Thüringen: Absurder Antrag auf Wolfsabschuss auf Mutterwölfin des Rudels Neustadt im Ilmkreis

Im Ilm-Kreis wird erneut Stimmung gegen den Wolf gemacht, wie Presseartikel von lokalen und überregionalen Medien  suggerieren. Bürger machen angeblich mobil, Politiker fordern Maßnahmen, und es wird ein „Problemwolf“ heraufbeschworen. Es liegt sogar ein Antrag auf Abschuss vor. Doch was steckt wirklich hinter dieser Kampagne? Als Wolfsschutz-Deutschland e.V., ein unabhängiger Verein, der sich ohne Einfluss von Lobbygeldern oder Parteipolitik für den Schutz unserer Wölfe einsetzt, klären wir vor Ort auf und entlarven die Propaganda in unserem großen Foto-Artikel.

Dokumentierte Mängel bei den Weiden: Ungeschützte Herden sind das Problem

In diversen Artikeln wird  eine steigende Zahl von Wolfsrissen im Ilm-Kreis erwähnt, verschwiegen wird jedoch die entscheidende Ursache: Laut der offiziellen Rissliste waren keine der betroffenen Herden geschützt. Unsere Untersuchungen vor Ort zeigen durchweg schwere Mängel bei den Weiden: In 82 % der Fälle im Jahr 2024 (47 von 57 Rissen) fehlten grundlegende Herdenschutzmaßnahmen, wie funktionsfähige Elektrozäune oder Herdenschutzhunde. Anstatt die Verantwortung bei den Landwirten zu suchen, die ihre Weiden unzureichend sichern, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht. Dies ist nicht nur unfair, sondern verhindert effektive Lösungen: konsequenter Herdenschutz, der nachweislich funktioniert. Hier ein Beispiel aus Brandenburg: Das in Brandenburg die Zahl der Wolfsrisse durch Herdenschutzmaßnahmen gesunken ist, zeigt der Bericht des Landesamtes für Umwelt (LfU) Brandenburg. Zitat: „Im Jahr 2024 wurden 279 Schadensereignisse gemeldet, bei denen der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen wurde, mit 1.047 betroffenen Nutztieren. Die Zahl der Risse bei Schafen und Ziegen sank von 1.281 im Jahr 2023 auf 944, ein Rückgang um über ein Viertel. Fälle ohne Herdenschutz wurden von 626 auf 292 halbiert. Nur 6 % der Übergriffe geschahen trotz empfohlener Schutzmaßnahmen.“

 

Beispielfoto Wolfsfamilie.

Das Territorium Neustadt am Rennsteig in dem Waldgebiet zwischen Neustadt am Rennsteig, dem Dreiherrenstein und Gehren existiert seit 2024. In der Region werden seit einigen Jahren immer wieder Wölfe gesichtet und fotografiert. Im Jahr 2024 konnte mittels genetischer Untersuchungen ein Rudel mit insgesamt 4 Welpen festgestellt werden. Die beiden Elterntiere sind GW2985f und GW3147m. Der Rüde war bereits aus dem vormaligen Territorium „Neuhaus am Rennweg“ bekannt, welches sich auflöste, nachdem die Fähe GW2437f „verschwand“. Der Rüde und die neue Fähe verlagerten ihren Aktivitätsschwerpunkt in Richtung Nord-Westen in den Bereich nördlich von Neustadt am Rennsteig.

Irreführende Narrative: Abschuss als falsche Lösung

Politiker und Medien suggerieren den Bürgern, dass eine Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes automatisch zu Abschüssen führen würde. Diese Darstellung ist irreführend. In Thüringen leben derzeit so wenige Wölfe – laut Monitoring aktuell nur fünf Wolfsterritorien – dass ein Abschuss  nicht infrage kommt. Zudem sind die rechtlichen Bedingungen für einen Abschuss nach EU- und Bundesrecht äußerst streng: Es müssen ernsthafte Schäden nachgewiesen werden und alle anderen Maßnahmen, wie Herdenschutz, müssen ausgeschöpft sein. Unsere Analyse zeigt: Die rechtlichen Voraussetzungen für einen Abschuss im Ilm-Kreis sind nicht erfüllt, da die Mängel bei den Weiden die Hauptursache für Risse darstellen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/05/18/der-wolf-und-der-schutz-ein-gerichtsfall-in-europa/
Beispielbild Wolf.

Ausriss aus der Rissstatistik 2025

2025 sehen die Daten sogar noch dramatischer aus. Kein einziges gerissenes Tier war gut geschützt. Anhand der Daten kann es sich bei dem Antrag auf Abschuss nur um das Muttertier des Rudels Neustadt handeln. Wölfe vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Ende April/Anfang Mai kommen die Wolfswelpen auf die Welt. Sie sind jetzt auf ihre Mutter angewiesen. Würde dieser Antrag auf Abschuss tatsächlich genehmigt werden, wäre dies ein echter Skandal. Ein Gericht würde einen solchen Antrag mit Sicherheit wieder kippen, dies muss auch der Landrätin Petra Enders bewusst sein. Doch auch bei anderen Wölfen aus dem Rudel sind die Bedingungen genauso wenig gegeben.

Das Bild wir bei Draufklicken besser lesbar.

 

Aufgehetzter und aufgebrachter Mob im Ilmkreis äußert sich auch durch solche Plakate. © Brigitte Sommer

 

Ein Blick in den Ilmkreis und dem benachbarten Kreis Saale-Rudolstadt. © Brigitte Sommer

 

Mitten auf dem Rennsteig. Neustadt verleiht dem betroffenen Rudel seinen Namen. © Brigitte Sommer

 

Wir haben in kurzen Filmen sowie Fotos am 24.05.25 die unzureichende Absicherung einer Weide mit Mutterkühen, Jungbullen und sehr kleinen Kälbern in Großbreitenbach (Ilm-Kreis, Thüringen) dokumentiert. In der E-Mail-Versendung des Artikels an Abonnenten sind die Videos nicht zu sehen. Bitte auf unsere Homepage wechseln. Dort sind sie zu sehen.
Der Film zeigt, dass die Herde lediglich durch einen Elektrozaun mit zwei Litzen geschützt ist, wobei die untere Litze so hoch angebracht ist, dass kleine Kälber problemlos darunter hindurchlaufen können. Diese Konstruktion ermöglicht es auch Wölfen oder Hunden, die Weide zu betreten, was ein erhebliches Risiko für Wolfsrisse darstellt.
Im Kontext der angespannten Wolfsdebatte in Großbreitenbach, angeheizt durch Bürgermeister Peter Grimm, kritisieren wir die mangelnde Umsetzung effektiver Herdenschutzmaßnahmen. Grimm und lokale Tierhalter wie Fredy D. fordern eine Lockerung der Abschussregeln, da sie einen „unglaublichen Anstieg“ der Wolfsrisse beklagen. In unserem Artikel vom 3. Mai 2025 https://wolfsschutz-deutschland.de/…/thueringen-kein…/ widerlegen wir diese Behauptung.
In allen Fällen, einschließlich der dokumentierten Weiden, fehlten ausreichende Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune mit ausreichend Volt, Untergrabschutz oder ausreichender Höhe (120 cm). Wir betonen, dass die dokumentierte Situation in Großbreitenbach exemplarisch für das Versagen vieler Tierhalter ist, die trotz bekannter Wolfspräsenz keine geeigneten Zäune installieren. Praktisch alle Kühe und Rinder im Ilmkreis werden genau so gehalten.
Der gezeigte Zaun mit nur zwei Litzen und einer zu hoch angebrachten unteren Litze erfüllt nicht die Standards des Herdenschutzes, die Risse verhindern könnten. Anstatt Abschüsse zu fordern, wie es Grimm in seiner Petition vom 29. April 2025 tut, fordern wir Investitionen in Herdenschutz, wie fachgerechte Zäune und Herdenschutzhunde, sowie ein Ende der populistischen Stimmungsmache gegen Wölfe.
Unsere Filme und Fotos unterstreichen die Dringlichkeit, präventive Maßnahmen zu priorisieren, um Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu minimieren. Wir rufen Tierhalter, Behörden und Politiker auf, Verantwortung zu übernehmen und die Koexistenz durch besseren Herdenschutz zu ermöglichen, anstatt die fragile Wolfspopulation durch Abschussanträge zu gefährden und Entschädigungen zu zahlen, obwohl nicht geschützt wurde.

 

Mutterkühe, trächtige Kühe, kleine Kälbchen sowie Jungbullen nur hinter zwei Litzen bei Großbreitenbach. © Brigitte Sommer

Kuhweide im Film

 

Wenn kleine Kälbchen unter der Litze nach draußen gelangen und sie nicht mehr zurück finden, können sie Beute von Hunden oder Wölfen werden. Auch Totgeburten werden nicht von der Herde verteidigt und können von Hunden oder großen oder kleinen Beutegreifern nachgesorgt werden. © Brigitte Sommer

 

Diese braungescheckte Kuh wird bald ihr Kalb gebären. © Brigitte Sommer

 

Sehr kleine Kälbchen in der Herde. © Brigitte Sommer

 

 

Unterwegs mit weiteren Aktiven waren Vorsitzende Brigitte Sommer und Kassenwart Jürgen Götz. Im Hintergrund die Umzäunung, die zu 99 % dort üblich ist. Zwei Litzen, wobei die untere Litze fast 50Zentimeter hoch ist. Hier kann alles darunter durch.

 

Nur zwei Litzen. © Brigitte Sommer

 

 

Zaundokumentation in Thüringen im Ilmkreis bei Wilmersdorf.

Ziegen nur hinter Wilddraht ohne Spannung und ohnr Untergrabschutz. Direkt gegenüber Hirsche, in gleicher Haltungsweise.

 

Zaundokumentation in Thüringen im Ilmkreis bei Wilmersdorf.

 

In Thüringen wird von Politik, Medien, Bauern und Jägern eine Propaganda gegen Wölfe betrieben, die ihresgleichen sucht. Es geht insbesondere um die Rudel Ohrdruf und Neustadt am Rennsteig. So hatten im Februar die Mutter und die Tochter des Rudels fünf Mufflons gerissen. In der Rissliste Thüringen ist angegeben, dass die Mufflons nicht geschützt gewesen sind. https://umwelt.thueringen.de/…/Schadenstabelle… Da sich viele nicht vorstellen können, wie solche Zäune aussehen, zeigen wir hier identische Zäune mit Schottischen Hochlandrindern darin. Die Medien schreiben immer wieder, dass Wölfe Zäune überspringen würden und praktisch keine Zaunhöhe hoch genug wäre. Dabei „überwinden“ Wölfe eben in den meisten Fällen nicht solche Zäune, sondern sie graben sich unten drunter durch, weil ein Untergrabschutz fehlt. Hierzu müsste nur der Zaun in den Boden eingegraben werden und unten eine Stromlitze angebracht werden und die Tiere wären gesichert. Obwohl dort im Gebiet praktisch alle gerissenen Tiere nicht geschützt waren, gibt es einen Antrag auf Abschuss eines Wolfs im Ilmkreis, obwohl immer Ende April/Anfang Mai Welpen geboren werden, die Mutter und Vater versorgen müssen.

 

Bei einem Untergrabschutz wird der Zaun im Boden verankert, bzw. in den Boden hinein gebaut. Zusätzlich kann man unten eine Stromlitze anbringen. Hier ist nichts davon vorhanden. Hunde oder Wölfe kommen unter dem Zaun hindurch, was auch die Behauptung widerlegt, dass Wölfe über hohe Zäune springen würden. © Brigitte Sommer

 

Schottische Hochlandrinder im Film

 

 

Schlachthirsche

 

Gehegehaltung von Hirschen zur Schlachtung: Ein ethisches und ökologisches Problem

Die Gehegehaltung von Hirschen zur Fleischproduktion, die auch im Ilm-Kreis zunehmend praktiziert wird, wirft ernsthafte Fragen auf – sowohl ethisch als auch ökologisch. Als Wolfsschutz-Deutschland e.V. kritisieren wir diese Praxis, die Wildtiere in künstliche Gefangenschaft zwingt, ihre natürlichen Bedürfnisse unterdrückt und die Artenvielfalt gefährdet. Statt nachhaltige Lösungen für das Zusammenleben mit der Natur zu fördern, setzt die Gehegehaltung auf Profit um jeden Preis.

Unnatürliche Lebensbedingungen

Hirsche sind Wildtiere, deren Lebensraum die freien Wälder des Thüringer Waldes, etwa entlang des Rennsteigs, sind. In Gehegen werden sie jedoch auf engem Raum gehalten, oft ohne ausreichende Bewegungsfreiheit oder naturnahe Bedingungen. Diese Einschränkung widerspricht ihrem natürlichen Verhalten – weite Wanderungen, soziale Interaktionen und Nahrungssuche in freier Wildbahn. Studien zeigen, dass solche Haltungsbedingungen Stress, Verhaltensstörungen und gesundheitliche Probleme bei Hirschen verursachen. Die Fleischproduktion wird so zur Qual für Tiere, die für die Freiheit geboren sind.

Ökologische Folgen

Die Gehegehaltung trägt zur Zerstörung von Lebensräumen bei. Wälder und Wiesen, die für Gehege gerodet oder eingezäunt werden, fehlen als Habitat für andere Arten wie Vögel, Insekten oder Biber, die im Ilm-Kreis ohnehin unter Druck stehen. Zudem fördert die Monokultur der Hirschzucht die Ausbreitung von Krankheiten, die auf Wildbestände übergreifen können. Während Wölfe, die im Ilm-Kreis für Nutztierrisse verantwortlich gemacht werden, natürliche Wildbestände regulieren, stören Gehege die ökologische Balance und schwächen die Biodiversität.

Lügen  und Profitgier

Die Befürworter der Gehegehaltung, oft unterstützt von Agrarlobbys, argumentieren mit der Nachfrage nach Wildfleisch als „nachhaltiger“ Alternative. Doch diese Narrative verschleiern die Wahrheit: Die industrielle Haltung von Hirschen ist weder nachhaltig noch artgerecht. Sie dient in erster Linie wirtschaftlichen Interessen, während die Verantwortung für ökologische Schäden und Tierleid ignoriert wird. Medien im Ilm-Kreis, die Konflikte mit Wölfen oder Bibern überdramatisieren, schweigen oft zu den negativen Auswirkungen der Gehegehaltung, was die Öffentlichkeit in die Irre führt.

 

Schlachthirsche nur mit Wilddraht und ohne Untergrabschutz. © Brigitte Sommer

 

Schlachthirsche im Film

 

 

Minishettys hinter Minizäunchen bei Gräfinau-Angstedt

So sehen die Zäune, wie sie in der Riss-Liste aufgeführt sind, in der Realität aus. © Brigitte Sommer

Hetze und Propaganda auch gegen Biber

Im Ilm-Kreis nimmt die Feindseligkeit auch gegenüber Bibern alarmierende Formen an. Der jüngste Vorfall von April 25, bei dem ein Biber nahe Ilmenau mit Rattengift getötet wurde, ist ein trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung. In Orten wie Gräfinau-Angstedt verschärfen sich die Konflikte, während Medien und lokale Akteure die Biber als Problem darstellen. Als Wolfsschutz-Deutschland e.V., inspiriert von unserem Engagement für den Schutz von Wildtieren, wollen wir die Hintergründe dieses Hasses beleuchten, Lügen entlarven und Wege für ein friedliches Miteinander von Mensch und Biber aufzeigen.

Ein grausamer Akt: Biber mit Rattengift getötet

Im April entdeckte die Ilmenauerin Tanja S. einen toten Biber neben seiner Biberburg zwischen Ilmenau und Langewiesen. Die Obduktion ergab, dass das Tier durch Rattengift qualvoll verendet war. Dieser Vorfall ist kein Einzelfall: Bereits in Moosach (2014) und Pfersdorf (2013/2015) wurden Biber durch Giftanschläge getötet. Solche Taten zeugen von einem wachsenden Hass, der durch Unwissenheit und einseitige Berichterstattung geschürt wird. Anstatt die ökologischen Vorteile der Biber zu würdigen, werden sie zunehmend als Bedrohung wahrgenommen.

Schäden durch Biber: Missmanagement statt Naturschutz

In Gräfinau-Angstedt verursachen Biber Schäden an den Bärenteichen, fällen Bäume und führen zu Überflutungen, etwa von Straßen. Auch an den Ilmenauer Ratsteichen haben Biber Dämme beschädigt, was Sanierungsarbeiten verteuert und verzögert. Doch die Ursache liegt oft im mangelnden Umgang mit dem geschützten Tier. Anstatt präventive Maßnahmen wie Biberabwehrzäune oder Drainagerohre zu installieren, wird der Biber zum Sündenbock gemacht. Ähnlich wie beim Wolf fehlt es an proaktiven Lösungen, während die Konflikte durch unzureichende Schutzmaßnahmen verschärft werden.

In der Itzaue zwischen Schalkau und Almerswind befürchten Landwirte Landverlust durch Biberaktivitäten, doch bürokratische Hürden und Zurückhaltung der Ämter erschweren konstruktive Lösungen. Statt den Dialog mit Naturschutzbehörden und Biberexperten zu suchen, greifen einige zu drastischen Maßnahmen wie Gift – ein klarer Verstoß gegen den Tier. und Artenschutz.

Teich bei Ilmenau mit frischen Biberspuren. © Brigitte Sommer

 

Biberspuren bei Ilmenau. © Brigitte Sommer

Medienberichte wie die von „Antenne Thüringen“ und „inSüdthüringen“ verstärken das negative Bild, indem sie die Schäden durch Biber überbetonen und ihre ökologischen Vorteile ignorieren. Biber tragen zur Renaturierung von Gewässern bei, fördern die Artenvielfalt und schaffen Feuchtgebiete. Dennoch wird oft nur von „Problemen“ gesprochen, ohne auf Lösungen wie Beratungsangebote hinzuweisen, die Konflikte entschärfen könnten.

Politiker und Jäger tragen zur Eskalation bei, indem sie die Biber als Störfaktor darstellen, wie etwa in Diskussionen mit Anglern in Gräfinau-Angstedt, die sich über die geschützte Art beschweren. Solche Narrative lenken von der Verantwortung ab, präventive Maßnahmen zu fördern und schüren stattdessen Feindseligkeit, die in illegalen Taten wie Giftanschlägen gipfelt.

Lösungen statt Hass: Ein Miteinander ist möglich

Ein harmonisches Zusammenleben mit Bibern ist möglich, wie Beispiele zeigen: Am Stausee in Scheibe-Alsbach lebt ein Biber ohne Konflikte, da sein Bau keine Infrastruktur beeinträchtigt. Spezialisierte Berater können Landwirten und Kommunen helfen, Schäden durch Biber zu minimieren, etwa durch gezielte Abwehrsysteme oder Umsiedlungen in Ausnahmefällen. Der Staat bietet Fördermittel für solche Maßnahmen, doch diese werden oft nicht genutzt. Wir fordern, dass Kommunen und Landwirte mit Naturschutzbehörden zusammenarbeiten, um Konflikte zu lösen, anstatt Hass zu schüren oder zu illegalen Mitteln zu greifen.

Der Biber als Bereicherung

Biber sind keine Bedrohung, sondern ein Gewinn für unsere Ökosysteme. Seit ihrer Rückkehr nach Thüringen im Jahr 2007 haben sie Gewässer wie die Werra und die Ilm bereichert. Ihre Dämme schaffen Lebensräume für zahlreiche Arten und tragen zur Regulierung von Hochwasser bei. Der Hass gegen Biber ist nicht nur ein Angriff auf eine geschützte Art, sondern ein Angriff auf den Naturschutz selbst.

Positives Zaunbeispiel

Schafe zwar hinter Standardnetz aber sie verbringen die Nacht im Stall.

 

 

 

Diese Schafe sind hinter einem Standardnetz in Höhe von 90 Zentimeter in der Nähe von Grafinau-Angstedt untergebracht. Abends werden sie eingestellt, wie im Hintergrund zu sehen. Das Schäferehepaar hatte noch keinen einzigen Riss, wie sie uns in einer Unterhaltung mitteilten. Auch sie mögen die Wölfe überhaupt nicht und man konnte sich nicht auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner mit uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. einigen. Hier stehen sich zwei Meinungen frontal gegenüber. Man kann diese Meinungen auch einfach mal stehen lassen. Es macht keinen Sinn, Menschen überzeugen zu wollen, die nicht offen für Argumente sind. Es herrscht dort die Meinung, dass die Vorfahren schon alles richtig mit der Ausrottung der Wölfe gemacht hätten und alles, was den Menschen stören würde, weg müsse. Solange diese Leute ihre Tiere schützen, sollen sie doch weiter schimpfen. © Brigitte Sommer

Glückliche Kühe in der Nähe von Gehren

 

Auch diese Weide hat nur zwei Litzen. In Sichtweite: Ein Hochsitz. © Brigitte Sommer

 

Weidegang für eine Mutterkuhherde. © Brigitte Sommer

 

Keine Frage, diese Tiere freuen sich sichtbar darüber, dass sie auf die Weide dürfen. Sie haben bis zur Schlachtung ein besseres Leben als ihre Artgenossen in Stallhaltung. Aber rechtfertigt dies, die Tiere nicht zu schützen? © Brigitte Sommer

Blick in das Territorium Neustadt am Rennsteig und in den Ilm-Kreis

Der Ilm-Kreis in Thüringen ist ein Mosaik aus beeindruckenden Landschaften, artenreichen Lebensräumen und einzigartigen Naturschätzen, die sowohl Einheimische als auch Besucher begeistern. Von den ausgedehnten Wäldern des Thüringer Waldes bis zu den malerischen Ilmenauer Teichen bietet der Kreis eine Vielfalt, die es zu schützen und zu fördern gilt. Doch trotz der Bemühungen von Naturschutzorganisationen stehen die Natur und ihre Bewohner – wie Wölfe und Biber – vor Herausforderungen durch menschliche Eingriffe, Lügen und Missmanagement. Als Wolfsschutz-Deutschland e.V. möchten wir die Schönheit der Natur im Ilm-Kreis hervorheben, auf bestehende Konflikte eingehen und Lösungen für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur aufzeigen.

Ein Paradies für Artenvielfalt

Der Ilm-Kreis erstreckt sich vom Südrand des Thüringer Beckens bis zu den Höhen des Thüringer Waldes, mit dem Kickelhahn (861 m) als höchstem Berg. Rund 43 % der Fläche sind forstwirtschaftlich genutzt, wobei Waldnaturschutzgebiete eine zentrale Rolle im Biotop- und Artenschutz spielen. Zu den 20 ausgewiesenen Naturschutzgebieten gehören die Ilmenauer Teiche, ein Hotspot für Amphibien und Wasservögel, sowie die blütenreichen Magerrasen im FFH-Gebiet „TÜP Ohrdruf – Jonastal“, die Heimat seltener Schmetterlinge wie Bläulinge sind. Fotos sind hier zu sehen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/05/03/thueringen-kein-unglaublicher-anstieg-der-wolfsrisse-politiker-und-presse-verbreiten-die-unwahrheit/
Der Kreis beherbergt 13 von 18 in Thüringen vorkommenden Amphibienarten und Projekte wie die „Wilde Insel“ in Ilmenau fördern Lebensräume für Insekten, Vögel und Igel durch Totholz und Trockenmauern.
Der Rennsteig, Deutschlands ältester und beliebtester Fernwanderweg, zieht sich über 169,3 Kilometer durch den Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge und den Frankenwald und ein bedeutender Teil dieses Natur- und Kulturgebietes führt durch den Ilm-Kreis. Von den idyllischen Wäldern rund um Oberhof bis zu den historischen Grenzsteinen bei Neustadt am Rennsteig bietet der Rennsteig im Ilm-Kreis eine einzigartige Mischung aus unberührter Natur, kultureller Geschichte und sportlichen Herausforderungen.

Ein historischer Pfad durch den Ilm-Kreis

Der Rennsteig, erstmals 1330 als „Rynnestig“ erwähnt, ist ein historischer Grenz- und Handelsweg, der von Hörschel an der Werra bis Blankenstein an der Saale führt. Im Ilm-Kreis durchquert er Orte wie Oberhof, Neustadt am Rennsteig und Allzunah, vorbei an Highlights wie dem Rennsteiggarten mit seinen 4.000 Gebirgspflanzen, dem Grenzadler und der LOTTO Thüringen ARENA in Oberhof. Mit etwa 100.000 Wanderern jährlich ist der Rennsteig ein Kultweg, markiert durch das weiße „R“ („Mareile“) und den traditionellen Gruß „Gut Runst!“. Seine etwa 1.300 Grenzsteine, darunter die Dreiherrensteine, zeugen von seiner historischen Rolle als Grenze zwischen Thüringen und Franken.

Im Ilm-Kreis bietet der Rennsteig atemberaubende Ausblicke, etwa vom Großen Beerberg (983 m), dem höchsten Berg Thüringens, oder von der Plänckners Aussicht bei Neustadt. Wanderer erleben Misch- und Nadelwälder, blühende Bergwiesen und die Stille des Waldes, unterbrochen nur vom Summen der Insekten oder dem Rauschen der Fichten. Der Weg ist in acht Etappen unterteilt, wobei die Abschnitte im Ilm-Kreis wie von Oberhof nach Allzunah mittleren Schwierigkeitsgrad haben und für Familien geeignet sind, da sie weniger steile Anstiege bieten.

Blick von Neustadt aus. ©Brigitte Sommer

 

Überall Hochsitze. ©Brigitte Sommer

 

Zahlreiche Wanderwege. ©Brigitte Sommer

 

Der Wald kann sich selbst verjüngen, wenn man ihn lässt. © Brigitte Sommer

 

Geboren werden und vergehen… © Brigitte Sommer

 

Nicht nur die Ilm, sondern auch zahlreiche weitere Bäche versorgen die Natur mit Wasser ©Brigitte Sommer

 

Auch auf Naturlehrpfaden gibt es Vieles zu entdecken © Brigitte Sommer
Mystischer Nebelwald bei Frauenwald. © Brigitte Sommer

 

Wetterstürze sind auf dem Rennsteig an der Tagesordnung. ©Brigitte Sommer

 

Dichter Nebel veranlasste uns zu einer Pause.

 

Überall verschandeln Hochsitze den Naturgenuss. ©Brigitte Sommer

 

Zwischen Böhlen und Großbreitenbach wurde in einem riesigen Waldgebiet abgeholzt. Wurden bei diesen Rodungen die Wölfe gestört? Griffen sie deshalb etwas vermehrt zu so genannten Nutztieren? © Brigitte Sommer

 

 

Abholzungen zischen Böhlen und Friedersdorf. ©Brigitte Sommer

 

Wölfe als Bedrohung? Ein verzerrtes Bild

Die Berichterstattung erweckt den Eindruck, Wölfe seien eine Gefahr für die ländliche Bevölkerung. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Wölfe meiden Menschen und greifen Nutztiere nur an, wenn diese ungeschützt sind. Die Zahl der Risse ist minimal – 57 Risse im Jahr 2024 bei etwa 1,5 Millionen Schafen und Ziegen in Thüringen entsprechen einem Anteil von unter 0,004 %. Dennoch wird der Wolf als Bedrohung hochstilisiert, während die Mängel bei den Weiden ignoriert werden.

Lobbyinteressen statt Naturschutz

Hinter der Mobilmachung gegen den Wolf stehen oft mächtige Interessen. Die Agrar- und Jagdlobby, unterstützt von Teilen der Politik, nutzt die Rückkehr des Wolfes, um Ängste zu schüren und den Schutzstatus zu senken. Dies würde Abschüsse erleichtern, ohne die Ursachen der Konflikte anzugehen. Globale Konzerne wie Bayer oder Cargill, die über Lieferketten Einfluss auf die Landwirtschaft nehmen, profitieren indirekt von einer Politik, die Naturschutz ausbremst. Wolfsschutz-Deutschland e.V. steht für eine unabhängige Stimme, die sich allein dem Wohl der Natur und unserer Wölfe verpflichtet fühlt – ohne Kompromisse.

Lösungen statt Panik: Herdenschutz funktioniert

Anstatt den Wolf zu dämonisieren, fordern wir pragmatische Lösungen. Der Staat unterstützt Landwirte mit Fördermitteln für Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune oder Herdenschutzhund., ja es wird sogar entschädigt, wenn nicht geschützt wurde, was ein fatales Signal ist. Beispiele aus anderen Regionen zeigen: Wo diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, sinkt die Zahl der Risse drastisch. Die dokumentierten Mängel bei den Weiden im Ilm-Kreis müssen behoben werden. Wir fordern die Behörden auf, den Abschussantrag im Ilm-Kreis abzulehnen und stattdessen die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen zu überwachen.

 

Ein Aufruf an die Vernunft

Wir rufen die Bürger im Ilm-Kreis und darüber hinaus auf, sich nicht von Panikmache und einseitiger Berichterstattung blenden zu lassen. Der Wolf ist ein unverzichtbarer Teil unserer Ökosysteme, reguliert Wildbestände und trägt zur Biodiversität bei. Statt ihn zu bekämpfen, sollten wir lernen, mit ihm zu leben – durch Herdenschutz, Aufklärung und Respekt vor der Natur.

 

Quellen:

https://www.antennethueringen.de/p/Burger-machen-mobil-gegen-den-Wolf-im-Ilmkreis-7BuhSa8NKS8PEXOGnDpsOW?fbclid=IwY2xjawKqh09leHRuA2FlbQIxMAABHnj9g1sgJO8vu0cxD-IvepLLwvhBk72RTaDg5Ezp1xqyZvOpYFS7IH_HBNeq_aem_vjU6x8eTD9dfB7-ycy-WLg

https://www.insuedthueringen.de/inhalt.nahe-ilmenau-biber-wurde-mit-rattengift-umgebracht.85edb1e6-34d4-40dc-a9b7-11ce103e57bd.html

https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/themen/naturschutz/wolf/nutztierrisse/

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Schadenereignisse/Schadenstabelle_Nutztiere.pdf

https://umwelt.thueringen.de/themen/natur-artenschutz/kompetenzzentrum/wolf

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Sachsen: Wölfin illegal getötet – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Am 4. März 2025 wurde auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka im Landkreis Görlitz ein toter Wolf entdeckt – ein weiblicher Altwolf, der laut Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin illegal erschossen wurde. Die Computertomographie zeigte eindeutig: Das Tier verblutete langsam nach Schussverletzungen, obwohl es sich in guter körperlicher Verfassung befand. Wolfsschutz-Deutschland e. V stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 1.000 Eure für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

Dieser grausame Akt ist ein weiterer Schlag gegen den ohnehin bedrohten Wolfsschutz in Deutschland. Der Fund durch einen Traktorfahrer auf einem Feld einer Firma aus Halbendorf zeigt, wie skrupellos Täter vorgehen, um Wölfe aus dem Weg zu räumen. Wir vermuten, dass durch die Tötung dieser Altwölfin gezielt kommender Nachwuchs verhindert werden sollte – ein perfider Versuch, die Wolfspopulation in der Region auszurotten.

Beispielfoto Wolf. Dieser Wolf auf den Foto ist nicht tot, sondern er schläft nur, mit dem Kopf in eine moosige Baumwurzel eingekuschelt. © Brigitte Sommer

 

Der Fahrer sei gerade mit der Bodenbearbeitung beschäftigt gewesen, erklärte der Geschäftsführer der Firma der „Lausitzer Rundschau“. Mitten in der Zwischenfrucht sei der der tote Wolf plötzlich vor dem Reifen des Traktors aufgetaucht. Das Fahrzeug sei gerade noch rechtzeitig zum Stehen gekommen.

Untersuchung zeigt: Wolf in Gablenz illegal getötet

Auch Karin Bernhardt, Pressesprecherin des LfULG, wird in der Lausitzer Rundschau folgendermaßen zitiert. „Unserer Fachstelle Wolf wurde am 4. März 2025 gegen 9.30 Uhr ein toter Wolf auf einem Acker zwischen Gablenz und Wossinka gemeldet. Die Untersuchung des Kadavers ergab, dass der weibliche Altwolf illegal getötet wurde“, erklärt sie.

Wie eine Computertomographie (CT) des Leibnitz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergeben hätte, sei auf das Tier geschossen worden. „In Folge dieses Beschusses ist das Tier verblutet und langsam zu Tode gekommen. Zum Zeitpunkt des Todes war das Tier in einer sonst guten körperlichen Verfassung“, bestätigt Karin Bernhardt.“

Ob es sich um die  Halbendorfer Fähe GW2702f handelt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Das Territorium Halbendorf gibt es seit 2019. Immer wieder verschwanden hier Wolfspartner. Die ansässige Wölfin hatte mit ihrem Partner GW2263m in der vergangenen Saison drei Welpen. Das Rudel hält sich in Sachsen und Brandenburg auf.

Am 23. Oktober 2024 ist bei einem Wildunfall zwischen Halbendorf und Schleife im Landkreis Görlitz ein Wolf getötet worden. Das Tier sei plötzlich vor einem Auto aufgetaucht, sodass die Fahrerin den Zusammenstoß nicht verhindern konnte, teilte die Polizei der dpa mit. Die Frau sei unverletzt geblieben. Der Wolf floh noch in einen Wald und wurde dort später von den Einsatzkräften verendet gefunden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisieren die erneute undurchsichtige Informationspolitik der Fachstelle Wolf. Eine allgemeine Pressemitteilung wurde zum Vorfall der illegalen Tötung nicht heraus gegeben. Die Information ist lediglich in einen Bezahlartikel aus der „Lausitzer Rundschau“ und als Fall in der Liste der DBB-Wolf zu erhalten. Im Gegenzug berichtete die Fachstelle Wolf aber in einer Pressemitteilung über einen Riss und ausgebrochene Schafe im vergangenen Juli.

Auch die Stimmung in Gablenz ist aufgehetzt. Bürger berichten von Nutztierrissen und angeblich getöteten Katzen, doch Kriminalität ist keine Lösung. Eine Informationsveranstaltung der Fachstelle Wolf im November 2024 konnte die Wogen nicht glätten – hauptsächlich, weil Hobbyhalter ihre Tiere nicht schützen wollen und Argumenten oft nicht mehr zugänglich sind. In der Rissliste sind Risse ohne Grundschutz sowie Risse an Wildgattern nur mit Wilddraht ohne Untergrabschutz aufgeführt.
Wolfsschutz-Deutschland e.V. verurteilt diesen Vorfall aufs Schärfste. Einen Wolf einfach anzuschießen und qualvoll sterben zu lassen ist eine Straftat, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann. Wir fordern die Behörden auf, mit aller Härte gegen die Täter vorzugehen. Gleichzeitig loben wir eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des/der Verantwortlichen führen. Jeder, der etwas weiß – etwa über Personen mit Schusswaffen in der Nähe des Fundorts oder verdächtige Schussgeräusche – möge sich bei unserer Hotline 0176 48732612 oder über unser Kontaktformular melden (www.wolfsschutz-deutschland.de/kontakt). Dieser Fall darf nicht ungesühnt bleiben!

Exponentiell wachsende Kriminalität

In Sachsen wurden seit 2000 bereits 17 Wölfe illegal getötet und die Dunkelziffer schätzen wir fünffach höher ein. Es verschwinden ganze Rudel. Doch die Bedrohung durch Schüsse betrifft nicht nur Wölfe. In Schleswig-Holstein wurden zwischen April 2023 und März 2024 laut Landesjagdbericht 2.580 Katzen von Jägern erschossen – legal, weil sie als „wildernd“ galten. Für den Landkreis Görlitz gibt es keine vergleichbaren Daten zu Katzenabschüssen, da solche Zahlen in Sachsen nicht systematisch erfasst werden. Dennoch steht fest: Mit Sicherheit werden mehr Katzen durch Jäger als durch Wölfe getötet. Während Wölfe gelegentlich Katzen reißen – wie ein DNA-nachgewiesener Fall in Kromlau 2024 zeigt –, ist der Abschuss durch Jäger eine weitaus größere und alltäglichere Gefahr für Katzen. Diese Zahl zeigt, wie akzeptiert das Töten von Tieren in Deutschland immer noch ist, sei es legal oder illegal.
Der Vorfall in Gablenz ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die wachsende kriminelle Energie, die durch mangelnde Aufklärung und fehlenden Dialog genährt wird. Wir fordern mehr Druck auf Tierhalter, damit sie sich endlich für den Einsatz präventiver Maßnahmen wie Herdenschutzzäune und -hunde statt Gewalt entscheiden. Der Wolf ist kein Feind, sondern ein essenzieller Teil unserer Natur – ihn zu töten ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Unser Appell: Schutz statt Schüsse

Wolfsschutz-Deutschland e.V. bleibt unabhängig und kämpft für die Wölfe, ohne Einfluss von Lobbygeldern oder Parteien. Der Fall in Gablenz zeigt, wie dringend Aufklärung und Konsequenzen nötig sind. Unsere Strafanzeige und die ausgelobte Belohnung von 1.000 Euro sind ein klares Signal: Wir lassen nicht locker, bis die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Quellen:

http://www.dbb-wolf.de

Statistik Nutztierrisse: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW12.pdf

https://www.lr-online.de/lausitz/weisswasser/woelfe-in-sachsen-illegaler-abschuss-in-gablenz-das-ist-bekannt-77944315.html?fbclid=IwY2xjawJgZqxleHRuA2FlbQIxMAABHsK-9xqiWJroB-4sAYOMv-X0rv4l-ds2MjPy_ECb1LBkjuHvOdEMRRCDL7n9_aem_eFYF8h1gIzXxGqhwc0sQUA

 

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Schermbecker Wolfsrudel ausgelöscht? Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm

Ein düsterer Verdacht liegt über dem Wolfsrevier Schermbeck: Das Rudel und die Wölfin Gloria von Wesel  könnten illegal beseitigt worden sein. Wolfsschutz-Deutschland e. V. zieht diese bittere Schlussfolgerung nach einer groß angelegten Suchaktion des Landesumweltamts (LANUV) am 29. März 2025 und einer Suchaktion von Wolfsschutz-Deutschland e. V. eine Woche vorher. Trotz intensiver Bemühungen mit zahlreichen Helfern und einem Artenspürhund blieb jede Spur der Wölfe aus – ein Schock für alle, die sich Jahre lang für den Schutz des Rudels eingesetzt hatten. Doch wir üben auch Kritik in den eigenen Reihen.

Seit 2018 kämpfte Wolfsschutz-Deutschland e. V. für das Überleben von Wölfin Gloria und ihrer Familie im Raum Wesel. Mit internem Monitoring, Wolfsschutzpatrouillen und Zaundokumentationen deckten wir Rissprovokationen durch unwillige Weidetierhalter auf und veröffentlichten Jagdfrevel. Nun stehen wir vor einem erschütternden Verdacht: Kriminelle könnten nicht nur Gloria, sondern ihr gesamtes Rudel ausgelöscht haben. Bereits im Januar 2025 berichteten wir über intensive illegale Verfolgung und wir setzten eine Belohnung auf einen Täter aus, der einen schwer verletzten Wolf verfolgte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/09/illegale-verfolgung-in-nrw-jaehrlingssohn-von-woelfin-gloria-starb-an-der-a1-noch-weitere-woelfe-in-gefahr/

Vorsicht vor Unterwanderung: Die Naivität der Wolfsfreunde in NRW

In Nordrhein-Westfalen (NRW) nimmt eine beunruhigende Entwicklung Fahrt auf, die Fragen zur Integrität und den wahren Absichten einiger Akteure im Konflikt um den Wolf aufwirft. Was zunächst wie eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Wolfsfreunden und Wolfsgegnern aussah, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein potenzielles Netz aus Täuschung, Naivität und möglicherweise gezielter Sabotage. Die Folgen sind alarmierend: Wölfe verschwinden in großem Stil und die Schutzbewegung für diese Tiere steht vor einer ernsten Vertrauenskrise.
Der Barcode der Natur. Beispielfoto Wölfin.

Die fragwürdige Allianz

Berichte aus NRW zeigen, dass sich Personen, die sich als Wolfsfreunde bezeichnen, mit bekannten Wolfsgegnern zusammengeschlossen haben. Ein Beispiel ist ein TV-Beitrag, in dem ein Wolfsfreund und ein Wolfsgegner gemeinsam als „Freunde“ auftraten. Diese Zusammenarbeit wirkt auf den ersten Blick wie ein Schritt zur Versöhnung – doch die Realität ist düsterer. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Standortangaben von Wölfen, die von sogenannten Wolfsfreunden gesammelt wurden, öffentlich gemacht. Ein selbsternannter Wolfsexperte veröffentlichte etwa Videos mit ziemlich exakten Angaben zu den Aufenthaltsorten ansässiger Wölfe. Solche Informationen sind für den Schutz der Tiere gefährlich, da sie Wolfsgegnern in die Hände spielen könnten, die diese Daten für ihre Zwecke nutzen.

Der Fall Gloria und die dubiose Pro-Wolf-Seite

Ein besonders tragisches Beispiel ist die Wölfin Gloria, die von Wolfsgegnern verfolgt wurde und höchstwahrscheinlich getötet wurde. Ihr Schicksal wirft ein grelles Licht auf die Risiken dieser Dynamik. Parallel dazu tauchte im Jahreswechsel eine Frau auf, die eine fragwürdige Pro-Wolf-Seite ins Leben rief und aktiv Standortangaben von Wolfsfreunden einforderte. Mittlerweile ist sie ebenfalls bei den Wolfsgegnern aktiv. Dieser plötzliche Seitenwechsel lässt Zweifel an ihren ursprünglichen Motiven aufkommen. War sie von Anfang an eine Unterwanderin, die unter dem Deckmantel des Wolfsschutzes agierte, um sensible Informationen zu sammeln?

Zaunbau wirklich selbstlos?

Zaunbauorgas, die von sich behaupten, neutral zu agieren, bieten Weidetierhaltern kostenlose Zäune an – doch ihre Nähe zu Wolfsgegnern wirft ernste Fragen auf. Das Argument, man müsse mit allen reden, greift hier nicht: Es besteht die Gefahr, dass sensible Daten weitergegeben werden. Besonders auffällig ist das Mitglied Detlev W., das enge Kontakte zu nahezu allen Weidetierhaltern im Gebiet unterhält, die durch Hasskommentare auffallen und von Anfang an Gloria und ihrem Rudel nach dem Leben trachteten. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

Naivität als Gefahr für den Wolfsschutz

Die Ereignisse in NRW legen eine erschreckende Naivität innerhalb der Wolfsfreund-Community offen. Viele engagierte Tierschützer handeln aus Idealismus und guter Absicht, doch genau diese Offenheit macht sie anfällig für Manipulation. Die Bereitschaft, Standortdaten zu teilen oder mit vermeintlichen Verbündeten zusammenzuarbeiten, ohne deren Hintergründe kritisch zu prüfen, hat fatale Konsequenzen. Wölfe, die eigentlich geschützt werden sollen, werden durch diese Leichtgläubigkeit zur Zielscheibe für jene, die ihre Ausrottung anstreben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließen uns da nicht aus, denn auch wir sind schließlich froh um jede sich anbietende helfende Hand. Wir haben Unterwanderer identifiziert und wir werden in Zukunft noch vorsichtiger agieren.

 

Am 26. März traten ein bundesweit bekannter Wolfsgegner, der immer wieder Fake-News und Hass auf seinem Profil in sozialen Netzwerken verbreitet, und ein Wolfsauffangstationsbetreiber, von dem viele überzeugt davon sind, dass er ein Wolfsfreund ist, zusammen in einem Beitrag des SAT-1 Frühstückfernsehens als „Freunde“ betitelt auf. Unter dem Beitragsposting kommentierte offen die Seitenbetreiberin einer angeblichen Pro Wolf-Seite „Die Seelen der Wölfe NRW“. Die Seite wurde am 28. Dezember erstellt. Seither versuchte Frau C. massiv und teilweise aggressiv an Infos zu gelangen. Unter anderem auch bei uns. Sie forderte in sozialen Netzwerken Wolfsfreunde massiv dazu auf, ihr Standorte und Sichtungen von Wölfen zu melden, außerdem versuchte sie Menschen zu illegalen Handlungen zu animieren. Kurz nach Seitenstart gaben wir eine interne Warnung an Wolfsfreunde in NRW heraus. Die Seite scheint inzwischen gelöscht worden zu sein. Der Inhaber der Auffangstation postete seit Jahren Wolfsvideos von Gloria und ihrer Familie mit Standortangaben in Facebook. Dieses Vorgehen machte eine Zusammenarbeit mit uns unmöglich. Es ist zu befürchten, dass der Wolfsgegnerzsene durch Wolfsfreunde dabei geholfen wurde, teilweise sogar absichtlich, wie wir im Fall von Frau C. vermuten, die Wölfe im Territorium Schermbeck zu beseitigen. Ausriss aus einer Sendung SAT 1 Frühstücksfernsehen. Quelle unten verlinkt.

 

 

Eine Userin in einer privaten FB-Gruppe versuchte Anfang des Jahres vor der angeblichen Pro-Wolfseite zu warnen. Ihre Bedenken wurden überhört. Reichweitenstarke Pro-Wolf-Seiten sowie ein Podcast-Format arbeiteten weiter mit der Seitenbetreiberin, Frau C., zusammen. Es ist zu befürchten, dass hier auch sensible Daten, wie Standorte von Wölfen von Frau C. an die Wolfsgegner weiter gegeben worden sein könnten. Inzwischen wurde die Seite gelöscht und Frau C. agiert offen bei Wolfsgegnern. Wir können nur immer wieder vor vermeintlichen Pro-Wolf-Seiten oder Pro-Wolf-Profilen warnen, bei denen nicht klar ist, wer dahinter steckt. Die Seite hatte beispielsweise kein Impressum.

 

Ein Weckruf für die Bewegung

Es ist an der Zeit, dass Wolfsfreunde in NRW und darüber hinaus wachsam werden. Die Unterwanderung durch Personen mit gegnerischen Interessen ist eine reale Bedrohung, die bereits Opfer gefordert hat. Der Schutz der Wölfe erfordert nicht nur Leidenschaft, sondern auch Vorsicht und strategisches Denken. Standortangaben dürfen nicht leichtfertig weitergegeben werden – schon gar nicht an Personen oder Gruppen, deren Loyalität nicht zweifelsfrei feststeht. Jede Zusammenarbeit sollte auf den Prüfstand gestellt werden und verdächtige Aktivitäten, wie die plötzliche Gründung dubioser Plattformen, wie die Seite „Die Seelen der Wölfe,“ deren Betreiberin hier mit den Gegnern taktiert, müssen kritisch hinterfragt werden.

Fazit: Schutz statt Selbstzerstörung

Der Wolf ist ein Symbol für die Rückkehr der Wildnis in unsere Kulturlandschaft, doch sein Überleben hängt davon ab, wie klug seine Unterstützer agieren. Die Naivität mancher Wolfsfreunde spielt den Gegnern in die Hände und gefährdet das, wofür so viele kämpfen. Die tragischen Ereignisse rund um Gloria und das Verschwinden weiterer Wölfe in NRW sollten als Warnsignal dienen. Es ist Zeit, die Reihen zu schließen, Misstrauen gegenüber fragwürdigen Akteuren zu entwickeln und den Schutz der Wölfe mit klarem Verstand voranzutreiben. Denn eines steht fest: In diesem Konflikt gibt es keine „Freundschaft“ zwischen echten Wolfsfreunden und denen, die den Wolf lieber tot als lebendig sehen.

 

Nach wie vor ungeschützte Weidetiere und Schlachtwild

Eine Woche vor der großen Suchaktion des LANUV waren auch wir im Gebiet unterwegs und suchten nach Spuren. Wir fanden aber auch wieder die üblichen Zäune vor.

 

 

 

 

Wir warnten bereits seit 2019

 

Ausschnitt aus einem Interview von Lydia Keck, der Filmemacherin von „Wolfsskizzen“, aus dem Jahr 2019, mit unserer zweiten Vorsitzenden Ulrike De Heuvel. Unser Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte sich gerade gegründet und schon damals warnten wir vor einer illegalen Verfügung von Gloria von Wesel und wir prangerten auch damals schon Zaunfrevel an. Leider ist nun eingetreten, was wir damals schon befürchteten.

 

 

Nabu-Wesel-Chef Peter Malzbender: „Gloria muss gekillt werden“

 

Während sich die Nabus Bottrop und Borken sehr für das Rudel Schermbeck eingesetzt haben, schoss Peter Malzbender, Vorsitzender des NABU Kreisverbandes Wesel öffentlich gegen Gloria. Er hat in einer Diskussion am 29. August 2024 auf einem Hof in Hünxe tatsächlich gesagt, dass Wölfin Gloria „gekillt, geschossen“ werden müsse, falls ihr die Risse eindeutig nachgewiesen werden könnten.  Es gibt keine direkten Beweise, dass Malzbinders Statement jemanden zu einer Straftat inspiriert hat. Allerdings könnte eine solche öffentliche Äußerung von einer prominenten Naturschutzfigur in einem angespannten Konflikt zwischen Wolfsbefürwortern und -gegnern missverstanden oder ausgenutzt worden sein. Besonders in einer Region wie Schermbeck, wo die Spannungen hoch sind – etwa durch wiederholte Rissprovokationen und die Forderungen von Weidetierhaltern nach härteren Maßnahmen –, könnten Wolfsgegner darin eine Art Legitimation gesehen haben.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/09/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-gloria-soll-schon-wieder-gekillt-werden/

 

Die NABU-AG zog am 30. März ebenfalls ihre Schlüsse:

Hier eine kurze Zusammenfassung der Pressemeldung: Am 29. März 2025 suchte das LANUV in Schermbeck nach Wolfslosung, fand jedoch trotz vieler Helfer und eines Spürhundes nichts. Das Wolfsrudel um Wölfin Gloria gilt als wahrscheinlich ausgelöscht, was Naturschützer wie Rolf Fricke (NABU Bottrop) traurig stimmt. Die letzten Spuren stammen vom 5. November (Riss von Mini-Ziegen) und 21. November 2024 (verletzter Wolf). Martin Frenk (NABU Borken) hält illegale Aktivitäten wie Fehlschüsse oder Schlagfallen für möglich, da Wolfsaktivitäten nach der Verletzung abrupt endeten und zwei Wölfe verschwanden.

 

Hier noch ein Blick ins Territorium Schermbeck und Dämmerwald

 

Den Jägern geht es nicht um den Schutz der Wildtiere, sie wollen nur ab 18 Uhr ungestört töten.

 

Viel Platz für Mensch und Tier. © Brigitte Sommer

 

Saubere Bäche und weitläufige Wiesen. © Brigitte Sommer

 

Blick nach Westen. © Brigitte Sommer

 

Überall wird gerodet. © Brigitte Sommer

 

Ein Paradies für Wölfe. Es werden sich neue Wölfe ansiedeln. © Brigitte Sommer

 

Sonnenuntergang in der Schwarzen Heide. © Brigitte Sommer

 

See im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

 

Schafswolle, aufgesteckt auf junge Bäume, soll vor Verbiss schützen. Dieses Bild steht sinnbildlich für die Absurdität der Verfolgung der Wölfe. © Brigitte Sommer

 

Vogelparadies im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Wir hatten Trittsiegel im Bereich entdeckt, glauben aber nicht, dass diese von Gloria stammen, © Brigitte Sommer

Frühere Einblicke ins Gebiet auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/26/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-normale-woelfe-unter-crazy-menschen/

In Memoriam

Wir halten die Indizienlage für ausreichend, um diesen Nachruf zu verfassen. Wir waren ein Wochenende vor dem LANUV auf großer Spurensuchen im Gebiet Schermbeck und Dämmerwald, und wir haben auch nichts gefunden, das auf eine Anwesenheit von Gloria schließen lassen könnte. Zwar war sie auch früher schon mal eine Weile „verschwunden“, aber wir hatten sie auf unseren Wildkameras und wir hatten auch Spuren und Wolfslosung. Die jetzige Situation ist eine völlig andere.

Nachruf auf Wölfin Gloria von Wesel und ihre Familie

Mit tiefem Schmerz und gebrochenem Herzen nehmen wir Abschied von Wölfin Gloria von Wesel (GW954f), die seit November 2024 nicht mehr nachgewiesen wurde. Gloria, die 2018 nach einer 300 Kilometer langen Reise aus ihrem Geburtsrevier in Schneverdingen das Wolfsgebiet Schermbeck erreichte, wurde nur etwa neun Jahre alt. Ihr Leben war ein ständiger Kampf – ein Leben voller Liebe zu ihrer Familie, aber auch voller Leid, das ihr und ihren Liebsten von Menschen zugefügt wurde, die keinen Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen haben.
Gloria gründete ein Rudel, das zeitweise aus ihr, ihrem ersten Partner Ingolf (GW1587m) und später Addi (GW3616m) sowie mehreren Welpen bestand. Ab 2020 brachte sie drei Jahre lang Nachwuchs zur Welt, Welpen, die sie mit der Hingabe einer fürsorglichen Mutter großzog. Doch das Glück ihrer kleinen Familie war nur von kurzer Dauer. Mindestens zwei ihrer Partner wurden vermutlich illegal getötet – Ingolf verschwand 2022, Addi im Sommer 2024. Ihre Nachkommen erlitten ein ebenso grausames Schicksal: Ein kleines Welpenmädchen, von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. „Hope“ genannt (GW2307), wurde 2021 von Spaziergängern gefunden und wieder ausgesetzt, nur um kurz darauf spurlos zu verschwinden. Ein Informant berichtete, dass sie von einem Jäger mit einem Baseballschläger erschlagen wurde – ein Akt der unfassbaren Grausamkeit, der uns die Tränen in die Augen treibt. Andere Welpen starben bei Verkehrsunfällen oder verschwanden auf der Suche nach einem eigenen Revier, vermutlich ebenfalls Opfer menschlicher Brutalität.
Als alleinerziehende Mutter, die den Verlust ihrer Partner verkraften musste, war Gloria gezwungen, vermehrt auf leichte Beute wie Schafe zurückzugreifen, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpfte unermüdlich, um ihre Welpen durchzubringen, doch die Last, die auf ihren Schultern lag, war unermesslich. Ihr letzter bestätigter Nutztierriss war am 5. November 2024 in Schermbeck – danach verliert sich ihre Spur. Wir gehen davon aus, dass Gloria kriminellen Jägern und Bauern zum Opfer fiel, die ihr und ihrer Familie das Leben zur Hölle machten. Diese Menschen, die keine Achtung vor dem Leben haben, sollen keine ruhige Minute mehr finden – möge ihr Gewissen sie für den Rest ihres Lebens verfolgen.
Gloria war mehr als nur eine Wölfin. Sie war ein Symbol für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, für die Schönheit und Stärke der Natur, aber auch für die Zerbrechlichkeit dieses Gleichgewichts in einer Welt, die oft von Hass und Ignoranz geprägt ist. Jeder Verlust, den sie erlitt, hat auch uns getroffen – jeder verschwundene Welpe und jeder ermordete Partner hat eine Wunde in unseren Herzen hinterlassen.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gedenken Gloria und ihrer Familie mit tiefster Ehrfurcht und unendlicher Trauer. Wir werden nicht aufhören, für Gerechtigkeit zu kämpfen, damit solche Tragödien ein Ende finden. Möge Gloria in den Wäldern, die sie einst durchstreifte, in Frieden ruhen – und möge ihre Seele endlich den Frieden finden, der ihr im Leben so oft verwehrt wurde.

 

 

 

 

Quellen:

https://fb.watch/yG8EQdjA5L/

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://wolf.nrw/wolf/de/nutztierfaelle

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtOTFhM2UwZmQtMjdhOC00MWE4LTgzMDYtNTVmODg0MjFjYTg0

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Wölfe mit Sendern: Notwendigkeit oder überflüssiges Risiko?

In Sachsen sollen Senderhalsbänder helfen, die Geheimnisse der Wölfe zu lüften. Das Landesumweltamt Sachsen meldet weitere Besenderungen. Die Daten sollen zeigen, wie Wölfe sich bewegen, welche Reviere sie nutzen und wie sie mit ihrer Umwelt interagieren. Doch braucht es diese Technik wirklich noch? Und wer zahlt dafür – vor allem, wenn besenderte Wölfe dadurch gefährdeter werden?

Seit 2019 läuft das Besenderungsprogramm in Sachsen, koordiniert vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit dem Senckenberg Museum Görlitz und dem LUPUS Institut. Seit 2019 seien in Sachsen 17 Wölfe gefangen und mit Senderhalsbändern ausgestattet worden. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden mitteilte, seien aktuell vier Wölfe für die Wissenschaft unterwegs. Alle vier Tiere senden ihre Lokationsdaten aus dem nördlichen Landkreis Görlitz, heißt es in einer Pressemitteilung vom 20. Februar 2025.
Screenshot aus der Pressemitteilung.

Bei den besenderten Wölfen FT21 »Tilda« und MT9 »Leon« handele es sich um die Fähe und den Rüden des Rudels Daubitz II. FT22 »Yuma« sei eine gemeinsame Tochter der beiden Tiere aus dem Wurf 2023. Dass zeitgleich drei Tiere aus einem Rudel besendert werden konnten, sei bisher einmalig in Sachsen. Die Bewegungsprofile der beiden Elterntiere seien typisch für territoriale Wölfe. Kerngebiet des Rudels Daubitz II ist der östliche Teil des Truppenübungsplatzes Oberlausitz. Auch die Teichgebiete südlich davon würden intensiv von ihnen genutzt, das Waldgebiet der Noeser Heide jedoch kaum. FT22 »Yuma« würde sich noch im Elternterritorium aufhalten. Ihr Streifgebiet überschneide sich dabei fast vollständig mit dem ihrer Mutter.

Für eine Überraschung sorge die Genetik des Rüden MT9 »Leon«. Im Frühjahr 2023 hätte er sich sowohl mit FT21 »Tilda« als auch mit der Fähe des Rudels Noeser Heide, dessen Rüde er von 2020 bis 2023 gewesen sei, verpaart. Beide Verpaarungen würden deshalb für das Monitoringjahr 2023/2024 als ein Territorium – Daubitz II – geführt. Ob das Rudel Noeser Heide noch existiere, soll über das herkömmliche Monitoring weiter untersucht werden.

MT10 »Janos« sei der vierte Wolf, der mit einem Senderhalsband ausgestattet wurde. Es handelt sich dabei um den Rüden des neuen Rudels Weißkeißel. Nach seinem Fang Ende März 2024 konnte anhand seines Bewegungsprofils nachverfolgt werden, dass es im Raum Weißkeißel in der Paarungszeit 2024 zu einem Wechsel des Territoriums gekommen war. Der Rüde nutze das ehemalige Kerngebiet des Rudels Sagar, das seit dem Winter 2023/2024 nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Zusammen mit seiner Partnerin, einer Tochter des Rudels Halbendorf, hätte »Janos« im vergangenen Sommer vier Welpen aufgezogen.

Im April 2024 sei noch ein fünfter Wolf (MT11 »Fred«) besendert worden, der drei Monate nach seiner Besenderung bei einem Verkehrsunfall auf der Spreestraße zwischen Neustadt/Spree und Boxberg ums Leben gekommen sei. Auffallend viele besenderte Wölfe kommen in Deutschland ums Leben.

Sender sollen Lücken schließen, die klassische Methoden nicht abdecken – etwa detaillierte Bewegungsmuster oder die Nutzung von Kulturlandschaften. Doch viele dieser Fragen wurden in anderen Regionen längst untersucht. Warum also noch mehr Sender in Sachsen, wo 41 Wolfsterritorien (Stand Juli 2024) schon gut dokumentiert sind? Brauchen wir wirklich weitere Daten, um zu wissen, welche Wölfe sich wo aufhalten?

Illegale Jagd: Ein Risiko wird ignoriert

Ein Punkt wird im Programm gern ausgeblendet: Besenderte Wölfe sind leichter aufzuspüren – nicht nur für Forscher, sondern auch für Gegner der Wölfe. Studien zeigen, dass Tiere mit Sendern häufiger illegal getötet werden. In Sachsen, wo die Wolfspopulation wächst, aber nicht überall willkommen ist, ist das kein kleines Problem. Im Monitoringjahr 2023/2024 wurden 34 tote Wölfe gemeldet, vier davon nachweislich illegal erlegt. Die Wölfin „Lotta“ (FT11) etwa verschwand 2020 – tot, vermutlich durch Bissverletzungen, aber die genaue Ursache blieb unklar. Solche Fälle werfen die Frage auf: Macht die Besenderung die Wölfe nicht eher zu Zielscheiben, statt sie zu schützen? Die Daten mögen für die Wissenschaft nützlich sein, doch für die Tiere selbst könnte sie tödlich enden.

Wer finanziert das Ganze?

Das Besenderungsprogramm wird vom Freistaat Sachsen finanziert, genauer vom LfULG, das die Mittel bereitstellt. Konkrete Zahlen bleiben nebulös – weder die Kosten für die Sender, noch die Gehälter der beteiligten Institute werden öffentlich detailliert aufgezeigt. Ein GPS-Halsband kann schnell mehrere tausend Euro kosten, dazu kommen Logistik, Personal und Analysen. In Zeiten knapper Haushalte fragt man sich: Ist das die beste Investition, wenn man doch bereits viel über die Bewegungsmuster von Wölfen in ihren Territorien weiß?

Schutz oder Schuss?

Wenn besenderte Wölfe leichter gejagt werden, dient die Technik am Ende vielleicht weniger dem Artenschutz als der Kontrolle?
Sachsen hat 34 Rudel, fünf Paare und zwei Einzelwölfe – müssen wir sie wirklich noch genauer verfolgen? Oder wäre es klüger, die Tiere in Ruhe zu lassen und die vorhandenen Erkenntnisse endlich praktisch zu nutzen?
Aber es bleibt nicht bei illegaler Jagd. Besenderte Wölfe sind auch leichter zu finden, wenn Behörden eine Abschussverfügung erteilen. In Deutschland können Wölfe legal geschossen werden, wenn sie als „Problemwölfe“ gelten – etwa nach wiederholten Angriffen auf Nutztiere. Mit einem Sender am Hals werden sie zur Zielscheibe: Ihre Position ist bekannt, ihre Fluchtwege vorhersehbar.
Das Monitoring und die Besenderungen werden von der Regierung finanziert – vom Bund und den Ländern. In Sachsen zahlt das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), unterstützt durch Bundesmittel über die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW). Dieselbe Regierung, die diese Daten sammelt, hat im September 2024 zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Diese Änderung, die noch EU-Recht werden muss, würde Abschüsse erleichtern. Der Widerspruch ist bitter:  So finanziert man die Sender, mit der die Wölfe auch zum „legalen“ Abschuss leichter gefunden werden können.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Christian Meyer (Grüne) will 12 Wolfsrudel in Niedersachsen töten lassen?

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) ist nicht nur für die Absenkung des Wolfsschutzstatus, sondern er will auch gleich zur Tat schreiten und „überzählige“ Wolfsrudel in Niedersachsen totschießen lassen. 44 Wolfsrudel seien genug. Laut Angaben des offiziellen Wolfsmonitorings leben in Niedersachsen derzeit 56 Wolfrudel. Wir erklären hier in unserer Reportage, warum das Mitmachen beim offiziellen Wolfsmonitoring Wölfe in ganz Deutschland gefährdet und wir fordern, das Monitoring an eine regierungs- und lobbyunabhängige NGO zu übertragen.

Falls die europaweite Absenkung des Schutzstatus des Wolfes tatsächlich Anfang März durchgehen sollte, hält Umweltminister Christian Meyer den Erhalt von mindestens 44 Rudeln in Niedersachsen für angemessen. „Der Bestand dürfte aus unserer Sicht zumindest nicht unter 44 Rudel sinken. Aber eingegriffen werden soll nur dort, wo Wölfe trotz Schutzmaßnahmen vermehrt Schäden an Nutztieren stiften“, sagte der Grünen-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auch aus Sicht der Wissenschaft sei der „günstige Erhaltungszustand“ bei 44 Rudeln erreicht.

Beispielfoto Wolfsrudel.

Welche Wissenschaft genau meint Meyer da? Alle offiziellen Stellen, angefangen beim Senckenberginstitut bis hin zum LUPUS-Institut sind nicht regierungsunabhängig. Die Jäger, die in Niedersachsen das Wolfsmonitoring verantworten, setzen sich sogar für den Abschuss von Wölfen ein.

Interessenkonflikte in der Bestandsüberwachung

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden, um Lobbyistenübergriffe auf die Wölfe zu verhindern.

Wir berichteten vor einem Jahr genau über dieses Problem https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/15/bitte-petition-entziehen-sie-der-jaegerschaft-in-niedersachsen-das-wolfsmonitoring-unterzeichnen/

Schon vor einem Jahr riefen wir in Voraussicht auf die kommenden Verwerfungen diese Petition ins Leben. Sie hat bislang keine 10.000 Unterschriften erreicht. Wir hoffen nun, dass Wolfsfreundinnen und Wolfsfreude nun die Dringlichkeit begreifen und die Petition unterzeichnen.

Wir riefen eine Petition mit der Forderung ins Leben, der Niedersächsischen Jägerschaft das Wolfsmonitoring zu entziehen. Sie ist zu finden unter http://www.change.org/wolfsmonitoring

Wölfe in ganz Deutschland gefährdet

Meyer sagte der Zeitung weiter, er halte eine zügige Anpassung der Gesetzeslage in Deutschland für möglich. „Nach der Absenkung des Schutzstatus für den Wolf in der Berner Konvention muss die EU-Kommission eine Änderung der FFH-Richtlinie beantragen. Ist die umgesetzt, kann man auf Bundesebene, also in Berlin, entsprechende nationale Regelungen erarbeiten und umsetzen“, sagte der Umweltminister. „Das wird im Umweltministerium in Berlin schon parallel vorbereitet und ist dort erklärter Wille.“

Auch das Wolfsmonitoring in allen anderen Bundesländern ist nicht regierungsunabhängig geführt.

Zuletzt hatte ein Ausschuss des Europarats im Dezember einem Antrag der EU-Staaten zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Damit gelten zum Schutz zwar immer noch strenge Regeln, eine Jagd auf problematische Wölfe wäre aber unter Umständen einfacher möglich. Umweltminister Meyer ist der Auffassung, dass der Beschluss den Weg frei mache für ein regional differenziertes Bestandsmanagement, was nichts anderes heißt, als Wölfe abzuschießen. Wir warnten bereits 2023 vor genau solchen Auswüchsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/07/schiessen-statt-schuetzen-gruenentrick-um-wolfsschutz-aufzuweichen/

 

Quellen:

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wolf-nicht-wieder-ausrotten-so-viele-rudel-hält-der-umweltminister-in-niedersachsen-für-angemessen/ar-AA1zzGUt?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=9410394c39b347abea1c50def5c36d4d&ei=17&fbclid=IwY2xjawIpIO9leHRuA2FlbQIxMQABHTnSIa_IANZXF53gTF888m5VNTPDaBt0v4YS59T3uj2j8zVIDa9Qv75Wvg_aem_ubh8JzOCAXPE1ZinisTtUw

http://www.wolfsmonitoring.com

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Lobbyfilz gegen Wölfe unter Bayerns Tierschützern?

Dass in Bayern im großen Stil Wölfe illegal „entsorgt“ werden, ist nun auch den bayerischen Massenmedien nicht verborgen geblieben. Ende Januar berichtete der Merkur groß mit einer Headline „Schießen, schaufeln, schweigen? Das rätselhafte Verschwinden der Wölfe“ im Freistaat. Ausgerechnet eine Tierschützerin zeigt jedoch Verständnis für solche kriminellen Taten. Wie kommt das? Lesen sie hier unsere Recherche.

In einem Artikel des Merkur wurde die Garmischer „Tierschützerin“ Lödermann (Grüne), dahingehend zitiert, dass sie Verständnis für die illegalen Wolfstötungen habe, wenn man sehe, wie brutal die vom Wolf gerissenen Schafe aussehen.

Die gelernte Justizbeamtin leitet seit 2002 das Tierheim im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ferner ist auf der Homepage des Tierheims zu lesen, dass sie Trägerin des Bayerischen Tierschutzpreises für die Aktion „Ponyrettung“ ist und das Bundesverdienstkreuzes am Bande verliehen bekommen habe. Außerdem könne sie diverse kommunalpolitische Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften in einigen Tierschutz- und Tierrechtsvereinen und eine Mitgliedschaft in Canton de la Tierra (Zusammenschluss indigener Gruppen) aufweisen.  Seit 1979 würde sie aktiv Mitarbeit in Umwelt-, Tierschutzinitiativen, unter anderem im Bund Naturschutz, 2020 als Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes LV Bayern. LBV, Wildes Bayern, Stiftung Wald mit Wild, leisten. Von 1990 bis 1998 sei sie Mitglied des Bayerischen Landtags, Ausschuss für Landesentwicklung und Umweltfragen, zeitweise Fraktionsvorsitzende, Kreisrätin von 1984 bis 1992 und wieder seit 2008 bis heute.

Beispielfoto Wolf.

Außerdem ist sie Stellvertreterin des Landrats Anton Speer. Der Politiker der Freien Wähler hatte bereits 2023 einen Antrag auf Abschuss gestellt.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/04/fixe-fakten-ausgabe-0523-kurznachrichten-aus-deutschland-oesterreich-schweden-und-tschechien/

Wildes Bayern und Wald mit Wild sind indes sehr jagdnahe Institutionen, wo sicherlich auch die Frage erlaubt sein muss, ob sich das mit ihrer Tierheimleitung und dem Tierschutz verträgt. Auch eine Mitgliedschaft im Bund Naturschutz aufzuzählen und zeitgleich Wolfsabschüsse zu unterstützen, ist schon etwas befremdlich.

Keine von Wölfen brutalst zugerichtete Schafe rund um Garmisch in der offiziellen Liste

So stellt sich aber zuallererst die Frage, wo Frau Lödermann die brutalst vom Wolf gerissenen Schafe gesehen haben will, denn laut der Liste des LfU „Aktuelle Verdachtsfälle bei Nutztierrissen in Bayern“ wurde vom 02.05.2024 bis heute in und um Garmisch kein einziges Weidetier von einem Großen Beutegreifer gerissen. Also in Bayern kann sie diese Erfahrung nicht gemacht haben.

Ausriss aus einem Artikel im Merkur, vom 27.01.25 Ergänzung zum Artikel Schießen, Schaufeln Schweigen, das rätselhafte Verschwinden der Wölfe. Auch das Wörtchen „aktuell“ schwere Straftat lässt erahnen, dass sie sich dafür einsetzen wird, dass auf Wölfe ganz legal geschossen werden darf.  Quelle: https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

 

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Und auch in der nachfolgendem Monitoringjahr-Liste 2023/2024 (28.03.2023 bis 25.04.2024) des LfU wurde kein einziges Weidetier in und um Garmisch von einem Wolf gerissen.

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/doc/verdachtsfaelle.pdf

Dasselbe gilt für den direkt an den Landkreis Garmisch anschließenden Nachbar-Landkreis Weilheim-Schongau. Auch da wurden keine Weidetiere von einem großen Beutegreifer gerissen. Es war entweder ein Hund oder das Weidetier starb durch Gewalteinwirkung, was bedeuten könnte, dass das Schaf oder Kalb auch von menschlicher Hand erschlagen worden sein könnte.

Das sagt die bayerische Tierschutz-Insiderin Claudia Brunner, die die Vorgänge seit Jahren verfolgt, (Name geändert) dazu: „All dies verdeutlicht, dass die stete Hetze der Bauern, des Garmischer Landrats Anton Speer und der Tierschützerin Tessy Lödermann gegen den Wolf völlig ungerechtfertigt ist. Die Bauerngefälligkeit von Landrat  und Lödermann gehen sogar soweit, dass man lange Zeit, obwohl schon feststand, dass im Juli und August 2022 die Schafe im Ammergebirge bei Garmisch Hunde töteten, immer noch weiter log, dass es ein Wolf war. Es wurde zwar auch eine Wolf-DNA an einem toten Schaf gefunden, aber da war das Schaf schon tot.“  Quelle: https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/tote-schafe-ammergebirge-hund-verursacher-570237

Der nachfolgende Bericht, wo die Redaktion sogar warnt „Achtung drastische Bilder“ zeigt das Schicksal von Schafen, die im August 2022 im Ammergebirge gerissen wurden. Aber nicht ein Wolf, sondern Hunde hatte die Schafe „so brutalst zugerichtet.

Bemerkenswert in dem Bericht ist auch der letzte Absatz, wo der Schafbauer Ostler sagt, er wisse nicht wie viele Schafe getötet worden seien, denn er wisse ja nicht mal, wie viele Tiere er aufgetrieben habe. So besorgt sind die um ihre Schafe, dass sie nicht mal wissen, wie viele sie auf die Alm gegeben haben.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/farchant-ort28668/baer-wolf-goldschakal-farchant-tiere-tal-bayern-91730965.html

Nachfolgend die Nachweise, dass die vorgenannten Schafe nicht der Wolf, sondern Hunde gerissen haben:

21.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

12.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

Der nachfolgende Bericht ist ebenfalls über die im August 2022 gerissenen Schafe im Ammergebirge bei Garmisch. Dabei stellte sich dann eben später raus, dass es Hunde waren.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/kreisbote/gerissene-schafe-im-landkreis-garmisch-partenkirchen-mehren-sich-91731937.html

Tierschützerin Lödermann für Wolfsabschuss

Auch im nachfolgenden Pressebericht von 2023 stimmte Lödermann für den Abschuss von Wölfen und stimmte den Antrag von Landrat und Kreistag zu:

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/wolf-garmisch-oberbayern-landrat-antrag-entnahme-abschuss-tier-kreistag-dorf-92169268.html

Ist dies nun ein typisches „MiasanMia-Gehabe“ aus Bayern? Nein, man sieht bundesweit einen Trend, dass sich bestimmte Tierschützerkreise offensiv an Antiwolfspropagande beteiligen. Sicherlich liegt das auch an Aktivitäten eines Tierarztes aus Hessen, der auf Stimmungsveranstaltungen Fake-News verbreitetend durch die Republik tingelt. Aber die stetige Häufung von Hassattacken gegen Wölfe ist auch ein Indiz dafür, dass von Lobbyseiten Geld auch zusätzlich fließen könnte. Viele Vereine und Verbände erhalten ohnehin Geld von staatlicher Seite.

Auch die Verquickung von Umweltorganisationen mit Parteien öffnet Lobbyismus Tür und Tor. Ganz gefährlich wird es dann, wenn die Massenmedien ebenfalls nicht mehr als vierte Gewalt und als Kontrollorgan funktionieren, sondern schreiben, was von Regierungsseite von Ihnen erwartet wird. Zahlreiche Medienschaffende erhielten in den vergangenen Jahren ebenfalls Zahlungen aus Lobbykreisen und Regierung.

Eine große Anzahl von Wölfen verschwindet einfach. Beispielbild © Brigitte Sommer

Das Verschwinden der Wölfe in Bayern im ganz großen Stil

Vom Wolfsrudel Staffelsee West gibt es seit Juni 2024 keine Nachweise mehr, ebenso aus dem Manteler Forst, auch nicht von der Einzelwölfin aus dem Köschinger Forst, auch vom Einzelwolf aus den Chiemgauer Alpen gibt es keine Nachweise mehr.

Als erloschene Wolfsterritorien gelten Zella Rhön, Hohenfels und Grafenwöhr. Über die Zustände im Revier Hohe Rhön berichteten wir vor Kurzem hier. https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/28/skandal-im-territorium-hohe-rhoen-wo-ist-woelfin-frigga/

Zu unserer Anfrage vom 17. Januar erhielten wir am 12. Februar per Mail folgende Antwort:

„Seit dem 12.11.2024 sind bei uns keine C1-Nachweise für das Territorium
Hohe Rhön dokumentiert. Zeitverzögerungen können sich aufgrund von verlängerten
Ausleserhythmen bei Fotofallen und Sammelauswertungen genetischer Proben erge-
ben. Sollten weitere Nachweise erfolgen, werden diese auf der oben angegebenen
Internetseite veröffentlicht. Dies gilt auch für Totfunde.
Für Ihre Frage nach dem Vorliegen von Entnahmegenehmigungen verweisen wir auf
die Zuständigkeit der jeweiligen Regierung (bis 14.10.2024) bzw. Kreisverwaltungs-
behörde (ab 15.10.2024), da uns diese Information
en nicht vorliegen.“
Wir werden also nun eine weitere Anfrage an die Regierung und Kreisvewaltung stellen.
Aus dem Territorium Kitschenrain wurde am 03.01.2025 im Landkreis Amberg-Sulzbach ein männlicher Wolfswelpe GW4513m (HW01) aus 2024 auf  Grund starker Verletzungen (Lähmung beider Hinterbeine) euthanasiert. Angeblich sei der Welpe angefahren worden. Zuvor war am 28.11.2024 im Landkreis Bayreuth ein weiterer Wolfswelpe, GW4500f, tot aufgefunden worden. Sofern die Öffentlichkeit nicht regelmäßig die Listen kontrolliert, erfährt sie nichts davon.

Der Lobbyismus gegen Wölfe offenbart ein komplexes Geflecht von Interessen, das oft nicht im Einklang mit den Prinzipien des Naturschutzes und erst Recht nicht des Tierschutzes steht. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nicht allein auf wirtschaftlichen oder populistischen Motiven. Ein ausgewogenes Verständnis der Rolle der Wölfe in der Natur und eine transparente Diskussion über die tatsächlichen Auswirkungen und Lösungen sind unerlässlich, um eine nachhaltige Koexistenz zu ermöglichen.

Die Verwendung von Wölfen als politische Sündenböcke zeigt eine tiefe Krise in der Art und Weise, wie wir Natur und Politik verbinden. Es ist dringend notwendig, einen Kurs zu setzen, bei dem politische Entscheidungen nicht nur kurzfristige Interessen, sondern auch langfristige ökologische und soziale Ziele berücksichtigen. Nur so kann eine wahre Balance zwischen Mensch und Natur erreicht werden, ohne dass die Wölfe als Opfer politischer Spielchen enden.

Weitere Quellen:

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/antrag-gestellt-garmischer-landrat-will-wolf-abschiessen-572574

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-937200

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/520644/der-weltweite-einfluss-von-bill-gates-auf-die-medien

https://tierheim-garmisch.de/de/home

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Thüringen: BSW-Minister mit Stasivergangenheit will Schutzstatus senken und Wölfe töten lassen

Tilo Kummer (BSW) fordert den Schutzstatus von Wölfen zu senken. Dabei schreckt er augenscheinlich auch nicht vor Fakenews zurück und benennt exorbitant hohe Risse an Rindern, die so nie stattgefunden haben. Außerdem scheint er Waldbesitzer enteignen zu wollen. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Es gebe in Thüringen Wölfe, die sich darauf spezialisiert hätten, auch größere Nutztiere zu reißen, sagte Kummer am 28. Januar zur Thüringer Allgemeinen. Er werde Nutztierhalter verlieren, wenn er nicht rechtzeitig eingreife und er verglich Wölfe mit dem Verhalten von Kormoranen an Fischteichen. Hier ist es nicht schwer erkennbar, für welche Lobby sich der Minister beauftragt fühlt, statt im Sinne aller Bürger zu agieren. Er ist selbst Nutztierhalter, will die Nutztierhaltung aber angeblich aufgeben.

Beispielfoto Wolfsfamilie.

 

20 Rissereignisse von Wölfen hätte es im vergangenen Jahr gegeben. In der Rissliste sind nur 16 aufgeführt. Was Kummer auch verschweigt, ist die Anzahl der gesamten Rissereignisse. Und hier ist die Anzahl 48. Selbst wenn Wölfe 20 Risse verursacht hätten, wäre dies nicht einmal die Hälfte der gesamten Meldungen. Auch Rinderrisse sind verschwindend gering. 2024 waren es gerade mal fünf Risse, laut Liste des Thüringer Umweltministeriums. Von einem problematischen Wolfsverhalten kann also gar keine Rede sein.

Trotzdem setzt sich Kummer dafür ein, Wölfe in Thüringen weniger zu schützen. Dabei gibt es in Thüringen nach den neuesten Zahlen der DBB-Wolf nur zwei bestätigte Rudel. Ein regionales Wolfsmanagement, eine „Regulierung“ des Bestandes wird ohnehin nicht durchzusetzen sein.

 

Die Thüringer Allgemeine zitiert Kummer folgendermaßen: „Wenn ich sehe, was vor allem seit meinem Amtseintritt an Rindern gerissen wurde, hätte ich mir das nicht vorstellen können.“ Dieses Zitat hätte die Redaktion gegen recherchieren und einordnen müssen, denn Fakt ist, dass Wölfe kaum Rinder gerissen haben. Stattdessen taucht das Zitat auch noch als Intro auf. Ausriss, © Thüringer Allgemeine. Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/article408151574/brombeer-koalition-bsw-umweltminister-will-woelfe-in-thueringen-weniger-schuetzen.html?utm_medium=social&utm_campaign=TA&utm_source=Facebook&tpcc=artikel_facebook_ta&fbclid=IwY2xjawIRag5leHRuA2FlbQIxMQABHQbRqB8NSC9BjKU4tAtJLYVFCYJ4sDrdENJWNeYaSDOZHuHJ7YGWyVRhsQ_aem_Z1jm4U8HUgAUzeV7HE-zZQ#Echobox=1738002318

Ausrisse aus der Risstabelle zeigen die Wahrheit

20 Rissereignisse von Wölfen hätte es im vergangenen Jahr gegeben. In der Rissliste sind nur 16 aufgeführt. Was Kummer auch verschweigt, ist die Anzahl der gesamten Rissereignisse. Und hier ist die Anzahl 48. Selbst wenn Wölfe 20 Risse verursacht hätten, wäre dies nicht einmal die Hälfte der gesamten Meldungen. Auch Rinderrisse sind verschwindend gering. 2024 waren es gerade mal fünf Risse laut Liste des Thüringer Umweltministeriums. Von einem problematischen Wolfsverhalten kann also gar keine Rede sein.

 

Ähnlich sieht es 2023 aus. Die restlichen Jahre sind unter der unten verlinkten Quelle zu finden.

 

Pikante Stasi-Vergangenheit des Umweltministers

Tilo Kummer (Bündnis Sarah Wagenknecht) wurde im Dezember 24 zum Umweltminister der so genannten „Brombeerkoalition“, bestehend aus CDU, SPD und BSW, ernannt. 20 Jahre saß er als umweltpolitischer Sprecher der Linken im Kabinett und er war Bürgermeister von Hildburghausen.

Laut Thüringer Allgemeine diente der studierte Fischereiingenieur unmittelbar vor der Wende drei Jahre lang beim Stasi-Wachregiment „Felix Dzierzynski“. Laut dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gilt Kummer damit als hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Verbunden sei der Dienst mit einem besonderen Tapferkeitsorden von Mielkes Sicherheitsbehörde gewesen.

Will Kummer Waldbesitzer enteignen?

Kummer sei selbst Waldbesitzer, habe selbst 10 Hektar Wald, ist in der Thüringer Allgemein vom 27. Januar zu lesen. Der Minister prüfe den Akutfall, war am 31. Januar auch in der Thüringer Allgemeinen zu lesen. In Thüringen gebe es schlimme Waldschäden, die etwa 20 Prozent der gesamten Waldfläche ausmachen würden. Aber mehr als die Hälfte des Thüringer Waldes ist im Privatbesitz. Für einen praktikableren Forstschutz fordert Kummer praktikablere Regelungen und deutet ein Eingreifen ins Privateigentum an.

Ein Experte, Förster Dieter Schneider (Name geändert) dazu. „Ein gravierender Eingriff in das Eigentum an Wald kommt hier auf uns zu. Das gilt für den Privatwald, aber auch gleichermaßen für den Kommunalwald sowie für den Kirchenwald. Hier begibt sich der Herr auf sehr dünnem Eis. Bei akuten Gefahren für den Wald kann das Forstamt Ersatzmaßnahmen einleiten. Alle Einnahmen und Ausgaben sind auf ein Verwahrkonto zu buchen. Diesen Fall erlebte ich auch bereits. Kleine Waldbesitzer, die in den USA oder anderen Staaten in Übersee lebten, konnten nicht so schnell ausfindig gemacht werden. Die Maßnahmen sind jedoch immer mit dem Waldbesitzerverband, den Forstwirtschaftlichen Vereinigungen oder den Waldgenossenschaften und Forstbetriebsgemeinschaften abzusprechen und von denen genehmigen zu lassen. So ohne weiteres in das private oder kommunale Eigentum einzugreifen ist ein No Go.“

Hätte der Minister tatsächlich Enteignungen im Sinn, würde er damit wohl an seine DDR-Vergangenheit anschließen. Außerdem wird auch hier deutlich, dass das Thema Wolf politisch missbraucht wird und Bauern aufgehetzt werden um von wirklichen Problemen in Landwirtschaft und Forst abzulenken.

 

Weitere Quellen:

https://umwelt.thueringen.de/themen/natur-artenschutz/kompetenzzentrum/schadensbegutachtung

BSW-https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/article407891298/regierung-in-thueringen-tilo-kummer-ist-erster-minister-mit-stasivergangenheit.html

https://thueringen.de/regierung/kabinett

https://www.pressreader.com/germany/thuringer-allgemeine-gotha/20250127/281517936798345?srsltid=AfmBOopreC55yUCk7pGuj1wp8TYwAKGgjeIJ0_7CqhKec0NklLZ1hypO

https://www.pressreader.com/germany/thuringer-allgemeine-gotha/20250131/281543706611252?srsltid=AfmBOopt2oSOTs_5600n8CFXVEnWAcexmjxym1rcFzdmzC4Q9SXq6jpU

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Skandal im Territorium Hohe Rhön: Wo ist Wölfin Frigga?

Seit Monaten gibt es in der Liste des LfU in Bayern keine neuen Nachweise mehr aus dem Territorium Hohe Rhön, dem Gebiet von Wölfin Frigga und ihrem Partner Griso. Insider berichteten darüber, dass Frigga bereits im Juli 24 illegal beseitigt worden sei. Wir waren erneut vor Ort und suchten nach Spuren. Auch gehen wir der Frage nach, ob die Wölfe in der Langen Rhön nicht nur den Bauern ein Dorn im Auge sind, sondern auch einem ehrgeizigen Birkhuhnprojekt und wir zeigen auf, dass heutzutage nur die Taten der Jäger in Naturschutzgebieten und Biossphärenreservaten geschützt werden, aber auf Wildtiere gnadenlos Jagden, ja sogar Drückjagden veranstaltet werden. Und wir veröffentlichen Teile der Abschussverfügung, in denen klar wird, dass der größte Teil der Weidetiere bei Rissen überhaupt nicht geschützt gewesen waren. Lesen Sie hier unsere neue Fotoreportage.

Tatsächlich stammt der aktuellste Nachweis von Griso (GW3519m) laut der LfU-Liste vom 16. Oktober 2024. Der letzte Nachweis von Frigga (GW3092f) ist in der Liste am 25.07.24 aufgeführt. Im September, Oktober und November werden noch drei verschiedene Welpen (GW4464m, GW4442m,  GW4403m) des Wolfspaares Frigga und Griso nachgewiesen. Angeblich würden dort weiter Wölfe und Nachweise erhoben, doch seit November 2024 ist die Liste Hohe Rhön nicht aktualisiert worden. Warum nicht?

Uns liegen starke Indizien darüber vor, dass Frigga tatsächlich totgeschossen wurde. Sie wäre gerade mal vier Jahre alt geworden, hätte gerade ihren ersten Wurf gehabt und es bliebe ihr verwehrt, ihre Welpen zu betreuen und aufwachsen zu sehen. Frigga ist auch die Mutter von Nuka, der  von der Auffangstation in der Lüneburger Heide als Findelwolf bezeichnet wird. Aber das ist er nicht wirklich, denn Frigga hätte einen ihrer Welpen niemals freiwillig zurück gelassen.  Nuka war vor dem 15.06.24 hilflos im Territorium gefunden worden. Frigga ist eine Wölfin, deren Schicksal stellvertretend für so viele Wölfe in Deutschland und Europa steht. Weil aufgehetzte Bauern glauben, dass tote Wölfe ihre Probleme lösen würden und weil schießwütige Jäger Töten als Hobby sehen?

Es wird immer mehr zur gängigen Methode, einen Elternteil oder Partner zuerst wegzuschießen. Wenn der verbleibende Partner dann auf leichte Beute wie Weidetiere zurückgreifen muss, wird der Abschuss gefordert und in vielen Fällen auch genehmigt. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, dass Griso, der vorher nie Weidetiere angegriffen hatte, einen Riss am 26.08.24 verursachte, auf den daraufhin eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken abgeschossen worden war, die sich im Territorium Hohe Rhön befunden haben soll. Entsprechende Stellen in der Abschussverfügung sind geschwärzt. Die Schießgenehmigung galt aber bereits seit dem 31.07.24, ohne dass die Bevölkerung davon etwas wusste. Erst durch eine Pressemitteilung wurde Ende August, nach vollendeten Tatsachen,  darüber informiert. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten darauf Strafanzeige gegen die Verantwortlichen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Wenn Frigga schon seit Ende Juli tot gewesen ist, könnte die sinnlos erschossene Schwester von Griso aus dem Rudel Wildflecken auf dem Nachbargebiet der Langen Rhön gewesen sein, um die Welpen mit zu versorgen. Dies würde die ganze Dramatik noch verschlimmern. Nachweise über das Nachbarrudel Wildflecken gibt es seit September 24 nicht mehr in der LfU-Liste. Das LfU könnte also mit einer Aktualisierung der Liste für mehr Klarheit sorgen, doch stattdessen mauert die Behörde und beantwortet uns auch eine entsprechende Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz bislang nicht. Sollten wir weiter keine Antwort erhalten, werden wir rechtliche Schritte einleiten.

 

Spuren von Hasen, bzw. Wildkaninchen. Schnüffelnase Alba im Einsatz.  © Brigitte Sommer

 

 

Auf Spurensuche mit Liv im Territorium Lange Rhön.

 

Im Kerngebiet fanden wir keinerlei Spuren vom Rudel

 

Schöner Schein im so genannten Biosphärenreservat Rhön

 

Ein Biosphärenreservat ist ein Schutzgebiet, das von der UNESCO im Rahmen des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) anerkannt wird. Es hat mehrere Ziele:

 

  • Naturschutz: Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.
  • Nachhaltige Entwicklung: Förderung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial tragfähig ist.
  • Forschung und Bildung: Unterstützung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten und Bildungsprogrammen zur Umweltbildung.

 

Ein Biosphärenreservat besteht typischerweise aus drei Zonen:

 

  1. Kernzone: Hier ist die Natur weitgehend unberührt und der Schutz der Biodiversität steht im Vordergrund. Menschliche Aktivitäten sind hier stark eingeschränkt.
  2. Pufferzone: Diese umgibt die Kernzone und dient als Übergangsbereich, in dem nur Aktivitäten erlaubt sind, die den Schutz der Kernzone nicht beeinträchtigen, wie z.B. sanfte Formen des Tourismus oder traditionelle Landnutzung.
  3. Übergangs- oder Entwicklungszone: Diese äußere Zone ermöglicht eine nachhaltige wirtschaftliche und menschliche Aktivität, die mit den Zielen des Reservats vereinbar ist. Hier finden oft Projekte zur nachhaltigen Entwicklung statt.

 

Biosphärenreservate sollen somit ein Modell für eine harmonische Koexistenz von Mensch und Natur darstellen. Welch ein Irrtum!

 

 

Am Gangolfsberg ist das Kerngebiet des Biosphärenreservates. Viele Menschen glauben, dass hier nicht gejagt werden dürfte. Die Realität sieht anders aus. © Brigitte Sommer

In Naturschutzgebieten wie Nationalparks, NSG’s und den Zonen I und II der Biosphärenreservate muss sich die Jagd an den Schutzzielen der jeweiligen Gebiete orientieren – und sich ihnen unterordnen, wenn dies fachlich geboten ist! In den meisten Schutzgebieten außer den Nationalparks gibt es bislang kaum Regelungen zur Jagd im Gebiet. In sehr vielen solcher ökologisch bedeutsamen Gebiete komme es zu erheblichen Interessenkonflikten zwischen konventionell ausgeübter Jagd und Naturschutz, mitunter auch zwischen Forst- und/ oder Landwirtschaft und Naturschutz, schreibt Wildökologie heute.

Es wird massiv gejagt

Fakt ist, dass im Biosphärenreservat Rhön und im Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ massiv gejagt wird. Wir berichteten hier, wie es außerhalb der Wanderwege aussieht. Normale Bürger wissen von dem Treiben nichts, da gegen jeden, der die Wanderwege verlässt, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet wird. Jagdfrevel kann also überhaupt nicht, oder nur schwer nachgewiesen werden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/15/bayern-vier-verwaiste-wolfswelpen-im-territorium-von-woelfin-frigga-in-der-hohen-rhoen/

Fakt ist weiterhin, das ausgerechnet im Wolfsterritorium „Hohe Rhön“, zu der auch  die „Lange Rhön“ gehört, ein ehrgeiziges Wiederansiedelungsprojekt von Birkhühnern läuft. Auf der Seite des Biosphärenservat Rhön heißt es zum Projekt der Wildland-Stiftung (einer Jägerstiftung), die die Birkhühner betreut: „Nach den ersten fünf Jahren Auswilderung von 68 schwedischen Birkhühnern zog die Wildland-Stiftung eine positive Bilanz. Seit Jahren stiegen die Birkwild-Zahlen in der Rhön zum ersten Mal durch natürliche Reproduktion wieder an. Mit 14 Hähnen und elf Hennen bei der Herbstzählung 2014, darunter neun Jungvögel, stimmte dies optimistisch. Inzwischen sind die Verantwortlichen nicht mehr so optimistisch, denn den Birkhühnern gehe es aktuell gar nicht gut.

Sind die Wölfe dem Birkhuhnprojekt im Weg?

Neben der notwendigen Biotoppflege wird auch Jagd auf die natürlichen Feinde des Birkhuhns  gemacht

Auf telefonische Nachfrage bestätigten uns Sprecher, dass dort massivst Jagd auf Füchse, Marder, Wiesel und Wildschweine gemacht werden würde, da diese Tiere eine Gefahr für die Birkhühner darstellen würden. Stört da nicht ein großer Beutegreifer erst Recht? Waren Frigga und ihre Familie etwa nicht nur den Bauern dort im Weg?

Eine entsprechende Nachfrage von uns an einen Sprecher des Projektes wurde verneint. Wölfe seien dort nicht das Problem. Aber ist diese Antwort glaubhaft?

Im November 2024 berichteten wir sogar über Drückjagden, die im Gebiet stattgefunden hatten. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/06/bayernhessen-weitere-drueckjagden-in-wolfsgebieten/

Diese Drückjagd fand am 02.11.24 im Wolfsterritorium Lange Rhön statt. © Biosphärenreservat Rhön.

 

Hochsitze, kaum 400 Meter Luftlinie von dem Kernzonengebietsschild entfernt. © Brigitte Sommer

 

Mehrzahl der gerissenen Weidetiere ohne Schutz

In der uns vorliegenden Abschussverfügung vom 31.07.2024, die uns mit sehr vielen geschwärzten Stellen zu Orten und Personen, erst am 18.11.24 zugestellt wurde,  wurden Risse aus anderen Landkreisen herangezogen, bei denen ein Abschuss bereits vor Gericht gescheitert war. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/

Intransparente Rissliste

In der Rissliste des LfU Bayern ist nicht öffentlich aufgeführt, ob ein Schutz vorhanden ist. Wir bezeichnen dies als intransparent und fast schon böswillig, da von neutraler Seite gar nicht überprüft werden kann, ob überhaupt ein Schutz vorhanden gewesen ist: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Diese Art und Weise eröffnet willkürlichen Abschussverfügungen Tür und Tor.

 

 

 

 

 

 

 

Während es vorher von schlechten Zäunen nur so wimmelte, sollen die letzten Risse plötzlich an Zäunen stattgefunden haben, die tipptopp waren? Unglaubwürdig.

Blick in die Hohe Rhön

 

Spuren vom Fuchs. Füchse haben jetzt Paarungszeit. Aber auch jetzt werden sie gnadenlos bejagt. Im Revier von Frigga mit dem Argument, man müsse Bodenbrüter wie ein ehrgeiziges Birkhuhnprojekt, schützen. © Brigitte Sommer

 

 

Wanderweg am Gangolfsberg. © Brigitte Sommer

 

 

Ein mystischer Ort mit Zeugnissen aus der Vorzeit © Brigitte Sommer

 

 

Gangolfskreuz. ©Brigitte Sommer

 

 

Schnüffelnasen Liv und Alba. © Brigitte Sommer

 

 

 

Trittsiegel vom Wildschwein. ©Brigitte Sommer

 

 

 

 

Blick nach Südwesten © Brigitte Sommer

 

Kleine Holzskulptur auf dem Naturlehrpfad am Gangolfsberg. Dieser Wanderweg ist anspruchsvoll und nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet. © Brigitte Sommer

 

Wolfsschutz-Deutschland ist mit Mitgliedern direkt vor Ort in den Wolfsgebieten. Hier auch im Territorium Hohe Rhön. Wir freuen uns über neue Mitglieder, deren Identität wir selbstverständlich schützen.

 

 

Blick nach Westen Richtung Wildflecken. © Brigitte Sommer

 

Oft mit dabei: Spürnase Liv. © Brigitte Sommer

 

Dieser Hochsitz hat auch schon bessere Tage gesehen. © Brigitte Sommer

 

Massive Jagd im Gebiet Hohe Rhön

 

 

 

Brigitte Sommer mit Liv. © Gudrun H.

 

Märchenhafte Farbspiele bei Nebel. © Brigitte Sommer

 

Unglaublich schöne Lichtstimmung am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Im Herbst wurde am Basaltsee umfangreich gerodet. Schwere Maschinen zerstörten den empfindlichen Boden auf dem Hochplateau. © Brigitte Sommer

 

Rodungen direkt am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfstrittsiegel sein. © Brigitte Sommer

Unterwegs mit Liv und Alba: Brigitte und Gudrun.

 

Gekippte Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft

Seit Oktober ist auch die Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft, die von Gerichten gekippt worden war, weil klagefähige Verbände bei Abschussverfügungen nicht mit einbezogen worden waren. Der BUND kündigte im Dezember an, erneut zu klagen. Es wäre also durchaus möglich, dass es in Bayern erneute geheim gehaltene Abschussverfügungen im Territorium Höhe Rhön und auch anderswo gibt.

 

Durch KI von Grok/X erstelltes Bild einer Wolfsfähe, das dem tatsächlichen Aussehen von Frigga mit ihrem zierlichen Körperbau und dem dunkleren Fell nahezu gleich kommt.

 

Quellen:

https://www.wildoekologie-heute.de/themen/jagd-in-schutzgebieten/

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/projekte-im-bereich-natur/birkhuhn-in-der-rhoen

https://www.wildland-bayern.de/projekte/birkwild-in-der-rhoen-2/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/06/15/bayern-wolfswelpe-in-der-rhoen-gerettet/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/18/neue-nachweise-von-rhoenwoelfin-frigga-und-neues-schmierentheater/

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bayern-wolfsverordnung-wolf-klage

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/01/wolfsverordnungsirrsinn-in-bayern/

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-woelfe-bund-naturschutz-wiederansiedlung-rudel-lux.QqiDF3ZpQHWumnpkW2DKiT?fbclid=IwY2xjawIEk9NleHRuA2FlbQIxMQABHZJ4KxpkTUtV6tkZpV4HA2LVDVuGDEfc4DId-VXbGDlTmeRs8YgiWii_zQ_aem_IaWZBkFRp4XwQ38d_6u8tA

 

Mehr bürgerliches Engagement gegen Lobbyinteressen

Wir klagen an, dass unserer Ansicht nach die Behörden in Bayern zu eng mit den Interessen des Bauern- und Jagdverbandes verstrickt sind. Wir brauchen dringend mehr aktive Hilfe in der Rhön. Selbstverständlich geben wir die Identität unserer aktiven Mitglieder nicht heraus: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Für Informanten haben wir eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet: 0176 48732612

Wir garantieren Quellen- und Informantenschutz

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Skandinavien rottet seine Wölfe durch brutale Lizenzjagden aus

So genannte Lizenzjagden auf Wölfe in Skandinavien sind zu Recht ein kontroverses Thema. Auch ganz aktuell geht das Töten und die damit verbundenen Gräueltaten auf Wölfe schon wieder los. 20 von 30 Wölfen mussten schon sinnlos ihr Leben lassen, damit die Mordlust von Menschen befriedigt wird. Anhand von Wölfin Ylvas Schicksal wird deutlich, dass es um nicht anderes geht. Lesen sie hier ihre erschütternde Geschichte.

Heute vermeldet die schwedische Presse, dass 20 Wölfe von einer Quote von 30 Tieren getötet wurden. Die Jagdperiode hatte erst am vergangenen Donnerstag begonnen und kann bis zum 15. Februar fortgesetzt werden.

Die Bezirksverwaltungen der schwedischen Bezirke Örebro, Västmanland, Värmland und Västra Götaland haben das Totschießen in fünf Gebieten genehmigt – zwei davon im Bezirk Örebro. Das schwedische Wolfsmanagement rechnet mit sechs Wölfen pro Gebiet, so dass die Gesamtquote 30 Wölfe beträgt.

Am ersten Januar 25 sollte die Lizenzjagd auf Wölfe auch in Norwegen beginnen. Daraus wird allerdings in diesen Jahr wohl nichts. Das Amtsgericht Oslo hat die Jagd nämlich gestoppt.  Das zuständige Ministerium hatte ursprünglich die Tötung von zwölf Wölfen genehmigt und zwar auf alle Familienmitglieder des rein norwegischen Reviers Risberget-Ulvåa sowie der beiden Grenzreviere Boksjø und Fjornshöjden. Gegen den Abschuss hatten zwei Tierschutzorganisationen geklagt.

Update 22.01.25 – Die Klagen sind vor Gericht gescheitert, auch in Norwegen werden jetzt Wölfe abgeschossen:

Norwegen und Schweden berechnen einen gemeinsamen Wolfsbestand. Viele Tiere halten sich grenzübergreifend auf.  Dabei ist es schwer festzustellen, wie viele Wölfe auf welcher Seite genau dort leben.  Die Monitoringdaten der norwegischen DNA-Datenbank verzeichnen aktuell 34 registrierte Individuen. Nach aktuellem Stand der Zählung geht man von 39-50 Tieren aus, davon 24-33, die sich nur in Norwegen aufhalten. Die anderen wechseln über die Grenze oder ihr Grenzstatus ist nicht bekannt. Bisher wurden sechs Würfe registriert, davon drei, die sicher innerhalb Norwegens leben. Am Ende der Saison 2023/2024 hatte man noch mehr als 70 Wölfe in Norwegen gezählt, davon 42-44 ausschließlich in Norwegen.

Tierschützer aus Norwegen melden sogar, dass der Norwegische Wolf ausgestorben wäre und bei DNA-Untersuchungen heraus gekommen sei, dass alle Wölfe auf norwegischem Gebiet, deren DNA untersucht worden ist, eine rein finnische DNA hätten. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat nun ein Verfahren gegen das norwegische Wolfsmanagement eröffnet. Zum Abschluss der Wintersaison 23/24 rechnete man mit 375 Wölfen in Schweden inklusive des Grenzbereichs. In Schweden dürfen in der aktuellen Jagdsaison 30 Wölfe geschossen werden, jeweils sechs in fünf verschiedenen Gebieten.

Laut den aktuellen Informationen sollen sich für die Lizenzjagd auf Wölfe in Schweden im Jahr 2025 insgesamt 3855 Jäger beworben haben.

Für Finnland gibt es momentan keine aktuellen Zahlen.

 

Beispielfoto, das durch KI von Grok/X erstellt wurde. Quelle: https://x.com/i/grok
Dabei steht Skandinavien schon länger unter dem Blick der Europäischen Union, insbesondere Schweden und Finnland, da das dortige Jagdmanagement eigentlich als Verstoß gegen die EU-Naturschutzrichtlinien betrachtet wird. Die EU hat mehrfach auf die Schutzverpflichtungen hingewiesen, die für den Wolf gelten, und es gab bislang allerdings nur Androhungen von Verfahren wegen Vertragsverletzungen. Auf ein Verfahren gegen Schweden gab bislang es keinerlei Konsequenzen. Dabei ist es nicht nur fachlich, sondern auch  moralisch überhaupt nicht mehr vertretbar, Wölfe weiter zu jagen und zu verfolgen, deren Art ohnehin an die Grenze des Aussterbens gebracht wurde. Aus einer Untergrenze von 300 Wölfen in Schweden wurde eine Obergrenze von 300 Wölfen gemacht. Laut Studien leiden Wölfe in Schweden und Norwegen bereits stark unter den Folgen von Inzucht.

Diese so genannten Schutzjagden finden auch viele Lobbyisten in Deutschland interessant. So forderte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer eine „präventive Kontrolle“ nach dem vermeintlichen Vorbild der Schutzjagd auch für Deutschland.

Ylvas Geschichte

Im Rahmen der Recherche zu unserem Artikel stießen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf ein Foto, das in sozialen Netzwerken viral ging. An Informationen dazu war wenig zu erhalten. Es hieß, dass das Leiden und der Tod der armen Ylva jetzt im Januar 25 während einer Lizenzjagd in Schweden geschehen sei.

Da wir diese Informationen aber nicht ungeprüft übernehmen wollten, begannen wir mit einer Gegenrecherche, die schließlich in einer Richtigstellung, zunächst auf unserer FB-Seite endete.

Ylva starb bereits am 7. Februar 2023 und nicht in Schweden, sondern in Norwegen.

Diese Richtigstellung ändert überhaupt nichts an der Grausamkeit und Verwerflichkeit der Tat an sich. Dennoch wurden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. teilweise von Menschen angefeindet, denen es allem Anschein nach völlig gleichgültig zu sein scheint, ob eine Geschichte den Tatsachen entspricht oder nicht.  Unsere Recherche ist keinesfalls als Angriff auf die zu werten, die das Bild gepostet haben, aber wir können doch keine falsche Geschichte bringen.

Ylvas Geschichte ist nämlich so herzzerreißend, dass wir sie hier noch einmal erzählen wollen.

Die Wölfin Ylva wurde am 7. Februar 2023 nach stundenlangem Martyrium erschossen. Das Foto soll sie noch lebend zeigen. Foto: Privat.

 

Die Organistation Hunt Saboteurs Schweden hatte das Bild am 08. Februrar 2023 in Facebook veröffentlicht, ohne Land und Gemeindegebiet zu nennen. Hier die deutsche Übersetzung:

„Der Welpe Ylva wurde drei Tage lang gejagt, bevor ihr endlich ihr Bein amputiert wurde. Auf dem Bild, das von einem Jäger aufgenommen wurde, wird Ylva verängstigt und noch am Leben gesehen und mit betenden Augen in die Kamera des Jägers starrt. So hat der Jäger sie sowohl verhöhnt als auch ihr Leid verlängert und enorm erschreckt, bevor er sich schließlich entschied, den tödlichen Schuss abzufeuern.
Jagd ist kein Wildschutz, es ist Tierquälerei. Jagen ist kein Hobby, sondern Ablenkung. Wer gerne Tiere tötet, hat seine Menschenrechte verloren und sollte entsprechend behandelt werden.
Der Jagd Leader Rune Lien wurde gemeldet“

 

 

Wir schrieben dazu Gruppen, Wolfsfreunde und Zeitungen in Schweden und in Norwegen an und nach und nach kommt nun ihre tragische Geschichte noch einmal ans Licht. Wolfsfreundin Ida aus Norwegen schrieb uns dazu. „Dieser Wolf wurde im Februar 2023 in Norwegen, in Ulvåa, auf einer Trophäenjagd innerhalb der Schutzzone ins Bein geschossen. Das Foto wurde, glaube ich, von einem Jäger aufgenommen, und es sieht so aus, als wäre sie noch am Leben gewesen, als das Foto gemacht wurde. Eines der herzzerreißendsten Bilder, das ich kenne.“

“Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein,“ schrieb bereits Nitzsche.

Alleine die Recherche zu dieser Geschichte ist teilweise kaum zu ertragen gewesen und wie vermag es erst den schwedischen und norwegischen Tierschützern ergehen, die solche Taten dokumentieren, die direkt dabei sind und die dazu auch oft noch von Jägern angegriffen werden?

In Skandinavien gibt es eine lange Tradition der Jagd, die tief in der Kultur verwurzelt ist. Man schießt dort nicht nur Wölfe, sondern auch Luchse, Elche und alle anderen Wildtiere. Die Interessen der Bauern und Jäger stehen im Vordergrund. Früher hatten die Wildtiere dennoch eine Chance, aber mit den mordernen Methoden der Jagd, wie Nachrichtgeräte, Wärmebildkameras und modernste Waffen haben die Verfolgten kaum eine Überlebenschance. Teilweise scheinen sich die Jäger regelrecht in eine Mordlust hinein zu steigern.

So wohl auch im Fall von Ylva.

Ylva wog am Tag ihres Todes nur 23 Kilo. Sie wurde am 7. Februar 2023 in der Gemeinde Elverum im Innlandet getötet. Sie war der erste von insgesamt sechs Wölfen, die 2023 Winter im Ulvåa-Gebiet getötet wurden.
Am 30. und 31. Januar 2024 fand die Verhandlung gegen zwei Teilnehmer an der Tötung von Wölfen im Ulvåa-Gebiet statt, die beide wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu Geldstrafen verurteilt wurden, diese aber nicht akzeptiert haben. Ein dritter Schütze wurde zu einer Geldstrafe von 15 000 Norwegischen Kronen verurteilt und ihm wurde für zwei Jahre die Jagdlizenz entzogen. Auch sein Waffenschein wurde eingezogen.
Die Polizei erklärte gegenüber Rovdyr.org, dass der Schütze Schüsse auf den Wolf aus einer Entfernung abgegeben hatte, die zu einem unnötigen Verletzungsrisiko führte.  Gegen einen vierten Schützen, der an der Lizenzjagd teilnahm, wurde das Verfahren aufgrund der Beweislage eingestellt. Er stand neben einem der Angeklagten, als die beiden ungefähr zur gleichen Zeit Schüsse abgaben.

Ein Redakteur von Rovdyr.org schrieb uns zum Thema, ob Ylva zum Zeitpunkt der Aufnahme noch gelebt habe, dass es keinen Grund zu der Annahme gebe, dass der Wolf zum Zeitpunkt der Aufnahme noch gelebt hätte, aber er sei nicht dabei gewesen und habe das Foto nicht gemacht, also sei er sich nicht ganz sicher.  Er wisse jedoch, dass Wölfe sich im Allgemeinen nicht hinlegen und aufgeben, nur weil ein Hinterfuß abgeschossen worden wäre. Er hätte bereits Hunderte von Fotos von erschossenen Wölfen gesehen und kein einziges Foto zeige die Augen des Wolfes geschlossen.  Er habe etwa zehn tote Wölfe mit eigenen Augen gesehen und diese zehn Wölfe hätten alle gemeinsam gehabt, dass es möglich gewesen wäre, den Körper des toten Tieres in einem Bild so zu arrangieren, dass Menschen, denen es an Wissen mangele, davon überzeugt werden könnten, dass das, was sie sehen, ein lebender Wolf sei.

Wir werden heute also nicht mehr erfahren, ob Ylva tatsächlich noch gelebt hat, als das Foto gemacht wurde. Auf dem Aufmacherbild wirkt es allerdings so. Aber auch wenn sie bereits tot war musste sie am letzten Tag ihres Lebens ein unglaubliches Martyrium ertragen. Im Prozess kam heraus, dass der erste Schuss auf Ylva um 12.40 Uhr abgegeben wurde.  Sechs Personen gaben insgesamt mindestens 16 Schüsse, teilweise aus tierschutzrelevanten und gefährlichen Distanzen, auf Ylva ab, bevor sie um 15.20 Uhr tot am Boden lag.
Ylva musste also an diesem Tag mindestens drei Stunden lang Schmerzen und Angst erlitten haben. Auf langer Fluchtstrecke wurde immer wieder auf sie geschossen. Was mag durch ihren Kopf gegangen sein? Studien beweisen, das auch Wölfe genau wie wir Menschen, Angst, Schmerz und Trauer empfinden. Musste sie vorher mit erleben, wie ihre gesamte Familie getötet wurde. Mutter, Vater und Geschwister? Jeder normale Mensch wird sich durch ein solches Morden angewidert zeigen.
Diese Welpen sind jetzt fast genau so alt wie es Ylva zum Zeitpunkt ihres Todes war. Der kleinen Wölfin wurde die Zukunft geraubt. Dabei wäre sie jetzt bald in einem Alter, eine eigene Familie zu gründen. Kein Tier hat es verdient, unter solchen Umständen, wie es bei Ylva der Fall war, zu sterben.
Der Jagdleiter Rune Lien sei während der gesamten Tötung des Ulvåa-Gebiets für die Tötung zuständig gewesen. Er hätte rund 15 Jahre Erfahrung mit der Lizenztötung von Wölfen. Er sprach über seine Rolle als Verwalter. Lien beschrieb das Team nach vielen Jahren als gut koordiniert. „Während der eigentlichen Jagd werden nur sehr wenige Informationen vom Jagdleiter an die Mannschaft weitergegeben. „Die Leute kennen ihre Aufgaben gut und sind weitgehend autark“, sagte er. Weiter sprach er über den Jagdvertrag, in dem alle Pflichten der Teilnehmer an der gemeinsamen Aktion zusammengefasst sind. Die Vereinbarung ist eine Voraussetzung dafür, dass Lien die Verantwortung für schätzungsweise 100 Personen übernehmen kann.
 „Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Abschuss von Wölfen? Ist das eine Herausforderung?“, fragte Staatsanwalt Bergem.
„Ich würde nicht sagen, dass es eine Herausforderung ist. Eine Herausforderung ist, dass die Bedingungen im Januar und Februar sehr anspruchsvoll sind. Es ist kalt und es liegt eine Menge Schnee. Bei der Wolfsjagd gibt es nicht mehr Verletzungen als bei der Elchjagd. Die Wolfsjagd findet in den Medien große Beachtung, und sobald wir einen Fehler machen, wird er aufgebauscht und übertrieben“, sagte Lien. Er verwies auf die Lizenzabschussaktion im Jahr 2022, bei der Lien als Abschussleiter für das Hornmoen-Rudel in Elverum verantwortlich war. „Wir haben acht Wölfe in zwei Stunden erlegt, und alles lief wie am Schnürchen“, so Lien.
Lien sei jedoch nicht besonders zufrieden mit der Tatsache, dass vier Schüsse aus dem zweiten und neun Schüsse aus dem vierten Abschusspunkt abgegeben wurden.
So etwas will man nicht. Wenn viele Leute bei der Wolfsjagd zuschauen, ist es wichtig, eine gute Seite zu zeigen. Ich bin nicht stolz auf die Tatsache, dass 16 Schüsse abgegeben wurden, bevor der Wolf tot war. Als wir den Tag beendeten, hatte ich das gleiche Gefühl wie nach einem miserablen Arbeitstag“, wurde Lien im Rovdyr zitiert.

Zur aktuellen Recherche erhielten wir eine Nachricht von Rune Lien. Der Wolf sei tot gewesen im Moment der Aufnahme, schrieb er uns am 06. Januar 2025. „Dass es noch leben sollte, als dieses Foto aufgenommen wurde, sind nur unwahre Behauptungen/Gerüchte, die danach aufgetaucht sind. Ein Autopsiebericht des Veterinärinstituts hat dies bestätigt. Der Wolf starb sofort an den Folgen eines guten Treffers in lebenswichtigen Organen. Ja genau, leider war der Wolf am Hinterbein geschnitten und verletzt worden. Zehn Minuten bevor er getötet wurde.

Einige der Jäger, die an der Jagd teilgenommen haben, wurden nach dem Vorfall von der Umweltdirektion gemeldet. Die Rezensionen konzentrierten sich darauf, Tiere unnötiges Leid zu ersparen, unter anderem durch das Abschießen und Verfolgen von Tieren für lange Zeit. Laut Amtsgerichts und des Schiedsgericht wurde ein Jäger verurteilt und ein Jäger freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Obersten Gerichtshof gegen die Freispruch eines Jägers Berufung eingelegt.“

Rückblick auf die Verhandlung:

Ein anderer Zeuge sprach von einem Overkill. Dazu war auch noch vor der Obduktion ein Teil des Hinterbeines von Ylva entfernt wurden.
In seinem Plädoyer übte der Staatsanwalt Bergem scharfe Kritik. „Die Jagdethik in diesem Fall ist nicht gut. Die Wölfe mussten um jeden Preis erlegt werden. Die Jäger haben völlig den Kopf verloren“, sagte Bergem.
Er war der Ansicht, dass die beiden Angeklagten vorsätzlich gehandelt hatten, da sie seiner Meinung nach erkannt haben mussten, dass sie den Wolf wissentlich einem unnötigen Risiko unnötigen Leidens aussetzten, insbesondere wenn sie beide so erfahrene Jäger seien.
Bergem forderte, dass beide Angeklagten zu einer Geldstrafe von 14.000 Norwegische Kronen verurteilt werden sollten, dass sie für zwei Jahre das Recht verlieren sollten, an Fallenjagden mit Lizenz teilzunehmen und dass sie die Gerichtskosten tragen sollten.
Ylvas Geschichte zeigt auf, wie wir Menschen es fertig bringen, zu den schlimmsten Monstern auf diesem Planeten zu werden. Auch in diesem Jahr werden bald die Einzelheiten zu schrecklichen aktuellen Abschüssen die Runde machen. Viele Menschen wenden sich gleichgültig ab. Viele Blender und Aufschneider bestimmen große Teile der Tierschutzszene. Vielen Menschen reicht es, solche Leute zu bewundern, ohne selbst in Aktion zu kommen.  Wie lange noch dauert es, bis wir in Deutschland solche Zustände erleben müssen?
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Schweizer Regierung für Massaker an über hundert Wölfen verantwortlich

Die Schweiz gilt als Inbegriff der direkten Demokratie, Neutralität und Freiheit. Tatsache ist jedoch, dass in der Schweiz ganze Wolfsrudel, Familien mit Eltern und Kindern und sogar Wölfe im Nationalpark gegen den Willen der Schweizer Bürger regelrecht massakriert und abgeschlachtet werden. Viele Menschen lässt das Thema bisher dennoch kalt, weil es keine Auswirkungen auf ihr Leben hat. Jedoch: Kann nicht bald jeder betroffen sein, wenn Regierungen einfach so Gesetze und den Volkswillen ignorieren können?

Blut klebt an den Händen der Wildhüter. Denn ausgerechnet sie sind es, die für den Tod von über hundert Wölfen im Land verantwortlich sind. Die Befehle dazu kommen allerdings von weiter oben. „“Ob es um Wölfe geht, um Atomkraft oder um die SRG: Bundesrat Albert Rösti nutzt seinen Spielraum maximal. Während einer Wolfsdebatte im Ständerat am 3. Dezember ließ er durchblicken, wie er seine Rolle im Staat sieht: «Wenn man ein Problem hat, kann man zu mir kommen, und wenn es gut läuft, haben wir innerhalb eines Wochenendes eine Lösung.»“, schreibt die WOZ.

Die Schweiz gilt als Land der direkten Demokratie. Dennoch werden hier gegen den Willen der Bürger ganze Wolfsfamilien abgeschlachtet. KI-generiertes Bild von Grok/X.

 

Rösti hat kein Herz für Wölfe

Die WOZ hatte für ihren Artikel mit rund einem Dutzend Biodiversitätsfachleuten gesprochen. Sie wurden alle anonymisiert zitiert, denn sie seien in ihrer Arbeit direkt oder indirekt vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) abhängig, das dem Infrastrukturdepartement (Uvek) und damit Bundesrat Rösti untersteht.

Schon 2021 erklärte der SVP-Politiker und Sohn eines Bergbauern, als er noch kein Bundesrat war: „Ich habe überhaupt kein Herz für den Wolf“.

Wolfsfamilien in der Schweiz sind in großer Gefahr. Man weiß längst, dass auch Wölfe Trauer und Schmerz empfinden und dennoch fühlen Hobbyjäger Freude am Töten der streng geschützten Tiere.
Kaum im Amt entschied Rösti, dass Wölfe  künftig auch abgeschossen werden dürfen, bevor sie überhaupt Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab Dezember 23 erlaubt, ausgerechnet durch kantonale Wildhüter und natürlich Hobby-Jäger. Dieses Massaker wird entgegen die Berner Konvention und den Entscheid des Stimmvolkes veranstaltet.
Der Bundesrat presche mit Änderungen in der Jagdbestimmung vor, die jeglichen wildbiologischen Ansatz vermissen lassen, sagen Experten. Die Anzahl gerissener Nutztiere ging um die Hälfte (in Graubünden) und um rund 80 % (im Kanton Glarus) zurück. Es ist lange bekannt, dass die Anzahl gerissener Nutztierrisse weder von der Anzahl Nutztiere, noch der Anzahl Wölfe im Gebiet abhängig ist, sondern in erster Linie davon, ob wirkungsvolle Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Absolut besorgniserregend ist es, dass man wissentlich  den Volkswillen missachtet, wonach sich das Stimmvolk bei der Jagdabstimmung 2020 klar gegen einen präventiven Abschuss von Wölfen ausgesprochen hat. Was passiert mit Menschen und Tieren, für die er vielleicht künftig kein Herz mehr hat?

Willen des Stimmvolkes ignoriert

Rösti schaffte ohne jegliches wissenschaftliches Fundament rasch vollendete Tatsachen. Entgegen des Volkswillens.

Die Plattform „Wild beim Wild“ schrieb 2023 dazu: „Vor dem Auftauchen des Wolfes verendeten jährlich 10.000 Schafe auf den Alpweiden, weil sie unbehirtet abstürzten, verirrten oder im Hudelwetter erfroren oder verhungerten. Seit dem Auftauchen des Wolfes und der nun eigentlich erforderlichen Behirtung, verenden nur noch 3000 Schafe während der Alpbestoßung. Dazu muss man auch noch wissen, dass nur ca. 20 000 Schafe für Käse- und Milchproduktion genutzt werden. Von ca. 400 000 Schafen total! Die Wolle wird in der Schweiz nicht genutzt. Das Schaf in der Schweiz ist somit reines Schlachtvieh respektive Lammproduzent. Pro Schaf erhält ein Landwirt fix 320 Franken Subvention pro Jahr, also von den Steuerzahlern. Tatsächlich versteht man nicht, warum der Wolf nicht als einheimisches Wildtier und Stammvater unserer geliebten Hunde toleriert werden kann. Gerne bezahlen wir auch weiterhin die Wolfs-Risse und die dazugehörende Alp-Folklore. Aber lasst dem Wolf doch bitte seinen Platz. Andernorts ist er zusammen mit einer intakten Wildnis ein Tourismusmagnet. Warum eigentlich nicht in strukturarmen Regionen in der Schweiz?“

Es scheint dem Bundesrat der SVP also gar nicht um Fakten zu gehen und damit stellt sich die Frage, ob er sein Amt für private Zwecke missbraucht. Oder steuert hinter dem rechtsgerichteten Politiker etwa die Agrarlobby oder sogar Konzerne von Vermögensverwaltungen?
Doch es soll noch schlimmer kommen. Die Lobby-Initiative „Zum Schutz von Mensch, Haus- und Nutztier vor dem Wolf“ wollte die Wölfe in der ganzen Schweiz, mit Ausnahme des schweizerischen Nationalparks im Engadin, ganzjährig bejagbar  machen. Dafür hätten bis zum 2. November 100.000 Unterschriften gesammelt werden müssen. Die nötige Zahl wurde jedoch nicht erreicht, doch ob sich die Regierung daran halten wird, ist fraglich. Dafür hatten aber Naturschutzverbände 73.000 Stimmen für ein Ende des Massakers bezüglich des Nationalparkrudels gesammelt. Auch vergeblich.
Die meisten Menschen in der Schweiz sind pro Wolf. KI-Generiertes Bild von Grok/X Quelle: https://x.com/i/grok
Laut den aktuellen Regelungen dürfen Wölfe und Wolfsrudel von der Regierung genehmigten Abschüssen zwischen dem 1. Dezember und dem 31. Januar getötet werden. Allerdings wurde bereits unter anderem im August „versehentlich“ ein Luchs abgeschlachtet sowie am 13. März ein Jungwolf aus der Kärpffamilie, am 14. Februar ein Wolf in Graubünden sowie sieben weitere im Oktober, am 19. September ein erwachsener Wolf und ein Wolf in der Augstbordregion, am 20. September in les toules,  im Kanton Uri im Juli ein Tier.

Sinnloses Massaker

Laut Abschussdaten wurden seit dem 1.1 24 bis jetzt mindestens 93 Wölfe getötet. Zusammen mit den aktuell 42 Wölfen aus Graubünden haben damit bis jetzt mehr als hundert Wölfe ihr Leben verloren. Mehr als ein Drittel des Schweizer Wolfsbestandes ist damit erloschen. Als Folge dessen gibt es mit Sicherheit auch zahllose alleine herum irrende Jungwölfe und Welpen aus diesem Jahr, die, um zu überleben, auf leichte Beute wie Weidetiere werden zurückgreifen müssen. Eine Wolfsfreundin hat dazu eine Petition eröffnet: https://www.petitio.ch/petitions/14e13?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR0xdswluSqMqjYDA_f2V_NwPmuTV5PnQ6dGf4DFEc5X04dKNNJ-xNfsk-c_aem_tVUU8jNWhehuOH8XqbRwlQ

Tatsächlich gibt es wischen Ende Oktober und Anfang Dezember in Graubünden 18 gerissene Schafe und Ziegen, fünf vermisste Tiere und ein verletztes Tier. Also insgesamt mehr Verluste als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das AJF hat die Abschusspläne für die Sonderjagd veröffentlicht: Laut dieser Planung sollen von den 3569 angemeldeten Jägern zusätzlich 1955 Hirsche, 148 Rehe und 16 Gämsen erlegt werden. Also wird den verbliebenen Wölfen auch noch die Beute weggeschossen.

Wie viele Wolfsopfer werden bis Ende Januar noch dazu kommen?

Hier eine Gruppe in der Schweiz, die massiv protestiert: https://www.facebook.com/defendthewolf

 

So tickt Röstis Partei:

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) wird allgemein als eine rechtspopulistische, nationalkonservative Partei betrachtet. In internationalen Vergleichen wird die SVP oft mit anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa in Verbindung gebracht. Einige Studien und Kommentatoren sehen sie sogar als eine der reichsten und einflussreichsten dieser Art, mit einer langen Geschichte in der Regierung, was sie von vielen anderen rechtspopulistischen Parteien unterscheidet.

  • Regulierung und Abschuss: Die SVP unterstützt eine Gesetzesrevision, die es erlaubt, Wölfe präventiv zu erlegen, um Schäden an Mensch und Tier zu verhindern. Sie fordert eine strengere Regulierung der Wolfsbestände und einen niedrigen Schwellenwert an erlaubten Wolfsrudeln.
  • Schutz von Nutztieren: Die Partei stellt den Schutz von Nutztieren über den Schutz von Natur. Sie betont, dass die Bergbevölkerung und die Landwirtschaft nicht länger unter den Folgen der Wolfsvermehrung leiden sollten.
  • Null-Toleranz in Siedlungen: SVP-Nationalrat Michael Graber und andere Vertreter der Partei haben betont, dass in Siedlungsgebieten eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Wölfen gelten muss. Dies bedeutet, dass präventive Abschüsse auch in solchen Gebieten erlaubt sein sollten.
  • Kritik an bestehenden Gesetzen: Die SVP kritisiert die bestehenden Gesetze und deren Umsetzung als zu wenig schützend für die Landwirtschaft. Sie fordert eine Anpassung der Schadschwellen und eine schnellere Umsetzung von Regulierungsmaßnahmen.
  • Online-Aktivitäten: Um die Problematik zu verdeutlichen und ihre Position zu untermauern, hat die SVP sogar ein Online-Spiel lanciert, in dem Spieler Wölfe „abschießen“, was ihre Haltung und ihr Engagement gegen die Wolfsvermehrung unterstreicht.

 

Direkte Demokratie in der Schweiz?

Die Regierung der Schweiz wird vom Bundesrat gebildet, einem siebenköpfigen Kollegium, das als Exekutive der Schweizerischen Eidgenossenschaft fungiert. Der Bundesrat, gewählt durch die Bundesversammlung, bildet die Regierung der Schweiz. Diese einzigartige Form der kollegialen Führung ohne einen dominierenden Regierungschef spiegele das System der direkten Demokratie und des Föderalismus wider, für die die Schweiz bekannt ist, heißt es bislang.

Die Mitglieder des Bundesrates werden von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt, die aus dem Nationalrat (die Volksvertretung) und dem Ständerat (die Vertretung der Kantone) besteht. Diese Wahl findet alle vier Jahre nach den Parlamentswahlen statt. Jeder Bundesrat steht einem der sieben Departemente (Ministerien) vor, aber Entscheidungen werden kollektiv getroffen. Es gibt keinen Regierungschef im klassischen Sinne; der Bundespräsident, der jedes Jahr aus den Bundesräten gewählt wird, ist primus inter pares (der Erste unter Gleichen) und hat keine zusätzlichen Befugnisse gegenüber den anderen Bundesräten.

Was tun?

In seinem Buch „Hybris und Nemesis“ beschreibt Mausfeld, der emeritierte Professor für Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung an der Universität Kiel, die Entzivilisierung von Macht. Der Begriff der Demokratie wird als das bedeutendste Instrument zur Zivilisierung von Macht betrachtet. Mausfeld zeigt jedoch auf, dass dieser Begriff seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt und zu einer rhetorischen Waffe für Herrschaftszwecke missbraucht wurde. Dies hat zu einer „Entzivilisierung“ der Macht geführt, was psychische, gesellschaftliche und ökologische Konsequenzen hat. Bestes Beispiel sind die Entwicklungen in der Schweiz, aber auch in anderen EU-Staaten wie Österreich oder Frankreich.

Wenn der Fisch von oben stinkt, hilft nur eine Bewegung von unten

Eine Graswurzelbewegung (englisch: „grassroots movement“) bezeichnet eine soziale, politische oder kulturelle Initiative, die von der Basis der Gesellschaft, also von den „gewöhnlichen“ Menschen oder Bürgern, ausgeht, anstatt von etablierten Institutionen, politischen Parteien oder Führungspersonen.

  • Historisch haben Graswurzelbewegungen bedeutende gesellschaftliche Veränderungen bewirkt, wie z.B. die Bürgerrechtsbewegung in den USA, die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika, oder die globale Umweltbewegung.
  • Herausforderungen: Solche Bewegungen kämpfen oft mit begrenzten Ressourcen, können Schwierigkeiten haben, ihre Botschaft medial zu verbreiten und sind anfällig dafür, durch äußere Einflüsse kooptiert oder fragmentiert zu werden.
Graswurzelbewegungen sind dennoch ein mächtiges Instrument für soziale Veränderung, da sie die Kraft und den Willen der Menschen auf lokaler Ebene nutzen, um globale oder nationale Probleme anzusprechen.

Unterstützen Sie also kleine Vereine und Initiativen und wo es geht, werden Sie selbst aktiv.

 

https://www.pronatura.ch/sites/pronatura.ch/files/2023-10/231018_tabellen_soemmerungsbilanz_de.pdf?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1blO2A0kRGl6fkkj_7-SaNdRnaVfEgHPcWXWrLkH9zCODuKya-lAI4e4Q_aem_4cQ2RXn-FT32DecfvaRjuQ

https://www.facebook.com/share/p/cXYK2r8nxz3SHQE2/

https://www.woz.ch/2451/naturschutz/welche-art-bedroht-ist-entscheidet-jetzt-die-politik/!T12GEDSXG0DW?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2Iy1gc77Hm17vC9Bg5E7sGkR4ncmoloExmZOdjyo9vNZ4J93stjSFuUKI_aem_rrgcrwaUxBwUmHZcki2caQ

https://www.watson.ch/schweiz/graubuenden/315596923-graubuenden-regierung-will-fuorn-woelfe-trotz-petition-schiessen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2ovIXh3q9RRo6pF0Qc1wzj-d2skaqFKVFWn3H0hjrBPRhUxgXvuVGIMOU_aem_zt3ntl-lO7JipUo3nF7waQ

https://www.facebook.com/share/p/Ni8Y9krKuFJvKunQ/

https://wildbeimwild.com/wolf-bundesrat-roesti-svp-umgeht-recht-und-ordnung/

https://www.watson.ch/schweiz/graubuenden/315596923-graubuenden-regierung-will-fuorn-woelfe-trotz-petition-schiessen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3hNx1uM3yK6EXjjg0OzZ2MoOZTe3C6GAWDlsl3RDdbPvMgUroCFkFj-N8_aem_yfkN73rzTgVYRC3ACNlAvw

https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/diem/ajf/jagd/JagdDokumente/Jagen%20in%20Graubünden/Sonderjagd/1_SJ2024-AB-Abschussplan.pdf?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1oOcY-KrPV4H5WjKQF6PJJVxBhDzVNXfrXs9m8NPbTs3AzmZUDtq4bhrI_aem_KgbEuqN0S4nDqPlNVAn5dQ

https://www.youtube.com/watch?v=MXIaCvWhLgg

 

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