RLP: Karin Eder (Grüne) will Wolfsvater des Leuscheider Rudels töten lassen

Seit Jahren läuft nicht nur eine regelrechte Kampagne gegen das Leuscheider Rudel, nein, seit Jahren „verschwinden“ immer wieder Familienmitglieder des Rudels, so die Mutter und ein komplettes zweites Rudel. Jetzt will man schon wieder den Tod des Rüden. Eine Schießgenehmigung sei in Vorbereitung. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste. Gleichzeitig kündigen wir Strafanzeigen gegen Aussteller und Jäger an, sollte  Milan, GW1896m oder ein anderer Wolf erschossen werden, denn es drohen sogar verwaiste Welpen.

DNA-Tests hätten bewiesen, dass der Wolf „GW1896m“ im Westerwald zweimal einen Schutzzaun überwunden und Weidetiere gerissen habe. Das teilte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) dem SWR mit. Das Untersuchungsergebnis liege seit Mittwochabend vor.

Beispielfoto Wolfsrudel.

Beide Fälle hätten sich im November im Westerwald ereignet – nicht weit voneinander entfernt. Dabei habe der Wolf insgesamt vier Schafe gerissen. „Das bedeutet für ihn jetzt leider, dass wir hier einen Antrag zur Entnahme stellen müssen“, sagte Eder (Grüne) am Rande der Umweltministerkonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Damit solle verhindert werden, dass der Wolf aus dem Leuscheider Rudel das gelernte Verhalten fortsetze und es seinen Jungen beibringe, schreibt der SWR.

Dabei weiß man ganz genau, dass zerschossene Rudel eher mehr statt weniger Risse nach sich ziehen werden, da unerfahrene Jungtiere sich leichter Beute zuwenden. Seit Jahren dokumentieren wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V., dass die meisten Weidetiere im Gebiet nicht geschützt sind. Gegen das Rudel laufen ähnliche Kampagnen wie gegen das Rudel von Wölfin Gloria von Wesel in NRW. Sie sind nur nicht so breit in der Öffentlichkeit bekannt. Aber auch in diesem Fall ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Risse provoziert werden, um auf Abschussverfügungen hinzuarbeiten.

 

Tatsächlich ist die Abschussverfügung noch nicht in Kraft

Weiter schreibt der SWR, dass der Wolf zeitnah getötet werden soll.  Die beiden räumlich und zeitlich dicht beieinander liegenden Vorfälle seien die gesetzliche Grundlage für den Abschuss, so Eder. Die Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord bereite nun die Genehmigung für den Abschuss vor. Professionelle Jäger sollen den Wolf dann töten. Die Entnahme müsse zeitnah umgesetzt werden.

Ausriss aus der Statistik der DBB-Wolf. Seit Jahren wird das Rudel illegal verfolgt. Abwechselnd „verschwanden“ Rüde und Fähe oder Welpen. Das Rudel wird statistisch in NRW geführt, hält sich aber auch in RLP auf.  © http://www.dbb-wolf.de

Ein Pressesprecher des Umweltministeriums bestätigte uns heute am Telefon, dass die Abschussverfügung noch nicht in Kraft sei, aber vorbereitet und zeitnah ausgestellt werden würde. Über welche Risse genau es ging, könne man keine Auskunft geben, in Presseartikeln ist jedoch zu erfahren, dass es lediglich um vier Schafe gehen soll. Zudem leben so wenige Wölfe in RLP, dass ein Abschuss den regionalen Bestand gefährden würde.

In einem weiteren Presseartikel beklagte sich ein Biobauer aus Eitorf darüber, dass ihm ein Kalb gerissen worden sei. Die Zäune, die im Hintergrund des Aufmacherfotos zu sehen sind, bestehen wohl aus Stacheldraht und solche Zäune bieten eben keinen Schutz.

Vier Wolfswelpen ohne Vater und Mutter?

Das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) teilte im August noch mit, dass in diesem Jahr mindestens vier Wolfswelpen nachgewiesen worden seien.

Im August wurden vier Wolfswelpen nachgewiesen, die nun so groß sind, wie diese Welpen hier auf dem Foto. Sie können noch nicht alleine jagen und müssen von ihren Eltern mit versorgt werden. © Brigitte Sommer

Unter den Nutztierrissen in NRW wurde der Rudelvater im Sommer an mehreren Rissen nachgewiesen. Von der Mutter des Rudels Fenja GW1999f  gibt es keine aktuellen Nachweise. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Fähe erneut beseitigt worden ist und der Rüde die Welpen alleine durchbringen musste. Genau wie im Fall von Gloria von Wesel würden sich dadurch auch vermehrte Weidetierrisse erklären.

Die Rissliste RLP geht nur bis Ende April 2024. Hier ist zu erkennen, dass praktisch überall kein Schutz vorhanden war.

Man nimmt wohl ganz bewusst in Kauf, dass die Wolfswelpen verhungern könnten.

Abschüsse helfen Bauern nicht

Hier wird einmal mehr deutlich, dass es nicht darum geht, Bauern und Weidetierhalter zu unterstützen, sondern es scheint geradezu um eine Vendetta gegen unschuldige Beutegreifer zu gehen. Auch von Seiten der Bauern und Weidtierhalter scheint kein Wille vorhanden zu sein, die Tiere zu schützen. Absurderweise scheinen sie den Tod ihrer Tiere in Kauf zu  nehmen, nur um Abschussgenehmigungen zu erreichen, die noch mehr Risse nach sich ziehen werden.

Aufgehetzt durch Trolle im Netz arbeitet man auf die Auslöschung kompletter Rudel hin. Statt sich auf die Ermittlung von Straftätern zu konzentrieren, leisten Behörden der Lobby auch noch Gefälligkeitsdienste, in dem sie wirklich absurde Abschüsse erlaubt? Stattdessen sollten endlich die Veterinärämter tätig werden und Haltern den Schutz ihrer Tiere auferlegen.

Update 07.12.2024

Gerichte in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen kippen Schießgenehmigungen
Von Wolfsschutz
7. Dezember 2024

Es ist jedes Jahr das Gleiche. Vor Weihnachten scheinen Politiker besonders gut darauf gestimmt zu sein, Schießgenehmigungen zu erteilen. Ob sie bestimmten Jägermeistern damit ein besonders exklusives Jagderlebnis oder Trophäen-Geschenk machen wollen, wissen wir nicht. Fakt ist allerdings auch, dass Gerichte ihnen regelmäßig einen Strich durch die Rechnung machen und das ist auch gut so. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/12/07/gerichte-in-rheinland-pfalz-und-niedersachsen-kippen-schiessgenehmigungen/

 

Quelle:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/wolf-westerwald-abschuss-freigegeben-rlp-problemwolf-100.html?fbclid=IwY2xjawG2apFleHRuA2FlbQIxMAABHSC9oV1ygnE2SUqxXtvkwzOA2aNZuTc-Ju0SQwllz4y5G6MIcFxn_XVWmQ_aem_3bQoEVWLRwgdQw-lw3RRVA

https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/rheinland-pfalz-wolf-aus-leuscheider-rudel-soll-abgeschossen-werden-908725

https://www.rhein-zeitung.de/lokales/kreis-altenkirchen/vier-jungtiere-tappen-in-fotofalle-neue-welpen-beim-leuscheider-wolfsrudel_arid-2684634.html

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://fawf.wald.rlp.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=285717&token=2be5a9756170e405d54b4596353906af963f85c5

http://r

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Leuscheider+Rudel

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

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NRW: Schwer verletzter Wolf bei Schermbeck – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Am vergangenen Donnerstag wurde ein Wolf, dem fast komplett ein Vorderbein fehlte, zwischen Schermbeck und Erle in der Nähe der Fischteiche fotografiert und gefilmt. Während das LANUV wohl noch prüfen möchte, um welche Art es sich handelt, sind wir uns sicher, dass es ein Wolf ist. Da wir Wildtierkriminalität für mehr als wahrscheinlich erachten, stellen wir Strafanzeige und loben eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zum Verursacher der schweren Verletzungen führen.

Es hatten wohl mehrere Personen das Tier gefilmt, denn mehrere Quellen berichteten darüber. Es wurde im Zusammenhang sogar der Fahrer oder die Fahrerin eines orange farbenen Busses, ähnlich eines Bulli, gesucht, der dem Wolf noch hinterher gefahren sein soll. Hierzu auch gerne sachdienliche Hinweise an uns, wenn jemand ein solches Fahrzeug kennt.

Original-Foto des Wolfs, dem fast das komplette Vorderbein fehlt. Das schwer verletzte Tier wurde am 21.11.2024 gegen 13.30 Uhr fotografiert sowie gefilmt. Film und Fotos sind an die Redaktion von Schermbeck-Online geschickt worden, so die Redaktion von Schermbeck Online. Quelle: https://schermbeck-online.de/zeigen-fotos-und-video-einen-verletzten-wolf-zwischen-schermbeck-und-erle/?fbclid=IwY2xjawGz_VRleHRuA2FlbQIxMQABHdH7PnHZgV8lImOzqpuvarsH2zarryj8qBcfPa563biBiQ-9sM1_qJ1MFw_aem_vCha2_zwZSDpeWCC3FJEbA

Verletzungen, wie sie dieser Wolf zeigt, können nach unserer Ansicht nach nur von einer Verletzung durch eine Schlagfalle, eine Schlinge, oder aber durch einen Fehlschuss, der eigentlich das Herz des Tieres treffen sollte, zustande gekommen sein. Wir sind erschüttert über die kriminellen Energien, die seit Jahren im Raum Schermbeck, scheinbar ohne Konsequenzen und ohne Ermittlungen von Behörden ausgelebt werden können.

So „verschwanden“ aus dem Rudelgebiet bereits Glorias erster Partner Ingolf (GW1587m) sowie der Vater ihrer Welpen. Wir beobachteten im Frühjahr 2024 merkwürdige Vorgänge im ehemaligen Rudelgebiet rund um den Hünxer Wald und Gahlen. Dort schien man noch im Frühjahr mit Hunden Drückjagden zu veranstalten. Zwei Vereinsmitglieder machten entsprechende Sichtungen. Kurz danach gab es im Sommer auch keine Nachweise mehr von Glorias neuem Partner, Addi (GW3616m), mit dem Gloria im vergangenen Jahr mindestens zwei Welpen aufgezogen hatte und in diesem Jahr wahrscheinlich noch einmal Welpen geboren hatte.

Das Verschwinden von Addi würde auch die vielen Rissgeschehen in diesem Jahr erklären. Wir berichteten vor Kurzem hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/11/nrw-weiter-herdenschutzverweigerung-im-territorium-schermbeck-planloses-vet-amt/

Ein entscheidendes Ereignis musste zudem dazu geführt haben, dass Gloria sich ihrem angestammten Gebiet im Raum Hünxe abwendete und sich nördlich der Lippe nieder ließ, wo man völlig versäumt hatte, Weidetiere entsprechend zu schützen. Praktischerweise war auch das Wolfspaar, das dort lebte, schon einige Zeit vorher „verschwunden“.

Wir denken nicht, dass es sich bei dem abgebildeten, schwer verletzten Wolf um Gloria selbst handelt. Es könnte ein Jungtier aus dem aktuellen oder vergangenen Jahr sein, das sie wohl weiter mitversorgen wird. Was zur Konsequenz hat, dass sie weiter zu leicht erlegbarer Beute greifen muss, also Risse an Weidetieren folgen werden. Immerhin hätte das Jungtier in diesem Fall eine Überlebenschance. Ist es ein  junger Wanderwolf, so wird er die schwere Verletzung nicht überleben können. Finden ihn die Behörden, dann wird er getötet werden, was wir auch stark kritisieren. Im Ausland wird dagegen alles getan, um Wölfe wieder aufzupäppeln. Unzählige Beispiele aus Italien, Tschechien und Polen belegen dies. Ein dermaßen behindertes Tier könnte unserer Ansicht nach sehr wohl in einem Gehege mit einem gegengeschlechtlichen Partner zusammen untergebracht werden.

Wir wollen den Personen, die gefilmt haben, keine Vorwürfe machen, doch sie hätten – wie unlängst auch bei einem Fall aus Treuenbrietzen in Brandenburg – bei dem Tier bleiben und Hilfe holen müssen. Das Foto- und Filmmaterial ausgerechnet der Presse zu überreichen, die unausgewogen und tendenziös über die Wölfe im Revier schreibt, könnte zudem von einer gewissen Absicht zeugen, nicht unbedingt im Sinne des Tieres handeln zu wollen.

Wir halten es auch für wahrscheinlich, dass die ständig stattfindenden Drückjagden etwas mit der Verletzung des Wolfs zu tun haben könnten. Bitte melden Sie uns die Termine von Drückjagden im Gebiet Schermbeck nördlich und südlich der Lippe. Wir geben keine Informanten bekannt.

1.000 Euro Belohnung

Für Hinweise, die zum Täter führen, loben wir eine Belohnung von 1.000 Euro aus. Damit Hinweise nicht bei den Behörden verloren gehen, bitte Hinweise direkt an uns, wir geben Sie an Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Bitte auch Sichtungen des Wolfs an uns.  Hotline: 0176 48732612

Ferner freuen wir uns über neue Mitglieder aus dem Gebiet, die uns bei unserem internen Wolfsmonitoring unterstützen, Zaundokus erstellen wollen und vielleicht sogar mit uns Drückjagden dokumentieren wollen. Voraussetzung dafür ist eine Mitgliedschaft bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wenn Aufsichtsbehörden, wie hier wieder einmal deutlich wird, immer mehr versagen, dann sind die Bürger in der Pflicht, selbst in die Verantwortung zu treten, denn sonst geht ein Stück Natur mit diesen wundervollen Beutegreifern für unsere Kinder und Enkel für immer verloren.

 

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Hessen: Erneute Drückjagden im Wolfsgebiet Butzbach

„Was im Wald passiert, darf nicht mehr im Wald bleiben“, nach diesem Motto wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, wie Drück- und Treibjagden ablaufen. Wir dokumentieren in Film und Foto eine Revier übergreifende Jagd mit über 150 Jägern und teilweiseweise umstrittenen Hunderassen bei einer Jagd am und auf dem Winterstein, der zum Wolfsgebiet Butzbach zählt.

Von Brigitte Sommer

„Was im Wald passiert, bleibt im Wald“ ist ein Motto der Jägerschaft, das bislang auch fast immer umgesetzt wird. Es gelangt kaum an die Öffentlichkeit, wie mit Wildtieren umgegangen wird. Die Zeit vom 10 bis 13 Uhr im Wolfsgebiet Butzbach muss sich am 23.11.24 für die Wildtiere in ihrem Zuhause angefühlt haben wie Krieg. Durch den Wald schallte lautes Gebell, Geschrei von Treibern unterbrochen von Schüssen. Wildtiere hatten es in diesem Jahr sowieso schon schon schwer, durch den kalten und nassen Sommer zu kommen und nun werden sie durch wöchentliche, an manchen Orten sogar mehrmals wöchentlich stattfindenden Verfolgungen noch mehr unter Stress gesetzt. Gerade im Winter müssen Rehe, Hirsche und Wildschweine ihre Energiereserven schonen. Nicht die Kälte macht ihnen zu schaffen, sondern die Nässe, wie aktuell auch schon wieder.

 

Ab der Einfahrt zum Forsthaus Winterstein, die Straße kann normalerweise befahren werden, sperrten Ordner von 10 bis 13 Uhr die Wege ab. Wir machten uns für die Dokumentation dieser Drückjagd zu Fuß auf den Weg. © Brigitte Sommer

Als wäre dies nicht alles schon schlimm genug, wird ihnen nun ständig nach dem Leben getrachtet. Das Fleisch, das oft in Restaurants landet, schmeckt wegen des hohen Adrenalingehalts deshalb auch nicht wirklich gut, sondern es ist zäh.

Verbraucher können selbst entscheiden, ob sie Wildfleisch überhaupt noch essen möchten.

 

 

Am 23.11.2024 dokumentierten wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. zusammen mit einem Mitglied von Pro Fuchs Hessen / Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen eine weitere Revier übergreifende Drückjagd im Wolfsgebiet Butzbach. Von 10 bis 13 Uhr waren über 150 Jäger und auch wieder frei laufende Jagdhunde, auch wieder umstrittene hochläufige Jagdhunde, wie der im Film zu sehende Jagdlaika unterwegs. Selbst in Jägerkreisen ist diese Hunderasse umstritten. Ursprünglich für die Jagd auf Wölfe gezüchtet, hetzen solche Hunde lautlos.

 

Während einer Drückjagd scheuchen Treiber mit Hunden die Wildtiere, wie Rehe, Hirsche und Wildschweine in Richtung der Hochsitze, wo Jäger auf ihren Schuss lauern. Die Jagdhunde entfernen sich oft komplett von den Treibern und stöbern alleine herum. Für kleine Jagdhunde wie Dackel, können nicht nur Wölfe, sondern vor allem auch Wildschweine gefährlich werden. Passiert ihnen etwas, ist das Geschrei der Jägerschaft in den Medien groß. Zudem fand dieser Teil der Jagd in unmittelbarer Nähe der A 5 statt. © Brigitte Sommer

Willkommen waren wir wirklich nicht, oft werden wir bei unseren Dokumentationen auch nicht nur verbal bedroht, oft will man auch auf uns los gehen. Doch dies war bei dieser Drückjagd aber nicht der Fall. Wir kamen tatsächlich mit Jägern und Treibern ins Gespräch. Der Umgangston war meist freundlich. Nur Jägerinnen fielen durch Aggressivität uns gegenüber auf, die sich aber auf verbalen Drohungen, wie Fotos verbieten zu wollen, beschränkte.

Zu den für die Jagd frei gegebenen Hochsitzen sind Markierungen angebracht, damit Jagdgäste diese auch finden. Hier scheinen sogar Kinder mit auf zu Hochsitz genommen worden zu sein. Immer wieder zu beobachten: Viele junge Frauen machen mit beim Töten. © Brigitte Sommer

Ein 16-jähriges Mädchen war als Treiberin mit vor Ort. Sie berichtete uns stolz über ihren eigenen Jagdschein. Hier prallen wirklich zwei Lebensansichten aufeinander, die krasser kaum vorstellbar sind. Ich selbst bin Mutter von zwei Töchtern. Ich kann und mag mir nicht vorstellen, dass die beiden Tiere töten wollen. Ich mag mir nicht ausmalen, dass beide lächelnd neben einem toten Reh stehen könnten, dem die Gedärme aus dem Leib quillen und ein anderes gleichzeitig an einer Art Galgen hängend, brutal aufgeschnitten und ausgenommen wird.

Eines ist klar an diesem Tag. Die eine Seite wird die andere Seite nicht überzeugen können. Doch es ist wichtig, miteinander zur sprechen, so schwer es auch fallen mag. Hessen setzt, wie viele andere Bundesländer  das Konzept „Wald vor Wild“ um. Hierbei fällt auf, wie stark ideologisch geprägt es ist, Rehen und Hirschen die Schuld an Waldschäden unterzuschieben, wenn gleichzeitig überall große Gebiete abgerodet werden.

Während die Reduktion der Wildtierpopulation für viele Förster geradezu eine Art Religion zu schein scheint, stößt das Konzept „Wald vor Wild“ vielen Hobbyjägern sauer auf. Man will durchaus nicht alles zusammen schießen und die Bestände so weit reduzieren, dass sie kurz vor dem Aussterben sind. Freilich ist die Motivation von den Hobbyjägern, weiter etwas vor die Flinte zu bekommen und Trophäen schießen zu können, dennoch ist hier eine gemeinsame Schnittmenge mit uns Tierschützern, die auch Wald mit Wild wollen. Ganz einfach deshalb, weil auch die Wildtiere ein Recht auf ein Leben in ihrem Lebensraum haben. Der hohe Jagddruck hat auch erst Rothirsche, die eigentlich Steppentiere sind, in die Wälder hinein gezogen. Das Problem von angefressenen Bäumen ist also auch hausgemacht von Jägern.

 

Nicht nur Wölfe, auch Wildkatzen im Gebiet unterwegs

Das Gebiet zwischen Butzbach und Wehrheim gilt offiziell noch als Wolfsgebiet, obwohl es seit dem Frühjahr keinen offiziellen Nachweis mehr von Butzi GW  BUZ gibt. https://wolfszentrum.hessen.de/wolfsmonitoring/wolfsnachweise

Aktuell ist gar kein Wolfsgebiet mehr in Hessen bestätigt. Quelle: https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2024-11/20241112_wolfsterritorien_in_hessen_seit_dem_monitoringjahr_2008_2009.pdf

 

Uneinigkeit bestand bei den an der Drückjagd teilnehmenden Jägern auch in Bezug auf die Einschätzung des Wolfsrevieres Butzbach. Während einige meinten, es gäbe keine Wölfe mehr dort, versicherten uns andere, dass sie Fotos und Filme auf ihren Wildkameras hätten und dass es sogar mehrere Wölfe wären, die dort leben würden.

 

Mit einem Flammenwerfer oder Bunsenbrenner  zerstörte Wildkamera des HLNUG an einen Weg am Winterstein Richtung Pfaffenwiesbach. Im August war diese Kamera noch intakt. Wir wissen, dass die Wölfe im Gebiet stark illegal verfolgt wurden. Unklar ist, ob der Rüde noch lebt, seine Partnerin wurde unseren Infos nach, umgebracht. ©Brigitte Sommer

 

Am 23.08.24 kurz nach 9 Uhr, war diese Wildkatze am Winterstein unterwegs. © Pro Fuchs Hessen / Wildtierschutz Deutschland Sektion Hessen.

 

Beispielfoto Wolf: Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben seit über einem halben Jahr keine Nachweise mehr von Butzi oder seiner Partnerin. Seine Partnerin sei bereits Ende 23 illegal beseitigt worden, heißt es aus vertraulichen Kreisen.

Über Wölfe gab es auch durchaus verschiedene Meinungen. Während einige Jäger den Wölfen durchaus ihren Platz zugestehen wollen, meinen andere, dass die Bestände reguliert werden müssten und dass in dicht besiedelten Gebieten kein Platz für die großen Beutegreifer sei. Immerhin verzichte man darauf, während der Drückjagd auf Füchse zu schießen.

Unlängst wurde ein Jagdterrier während einer Drückjagd in Brandenburg von einem Wolf, der sich wehrte und sein Revier verteidigte getötet. Danach war das Geschrei der Jägerschaft in der Presse groß. Dabei ist nicht der Wolf für den Tod des Hundes verantwortlich, sondern die Jäger selbst. Sie gehen das Risiko für ihre Hunde bewusst ein. Doch gefährlicher für die Jagdhunde sind Wildschweine. Werden Hunde durch sie verletzt, gibt es kaum Aufschreie in der Presse. Auch verlorene oder überfahrene Jagdhunde sind kaum der Rede Wert, wie der folgende Beitrag aufzeigt

 

Dieser Schießstand darf sich nur am Boden befinden, weil die dahinter liegende Anhöhe als Kugelfang dient. Vom Boden aus darf nicht in eine Ebene hinein geschossen werden. © Brigitte Sommer

 

Hier hat ein Jäger einen mobilen Hochsitz direkt um einen Baum herum geschnallt. Diese Vorrichtung sahen wir zum ersten Mal. Solche Geräte machen auch gerade im Hinblick auf die illegale Tötung von Wölfen große Sorgen. © Brigitte Sommer

 

Während der Drückjagd waren über 150 Jäger aus verschiedenen Jagdgesellschaften im Gebiet um den Winterstein im Taunus unterwegs. Neben Hobbyjägern war auch HessenForst, wo auch Jagdflächen gepachtet werden können, involviert. Von 10 bis 13 Uhr bedeutete dies extremen Stress für die Wildtiere, die schon unter einem zu kalten und nassen Sommer zu leiden hatten. Am Ende der Jagd versammelten sich die verschiedenen Jagdgesellschaften an getrennten Plätzen und nahmen die geschossenen Tiere aus. Bei dieser Gesellschaft sahen wir drei tote Rehe. © Brigitte Sommer

 

Neben den Hobbyjägern ist auch HessenForst mit Jagdpächtern und auch Förstern an den Drückjagden beteiligt gewesen. Die getöteten Wildtiere werden in solchen Wannen oder auch oft nur auf Gestellen abtransportiert. HessenForst hat das Monitoring von Wölfen übernommen und die Öffentlichkeitsarbeit sowie auch das Wolfszentrum. Dass sich ausgerechnet HessenForst auch an Drückjagden im Wolfsgebiet beteiligt, kritisierten wir bereits hier stark: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/29/jagdlobby-eskalation-in-hessen/

 

 

Am Ende einer Drückjagd werden alle totgeschossenen Tiere zu einem Sammelplatz verbracht und an Balken aufgehängt um sie auszunehmen. Wir sahen bei dieser Jagdgesellschaft nur drei tote Rehe. Früher wurden Abschusszahlen nach Drückjagden veröffentlicht. Heute ist kaum etwas über die Menge an toten Tieren zu erfahren. Mit bei dieser Jagdgesellschaft machte auch eine Jägerin, die sich im Frühjahr an Kitzrettungen beteiligt hatte. © Brigitte Sommer

 

Dieses Reh war unserer Ansicht nach nicht sofort tot. Wie lange es noch leiden musste, können wir nicht sagen, aber dieses Tier zu sehen und seine heraus quellenden Därme zu fotografieren, war nicht leicht. © privat.

Viele Jäger bissen geradezu herzhaft in ihren mitgebrachten Pausensnack wie Brötchen, während andere die toten Rehe aufschnitten, denen anschließend die Gedärme aus dem Körper quollen und in einem unter dem Tier stehenden Eimer aufgefangen wurden. Für mich eine geradezu bizarre Situation. Neben und an einer Waldkreuzung parkten etliche Jägerautos, in einen der kreuzenden Waldwege hinein war ein Pavillon und einige Bankreihen aufgebaut. Nach der Jagd feierte man mit Getränken sowie Erbsensuppe mit Wursteinlage in geselliger Runde.

Uns erlaubte man, zu beobachten und dabei zu stehen. Der Ton war freundlich, man lud uns sogar zu einer warmen Suppe ein, was wir aber ablehnten. Einige Jäger wollten für Verständnis werben. Ihre Arbeit sei Naturschutz, die Wildtiere müssten reguliert werden und sie hätten Abschussquoten zu erfüllen. Was auch stimmt, doch niemand zwingt die Männer, Frauen und Jugendlichen dazu, ihren Jagdschein zu machen, um anschließend Tiere zu töten.

Ihnen sei auch eine hohe Qualität des Essens wichtig, Fleisch aus Massentierhaltungen käme für sie nicht infrage. Sie trügen mit der Jagd zu einer besseren Essensqualität bei, was ich bezweifele, denn die heute getöteten Tiere sind mit Sicherheit nicht so aus dem Leben gerissen worden, dass sie nichts mehr gemerkt haben. Ihnen wurden die letzten Stunden zur Hölle gemacht. Was für eine Angst mögen sie gefühlt haben? Hatten sie extreme Schmerzen vor dem Tod? Gibt es viele verwaiste Kitze? Diese Fragen gehen mir noch heute durch den Kopf. Das Leid der Tiere verfolgte mich heute Nacht in meinen Träumen.

Dennoch ist es wichtig, zu dokumentieren, wie wir Menschen mit unseren Mitgeschöpfen umgehen.

Immerhin hörten wir uns die Argumente an, auch mit einem Jäger, der gleichzeitig im NABU ist, sprachen wir. Was ich an diesem Tag jedoch vermisste, war die Bereitschaft, sich auch unsere Argumente anzuhören. Viele Studien und auch die Aussagen von Wildtierexperten und ehemaligen Jägern bestätigen heute, dass wir keine Jagd brauchen, die Natur könnte alles alleine regeln, wenn wir Menschen nicht ständig hinein pfuschen würden.

Die Tiere sind unsere Brüder, die großen wie die kleinen. Erst in dieser Erkenntnis gelangen wir zum wahren Menschentum. Diese Verbundenheit zwischen Mensch und Mitlebewesen hat der heilige Franziskus von Assisi (1182 bis 1226) erkannt.

 

Es ist legal, Drückjagden in Film und Foto zu dokumentieren. Tiere haben keine Persönlichkeitsrechte und können aufgenommen werden. Auch Menschen dürfen gefilmt werden, allerdings dürfen die Filme nicht ohne weiteres veröffentlicht werden. Die Identität der Menschen muss unkenntlich gemacht werden. Es ist legal, auch während einer Jagd auf den Hauptwegen zu spazieren. Wichtig ist es, auffällige, leuchtende Kleidung zu tragen, damit man nicht versehentlich beschossen wird. Die Ordner weisen deutlich darauf hin, dass man nicht durch das Gebiet gehen sollte, weil zu gefährlich. Verbieten können sie es nicht. Man begeht das Gebiet auf eigene Gefahr. Einige Jäger drohen immer wieder mit Anzeigen, andere stellen sie auch. So versucht man die Macht der Justiz dazu zu benutzen, Tierschützer einzuschüchtern und mürbe zu machen. Foto: Brigitte Sommer © privat.

 

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Sachsen: Schießgenehmigung auf die Wolfsdynastie Königshainer Berge abgelaufen

In Sachsen ist gestern eine Abschussverfügung abgelaufen, von der kaum jemand etwas wusste. Lesen Sie unserem Bericht über eine absolut undemokratische Vorgehensweise. Von Behörden, die mauerten, statt ihrer Pflicht nachzukommen und zu informieren. Heute können wir endlich die Wahrheit aufzeigen. Lesen Sie hier unsere große Fotoreportage zu einem echten Skandal mit vielen Einblicken in drei Wolfsgebiete und weitere aktuelle Themen, wie „Wald vor Wild“.

Der MDR berichtete am 29. Oktober darüber, dass die Landkreise Bautzen und Görlitz einen Wolf zum Abschuss freigegeben hätten. Heute stellte sich heraus, dass dies Fake-News waren, denn nicht die Landkreise gaben den Wolf zum Abschuss frei, sondern das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)  ist dem Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft nachgeordnet, das noch von Wolfram Günther (Grüne) geleitet wird. Derzeitiger Präsident ist Heinz Bernd Bettig. Davor war der Forstwissenschaftler und Mitglied der CDU auch als Referent für Forstpolitik, Landtagsreferent, Redenschreiber und Persönlicher Referent des Staatsministers tätig.

Bürger haben das Recht auf Auskunft

Gemäß § 3 Umweltinformationsgesetz besteht für jede Person ein Anspruch auf Zugang zu diesen Informationen, sofern ein entsprechender Antrag gestellt wird. Diesen Antrag stellten wir seit Anfang November mehrmals per Mail an verschiedene Stellen Landratsamt Bautzen. Erst einer privaten Anfrage unserer Vereinsvorsitzenden Brigitte Sommer wurde mit einer Antwort heute nachgekommen. Wer also ebenfalls die Unterlagen erhalten möchte, kann hierzu ebenso einen Antrag stellen.

Fähe bereits allein erziehend

Uns liegt nun endlich die Abschussverfügung vor. Ausgestellt auf den 17. Oktober 2024, war die Zulassungsverfügung für das Rudel Königshainer Berge gültig. Der Abschuss eines Einzeltieres wirke sich nicht auf den Erhalt der lokalen Wolfspopulation aus. Hier wird völlig außer Acht gelassen, dass Anfang des Jahres bereits der Rüde des Rudels illegal getötet aufgefunden worden war. Die Welpen aus dem vergangenen Jahr sind nun erst eineinhalb Jahre alt. Schießt man ihnen die Mutter weg, werden sich Risse verstärken.

Beispielfoto Wölfe.

Fünf Rissereignisse vom 11. September bis 11. Oktober bei Treitendorf, Löbau-Mauschwitz, Löbau Krappe sowie Weißenberg sind im Schreiben aufgeführt. Bis auf einen Zaun waren alle Zäune nur 90 Zentimeter hoch. Betroffen war hauptsächlich die Schäferei A. Man könne dieser Schäferei den Einsatz von Herdenschutzhunden nicht zumuten, heißt in dem Schreiben. Dabei haben wir auch einen wolfsabweisenden Zaun mit Herdenschutzhunden in unserem Artikel dokumentiert.

Ursprünglich war der Bescheid bis zum 3. November 2024 befristet, weil die Schafsherde eingestallt werden sollte. Weil die Schäferei die Tiere doch nicht eingestallt hätte, sei die Abschussverfügung bis zum 21. November 2024 24 Uhr verlängert worden. Unglaublich, die Schäferei kommt Ihrer Pflicht, die Schafe einzustallen nicht nach und wird noch mit einer Verlängerung der Abschussverfügung belohnt?

Kein DNA-Abgleich

Das Landratsamt Bautzen beauftragte gemäß den Unterlagen eine Person mit der Durchführung. Auf dem Schreiben ist kein Datum vermerkt. Nur im Umkreis von 200 Metern einer bestimmten Schafweide durfte geschossen werden. Die Behörde sah dadurch die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass auch der „richtige“ Wolf erschossen werden würde.

Dies heißt im Umkehrschluss, dass keine DNA-Untersuchung vorweg gemacht worden ist, die auch einen Wolf aus dem Rudel Königshainer Berge als Verursacher festgestellt hätte. Ab Herbst beginnt, wie jedes Jahr, die Jungwolfwandersaison.  Also hätten die Risse auch durch durchwandernde Jungwölfe aus anderen Rudeln verursacht worden sein können.

Eine solche Abschussverfügung ist unserer Ansicht nach reiner Aktionismus, der sich nicht an die Wissenschaft anlehnt, sondern an Methoden aus dem Mittelalter erinnert.

Jäger erhielt „Kopfprämie“

In dem Schreiben des Landratsamtes Bautzen ist vermerkt, dass die ausführende Person 120 Euro pro angefangener Woche berechnen könnte.

Gemäß einer schriftlichen Anfrage von Wolfsschutz-Deutschland e. V. am 3.11.24 bestätigte uns die Fachstelle Wolf am 4.11.2024, dass sie am 17.10.2024 eine Zulassungsvoraussetzung zur Entnahme eines Wolfes zur Vermeidung erheblicher wirtschaftlicher Schäden ausgesprochen hätte. Diese Zulassungsvoraussetzung sei allerdings  nicht öffentlich zugänglich.

Für die Zulassungsvoraussetzung wären fünf Übergriffe im Rudelterritorium Königshainer Berge im Grenzgebiet zwischen den Landkreisen Bautzen und Görlitz relevant, bei denen der zumutbare Schutz gem. § 6,  Absatz 1 Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) überwunden worden sei. Dabei seien insgesamt 78 Tiere getötet worden. Die relevanten Schadensereignisse seien von Mitte September bis Mitte Oktober 2024 aufgetreten.

 

Bei Gebrauchmachung der Zulassungsvoraussetzung nach § 6 Absatz 3 SächsWolfMVO durch den jeweiligen Landkreis ist die entsprechende Maßnahme gemäß § 10 Absatz 2 Nummer 1 SächsWolfMVO zu befristen. https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/18173-Saechsische-Wolfsmanagementverordnung#p6

Im laufenden Rissgeschehen prüfe die Fachstelle Wolf, ob die Zulassungsvoraussetzungen für etwaige Managementmaßnahmen gegeben sind oder nicht, heißt es weiter in der Antwort. Handlungsgrundlage für die Feststellung der Zulassungsvoraussetzungen durch das LfULG sei die Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) von 2019.

Dies deutete bereits auf den wirklichen Aussteller hin.

Gegen die Sächsische Wolfsverordnung hatten von von Wolfsschutz-Deutschland e. V. massiv protestiert. Hintergrund hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/05/13/unser-protest-sowie-grosser-faktencheck-zur-neuen-wolfsverordnung-in-sachsen/

Verbände wurden nicht angehört

In Gerichtsverfahren dürften Abschussverfügungen, die nach dieser Sächsischen Wolfsverordnung erstellt werden, unserer Ansicht nach gekippt werd können. Voraussetzung dazu sind allerdings Klagen der großen Verbände. Die großen Verbände seien allerdings im Vorhinein gar nicht angehört worden und dies sei nach der MVO auch nicht nötig. Wir fragten beim BUND Sachsen an, dieser hätte nichts von einer Abschussverfügung auf das Rudel Königshainer Berge gehört. Beim NABU Sachsen erreichten wir niemanden.

Mindestschutz in Sachsen:

Die folgenden Mindestschutzkriterien gelten für die Schaf- und Ziegenhaltung. Für die Gehegewildhaltung gelten die Vorgaben für Festzäune.

  • Elektrozäune: mindestens 90 cm hoch und mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt auf der gesamten Zaunlänge.

Bei Litzenzäunen gilt: Abstand zum Boden und der Abstand der drei unteren Litzen untereinander nicht größer als 20 cm; Abstand der darüberliegenden Litzen jeweils max. 30 cm. Beispiel: 20 – 20 – 20 – 30 cm.

Bei Netzzäunen darf der Abstand der waagerechten Leiter (bis zur Höhe 60cm) max. 20 cm betragen.

  • Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material: mindestens 120 cm hoch mit festem, bodengleichem Abschluss (Spanndraht), die aufgrund ihrer Bauart ein Durchschlüpfen von Wölfen verhindern.

Aus der Praxis aus anderen Bundesländern ist bekannt, dass 2.000 Volt Spannung längst nicht ausreichen und auch bei Festzäunen eine Stromlitze angebracht werden sollte. Die Empfehlungen in Sachsen sind derart niedrig angelegt, dass praktisch jeder Wolf in Gefahr geraten kann, nach einem Riss abgeschossen zu werden.

 

 

„Nur 0 Wolfsabschuss motiviert zum Herdenschutz“ Mit diesem Slogan positionierten wir uns am vergangenen Freitag vor dem Landratsamt Bautzen, denn es gibt eine kaum der Öffentlichkeit bekannte Schießgenehmigung auf einen Wolf im Territorium „Königshainer Berge“. Das Rudel hat sein Zuhause im Grenzgebiet LK Bautzen und LK Görlitz. Ausgestellt wurde der Schießbefehl angeblich vom Landratsamt Bautzen, wegen angeblicher Risse von 78 Tieren, von Mitte September bis Mitte Oktober. Der „zumutbare“ Herdenschutz sei überwunden worden. Es wurde nicht mitgeteilt, von wann bis wann dieser Schießbefehl überhaupt gilt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestieren auf das Schärfste und forderten die großen Verbände zum Klagen auf. Das Wolfspaar Königshainer Berge hatte im vergangenen Jahr vier Welpen. Der Vaterwolf 1522m (King) wurde am 14. Februar 2024 illegal getötet auf einem Feld gefunden. Queen (813f) musste die vier Welpen alleine aufziehen. Es ist bekannt, dass ab August Wolfsrisse zunehmen. Wir sehen Indizien dafür, dass man das ganze Rudel und weitere beseitigen will. © Privat.

 

Zahlen und Fakten

Geschlachtete Schafe und Ziegen in den Landkreisen Görlitz und Bautzen

Die Zahlen weisen darauf hin, dass Schaf- und Ziegenhaltung hier keine entscheidende Rolle spielt.

2.023 Schafe und Ziegen wurden in den Landkreisen Görlitz und Bautzen im Jahr 2023 geschlachtet. I Sachsen waren es gesamt 12.881 Schafe und Ziegen.

Im Jahr 2021 wurden durch den Freistaat Sachsen und die TSK 2.281.491,21 EUR an den Zweckverband für Tierkörperbeseitigung Sachsen gezahlt.

Diese Zahlen lassen erahnen, dass die Schaf- und Ziegenhaltung in den Landkreisen keine allzu große Rolle spielt. Auch die Zahlen für Tierkörperbeseitigung lassen erahnen, dass auch viele Schafe und Ziegen durch Krankheiten sterben. Erst im Oktober waren auch Fälle von Blauzungenkrankheit im Landkreis Bautzen nachgewiesen worden.

 

Wolfsrisse in Sachsen

Wölfe rissen in ganz Sachsen im Jahr 2023 1.298 Schafe und Ziegen. https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und-nutztierschaeden  , dabei waren die meisten Tiere nicht geschützt. https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW37.pdf

 

Rissgeschehen, das zur Abschussverfügung herangenommen wurde, ist nicht öffentlich nachprüfbar

Die Rissgeschehen, die zur Abschussverfügung führten, sind nicht öffentlich nachprüfbar, da die Rissliste nicht aktualisiert wurde. Sie reicht nur bis zum 15. September. Wie im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit bereits auch nicht.

 

Auch hier ist in der Statistik gut erkennbar, dass die Risse ab August September, wie jedes Jahr zunahmen. Allerdings scheinen sich die Tierhalter noch immer nicht darauf einstellen zu wollen. Quelle: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW37.pdf

 

Zaundokumentationen

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. waren vor Ort und wir haben uns die Zaunsituationen vor Ort einmal angeschaut und für unseren Artikel dokumentiert. Wir wissen nicht, ob auch die für den Abschuss relevanten Zäune hier mit dabei sind, unsere Dokumentationen erlauben aber sicherlich eine realitätsnahe Einschätzung der Lage vor Ort.

 

Risse bei Mauschwitz und Niedercunnewitz Ende September 2024 fanden besondere mediale Beachtung. 17 Schafe sollen bei einem Riss gestorben sein. Ein angepflockter Schafsbock soll auch gerissen worden sein. In einem Artikel in der Sächsischen Zeitung trauen die Besitzer um das „Familienmitglied“. Doch wer pflockt denn sein Tier, das er angeblich so liebt, ohne Schutz irgendwo an? ©Brigitte Sommer

 

Zaun bei Neucunnewitz: Zwar doppelt gelegt, aber mit einer Riesenlücke. Freitag, 15.11.2024, 11 Uhr.

 

Bei Mauschwitz, an der Grenze der Landkreise Görlitz und Bautzen. In der Zeit, als die Risse stattfanden, reichten große Monukulturfelder noch direkt an Weiden heran. Die Felder sind nun im November abgemäht. Die Wölfe fanden dort vorher gute Deckung. Es ist lange bekannt, dass jedes Jahr ab August die Gefahr von Rissen zunimmt. Dies könnte daran liegen, dass die Welpen mehr Fleisch benötigen, es könnte aber auch an den vielen stattfindenden Drückjagden liegen, die genau in dieser Zeit beginnen und den Wölfen ihre Beute weggeschossen wird.  © Brigitte Sommer

 

Zaun bei Hochkirch mit Loch im Maschendraht: Hinten gar kein zusätzlicher Maschendraht. Freitag, 15.11.2024, 10 Uhr.

 

 

Zaun zwischen Löbau und Weißenberg: Schafe nur hinter Stacheldraht. Dazu frei laufende Hühner an einer stark befahrenen Straße. Sonntag, 17.11.2024, 9.30 Uhr.

 

 

Zaun bei Mauschwitz am Freitag, den 15.11.24, 12.30 Uhr:  Schafe nur hinter einem knapp über 80 Zentimeter hohen Netz. Es ist zwar genug Spannung darauf, doch bei Ausfall der Spannung ist kein Schutz mehr vorhanden. 17 Schafe sollen bei Mauschwitz Ende September 2024 gerissen worden sein.

 

Kühe mit Kälbern hinter nur zwei Litzen in der Nähe von Thiemendorf.

 

Rinder hinter nur einer Litze bei Jauernick. Im Hintergrund ist der Berzdorfer See. © Brigitte Sommer

 

Positive Zaunbeispiele

 

 

 

Wolfsabweisendes Netz mit Einsatz von Herdenschutzhunden bei Järka.

 

Blick ins Gebiet der Wolfsrudel

 

Wald und Wildnis stehen für viele als Synonym für eine intakte Natur. Doch in Sachsen ist der Wald überhaupt nicht „wild“. Bis 2020 hätten 2 % der Landesfläche in Sachsen zur Wildnis ausgewiesen werden müssen. Von diesem Ziel ist Sachsen immer noch weit entfernt. Doch zum Glück brauchen Wölfe keine Wildnis, sondern sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht.

 

Ausriss aus einer Grafik der DBB-Wolf. ©  DBB-Wolf. Das Territorium Königshainer Berge ist offiziell seit 2014 besetzt. 2018 bezog es Queen (GW813f). Ein Jahr später folgte ihr King (GW1522m) aus dem Neiße-Rudel. Ab 2020 bis 2023 zog das Paar 24 Welpen auf. Der Vaterwolf King wurde 2024 im Februar illegal getötet auf einem Feld bei Weißenberg gefunden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es tatsächlich der Vaterwolf war: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/20/koenigshainer-wolf-tatsaechlich-illegal-getoetet-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

Vorher war bekannt geworden, dass es eine von den Behörden geheim gehaltene Abschussverfügung gegeben hatte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/sachsen-geheime-wolfsjagden-in-den-territorien-elstra-und-koenigshainer-berge/

Eine Tochter aus dem Rudel Königshainer Berge, Cunni (GW2180f) lebt seit 2023 als Paar mit dem Rüden Sea (GW795m) aus dem Seenland im rot markierten Gebiet Cunewalde. Es fragt sich nur, wie lange noch, denn vorher „verschwanden“ die Wölfe dort auch.

Eine weitere Tochter des Rudels Königshainer Berge, Nonni (GW2177f) lebt mit dem Rüden Grey (GW2964m) aus unbekannter Herkunft im Rudelgebiet Nonnenwald, das bis an den Berzdorfer See bei Görlitz heran reicht. 2023 wurde aus der Verbindung ein Welpe nachgewiesen.

In diesen Gebieten, oben rot umringt,  sind wir mehrere Tage unterwegs gewesen.  Wir sahen alle drei Wolfsfamilien in Gefahr, von der Schießgenehmigung betroffen zu werden. Unser Ausgangspunkt war der Ortsrand von Löbau. Nachts vom 15. auf den 16. November hörte dort Brigitte Sommer einen Wolf heulen. In der nächsten Nacht vier Schüsse.

 

Vorsitzende Brigitte Sommer mit weiteren Aktiven auf Recherche im Gebiet Konigshainer Berge sowie drei weiteren Wolfsgebieten. © Jürgen Götz

 

Dunkle Wolken ziehen am Horizont des Wolfslandes Sachsen auf. Wölfe werden hier inzwischen auch im großen Stil illegal und lautlos entsorgt. Südlich der A 4. Zwischen Görlitz, Zittau und Bautzen leben offiziell vier Rudel und ein Paar. © Brigitte Sommer

 

Die Gegend zwischen Reichenbach, Löbau und Bautzen ist nicht dicht besiedelt, aber es gibt kaum zusammenhängende Wälder. Riesige Monokulturfelder und Windräder bestimmen die Landschaft. Weidetiere gibt es nur wenige. © Brigitte Sommer

 

Blick aus der Nähe von Reichenbach in Richtung Görlitz. Hier ist der „Görlitzer Hausberg“ Landeskrone bereits zu sehen. © Brigitte Sommer

 

An den Seen sind kaum Wildvögel zu beobachten. Viele Arten werden geschossen. © Brigitte Sommer

 

Quitzdorfer See.

 

 

Das Landschaftsschutzgebiet Königshainer Berge befindet sich im Osten der Oberlausitz und gehört zum Landkreis Görlitz. Die Königshainer Berge sind ein Granitgebiet, in dem freistehende durch Erosion geformte Felsformationen aus der Erde ragen. Das Gebiet umschließt die Gemeinde Königshain und ist etwa 50 km² groß und zu weiten Teilen bewaldet. Einige eindrucksvolle Felsformationen sind noch gut erhalten, viele der Granitfelsen wurden durch den Granitabbau entfernt, dadurch sind wunderschöne mit Wasser gefüllte Steinbrüche, wie der Firstensteinbruch, der Hamannbruch und der Thadenbruch, entstanden. Foto © Jürgen Götz

 

Blick in der Steinbrüche. Foto: © Jürgen Götz.

 

Im Hintergrund: Königshain und die Königshainer Berge. ©Brigitte Sommer

 

Königshainer Berge mit Blick in die Oberlausitz. © Brigitte Sommer

 

Schroffe Felsen . © Brigitte Sommer

 

 

Auch hier bestimmen überall Hochsitze die Aussichten. © Brigitte Sommer

 

Mystisch. © Brigitte Sommer

 

Wie überall in Deutschland, werden auch in Sachsen große Flächen Wald das ganze Jahr über gerodet. Früher wurde dies nur bei Frost erlaubt, um dem Waldboden nicht zu schaden. © Brigitte Sommer

 

Schwere Maschinen, wie Harvester, schädigen die empfindlichen Waldböden schwer. © Brigitte Sommer

 

Aber wehe, der Wolf…

Blick aus einer unserer Wildkameras, irgendwo in Deutschland. Was für eine Harmonie. Diese Rehmutter mit ihren Kitzen hat wahrscheinlich das Glück, noch zu leben, weil die Waldeigentümer die Jagd nicht erlauben.
Für andere Rehe bedeutet gerade die Herbstzeit wegen der vielen Treib- und Drückjagden Qual, Schmerz, Angst, Leid und Verlust von Familienmitglieder ertragen zu müssen.
Die Jagdstrecke an Rehen alleine in Sachsen betrug im Jahr 23/24 34.072!!! tote Tiere.
Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben. Kein Wolf tötet derart viele Lebewesen wie die menschlichen Jäger. Kein Wolf tötet aus Lust. Kein Wolf tötet aus Habgier.
Die Daten über die Jagdstrecke in Sachsen weisen nach, dass Jäger, die Tiere, von denen sie in den Medien oft behaupten, dass die Wölfe sie ihnen vor der Flinte wegfressen würden, selbst schießen, wie zum Beispiel Mufflons. Auch Feldhasen, die auf der roten Liste stehen, werden geschossen, dazu sogar noch Bussarde und Schwäne sowie Waldschnepfen, die so selten sind, dass die meisten Menschen sie wahrscheinlich noch nie zu Gesicht bekommen haben.

 

Konzept Wald vor Wild

Bundesländer, die dieses Konzept aufgenommen haben, wie auch Sachsen, führen einen regelrechten Krieg gegen die Wildtiere. Wegen angeblicher Verbissschäden sollen sie derart gnadenlos zusammen geschossen werden, dass dies selbst den Hobbyjägern zu viel wird. So schreibt die Deutsche Wildtierstiftung, eine reine Jägerstiftung folgendes:

„Die Bundesländer Bayern und Sachsen nennen sich beide nicht nur Freistaat, beide gehen auch sehr rigoros bei der Jagd auf Rotwild, Gams oder Rehwild vor – vor allem in den staatseigenen Wäldern. Während in Bayern bereits seit 2005 die Doktrin „Wald vor Wild“ herrscht, hat der Staatsbetrieb Sachsenforst vor wenigen Jahren sein besonderes Interesse an bäumeknabbernden Wildtieren entdeckt. Im sächsischen Erzgebirge wurde jüngst die Abschussfreigabe von Rotwild für die laufende Jagdsaison stark erhöht: Fast 400 Tiere dürfen nun mehr erlegt werden als ursprünglich vorgesehen!

Rothirsche geraten in Sachsen, Hessen und Bayern in Gefahr, ausgerottet zu werden. Nicht nur im Erzgebirge ist die Lage kritisch, sondern auch in Ostsachsen an der Grenze zu Polen, wo Naturfotografen in diesem Jahr so gut wie keinen Rothirsch in der Paarungszeit vor die Kamera bekommen konnten. 3.704 Rothirsche wurden laut Jagdstatistik 23/24 getötet.

„Oberstes Gebot bei der Jagd auf Rotwild ist die Beachtung des Tierschutzes“, sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Aber dies scheint im konkreten Fall fraglich zu sein. In mehreren Erzgebirgsrevieren der staatlichen Forstbetriebe Neudorf und Eibenstock wurden in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr Alttiere erlegt als Kälber. „Wenn der gesetzlich vorgeschriebene Muttertierschutz beim Rotwild eingehalten wird, muss die Jagdstrecke der Kälber immer höher sein als die der Alttiere“, so Kinser. Zwangsläufig müssen in den staatlichen Forstbetrieben Rotwildkälber verwaist sein, die aus dem Rudel ausgestoßen werden und kaum eine Chance haben, den Winter im Erzgebirge zu überstehen. Im Einzelfall kann es sich dabei um den Tatbestand einer Straftat handeln, von dem die Eigentümer des Waldes, also die Bürger des Freistaats Sachsen, wohl kaum etwas ahnen.“

Dabei belegt ein Gutachten der renommierten Wildtierbiologin und Sachverständigen Dr. Christine Miller, das „Wald vor Wild“ inakzeptabel und nicht alternativlos ist. http://Gutachten zum Download: https://rotwilderzgebirge.files.wordpress.com/2020/11/gutachten_-rotwildacc88sung-sachsen-okt-20.pdf

 

Überall in den Wäldern zu sehen: Jagdhütten.

 

Leider werden Taten der Jagdgesellschaft dagegen wohl oft nicht strafrechtlich verfolgt.

 

Alle paar hundert Meter: Kirrplätze. Ein Salzleckstein soll Hirsche und Rehe regelmäßig anlocken um sie leichter erschießen zu können. Mehr über Kirrplätze: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

 

Müll von ehemaligen Hochsitzen wird achtlos liegen gelassen.

 

Es sind nicht die Wölfe

 

Es sind also nicht die Wölfe, die die Wildbestände unbotmäßig dezimieren, dennoch behaupten Jäger oft etwas anderes und Medien machen mit. Statt kritisch zu hinterfragen ist Hofberichterstattung an der Tagesordnung:

 

 

Ausriss aus der Lausitzer Rundschau. Das Intro lautet: „Dieter Nowke geht seit 56 Jahren auf die Jagd. Es ist unbestritten, der Rietschener hat also viel Erfahrung. Doch die Entwicklung in Wald und Flur treiben den 83-Jährigen gerade sehr um. „Es ist fünf nach 12“, sagt er und meint damit den Wildtierbestand in dem Revier, wo er ein sogenannter Mitbegeher ist. „Ich habe also das Glück und muss nichts bezahlen.“ Quelle: https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/woelfe-in-sachsen-bleibt-den-jaegern-kuenftig-nur-noch-das-waldbaden-73873507.html

Drückjagden in Prozessschutzgebieten

Über Jagden in Naturschutzgebieten, wie im Naturschutzgebiet Niederspree hatten wir schon vor zwei Jahren berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/18/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-wolfsrudel-an-der-grenze-zu-polen-verschwunden/

Normalerweise darf dort nur ein mal im Jahr gejagt werden. Anwohner berichten uns aber davon, dass dort nun ständig Jagden, ja sogar Drückjagden stattfinden würden und man sogar einen 18-Ender-Rothirsch geschossen hätte.

Vor zwei Jahren berichteten wir über mehrere verschwundene Rudel. Inzwischen lebe in Ostsachsen an der Grenze zu Polen kein einziger Wolf mehr und alle nachwandernden Wölfe würden ebenfalls heimlich beseitigt werden. Man rede dort nicht groß darüber, man betreibe einfach im großen Stil S S S. Schießen, Schaufeln, Schweigen.

Touristen, Naturfotografen und Spaziergänger würden sogar bedroht und von sogar öffentlichen Wegen gescheucht werden. Ähnlich wie in Niedersachsen würde man auch hier einfach Rudel „erfinden“. Auch Seeadler gäbe es im Gebiet so gut wie keine mehr.

Tatsächlich haben auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  in der Gegend nur wenig bis gar keine Nachweise mehr von Wölfen.

 

Diesen Wolf aus dem Gebiet Bihain hatten wir vor ein paar Jahren vor einer unserer Kameras. Er erholte sich selbstständig von einer Räude-Erkrankung. Insider berichteten uns damals, dass Jäger absichtlich räudekranke, abgeschossene Füchse vor die Höhlen der Wölfe im Frühjahr platzieren würden, um die Wölfe mit Räude zu infizieren. Tatsächlich war das komplette Bihain-Rudel an Räude erkrankt. Gegen Räude gibt es drei wirksame Medikamente, die die Milben, die die Krankheit auslösen,  abtöten. Sie können in Köderform gegeben werden. Doch aus dem alten Bihain-Rudel stammt die Wölfin Queen, GW813f, die nun das Rudel Königshainer Berge führt. Zwei Töchter von ihr siedelten sich dort in der Nachbarschaft an. © Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Zur Situation der Wölfe in Sachsen

In Sachsen gebe es derzeit 34 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und zwei territoriale Einzeltiere, teilte das Landesumweltamt in einer Pressemitteilung vom 23. Juli 2024 mit. Bis zur Auswertung aller erfassten Daten blieben diese Zahlen vorläufig.

Der Schwerpunkt des Wolfsvorkommens läge nach wie vor in Ostsachsen. Dort würde auch die höchste Dynamik in Bezug auf die Etablierung, Verschiebung und das Verschwinden von Wolfsterritorien beobachtet. So hätten sich im südlichen Landkreis Görlitz die Wolfsrudel Kottmarwald und Nonnenwald neu etabliert. Im Norden des Landkreises sei das Territorium Reichwalde neu dazugekommen. Gleichzeitig konnten die Wolfsterritorien Linz, Milkel, Tautewalde und Trebus nicht mehr nachgewiesen werden. Durch das Verschwinden von Rudeln sei es zu Verschiebungen anderer bestehender Territorien gekommen. Dazu gehörten zum Beispiel die beiden Territorien Daubitz II und Noeser Heide, die im Monitoringjahr 2023/2024 zu einem Territorium verschmolzen seien. Die miteinander verwandten Fähen dieser Territorien hätten sich beide mit demselben Rüden gepaart, der sich um die Welpen beider Fähen kümmerte. Der Status des Territoriums Ralbitz (Rosenthaler Rudel) im Landkreis Bautzen sei derzeit noch unklar.

Im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sei das Territorium Massenei verschwunden und wurde durch das Rudel Polenztal neu besetzt. Im Süden des Landkreises hat sich zudem das Rudel Harte als grenzüberschreitendes Territorium zur Tschechischen Republik neu etabliert. Im Westen Sachsens sei das Rudel Colditzer Forst verschwunden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. teilen die Ansicht der Behörden nicht, dass das Verschwinden von Wolfsrudeln mit einer hohem Dynamik unter den Rudeln zusammen hängen würde. Wir haben Hinweise dafür, dass im großen Stil illegal beseitigt wird. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/09/sachsen-wolfsland-stirbt/

Und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

Eine aktuelle Anfrage auf DBB-Wolf ergibt  41 Wolfsterritorien,  34 Rudel, 6 Paare sowie 1 Einzeltier. Im Vorjahr waren es: 45 Wolfsterritorien 38 Rudel, 5 Paare sowie 2 Einzeltiere.

 

Müll von ehemaligen Hochsitzen, achtlos liegen gelassen. © Brigitte Sommer

 

 

Blick in die Oberlausitz. © Brigitte Sommer

 

Talsperre Quitzdorf. © Brigitte Sommer

 

Aussichtsturm am Monumentenberg. © Brigitte Sommer

 

Brigitte Sommer und Jürgen Götz am Berzdorfer See.

 

 

Schilf bietet vielen Tieren Schutz. © Brigitte Sommer

 

Meinungen

Wie immer wenn wir vor Ort sind, versuchen wir mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Unser beschriftetes Vereinsauto lädt auch dazu ein.

 

Helga 84, hat uns die Erlaubnis gegeben, sie zu fotografieren und das Bild zu veröffentlichen.

Helga lebt in einem betreuten Wohnen und dreht abends eine Runde an einem See mit ihrem Rollator:

„Ich habe keine Angst davor, wenn mir mal ein Wolf begegnen würde. Ich würde mich sogar darüber freuen, mal einen zu sehen. Schon mein Vater hat mir beigebracht, die Natur mit ihren Tieren darin wertzuschätzen.“

Holger K. (56): „Was wollt Ihr nur immer mit den Wölfen? Wir haben wichtigere Probleme.“

Renate L. Hobbyfotografin: „Ich bekomme hier kaum noch Wildtiere vor die Linse, weil alles abgeschossen wird. Einen Wolf hatte ich noch nie vor der Kamera. Im Moment überlege ich, das nächste Mal lieber nach Brandenburg zu fahren. Dort wären die Bedingungen besser, heißt es.“

Heiner G. Jäger (Name geändert): Im Gebiet trafen wir zufällig auf einen Jäger, der jedoch nicht erkannt werden möchte:

„Im Prinzip habe ich nichts gegen Wölfe, sie sollten genauso Bestandteil in unserer Natur sein, wie die anderen Wildtiere auch. Jedoch müssen Wölfe, genau wie andere Wildtiere auch, reguliert werden, weil sie sich sonst ungebremst vermehren. Euch muss doch klar, sein, dass Ihr Eure Hardlinerposition nicht durchsetzen könnt. Aber ich weiß gar nichts von einer Abschussverfügung. Normalerweise würde das doch großen Anklang bei uns Jägern finden. Ich finde das merkwürdig.“

Anmerkung: Tatsächlich gab es einen Fall bei Löbau, wo bekannt wurde, dass es in Wirklichkeit gar keine Schießgenehmigung gab: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/31/sachsen-schiessgenehmigung-auf-einen-wolf-bei-loebau-ueberhaupt-in-kraft/

Sabrina H. (24):

„Tolle Arbeit, die Ihr da leistet. Ihr seid echt mutig. Danke Euch.“

 

Weitere Quellen:

https://www.wald.sachsen.de/wildarten-4390.html?fbclid=IwY2xjawGrvK9leHRuA2FlbQIxMAABHTAhbWHxVAIP23HAGf6g4yjKkfqzViH9Pq2mWmsu4WtBN51CoN0c9VFUNQ_aem_SY_PpRPyViGVQZmOuij0hA

https://rotwilderzgebirge.wordpress.com/wp-content/uploads/2020/11/gutachten_-rotwildacc88sung-sachsen-okt-20.pdf

https://www.wald.sachsen.de/prozessschutz-im-wald-9436.html?_cp=%7B“accordion-content-9441″%3A%7B“11″%3Atrue%2C“17″%3Atrue%7D%2C“previousOpen“%3A%7B“group“%3A“accordion-content-9441″%2C“idx“%3A11%7D%7D

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/18/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-wolfsrudel-an-der-grenze-zu-polen-verschwunden/

http://www.dbb-wolf.de

https://www.dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/sachsen

Klicke, um auf Jahresbericht_2021.pdf zuzugreifen

https://www.wolf.sachsen.de/schutz-von-nutztieren-4181.html?_cp=%7B“accordion-content-5406″%3A%7B“0″%3Atrue%7D%2C“previousOpen“%3A%7B“group“%3A“accordion-content-5406″%2C“idx“%3A0%7D%7D

Weitere Informationen über die Königshainer Berge: https://ostsachsen.de/regionen/koenigshainer-berge-erleben/

 

Wolfsland stirbt, wenn wir nichts tun

Protest im Internet bewirkt leider fast gar nichts, denn hier wird den Menschen lediglich eine Plattform gegeben, ihren Frust loszuwerden. Konsequenzen für Regierungen und Lobbyisten? So gut wie keine. Der Protest muss wieder ins echte Leben überführt werden. Wir sind seit Jahren direkt in den Wolfsgebieten aktiv und wir brauchen Hilfe vor Ort. Wir brauchen vor allen auch die Hilfe von jungen Natur- und Tierfreunden und Menschen in den besten Jahren, die fit und gut zu Fuß sind und die sich an unserem internen Monitoring und dem Aufdecken von Natur-und Tierfrevel beteiligen wollen.

Aktiv ins reale Leben

Wir schützen die Identität unserer Aktiven und geben sie nach außen nicht bekannt. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Unterwegs auf Recherche vor Ort: Kassenwart Jürgen Götz aus Berlin und Vorsitzende Brigitte Sommer aus Hanau.

Information

Auch Informanten können uns dabei unterstützen, Freveltaten aufzudecken. Bei illegalen Wolfsabschüssen loben wir Belohnungen aus.  Hotline: 0176 48732612

Wir schützen auch die Identität von Informanten und anderen Quellen.

Was kann sonst noch getan werden?

Mit großem Aufwand erstellen wir eigene Artikel und übernehmen damit eine Aufgabe, die von der Presse seit Jahren nicht mehr wahrgenommen wird, denn statt ausgewogene Artikel erscheinen in der Regel einseitige, der Jagd- und Agrarlobby gefällige Geschichten. Uns hilft es sehr, unsere Artikel großflächig zu teilen.

Wir sind auf Spenden angewiesen

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, was uns tatsächlich auch sehr unabhängig macht, da wir auch keine Lobbygelder annehmen. Dies zieht aber in der Konsequenz nach sich, dass wir unbedingt auf Spenden von Natur- und Tierfreunden angewiesen sind:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Spenden und die Liebsten oder sich selbst beschenken

Wie jedes Jahr rückt der Weihnachtsgeschenkestress immer näher. Doch immer mehr Menschen möchten nicht wahllos kaufen, sondern gleichzeitig auch noch etwas Gutes und Sinnvolles tun. Mit dem Erwerb unserer Produkte können Sie unsere Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e. V. unterstützen. Helfen Sie uns, unsere frei geborenen und wild lebenden Wölfe zu retten. Wir sind weiter unermüdlich im Einsatz, vor Weihnachten auch noch mit zwei Ständen in Hessen.

Am Samstag, 23. November, findet im Informationszentrum StadtWaldHaus Frankfurt und der Fasanerie der traditionelle Weihnachtsmarkt statt. Von 12 bis 17 Uhr können sich Kinder und Erwachsene auf Weihnachten einstimmen und erste Geschenke auf dem Basar des StadtWaldHauses kaufen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. haben auf unserem Stand nicht nur die hier angebotenen Produkte dabei, sondern auch noch Halsketten mit Wolfsmotiven sowie weitere Buttons und das beliebte Wolfscomic für Kinder von der Initiative „Menschen für Wölfe“. https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/für-kleine-und-große-leseratten-unser-kleiner-wolfscomic

Die Stadt Frankfurt rät zur Anreise mit der Straßenbahn, da am gleichen Tag auch ein Fußballspiel stattfindet. Es wird zur Anreise mit dem Fahrrad oder der Straßenbahnlinie 17 Richtung Neu-Isenburg bis Haltestelle Oberschweinstiege geraten. Der etwa zehnminütige Weg zum StadtWaldHaus ist ab der Haltestelle ausgeschildert. Eine direkte Zufahrt mit dem Auto zum StadtWaldHaus ist nicht möglich, Parkplätze finden sich in stark begrenzter Zahl an der Isenburger Schneise. Da am Samstag, 23. November, zur gleichen Zeit die Frankfurter Eintracht im Stadtwald ein Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen bestreitet, ist der große Parkplatz für die Fußballfans reserviert und daher gebührenpflichtig.

Am 1. Dezember sind wir mit einem Stand bei der Kellers Ranch in Darmstadt beim Nikolausfest vertreten: https://kellers-ranch.com/index.html

 

Tassen in limitierter Auflage

Egal ob Kaffee oder Tee, mit unseren Tassen geht es ganz leicht, ein Statement „pro Wolf“ zu setzen. Eine Tasse gibt es für eine Spende ab 20 Euro inklusive Versand- und Verpackungskosten.

Neue, limitierte Mottotasse.

 

Fototasse. „Hier daheim“

 

Tasse Wolfsfamilie in Rundumdruck.

 

Mit Aufklebern punkten

 

Wetterfeste Aufkleber, fürs Auto geeignet.

 

Hier ist unser neuer Aufkleber. Auf unseren Veranstaltungen für 1 Euro-Spende pro Stück direkt zu kaufen, aber auch zu bestellen über Vorauskasse. Hier ist die Mindestabnahme 5 Stück plus 2 Euro für Porto und Verpackung. Der Aufkleber ist wetterfest und hat einen Durchmesser von 14 Zentimetern.

 

Button und Stickeraufkleber

 

Button und Stücker.

Button und Aufkleber im Set gibt es für eine Spende ab 8 Euro, inklusive Versand und Verpackung. Der Button hat einen Durchmesser von 5,5 Zentimetern.

 

Bekleidung

Aus einer Vielzahl von Vorschlägen an Mottosprüchen haben wir den Slogan „FREI GEKOMMEN, UM FREI ZU BLEIBEN!“ für unsere Textilien ausgewählt, weil wir finden, dass er sowohl zu unserer Vereinspolitik, als auch zu unseren Wölfen in Deutschland passt. Sie sind vor über 20 Jahren wieder zurückgekommen und wir tun alles dafür, dass sie hier weiter in Freiheit leben können.

 

Warmes Hoodie

 

Das Hoodie gibt es in Schwarz Unisex-Grüße L, passend für schlanke Männer bis 1,80 und Frauen bis Kleidergröße 42.

Das Hoodie ist aus Biobaumwolle und es ist innen zusätzlich angeflauscht, also ideal für den Winter. Gegen eine Spende von 50 Euro plus 4,97 Euro Versandkosten ist es zu erhalten.

 

Statementshirts

 

Shirts für Damen und Herren in Oliv und Schwarz.

 

Die Shirts (reine Biobaumwolle) gibt es für Damen (tailliert) und für Herren (unisex, gerader Schnitt) in den Größen S bis XXL in den Farben Schwarz und Olivgrün. Die gerade geschnittenen Herren- oder Unisex-Shirts fallen normal aus, die taillierten Damen-Shirts klein. Eine XXL entspricht hier einer 40/42.

Alle Größen sind vorrätig. Wir liefern, solange Vorrat reicht, bestellen auch wieder nach.

Die Shirts sind gegen eine Spende von 30 Euro pro Stück, incl. Versand, zu erwerben.

 

Wolfskalender

Update 11.12.24: Unsere Kalender für 2025 sind ausverkauft. Ganz herzlichen Dank für die tolle Unterstützung und das große Interesse. 🙂 – Wer bist zum 10. Dezember bestellt hat, bekommt seinen Kalender noch.

 

Auch in diesem Jahr gibt es eine limitierte Auflage mit zwölf Aufnahmen, die es nirgendswo sonst zu sehen oder zu kaufen gibt. Bei den zwölf Aufnahmen handelt es sich wieder um eigene Fotos, also keine von Agenturen. Das Kalenderformat ist DIN A 3. Ein Wandschmuck für jeden, der Wölfe in sein Herz geschlossen hat und unseren Verein bei unserer Arbeit zum Schutz der Wölfe unterstützen will.

Zu sehen sind zwölf wunderschöne Wolfsfotos, darunter auch eine Wolfsfamilien und Welpen. Ein kleiner Blick in die faszinierende Welt der Wölfe. Gedruckt auf hochwertigem Papier. Die Bilder können nach Ablauf des Kalenders ausgeschnitten und gerahmt werden.

Den Kalender gibt es für eine Mindestspende von 20,00 €

 

Titelfoto Wolfskalender.

Hier sind alle Motive zu sehen:

 

 

So geht das Bestellen

Wer uns unterstützen möchte, schreibt einfach eine E-Mail an Juergen.Goetz@wolfsschutz-deutschland.de

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NRW: Weiter Herdenschutzverweigerung im Territorium Schermbeck – Planloses Vet.-Amt?

Wann schreitet im Wolfsgebiet Schermbeck (Wölfin Gloria von Wesel) endlich das Veterinäramt gegen die Schutzverweigerer ein? In der Presse jammert aktuell ein Halter, dass er wegen Rissen aufgeben müsse. Dabei warnten wir bereits im April genau an diesem Ort vor Rissen und haben die Weide in einer Zaundokumentation präsentiert. Zudem zeigen wir eine weitere Weide ohne Schutz.

Dass ein Veterinäramt in Wolfsgebieten sehr wohl Halter dazu auffordern kann, seine Tiere zu schützen, beweist ein Fall aus Niedersachsen. Dort wurde der uneinsichtige Halter sogar von einem Gericht zu einer Strafe verurteilt.

Beispielfoto Wölfe

 

Wir dokumentierten die Weide bereits im April 2024

 

In unserem Bericht aus dem April 2024 zeigten wir genau die Problematik der Weide mit ungeschützten Schafen und Ziegen auf: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

 

In unserem Bericht vom 25. April stellten wir diese Weide vor und prognostizierten Risse, da weder Stromlitzen noch Untergrabschutz vorhanden waren.

Hier die Zaundokumentation aus dem April 2024

 

Hier der komplette Bericht: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

 

Bericht in der Dorstener Zeitung mit großem Gejammere. Dabei hatte der Halter genug Zeit, seine Tiere zu schützen.  Quelle: https://www.dorstenerzeitung.de/schermbeck/wolfsgebiet-schermbeck-wolf-woelfe-kehlbisse-ziegen-wolfskarte-gahlen-buergerforum-gahlen-w957087-4001412410/

Seit Jahren werden Risse provoziert

Wir berichten ja bereits seit Jahren über Rissprovokationen im Wolfsgebiet Schermbeck. Dazu haben wir bereits unzählige Weiden dokumentiert. Warum hier das Veterinäramt nicht endlich einschreitet, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Bereits im Jahr 2021 sagten wir Risse von Ponys an ungeschützten Weiden voraus. Alle Warnungen werden noch immer ignoriert. Hier ist durchaus mittlerweile Böswilligkeit von Haltern zu unterstellen, um Abschussverfügungen auf Wölfin Gloria und ihr Rudel zu generieren.

Immer wieder gibt es auch in diesem Jahr Gerüchte darüber, dass Kadaver in die Nähe von ungeschützten Weiden verbracht werden und wurden, um die Wölfe anzulocken. Angeblich hat Gloria auch in diesem Jahr Welpen. Offizielle Nachweise gibt es bis dato nicht. Warum das Wolfsmonitoring beim LANUV so gar nicht mehr zu funktionieren scheint, ist ebenfalls nicht mehr erklärbar.

Glorias Partner Addi wurde nicht mehr nachgewiesen. Falls bestimmte Personen dafür verantwortlich sind, so haben sie sich das Problem mit vielen Rissen in diesem Jahr selbst geschaffen, denn als allein erziehende Mutter wäre Gloria auf leichte Beute in Form von Schafen angewiesen. Auch dass man das Rudel aus dem Stammgebiet im Bereich Hünxer Wald vertreiben zu haben scheint und es sich nun im Gebiet von ungeschützten Weidetieren angesiedelt hat, verschärft die Situation. Wann endlich wird gegen Wildtierkriminalität ermittelt?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten im vergangenen Jahr zwei Welpen und einen Babysitter nachgewiesen. Ob dieser Babysitter auf diesem neuen Video zu sehen ist, wissen wir nicht: https://www.dorstenerzeitung.de/schermbeck/video-wolf-wolfskarte-gahlen-freudenberg-dorsten-schermbeck-wolfskarte-gahlen-w956021-4001409170/?utm_source=rule&utm_medium=email&utm_campaign=dorsten_abendnewsletter

 

Auch bei Raesfeld-Erle weiter ungeschützte Schafe

Am 31. Oktober, um 8.45 Uhr, Schafe nur mit Wilddraht ohne Untergrabschutz .

Wilddraht ohne Stromlitze.

 

Gebüsch kann als Überkletterhilfe dienen.

 

Nur Weidedraht ohne Stromlitze.

 

Am Tor kein Untergrabschutz.

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/16/rissprovokation-schaefer-muss-strafe-zahlen/

https://www.dorstenerzeitung.de/schermbeck/wolfsgebiet-schermbeck-wolf-woelfe-kehlbisse-ziegen-wolfskarte-gahlen-buergerforum-gahlen-w957087-4001412410/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

Bayern/Hessen: Weitere Drückjagden in Wolfsgebieten

Drückjagden stehen zu Recht ohnehin stark in der Kritik, weil sie als Tierquälerei empfunden werden, doch in Wolfsgebieten kommt noch hinzu, dass „versehentlich“ streng geschützte Wölfe erschossen, oder aber frei laufende Jagdhunde von Wölfen angegriffen werden können, die ihr Revier verteidigen. Am Freitag darf schon wieder geballert werden. In Gebieten, die gleich an zwei Wolfsreviere grenzen.

Zwischen Heidelstein, Rotem Moor und Wüstensachsen darf laut Angaben des Jagdveranstalters auf Frischlinge, Überläufer, Keiler, weibliches Rehwild und Kitze beiderlei Geschlechts sowie Raubwild geschossen werden. Der zweifelhafte Spaß kostet nur 299 Euro. Mit dabei sind auch wieder Hunde und Hundeführer. Ob hier auch wieder umstrittene hochläufige Jagdhunde wie im Taunus zum Einsatz kommen, wissen wir nicht. Wir berichteten hier:  https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/29/jagdlobby-eskalation-in-hessen/

Erst am vergangenen Wochenende fand eine Drückjagd zwischen Gangolfsberg und Schwarzem Moor statt. Das Gebiet liegt im Reviere des Rudels Hohe Rhön, das sich auch bin zum Roten Moor hin ausstreckt. Direkt daneben liegt das Revier des Rudels Wildflecken. Wölfe aus beiden Revieren streifen in den Drückjagdzonen herum. Sie können in Gefahr geraten.

Wer kann, sollte die Drückjagd dokumentieren

Der Beginn wäre 9:00 Uhr an der Wasserkuppe, mit Treiben von 11:00 bis 13:30 Uhr, Richtung Heidelstein, Rotem Moor und Wüstensachsen, hießt es in einer Information. Wer kann, sollte das Geschehen per Film und Foto dokumentieren und bei schlimmen Verstößen sofort die Polizei anrufen. Gerne kann uns Film- und Fotomaterial nach Absprache übersendet werden.

 

Beispielfoto Wölfe auf der Flucht.

Im Sommer brüsten sich die Jäger damit, dass sie Kitze retten, doch wie verlogen dies ist, zeigt sich nun an an den Listen der jagdbaren Tiere, wo auch Rehe mit Kitzen aufgeführt sind. Besonders perfide: Die sogenannte Doublette, bei der Rehmutter und Kind zusammen erschossen werden.

Hoher Preis für ehrgeiziges Birkhuhnprojekt

In der Pressemitteilung von HessenForst ist zu lesen, dass im Roten Moor und den angrenzenden Jagdbezirken das Forstamt Hofbieber am 8. November 2024 die Drückjagd organisiere. Zitat: „Während der Jagd gehen Treiber durch den Wald und spüren das Wild auf. Sie werden begleitet von ausgebildeten Jagdhunden, die mit ihren feinen Nasen Witterung aufnehmen und das Wild zu den Jägern treiben. Dabei bewegen sich Hunde und Wild immer wieder auch über die Bundesstraße. Um die Unfallgefahr für die teilnehmenden Hunde, das Wild und den Autoverkehr auszuschließen, wird daher die B 278 für drei Stunden gesperrt. Die Umleitung führt ab Bischofsheim bzw. Wüstensachsen über Gersfeld.“

Die Jagd unterstütze hier den Naturschutz. Im Kerngebiet des Biosphärenreservats lebten viele seltene und bedrohte Tierarten, heißt es. Insbesondere das Birkhuhn sei ein Aushängeschild der Rhön. Leider pflanze sich die Population in der Rhön nur selten erfolgreich fort. Neben Fuchs und Marder verhinderten auch Wildschweine das Aufwachsen des Nachwuchses. Um die Zukunft des Birkhuhns und anderer Bodenbrüter zu sichern müssten daher Wildschweine und Füchse bejagt werden. Die effektivste Methode hierfür sei eine Drückjagd auf möglichst großer Fläche.

Die Birkhühner, die extra aus Schweden eingeführt worden waren, gehören zu einem Projekt der Wildland-Stiftung Bayern des Bayerischen Jagdverbandes. Dazu ist es noch ein ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Um diese biologisch Vielfalt zu bewahren, soll also eine andere biologische Vielfalt ihr Leben lassen. Dass die Jäger die Hühner irgendwann, genau wie Rebhühner oder Waldschnepfen, selbst bejagen wollen, steht wohl außer Zweifel, doch bis es genug von ihnen gibt, soll alles beseitigt werden, was die Hühner an ihrer Fortpflanzung hindert? Doch zu welchem Preis?

Außerdem lebt im Revier der Birkhühner auch das Wolfsrudel Höhe Rhön. Wenn Füchse dort die Jäger bereits stören, dann vielleicht erst Recht auch die Wölfe? Frigga, Griso und ihren vier Welpen wird jedenfalls illegal nachgestellt, seit sie sich in der Langen Rhön angesiedelt haben. Ob sie auch als Gefahr für das Birkhuhnprojekt angesehen werden, wissen wir nicht. Ganz abwegig ist der Gedanke aber sicherlich nicht. Ein Insider erzählte allerdings, dass die Wölfe dort kein Problem darstellen würden, im Gegensatz zu Wildschweinen.

Beispielfoto Rothirsche. Absurd: Rothirsche werden im Gebiet zwischen Wasserkuppe, Heidelstein, Rotem- und Schwarzen Moor sowie Gangolfsberg nicht geduldet. Sie müssen abgeschossen werden und dürfen sich nicht ansiedeln, was sogar die Jäger auf die Palme bringt. Fakt ist jedenfalls, dass gerade frei lebende Rothirsche die offenen Flächen der Langen Rhön besser frei halten könnten als Schafe.

Rehe und Wildschweine werden oft nur angeschossen. Jäger verwenden so genannte Expansions- oder Deformationsgeschosse, die riesige Wunden reißen. Expansionsgeschosse sind so konstruiert, dass sie sich nach dem Einschlag in den Körper durch den Gegendruck des Gewebes „aufpilzen“. Sie drücken sich platt, spreizen dabei auseinander oder zersplittern und zerreißen das Gewebe, die Organe und Knochen des Tieres. Beim Austritt aus dem Körper hinterlassen sie riesige Wunden. Doch viele Tiere sterben nicht sofort. Ein getroffenes Tier legt auf seiner Flucht nicht selten noch Strecken von mehreren 100 Metern zurück. Mit nicht sofort tödlichen Schüssen fliehen viele Rehe weite Strecken, bevor sie sterben. Andere flüchten mit zerschossenen Beinen oder mit heraushängenden Eingeweiden, welche Spuren für die Hunde markieren.

Rehe sind auch Hauptnahrung der im Gebiet ansässigen Wölfe, die weniger erbeuten können nach einer Drückjagd.  © Brigitte Sommer

Die Nachsuche – sofern sie überhaupt stattfindet – dauert oft Stunden oder Tage. Viele Tiere werden erst Tage später gefunden, wenn sie irgendwo elendig an der Verwundung verendet sind. Manche Tiere sterben überhaupt nicht an der Schusswunde, sondern an den Folgen, weil sie z.B. mit zerschossenem Kiefer keine Nahrung mehr aufnehmen können.

Im Taunus standen zwei Jäger neben einem sterbenden Wildschwein und taten zunächst nichts, um es zu erlösen. Wie es scheint, ließen sie sogar die Jagdhunde noch hinein beißen.

 

Bei den großen Treib- und Drückjagden, die jetzt wöchentlich im Herbst und Winter stattfinden, werden die Tierfamilien  auseinandergesprengt. Viele Jungtiere verlieren ihre Eltern und sterben in Folge ebenfalls.

Touristen werden regelrecht aus dem Gebiet bei Wanderungen ausgesperrt, aber gleichzeitig ist ab Herbst für Drückjagden freie Bahn?

Wir berichteten bereits hier über das wahre Treiben im Biossphärenreservat. Wanderer haben keine Möglichkeit Jagdfrevel zu entdecken, weil ihnen Wege versperrt bleiben: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/15/bayern-vier-verwaiste-wolfswelpen-im-territorium-von-woelfin-frigga-in-der-hohen-rhoen/

Gleichzeitig sind aber mitten im UNESCO-Weltkulturerbe Drückjagden, bei denen Mensch und Hund praktisch überall herum trampeln dürfen, erlaubt.

 

Quellen:

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/service/newsarchiv/detailseite/revier-und-laenderuebergreifende-jagd-in-der-hochrhoen?fbclid=IwY2xjawGW1ClleHRuA2FlbQIxMQABHXkgVuL8rCGbIle6v4ZcyjZyeaROrpP8lrDBCtw5E7fyQQy0NkkQb8nc5w_aem_txQ7_3UssJSsNtr48ys5uQ

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/projekte-im-bereich-natur/wildtiermanagement/teilprojekt-rotwild#:~:text=Der%20Rothirsch%20gehört%20als%20einziger,Rotwildgebiete%20sind%20rotwildfrei%20zu%20halten.

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/service/newsarchiv/detailseite/strassensperrung-fuer-den-naturschutz-b-278-im-roten-moor-am-8-november-fuer-3-stunden-gesperrt

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/