21.01.19 – Der Wolf ist aus guten und bestens bekannten Gründen in Deutschland und Europa streng geschützt. Doch ist er in der Realität wirklich gut und ausreichend vor Mensch und dessen bedrohlicher Technik geschützt? Eher nicht. Die Durchsetzung seines Schutzes bleibt alles Andere als einfach. Es sind eben nicht nur die maßlose Gier und der egoistische Alleinanspruch des Menschen auf Lebensräume und Naturressourcen, die Menschen dem Wolf unmittelbar nach seinem Leben trachten lassen und so das Überleben der Art bedrohen. Auch viele mittelbare Gefahren in dieser heute anthropogen fast vollständig überprägten Welt bedrohen Wölfe und andere Wildtiere. So wurden 2018 laut DBBW in Deutschland 78 Wölfe tot aufgefunden, von denen 65 Tiere durch Verkehrsunfälle ums Leben kamen. Deutschland, mit rund 193 km/100 km2 (www.welt-in-zahlen.de) eines der weltweit am dichtesten durch Straßen zerschnittenen Länder, stellt somit ein tödliches Risiko für Wölfe und andere Wildtiere dar. In Anbetracht des aus ökologischer Sicht unverantwortlich weiter forcierten Straßenausbaus in diesem Lande bleiben die Verkehrswege eine echte Herausforderung für den Wolfsschutz. Alleine in den ersten Tagen diesen Jahres starben laut DBBW bereits vier Wölfe auf deutschen Straßen. Dabei das erste Verkehrsopfer diesen Jahres, eine noch junge Wölfin, die am 02.01.2019 beim Überqueren der A10 nahe der AS Glindow im Landkreis Potsdam-Mittelmark (PM) von einem Fahrzeug erfasst, über mehr als hundert Meter mitgeschleift und letztlich nur noch tot geborgen wurde. Ein grausamer und sinnloser Tod, der durch mehr Grünbrücken und sorgfältigere Kontrollen der Wildzäune entlang der Autobahn hätte verhindert werden können. Eine ruhige Waldwegbrücke über die Autobahn lag nur wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt und hätte dem Tier das noch junge Leben retten können, wäre der Wildschutzzaun intakt gewesen. Leider war das nicht der Fall. Auf meinen Hinweis beim zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen, den Zaun im Unfallbereich auf Undichtheiten zu überprüfen, wurde mir prompt mitgeteilt, dass der Zaun unbeschädigt sei. Dies schien mir wenig plausibel, denn wie sonst als durch eine Zaunlücke hätte die junge Wölfin auf die Autobahn gelangen können. So kontrollierte ich in diesem meinem „Heimrevier“ selbst und stellte nahe der Unfallstelle deutliche Schäden und Mängel am Wildschutzzaun fest. Festgestellte Schäden hätten einen Wolf den Zaun ohne Probleme überwinden lassen und haben es wohl auch. Fotografiert, mit GPS lokalisiert und z.T. provisorisch repariert, meldete ich die Schäden dem Landesbetrieb Straßenwesen. Dort mit überraschter Verwunderung aufgenommen, wurde mir vom verantwortlichen Mitarbeiter die erneute Kontrolle des Zaunes im betroffenen Bereich zugesagt. Auf Reparatur hoffend, werde ich den Zaun in Kürze erneut überprüfen. Meine Schlussfolgerung zur Sache: Auch diese Form von ehrenamtlichen (Zaun)Schutzpatrouillen in der Landschaft sind ein wichtiger und aktiver Beitrag zum praktischen Wolfsschutz sowie zum Schutz aller Wildtiere und auch von Mensch und Sachwerten. Nachahmung und Mitwirken auch an dieser „Front“ des Wolfsschutzes sind somit unbedingt und überall im Land erwünscht! Zum Schutz von Leben und Gemeininteressen brauchen Politik, Behörden und Ämter ohne Zweifel die direkte Kontrolle durch den Bürger! (Dr. Hans-Holger Liste)
10 Gedanken zu „Hier kann jede/r helfen: Wölfe schützen durch Wildzaunkontrolle“
BRD Autoland, hoffentlich hat das bald mal ein Ende.
Ein Geschschwindigkeitslimit, wie in anderen Ländern auch ist längst überfäälig.
Mehr für die Wildtiere tun wäre zweites Gebot!!!
Ich lebe im münsterland, leider haben sich in unseren Wäldern noch keine Wölfe angesiedelt, sollte das aber mal der Fall sein, werde ich helfen sie auch hier zu schützen… Der Mensch muss endlich kapieren das er nicht das Recht hat zu entscheiden wer leben darf und wer nicht… Der Wolf muss bleiben dazu hat er alles recht der Welt!!
Bei uns im münsterland haben sich die Wölfe leider noch nicht angesiedelt, aber wenn sie es tun werde ich helfen sie zu schützen… Der Wolf muss bleiben, er hat jedes Recht der Welt zu leben
Hallo danke für diese Info, wenn man da die Info hätte wo in der Nähe von Wolfsaufenthalten sich Autobahnen befinden, die sind es doch meist die Schutzzäune haben, dann könnten Leute die sich dafür frei machen können, die Zäune privat kontrollieren. MfG L.Trischberger
Danke für Euer konstruktives Engagement in puncto Wildschutzzäunen! Bürgerengagement ist unabdingbar.
in der Vorderpfalz sind auch noch keine Wölfe, aber auch hier sollte man schon Zäune kontrollieren, z.B. wegen der Rehe, Hasen usw. und wenn Wölfe da sind, sowieso. Ich halte meine Augen immer offen wenn ich mit meinem Hund laufe. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen überall im Tierschutz.
Wenn jemand in Bayern lebt und nicht soviel Zeit hat, aber trotzdem gerne helfen möchte, bsw. durch gelegentliche Zaunkontrolle, wohin kann man sich wenden?
Einfach Kontakt zu uns aufnehmen mit dem Kontaktformular.
Hochachtung vor ihrem Einsatz für diese wunderschönen Tiere . Bei Menschen die nur das töten im Kopf haben ,bei Wolf,Luchs,Bieber usw muss bei der Geburt etwas danebengegangen sein . Man kann diesen naja Menschen nicht mal böse sein nur Mitleid haben
Leider sind mir in Bayern bzw Franken solche Zäune fremd. Wenn wir Nachts an Wäldern vorbei fahren, ich wohne in einer Gegend mit Wald, fährt mein Mann langsam und sehr konzentriert. Zum Glück konnte er einmal einem Hirsch ausweichen.
Am Freitag ballerte ein Jäger einen Wolf in Brandenburg ab. Angeblich Notwehr bei einer Drückjagd auf Wildschweine! Ein Holländer!! Kommen jetzt schon die Holländer zum jagen zu uns?! Reichen unsere 400000 Ballermänner nicht?! Diese Notwehr war für mich absicht!!