Bayern: Rhönskandal – Totschießen der falschen Wölfin macht die Verfügung nicht legaler

Gestern wurde bekannt, dass nicht Frigga, sondern eine Wölfin aus dem Rudel Wildflecken in der geheimen Wolfsjagd der Regierung Unterfranken erschossen worden ist. Zudem ist Frigga nicht einmal beim entscheidenden Angriff auf die Schafe involviert gewesen, sondern ihr Partner Griso. Wir freuen uns vorsichtig, dass nicht Frigga betroffen war, aber wir trauern genauso um die Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken. An unserer Strafanzeige ändert der Umstand des Fehlschusses nichts. Im Gegenteil, dies macht die ganze Aktion noch illegaler. Lesen Sie hier unseren Bericht mit neuen Einblicken ins Revier Hohe Rhön.

Als feigen Akt einer Lobby verseuchten Politik bezeichnete die Vorsitzende unseres Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V., Brigitte Sommer, die Tötung der Mutterwölfin Frigga (GW3092f)  von Montag auf Dienstag vergangener Woche in der Langen Rhön in Bayern, in einer Pressemitteilung vom 05. September 2024.  Das perfide Vorgehen, die Abschussverfügung geheim zu halten und zu vollstrecken, ohne die anerkannten Naturschutzverbände hierzu vorab zu informieren, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Klage zu geben, zeige das mangelnde Rechtsverständnis der  Regierung von Unterfranken. Auch der Abschuss eines falschen Wolfs hält unseren Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. nicht davon ab,  über einen Anwalt Strafanzeige gegen die Verantwortlichen und Ausführenden stellen. Es fällt nun lediglich der Passus Muttertier und unversorgte Welpen weg.

Ein bis zweijährige Jungtiere, übernehmen viel Verantwortung als Babysitter, während die Eltern auf der Jagd sind. Diese Jungwölfin bringt ihren jüngeren Geschwistern bei, dass Gras fressen den Magen reinigt. Eine solche Jungwölfin, mit der Kennung GW4174f wurde nun einfach totgeschossen. Sie stammte aus dem Nachbarrevier Wildflecken. © Brigitte Sommer

Wie wenig sich das Regierungspräsidium um rechtliche Belange kümmere, zeige auch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg, dass eine Klage gegen den Abschuss eines Wolfs auch damit begründete, dass vor der Erteilung der Abschussgenehmigung den anerkannten Naturschutzvereinigungen nicht Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt worden sei. Auch in dem jetzigen Fall seien die Umweltverbände nicht informiert worden und hätten somit keine Klagemöglichkeit gehabt,“ hieß es in unserer Pressemitteilung.

Die Bayerische Wolfsverordnung wurde übrigens von einem Gericht gekippt und es gibt aktuell keine Wolfsverordnung.

Dass nun auch noch eine Jungwölfin (GW4174f) vom 26. auf den 27. August totgeschossen wurde, die aus dem Rudel Wildflecken stammte und mit den Rissen in der Langen Rhön gar nichts zu tun  hatte, macht die geheime Abschussverfügung auf keinen Fall legaler. Auch der eigentliche Verantwortliche für den Riss am 26. August war nicht Frigga (GW3092f), sondern ihr Partner Griso (GW3519m).

Dies beunruhigt uns zusätzlich, denn es könnte sein, dass auch Frigga nicht mehr am Leben ist und illegal beseitigt wurde. Die letzten Nachweise von ihr stammen vom 25. Juli. Es könnte sein, dass Griso Schafe angegriffen hat, da er mindestens einen Wolfswelpen alleine versorgen muss und so im Gegensatz zu früher, nun leichte Beute bevorzugt.

 

Die erst gestern aktualisierte Rissliste offenbart den ganzen Skandal, der immer größere Ausmaße annimmt. Statt Frigga wurde eine Jungwölfin aus dem benachbarten Rudel Wildflecken erschossen. Dabei war auch Frigga gar nicht an dem für den Schießbefehl entscheidenden Riss beteiligt gewesen, sondern ihr Partner Griso aus dem Rudel Wildflecken, der bislang völlig unauffällig war und auf den es wegen dieses Risses auf keinen Fall eine Abschussgenehmigung hätte geben dürfen.  Griso ist nicht nur der Partner von Frigga, sondern auch Vater der Welpen. Neben Nuka wurde noch mindestens ein weiterer Welpe nachgewiesen. Die Jungwölfin 4174f aus dem Rudel Wildflecken war überhaupt nicht beteiligt an Rissen im Gebiet. Quelle: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

Der Bayerische Rundfunk schreibt, dass die Schafe, die der Wolf in der Nacht zum 26. August getötet und verletzt hätte, zuvor von einem Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunden gesichert gewesen wären. Wohl aus Angst vor dem „Raubtier“ hätte die Herde von 350 Schafen und 20 Ziegen den Zaun durchbrochen. Erst danach sei es zu den Rissen gekommen.

Diese Erklärung halten wir für nicht glaubwürdig.  Ein einzelner Wolf wird sich kaum an mehrere Herdenschutzhunde heran wagen, die zudem auch noch frei herum laufen, nachdem der Zaun durchbrochen worden ist. Am 3. September fotografierten wir eine Herde Schafe, bei denen ein Schild darauf hinwies, dass sie Herdenschutzhunde bewachen würden. Wir konnten aber keine Herdenschutzhunde sehen.

Wir glauben eher, dass der Zaun mangelhaft und ohne Spannung war und überhaupt keine Herdenschutzhunde dabei gewesen waren und Griso bei den ausgebrochenen Schafen zugeschlagen haben könnte. Bei einer Umfrage im Juli 2024 hatte uns eine Wanderin glaubhaft versichert, dass sie Schafe sogar tagsüber völlig ohne Zaun in der Langen Rhön gesichtet hatte.

Besonders tragisch ist es, dass gutmeinende und gutgläubige Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde kurz vor dem Abschuss auch noch beim Zaunbau geholfen hatten und Nachtwachen übernommen hatten. Wahrscheinlich haben sie genau den Weideiterhaltern geholfen, die die Hilfe nicht zu schätzen wussten und einen Antrag auf Abschuss gestellt haben. Dies ist auch mehrfach bereits in NRW so passiert, dass Wolfsfreunde und Wolfsfreundinnen ausgenutzt und vorgeführt wurden.

Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. auf der Langen Rhön im Territorium der Wölfin GW3092f (Frigga). Diese Wolfslosung wurde am 3. September gefunden. Sie ist nicht frisch und könnte sowohl von der getöteten Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken von Frigga, oder auch vom Vaterwolf Griso stammen, der die Kennung GW3519m aufweist. Von Frigga gibt es seit dem 25. Juli keinen offiziellen Nachweis mehr. © Foto privat.

 

Mit dem Abschuss der Wölfin hätte sich nun auch die artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung der Regierung von Unterfranken vom 1. August 2024 erledigt, schreibt der BR weiter. Das weitere Vorgehen werde aktuell geprüft, so die Regierung. Aktuell dürfen keine weiteren Wölfe in Unterfranken geschossen werden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten es nicht für ausgeschlossen, dass bald die nächste geheim gehaltene Abschussverfügung beschlossen wird. Dabei ist nicht einmal die aktuelle Verfügung veröffentlicht worden. Ein Skandal ohne Gleichen.

 

Lange Rhön

Die Lange Rhön ist ein Hochplateau zwischen Heidelstein und Gangolfsberg. Ihr Gebiet wird von der Hochrhönstraße zerschnitten. Besucher dürfen hier nirgendwo parken. Hobbyjäger überall. Rechts ist gut erkennbar, dass die Flächen nicht von Weidetieren abgegrast werden, sondern hauptsächlich maschinell gemäht werden. Hintergrund auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

 

Viele Besucher des Gebietes stellen sich vor, sie würden hier viele Tiere weiden sehen. Dem ist nicht so. Die Weidetiere müssen regelrecht gesucht werden. Die meisten Flächen zwischen Gangolfsberg und Heidelstein in der Langen Rhön werden maschinell gemäht. © Brigitte Sommer

 

Wanderweg durch die Lange Rhön. Wie hier gut zu sehen ist, sind eben keine Weidetiere weit und breit zu sehen. Die meisten Flächen werden maschinell abgemäht. © Brigitte Sommer

 

Sehr alte Wolfslosung irgendwo im Revier. © Brigitte Sommer

 

Auch hier deutlich zu erkennen, dass maschinell gemäht wird. Weidetiere sind eben nicht essentiell für Flächenfreihaltung.  © Brigitte Sommer

 

Oberhalb von Ginolfs, vom Heidelstein aus gesehen rechts des Basaltsees gelegen, stehen diese Schilder mit Warnhinweisen zu Herdenschutzhunden. Ob es diese Weide war, an der der Jäger ohne Hemmungen einen Wolf erschoss, dazu noch den Falschen, wissen wir nicht. In dem Gebiet ist dies allerdings der einzige Bezirk mit Herdenschutzhunden, den wir am 03. September 2024 gesehen haben. Um die Tiere nicht zu stören, haben wir die Weide mit dem Fernglas nach Herdenschutzhunden abgesucht. Es waren keine zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Hier die Herde, die angeblich durch Herdenschutzhunde beschützt wird, etwas näher. Mit dem Fernglas konnten wir keine Herdenschutzhunde ausmachen. Die Weide liegt an der Nebenstraße nach Ginolfs und dem Basaltsee. Diese zweigt in Höhe Heidelstein von der Hochrhönstraße ab. Ob der Fehlschuss an dieser Weide passiert ist, wissen wir nicht. Wir befinden uns hier auf fast 1.000 Meter Höhe. Im Hintergrund der Blick auf die Bayerische Rhön. © Brigitte Sommer

 

Weide am Heidelstein

 

Hochsitz direkt mit Blick zur Weide. Hier bewachen zwei Esel die Herde. Der Zaun bietet keinen Schutz, da er in Unebenheiten nicht am Boden aufliegt. © Brigitte Sommer

 

Zwei Esel bewachen hier die Weide. Der Zaun hat 90 Zentimeter Höhe und weist an unebenen Stellen Lücken zum Boden auf. © Brigitte Sommer

 

Die unterste Litze eines Netzzaunes hat nie Spannung. Ihre Aufgabe ist es, direkt auf dem Boden aufzuliegen, um so ein Untergraben zu verhindern. Direkt über dieser Litze ist wieder Spannung. Bei Versuchen zu untergraben, erhält Hund oder Wolf einen schmerzhaften Stromschlag, weil die Berührung mit der zweiten Litze nicht verhindert werden kann. Weist aber die unterste Litze eine Lücke, wie hier von mehr als 25 Zentimetern vom Boden her auf, können sich Hunde oder Wölfe darunter durch graben. © Brigitte Sommer

 

Hier der Zaun noch einmal im Film

 

Es geht in dem Video darum, dass Wölfe, wie von der Haterfraktion behauptet, um die Öffentlichkeit von der Sinnlosigkeit von Zäunen  zu überzeugen,  überhaupt nicht springen müssen, weil sie unten durch kommen. Laut deren Argumenten hilft kein höherer, wolfsabweisender Zaun, da Wölfe ja sprungpferdgleich, alles überspringen würden. In Wirklichkeit untergraben sie und es wird ihnen leicht gemacht. Das Untergraben kann aber vermieden werden. Die unterste Litze hat nie Strom, das ist klar, dennoch muss sie am Boden aufliegen, weil die Litze darüber Spannung hat und einen Angreifer, egal ob Hund oder Wolf daran hindert, zu untergraben. Besteht aber eine Lücke von der untersten Litze bis zum Boden von über 20 Zentimetern, so kann Hund oder Wolf unten durch. Sie graben eine noch größere Lücke und gelangen ohne Stromschlag unten durch. Um zu verhindern, dass die untere Litze sich vom Boden abhebt, gibt es Heringe, die in den Boden gesteckt werden und die unterste Litze am Boden halten. Manche Halter, die wirklich schützen wollen, legen auch Steine auf die unterste Litze, damit sie am Boden bleibt. Und bestimmte Halter, die beides nicht machen, stellen sich nach Rissen Krokodilstränen weinend in die Presse, und behaupten, alle Zäune, egal wie hoch, würden „übersprungen“ werden. Leider macht die Lokalpresse mit, sonst würde das Gehetze nie so ausarten können. Kein Redakteur recherchiert hier wirklich vor Ort.

 

Der Basaltsee liegt oberhalb von Ginolfs und wird touristisch stark frequentiert. Er liegt aber auch im Revier von Frigga und Griso. Direkt am See mit großem Parkplatz starten zahlreiche Wanderwege in alle Richtungen. © Brigitte Sommer

 

Im Naturschutzgebiet am Gangolfsberg wüten die Hobbyjäger. In jeder Ecke sind, selbst im Kerngebiet, Hochsitze auszumachen. © Brigitte Sommer

 

Blick vom Gangolfsberg aus in Richtung Bayerische und Thüringer Rhön. Frigga und Griso haben sich ein wunderschönes Gebiet ausgesucht, in dem sie in Ruhe leben könnten, wenn nicht die Agrar und Jagdlobby wäre, die Menschen unentwegt aufhetzen würde. Einer der größten Hetzer ist ein aus Niedersachsen zugezogener Berufsschäfer, der auch den vorigen Antrag auf Abschuss gestellt hatte. © Brigitte Sommer

 

Blick von der Thüringer Hütte. Die Rhön wird auch das Land der offenen Fernen genannt. Sie liegt genau zwischen Bayern, Hessen und Thüringen. © Brigitte Sommer

 

Selbst in der Kernzone des Naturschutzgebietes am Gangolfsberg wüten Harvester und Hobbyjäger. © Brigitte Sommer

 

Nur wenige Meter entfernt vom Buchonien-Rundweg schlugen Harvester tiefe Wunden in den Waldboden. Wie kann das sein, mitten im Naturschutzgebiet? © Brigitte Sommer

 

Seltsame Bretterruine an der Abzweigung vom HW05 Richtung Thüringer Hütte am Gangolfsberg. © Brigitte Sommer

 

An Wegkreuzungen an einer Abzweigung des HW05 in Richtung Thüringer Hütte hängen in der Nähe des Naturlehrpfades an mehreren Wegkreuzungen Wildkameras des Landesumweltministeriums, das übrigens weisungsgebunden ist. Ein Tipp für Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die Sichtungen melden oder Losungen einreichen wollen. © Brigitte Sommer

 

Für unsere Leserinnen und Leser wanderten wir am 3. Sepember einen Teil von 12 Kilometern des Reviers von Frigga und Griso ab. Hier auf dem HW05 am Fuße des Gangolfsberges. Foto privat.

 

Elsbach. © Brigitte Sommer

 

Hass nimmt irritierende Ausmaße an

Jagd die Polizei nun ernsthaft Naturschützer statt Kriminelle? An Tragikomik kaum zu überbieten ist dieser Aufruf auf einer Wolfshassseite in Facebook mit Angabe der Telefonnummer der Polizei. Wir können verstehen, dass es Tierhaltern nicht gefällt, wenn wir mangelhafte Zäune dokumentieren und veröffentlichen, da unsere Fakten ihrer Wolfshetze in die Quere kommen, doch unsere Tätigkeit als Amok zu bezeichnen, klingt völlig irre. Seit mehr als fünf Jahren veröffentlichen wir Weiden ohne Namensnennung der Besitzer, um aufzuzeigen wie es vor Ort wirklich aussieht. Dies ist völlig legal, da Zäune und Weiden keine Persönlichkeitsrechte besitzen. Weder beschädigen, noch verändern wir etwas dabei. Im Gegensatz zu den Jägern, die am liebsten direkt an ihren Hochsitzen parken, ist unser Team gut zu Fuß und hat kein Problem damit, weite Strecken zurück zu legen. Dass wir Hunde im Auto zurück lassen, ist geradezu grotesk und entspringt wohl eher der Realität von Jägern. Sehr oft sieht man mehrere Jagdhunde in ihren Käfigen eingepfercht bei Hitze in den typischen Geländewagen hecheln.

Wir haben gestern eine Anfrage an die Polizei Mellrichstadt gestellt und gefragt, ob sie von dieser Aktion weiß und damit einverstanden ist. Bislang haben wir noch keine Antwort erhalten.

 

Die Seite gibt sich als journalistisches Angebot aus. In Wirklichkeit handelt es sich um eine anonyme Hetzseite, die weder Kontaktdaten noch ein Impressum hat. https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

Hier einige Kommentare unter dem Posting:

Michael H. schreibt:

Euer Grundstück,
Euer Besitz,
Eure Regeln ‼️‼️‼️
Würde ich auch nur
einen von diesen
Zipfelklatschern
erwischen, dann
RAUCHTS‼️‼️‼️
Das ist keine Drohung,
dass ist ein Versprechen
Ju Ge schreibt:
Die gehören genauso eingesperrt wie die klimakleber
Gordon B schreibt:
Genau die richtige Vorgehensweise. Sommer und Co sollen wissen,daß man keine Narrenfreiheit mehr hat.

Veronique S. schreibt:

sehe ich genauso.Da meine Mama spanische Wurzeln hat bin ich mit kurzer Zündschnur geboren,und auch bei Fr.S würde trotz ihres Wetternamens ein kräftiges Gewitter herein brechen.Dann wüsste sie wie es ist zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Annerose J. schreibt:

Wir müssen es endlich schaffen zu verhindern, daß weiterhin Europa-weit tausende verletzter Tiere sich tot schreien, nur weil einige Leute sich ihre Kinderträume von echten Wölfis erfüllen wollen, unter dem Vorwand von Naturschutz.

Tatsächlich gab es bereits mehrere Angriffe auf Brigitte Sommer. Den Jüngsten am 23. Juli 2024. Die Hetzseiten nehmen gerade dies billigend in Kauf. Sie müssen ja auch keine Verantwortung für kriminelle Handlungen der Aufgehetzten übernehmen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Wie lange will die Polizei hier noch zuschauen?

Trauriger Rekord in Deutschland: Nur Fehlschüsse

Dr. Carsten Nowak: „Wir haben es in Deutschland nicht ein einziges Mal geschafft, den Wolf, der Schafe gerissen hat, zu entnehmen,“ so O-Ton Dr. Carsten Nowak. Wolfsexperten seien keine Wolfsfreunde, die sagen würden, man müsse alle Wölfe schützen, nein Experten würden sagen: „Man muss Wölfe töten!“…“es müssen aber idealerweise die Richtigen sein.“

Wenn es aber bislang nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und Schnellabschüsse doch gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern. Sommer: „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn was haben Bauern und Wolfsgegner davon, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind?

Alle Verfahren wurden bislang von Regierungsseite verloren. Zahlen dafür müssen die Steuerzahler, die sich, was die Willkommenskultur von Wölfen betrifft, in der Mehrheit befinden.

 

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/wolf-abschuss-falsches-tier-artenschutz-lux.3DwXRGdzPcnCDpFfzcmz6A?fbclid=IwY2xjawFI7BtleHRuA2FlbQIxMQABHZ89OjGP0nA3B3gy0b8VTDa2_f6nThMnriQHjfwyYnN43fD_AtblfPHV8Q_aem_IjrwzIfxW6O7HCIRbtejBA

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/05/pressemitteilung-illegale-geheime-wolfsjagd-in-der-rhoen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/04/bayern-welpe-nuka-ist-sohn-der-illegal-verfolgten-rhoenwoelfin-frigga/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

https://www.nabu.de/news/2024/04/34858.html#:~:text=Foto%3A%20Heiko%20Anders-,30.,dass%20Wölfe%20wieder%20hier%20leben.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/rhoen-in-unterfranken-falscher-wolf-abgeschossen,UNbkJ8d

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen. Auf keinen Fall dürfen hier bei uns in Deutschland bald Schweizer Zustände herrschen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Pressemitteilung: Illegale, geheime Wolfsjagd in der Rhön

Hierzu gibt es ein Update, 07. September 2024

Bayern: Rhönskandal – Totschießen der falschen Wölfin macht die Verfügung nicht legaler
VON WOLFSSCHUTZ
7. SEPTEMBER 2024

Gestern wurde bekannt, dass nicht Frigga, sondern eine Wölfin aus dem Rudel Wildflecken in der geheimen Wolfsjagd der Regierung Unterfranken erschossen worden ist. Zudem ist Frigga nicht einmal beim entscheidenden Angriff auf die Schafe involviert gewesen, sondern ihr Partner Griso. Wir freuen uns vorsichtig, dass nicht Frigga betroffen war, aber wir trauern genauso um die Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken. An unserer Strafanzeige ändert der Umstand des Fehlschusses nichts. Im Gegenteil, dies macht die ganze Aktion noch illegaler. Lesen Sie hier unseren Bericht mit neuen Einblicken ins Revier Hohe Rhön. – https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/

 

 

P R E S S E M I T T E I L U N G

Illegale, geheime Wolfsjagd in der Rhön

 

Hanau, 5. September 2024

Als feigen Akt einer Lobby verseuchten Politik bezeichnete die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V., Brigitte Sommer, die Tötung der Mutterwölfin Frigga (GW3092f)  von Montag auf Dienstag vergangener Woche in der Langen Rhön in Bayern. Das perfide Vorgehen, die Abschussverfügung geheim zu halten und zu vollstrecken, ohne die anerkannten Naturschutzverbände hierzu vorab zu informieren, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Klage zu geben, zeige das mangelnde Rechtsverständnis der  Regierung von Unterfranken. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. wird über seinen Anwalt Strafanzeige gegen die Verantwortlichen und Ausführenden stellen.

Völlig irrelevant scheint dem Regierungspräsidenten auch das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu sein, wonach selbst eine Herabstufung des Schutzstatus keine Freigabe zur Jagd auf Wölfe wäre. Das EuGH stellte fest, dass der Wolf regional nicht als Art ein­ge­stuft wer­den darf, die ge­jagt wer­den darf, wenn sein Er­hal­tungs­zu­stand auf na­tio­na­ler Ebene un­güns­tig ist.

Wie Sommer erklärt, sei in diesem Urteil nachzulesen, dass Abschussgenehmigungen auch nicht erlaubt seien, wenn kein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist. Sommer: „Wir bezweifeln den ernsten Schaden, da es zwar viele Risse waren, aber wenige Tiere pro Riss. Außerdem haben wir nachgewiesen, dass in vielen Fällen kein ausreichender Schutz vorhanden ist.“ Zudem sind Schafe und Ziegen in der Langen Rhön nicht essentiell wichtig für die Freihaltung von Flächen, da die meisten Flächen dort maschinell gemäht werden.

Der Abschuss des Muttertiers GW3092f (Frigga) zeuge von einer ethischen und moralischen Verrohung. Selbst wenn der Vater und die Welpen noch leben sollten, sei es für ein Elternteil schwierig, die Welpen durch zu bekommen. Der angebliche Nachweis, dass sich das Vatertier Griso (GW3519m) noch im Revier aufhalte, sage nichts darüber aus, ob er sich alleine um die  Nahrungsbeschaffung kümmern könne. Die Folge könnte sein, dass sich der Rüde mehr statt weniger leicht jagender Beute zuwendet.

Völlig abartig sei diese Tötung auch in Bezug auf den Artenschutz und die Artenvielfalt, da die erschossene Wölflin genau wie die Schermbecker Wolfsmutter Gloria, den selteneren Haloptyp 02 besaß. Da es in Deutschland noch zu wenige Wölfe gibt, sei dies auch wichtig für die Gesunderhaltung und eine gesunde Durchmischung der Wolfspopulation.

Wie wenig sich das Regierungspräsidium um rechtliche Belange kümmere, zeige auch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg, dass eine Klage gegen den Abschuss eines Wolfs auch damit begründete, dass vor der Erteilung der Abschussgenehmigung den anerkannten Naturschutzvereinigungen nicht Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt worden sei. Auch in dem jetzigen Fall seien die Umweltverbände nicht informiert worden und hätten somit keine Klagemöglichkeit gehabt.

 

Zusatz: zwei Fotos

Bild 1:

Die meisten Flächen zwischen Gangolfsberg und Heidelstein in der Langen Rhön werden maschinell gemäht.

 

 

Bild 2:

Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. auf der Langen Rhön im ehemaligen Territorium der Wölfin GW3092f (Frigga). Diese Wolfslosung wurde am 3. September gefunden. Sie ist nicht frisch und könnte sowohl von der getöteten Wölfin Frigga, als auch vom Vaterwolf Griso stammen, der die Kennung GW3519m aufweist.

PM als PDF: PM zum Abschuss einer Wölfin in der Langen Rhön

Bayern: Mutterwölfin Frigga per Schießbefehl hingerichtet – Strafanzeige

Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige gegen den Regierungspräsidenten Dr. Eugen Ehmann sowie die ausführenden Personen. Ein weiblicher Wolf ist in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Hohen Rhön „erlegt“ worden, so die dpa.  Die Pressemitteilung darüber, dass es eine Abschussverfügung seit dem ersten August 2024 gab, wurde erst gestern von der Regierung Unterfranken veröffentlicht. Lesen Sie hier in unserem Bericht wie aus Frigga ein Bauernopfer wurde.

Hierzu gibt es ein Update, 07. September 2024

Bayern: Rhönskandal – Totschießen der falschen Wölfin macht die Verfügung nicht legaler
VON WOLFSSCHUTZ
7. SEPTEMBER 2024

Gestern wurde bekannt, dass nicht Frigga, sondern eine Wölfin aus dem Rudel Wildflecken in der geheimen Wolfsjagd der Regierung Unterfranken erschossen worden ist. Zudem ist Frigga nicht einmal beim entscheidenden Angriff auf die Schafe involviert gewesen, sondern ihr Partner Griso. Wir freuen uns vorsichtig, dass nicht Frigga betroffen war, aber wir trauern genauso um die Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken. An unserer Strafanzeige ändert der Umstand des Fehlschusses nichts. Im Gegenteil, dies macht die ganze Aktion noch illegaler. Lesen Sie hier unseren Bericht mit neuen Einblicken ins Revier Hohe Rhön. – https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/

 

Auch im Amtsblatt der Regierung Unterfranken ist nichts über eine Abschussverfügung von Anfang August zu finden. Im Bereich Wolfsnachweise auf der Seite des LfU sind nun Wolfsnachweise von weiteren Welpen und einem erwachsenen männlichen Wolf seit August aufgeführt, aber ohne Kennnummer. Diese Indizien deuten stark darauf hin, dass man einfach vollendete Tatsachen schaffte, ohne die Öffentlichkeit zu informieren und ohne den Umweltverbänden die Möglichkeit der Klage zu geben.

Beispielfoto Wolf.

Vollendete Tatsachen geschaffen

Normalerweise müssen die Umweltverbände bei einer Abschussverfügung informiert werden. Ob BUND und NABU informiert wurden, wissen wir nicht. Bei der  vom Gericht gekippten Abschussverfügung von Hessen hatten die kleineren Verbände „Naturschutzinitiative“ und der „Freundeskreis frei lebender Wölfe“ geklagt. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/

Die Naturschutzinitiative konnten wir bislang nicht erreichen. Ralf Hentschel – erster Vorsitzender des Freundeskreises, gab uns die Auskunft, dass eine Anfrage von Seiten des Freundeskreises, ob eine Abschussverfügung in Planung sei und die bereits Anfang August gestellt worden sei, erst gestern beantwortet worden wäre. Der Freundeskreis würde aktuell eine Klage prüfen. Da wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. noch nicht klagefähig sind, erstatten wir Strafanzeige, denn die Vorgehensweise erachten wir ganz klar als nicht rechtskonform.

Wir sind absolut erschüttert und entsetzt und es ist kaum mit Worten zu beschreiben, was hier vorgefallen ist. Die Verbände scheinen nicht involviert worden zu sein. Es wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um nachzuweisen, dass nur der „schadensstiftende Wolf“ abgeschossen werden dürfte und zudem wurde noch der Elternschutz ignoriert. Der Vater alleine wird die Welpen kaum groß bekommen können. Es wird sich also in Folge mehr statt weniger leichter Beute zugewendet werden. Sollte es sich wider Erwarten nicht um Frigga handeln, so ist die Tat ebenso illegal. Frigga hätte zudem niemals auf einer Weide mit Herdenschutzhunden zugeschlagen.

Rhön als Tourismusgebiet boykottieren

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde könnten nun entscheiden, ob sie Betriebe und die Region noch besuchen und Produkte von Erzeugern von vor Ort kaufen wollen. Die Rhön ist auf Touristen angewiesen.

 

In der Pressemitteilung der Regierung Unterfranken, datiert auf den 30.08.2024 ist folgendes zu lesen:

„Abschuss eines Wolfes in der Bayerischen Rhön

Würzburg (ruf) – In der Nacht vom 25. auf den 26. August 2024 wurden in der Hohen Rhön sechs Schafe getötet und vier verletzt. Nach derzeitiger Kenntnis kann nicht ausgeschlossen werden, dass die durch einen Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde gesicherten Tiere einem Wolfsangriff zum Opfer fielen. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen stehen noch aus.
Aufgrund dieses Ereignisses wurde von einem Bescheid der Regierung von Unterfranken vom 1. August 2024 Gebrauch gemacht, mit dem die Regierung eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme (d.h. Tötung) eines Wolfes erteilt hat. In der auf das jüngste Rissereignis folgenden Nacht wurde in der Hohen Rhön auf der Grundlage dieses Bescheides ein weiblicher Wolf erlegt.
Der Bescheid der Regierung von Unterfranken wurde erlassen, da es im Zeitraum vom 3. Juni 2024 bis 25. Juli 2024 zu einer Reihe von Übergriffen auf durch mit Herdenschutzmaßnahmen gesicherte Weidetiere gekommen war. Die Übergriffe konnten mittels Genanalyse vor allem einer Wölfin mit dem genetischen Kürzel GW3092f zugeordnet werden. Eine Vielzahl weiterer Rissereignisse seit dem 2. August 2023 sind ebenfalls auf diese Wölfin zurückzuführen. Ob es sich bei dem erlegten Tier um die Wölfin GW3092f handelt, wird derzeit mittels Genanalyse geklärt. Ergebnisse hierzu werden im Laufe der nächsten Woche erwartet.“

 

Wir sagen ihren Namen…

…und wir erzählen ihre Geschichte. Eine Geschichte, die für das Schicksal von unzähligen Wölfen seit ihrer Rückkehr nach Deutschland steht. Eine Geschichte von menschlicher Kaltblütigkeit,  Abartigkeit, Missgunst und Gier. Eine Geschichte, die keiner über diese Wölfe erzählen kann, weil sie einfach „verschwanden“.  Die tote Wölfin hieß Frigga. Die Lange Rhön, in der die Meucheltat geschah, war ihr Revier. Sie hat die Kennung GW3092f. Das erste Mal war sie vor zwei Jahren im Werra-Meißner-Kreis in Hessen nachgewiesen worden. Wir nannten sie deshalb Frigga, nach einem überlieferten Vornamen von Frau Holle, da die Gegend auch als „Frau Holle Land“ bezeichnet wird. Woher sie stammte, war unbekannt. Frigga besaß, genau wie die Schermbecker Wolfsmutter Gloria, den selteneren Haloptyp 02. Da es in Deutschland noch zu wenige Wölfe gibt, ist dies auch wichtig in Punkto Gesunderhaltung und eine gesunde Durchmischung der Wolfspopulation. Als Frigga sich weg von ihrer Familie auf ihre gefährliche Reise nach einem eigenen Revier begab, musste sie ein bis zwei Jahre alt gewesen sein. Die meisten Jungwölfe wandern im Alter von zwei Jahren von ihren Familien ab. Von Nordhessen aus zog es sie in den Spessart, ins Grenzgebiet zwischen Hessen und Bayern. Ab 2023 fiel Frigga dort durch Risse an ungeschützten Tieren auf. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

Im Spessart schlug der zierlichen Wölfin ein kaum beschreibbarer Hass entgegen. Doch zunächst sah es so aus, als würde sie sich im größten Mischwaldgebiet Deutschlands niederlassen. Auch ein Wolfsrüde war zur gleichen  Zeit wie Frigga dort unterwegs, doch er „verschwand“ spurlos. Etwas musste auch mit Frigga passiert sein, denn sie zog nach über einem halben Jahr plötzlich weiter in Richtung Osten. Seit ihrem Eintreffen im Spessart waren wir dieser außergewöhnlich schlauen und scheuen Wölfin auf der Spur. Unsere Wolfshündin Liv, die auf ihrer Fährte war, hatte einen großen Respekt vor der kleinen Wölfin. Sie traute sich nie in ihrer Nähe zu markieren. Erst in der Nähe unseres Fahrzeuges erleichterte Liv sich. Wir wiesen nach, dass die Weidetiere, die Frigga riss, nicht geschützt waren. In ihrer Zeit im Spessart wurde sie regelrecht auf Schafe und Ziegen konditioniert, durch unwillige und verbohrte Halter, die glaubten, sich nicht an Vorschriften und Gesetze halten zu müssen, sondern auch dort probierten, sie illegal zu beseitigen. Auch ein Rudel bei Bad Orb „verschwand.“

Wir verloren zunächst Friggas Spur Ende des Jahres, doch dann wurde Frigga in der „Hohen Rhön“ wieder nachgewiesen. Zu ihr hatte sich ein Wolfsrüde gesellt, den wir Anton nannten. Zu der Zeit nahm auch Liv wieder die Spur auf. Was Frigga im Spessart gelernt hatte, setzte sie in der Rhön fort. Sie riss ungeschützte Schafe und Ziegen. Schon damals wollten die Bundesländer Hessen und Bayern nicht nur Frigga, sondern auch ihren Partner Anton erschießen. Weil diese Schießbefehle schon nicht gesetzeskonform waren, wurden sie von Gerichten gekippt. Doch es gab kein Happy End für das Wolfspaar. Bestimmte Kreise in der Rhön, in Thüringen, Hessen und Bayern sorgen seit Jahren dafür, dass sich in der Gegend kein Wolf halten kann. Wir berichteten hier:https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

Eine Ausnahme ist das Rudel Wildflecken, das den Kriminellen entgeht, weil es auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken lebt. Verhaltensweisen, wie man sie nur von der Comorra in Italien kennt, sind in einem Bermudadreieck zwischen Rhön, Spessart, Vogelsberg und westlichem Taunus an der Tagesordnung. Ausgerechnet ein solches Gebiet hatte Frigga nun als ihre neue Heimat erkoren. Es könnte auch ein Paradies für Wölfe sein, wenn es dort nicht Menschen geben würde, die ihre eigenen Gesetze machen und die sich jederzeit im Recht glauben. Alles war stört, wird kaltblütig eliminiert. Dabei sitzt die Agrar- und Jagdlobby auch in Entscheiderpositionen. Auch ein ein bundesweites Netzwerk von Anwälten mischt mit. Wie dreist diese Kreise vorgehen, wird nun auch nach dem Abschuss von Frigga deutlich.

Beispielfoto Wolfspaar. Weitere Infos zur Treue von Wölfen: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/treue-ein-leben-lang-vom-liebesschwur-der-w%C3%B6lfe?fbclid=IwY2xjawE_x0JleHRuA2FlbQIxMQABHRU41kJ6HVFSB_nUtzGvseMNmKiVJ0CCGBVgll-xKwHuPkTFDK5ebpwwAw_aem_RvDloy15avFWf2ZxF29JaA

Kurz vor der Paarungszeit im Spätwinter 2024 „verschwand“ Anton. Da sich Wölfe normalerweise nur ein Mal im Leben binden und nicht den Partner wechseln, musste auch Anton etwas geschehen sein. Während der Paarungszeit stieß dann ein neuer Rüde, Griso aus dem Rudel Wildflecken, zu Frigga. Im Alter von nunmehr drei oder vier Jahren wurde Frigga zum ersten Mal Mutter. Die Geburtshöhle lag zwischen Gangolfsberg und Basaltsee und hier geschah  eine weitere grausame Tat. Die Behörden versuchten das Geschehen herunter zu spielen und auf die Unerfahrenheit des Wolfspaares zu schieben. Ein Wolfswelpe war in großer Not von Spaziergängern gefunden worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/04/bayern-welpe-nuka-ist-sohn-der-illegal-verfolgten-rhoenwoelfin-frigga/

Laut Insidern wurde Nuka keinesfalls bei einem Wechsel des Baus verloren, sondern die kleine Familie wurde weiter illegal verfolgt. Die dpa schreibt, dass der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann (CSU) erst vor wenigen Wochen in einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gefordert hatte, den Schutzstatus für Wölfe abzusenken. Thomas Habermann ist nicht nur Jurist, sondern auch Jäger. Es ist bekannt, wer in der Gegend Hohe Rhön Weidetiere grasen lässt und es ist auch bekannt, wer sein Jagdrevier dort hat.

Aus rechtlichen Gründen können wir keine Anwesen zeigen, aber wir Ausflügler sollten sich einfach mal Anwesen und Fuhrparks der Halter dort in der Gegend anschauen. Teilweise erhalten Betriebe schon von vorne herein EU-Subventionen, von denen ein mittelständisches Unternehmen anderer Branchen nur träumen kann. Dass die Risse, die Frigga verursacht hatte, keinesfalls die Weidetierhaltung in der Rhön gefährden, hatten wir hier dargestellt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Nuka wurde gerettet und lebt nun gut untergebracht bei Tanja Askani in der Lüneburger Heide. Er ist zwar in Sicherheit, doch um welchen Preis? Der Kleine war so in Notlage gewesen, dass er sogar Steine gefressen hatte, hieß es von Tanja Askani. Es ist doch falsch, dass Nuka nicht an der Seite seiner Mutter Frigga lebt und wild und frei durch die Hohe Rhön streift, nicht von ihr im Herbst das Jagen erlernt, zusammen mit seinen Geschwistern spielt und rauft und seine Stärke ausprobiert. Er wird sich nicht in zwei Jahren auf die Reise nach einem eigenen Revier machen können. Dies ist ausdrücklich keine Kritik an Tanja Askani, aber wo ist eine Gesellschaft hingekommen, die Herzchen und Likes im Rahmen von Nuka macht, aber dem Schicksal von dessen frei lebender Mutter scheinbar völlig gleichgültig gegenüber stand? Wieso gab es hier keinen gesellschaftlichen Aufschrei? Wenn diese Kreise dermaßen mit geschützten Tieren umgehen, dann ist es ziemlich sicher, dass sich ein solches Gebaren nicht nur auf diesen Aspekt beschränkt. Anwohner aus dem Spessart, der Rhön und dem Taunus berichten uns über Angst und Einschüchterungen. In welchen Land leben wir eigentlich?

Nukas Geschwister haben nun diese Größe erreicht. © Brigitte Sommer

Achim Heisler, der Partner von Tanja Askani schrieb gestern folgende erschütternde Zeilen:

„Nukas Mutter ist tot.
Warum ist Nukas Mutter tot?
Weil sie erschossen wurde. Weil ihr Abschuss offiziell bewilligt wurde. Weil man keine Lust auf Herdenschutz hatte und hat, nicht nur in Bayern.
Weil die Lobby der Lusttöter und Herdenschutzverweigerer Druck auf Politiker gemacht haben.
Weil Politiker – ach, ich hab keine Lust (mehr), über diese Leute Worte zu verlieren. Diese Leute, die genau wissen was sie tun, wenn sie eine Mutterwölfin zum Abschuss freigeben.
Was ist mit Nukas Geschwistern?
Sie haben seit 3 Tagen und 4 Nächten keine Mutter mehr. Sie warten und warten und warten und warten.
Und warten.
Sie hungern.
Sie werden verhungern.
Oder sie werden getötet. Auch getötet. Vor dem Verhungern.
Das nennen die Leute, die daran beteiligt sind, dann „Erbarmen“. Wirklich…
Lieber Nuka: menschliches Leben ist ein böses Sieb.
Ich hab dich lieb.“

 

Nukas Mutter hat einen Namen, sie heißt Frigga.

Nur Tastaturheldentum?

Wir hatten in den vergangenen Wochen sehr insistierend um Hilfe vor Ort gebeten. Mit wenigen Leuten war es nicht mehr zu schaffen, und es kommt noch hinzu, dass Tierschützer genau den Menschen noch beim Zaunbau geholfen haben, die den Abschuss forderten. Genau wie es auch in NRW der Fall ist.

Welche Seelenqualen die junge Wolfsmutter in den vergangenen Wochen und Monaten ausgestanden haben muss, ist kaum vorstellbar. Jetzt ist sie tot. Ihr Tod wird weder das Leben von Schafen und Ziegen retten, die sowieso früher oder später geschlachtet werden, noch wird er das ohnehin schon recht angenehme Leben vieler Tierhalter tangieren. Ihr Tod wird aber von der Lobby genutzt werden, um weitere Halter aufzuhetzen und Hass in der Gesellschaft zu säen. Schon erscheinen Artikel in den Massenmedien zum ersten „legalen“ Abschuss in der Rhön. Wir sagen nein, dieser Abschuss ist nicht legal und auch nicht menschlich. Gerhard Roths Buchtitel „Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier“, könnte es kaum besser beschreiben.

 

Quellen:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2024/051/index.html

Bericht der dpa: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/wolf-in-der-hohen-rh%C3%B6n-abgeschossen/ar-AA1pIqJL?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=7ac4c745786940d8b7a960ee8baa494b&ei=8&fbclid=IwY2xjawE_nORleHRuA2FlbQIxMQABHUiANnVxCMlN9XQFRAY_OfIIODbhgQ7-hr9g21Plh5n8cqsbs2MbtUS47w_aem_Ssd44VY_vCAlDhN_3Zm2Hw

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen. Auf keinen Fall dürfen hier bei uns in Deutschland bald Schweizer Zustände herrschen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

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Wolfsverordnungsirrsinn in Bayern

Kürzlich scheiterte die Bayerische Wolfsverordnung vor Gericht wegen Formfehlern. Nun legt das Bayerische Umweltministerium die gleiche Verordnung den Verbänden vor. Sie wird mit ziemlicher Sicherheit wieder vor Gericht scheitern. Die Kosten dafür müssen wieder die Steuerzahler tragen. Was soll das?

Darüber, dass die Bayerische Wolfsverordnung nichts als heiße Luft enthielt, berichteten wir bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/27/klage-koennte-soeder-populismus-schnell-den-garaus-machen/

Am 16. Juli landete die Verordnung tatsächlich vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht. Die Verordnung scheiterte auch daran, dass die Verbände überhaupt nicht angehört worden waren. Geklagt hatten der BUND sowie die Einmann-NGO Wildfleck, deren Klage allerdings abgewiesen worden war.

Beispielbild Wolfswelpen.

 

Die kleine Orga Wildfleck hatte sich klare Aussagen zu den Anerkennungsvoraussetzungen für Klagen von nicht anerkannten Verbänden erhofft. Die Aarhus-Konvention sei immer noch nicht umgesetzt und würde auch von den Gerichten blockiert. Der VGH scheue eine Auseinandersetzung mit den Bestimmungen des Aarhus-Übereinkommens.  Natur und Umwelt könnten nur durch eine breite Aktivierung der Zivilgesellschaft geschützt werden. Das deutsche Verbandwesen hätte ausgedient. Aarhus erwähne nicht nur Vereinigungen, sondern Organisationen und Gruppen. Also auch Internetgruppen und die Wildfleck-Einpersonengesellschaft. Hätte Wildfleck Erfolg gehabt, wäre damit auch ein erster Schritt für nicht anerkannte Verbände zu Gerichten offen. Auch für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. wäre dies ein enormer Vorteil.
Seit dem 1. Mai 2023 galt in Bayern die neue Wolfsverordnung, die den Abschuss von Wölfen erleichtern soll. Sie wurde aber nie angewandt. In Bayern gibt es aktuell in zehn Regionen standorttreue Wölfe. Seit Mai gab es laut dem Landesamt für Umwelt nur wenige Risse, die Wölfen zugeordnet wurden: So gibt es bis dato seit Juni sechs durch Wolfsrisse gestorbene Ziegen und Schafe, sowie zehn weitere Verdachtsfälle an Schafen und Ziegen im Landkreis Rhön-Grabfeld im Territorium von Frigga und Griso. 
Wir sind sicher: Hier soll die nächste Abschussverfügung auf Basis der neuen Wolfsverordnung kreiert werden. Allerdings ist schon gar nicht von einem ernsthaften Schaden auszugehen.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/
Eine Ausnahmegenehmigung aus wirtschaftlichen Gründen kann laut Europäischen Gerichtshof nur erteilt werden, wenn sich die Wolfspopulation auf lokaler und nationaler Ebene in einem „günstigen Erhaltungszustand“ befindet. Dies ist in Bayern und auch in Deutschland nicht der Fall.
Dieser Banner vom Bayerischen Bauernverband steht im Landkreis Rhön-Grabfeld.
Warum also dieser neue Vorstoß einer neuen Wolfsverordnung, wenn selbst die alte Wolfsverordnung nie zum Einsatz kam? Unserer Meinung nach dient dies nur dazu, die Bauern und Weidetierhalter weiter gegen Wölfe aufzubringen und ihren den Bären aufzubinden, etwas für sie zu tun. Denn Hass auf einen Beutegreifer, der rein gar nichts für die immer schwerer werdende Überlebenssituation von Kleinbetrieben kann, lenkt hervorragend davon ab, sich mit den tatsächlichen Verursachern der Probleme in der Landwirtschaft zu befassen. Auch der Bauernverband macht kräftig mit bei dem Schüren von Hass und Angst gegen Wölfe. So sind zum Beispiel extra Banner erstellt worden.  Der Verband übt auch massiven Druck auf Behörden aus. Tragen müssen das ganze Theater weiter die Steuerzahler.
Weitere Quelle:

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Rhön: Wölfe keine Gefahr für Weidetierhaltung

„Wir leben nicht in verrückten Zeiten, sondern in einer Zeit mit Verrückten“, lautet ein Spruch, der gerade im Internet kursiert. Er passt auch hervorragend zu den Zuständen in der Rhön. Bestimmte Weidetierhalter überschlagen sich hier mit Hassparolen gegen Wölfe und sie nerven nicht nur Wanderer damit. Auch die Politik scheint langsam überfordert. Lesen Sie hier unseren neuen Faktencheck mit Umfrage um Rhönwölfin Frigga und das Rudel Wildflecken.

Wir haben auch einmal bei der Rhön GmbH nachgefragt. Die Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement besteht seit 15. Dezember 2016. Ihre Aufgabe sei es, den Tourismus in der Urlaubsregion Rhön zu fördern und die dort hergestellten Produkte zu vermarkten, ist auf der Homepage zu lesen.

Beispielfoto Wölfe. ©Brigitte Sommer

Die Destination Rhön erstreckt sich über die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Fulda sowie über Teile der Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis. Die Landkreise sind die Gesellschafter des Unternehmens. Die fünf Landräte bilden die Gesellschafterversammlung. Zudem bringen sich die Wirtschafts- beziehungsweise Kreisförderer der Landkreise in der untergeordneten Steuerungsgruppe ein.

Den Vorsitz der Gesellschafterversammlung hat seit dem Jahr 2023 der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann (CSU). Der Landrat ist selbst Jäger und wurde vom BR dahingehend zitiert, dass er die Abschussgenehmigung auf die Rhönwölfin Frigga als rechtens einschätzen würde. Zitat:  „“Habermann, selbst Jäger, findet die Maßnahme jedoch notwendig. „Wir haben in der Rhön eine einzigartige Kulturlandschaft, geschaffen durch die […] Weidewirtschaft. Dadurch ist der Hotspot der Biodiversität geschaffen worden. […] Durch Wolfsangriffe werden Herden gefährdet, Landwirte denken ans Aufhören mit der Weidewirtschaft, das hätte langfristig gesehen verheerende Folgen für den Biodiversitätshotspot. Deshalb müssen die Wölfe, die Schäden verursachen, auch entnommen werden.““ Die Abschussgenehmigung wurde von Gerichten gekippt. Tatsächlich ist die Schafswirtschaft nach Statistiken rückläufig, dies war aber auch vor dem Eintreffen von Wölfen dort bereits so.

 

Am 4. Juni 2024 kritisierte der Landrat Thomas Hausmann die Hasschilder im Landkreis in einem Artikel in der Saale Zeitung: https://www.fraenkischertag.de/lokales/landkreis-bad-kissingen/umwelt-natur/landrat-thomas-habermann-kritisiert-das-aufstellen-von-wolf-schildern-art-357550
Seit ein paar Jahren ist der Viehbestand -ausgenommen Hühner – in der Rhön rückläufig. Da 2020 Wölfe noch kein Thema waren, kann dies auch nicht an den Wölfen liegen.

Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Bayern erneut weniger Tiere geschlachtet. Das geht aus Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik hervor. Insgesamt 2,67 Millionen geschlachtete Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde bedeuten einen Rückgang um 110.000 Tiere im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die wahren Probleme in der Landwirtschaft sind ganz andere

Schafe

  • Bayern hat zusammen mit Thüringen den Löwenanteil an Schafen: 172 Betriebe beherbergen gut 15.000 Schafe.
  • Die Hessen haben zwar die meisten Betriebe (182), dennoch werden dort nur knapp 4800 Schafe gehalten. Das zeigt: Dort handelt es sich vermehrt um Hobby- und nicht um Haupterwerbsschäfer.
  • Etwas mehr als 11.000 Schafe werden in 61 Betrieben in Thüringen gehalten.

Landwirtschaftliche Tierhaltung gibt es im gesamten UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Der tägliche Weidegang der Tiere hat in den vergangenen Jahren aber deutlich abgenommen. Das sei gerade für die Landschaftspflege ein ernstzunehmendes Problem, denn um Magerrasen und Hutungen zu erhalten, müssen die Tiere auf die Weiden. Eine Entkopplung von Fleischproduktion und Landschaftspflege ist deshalb dringend notwendig. Gleichzeitig müsste die Fleischvermarktung vorangetrieben werden, heißt es auf der Seite des Biosphärenreservats.

Der Grund für den abnehmenden Weidegang sei der immense Arbeitsaufwand, den Schäfer beim Hüten von Schafen, Ziegen und Rindern haben, heißt es weiter auf der Seite des Biosphärenreservats. Dazu kämen hohe Investitionen in Ganzjahresställe und immer mehr fehlende ortsnahe Weideflächen. Weitere Gründe: Neue Baugebiete und Straßen entstünden, immer mehr Weiden würden in Ackerflächen umgewandelt. Gestiegene Preise für Pacht und sinkende Einnahmen mit Fleisch, Milch und Wolle würden nur die Spitze bilden.

Sitz der Rhön GmbH ist im Biosphärenzentrum Rhön Haus der Schwarzen Berge in Oberbach, einem Ortsteil des Marktes Wildflecken im Landkreis Bad Kissingen. Dort betreibt das Unternehmen neben der Tourist-Information auch das RhönCafé und den RhönLaden. Weitere Tourist-Informationen der Rhön GmbH befinden sich im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg, im Kompetenzzentrum Wasserkuppe sowie im Kompetenzzentrum Bad Neustadt. Das Thüringer Kompetenzzentrum befindet sich in Geisa (Wartburgkreis). Mitarbeiter der Rhön GmbH sind auch in der Tourist-Information in Bad Kissingen tätig.

Ende Januar demonstrierten etliche Bauern auf der Wasserkuppe, der höchsten Erhebung in der Rhön, gegen schlechte Bedingungen in der Landwirtschaft.

Für Stefan Schneider, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, war die höchste Kundgebung Deutschlands ein klares Zeichen nach Berlin: „Wir sind mit dem faulen Kompromiss nicht zufrieden. In drei Jahren haben wir immer noch keine Alternative zu Agrardiesel. Wir werden weiter kämpfen, bis die beiden Forderungen komplett vom Tisch sind,“ wurde er von Osthessen-News zitiert. Und weiter: „Wenn ich nach Berlin gucke, zweifle ich manchmal an der Ausbildung der Politiker. Ich habe das Gefühl, die Berliner Blase hat den Bezug zu der arbeitenden Gesellschaft vor allem auf dem Land verloren“, brachte es Karsten Schmal auf den Punkt und erntete dafür Applaus.

Die Probleme, mit denen Landwirte zu kämpfen haben, haben also wenig bis gar nichts mit Wölfen zu tun. Freilich ist es aber für Politiker einfach, den Unmut der Landwirte auf Wölfe zu lenken, statt an den Bedingungen für landwirtschaftliche Betriebe etwas zu verbessern. Dass diese Haltung auch den Tourismus nicht ankurbelt, sondern eher schadet und dabei Einkommensquellen verloren gehen, scheint billigend in Kauf genommen zu werden.

Wolfshass nervt Touristen

Unsere telefonische Anfrage am 30.07.2024, ob sich denn auch Touristen bei der Touristinformation über die wolfsfeindliche Einstellung in vielen Gasthäusern, Pensionen und im Umkreis von landwirtschaftlichen Betrieben beschwert hätten, vereinte die Mitarbeiterin. Direkt sei ihr nichts bekannt. Es kämen öfter einmal Fragen zum Thema wie man sich bei Wolfskontakt oder im Umgang mit Herdenschutzhunden verhalten solle. Ein Aufstellen von Infotafeln zu Wölfen sei nicht geplant, auch kein spezieller Wolfswanderweg. Man lege Wert darauf, sich neutral zum Thema Wolf zu verhalten, wolle aber unseren Vorschlag, auch Wanderern die extra wegen der Wölfe angereist kämen und damit auch der Rhöntourismus gefördert werden würde, auch etwas bieten zu können, zur nächsten Besprechung mit aufnehmen. Ob eine neutrale Einstellung zum Thema Wolf tatsächlich gewährleistet ist, ist nach den Aussagen des Landrates eher fragwürdig.

 

Solche Banner, wie dieser hier vom Bauernverband Bayern sind in allen Ecken des Territoriums der Rhönwölfin Frigga zu finden. Sie sind im Landkreis Grabfeld ebenso zu finden wie auf hessischer Seite bei Ehrenberg. Als Bauern bemerkten, dass wir diesen Banner fotografierten, rannten sie wutschnaubend auf unser Fahrzeug zu und brüllten uns an wie von Sinnen. Später verfolgten sie uns mit ihrem Fahrzeug bis auf einen Parkplatz kurz vor der Schornhecke und versuchten uns an der Weiterfahrt zu hindern. Gleichzeitig tauchten ständig Jägerfahrzeuge hinter uns auf. Man „meldete“ unsere Anwesenheit wohl bestimmten Leuten. Ein solches Verhalten ist mit gesundem Menschenverstand nicht mehr zu erklären. Es ist nicht verboten, Banner zu fotografieren. Im Vordergrund ist auch die typische Umzäunung von Kühen zu sehen. Zwei niedrige Litzen. Auch Wanderer fühlen sich durch diese Banner gestört. Viele bekämen auch einen aggressiven Ton zu spüren, sobald sie eine andere Meinung äußern würden. Anwohner, die nichts gegen Wölfe haben, würden sich eingeschüchtert fühlen.

Hier die Ergebnisse unserer Live-Umfrage vom 28. Juli 2024 auf Wanderwegen zwischen Basaltsee und Thüringer Hütte

Fotos von Personen dürfen wir nicht veröffentlichen, aber die Personen stimmten zu, dass wir ihre Aussagen zitieren dürfen. Die Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ, aber doch so aussagekräftig, dass sich die Behörden eigentlich Gedanken darüber machen sollten. Von zehn Befragten gaben acht an, überhaupt keine Angst vor Wölfen zu haben. Fünf hätten gerne mehr Info über Wölfe, lediglich eine Person gab an Wölfen nicht begegnen zu wollen, einem Wanderer waren die Wölfe egal.

Heiner L. aus Frankfurt am Main: „Meine Frau und ich freuten sich sehr über die Rückkehr der Wölfe und wir hofften, mehr Informationen auf Wanderwegen zu erhalten. Stattdessen begegnen uns ständig diesen Anti-Wolfs-Plakate und auch in Gasthäusern und Pensionen ist die Stimmung der Inhaber teilweise nicht mehr auszuhalten. Wir machen das nächste Mal keinen Urlaub mehr in der Rhön.“

Elke S. aus Haßfurt: „Wir kommen öfter hier in die Rhön, um zu wandern, von Haßfurt aus sind es nur etwa 100 Kilometer. Die Wanderwege sind sehr gut und auch für ältere Menschen gut begehbar, vor allem hier in der Langen Rhön, wo es ziemlich flach ist. Was mich ehrlich gesagt etwas nervt, das sind diese  Schilder, die vor Wölfen warnen. Das schreckt sicherlich Leute davon ab, hier zu wandern. Für mich völlig unverständlich, dass der Tourismusverband das den Bauern erlaubt. Und wer nicht ganz so dumm ist, der weiß auch, dass man seine Nutztiere vor Wölfen schützen kann. Mein Mann und ich haben jedenfalls keine Angst vor Wölfen, die mögen uns sicherlich nicht und reißen aus vor uns.“

Frauke I. aus Schweinfurt: „Die Stimmung hier ist aufgeheizt. Ich fühle mich nicht wohl. Ich möchte hier beim Wandern die Natur erleben und mich auch über die Sichtung von Wildtieren freuen, aber nicht einmal ein Reh ist hier zu sehen. Diese Antiwolfstafeln sind fürchterlich. Sehr schade.“

Andrea S. aus Dieburg: „Ich glaube, den Leuten soll mit den Schildern Angst gemacht werden, dass sie nicht mehr kommen. Aber das bedeutet doch auch weniger Touristen. Ich verstehe das nicht.“

Anna B. aus Fulda: „Ja, mir machen die Schilder Angst, ich will hier keinem Wolf begegnen.“

Horst K. aus Hanau: „Ich wusste nicht, dass hier Wölfe sind, die Schilder sind mir auch aufgefallen. Aber die sind mir egal, ich bin nur ein Tageswanderer und fahre heute wieder nach Hause. Deshalb kann ich nichts dazu sagen, wie die Stimmung in Hotels und Gasthöfen ist. Die Wanderwege sind sehr zu empfehlen.“

Andrea U. aus München: „Wir machen hier eine Woche Wanderurlaub, die Landschaft ist bezaubernd, aber die Menschen hier sind einfach teilweise fanatisch. In unserer Pension gefällt es mir gar nicht, weil die Wirtin ständig gegen Wölfe redet. Wir kommen gerne wieder, aber das nächste Mal frage ich bereits beim Buchen, wie die Einstellung zum Wolf ist. Leider haben wir bisher keinen gesehen. Dafür aber viele Schafe ganz ohne Zaun Richtung Thüringer Hütte.“

Helga P. aus Ebermannstadt: „Wir sind schon die zweite Woche hier in der Gegend und finden es sehr schön hier. Vor Wölfen haben wir überhaupt keine Angst, warum auch? Die mögen uns Menschen nicht, aus gutem Grund. Warum diese Bauern hier diese komischen Schilder aufgehängt haben, die vor den Wölfen warnen, ist meinem Mann und mir völlig unverständlich. Die wollen wohl nicht, dass da zu viel Touristen unterwegs sind.“

Gertrud F. aus Bad Marienberg (Westerwald): „Mein Mann und ich sind zum erste Mal hier in der Rhön und haben uns hier in der Gegend für eine Woche  einquartiert. Uns gefällt es sehr gut. Schön auch, dass es kleinere Wanderwege gibt, da mein Mann nicht mehr so große Strecken laufen kann. Wölfe machen uns keine Angst.

Holger H. aus Berlin: „ Meine Frau und ich machen hier bereits zum dritten Mal Kurzurlaub. Gerade die Lange Rhön ist ein tolles Wandergebiet, das hervorragend beschildert ist. Dass die Leute hier etwas gegen Wölfe haben, verstehen wir aber nicht. Wie gesagt, wir sind das dritte Mal hier und gerade in diesem Jahr hängen hier überall Schilder, die vor dem Wolf warnen. Was das soll, wissen wir nicht. Wir würden uns auf jeden Fall freuen, mal einen Wolf zu sehen, aber die lassen sich natürlich nicht blicken. Irgendwie nerven diese Schilder, schließlich sind Wölfe ja auch Bestandteil unserer Natur, vor Wildschweinen muss man sich dagegen schon in Acht nehmen, aber wir sind bislang immer ohne Blessuren wieder nach Hause gekommen.“

So kommentiert Anwohnerin Heike W. auf unserer FB-Seite: „Die Presse im Landkreis Rhön-Grabfeld ist auf der Seite der Nutztierhalter und hetzt ebenso gegen Wölfe wie der Landrat (lt. Presse selbst Jäger). Neulich gab’s eine Demo in der Kreisstadt gegen den Wolf. Wenn man den Berichten der Presse glauben darf (🤣🤣🤣) haben alle Schutzmaßnahmen ergriffen, die den Wolf verscheuchen. Und trotzdem kommt er über einen einen Meter hohen Zaun und reißt Schafe und Ziegen. Diese Berichte machen mich wütend und traurig. Und die Maßnahmen in der Rhön sind lachhaft. Auch das Auffinden des kleinen Welpen „Nuka“ gibt Rätsel auf.“

Nachricht auf Facebook am 30. Juli 2024 von Kathrin M: „…. schön das sie in der Rhön unterwegs waren. Was ihnen scheinbar nicht bewusst ist, diese wird durch Weidetiere gepflegt. Damit ist viel harte Arbeit verbunden. Unter anderem tägliches Stecken von Weidezäunen. Haben sie schon mal so eine körperliche Arbeit verrichtet? Ich denke nicht. Vielleicht sollten sie mal einen Tag bei einem Schäfer hospitieren. Dann würden sie vielleicht verstehen, wie frustrierend es ist, wenn das alles durch einen Wolf zerstört wird. Keiner will die Wölfe ausrotten, es geht darum, Problemwölfe zu entnehmen. Bei der aktuellen Politik und ihren Ansichten kommt es zum Ende der Weidetierhaltung und die Rhön wird verwildern. Ich hoffe das ist ihnen und den angeblich genervten Wanderern klar.“

Kommentar von Thomas S. in Facebook: „Wir waren vor vier Wochen für Wikiwolf auf einer Schafswacht dort. Anschließend haben wir noch ein paar Tage in der Rhön verbracht. Dämliche Antiwolf-Plakate haben wir mehrere gesehen. Und vor allem viele Weidetiere hinter sehr schlechten Zäunen. Gerade bei Rindern waren oft nur „Zäune “ mit einer einzigen Litze. Das war für uns beim Wandern mit Hunden unangenehm.“

Ein aktueller Blick ins Territorium Hohe Rhön

 

 

Blick auf Ehrenberg-Wüstensachsen auf hessischer Seite. Hier gab es einige Risse. Wie zu erkennen ist, werden die meisten Flächen jedoch maschinell gemäht und es sind keine Schafe im Einsatz. Kuh- und Schafsweiden hatten wir hier bereits dokumentiert. Es hat sich nichts verändert. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/
Naturfreunde kommen dank abwechslungsreicher, gut markierter Wanderwege voll auf ihre Kosten. Wanderweg bei der Schornhecke.
Der Heidelstein ist einer im bayerischen Teil der Rhön gelegener, 926 m hoher Berg, der wie der höchste Berg der bayerischen Rhön, der Kreuzberg, einen 200 m hohen Sendemast beherbergt. Damit ist er von weithin sichtbar und deshalb so markant. Denn im Gegensatz zu anderen Bergen der Rhön setzt er sich nicht so sehr durch seine Form von den umliegenden Erhebungen ab. Die Lage des Heidelsteins ist einfach zu beschreiben, denn er liegt unmittelbar neben der Hochrhönstraße in der Langen Rhön.
Zur Straße hin gut geschützte Schafe mit genug Spannung auf den Litzen, zwischen 8.000 und 2.000 Volt. Unten ist sogar abgemäht, um Spannungsverlust zu vermeiden. Allerdings konnten wir den hinteren Teil nicht beurteilen.

 

Mit beschriftetem Fahrzeug unterwegs zu sein, macht durchaus Sinn, denn so kommt man leicht mit Menschen vor Ort ins Gespräch. Wir haben auch immer Infomaterial und Flyer mit an Bord. Früher wurden wir zwar auch schon von Bauern und Jägern beschimpft, aber seit die Lage im Netz immer mehr eskaliert, bleibt es oft nicht bei Beschimpfungen, sondern es wird zu Nötigungen und tatsächlichen Angriffen übergegangen. Unsere Aktiven haben allerdings nichts zu befürchten, da sie ja neutral unterwegs sind.

 

Die Wanderwege in der Langen Rhön sind sehr gut beschildert und abwechslungsreich. Sie liegen auf einem Hochplateau, so dass auch weniger fitte Wanderer Strecken gut bewältigen können.

 

Auf dem Hochplateau befinden sich abwechslungsreiche Wanderwege.

 

Dies ist tatsächlich ein offizieller Wanderweg

 

Wunderschön: Basaltsee.

 

Blick ins Hochplateau Lange Rhön. Viele Wiesen werden maschinell gemäht.

 

In der Rhön vor Ort unterwegs: Brigitte, Fiona, Volker und Liv.

 

Dieses Video kursiert gerade in Wolfshassergruppen und auf Wolfshasserseiten. Angeblich soll es in der Rhön bei Gersfeld aufgenommen worden sein. Wir haben dieses Video auch zugeschickt bekommen. Es wird in den Hassgruppen zur Zeit exorbitant gegen die Rhönwölfin Frigga und ihren Partner gehetzt. Dieses Video soll angeblich die mangelnde Scheu des Wolfs darstellen. Mit Sicherheit ist dies weder Frigga noch Griso, sondern es dürfte – falls der Ort stimmt – sich um ein Jungtier aus dem benachbarten Rudel Wildflecken handeln. Wölfe wachsen mit Landmaschinen auf, Menschen darin nehmen sie erst spät wahr. Dieser Wolf möchte einfach nur plattgefahrene oder aufgescheuchte Kleintiere als Fastfood mitnehmen, wie es Störche und Füchse auch machen, wenn sie hinter Landmaschinen her marschieren.

 

 

Wölfe können die Weidetierhaltung in der Rhön faktisch gar nicht gefährden

Schafe ohne Zaun auf dem Hochplateau?

Leider hatte Andrea U. (siehe Umfrage oben) kein Foto gemacht, wir konnten ihre Sichtung von Schafen ohne Zaun am Tag unserer Wanderung nicht bestätigen. Allerdings würde dies so die vielen Einzelrisse in der Rissliste und der Verdachtsliste Bayern bestätigen. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

So gibt es bis dato seit Juni sechs durch Wolfsrisse gestorbene Ziegen und Schafe, sowie zehn weitere Verdachtsfälle an Schafen und Ziegen. Die relativ kleine Anzahl bei Rissgeschehen könnte bestätigen, dass teilweise kein Zaun vorhanden war, so dass ein Schaf  ins Visier genommen worden sein könnte, während die anderen fliehen konnten. Der Nachteil von Zäunen ist tatsächlich, dass eine große Anzahl von Tieren getötet wird, weil sie durch den Zaun nicht fliehen können und beim Wolf, solange es sich Tiere weiter bewegen, der Beutereflex ausgelöst wird und dieser Reflex erst beendet werden kann, wenn sich nichts mehr bewegt. 

Auf hessischer Seite gibt es noch vier Risse, wobei der Halter keine Entschädigung bekommt, weil die Tiere nicht geschützt waren.

Vergleicht man die Schäden, die von Wölfen in der Rhön – und hier lebt gerade mal ein Rudel (Wildflecken) sowie Frigga, Griso und evtl. Welpen – gegenüber den Schlacht- und Gesamtzahlen an Schafen und Ziegen, ist es nicht möglich, dass die paar Wölfe tatsächlich die Weidetierhaltung gefährden. Nur wer Fakten weiter ignorieren möchte, glaubt dies noch.

Fakt ist: Die Probleme in der Landwirtschaft liegen ganz woanders.

Touristen und Wanderer, die sich genervt fühlen, sollten sich tatsächlich im Touristikbüro beschweren, so dass die Problematik dort endlich erkannt wird.

 

Weitere Quellen:

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/landwirtschaft-und-fischerei/tierhaltung

https://osthessen-news.de/n11755165/ein-land-mit-schlechter-landwirtschaft-ist-ein-schlechtes-land.html

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Bayern: Welpe Nuka ist Sohn der illegal verfolgten Rhönwölfin Frigga

Große Schlagzeilen machte der Fund eines einsamen Wolfswelpen im bayerischen Teil der Rhön Mitte Juni. Das Wolfskind lebt jetzt in einem Tierpark in Niedersachsen, nachdem eine Rückführung zu seinen Eltern scheiterte. Nun bestätigt das Ergebnis eines DNA-Abstriches an dem Kleinen, dass seine Mutter Frigga (GW3092f) ist. Wer aber ist der Vater? Fakt ist: In der Rhön „verschwinden“ Wölfe.

Frigga und ihr Gefährte Anton (GW3222m) zählten sicherlich zu den am meisten gefährdeten Wölfen in Deutschland. Frigga riss im vergangenen Jahr einige ungeschützte Weidetiere im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts, bevor sie nach Osten in die Rhön abwanderte, auf den Wolfsrüden Anton traf und sich in einem Revier in der Rhön in der Nachbarschaft zum Rudel Wildflecken an der Grenze zwischen Bayern und Hessen niederließ. Es dauerte nicht lange, bis Hessen und Bayern aufgrund massiven Druck von Seiten der Agrarlobby eine Abschussverfügung auf das Paar ausstellte. Gerichte in Bayern und Hessen kassierten diese Verfügung aber, was aber nicht bestimmte Menschen davon abhielt, dass Paar weiter zu verfolgen und Risse durch ungeschützte Weidetiere weiter zu provozieren.

Beispielfoto: Wölfin trägt zusammen mit einem Babysitter einen Welpen in eine andere Höhle. Wurde bei einem solchen Wechsel Nuka verloren?

Kurz vor der Paarungszeit „verschwand“ dann ihr Wolfsrüde Anton. Seiter wurde Anton nach unseren Informationen auch genetisch nicht woanders nachgewiesen, was gegen einen internen Revierkampf spricht. Auch ein Kadaver wurde nicht gefunden. Der Vater des Welpen Nuka ist lauf Angabe des LfU ein Rüde aus dem Rudel Wildflecken mit der Kennung GW3519m. Wir nennen ihn Griso.

Über das, was dazu führte, dass der Welpe Nuka einsam und schreiend von Spaziergängern gefunden worden war, kann nur spekuliert werden. Gibt es noch weitere Welpen? Ging Nuka bei einem Wechsel der Höhlen verloren, weil es für seine Eltern der erste Wurf war und beide unerfahren sind, oder aber stellte man dem nun kleinen Rudel wieder einmal illegal nach? Lebt Frigga noch?  Lebt Griso noch? In der bayerischen Rissliste gibt es Einträge vom 02. Juli mit zwei toten Schafen sowie am 30. Juni mit einer toten Ziege in ihrem Revier. Ein DNA-Ergebnis steht allerdings noch aus. Auf hessischer Seite bei Ehrenberg fehlt auch jede Spur von Frigga in den Listen.

Laut Insidern würden Risse auf bayerischer und hessischer Seite auch gar nicht mehr an die Behörden gemeldet werden, sondern man wolle die Wölfe nach Rissen gleich beseitigen. Die Lage eskaliert also immer weiter. Dazu passt auch ein Vorfall aus dem hessischen Neuenstein im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Nach Rückfrage erhielten wir diese Info:  „Die Begutachtung am 19.6.2024 in Neuenstein musste durch den amtlichen Wolfsberater abgebrochen werden, da dieser bei der Ausübung seiner Tätigkeit durch mehrere Personen vor Ort behindert wurde und ein ordnungsgemäßes Vorgehen nicht möglich war.“

Wir brauchen massiv aktive Unterstützung in der „Langen Rhön“, den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Fulda sowie Bad Kissingen

Wir sind vor Ort aktiv, allerdings brauchen wir weitere Hilfe. Wer dort wohnt, gut zu Fuß ist und sich vorstellen kann, für uns ein Monitoring mitzumachen, bitte dringend melden. Das ist der erste Schritt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Angst vor Angriffen muss niemand haben, denn wir geben keine Identitäten von Aktiven heraus.

Auch Wölfin aus Zella in der Rhön auf Thüringer Seite verschwunden

Im Raum Zella/Rhön im Wartburgkreis wurde laut Umweltministerium seit mehr als einem Jahr die Wölfin nicht mehr nachgewiesen. Damit wird die Gegend offiziell nicht mehr als Wolfsrevier eingestuft.

Ob die Wölfin abgewandert oder möglicherweise tot ist, ist laut Ministerium nicht bekannt, weil sie keinen Sender trägt. Sie war von Ende 2019 bis 2022 vor allem in der Region um Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gesichtet worden. Ursprünglich stammte das Tier aus einem Rudel in Brandenburg. Sie wurde verfolgt, weil sie Mischlingswelpen geboren hatte. Ihre Welpen wurden regelrecht hingerichtet, mit offiziellem Auftrag. Nur Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestierte auf das Schärfste aufgrund dieses Vorgehens.

 

Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/06/19/wolfgang-hollekind-heisst-jetzt-nuka-und-lebt-in-niedersachsen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

https://www.tagesschau.de/inland/regional/thueringen/mdr-keine-spur-der-woelfin-zellarhoen-ist-kein-wolfsrevier-mehr-100.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/16/thueringen-wolfsmischlinge-kaltbluetig-erschossen/

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von gegenseitigen Interessengruppen übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine.
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmen keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.

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Bayern: Wolfswelpe in der Rhön gerettet

Mächtig Glück im Unglück hatte der kleine Wolfgang Hollekind. Wahrscheinlich ging der kleine Wolfswelpe bei einem Wechsel der Höhle von Wolfsmutter Frigga verloren. Jetzt wird er in einer Wildtierstation aufgepäppelt.

Zwei Tage hatte das Wolfskind im Territorium der Wölfin Frigga bereits geschrien, bis Finder es zu der privaten Wildtierauffangstation Luisa Ruppert brachten. Sie kümmerte sich dann um die Erstversorgung des Welpen und nannte ihn Wolfgang, bevor es für ihn weiter in eine Tierklinik ging.  „Ich vermute, dass der Kleine nach ein paar Tagen wieder sehr geschwächt sein wird. Zwar waren alle Tests bis auf Spulwurmbefall und einen leicht positiven Giardientest, der sich beim Tierarzt nicht bestätigen konnte, negativ, dennoch reichen meiner Erfahrung nach 48 Stunden nicht aus, um so ein dehydriertes Tier wieder in die Wildbahn zu entlassen,“ so Luisa Ruppert. Sie sollte Recht behalten.

Wolfgang Hollekind. Foto:Privat.

 

Ein Tierarzt hatte den Welpen allerdings für fit genug erachtet, so dass auf Seiten des Landesumweltamtes Bayern versucht wurde, den Welpen wieder mit seinen Eltern zusammen zu führen. Am Mittwoch sei der Welpe mit Futter und Milch in einem Käfig in das Revier der Eltern zurück gesetzt worden und in zirka einem Kilometer Entfernung wäre auch ein Wolf auf einer Wildkamera aufgenommen worden. Allerdings habe weder die Mutter noch der Vater Versuche gestartet, den Welpen abzuholen. Lediglich ein Fuchs sei in der Nacht vorbei getrottet, so dass man sich entschieden habe, den kleinen Wolf wieder in Obhut zu nehmen. Seit gestern Nachmittag sei er in der Nähe des Territoriums auf einer Pflegestelle bis zur endgültigen Unterbringung.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vermuten, dass es sich bei der Mutter von Wolfgang um Frigga handelt. GW3092f war als Jungtier zum ersten Mal in Nordhessen aufgetaucht, dann lebte sie einige Zeit im hessischen und bayerischen Spessart und siedelte sich dann in der Rhön zusammen mit dem Wolfsrüden Anton (GW 3222m) an. Dem Wolfspaar schlug in ihrem Gebiet von Anfang an viel Hass entgegen, da es ungeschützte Weidetiere riss. Sogar eine Schießgenehmigung von hessischer und bayerischer Seite gab es auf das Paar. Zum Glück wurde diese durch Gerichte gekippt. Dann verschwand Anton plötzlich und Frigga war mit einem Rüden aus dem benachbarten Rudel Wildflecken unterwegs.
Einige Experten schätzen, dass sich Frigga kurz vor der Ranzzeit von Anton getrennt hat und sich einem neuen Rüden zugewendet hat. Dies ist nicht üblich, da Wölfe sich normalerweise ein Leben lang binden,  deshalb fürchten wir von Wolfschutz-Deutschland e. V., dass Anton auch illegal entsorgt worden sein könnte. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchung des Kleinen sollen Klarheit über die Herkunft der Eltern geben. Das Paar könnte einen größeren Wurf haben  und Wolfgang könnte wegen Unerfahrenheit beim Umzug von einer Höhle verloren gegangen sein. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Die Rhön ist zum einen stark touristisch genutzt, zum anderen wird dem Paar aber auch nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. stark illegal nachgestellt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßen es daher sehr, dass hier das Landesumweltamtes wohl in nächster Zeit ein besonderes Auge auf Frigga und ihre Familie haben werden.
Frigga hat ihren Namen von Frau Holle. Nordhessen, wo sie erstmals nachgewiesen wurde, ist als Frau Holleland bekannt. Und Frigga ist einer der Vornamen der Sagengestalt, die früher auch als Muttergöttin verehrt wurde. In diesem Sinne wünschen wir Frigga, die über den selteneren Haloptyp 02 verfügt, jedenfalls viele glückliche Welpenaufzuchten. Dass Wolfgang Hollekind nicht „erlöst“ wurde, sondern ihm geholfen wurde, ist gerade in Deutschland leider ganz und gar nicht selbstverständlich. Sicherlich ist ein Leben in Freiheit einem Leben im Tierpark vorzuziehen, doch auch dieses Wolfskind hat ein Leben verdient. Auch wenn dies eine Wildparkunterbringung erfordern sollte. Seine Rettung ist vor allem auch dem beherzten Tun von Luisa Ruppert zu verdanken.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat ihre Station mit einer Spende unterstützt. Wir geben hier ihre Kontodaten für weitere Spenden bekannt. Wildtierauffangstationen in Deutschland brauchen viele mehr Unterstützung.
Luisa Ruppert
DE09110101015366802363
SOBKDEB2XXX
Solaris
Weiterer Bericht über Frigga:

Schwarz-Rote Koalition in Hessen will Jagd auf Wölfe eröffnen

Wir dachten zuerst an einen Scherz, doch die Regierungskoalition will tatsächlich Jagd auf Wölfe in Hessen machen und damit angeblich die „Gesellschaft befrieden.“ Außerdem zeigen wir wieder unglaubliche Zaundokumentationen in unserem neuen Bericht.

Mit dem Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ sollen nach Angaben der Staatskanzlei „wichtige Vorhaben“ aus dem Koalitionsvertrag auf den Weg gebracht werden. Dazu hätten die elf Minister sowie die Staatskanzlei je einen Baustein für ein gemeinsames Sofort-Programm erarbeitet.  Damit alle Projekte unmittelbar gestartet und mit hoher Priorität realisiert werden, sind dafür im Nachtragshaushalt 2024 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD will hier unter anderem tatsächlich die Jagd auf Wölfe eröffnen.

Zitat aus dem „11 + 1Programm“ der Koalition aus CDU und SPD: „Wir stehen für einen ideologiefreien und realistischen Umgang mit dem Wolf, der die Interessen der Nutztierhalter und der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt. Dafür leiten wir eine Trendwende ein, indem wir eine aktive Bestandsregulierung des Wolfs schaffen und für eine gesellschaftliche Befriedung sorgen. Wir wollen den Wolf jetzt bejagen statt später bereuen. Wir werden den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen und ein umfassendes Maßnahmenpakt schnüren.“

Dies dürfte allerdings keinesfalls mit dem Bundesnaturschutzgesetz und erst Recht nicht mit EU-Recht, ja nicht einmal mit dem Schnellschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vereinbar sein. In Hessen gibt es zudem viel zu wenige Wölfe. Hier ist jedes Tier für die weitere Verbreitung der Wölfe im Bundesland wichtig. Dazu gab es auch schon ein Urteil aus NRW. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Auch, dass mit einem solchen Vorhaben angeblich die Bevölkerung „befriedet“ werden würde, halten wir für ein grottenschlechtes Märchen, denn in Wahrheit ist die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland noch immer für die Anwesenheit der Wölfe, sogar die Landbevölkerung. Lediglich eine kleine Minderheit von Landwirten, die partout ihre Tiere nicht schützen wollen oder von der Agrar- und Jagdlobby aufgehetzt worden sind, machen sich für Abschüsse stark.

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

In Wirklichkeit liegen viele Bedrohungen für konventionelle Bauernhöfe ganz woanders, denn Kunstfleisch steht kurz vor der Zulassung und genau die Firmen, die vorher an Massentierhaltung verdient haben, investieren jetzt in die neue Goldgrube Kunstfleisch.  Das Fleisch soll mit drei D-Druckern gedruckt werden und Betriebe müssen dann zukünftig Lizenzen bezahlen, ähnlich wie es heute schon mit Computerprogrammen üblich ist. Und auch Gemüse soll in Zukunft nicht mehr auf Feldern angebaut werden, sondern auch künstlich. Investoren sind Vermögensverwalter.  Die Landwirtschaft, wie wir sie alle kennen, gerät in Gefahr, abgewickelt zu werden. Zudem dürften viele Betriebe, auch das von der EU beschlossene Renaturierungsgesetz  viele Betriebe in Bedrängnis bringen. Wer sich hier hauptsächlich mit einem Stellvertreterkrieg gegen Wölfe beschäftigt, wird sehr unsanft aufwachen. Freilich ist es den Lobbyisten Recht, wenn Bauern von den wahren Problemen abgelenkt werden.

Gerade auch im Sinne des Renaturierungsgesetzes sind Wolfsabschüsse kontraproduktiv.

Auch die Waffenindustrie – und hier ist nicht nur die Rüstungsindustrie zu nennen – sondern auch die Firmen, die Jäger beliefern, würden von der Jagd auf Wölfe noch mehr Profit erwirtschaften, als ohnehin bereits, denn eine Wolfsjagd im eigenen Land dürfte für viele Jägerinnen und Jäger die Erfüllung eines Traum bedeuten, für den sie sonst teuer ins Ausland reisen müssten. Zudem wird das Mitnehmen von Trophäen immer mehr eingeschränkt oder sogar ganz verboten.

Angeblicher Wolfsriss bei Büdingen:

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Besprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass angeblich im Büdinger Stadtwald Wölfe leben sollen. Wiederholt und seit mindestens drei Jahren hätten Jäger einen Wolf im Büdinger Wald von Constantia Forst und einen in Bindsachsen beobachtet. Im Zeitraum vom 16. März 2022 bis 31. Januar 2024 wurden im Wetteraukreis 30 Hinweise als gesicherte Wolfsnachweise eingestuft. Ein Nachweis davon, ein genetischer Abstrich an einem Wildtierriss vom 13. August 2023, stammt aus dem Bereich Büdingen. Insgesamt konnten drei verschiedene Individuen über die Nachweise festgestellt werden. Der Büdinger Wald ist im Privatbesitz der Constantia Forst GmbH. Aus diesem Wald wurde dem Wolfszentrum von unterschiedlichen Absendern im Dezember 2021 ein Video übermittelt, auf dem ein Wolf zu sehen ist, der durch einen herbstlichen Laubwald läuft. Recherchen ergaben, dass es sich um das Video eines Jagdgastes handelte. Die fragliche Stelle der Aufnahme sei durch einen Wolfsberater aufgesucht und verifiziert worden, war in der FNP zu lesen.

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres soll in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter bei Büdingen gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal mehr Panik zu schüren, auch indem man die Nähe zu einem Waldkindergarten thematisierte. Doch dessen Leiterin Jutta S.  wollte sich nicht an Panikmache und Hetze beteiligen. In der FNP wurde sie folgendermaßen zitiert: „Wir sind relativ unbesorgt. Wir denken, dass der Wolf für uns keine große Gefahr darstellt. Ein in Freiheit lebendes Tier würde einen Teufel tun, sich einer lärmenden Kinderschar zu nähern, sondern eher das Weite suchen. Das Tier hat seine Berechtigung.“

Auch wurde der Wildparkleiter dahin gehend zitiert, dass Spuren auf Wolf hindeuten könnten. Die Zäune rund um das Gehege seien auf Schwachstellen kontrolliert worden, aber man hätte nichts gefunden. Oben seien die Zäune perfekt. Tja, man muss ja auch nicht oben, sondern unten schauen. Alle Zäune rund um die Gehege von Damhirschen, Rothirschen und Mufflons weisen keinen Untergrabschutz auf. Durch einen Bach, der sich durch alle Gehege zieht, kommen Hunde oder auch Wölfe übrigens überall dort hin. Unter der Brücke ist kein Schutzgitter vorhanden und an allen Zäunen  kein Untergrabschutz vorhanden. Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dass kein Schutz vorhanden war.

Links hinter der Brücke ist das Hirschgehege, rechts das Mufflonsgehege zu sehen. An der Seite der Brücke ist ein Durchgang zum Gehege und unter der Brücke an der anderen Seite auch. Hunde oder Wölfe oder andere kleine Beutegreifer haben wir freien Zutritt.

 

Kein Gitter unter der Brücke.

Nirgends Untergrabschutz. Die Höhe der Zäune ist also komplett irrelevant, wenn jeder Beutegreifer unter den Zäunen hindurch kann.

 

Die Liste nennt sich nun nicht mehr „Verdachtsfälle“ sondern Liste der gemeldeten Nutztierschäden. Hier wird bestätigt, dass kein Grundschutz vorhanden war.

 

Nicht Wölfe sind im Büdinger Wald für Wanderer und Kindergartenkinder gefährlich, sondern diese gefährliche Straßenkreuzung, bei der sich der Parkplatz auf der anderen Straßenseite befindet. Wer zum Wildpark oder zum Waldkindergarten will, muss diese Kreuzung erst überqueren. 70 Kilometer sind hier erlaubt, die kurz nach der Kreuzung sogar aufgehoben werden. Pikanterweise gibt es zwischen Wild-Gehege und Kreuzung auch eine Gaststätte, in der Gerichte mit Wildfleisch angeboten werden. Der größte Feind der Gattertiere scheint also der Mensch zu sein.

 

Ungeschützte Schafe bei Biebergemünd im Spessart:

Obwohl in Hessen überall Zäune gefördert werden, scheint wenig Motivation zum Schützen vorhanden zu sein.

 

Diese Schafe standen Anfang Februar nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz auf ihrer Weide bei Biebergemünd. © Brigitte Sommer
Wilddraht, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

In der Gegend gab es bereits mehrere Rissvorfälle, auch ein Goldschakal soll daran beteiligt gewesen sein. © Brigitte Sommer

 

Neuigkeiten aus den Hessischen Wolfsgebieten aus dem Wolfszentrum

  • Bayern weist grenzübergreifendes Territorium „Hohe Rhön“ aus: In der Rhön ist ein Wolfspaar sesshaft geworden. Das Territorium befindet sich sowohl auf bayerischer als auch auf hessischer Seite. Die Verantwortung und damit auch die Berichterstattung zu dem Territorium „Hohe Rhön“ liegt bei Bayern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage des bayerischen Landesamtes für Umwelt unter:   www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
  • Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Dezember: Im Dezember 2023 hat es nachweislich einen Wolfsübergriff auf ein Schaf im Main-Kinzig-Kreis gegeben. Wolfs-DNA konnte in dem Fall nicht gesichert werden, aber das Gesamtbild lässt den Schluss zu, dass eine Beteiligung eines Wolfes mit hinreichender Sicherheit bestätigt werden kann.
  • Vandalismus im Territorium Butzbach: Zum wiederholten Male wurden Kamerafallen, welche durch das WZH für das Wolfsmonitoring im Territorium Butzbach angebracht wurden, beschädigt. Die Kamerafallen wurden zum Teil mit Fäkalien beschmiert und durch Gewalteinwirkung mutwillig und irreparabel zerstört.

 

Fotonachweis bei Wehrheim/Territorium Butzbach. ©HLNUG.

 

Fotonachweis bei Rosbach. © HLNUG

 

Pony ohne Schutz im Territorium Butzbach:

Diese Pony stand am 25. Februar völlig alleine auf einer abgelegenen Wiese im Territorium Butzbach.

 

Zaunsituation hinten.

 

Gerade wurde auch in Brüssel die Herabstufung des Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention verschoben. Grund: es fand sich keine Mehrheit. Ein hoher Kommissionsbeamter der Generaldirektion Umwelt hätte der Brussels Times gesagt, dass die Rückkehr des Wolfes in die EU eine Erfolgsgeschichte sei. Dies bedeute jedoch nicht, dass der Wolf überall einen günstigen Erhaltungszustand erreicht habe. In den kommenden Jahren würden weitere Bewertungen erforderlich sein. Es gebe keine andere Lösung als die Koexistenz.

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern die neue Regierungskoalition in Hessen dazu auf, endlich Politik für die Bürger umzusetzen, und nicht für Lobbyisten.

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

https://www.antenne-mainz.de/aktuell/nachrichten-aus-der-region/wiesbaden/sofort-programm-11-1-fur-hessen-LF15542944

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/eu-parlament-natur-umwelt-schutz-renaturierung-proteste-bauern?fbclid=IwAR1-ysgEfnsBFksSmd1V0OmnyEbjoRxuGNPGLttFwLdeEg0cu3eIN6QK6qA

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/trockene-aeste-riskanter-als-wolf-92833321.html?fbclid=IwAR0nHNqlOdnHpWC3QNLnX9l47OW64jhPi-4WR43r-OJu0MgmhayHBXp8R8w

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/woelfe-gibt-in-region-schon-laenger-92835721.html?fbclid=IwAR1EUcRG9VpXORV7Lpdx3JGMTD2extVxd7Re5vc-i6RuIIdl1DtHr25doQc

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/aktuelles

https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/der-wolf-ist-auch-auf-dem-land-willkommen

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/xxl-laborfleischanlage-13-mio-kg-kunstfleisch-produzieren-594444

https://ak-co.de/vertical-farming-gemueseanbau-von-morgen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/27/eu-verschiebt-entscheidung-ueber-den-schutzstatus-der-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Rhön: Wolfshetze wie im Mittelalter

Wer ist Schuld am Tod von Genius? Wenn ein hoch betagtes Pferd nicht friedlich einschlafend sterben darf, sondern gewaltsam stirbt, ist dies für das Tier schlimm und für die Halter eine emotionale Belastung und eine Tragödie. Keine Frage. Schnell stand allerdings für Halter und Medien fest: Wölfe mussten es gewesen sein und eine unglaubliche Hetzkampagne wurde losgetreten. Das DNA-Ergebnis lautete aber schnell ganz anders.  Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. leisten hier eine Recherche, die eigentlich die Medien hätten erledigen müssen. Lesen sie hier unseren Bericht.

In der Rhön herrscht seit je her ein rauhes Klima. Obwohl das Gebiet gut geeignet für Wölfe ist, fassen sie hier schwer Fuß. Immer wieder verschwanden Wölfe dort. Nun wurde vor kurzem offiziell bestätigt, dass sich das Wolfspaar Frigga und Anton in der Nachbarschaft des Rudels Wildflecken, das hauptsächlich auf einem Truppenübungsplatz lebt,  angesiedelt hat. Auf das Paar gab es bereits eine Abschussverfügung von Bayern und Hessen, die von den Gerichten jedoch schnell kassiert wurden.

Seither werden im Gebiet immer wieder Risse provoziert. Wohl, um die nächste Verfügung zu erlangen. Das Paar ist auch massiv von illegaler Tötung bedroht. Wolfshasser nehmen in sozialen Netzwerken kaum ein Blatt vor den Mund.

Wir recherchierten vor Ort nach und kommen zum Schluss, dass die Besitzer verantwortlich zu machen sind. Denn einem gut geschützten Pferd hätten weder Wolf noch Hund etwas zuleide tun können. Der Presse machen wir den Vorwurf einer einseitigen Berichterstattung.

Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt Kilianshof mit seinen rund 40 Einwohnern am östlichen Fuß des Kreuzbergs. Die Lage des Ortsteils der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld sei besonders ruhig, heißt es auf der Internetseite der Rhöner Walddörfer. Der Ort ist auch besonders beliebt bei Jägern.

 

 

Auszug aus der Rissliste des LfU Bayern. Das Ergebnis lautet eben nicht Wolf. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Wir hatten beim LfU nachgefragt, was genau „Gewalteinwirkung“ bedeuten würde. Es sei nicht etwa Gewalt von einem Menschen ausgehend, wie beispielsweise von einem Pferderipper,  nachgewiesen worden, sondern das Pferd hätte Bisse in die Beine und einen Kehlbiss aufgewiesen.

 

Wildkamera hinter dem toten Pferd

 

Auf einem Foto, das der Bayerische Rundfunk veröffentlichte, ist eine Wildkamera im Hintergrund des toten Pferdes zu erkennen Warum wurden keine Aufnahmen aus dieser Wildkamera veröffentlicht? https://www.br.de/nachrichten/bayern/pferd-in-der-rhoen-von-woelfen-gerissen-labortest-soll-klarheit-schaffen-ergebnis-liegt-nun-vor,U3Usvrm

In einem Bericht des HR sagt die Halterin, dass das tote Tier erst am nächsten Tag gegen Mittag gefunden worden sei. Normalerweise hätten die Wölfe hier aber genug Zeit gehabt, wesentlich mehr von dem Pferd zu fressen, als es auf den Bildern wirkt. Wölfe reißen normalerweise auch den Bauch auf. Hier ist das nicht der Fall. Könnte ein außer Kontrolle geratener Jagdhund des Pferd gerissen haben?

Bei unserer Recherche am zehnten Februar war die Wildkamera nicht mehr an dem Baum befestigt. Siehe links. Im Vordergrund des Fotos sind noch die Abdrücke des Pferdes zu erkennen

 

 

Vorrichtungen für Litzen in zirka einem Meter Höhe lassen erahnen, dass Pferden auf dieser Weide keinen Schutz genossen hatten.

 

Alter und frischer Pferdekot lassen vermuten, dass die Weide länger in Betrieb war.

 

 

Rutschspuren.

 

 

 

Die Weide wurde wohl oft genutzt. Rund um das Waldgebiet stehen auch mehrere Hochsitze.

 

 

 

 

Am Tag unserer Recherche war die Weide nicht eingezäunt.

 

 

Abschüssiges Gelände, dazu rutschiger Boden. Ist dies eine geeignete Weide für ein hoch betagtes Pferd?

Fake News und Panikmache

 

Am dritten Februar behauptete ein Userin in Facebook obiges.

Polizei sah keine Wölfe

Am fünften Februar erreichten wir die Polizei in Bad Neustadt. Wir fragten nach, in wie weit diese Behauptung stimmt. Tatsächlich sei die Polizei von der Halterin und ihrem Vater angerufen worden, bei Eintreffen seien aber keine Wölfe vor Ort gewesen. Die Polizei habe dann kurzfristig die Straße gesperrt, damit die Pferde in den Stall gebracht werden konnten. Also wurden sie unserer Ansicht nach  nicht vor Wölfen, sondern vor dem Straßenverkehr geschützt. Von einem Vorgehen, wie es oben beschrieben wird, kann also gar keine Rede sein.

Warum gibt es keine Handyaufnahmen als Beleg, das das Geschehen untermauern würde?

Fake-News vom Jägerblatt

Mit Fake-News und Tatsachenbehauptungen soll Stimmung gegen die Wölfe gemacht werden. https://www.pirsch.de/news/woelfe-loesen-grossen-polizeieinsatz-mit-strassensperrung-aus-38397

 

Einseitige Berichterstattung

Obwohl noch kein Ergebnis bekannt war, machte auch der HR mit einer einseitigen Reportage mobil gegen die Wölfe. Er ließ nur die Pferdebesitzerin zu Wort kommen, aber keinen Wolfsexperten.

 

Im Bericht sagt die Halterin, dass massenhaft Wolfsspuren in der Gegend gefunden worden seien. Wir fanden am Tag unserer Recherche keine Spuren von Wölfen. Weiter erzählt sie, dass im Nachbarort vorher auch bereits Risse an Schafen stattgefunden hätten. Warum sorgte sie dann nicht für einen besseren Schutz für ihr hochbetagtes Pferd?

 

Die restlichen Pferde waren am Tag unserer Recherche nicht mehr auf der abgelegenen Weide untergebracht, sondern näher am Ort. Doch unter den Litzen können Hunde und Wölfe durch.

 

Hier kommen Hunde oder Wölfe leicht durch.

 

Es gibt inzwischen etliche Fälle von sehr alten Pferden, die entweder tatsächlich durch den Wolf oder durch Hunde ums Leben gekommen sind. In allen Fällen waren die angeblich so geliebten Tiere nur rudimentär oder gar nicht geschützt gewesen. Bekanntester Fall ist das Pony Dolly von Ursula von der Leyen. Auf der Weide, auf der das hoch betagte Pony starb, soll nun plötzlich erneut wieder ein Pferde alleine unter gebracht sein. Es muss in diesen Fällen schon die Frage erlaubt sein, ob man sich einen Abdecker sparen wollte und einen Angriff billigend in Kauf genommen hat.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert, dass Halter von Weidetieren endlich rechtlich belangt werden müssten, wenn ihnen Weidetiervernachlässigung nachgewiesen werden kann.

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/21/jagdhunde-fuer-hohe-risszahlen-verantwortlich/

 

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. alarmiert: Frigga und Anton von illegaler Tötung bedroht

Offiziell ist der Abschuss des Wolfspaares Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222m) vom Tisch, denn gleich zwei Gerichte in Hessen und Bayern hatten ihn verboten. Doch damit ist die Lebensgefahr für die Wölfe in der Rhön nicht vorbei, denn nach wie vor werden die Weidetiere nicht geschützt und weiter Hass gegen die Wölfe geschürt. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage mit vielen weiteren Fakten.

Zu diesem Bericht gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/04/bayern-welpe-nuka-ist-sohn-der-illegal-verfolgten-rhoenwoelfin-frigga/

Anton stammt aus einem Rudel in Sachsen-Anhalt. Wo Frigga herkommt, ist nicht bekannt, nachgewiesen wurde sie zum ersten Mal in Nordhessen. Dass sich Jungwölfe monatelang und hunderte von Kilometern weit auf die Suche nach einem eigenen Revier machen, ist inzwischen gut erforscht. Frigga schien sich zunächst im Spessart niederlassen zu wollen, doch im Spätsommer beschloss sie aus unbekannten Gründen die Gegend um Sinntal zu verlassen und machte sich Richtung Osten auf. Dort traf sie wohl in der Nähe von Wildflecken auf Anton, der ebenfalls ein eigenes Revier suchte.

Beispielfoto Wolfspaar. ©Brigitte Sommer

 

Zwischen Rotem Moor, Wasserkuppe, dem Heidelstein, dem Naturschutzgebiet Lange Rhön haben sie bis nach Bayern hinein ein schönes, wenn auch raues Zuhause gefunden. Doch nicht nur die kalten Herbststürme der Rhön blasen den beiden um die Nase, sie werden auch von Hass verfolgt. Ihnen droht jetzt noch immer die illegale Beseitigung.

Mit dem dritten Teil unserer Reportagereihe über die beiden zeigen wir nun den Rest des Gebietes. Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde finden in allen drei Reportagen (die beiden anderen unten verlinkt) gute Hinweise für Wanderungen und Spaziergänge, die das Paar schützen können.

In der Rhön werden Schafe und Ziegen traditionell zum Freihalten von Flächen gehalten. In der Rhön ist weniger Wald mit großen offenen Flächen gewollt. Schäfereien erhalten in Hessen sowohl Beträge für das Beweiden der Flächen von den Trägern der Gebiete, wie z. B. auch Umweltorgas oder Gemeinden, als auch Weidetierprämien. Auch das Zaunmaterial wird in Hessen bezahlt. Für Fleisch und Wollprodukte aus der Rhön wird viel Werbung gemacht. Die Gegend ist touristisch beliebt und könnte sicherlich durch sanften Wolfstourismus noch dazu gewinnen.

Auch hier ist das Grundproblem, wie in ganz Deutschland, dass es die Möglichkeit gibt, einen Abschuss eines Wolfes nach Rissen als Problemlösung anzusehen. Solange Wolfsabschüsse eben als Problemlösung angeboten werden, solange wird es auch böswillige Weidetierhalter geben, die Risse provozieren, um Wolfsabschussgenehmigungen zu erhalten. Erst Null Wolfsabschüsse motivieren unserer Meinung nach wirklich zum Schutz der Weidetiere.

 

Weide bei Ehrenberg. Das Tor ist nur einen Meter hoch und es bietet keinen Untergrabschutz © Brigitte Sommer

 

 

Kein Untergrabschutz. Wildzaun abhebbar. © Brigitte Sommer

 

Problemzaun noch einmal im Film

 

 

Morddrohungen und Cybermobbing an der Tagesordnung

Diesen Kommentar fanden wir in FB unter der Veröffentlichung des Zaunbeispiels oben. Während Jägern und Bauern stets wegen weitaus geringeren verbalen Angriffen eine Bühne in Lokal- und Masssenmedien gegeben wird, scheinen sich Zeitungen und auch Behörden kaum für echte Cyberkriminalität zu interessieren. Die Halter, die sich weigern zu schützen, nehmen sich selbst ganz offensichtlich in der Opferrolle wahr.

 

 

 

Die Weide von der Seite betrachtet. Das Tor ist im Hintergrund zu sehen. Außen Stacheldraht, innen Litzen unter Spannung.

 

Durchschlupfmöglichkeit. © Brigitte Sommer

 

 

Hier können Hunde und Wölfe zwischen der unter Spannung stehenden Litze und den Stacheldraht durch.

 

Auch dieser Zaun noch einmal im Film

 

 

Weitere Weide bei Ehrenberg

 

Standartnetz in Höhe von 90 Zentimetern. © Brigitte Sommer – Andere Bundesländer empfehlen in Wolfsgebieten nicht ohne Grund wolfsabweisende Netze in Höhe von 1,10 Metern.

 

 

Auf dem Zaun war zwar eine Spannung von 6000 Volt, doch der Zaun ist hier nur 82 Zentimeter hoch, weil nicht straff aufgestellt. Fällt hier der Strom aus, können sowohl die Schafe heraus, als auch Hunde oder Wölfe hinein. ©Brigitte Sommer

 

 

Ehrenberg in der Rhön auf der hessischen Seite des Reviers. Wie auf dem Foto zu sehen ist, kann von einer dichten Besiedelung, in die angeblich keine Wölfe hinein passen, überhaupt keine Rede sein. Der Blick geht Richtung bayerische Rhön. ©Brigitte Sommer

 

 

Vom Parkplatz am Roten Moor aus kann man zahlreiche Wandertouren ins Gebiet unternehmen. ©Lara S.

 

 

Der Heidelstein liegt wischen Bischofsheim und Wüstensachsen in den Landkreisen Fulda (Hessen) und Rhön-Grabfeld (Bayern), Höhe: 925,7 m ü. NN Naturraum: Lange Rhön.

 

 

Wolfshundemix Liv auf Schnüffelspur. Hier zeigt sie Brigitte Sommer eine Wolfslosung an. Es ist übrigens verkehrt, Wolfslosungen einzusammeln und mitzunehmen, denn Wölfe grenzen damit ihr Revier ab. Für durchziehende Wölfe ist dies eine Botschaft, dass das Revier besetzt ist. Ein Wolfshassernetzwerk sammelte in einigen Gebieten in Hessen alle Losungen ein und sendete sie zum HLNUG, um nachzuweisen, dass es „zu viele“ Wölfe geben würde. Tatsächlich lockt man mit dieser Methode eher mehr als weniger Wölfe an, denn durchwandernde Wölfe können die Botschaft nicht mehr „lesen“, wenn sie nicht mehr vorhanden ist. Es besteht also die Gefahr von mehr, statt weniger Rissen. Hat man seinem Heimatrudel erst mal beigebracht, dass Weidetiere keine Nahrung sind, verteidigen diese das Gebiet nämlich auch gegen Durchzügler. ©Lara S.

 

Wurde das Wolfspaar bereits illegal beseitigt?

 

Ausriss aus der Nachweisliste des LfU Bayern. Auffällig ist es, dass nach dem Gerichtsentscheid zum Verbot der Schießgenehmigung lediglich ein Video aus dem Gebiet aufgeführt ist. Dies kann zwar daran liegen, dass die meisten Weidetiere inzwischen eingestallt sind, könnte aber auch darauf hindeuten, dass das Paar illegal beseitigt worden ist. Im Schießgebiet wurde ein Welpe des Rudels Wildflecken überfahren. Dies ist auch der Nachweise dafür, dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen, dass auch das Rudel Wildflecken durch die Schießgenehmigungen gefährdet war.

 

Ausriss Wolfsnachweise HLNUG. Hier ist der letzte offizielle Nachweis am 01.11.23, unter Verdachtsfällen ist noch ein Riss am 11.11.23 aufgeführt. (gesonderte Liste)

 

Berufsschäfer in Bayern hetzte bereits im Jahr 2018 gegen Wölfe in der Rhön

Julian S. von der Weidegemeinschaft aus G. (Lkr. Rhön-Grabfeld) war bereits im Jahr 2018 über aktuelle Nachrichten über Wölfe genervt und wollte sie wohl tot sehen. Nachdem das Landratsamt in Bad Neustadt die vermutlich erste Wolfssichtung in der Rhön vermeldet und gleich das entsprechende Foto einer Wildkamera veröffentlicht hatte,  polterte S. in einer Lokalzeitung los.  Das Auftauchen eines Wolfes sei für S. aber keine Sensation, sondern ein Ärgernis. Zitat: „Bei diesem Thema sind wir immer die Gearschten“, lautet der deftige Kommentar des Schäfers, der mit bis zu 1400 Tieren auf den Hochlagen der Rhön unterwegs ist. Seine Gründe: Hohe Kosten für Schutzmaßnahmen, zu geringe Schadensersatzzahlungen und hoher bürokratischer Aufwand. Entsprechende Erfahrungen habe seine Familie in der Lüneburger Heide gemacht. Von Seiten der Politik fordert er daher klare Maßnahmen zur Eindämmung des Wolfes. 2018 war weder der Wolf in Hessen, noch in Bayern überhaupt ein großes Thema.

Kein Wolf dort bislang dauerhaft – Hass wie im Mittelalter

Damals war von dem Wolfspaar Frigga und Anton noch gar keine Rede, aber es ist auffällig, dass sich in dem Gebiet, obwohl sehr wolfsgeeignet, bislang kein einziges Tier wirklich dauerhaft ansiedeln konnte. Laut einem bayerischen Redakteur eines Radiosenders sei S. einer der Antragsteller auf Abschuss gewesen. So wolle S. auch erneut einen Antrag auf Abschuss stellen, sollten weitere Risse folgen. Nach dem Verbot des Abschusses von Gerichten in Hessen und Bayern zeigte sich der Berufsschäfer in einem Agrarblatt „fassungslos“ über die Entscheidung. Noch viel deftiger geht es in einem Video auf einem Wolfshasserkanal zur Sache. Das Video auf Youtube ist untertitelt mit: „Er und seine Rhönschafe mussten schon fünf Übergriffe ertragen und es werden seine Zäune regelmäßig überwunden.“ Auf den eingespielten Videos ist keine „Überwindung der Zäune zu sehen, sondern es ist ein Wolf zu sehen, der sich nachts innerhalb einer eingezäunten Weide befindet. Nicht zu sehen ist, ob überhaupt Spannung auf dem Netz um die Weide herum war.

 

Stürmische Zeiten für Wölfe

 

Impressionen vom Heidelstein in fast 1000 Meter Höhe in der Rhön. Es war heute derart stürmisch, dass kein Ton zu hören ist. Deshalb der Ton als Text hier: 😉 Vom Heidelstein aus blickt man in einen Großteil des Reviers des Wolfspaares Frigga und Anton auf hessischer Seite bis zur Wasserkuppe und bayerischer Seite bis nach Bischofsheim und Ginolf und über das rote Moor. Die beiden haben sich ein fantastisches Gebiet heraus gesucht und es bleibt zu hoffen, dass der Hass sie jetzt nachdem zwei Gerichte den Abschuss verboten haben, die beiden nicht weiter verfolgt.

 

 

 

Wanderkarte auf dem Heidelstein ©Brigitte Sommer

 

 

Blick vom Heidelstein auf die Wasserkuppe, dem höchsten Berg in der Rhön. Die Wasserkuppe ist mit 950 Metern Höhe der höchste Berg der Rhön und zugleich die höchste Erhebung in Hessen. Sie liegt im Landkreis Fulda mit Gipfellage im Gebiet von Gersfeld. Auf dem Berg, der überregional als „Wiege des Segelflugs“ bekannt ist, entspringt die Fulda; weitere 30 Bäche haben hier ihren Ursprung. ©Brigitte Sommer

 

 

Liv auf der Suche nach Mäusen. Im Hintergrund ist der Blick bis aufs hessische Kegelspiel an diesem stürmischen Tag möglich. ©Brigitte Sommer

 

Weide bei Ginolfs

 

Ginolfs auf der bayerischen Seite der Rhön.

 

 

 

Genug Spannung auf dem Zaun, aber nicht straff gespannt. ©Brigitte Sommer

 

Wolfsabweisendes Netz von 1,20 Metern. © Brigitte Sommer

 

 

Schief und nicht straff gespannt.

 

 

Fast alles verboten, nur die Hobbyjagd nicht. Für dieses Gebiet galt auch die Schießgenehmigung auf Frigga und Anton.

 

 

Blick nach Bayern. © Brigitte Sommer

 

 

Märchenhafte Abendstimmung. © Brigitte Sommer.

 

 

Wandernde Jungwölfe auf der Suche nach einem Territorium leben gefährlich. Sie wandern zum Teil tausende Kilometer weit, um ein geeignetes Revier zu finden. Neben illegalen Nachstellungen stellen auch andere Wölfe, die bereits Reviere besetzen, eine Gefahr dar. Am gefährlichsten ist aber der Straßenverkehr. © Lara S.

 

 

Auf der Karte vom HLNUG lässt sich der Weg von Frigga vom Spessart in die Rhön gut verfolgen Im Landkreis Bad Kissingen, wozu auch die Umgebung von Wildflecken zählt, muss sie dann auf Anton getroffen sein, der aus Sachsen-Anhalt stammt. Aus welchem Rudel Frigga ursprünglich stammt, weiß man nicht. Das erste Mal nachgewiesen wurde sie im Frau Holle Land Nordhessen. Das Revier ist noch nicht offiziell bestätigt, aber wir glauben, dass sich Frigga und Anton in der Rhön niederlassen werden, wenn man sie lässt. ©Kartenausschnitt HLNUG.

 

Jahresbericht Wolf veröffentlicht

Seit wann leben wieder Wölfe in Hessen und wie hat sich das Vorkommen über die letzten Jahre entwickelt? Wie viele Wolfsübergriffe auf Nutztiere haben bisher stattgefunden und wie hoch war die Summe, die für die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen durch das Land Hessen ausgezahlt worden ist?

Diese und weitere Fragen beantwortet der Jahresbericht „Wolf in Hessen“, welcher im Oktober erstmalig vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie veröffentlicht wurde. Der Bericht bündelt alle wesentlichen Informationen und Ergebnisse, der unterschiedlichen Behörden, die am hessischen Wolfsmanagement beteiligt sind. Damit gibt er einen Gesamtüberblick über die Bereiche Wolfsmonitoring, Herdenschutz, Förderung, Schadensmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. Im Fokus der Betrachtung steht dabei das abgeschlossene Monitoringjahr 2022/2023 sowie das Kalenderjahr 2022.

Kaum Risse, aber große Hetze gegen Wölfe

In diesem Jahr, 2023, haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. in der Rissliste Hessen 40 Übergriffe auf Nutztiere bis heute gezählt.

Zahlen Vorjahre HLNUG

Im Jahr 2022 wurden in Hessen 20 Nutztiere nachweislich durch Wolfsübergriffe getötet. Sechs Tiere gelten als vermisst. Die 11 Übergriffe ereigneten sich in den Landkreisen Vogelsberg, Schwalm-Eder, Fulda, Hochtaunus, Hersfeld-Rotenburg, Wetterau und Lahn-Dill. Bei fünf Übergriffen konnten mittels Genotypisierung der DNA-Proben auch die Individuen festgestellt werden, welche die Übergriffe verursacht haben. So ist jeweils ein Übergriff auf die Fähe GW2812f und die beiden Rüden GW2554m und GW3090m sowie zwei Übergriffe auf die Fähe GW2479f zurückzuführen.

Im Jahr 2021 wurden fünf Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere nachgewiesen. Jeweils ein Übergriff ist auf die Fähe GW1142f sowie den Rüden GW1832m zurückzuführen. Ein Übergriff wurde durch die in Nordhessen sesshafte Stölzinger Wölfin GW1409f verübt. Bei zwei Fällen war keine Individualisierung der DNA-Proben möglich. Die Nutztierschäden wurden in den vier Landkreisen Odenwald, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner nachgewiesen.

Ein Jahr zuvor, im Jahr 2020, haben nachweislich sieben Wolfsübergriffe auf Nutztiere stattgefunden. Bei sechs davon konnte die DNA der Fähe GW1409f nachgewiesen werden. In einem Fall war die Ggenotypisierung der DNA-Probe nicht möglich. Vier Übergriffe ereigneten sich im Werra-Meißner-Kreis, zwei im Kreis Hersfeld-Rotenburg und einer im Kreis Bergstraße.

Im Jahr 2019 wurden zwölf Wolfsübergriffe auf Nutztiere dokumentiert. Im Rahmen der Genotypisierung der genommenen DNA-Proben konnten sieben verschiedene Individuen bestimmt werden. Vier der zwölf Übergriffe sind auf die Fähe GW1409f zurückzuführen. Die Übergriffe ereigneten sich in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Fulda, Kassel, Vogelsberg, Schwalm-Eder sowie Werra-Meißner.

Im Jahr 2018 wurde kein Nutztierschaden dokumentiert, der nachweislich von einem Wolf verübt worden ist. 2017 wurden nachweislich drei Wolfsübergriffe auf Nutztiere im Odenwald notiert.

Insgesamt wurden seit 2017 in Hessen 106 Nutztiere durch Wolfsübergriffe geschädigt. Dabei handelt es sich zu 93% um Schafe und Ziegen und zu 7% um Rinderkälber.

 

Ferner gibt es sogar Billigkeitsleistungen für tote Pferde, ohne dass eine sichere Zäunung nachgewiesen werden muss. Für uns nicht das richtige Signal. Auch zeigt sich im Bericht, dass auch in Hessen wohl Fördermittel gar nicht abgerufen worden sind.

 

Jahresbericht Wolf: https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/Arten_melden/wolf/2023/HLNUG_Wolf_Jahresbericht_231027.pdf

 

 

Weitere Berichte über das Gebiet von Frigga und Anton: Hier Teil 1 und 2 aus dem Gebiet mit Einblicken in Landschaft und Zaunrealitäten.

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/31/nach-bayern-will-nun-auch-hessen-das-wolfspaar-frigga-und-anton-totschiessen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/bayern-kein-weidetierschutz-trotzdem-wolfsabschuss-elf-woelfe-in-gefahr/

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.infranken.de/lk/bad-kissingen/nur_saalezeitung/wolf-in-der-rhoen-gesichtet-das-sagen-experten-art-3374343

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/franken/tierschuetzer-verhindern-abschuss-woelfen-schaefer-fassungslos-574679

https://www.youtube.com/watch?v=68l_1F3jxR0

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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So könnt Ihr uns aktiv helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.