Mächtig Glück im Unglück hatte der kleine Wolfgang Hollekind. Wahrscheinlich ging der kleine Wolfswelpe bei einem Wechsel der Höhle von Wolfsmutter Frigga verloren. Jetzt wird er in einer Wildtierstation aufgepäppelt.
Zwei Tage hatte das Wolfskind im Territorium der Wölfin Frigga bereits geschrien, bis Finder es zu der privaten Wildtierauffangstation Luisa Ruppert brachten. Sie kümmerte sich dann um die Erstversorgung des Welpen und nannte ihn Wolfgang, bevor es für ihn weiter in eine Tierklinik ging. „Ich vermute, dass der Kleine nach ein paar Tagen wieder sehr geschwächt sein wird. Zwar waren alle Tests bis auf Spulwurmbefall und einen leicht positiven Giardientest, der sich beim Tierarzt nicht bestätigen konnte, negativ, dennoch reichen meiner Erfahrung nach 48 Stunden nicht aus, um so ein dehydriertes Tier wieder in die Wildbahn zu entlassen,“ so Luisa Ruppert. Sie sollte Recht behalten.
Ein Tierarzt hatte den Welpen allerdings für fit genug erachtet, so dass auf Seiten des Landesumweltamtes Bayern versucht wurde, den Welpen wieder mit seinen Eltern zusammen zu führen. Am Mittwoch sei der Welpe mit Futter und Milch in einem Käfig in das Revier der Eltern zurück gesetzt worden und in zirka einem Kilometer Entfernung wäre auch ein Wolf auf einer Wildkamera aufgenommen worden. Allerdings habe weder die Mutter noch der Vater Versuche gestartet, den Welpen abzuholen. Lediglich ein Fuchs sei in der Nacht vorbei getrottet, so dass man sich entschieden habe, den kleinen Wolf wieder in Obhut zu nehmen. Seit gestern Nachmittag sei er in der Nähe des Territoriums auf einer Pflegestelle bis zur endgültigen Unterbringung.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermuten, dass es sich bei der Mutter von Wolfgang um Frigga handelt. GW3092f war als Jungtier zum ersten Mal in Nordhessen aufgetaucht, dann lebte sie einige Zeit im hessischen und bayerischen Spessart und siedelte sich dann in der Rhön zusammen mit dem Wolfsrüden Anton (GW 3222m) an. Dem Wolfspaar schlug in ihrem Gebiet von Anfang an viel Hass entgegen, da es ungeschützte Weidetiere riss. Sogar eine Schießgenehmigung von hessischer und bayerischer Seite gab es auf das Paar. Zum Glück wurde diese durch Gerichte gekippt. Dann verschwand Anton plötzlich und Frigga war mit einem Rüden aus dem benachbarten Rudel Wildflecken unterwegs.
Einige Experten schätzen, dass sich Frigga kurz vor der Ranzzeit von Anton getrennt hat und sich einem neuen Rüden zugewendet hat. Dies ist nicht üblich, da Wölfe sich normalerweise ein Leben lang binden, deshalb fürchten wir von Wolfschutz-Deutschland e. V., dass Anton auch illegal entsorgt worden sein könnte. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung des Kleinen sollen Klarheit über die Herkunft der Eltern geben. Das Paar könnte einen größeren Wurf haben und Wolfgang könnte wegen Unerfahrenheit beim Umzug von einer Höhle verloren gegangen sein. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Die Rhön ist zum einen stark touristisch genutzt, zum anderen wird dem Paar aber auch nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stark illegal nachgestellt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßen es daher sehr, dass hier das Landesumweltamtes wohl in nächster Zeit ein besonderes Auge auf Frigga und ihre Familie haben werden.
Frigga hat ihren Namen von Frau Holle. Nordhessen, wo sie erstmals nachgewiesen wurde, ist als Frau Holleland bekannt. Und Frigga ist einer der Vornamen der Sagengestalt, die früher auch als Muttergöttin verehrt wurde. In diesem Sinne wünschen wir Frigga, die über den selteneren Haloptyp 02 verfügt, jedenfalls viele glückliche Welpenaufzuchten. Dass Wolfgang Hollekind nicht „erlöst“ wurde, sondern ihm geholfen wurde, ist gerade in Deutschland leider ganz und gar nicht selbstverständlich. Sicherlich ist ein Leben in Freiheit einem Leben im Tierpark vorzuziehen, doch auch dieses Wolfskind hat ein Leben verdient. Auch wenn dies eine Wildparkunterbringung erfordern sollte. Seine Rettung ist vor allem auch dem beherzten Tun von Luisa Ruppert zu verdanken.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat ihre Station mit einer Spende unterstützt. Wir geben hier ihre Kontodaten für weitere Spenden bekannt. Wildtierauffangstationen in Deutschland brauchen viele mehr Unterstützung.
Weiterer Bericht über Frigga:
9 Gedanken zu „Bayern: Wolfswelpe in der Rhön gerettet“
Wie herzig, das kleine Kerlchen🥰
Einfach soo zuckersüss.😍 Doch egal wie klein oder groß ein Wolf ist,sie sollen alle leben,denn wir haben soviel Platz.
Alles Gute der Mama und dem Kleinen Schatz.
ich ziehe den Hut vor solchen Menschen wie die Finder und Frau Ruppert, die trotz aller Widerstände das Leben des kleinen Wolfs Welpen gerettet haben. Die Gesellschaft ist viel zu schnell dabei, Tiere, die man erst begrüßt,weil sie in Deutschland nicht mehr vorhanden waren, später abzuschießen, weil sie nicht mehr ins Bild passen ! leben und leben Lassen!
viele von Ihnen werden ohnehin Opfer von Rasern wie auch z.B. der Luchs im Harz!
Ja tolle Menschen und tolle Tiere.
Zum Thema RASER
Rehe , Hasen etc springen direkt in Fahrzeuge auch wenn Sie nicht Rasen und Nachts
keine Chance den auzuweichen.
Katzen wechseln blitzschnell die Laufrichtung wenn man hinter ihnen ausweichen will.
Unmöglich das als Autofahrer zu berechnen.
Hat nix mit Rasen zu tun , sind Tiere und die machen unberechenbare Sachen.
Das man das immer pauschal herunterbrechen muss.
Es ist aber ein Unterschied, ob man ein Tier mit 160 km/h anfährt oder mit 70. Nicht nur fürs Tier, auch das Auto sieht dann anders aus. Fährt man in der Dämmerung 70, kommt man auch an und braucht kein Fernlicht. Fährt man 120 kommt es einem vor, als würden die Tiere plötzlich wie aus dem Nichts auftauchen und vorsichtig Auto springen. Das ist aber leicht nachzurechnen, wer da gerade welche Strecke zurückgelegt hat und wer bei wem plötzlich aufgetaucht ist. Das ist eigentlich ganz gut zu pauschalisieren. Selbst total schnelle Radfahrer haben so gut wie nie Wildunfälle.
Für unsere Wölfe ist der Hochgeschwindigkeitsverkehr der Landbevölkerung die Todesursache Nummer 1, wobei ich die Stadtmenschen, die in die Wirtschaftsregionen zur Arbeit pendeln oder zum Einkauf oder zum Doktor oder die Gören in die besseren Schulen karren und danach wieder raus aufs Land, mit dazuzähle.
Unser Lebensstil und unsere Auffassung von notwendiger Geschwindigkeit – tötlich für Wildtiere.
An diese Mordrate kommen Jäger nicht ran, egal was die abknallen.
Aber unser eigenes todbringendes Verhalten blenden wir gerne aus, darin haben wir es schließlich zur Perfektion gebracht. Schuld haben immer die anderen. Zum Beispiel die Wildtiere 😂
Was verhalten die sich auch so merkwürdig 😂👍🏼 super.
Ich bin in einer der wald- und wildreichsten Gegenden unseres Landes unterwegs und da bin ich immer richtig froh, wenn irgendwelche hirnlosen Idioten hinterm Wildwechselzeichen überholen und dann vor mir die Wildschweine und sich selbst von der Fahrbahn räumen.
Das passt dann schon. 👍🏼
Den nehm Ich. Muss net im kalten Wald schlafen, kann bei mir auf der couch liegen.
Gibt doch noch normale Menschen.
Wie beruhigend. 😊
Schöne Aktion und danke fürs teilen 👍🏼
das freut mich wirklich sehr…alles Gute Süsse❤️😘
Wie wundervoll, dass Wolfgang gerettet werden konnte und nun noch sein ganzes, hoffentlich langes, Leben vor sich hat. 🧡