LANUV, hafteten am Fahrzeug Haare an, die zur DNA-Untersuchung an das Senckenberg-Institut gegeben wurden. Bis das DNA-Ergebnis da ist, wird es noch einige Zeit dauern.

 

Rissprovokation im Bereich Schermbeck

Im Frühjahr hatten wir diesen Zaun sowie auch einen weiteren Zaun mit Ziegen, die dann im Herbst tatsächlich gerissen worden sind, bereits dokumentiert.
An 24.12.2024 stand das Pony immer noch ungeschützt auf seiner Weide. Dokumentation aus dem Frühjahr hier. Hier ist auch zu lesen, dass das Pony nicht immer alleine steht, es sind auch manchmal Schafe mit dabei. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

 

 

Neues Territorium in der Eifel

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 30.12.24  das neue Wolfsterritorium „Rureifel“ im Kreis Düren und der Städteregion Aachen.
Anhand genetischer Nachweise sei das Wolfsweibchen mit der Kennung GW4074f von ihrem Erstnachweis in NRW am 31. März 2024 bis zum 02. November 2024 im Bereich zwischen Hürtgenwald und Simmerath bestätigt worden. Das Weibchen stamme aus dem Rudel „Hohes Venn“ in Belgien und wurde dort vermutlich im Jahr 2023 geboren.

Am 02. November 2024 konnte neben der DNA des Weibchens GW4074f auch genetisches Material von dem Wolfsrüden GW4073m nachgewiesen werden. Dieses Individuum stammt aus dem Nachbarrudel „Hohes Venn Süd“ in Belgien und wurde dort vermutlich ebenfalls im Jahr 2023 geboren. Ob es hier zu einer Paarbildung gekommen ist bzw. kommen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. würden uns jedenfalls sehr darüber freuen und hoffen, dass das Paar von der illegalen Verfolgung von aufgehetzten Bauern und Jägern verschont bleibt.

 

Hass auch gegen Wolfsfamilie im Ebbegebirge

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 29.08.24 einen neuen Wolfsnachweis im Märkischen Kreis im Sauerland. Durch eine Fotofalle konnten am 27.08.2024 mindestens sechs Welpen und zwei erwachsene Tiere (ein Männchen und ein Weibchen) bei Herscheid nachgewiesen werden. Insgesamt bestehe das Rudel nach derzeitigem Kenntnisstand aus den beiden Elterntieren (Rüde unbekannt, Weibchen (GW2856f) und den diesjährigen Welpen). Die Wolfsmutter Ebbi stammt aus Niedersachsen.

Beispielfoto Wolfsfamilie.

Es gibt dort auch Risse an ungeschützten Weidetieren.  https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise   Genau wie in Fall von Gloria von Wesel wurde die Wölfin Ebbi nachgewiesen, nicht aber der Rüde. Wurde auch er bereits beseitigt? Auch die Risse wären dadurch erklärbar.

Seit Oktober kocht dort das Thema unglaublich hoch und auch Politiker der CDU beteiligten sich an der Mobilmachung gegen die Wolfsfamilie. Vorläufiger Höhepunkt war der Vortrag eines Tierarztes, der als Aufpeitscher der Anti-Wolfsszene bundesweit bekannt ist. Als nächstes ist ein so genanntes „Mahnfeuer am 24. Januar“ auf einer Wiese in Meinerzhagen gegenüber dem Obi-Mark geplant.

Es macht unserer Meinung nach wenig Sinn, solche Veranstaltungen zu besuchen, weil die Teilnehmer derart aufgehetzt sind, dass sie sachlichen Argumentationen nicht mehr zugänglich sind. Wir suchen dringend Menschen aus dem Raum, die sich aktiv an unserem internen Wolfsmonitoring beteiligen möchten.

Dabei können wir durchaus etwas machen. Mit echtem Engagement von Wolfsfreunden vor Ort. Allerdings nicht mit den lauten Selbstdarstellern, die Standorte hinaus posaunen wollen und sich selbst in Szene setzen wollen. Wir brauchen dringend Leute mit Ortskenntnis, die verstehen, dass sie inkognito bleiben müssen, die nicht mit einer brandneuen Outdoorausrüstung herum laufen, wodurch sie sofort auffallen. Wir brauchen ruhige und besonnene Menschen. Wer sich so einschätzt, ist mehr als willkommen bei uns. Wer schon Mitglied ist und gerne aktiv werden möchte, bitte eine Mail an: Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de.

 

Quellen:

https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR0evaz8zZfb7K4g8ubR74AKcU5CNhO22u_Vkaek-ku_6L4W5pE48AuQtqs_aem_W-SQXJBKZe0anY3Vf62biA

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-09-02

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-12-30

https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-08-29

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/woelfe-in-meinerzhagen-100.html

https://www.facebook.com/share/p/15vUNZRiCs/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Skandinavien rottet seine Wölfe durch brutale Lizenzjagden aus

So genannte Lizenzjagden auf Wölfe in Skandinavien sind zu Recht ein kontroverses Thema. Auch ganz aktuell geht das Töten und die damit verbundenen Gräueltaten auf Wölfe schon wieder los. 20 von 30 Wölfen mussten schon sinnlos ihr Leben lassen, damit die Mordlust von Menschen befriedigt wird. Anhand von Wölfin Ylvas Schicksal wird deutlich, dass es um nicht anderes geht. Lesen sie hier ihre erschütternde Geschichte.

Heute vermeldet die schwedische Presse, dass 20 Wölfe von einer Quote von 30 Tieren getötet wurden. Die Jagdperiode hatte erst am vergangenen Donnerstag begonnen und kann bis zum 15. Februar fortgesetzt werden.

Die Bezirksverwaltungen der schwedischen Bezirke Örebro, Västmanland, Värmland und Västra Götaland haben das Totschießen in fünf Gebieten genehmigt – zwei davon im Bezirk Örebro. Das schwedische Wolfsmanagement rechnet mit sechs Wölfen pro Gebiet, so dass die Gesamtquote 30 Wölfe beträgt.

Am ersten Januar 25 sollte die Lizenzjagd auf Wölfe auch in Norwegen beginnen. Daraus wird allerdings in diesen Jahr wohl nichts. Das Amtsgericht Oslo hat die Jagd nämlich gestoppt.  Das zuständige Ministerium hatte ursprünglich die Tötung von zwölf Wölfen genehmigt und zwar auf alle Familienmitglieder des rein norwegischen Reviers Risberget-Ulvåa sowie der beiden Grenzreviere Boksjø und Fjornshöjden. Gegen den Abschuss hatten zwei Tierschutzorganisationen geklagt.

Norwegen und Schweden berechnen einen gemeinsamen Wolfsbestand. Viele Tiere halten sich grenzübergreifend auf.  Dabei ist es schwer festzustellen, wie viele Wölfe auf welcher Seite genau dort leben.  Die Monitoringdaten der norwegischen DNA-Datenbank verzeichnen aktuell 34 registrierte Individuen. Nach aktuellem Stand der Zählung geht man von 39-50 Tieren aus, davon 24-33, die sich nur in Norwegen aufhalten. Die anderen wechseln über die Grenze oder ihr Grenzstatus ist nicht bekannt. Bisher wurden sechs Würfe registriert, davon drei, die sicher innerhalb Norwegens leben. Am Ende der Saison 2023/2024 hatte man noch mehr als 70 Wölfe in Norwegen gezählt, davon 42-44 ausschließlich in Norwegen.

Tierschützer aus Norwegen melden sogar, dass der Norwegische Wolf ausgestorben wäre und bei DNA-Untersuchungen heraus gekommen sei, dass alle Wölfe auf norwegischem Gebiet, deren DNA untersucht worden ist, eine rein finnische DNA hätten. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat nun ein Verfahren gegen das norwegische Wolfsmanagement eröffnet. Zum Abschluss der Wintersaison 23/24 rechnete man mit 375 Wölfen in Schweden inklusive des Grenzbereichs. In Schweden dürfen in der aktuellen Jagdsaison 30 Wölfe geschossen werden, jeweils sechs in fünf verschiedenen Gebieten.

Laut den aktuellen Informationen sollen sich für die Lizenzjagd auf Wölfe in Schweden im Jahr 2025 insgesamt 3855 Jäger beworben haben.

Für Finnland gibt es momentan keine aktuellen Zahlen.

 

Beispielfoto, das durch KI von Grok/X erstellt wurde. Quelle: https://x.com/i/grok
Dabei steht Skandinavien schon länger unter dem Blick der Europäischen Union, insbesondere Schweden und Finnland, da das dortige Jagdmanagement eigentlich als Verstoß gegen die EU-Naturschutzrichtlinien betrachtet wird. Die EU hat mehrfach auf die Schutzverpflichtungen hingewiesen, die für den Wolf gelten, und es gab bislang allerdings nur Androhungen von Verfahren wegen Vertragsverletzungen. Auf ein Verfahren gegen Schweden gab bislang es keinerlei Konsequenzen. Dabei ist es nicht nur fachlich, sondern auch  moralisch überhaupt nicht mehr vertretbar, Wölfe weiter zu jagen und zu verfolgen, deren Art ohnehin an die Grenze des Aussterbens gebracht wurde. Aus einer Untergrenze von 300 Wölfen in Schweden wurde eine Obergrenze von 300 Wölfen gemacht. Laut Studien leiden Wölfe in Schweden und Norwegen bereits stark unter den Folgen von Inzucht.

Diese so genannten Schutzjagden finden auch viele Lobbyisten in Deutschland interessant. So forderte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer eine „präventive Kontrolle“ nach dem vermeintlichen Vorbild der Schutzjagd auch für Deutschland.

Ylvas Geschichte

Im Rahmen der Recherche zu unserem Artikel stießen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf ein Foto, das in sozialen Netzwerken viral ging. An Informationen dazu war wenig zu erhalten. Es hieß, dass das Leiden und der Tod der armen Ylva jetzt im Januar 25 während einer Lizenzjagd in Schweden geschehen sei.

Da wir diese Informationen aber nicht ungeprüft übernehmen wollten, begannen wir mit einer Gegenrecherche, die schließlich in einer Richtigstellung, zunächst auf unserer FB-Seite endete.

Ylva starb bereits am 7. Februar 2023 und nicht in Schweden, sondern in Norwegen.

Diese Richtigstellung ändert überhaupt nichts an der Grausamkeit und Verwerflichkeit der Tat an sich. Dennoch wurden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. teilweise von Menschen angefeindet, denen es allem Anschein nach völlig gleichgültig zu sein scheint, ob eine Geschichte den Tatsachen entspricht oder nicht.  Unsere Recherche ist keinesfalls als Angriff auf die zu werten, die das Bild gepostet haben, aber wir können doch keine falsche Geschichte bringen.

Ylvas Geschichte ist nämlich so herzzerreißend, dass wir sie hier noch einmal erzählen wollen.

Die Wölfin Ylva wurde am 7. Februar 2023 nach stundenlangem Martyrium erschossen. Das Foto soll sie noch lebend zeigen. Foto: Privat.

 

Die Organistation Hunt Saboteurs Schweden hatte das Bild am 08. Februrar 2023 in Facebook veröffentlicht, ohne Land und Gemeindegebiet zu nennen. Hier die deutsche Übersetzung:

„Der Welpe Ylva wurde drei Tage lang gejagt, bevor ihr endlich ihr Bein amputiert wurde. Auf dem Bild, das von einem Jäger aufgenommen wurde, wird Ylva verängstigt und noch am Leben gesehen und mit betenden Augen in die Kamera des Jägers starrt. So hat der Jäger sie sowohl verhöhnt als auch ihr Leid verlängert und enorm erschreckt, bevor er sich schließlich entschied, den tödlichen Schuss abzufeuern.
Jagd ist kein Wildschutz, es ist Tierquälerei. Jagen ist kein Hobby, sondern Ablenkung. Wer gerne Tiere tötet, hat seine Menschenrechte verloren und sollte entsprechend behandelt werden.
Der Jagd Leader Rune Lien wurde gemeldet“

 

 

Wir schrieben dazu Gruppen, Wolfsfreunde und Zeitungen in Schweden und in Norwegen an und nach und nach kommt nun ihre tragische Geschichte noch einmal ans Licht. Wolfsfreundin Ida aus Norwegen schrieb uns dazu. „Dieser Wolf wurde im Februar 2023 in Norwegen, in Ulvåa, auf einer Trophäenjagd innerhalb der Schutzzone ins Bein geschossen. Das Foto wurde, glaube ich, von einem Jäger aufgenommen, und es sieht so aus, als wäre sie noch am Leben gewesen, als das Foto gemacht wurde. Eines der herzzerreißendsten Bilder, das ich kenne.“

“Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein,“ schrieb bereits Nitzsche.

Alleine die Recherche zu dieser Geschichte ist teilweise kaum zu ertragen gewesen und wie vermag es erst den schwedischen und norwegischen Tierschützern ergehen, die solche Taten dokumentieren, die direkt dabei sind und die dazu auch oft noch von Jägern angegriffen werden?

In Skandinavien gibt es eine lange Tradition der Jagd, die tief in der Kultur verwurzelt ist. Man schießt dort nicht nur Wölfe, sondern auch Luchse, Elche und alle anderen Wildtiere. Die Interessen der Bauern und Jäger stehen im Vordergrund. Früher hatten die Wildtiere dennoch eine Chance, aber mit den mordernen Methoden der Jagd, wie Nachrichtgeräte, Wärmebildkameras und modernste Waffen haben die Verfolgten kaum eine Überlebenschance. Teilweise scheinen sich die Jäger regelrecht in eine Mordlust hinein zu steigern.

So wohl auch im Fall von Ylva.

Ylva wog am Tag ihres Todes nur 23 Kilo. Sie wurde am 7. Februar 2023 in der Gemeinde Elverum im Innlandet getötet. Sie war der erste von insgesamt sechs Wölfen, die 2023 Winter im Ulvåa-Gebiet getötet wurden.
Am 30. und 31. Januar 2024 fand die Verhandlung gegen zwei Teilnehmer an der Tötung von Wölfen im Ulvåa-Gebiet statt, die beide wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu Geldstrafen verurteilt wurden, diese aber nicht akzeptiert haben. Ein dritter Schütze wurde zu einer Geldstrafe von 15 000 Norwegischen Kronen verurteilt und ihm wurde für zwei Jahre die Jagdlizenz entzogen. Auch sein Waffenschein wurde eingezogen.
Die Polizei erklärte gegenüber Rovdyr.org, dass der Schütze Schüsse auf den Wolf aus einer Entfernung abgegeben hatte, die zu einem unnötigen Verletzungsrisiko führte.  Gegen einen vierten Schützen, der an der Lizenzjagd teilnahm, wurde das Verfahren aufgrund der Beweislage eingestellt. Er stand neben einem der Angeklagten, als die beiden ungefähr zur gleichen Zeit Schüsse abgaben.

Ein Redakteur von Rovdyr.org schrieb uns zum Thema, ob Ylva zum Zeitpunkt der Aufnahme noch gelebt habe, dass es keinen Grund zu der Annahme gebe, dass der Wolf zum Zeitpunkt der Aufnahme noch gelebt hätte, aber er sei nicht dabei gewesen und habe das Foto nicht gemacht, also sei er sich nicht ganz sicher.  Er wisse jedoch, dass Wölfe sich im Allgemeinen nicht hinlegen und aufgeben, nur weil ein Hinterfuß abgeschossen worden wäre. Er hätte bereits Hunderte von Fotos von erschossenen Wölfen gesehen und kein einziges Foto zeige die Augen des Wolfes geschlossen.  Er habe etwa zehn tote Wölfe mit eigenen Augen gesehen und diese zehn Wölfe hätten alle gemeinsam gehabt, dass es möglich gewesen wäre, den Körper des toten Tieres in einem Bild so zu arrangieren, dass Menschen, denen es an Wissen mangele, davon überzeugt werden könnten, dass das, was sie sehen, ein lebender Wolf sei.

Wir werden heute also nicht mehr erfahren, ob Ylva tatsächlich noch gelebt hat, als das Foto gemacht wurde. Auf dem Aufmacherbild wirkt es allerdings so. Aber auch wenn sie bereits tot war musste sie am letzten Tag ihres Lebens ein unglaubliches Martyrium ertragen. Im Prozess kam heraus, dass der erste Schuss auf Ylva um 12.40 Uhr abgegeben wurde.  Sechs Personen gaben insgesamt mindestens 16 Schüsse, teilweise aus tierschutzrelevanten und gefährlichen Distanzen, auf Ylva ab, bevor sie um 15.20 Uhr tot am Boden lag.
Ylva musste also an diesem Tag mindestens drei Stunden lang Schmerzen und Angst erlitten haben. Auf langer Fluchtstrecke wurde immer wieder auf sie geschossen. Was mag durch ihren Kopf gegangen sein? Studien beweisen, das auch Wölfe genau wie wir Menschen, Angst, Schmerz und Trauer empfinden. Musste sie vorher mit erleben, wie ihre gesamte Familie getötet wurde. Mutter, Vater und Geschwister? Jeder normale Mensch wird sich durch ein solches Morden angewidert zeigen.
Diese Welpen sind jetzt fast genau so alt wie es Ylva zum Zeitpunkt ihres Todes war. Der kleinen Wölfin wurde die Zukunft geraubt. Dabei wäre sie jetzt bald in einem Alter, eine eigene Familie zu gründen. Kein Tier hat es verdient, unter solchen Umständen, wie es bei Ylva der Fall war, zu sterben.
Der Jagdleiter Rune Lien sei während der gesamten Tötung des Ulvåa-Gebiets für die Tötung zuständig gewesen. Er hätte rund 15 Jahre Erfahrung mit der Lizenztötung von Wölfen. Er sprach über seine Rolle als Verwalter. Lien beschrieb das Team nach vielen Jahren als gut koordiniert. „Während der eigentlichen Jagd werden nur sehr wenige Informationen vom Jagdleiter an die Mannschaft weitergegeben. „Die Leute kennen ihre Aufgaben gut und sind weitgehend autark“, sagte er. Weiter sprach er über den Jagdvertrag, in dem alle Pflichten der Teilnehmer an der gemeinsamen Aktion zusammengefasst sind. Die Vereinbarung ist eine Voraussetzung dafür, dass Lien die Verantwortung für schätzungsweise 100 Personen übernehmen kann.
 „Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Abschuss von Wölfen? Ist das eine Herausforderung?“, fragte Staatsanwalt Bergem.
„Ich würde nicht sagen, dass es eine Herausforderung ist. Eine Herausforderung ist, dass die Bedingungen im Januar und Februar sehr anspruchsvoll sind. Es ist kalt und es liegt eine Menge Schnee. Bei der Wolfsjagd gibt es nicht mehr Verletzungen als bei der Elchjagd. Die Wolfsjagd findet in den Medien große Beachtung, und sobald wir einen Fehler machen, wird er aufgebauscht und übertrieben“, sagte Lien. Er verwies auf die Lizenzabschussaktion im Jahr 2022, bei der Lien als Abschussleiter für das Hornmoen-Rudel in Elverum verantwortlich war. „Wir haben acht Wölfe in zwei Stunden erlegt, und alles lief wie am Schnürchen“, so Lien.
Lien sei jedoch nicht besonders zufrieden mit der Tatsache, dass vier Schüsse aus dem zweiten und neun Schüsse aus dem vierten Abschusspunkt abgegeben wurden.
So etwas will man nicht. Wenn viele Leute bei der Wolfsjagd zuschauen, ist es wichtig, eine gute Seite zu zeigen. Ich bin nicht stolz auf die Tatsache, dass 16 Schüsse abgegeben wurden, bevor der Wolf tot war. Als wir den Tag beendeten, hatte ich das gleiche Gefühl wie nach einem miserablen Arbeitstag“, wurde Lien im Rovdyr zitiert.

Zur aktuellen Recherche erhielten wir eine Nachricht von Rune Lien. Der Wolf sei tot gewesen im Moment der Aufnahme, schrieb er uns am 06. Januar 2025. „Dass es noch leben sollte, als dieses Foto aufgenommen wurde, sind nur unwahre Behauptungen/Gerüchte, die danach aufgetaucht sind. Ein Autopsiebericht des Veterinärinstituts hat dies bestätigt. Der Wolf starb sofort an den Folgen eines guten Treffers in lebenswichtigen Organen. Ja genau, leider war der Wolf am Hinterbein geschnitten und verletzt worden. Zehn Minuten bevor er getötet wurde.

Einige der Jäger, die an der Jagd teilgenommen haben, wurden nach dem Vorfall von der Umweltdirektion gemeldet. Die Rezensionen konzentrierten sich darauf, Tiere unnötiges Leid zu ersparen, unter anderem durch das Abschießen und Verfolgen von Tieren für lange Zeit. Laut Amtsgerichts und des Schiedsgericht wurde ein Jäger verurteilt und ein Jäger freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Obersten Gerichtshof gegen die Freispruch eines Jägers Berufung eingelegt.“

Rückblick auf die Verhandlung:

Ein anderer Zeuge sprach von einem Overkill. Dazu war auch noch vor der Obduktion ein Teil des Hinterbeines von Ylva entfernt wurden.
In seinem Plädoyer übte der Staatsanwalt Bergem scharfe Kritik. „Die Jagdethik in diesem Fall ist nicht gut. Die Wölfe mussten um jeden Preis erlegt werden. Die Jäger haben völlig den Kopf verloren“, sagte Bergem.
Er war der Ansicht, dass die beiden Angeklagten vorsätzlich gehandelt hatten, da sie seiner Meinung nach erkannt haben mussten, dass sie den Wolf wissentlich einem unnötigen Risiko unnötigen Leidens aussetzten, insbesondere wenn sie beide so erfahrene Jäger seien.
Bergem forderte, dass beide Angeklagten zu einer Geldstrafe von 14.000 Norwegische Kronen verurteilt werden sollten, dass sie für zwei Jahre das Recht verlieren sollten, an Fallenjagden mit Lizenz teilzunehmen und dass sie die Gerichtskosten tragen sollten.
Ylvas Geschichte zeigt auf, wie wir Menschen es fertig bringen, zu den schlimmsten Monstern auf diesem Planeten zu werden. Auch in diesem Jahr werden bald die Einzelheiten zu schrecklichen aktuellen Abschüssen die Runde machen. Viele Menschen wenden sich gleichgültig ab. Viele Blender und Aufschneider bestimmen große Teile der Tierschutzszene. Vielen Menschen reicht es, solche Leute zu bewundern, ohne selbst in Aktion zu kommen.  Wie lange noch dauert es, bis wir in Deutschland solche Zustände erleben müssen?
Quellen:

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