Wolfsschutz-Deutschland e. V. alarmiert: Frigga und Anton von illegaler Tötung bedroht

Offiziell ist der Abschuss des Wolfspaares Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222m) vom Tisch, denn gleich zwei Gerichte in Hessen und Bayern hatten ihn verboten. Doch damit ist die Lebensgefahr für die Wölfe in der Rhön nicht vorbei, denn nach wie vor werden die Weidetiere nicht geschützt und weiter Hass gegen die Wölfe geschürt. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage mit vielen weiteren Fakten.

Anton stammt aus einem Rudel in Sachsen-Anhalt. Wo Frigga herkommt, ist nicht bekannt, nachgewiesen wurde sie zum ersten Mal in Nordhessen. Dass sich Jungwölfe monatelang und hunderte von Kilometern weit auf die Suche nach einem eigenen Revier machen, ist inzwischen gut erforscht. Frigga schien sich zunächst im Spessart niederlassen zu wollen, doch im Spätsommer beschloss sie aus unbekannten Gründen die Gegend um Sinntal zu verlassen und machte sich Richtung Osten auf. Dort traf sie wohl in der Nähe von Wildflecken auf Anton, der ebenfalls ein eigenes Revier suchte.

Beispielfoto Wolfspaar. ©Brigitte Sommer

 

Zwischen Rotem Moor, Wasserkuppe, dem Heidelstein, dem Naturschutzgebiet Lange Rhön haben sie bis nach Bayern hinein ein schönes, wenn auch raues Zuhause gefunden. Doch nicht nur die kalten Herbststürme der Rhön blasen den beiden um die Nase, sie werden auch von Hass verfolgt. Ihnen droht jetzt noch immer die illegale Beseitigung.

Mit dem dritten Teil unserer Reportagereihe über die beiden zeigen wir nun den Rest des Gebietes. Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde finden in allen drei Reportagen (die beiden anderen unten verlinkt) gute Hinweise für Wanderungen und Spaziergänge, die das Paar schützen können.

In der Rhön werden Schafe und Ziegen traditionell zum Freihalten von Flächen gehalten. In der Rhön ist weniger Wald mit großen offenen Flächen gewollt. Schäfereien erhalten in Hessen sowohl Beträge für das Beweiden der Flächen von den Trägern der Gebiete, wie z. B. auch Umweltorgas oder Gemeinden, als auch Weidetierprämien. Auch das Zaunmaterial wird in Hessen bezahlt. Für Fleisch und Wollprodukte aus der Rhön wird viel Werbung gemacht. Die Gegend ist touristisch beliebt und könnte sicherlich durch sanften Wolfstourismus noch dazu gewinnen.

Auch hier ist das Grundproblem, wie in ganz Deutschland, dass es die Möglichkeit gibt, einen Abschuss eines Wolfes nach Rissen als Problemlösung anzusehen. Solange Wolfsabschüsse eben als Problemlösung angeboten werden, solange wird es auch böswillige Weidetierhalter geben, die Risse provozieren, um Wolfsabschussgenehmigungen zu erhalten. Erst Null Wolfsabschüsse motivieren unserer Meinung nach wirklich zum Schutz der Weidetiere.

 

Weide bei Ehrenberg. Das Tor ist nur einen Meter hoch und es bietet keinen Untergrabschutz © Brigitte Sommer

 

 

Kein Untergrabschutz. Wildzaun abhebbar. © Brigitte Sommer

 

Problemzaun noch einmal im Film

 

 

Morddrohungen und Cybermobbing an der Tagesordnung

Diesen Kommentar fanden wir in FB unter der Veröffentlichung des Zaunbeispiels oben. Während Jägern und Bauern stets wegen weitaus geringeren verbalen Angriffen eine Bühne in Lokal- und Masssenmedien gegeben wird, scheinen sich Zeitungen und auch Behörden kaum für echte Cyberkriminalität zu interessieren. Die Halter, die sich weigern zu schützen, nehmen sich selbst ganz offensichtlich in der Opferrolle wahr.

 

 

 

Die Weide von der Seite betrachtet. Das Tor ist im Hintergrund zu sehen. Außen Stacheldraht, innen Litzen unter Spannung.

 

Durchschlupfmöglichkeit. © Brigitte Sommer

 

 

Hier können Hunde und Wölfe zwischen der unter Spannung stehenden Litze und den Stacheldraht durch.

 

Auch dieser Zaun noch einmal im Film

 

 

Weitere Weide bei Ehrenberg

 

Standartnetz in Höhe von 90 Zentimetern. © Brigitte Sommer – Andere Bundesländer empfehlen in Wolfsgebieten nicht ohne Grund wolfsabweisende Netze in Höhe von 1,10 Metern.

 

 

Auf dem Zaun war zwar eine Spannung von 6000 Volt, doch der Zaun ist hier nur 82 Zentimeter hoch, weil nicht straff aufgestellt. Fällt hier der Strom aus, können sowohl die Schafe heraus, als auch Hunde oder Wölfe hinein. ©Brigitte Sommer

 

 

Ehrenberg in der Rhön auf der hessischen Seite des Reviers. Wie auf dem Foto zu sehen ist, kann von einer dichten Besiedelung, in die angeblich keine Wölfe hinein passen, überhaupt keine Rede sein. Der Blick geht Richtung bayerische Rhön. ©Brigitte Sommer

 

 

Vom Parkplatz am Roten Moor aus kann man zahlreiche Wandertouren ins Gebiet unternehmen. ©Lara S.

 

 

Der Heidelstein liegt wischen Bischofsheim und Wüstensachsen in den Landkreisen Fulda (Hessen) und Rhön-Grabfeld (Bayern), Höhe: 925,7 m ü. NN Naturraum: Lange Rhön.

 

 

Wolfshundemix Liv auf Schnüffelspur. Hier zeigt sie Brigitte Sommer eine Wolfslosung an. Es ist übrigens verkehrt, Wolfslosungen einzusammeln und mitzunehmen, denn Wölfe grenzen damit ihr Revier ab. Für durchziehende Wölfe ist dies eine Botschaft, dass das Revier besetzt ist. Ein Wolfshassernetzwerk sammelte in einigen Gebieten in Hessen alle Losungen ein und sendete sie zum HLNUG, um nachzuweisen, dass es „zu viele“ Wölfe geben würde. Tatsächlich lockt man mit dieser Methode eher mehr als weniger Wölfe an, denn durchwandernde Wölfe können die Botschaft nicht mehr „lesen“, wenn sie nicht mehr vorhanden ist. Es besteht also die Gefahr von mehr, statt weniger Rissen. Hat man seinem Heimatrudel erst mal beigebracht, dass Weidetiere keine Nahrung sind, verteidigen diese das Gebiet nämlich auch gegen Durchzügler. ©Lara S.

 

Wurde das Wolfspaar bereits illegal beseitigt?

 

Ausriss aus der Nachweisliste des LfU Bayern. Auffällig ist es, dass nach dem Gerichtsentscheid zum Verbot der Schießgenehmigung lediglich ein Video aus dem Gebiet aufgeführt ist. Dies kann zwar daran liegen, dass die meisten Weidetiere inzwischen eingestallt sind, könnte aber auch darauf hindeuten, dass das Paar illegal beseitigt worden ist. Im Schießgebiet wurde ein Welpe des Rudels Wildflecken überfahren. Dies ist auch der Nachweise dafür, dass wir mit unserer Einschätzung richtig lagen, dass auch das Rudel Wildflecken durch die Schießgenehmigungen gefährdet war.

 

Ausriss Wolfsnachweise HLNUG. Hier ist der letzte offizielle Nachweis am 01.11.23, unter Verdachtsfällen ist noch ein Riss am 11.11.23 aufgeführt. (gesonderte Liste)

 

Berufsschäfer in Bayern hetzte bereits im Jahr 2018 gegen Wölfe in der Rhön

Julian S. von der Weidegemeinschaft aus G. (Lkr. Rhön-Grabfeld) war bereits im Jahr 2018 über aktuelle Nachrichten über Wölfe genervt und wollte sie wohl tot sehen. Nachdem das Landratsamt in Bad Neustadt die vermutlich erste Wolfssichtung in der Rhön vermeldet und gleich das entsprechende Foto einer Wildkamera veröffentlicht hatte,  polterte S. in einer Lokalzeitung los.  Das Auftauchen eines Wolfes sei für S. aber keine Sensation, sondern ein Ärgernis. Zitat: „Bei diesem Thema sind wir immer die Gearschten“, lautet der deftige Kommentar des Schäfers, der mit bis zu 1400 Tieren auf den Hochlagen der Rhön unterwegs ist. Seine Gründe: Hohe Kosten für Schutzmaßnahmen, zu geringe Schadensersatzzahlungen und hoher bürokratischer Aufwand. Entsprechende Erfahrungen habe seine Familie in der Lüneburger Heide gemacht. Von Seiten der Politik fordert er daher klare Maßnahmen zur Eindämmung des Wolfes. 2018 war weder der Wolf in Hessen, noch in Bayern überhaupt ein großes Thema.

Kein Wolf dort bislang dauerhaft – Hass wie im Mittelalter

Damals war von dem Wolfspaar Frigga und Anton noch gar keine Rede, aber es ist auffällig, dass sich in dem Gebiet, obwohl sehr wolfsgeeignet, bislang kein einziges Tier wirklich dauerhaft ansiedeln konnte. Laut einem bayerischen Redakteur eines Radiosenders sei S. einer der Antragsteller auf Abschuss gewesen. So wolle S. auch erneut einen Antrag auf Abschuss stellen, sollten weitere Risse folgen. Nach dem Verbot des Abschusses von Gerichten in Hessen und Bayern zeigte sich der Berufsschäfer in einem Agrarblatt „fassungslos“ über die Entscheidung. Noch viel deftiger geht es in einem Video auf einem Wolfshasserkanal zur Sache. Das Video auf Youtube ist untertitelt mit: „Er und seine Rhönschafe mussten schon fünf Übergriffe ertragen und es werden seine Zäune regelmäßig überwunden.“ Auf den eingespielten Videos ist keine „Überwindung der Zäune zu sehen, sondern es ist ein Wolf zu sehen, der sich nachts innerhalb einer eingezäunten Weide befindet. Nicht zu sehen ist, ob überhaupt Spannung auf dem Netz um die Weide herum war.

 

Stürmische Zeiten für Wölfe

 

Impressionen vom Heidelstein in fast 1000 Meter Höhe in der Rhön. Es war heute derart stürmisch, dass kein Ton zu hören ist. Deshalb der Ton als Text hier: 😉 Vom Heidelstein aus blickt man in einen Großteil des Reviers des Wolfspaares Frigga und Anton auf hessischer Seite bis zur Wasserkuppe und bayerischer Seite bis nach Bischofsheim und Ginolf und über das rote Moor. Die beiden haben sich ein fantastisches Gebiet heraus gesucht und es bleibt zu hoffen, dass der Hass sie jetzt nachdem zwei Gerichte den Abschuss verboten haben, die beiden nicht weiter verfolgt.

 

 

 

Wanderkarte auf dem Heidelstein ©Brigitte Sommer

 

 

Blick vom Heidelstein auf die Wasserkuppe, dem höchsten Berg in der Rhön. Die Wasserkuppe ist mit 950 Metern Höhe der höchste Berg der Rhön und zugleich die höchste Erhebung in Hessen. Sie liegt im Landkreis Fulda mit Gipfellage im Gebiet von Gersfeld. Auf dem Berg, der überregional als „Wiege des Segelflugs“ bekannt ist, entspringt die Fulda; weitere 30 Bäche haben hier ihren Ursprung. ©Brigitte Sommer

 

 

Liv auf der Suche nach Mäusen. Im Hintergrund ist der Blick bis aufs hessische Kegelspiel an diesem stürmischen Tag möglich. ©Brigitte Sommer

 

Weide bei Ginolfs

 

Ginolfs auf der bayerischen Seite der Rhön.

 

 

 

Genug Spannung auf dem Zaun, aber nicht straff gespannt. ©Brigitte Sommer

 

Wolfsabweisendes Netz von 1,20 Metern. © Brigitte Sommer

 

 

Schief und nicht straff gespannt.

 

 

Fast alles verboten, nur die Hobbyjagd nicht. Für dieses Gebiet galt auch die Schießgenehmigung auf Frigga und Anton.

 

 

Blick nach Bayern. © Brigitte Sommer

 

 

Märchenhafte Abendstimmung. © Brigitte Sommer.

 

 

Wandernde Jungwölfe auf der Suche nach einem Territorium leben gefährlich. Sie wandern zum Teil tausende Kilometer weit, um ein geeignetes Revier zu finden. Neben illegalen Nachstellungen stellen auch andere Wölfe, die bereits Reviere besetzen, eine Gefahr dar. Am gefährlichsten ist aber der Straßenverkehr. © Lara S.

 

 

Auf der Karte vom HLNUG lässt sich der Weg von Frigga vom Spessart in die Rhön gut verfolgen Im Landkreis Bad Kissingen, wozu auch die Umgebung von Wildflecken zählt, muss sie dann auf Anton getroffen sein, der aus Sachsen-Anhalt stammt. Aus welchem Rudel Frigga ursprünglich stammt, weiß man nicht. Das erste Mal nachgewiesen wurde sie im Frau Holle Land Nordhessen. Das Revier ist noch nicht offiziell bestätigt, aber wir glauben, dass sich Frigga und Anton in der Rhön niederlassen werden, wenn man sie lässt. ©Kartenausschnitt HLNUG.

 

Jahresbericht Wolf veröffentlicht

Seit wann leben wieder Wölfe in Hessen und wie hat sich das Vorkommen über die letzten Jahre entwickelt? Wie viele Wolfsübergriffe auf Nutztiere haben bisher stattgefunden und wie hoch war die Summe, die für die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen durch das Land Hessen ausgezahlt worden ist?

Diese und weitere Fragen beantwortet der Jahresbericht „Wolf in Hessen“, welcher im Oktober erstmalig vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie veröffentlicht wurde. Der Bericht bündelt alle wesentlichen Informationen und Ergebnisse, der unterschiedlichen Behörden, die am hessischen Wolfsmanagement beteiligt sind. Damit gibt er einen Gesamtüberblick über die Bereiche Wolfsmonitoring, Herdenschutz, Förderung, Schadensmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. Im Fokus der Betrachtung steht dabei das abgeschlossene Monitoringjahr 2022/2023 sowie das Kalenderjahr 2022.

Kaum Risse, aber große Hetze gegen Wölfe

In diesem Jahr, 2023, haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. in der Rissliste Hessen 40 Übergriffe auf Nutztiere bis heute gezählt.

Zahlen Vorjahre HLNUG

Im Jahr 2022 wurden in Hessen 20 Nutztiere nachweislich durch Wolfsübergriffe getötet. Sechs Tiere gelten als vermisst. Die 11 Übergriffe ereigneten sich in den Landkreisen Vogelsberg, Schwalm-Eder, Fulda, Hochtaunus, Hersfeld-Rotenburg, Wetterau und Lahn-Dill. Bei fünf Übergriffen konnten mittels Genotypisierung der DNA-Proben auch die Individuen festgestellt werden, welche die Übergriffe verursacht haben. So ist jeweils ein Übergriff auf die Fähe GW2812f und die beiden Rüden GW2554m und GW3090m sowie zwei Übergriffe auf die Fähe GW2479f zurückzuführen.

Im Jahr 2021 wurden fünf Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere nachgewiesen. Jeweils ein Übergriff ist auf die Fähe GW1142f sowie den Rüden GW1832m zurückzuführen. Ein Übergriff wurde durch die in Nordhessen sesshafte Stölzinger Wölfin GW1409f verübt. Bei zwei Fällen war keine Individualisierung der DNA-Proben möglich. Die Nutztierschäden wurden in den vier Landkreisen Odenwald, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner nachgewiesen.

Ein Jahr zuvor, im Jahr 2020, haben nachweislich sieben Wolfsübergriffe auf Nutztiere stattgefunden. Bei sechs davon konnte die DNA der Fähe GW1409f nachgewiesen werden. In einem Fall war die Ggenotypisierung der DNA-Probe nicht möglich. Vier Übergriffe ereigneten sich im Werra-Meißner-Kreis, zwei im Kreis Hersfeld-Rotenburg und einer im Kreis Bergstraße.

Im Jahr 2019 wurden zwölf Wolfsübergriffe auf Nutztiere dokumentiert. Im Rahmen der Genotypisierung der genommenen DNA-Proben konnten sieben verschiedene Individuen bestimmt werden. Vier der zwölf Übergriffe sind auf die Fähe GW1409f zurückzuführen. Die Übergriffe ereigneten sich in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg, Fulda, Kassel, Vogelsberg, Schwalm-Eder sowie Werra-Meißner.

Im Jahr 2018 wurde kein Nutztierschaden dokumentiert, der nachweislich von einem Wolf verübt worden ist. 2017 wurden nachweislich drei Wolfsübergriffe auf Nutztiere im Odenwald notiert.

Insgesamt wurden seit 2017 in Hessen 106 Nutztiere durch Wolfsübergriffe geschädigt. Dabei handelt es sich zu 93% um Schafe und Ziegen und zu 7% um Rinderkälber.

 

Ferner gibt es sogar Billigkeitsleistungen für tote Pferde, ohne dass eine sichere Zäunung nachgewiesen werden muss. Für uns nicht das richtige Signal. Auch zeigt sich im Bericht, dass auch in Hessen wohl Fördermittel gar nicht abgerufen worden sind.

 

Jahresbericht Wolf: https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/Arten_melden/wolf/2023/HLNUG_Wolf_Jahresbericht_231027.pdf

 

 

Weitere Berichte über das Gebiet von Frigga und Anton: Hier Teil 1 und 2 aus dem Gebiet mit Einblicken in Landschaft und Zaunrealitäten.

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/31/nach-bayern-will-nun-auch-hessen-das-wolfspaar-frigga-und-anton-totschiessen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/bayern-kein-weidetierschutz-trotzdem-wolfsabschuss-elf-woelfe-in-gefahr/

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.infranken.de/lk/bad-kissingen/nur_saalezeitung/wolf-in-der-rhoen-gesichtet-das-sagen-experten-art-3374343

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/franken/tierschuetzer-verhindern-abschuss-woelfen-schaefer-fassungslos-574679

https://www.youtube.com/watch?v=68l_1F3jxR0

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

So könnt Ihr uns aktiv helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon wieder Wolfsmord in Sachsen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Schockierende Zahlen: Sind in zwei Monaten drei illegal getötete Wölfe im Landkreis Bautzen als Verhöhnung der ermittelnden Behörden zu deuten? Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt sich die Frage, ob überhaupt ermittelt wird und stellt Strafanzeige.

Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

Nun ist ein neuer Fall in der Liste der DBB-Wolf aufgetaucht. Der Jungwolf stammte aus dem Territorium Zimpel, wieder in Nachbarschaft zum Jahre lang verfolgten Rosenthaler Rudel, das in den aktuellen Monitoringdaten nicht mehr nachgewiesen werden kann. Es gibt dort in dem Gebiet so einige Verdächtige, die auch schon ins Schlaglicht von Ermittlungen gefallen waren. Zur Zeit fühlt man sich in diesen Kreisen scheinbar sicher. Warum?

Das Verschwinden von weiteren Rudeln wird von offizieller Seite mit einer „hohen Dynamik“ unter den Wölfen erklärt. Wir klagen dagegen stillschweigende heimliche Beseitigung an.

Illegale Tötung26.10.2023Jährlingmnoch offenZimpelSachsenBautzen

Wir erhoffen uns durch die weitere Strafanzeige auch weitere Einblicke in diese Akten, denn erneut wurden zu den Fällen keine Pressemitteilungen von der Fachstelle Wolf herausgegeben. Berichte über Risse wurden allerdings schon veröffentlicht. Wir meinen, die Öffentlichkeit hat auch ein Anrecht zu erfahren, wenn Wölfe illegal getötet werden.

Hier die neuen Monitonringdaten zu Wölfen in Sachsen:

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1070168

Aktuell gibt es 44 Territorien  mit 38 Wolfsrudeln, vier Wolfspaaren und zwei sesshafte Einzelwölfe. Das sind erste bestätigte Daten der wissenschaftlichen Auswertung des Monitoringjahres 2022/2023.

Vergleich zum Vorjahr:  36 Wolfsterritorien, in denen sich 31 Rudel, vier Paare und ein territoriales Einzeltier etabliert haben. Das geht aus den Daten des abgeschlossenen Wolfsmonitoringjahres 2021/2022 hervor.

Quellen:

http://www.dbb-wolf.de

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1057087

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Niedersachsen: Mutterwölfin des Burgdorfer Rudels totgeschossen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellte ja bereits Strafanzeige wegen des Erschießens eines falschen Wolfs im Raum Hannover. Nun stellt sich heraus, dass es die Mutter von sieben Welpen war.

Wir berichteten über diesen Fall bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/23/wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-falscher-wolf-in-niedersachsen-erschossen/

Beispielbild säugende Wölfin. © Brigitte Sommer

Gegen die eigentliche Abschussverfügung vom vierten Oktober auf den Vaterwolf des Burgdorfer Rudels hatte der Verein Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. geklagt und auch am 25. Oktober eine Eilverfügung erfolgreich durchgebracht. Bis zur endgültigen gerichtlichen Entscheidung darf nun gar nicht mehr auf das Burgdorfer Rudel geschossen werden.

 

Laut der Liste der DBB-Wolf ist der Abschuss am 13.10.2023 erfolgt. Die Mutterwölfin hat die Kennung GW1423f. http://www.dbb-wolf.de

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind absolut schockiert und entsetzt über diese illegale Wolfstötung, die wohl als Schießgenehmigung getarnt war? Die Welpen des Burgdorfer Rudels sind zwar jetzt mit einem Alter von sechs Monaten schon fast so groß wie ihre Eltern, aber sie können sich noch nicht alleine ernähren. Der Vaterwolf wird große Probleme haben, alle durchzubringen, was zur Folge haben kann, dass nun mehr statt weniger Weidetierrisse stattfinden werden. Wölfe binden sich an den jeweiligen Partner ein Leben lang. Auch sie empfinden, wie wir Menschen, Trauer und Schmerz.

Die Bauern selbst profitieren von dieser eklatanten Fehlentscheidung kein bisschen, während sich aber stattdessen vielleicht ein Jäger aus Uetze seine Wolfstrophäe ins Wohnzimmer legen kann. Wildes Hineinschießen in bestehende Rudel ist einfach nur kaltherzig sowie dumm und kurzsichtig und es ist vernunftbegabten Politikern auch nicht würdig. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  mahnen an, dass hier wieder einmal mehr Eigeninteressen und Lobbyismus bedient wurden und wir fragen uns, warum hier die Basis von SPD und Grünen nicht lauthals protestiert. Es kann doch nicht sein, dass die jeweiligen kompletten Parteien derart krasse Fehlentscheidungen mittragen.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Nach Bayern will nun auch Hessen das Wolfspaar Frigga und Anton totschießen

Das Regierungspräsidium Kassel – Obere Naturschutzbehörde (ONB) hat mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) am 26. Oktober das Totschießen von zwei Wölfen, die nur wenige Schafe im hessisch-bayerischen Grenzgebiet der Gemeinde Ehrenberg (Landkreis Fulda) gerissen haben, genehmigt.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Die ONB reagiere auf vermehrte Rissereignisse, bei denen durch Wölfe Zäune überwunden worden seien, heißt es in einer Pressemittelung.  Einen  entsprechenden Antrag des Landkreises Fulda, der sich auf eine vorangegangene Entscheidung der Regierung von Unterfranken beziehe, gäbe es ebenfalls. Die bayerische Behörde hatte nach nur wenigen Schafsrissen in der Rhön eine bis zum 9. November befristete Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von zwei Wölfen erteilt, die als Verursacher der Schafsrisse identifiziert wurden. Sie heißen Frigga und Anton.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert, wir kündigen Strafanzeigen an und wir rufen zu Spaziergängen auf.

Wölfin aus Wildflecken tot

Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/bayern-kein-weidetierschutz-trotzdem-wolfsabschuss-elf-woelfe-in-gefahr/

Auf der bayerischen Seite ist nicht nur das Wolfspaar Frigga  (GW3092f) und Anton (GW3222m) vom Tode bedroht, sondern auch das komplette Rudel Wildflecken, das dort ebenfalls sein Streifgebiet hat. So wurde bereits am 22. Oktober bei Bischofsheim im Landkreis Rhön Grabfeld eine Jungwölfin  (GW3662f) aus dem Rudel Wildflecken überfahren. Dies geschah im gleichen Gebiet, in dem die Abschussgenehmigung auf bayerischer Seite gilt. Ob das Tier mit Absicht überfahren wurde, wissen wir natürlich nicht. Aber durch den zeitlichen und räumlichen Zusammenhang hat dieser Vorfall auf jeden Fall ein Geschmäckle.

Zum Heulen. Weidetierschutzverweigerung soll nun einem jungen Wolfspaar das Leben kosten. © Brigitte Sommer

Nach gründlicher Prüfung würden das HMUKLV und das RP Kassel übereinstimmend die Voraussetzungen für eine Entnahme der Wölfe GW3092f und GW3222m auch auf hessischer Seite als gegeben ansehen.

Dieser Einschätzung widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. entschieden. Wir sind das ganze Jahr über den Spuren von Wölfin Frigga im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts gefolgt und wir konnten nachweisen, dass Weidetiere dort nicht geschützt waren.

Strafen für Halter statt Wolfsabschuss

Das Regierungspräsidium schreibt weiter, dass bei Nutztierschäden im Bereich Ehrenberg am 6. und 9. Oktober  kürzlich DNA von GW3092f nachgewiesen wurde, was auf ein länderübergreifendes Aktionsgebiet hinweisen würde. In Verbindung mit den Rissereignissen auf bayerischer Seite, die in engem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit den Rissen in Hessen stehen, sowie weiterer Vorfälle im hessischen und bayerischen Spessart, sei daher davon auszugehen, dass das Wolfspaar die Überwindung des zumutbaren Herdenschutzes erlernt habe und weitere Rissereignisse zu erwarten seien. Das Totschießen der beiden Wölfe sei daher naturschutzrechtlich vertretbar und zulässig.

Dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. erneut entschieden. Kein Weidetierschutz ist eben nicht zumutbar, sondern darauf sollte unserer Meinung nach nicht mit Abschussverfügungen reagiert werden, sondern mit Strafzahlungen an Weidetierhaltern, die sich konsequent weigern, ihre Tiere entsprechend zu schützen.

Auf die Mitteilung, dass in Hessen alle Herdenschutzmaßnahmen übernommen werden, reagierten viele Weidetierhalter sogar mit Unwillen und Häme. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt, und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiter heißt es, dass es für die Schießberechtigten keine Konsequenzen habe, falls ein „falscher Wolf“ totgeschossen werden würde. Auch dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. und wir kündigen Strafanzeigen an, sollten hier Wölfe zu Tode kommen. Auch im Fall von Frigga und Anton sehen wir hier keine Rechtssicherheit, da weder Vergrämungsmaßnahmen stattgefunden hatten, noch die Weidetiere ordentlich gesichert gewesen waren.

In Hessen und Bayern gibt es noch viel zu wenige Wölfe. Deutschland, und auch diese beiden Bundesländer, haben sich laut EU-Vertrag verpflichtet, den Wölfen alles zu deren Ausbreitung möglich zu machen. Die Tötung dieses jungen Wolfspaares steht dieser Verpflichtung konträr gegenüber. Auch ist es in der Rhön zu befürchten, dass auch die nächsten Wölfe, die sich hier ansiedeln wollen, zugleich durch illegale Tötung als auch durch Schießgenehmigungen in Gefahr geraten, weil man im Land der „offenen Weiten“ nicht Willens ist, Weidetiere adäquat zu schützen. Weidetierhaltung hat hier eine lange Tradition. Das „Beseitigen“ von unerwünschten Tieren wohl leider auch, denn in der Vergangenheit sind hier auffällig viele Wölfe einfach „verschwunden.“

Diese Zahlen sprechen für sich.

Frigga riss bei Ehrenberg gerade mal vier  Schafe. Und dafür nun die Todesstrafe?

Der aktuellste Nachweis von Frigga stammt übrigens aus dem Raum Bad Kissingen. Dies liegt über 40 Kilometer südlich des Geschehens. Will man hier in der Rhön einfach irgendeinen Wolf abschießen? Ein, im wahrsten Sinne des Wortes „Bauernopfer“? Möchte ein Jäger für seine Wolfstrophäe nicht mehr ins Ausland reisen?

 

Wir rufen zu Spaziergängen auf

Wir rufen zu Spaziergängen im Gebiet auf. Wir waren bereits im Gebiet vor Ort und haben Weiden dokumentiert. Warum sind hier nur Standardzäune im Einsatz?

 

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

 

Drei Schafsweiden nur mit Standardzäunen

Diese drei Schafsweiden im Abschussgebiet haben wir nur mit Standardumzäunung vorgefunden.

 

Typische Rhöner Schwarzkopfschafe. Die Halter erhalten gutes Geld für die Offenhaltung von Flächen. Nicht nur von Gemeinden, sondern auch von Naturschutzverbänden. Wir können uns nicht erklären, warum Verbände die Auftragsvergabe nicht an Bedingungen, wie z. B. wolfsabweisende Umzäunung, knüpfen. ©Brigitte Sommer

 

 

Während im bayerischen Gebiet fast überall neue, wolfsabweisende Netze in Höhe von 1,10 Metern zu finden waren, sind im hessischen Teil noch immer die Standardnetze von 90 Zentimetern im Einsatz. © Brigitte Sommer

 

Oft wird behauptet, Wölfe würden einfach über Zäune springen. Dies ist falsch. Wölfe sind Wildtiere, und sie können es sich, im Gegensatz zu Hunden, gar nicht erlauben, sich leichtfertig zu verletzen. Sie gehen methodisch vor und suchen nach Schwachstellen am unteren Bereich der Zäune, die sie untergraben können. Dennoch sind 90 Zentimeter niedrig. Sicherer sind die wolfsabweisenden Netze von 1,10 Metern. © Brigitte Sommer

 

2000 Volt ist eine Mindestspannung. © Brigitte Sommer

 

Wenig bis gar keine Spannung im unteren Bereich stellt das wirkliche Problem dar. © Brigitte Sommer

 

 

Weitere Schafsweide im Film

 

 

Diese Weide hier ist immerhin zusätzlich mit einem Esel gesichert

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. vor Ort im Einsatz

 

Wir sind vor Ort rund um die Gemeinde Ehrenberg.

 

Die Rhön ist touristisch erschlossen und beliebt. Sicherlich gäbe es es hier auch viele Möglichkeiten, einen sanften Wolfstourismus zu etablieren. © Brigitte Sommer

 

 

Kuhweiden gar nicht gesichert

 

Wüstensachsen. Hass-Schilder lassen sich manche Weidetierhalter  richtig was kosten. 😉  Diese Rinderweide, siehe Film –  macht fassungslos. Kleine Kälber kommen dort mühelos unten durch, aber schwer wieder hinein. Im Falle einer Wolfsbegegnung können sie dann von der Herde nicht mehr verteidigt werden. Hier liegen einige Weiden hintereinander direkt am Ausgang zum „Roten Moor“, wo Frigga und Anton sich angesiedelt haben könnten. Zudem ist dort noch eine Durchgangsstraße gesperrt. Dort könnten sich die Schießwütigen ebenfalls positionieren. Es gibt dort wunderbare Wanderwege zum Spazieren. Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten.

 

 

Hier auch noch mal mit Fotos:

 

Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten. ©Brigitte Sommer

 

Nur eine Litze in fast einem Meter Höhe. ©Brigitte Sommer

 

 

 

Solche Robustrassen kommen mit der Witterung in der Rhön sehr gut klar. Sicher umzäunt, sind sie aber nicht. © Brigitte Sommer

 

 

Herkömmliche Kühe leiden unter der nasskalten Witterung. © Brigitte Sommer

 

Diesen ganz normalen Kühen setzt das nasskalte Wetter sehr zu. Im Gegensatz zu den Robustrinderrassen, deren dickes Fell sie gut gegen die Witterung schützt, geht die Nässe bei diesen Kühen bis auf die Haut. Zudem sind diese Tiere nur mit einer Litze umzäunt. © Brigitte Sommer

 

 

 

Lara und Brigitte Sommer mit Schnüffelnase Liv unterwegs zur Unterstützung unserer Aktiven vor Ort.

 

 

 

 

In der „langen Rhön“ gibt es zahlreiche Wanderwege, geeignet auch für Tagestouren. @Brigitte Sommer

 

 

Blick ins „Rote Moor“. @Brigitte Sommer

 

 

Um das Gebiet „Rotes Moor“ herum gibt es viele Wandermöglichkeiten. Einige Wege führen auch zu dem Parkplatz Schornhecke. Dieser liegt an einer gesperrten Straße, die jedoch begehbar ist.

 

 

Von der am Parkplatz Schornhecke gesperrten Straße hat man einen direkten Blick auf Teile der Weiden. Die Jäger lauern um die Weiden herum, bis zu einem Kilometer. Wer wandern möchte kann dafür sorgen, dass die Wölfe im Wald bleiben. @Brigitte Sommer

 

Kühe, so gut wie gar nicht gesichert. ©Brigitte Sommer

 

 

Wie so oft sind die Tore auch nicht abgesichert. @ Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe und andere Wildtiere in der Rhön zwischen Hessen, Bayern und Thüringen. © Brigitte Sommer

 

Einen Ausflug Wert ist auf jeden Fall auch der Holzbohlenweg im „Roten Moor“.

 

 

Pressemitteilung RP Kassel: https://rp-kassel.hessen.de/presse/onb-des-rp-kassel-erteilt-ausnahmegenehmigung-zur-wolfsentnahme-in-der-hessischen-rhoen

Weitere Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/28/faktencheck-wolfsland-hessen-viel-geschrei-um-wenig-risse/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/10/aufgedeckt-panikmache-mit-system-in-hessen/

https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2023-06/CIII3-j22.pdf

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Mordet der Wolfsripper weiter? Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt weitere Strafanzeigen

Illegale Wolfstötungen konzentrieren sich augenfällig in den Bereichen Gifhorn, Uelzen und Burgdorf in Niedersachsen. Wir berichteten bereits ausführlich über grauenhafte Zerstückelungen. Nun entdeckten wir weitere Fälle aus der Gegend in Statistiken. Wir erstatteten jetzt in zwei weiteren Fällen Strafanzeigen.

Ist im Bereich östlich von Hannover ein Serientäter am Werk? Wir berichteten bereits ausführlich hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Beispielfoto Wolf. ©Brigitte Sommer

 

Vor kurzem entdeckten wir nun einen weiteren Fall, der in der Statistik der DBB-Wolf lange als offen aufgeführt worden war. Am 8. Oktober 2023 entdeckten wir, dass der Fall nun als illegale Tötung aufgeführt ist.

Ausriss aus der Liste Totfunde. http://www.dbb-wolf.de

 

 

Ein weiterer Fall, nordöstlich von Gifhorn.

Ausriss aus der Liste der Totfunde.

http://www.dbb-wolf.de

 

Weiterer Fall, wieder aus dem Rudel Ringelah, noch offen

Hier warten wir auf ein Ergebnis.

 

 

Presseanfragen, die wir dem Umweltministerium stellten, wurden nicht beantwortet. Nun erhoffen wir uns Akteneinblicke, da wir Strafanzeigen über unseren Anwalt erstattet haben. Vielleicht wird doch noch der ein oder andere Journalistenkollege auf diese Fälle aufmerksam und recherchiert? Wir stehen für Auskünfte zur Verfügung.

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

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Lemke (Grüne) will Wölfe auch ohne DNA-Abgleich erschießen lassen

Das willkürliche Abschießen von Wölfen soll nach dem Willen der Grünen bald beginnen. Überrascht hat uns dies nicht, denn es war lange angekündigt. Auf der Bundespressekonferenz stellte Bundesumweltministerin Lemke ihren Vorschlag vor, wie sie künftig in Deutschland mit den Wölfen umgehen will.  Sie setze sich für „unkomplizierte Schnellabschüsse und ein regionales Wolfsmanagement“ ein, betonte sie gestern auf der Pressekonferenz in Berlin. Und dies, obwohl es in Deutschland laut neuesten Daten des BfN noch immer zu wenig Wölfe gibt und deren Vermehrung alles anderes als rasant ist. Lesen Sie hier unsere Einschätzung.

Die Ergebnisse eines bislang üblichen DNA-Tests, wenn es Rissvorfälle durch den Wolf gegeben hat, will sie abschaffen. Jede einzelne Abschussverfügung soll 21 Tage Geltung haben. Nicht ihr Bundesumweltministerium soll allerdings ab Januar 2024 diesen Vorschlag umsetzen, sondern jedes Bundesland selbst.

Überraschend ist dieser Vorschlag von Lemke nicht, auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. hatten mit derartigen Ideen der Bundesumweltministerin gerechnet. Um so schlimmer, denn jetzt kann bald das willkürliche Abschießen von Wölfen beginnen. Lemke: Wölfe könnten nach einem Genehmigungsverfahren zwar getötet werden. Das Verfahren bis zur Genehmigung sei aber zu lang und bürokratisch, das führe zu Frustration bei Menschen, die Weidetiere halten. Um diese „Frustration“ zu beseitigen, soll das Erschießen also bald ganz einfach werden. Bereits nach dem ersten Riss könnten nach ihrem Vorschlag  21 Tage lang Wölfe im Umkreis von einem Kilometer von der betreffenden Weide getötet werden. Dafür sei es dann nicht mehr wie bisher nötig, die Ergebnisse eines DNA-Tests, der den Wolf identifiziert, abzuwarten. Das gelte in Regionen mit erhöhten Rissvorkommen. Bisher gelten genetische Untersuchungen anhand von Riss- und Fraßspuren als Voraussetzung.

Nur Null-Wolfsabschuss motiviert zum Weidetierschutz

Von Weidetierschutz scheint plötzlich nun keine Rede mehr zu sein. Dabei ist es doch klar, dass nur Null-Wolfs-Abschuss wirklich zum Weidetierschutz motiviert. Schießt man stattdessen willkürlich in Rudel hinein, erhöhen sich die Risse noch, was noch mehr Tötungen nach sich ziehen würde. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie sich Lemkes Pläne auf den Wolfsbestand auswirken würden.

Das, was sie auf der Pressekonferenz sagte, klang zwar sehr schwammig, weil nach wie vor nicht endgültig formuliert, aber die Marschrichtung ist eindeutig. So könne eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss von den Behörden erteilt werden, nachdem ein Wolf zumutbare Herdenschutzmaßnahmen in zuvor festgelegten Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen überwunden und Weidetiere gerissen habe. Die Ministerin ist sich dabei sicher, dass ihr Vorschlag schnell in die Praxis umsetzbar sei. Sie will zudem Musterbescheide einführen, die den Verwaltungsaufwand der Bundesländer bei Abschussgenehmigungen reduzieren.

Lemke wörtlich: „Mit diesem Vorschlag haben wir jetzt die Möglichkeit für ein regional differenziertes Wolfsmanagement, wenn vermehrt Übergriffe auf Tiere in einer Region aufgetaucht sind“.

Vorschläge seien auch bereits auf der Bundesumweltministerkonferenz mit einer Initiative von Umweltminister Krischer (Grüne) NRW besprochen worden.

Ein solches  „regionales Wolfsmanagement“ geistert schon seit einem Jahr durch die Reihen der Grünen. Begonnen hatte damit der Niedersächsische Grüne Umweltminister Christian Meyer kurz nach seiner Wahl. Pikant: Klagten die Grünen in Niedersachsen noch gegen Geheimhaltung nach Wolfsabschussverfügungen, so hält das Grün geführte Umweltministerium in Niedersachsen jetzt selbst Inhalte von Abschussverfügungen geheim.

Lemke deutete ferner an, dass die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit einer Konzentration des Wolfsbestandes konfrontiert wären. Generellen Abschüssen erteilte sie allerdings (noch) eine Absage. Allerdings bewerten wir schon diese Aussage von ihr als alarmierend. Bei der ersten Änderung des Bundesnaturschutzgesetztes (Lex-Wolf) im November 2019 positionierten sich die Grünen noch deutlich gegen jede Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/25/safe-the-date-berlin-09-12-19-oeffentliche-anhoerung-zur-lex-wolf-hingehen-undoder-protest-an-den-ausschuss-senden/

Steffi Lemke, damals nur MDB,  trat bei einer Anhörung am 09.12.2019 sogar als Fürsprecherin für die Wölfe auf, doch nun in der Regierung, sprach sie gestern sogar noch davon, dass das Bundesnaturschutzgesetz nun noch einmal geändert werden solle, um den Vorschlägen Rechtssicherheit zu verpassen.

Dabei ist bereits die erste Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes nicht EU-Rechtskonform. Seit Jahren dümpelt sogar ein Pilotverfahren gegen Deutschland vor sich hin.

Der EU-Vertrag sieht vor, dass sich die Wölfe in Deutschland vermehren können. Da die ersten Tiere aus Polen eingewandert sind, ist es nach zwanzig Jahren doch nicht verwunderlich, dass sich die höchsten Zahlen auf die östlichen Bundesländer konzentrieren. Dies liegt auch in der Biologie des Wolfes. Hat Frau Lemke dies vergessen? Jungtiere wandern spätestens in einem Alter von zwei Jahren ab, um ein eigenes Rudel zu gründen. Dabei können sie tausende Kilometer zurücklegen, aber auch einfach ein Revier in der Nachbarschaft gründen. So verbreiten sich die Wölfe langsam von Osten nach Westen. Ein „regionales Wolfsmanagement“ würde die Wölfe daran hindern, sich in die westlichen Landesteile zu verbreiten. Dies kann kaum EU-Rechtskonform sein und könnte auch Bundesländer in die Position versetzen genau deswegen gegen die Bundesregierung zu klagen.

Unserer Meinung nach gibt die Grüne Umweltministerin hier Forderungen der Agrar- und Jagdlobby nach, ohne sich um die Interessen der Allgemeinheit zu sorgen. Schließlich ist es längst erwiesen, dass Wölfe sowohl zum Wald- als auch zum Klimaschutz beitragen. Dies gilt auch für den Niedersächsischen Umweltminister Meyer, der sich noch vor der Pressekonferenz dazu äußerte, dass Wölfe ab Januar 2024 in Niedersachsen leichter abgeschossen werden könnten. Für die Jagd- und Bauernlobby gehen die Vorstöße allerdings längst noch nicht weit genug. Sie wollen auch ohne Rissvorfälle schießen.

Vermehrung der Wölfe stagniert in Deutschland weiter

Nach den neusten Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz leben die Wölfe in Deutschland vor allem wie in den Vorjahren im Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. In Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen wurden auch Wolfsterritorien nachgewiesen. Die meisten Wolfsrudel lebten im Wolfsjahr 2022/2023 (1. Mai 2022 bis zum 30. April 2023) in Brandenburg (52), gefolgt von Niedersachsen (39) und Sachsen (38). Neben den 184 Rudeln sind zusätzlich 47 Wolfspaare sowie 22 sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2022/2023 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2021/2022 wurden 162 Rudel, 58 Paare und 25 Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 05.10.2023). In den beiden vergangenen Monitoringjahren zeigten die Daten aus dem Wolfsmonitoring der Bundesländer einen geringeren Anstieg der Anzahl an Territorien als in den davor liegenden Monitoringjahren. Eine Übersicht über die Entwicklung der Territorien seit 2000 befindet sich auf der Webseite der DBBW. http://www.dbb-wolf.de

Für den langfristigen Erhalt des Wolfes in Deutschland seien vor allem die erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Individuen in den Wolfsterritorien maßgeblich, schreibt das BfN. Daher konzentrierten sich die Bundesländer im Rahmen ihres Wolfsmonitorings auf die Erhebung der Anzahl der Wolfsfamilien (Rudel) und Wolfspaare. Dabei können auch zusätzliche Informationen erfasst werden, unter anderem Daten zu den in den Territorien nachgewiesenen Individuen. Anlässlich des Monitorings wurden im abgeschlossenen Monitoringjahr in den bestätigten Wolfsterritorien insgesamt 1339 Wolfsindividuen nachgewiesen: 439 adulte Wölfe, 83 Jährlinge (Wölfe im 2. Lebensjahr) und 634 Welpen (Wölfe im 1. Lebensjahr). Bei 126 Individuen war nicht eindeutig zu ermitteln, ob es sich um adulte Wölfe oder Jährlinge gehandelt hat; bei 9 Individuen war nicht sicher, ob sie Jährlinge oder Welpen waren. Bei weiteren 48 Individuen konnte das Alter nicht bestimmt werden. Hierbei handele es sich nicht um Abschätzungen oder Hochrechnungen, sondern die Informationen basieren auf von Expertinnen und Experten nach einheitlichen Standards überprüften robusten Datensätzen.

Mindestens 159 tote Wölfe

Die Anzahl aufgefundener toter Wölfe im Monitoringjahr 2022/2023 lag bei 159 Tieren (Monitoringjahr 2021/2022 148 Totfunde), davon sind 125 durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei 15 Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, 11 Wölfe wurden illegal getötet, bei 4 Wölfen war die Todesursache nicht zu ermitteln.  Zwei Wölfe wären im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen und 2 Wölfe würden noch auf die Todesursache hin untersucht. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten die Dunkelziffer von illegal getöteten Wölfen um ein Vielfaches höher. Geht man also von zirka 110 illegal getöteten Wölfen aus, wäre man mit einer Anzahl von toten Wölfen im Jahr von rund 300 Wölfen konfrontiert. Bei nur um die 1.200 Wölfen insgesamt in Deutschland halten wir alleine die Anzahl von toten Wölfen bereits als bestandsgefährdent, ja sogar ein „regional differenziertes Wolfsmanagement“ als Gefahr für eine erneute Ausrottung der Wölfe, da die zusätzlich toten Tiere nicht mehr abwandern und ein eigenes Revier bilden können.

WWF begrüßt Lemkes Vorstoß

Der WWF Deutschland schrieb gestern, dass er grundsätzlich den am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Vorschlag begrüße. Er appelliert an alle Beteiligten, die Chance zur Konfliktbefriedung zu nutzen. Hierzu erklärt Dr. Sybille Klenzendorf, Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland: „Ein Miteinander von Wolf und Mensch in unserer Kulturlandschaft ist nur mit der Akzeptanz von betroffenen Nutzergruppen möglich. Die Vorschläge von Bundesministerin Lemke sind daher eine Chance, die es von Seiten des Naturschutzes wie auch von Tierhaltern, Landwirten und Jägern zu ergreifen gilt, denn die neue Regel ermöglicht es den Bundesländern in begründeten und gerechtfertigten Einzelfällen gezielter und unmittelbar handeln zu können.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werten auch dies als Einknicken vor der überaus starken Bauern- und Jagdlobby. Hintergrund dürfte hier sicherlich auch sein, dass der WWF selbst eine Lobbyorganisation der Jägerschaft ist. Verständlicher wird es nun auch, dass der WWF gegen willkürliche Wolfsabschüsse in Österreich nicht klagt.

An welchem Strang sollen nun Wolfsschützer ziehen?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden ja immer wieder mit Forderungen von Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden konfrontiert, dass doch alle Verbände und Vereine an einem Strang ziehen sollten. Welches Strangende sollte es dann sein? Das Strangende der großen Verbände, die inzwischen selbst Teil der Lobby sind, oder eben staatliche Unterstützungen in Millionenhöhe kassieren? Ein anderer kleinerer Verein hatte Lemke in diesem Jahr am 15. Mai noch das „vollste“ Vertrauen ausgesprochen, während wir von Wolfsschutz praktisch seit Ende des vergangenen Jahres die Grünen kritisierten und Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde warnten.

Der kleinste Nenner aller Verbände und Vereine ist der Schutz der Wölfe. Über diesen Nenner gibt es aber viele unterschiedlichen Ansichten und Ziele. Statt Vereine mit anderen Ansichten auszugrenzen, brauchen wir viel mehr Diskussionen, aber auch Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die wirklich damit beginnen, sich aktiv mit Politik auseinander zu setzen. Statt Inhalte von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. zu canceln, weil man nicht sehen will, was da auf uns zu kommt, brauchen wir aufgeweckte, kritische und selbst denkende Wolfs- und Naturschützer. Und vor allem auch Menschen, die endlich in Aktion kommen, denn nun geht es schon wieder darum, dass es sich viele Wolfsfreunde und Wolfsfreundinnen nicht vorstellen können, dass einfach Gesetze geändert werden können, oder man sich nicht an die bisherigen Gesetze hält.

Es braucht kleine unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gerade in diesen Zeiten dringender als je zuvor.

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Quellen:

https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-zahlen-und-daten-zum-wolf-bundesweit-184-rudel-bestaetigt?fbclid=IwAR360Xcm64snZCG-3FN4eAs27ZfI-peZvllnaOIIU5hsX97zN6HJpv_fbRM

https://www.bmuv.de/pressemitteilung/schnellabschuesse-moeglich-machen-artenschutz-wahren?fbclid=IwAR0Yrog_aBpTSZ8ScgUqergMgFlcJbzPojI0TxOF4nlp6x0JIa2a26GwbKY

Aufzeichnung der Bundespressekonferenz vom 12.10.23

https://playout.3qsdn.com/embed/12a07abd-7933-4e99-8bd3-b8901929cdaa

Weitere Reaktionen:

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Umweltministerin-Lemke-will-schnellen-Abschuss-von-Woelfen-erleichtern,wolf4932.html?fbclid=IwAR1s3e72r_ueW6h75pBikMrm5fl_GbeSsgsaifx_y8NePklJ1Cqe3PYgQ4s

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/j%C3%A4ger-kritisieren-vorsto%C3%9F-f%C3%BCr-schnelleren-wolfs-abschuss/ar-AA1i6BCO?ocid=msedgntp&cvid=f652bb04bb134be29076c13bc2012d6a&ei=30&fbclid=IwAR10wPhcFTC0rs3rPzDgW6lTD50UeZwiu8Xz4vL_tJv3JAIVXj9HzvGgJuk

 

 

 

 

 

 

Presseinformation: Irrer Stellvertreterkrieg gegen Wölfe und ihren EU-Schutzstatus

Wie die Politiker und die Agrar- und Jagdlobby mit dem Wolf umgehen, ist eine Schande und völlig konträr zum „Green Deal“, so kommentierte die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. die jüngsten Beschlüsse der 16 Ministerpräsidenten bei ihrer Ministerpräsidentenkonferenz mit EU-Ratspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Die beschlossene Erklärung zeige, wie die Politik vom Lobbyismus gesteuert werde und der Wolf als Schuldiger für die Ignoranz von Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern dienen soll.

Mit diesem Beschluss sollen Wolfsabschüsse in Deutschland durch den Einfluss und die Macht der deutschen Ratspräsidentin einfach rechtskonform umgesetzt werden, nach dem Motto „wer der EU am meisten Geld überweist, hat ein Anrecht darauf“.

Antreiber dieses Vorgehens ist die EU-Ratspräsidentin von der Leyen, die vor einiger Zeit durch einen Wolfsriss ein Pony verloren hat. Die niederländische EU-Abgeordnete Leonie Vestering stellt sich in einem Statement die Frage, ob von der Leyen dieses Vorhaben als persönliche Rache missbraucht, weil eines ihrer Ponys dem Wolf zum Opfer gefallen ist.

Wolfsjagden auch in Deutschland?

Derweil hat der Bestand an Wölfen mit etwa 1500 in Deutschland bei weitem noch nicht den Status erreicht, den das Land ohne Probleme aushalten könne. Sommer: „In Deutschland ist mindestens Platz für 4000 Wölfe, das haben Fachleute immer wieder betont“. Da sich Wölfe nur einmal im Jahr vermehren und sich die Rudelgröße nach der Anzahl der Beutetiere im Revier richte, könne von einer unkontrollierten Vermehrung überhaupt keine Rede sein. Zudem würden Jungtiere spätestens im Alter von zwei Jahren abwandern und sich eigene passende Reviere suchen. Dabei wandern sie hunderte Kilometer. Schon deshalb gefährde auch ein „regionales aktives Wolfsmanagement“ die Art, so Sommer.

Brigitte Sommer, Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e. V. mit Wolfshundemix Liv.

Inzwischen hat die EU-Kommission mit einer Datensammlung begonnen. Kommunen, Wissenschaft und alle am Thema Interessierten sind dabei aufgefordert, bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen zu melden.

Sommer: „Diese kurzfristige Aktion deutet eindeutig darauf hin, dass von der Leyens Abschussstrategie so bald wie möglich umgesetzt werden soll.“  Zudem könne nicht von einer repräsentativen Datensammlung ausgegangen werden, wenn praktisch Jeder jenseits von jeglicher Fachkenntnis Daten liefern soll. So käme dabei unter Umständen als Ergebnis heraus, dass 20 Wolfssichtungen 20 verschiedene Wölfe ergäben. Dies würde die Daten komplett verfälschen, da ja auch 20 Mal derselbe Wolf gesichtet werden könnte.

Durch derartige Äußerungen, wie sie auch von der Leyen von sich gab, würden die Politikerinnen und Politiker den Hass auf Wölfe zusätzlich schüren und dafür sorgen, dass immer mehr Wölfe illegal erschossen würden.

Wölfe als Sündenbock für alles? Es ist zum Heulen.

 

Die Politik mache, was die Agrar- und Jagdlobby ihr vorschreibt, anders sei das Verhalten und die Denkart der Ministerpräsidenten nicht zu erklären. Sommer: „Würden sich die Politiker einmal die Mühe machen und mit uns auf Zaundokumentationen gehen, würden sie erkennen, dass die meisten Weidetierzäune nicht wolfsabweisend geschützt sind. Stattdessen glauben sie einfach, was ihnen von den Weidetierhaltern und der Agrarlobby aufgetischt wird.“  Davon, dass viel mehr Weidetiere durch Krankheiten, Totgeburten, oder Vernachlässigung schon vor der Schlachtung sterben, sei bei keinem Statement aus der Politik etwas zu hören. Zudem tragen auch Hunde einen nicht unerheblichen Anteil am Rissgeschehen bei.

Was hier gekonnt inszeniert werde, sei nichts als ein Stellvertreterkrieg für die wirklichen Ängste und Nöte, die die Landwirtschaft habe. Zum Beispiel sei Kunstfleisch kurz vor der Marktfähigkeit und bereits jetzt finden Enteignungen statt, weil kleine Betriebe auf der Strecke bleiben. Diejenigen, die lieber Wölfe tot sehen wollen, arbeiten an ihrem eigenen Betriebsuntergang, denn nichts wird sich an der desolaten Situation vieler Betriebe ändern. Die Wölfe hätten daran keine Schuld. Sommer: „Nur null Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz. Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange werden Risse provoziert, um Abschüsse zu erlangen.“

Schießen statt schützen: Grünentrick, um Wolfsschutz aufzuweichen

Nun ist es heraus. Der Grüne Umweltminister Meyer will es ermöglichen, eine größere Anzahl an Wölfen zu töten. Und zwar benutzt er dazu genau den Trick, vor dem wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gewarnt hatten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste.

Umweltminister Christian Meyer nimmt einen neuen Anlauf, der Agrar- und Jagdlobby entgegen zu kommen. Ziel sei ein „lernendes, adaptives Wolfsmanagement“, so der Grünen-Politiker gegenüber der Onlineausgabe der Nordwest-Zeitung. Demnach soll es in einer klar definierten Region zeitlich befristet möglich sein, mehrere Wölfe zu töten, wenn es dort trotz Herdenschutzmaßnahmen zu erheblichen Schäden durch das Raubtier gekommen sei.“ Das Umweltministerium bestätigte das Vorhaben von Meyer am Donnerstag, schreibt die dpa.

Den Wölfen stehen in Deutschland harte Zeiten bevor. Beispielfoto ©Brigitte Sommer

Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes

Zitat: „Bei der Konferenz der Landesumweltminister im Herbst soll nach dem Willen von Meyer der „gute Erhaltungszustand“ der streng geschützten Tierart festgestellt und eine nationale Untergrenze definiert werden. Dann müsste das Bundesnaturschutzrecht geändert werden, damit nach Nutztierrissen kein Einzelnachweis mehr erforderlich wäre. Geht es nach Meyer, könnte schon 2024 das neue Recht angewendet und eine zeitlich und räumlich begrenzte Tötung von „Problemwölfen“ möglich werden.

Grundsätzlich müssen Abschussgenehmigungen gerichtsfest und überprüfbar sein. Auch künftig würden die zuständigen Behörden daher die Abschussgenehmigungen öffentlich zur Verfügung stellen, sagte Meyer unter Hinweis auf ein Schreiben der EU-Kommission nach Brandenburg. In Niedersachsen würden derzeit vier Anträge auf eine Wolfsentnahme geprüft.“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestieren auf das Schärfste gegen Problemwolfkreationen und Lobbypolitik. Wie es sich in der Vergangenheit gezeigt hat, ist es vor allem der Herdenschutz, der wirksam gegen Wolfsrisse ist. Schießt man dagegen in Wolfsrudel hinein, werden eher mehr als weniger Wolfsrisse die Folge sein, denn unerfahrene Jungtiere werden eher zu leichte, weil ungeschützter Beute greifen. Weidetierschutz mit dem Gewehr dürfte zudem auch gegen das Deutsche Tierschutzgesetz verstoßen.

Gegen Schweden läuft ein EU-Verfahren wegen des Schießens auf Wölfe. Wegen der Untergrenze besteht eine erneute Gefahr der „Regulierung“ bis hin zum Aussterben. Die schwedischen Wölfe leiden unter den Folgen von Inzucht. Selbst Frankreich hat seine Schießquote auf Wölfe in diesem Jahr ausgesetzt, weil es sich eben gezeigt hat, dass sich die Risse durch Massaker an Wölfen nicht verhindern lassen. Zudem stagniert die Vermehrung der Wölfe in den meisten Bundesländern, darunter auch in Niedersachsen. Außerdem wird völlig ignoriert, dass oft sehr viel mehr Weidetiere von Hunden gerissen werden.

Unserer Meinung  nach wird hier ein Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer eröffnet, der nichts für verfehlte Agrarpolitik kann und der im Sinne der Bevölkerung und des Naturschutzes vor genau solchen Lobbyaktivitäten geschützt werden muss. Wir vermissen hier die Aufschreie der Basis der Grünen.

Auch Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) will wohl der Lobby entgegenkommen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat mehr Abschüsse sogenannter Problemwölfe gefordert. „Abschüsse von Wölfen, die das Überwinden von höheren Zäunen gelernt haben oder sich Menschen gegenüber zu sehr nähern, sind möglich und können rechtskonform von den Ländern durchgeführt werden“, sagte die Grünen-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Diese Möglichkeit sollte in Zukunft verstärkt genutzt werden.

Hier besteht die die Gefahr, dass das Schießen auf Wölfe bundesweit ermöglicht werden soll.

Wir benötigen Spenden

Wir brauchen dringend weitere Unterstützung, damit wir als einer der ganz wenigen Vereine auch weiterhin unsere Stimme für die Wölfe in Deutschland erheben können. Wolfsschutz wird künftig immer mehr von Gerichten durchgesetzt werden müssen und dadurch entstehen Vereinen hohe Anwaltskosten:

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch per PayPal ist eine Spende möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Quellen:

https://www.n-tv.de/regionales/niedersachsen-und-bremen/Umweltminister-stellt-regionalen-Wolf-Abschuss-in-Aussicht-article24242498.html?fbclid=IwAR1_pYSQhoY_O8DeEJhUqxbAgUAQaPpu9x1PXLiv3R_0dZmj8lDJbsS5Ego

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/06/das-verschwiegene-problem-hunderisse-an-weidetieren/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/04/fixe-fakten-ausgabe-0523-kurznachrichten-aus-deutschland-oesterreich-schweden-und-tschechien/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/09/klatsche-fuer-cdu-fdp-und-afd-wolfsbejagung-in-deutschland-erst-einmal-vom-tisch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/woelfe-abschuesse-lemke-100.html

Wolfsverordnungen in Österreich laut Gerichtsurteil illegal

Ein aktuelles Urteil des Verwaltungsgerichtshofs könnte die wilden Schießereien auf Wölfe, die einige Bundesländer in Österreich eröffnet hatten, beenden. Dort heißt es nämlich, dass Verordnungen zur Tötung streng geschützter Arten wie Wölfe, Biber und Fischotter nicht rechtskonform sind. Und auch die Senkung des EU-Schutzstatus wurde im Agrarrat abgeschmettert.

Mit einem Trick hatte man mit dem wahllosen Abschuss auf Wölfe begonnen. Statt wie früher mit Bescheiden zu arbeiten, gegen die Umweltorganisationen vorgehen konnten, versuchte man nun deren Klagemöglichkeiten per Verordnung zu umgehen.

In Osttirol wären seit Mitte Mai zwei Wölfe zum Abschuss freigegeben, so der ORF am 31. Mai in einer Pressemitteilung. Seitdem würden mehr als 300 Jäger die Tiere verfolgen, um sie zu töten.  In Prägraten wurde eine Prämie von 1.000 Euro für den Abschuss ausgesetzt. Dem Schützen wäre zudem auch noch Anonymität zugesichert worden. Auch diese Jäger sollten sich nun unserer Meinung nach nicht mehr zu sicher fühlen.

Wie schon in Kärnten, Tirol und Niederösterreich sollten ab 1. Juli auch in Oberösterreich per Verordnung Wölfe abgeschossen werden dürfen. Auch in Salzburg wollte man nachziehen.

Längst wissenschaftlich erwiesen: schießt man in Wolfsrudel hinein, erhöhen sich Risse eher noch, weil unerfahrene Jungtiere ohne Eltern nach leichtere Beute greifen. Foto: Säugende Wolfsmutter @Brigitte Sommer

Abschussverordnungen ohne Beteiligung von Umweltorgas illegal

Nun stellt die sogenannte Aarhus-Konvention klar, dass Umweltschutzorganisationen nicht nur das Recht haben müssen, in die Entnahmeverfahren von streng geschützten Tierarten eingebunden zu sein, sondern diese auch auf ihre Vereinbarkeit mit dem Unionsrecht überprüfen zu lassen. Durch die zuletzt verabschiedeten Verordnungen wurde das Beschwerderecht allerdings ausgehebelt, beklagten WWF und Ökobüro, die mit einer außerordentlichen Revision dagegen vorgegangen waren.

Meilenstein für den bröckelnden Artenschutz in Österreich

Der VwGH habe solchen Umgehungskonstruktionen nun einen Riegel vorgeschoben und klargestellt, „dass Umweltschutzorganisationen einen unionsrechtlich gebotenen Anspruch auf Überprüfung umweltbezogener Bestimmungen haben“, so die Umweltjuristin Lisa Schranz von der Organisation Ökobüro. Verordnungen zur Tötung streng geschützter Arten wie Wölfe, Biber und Fischotter in mehreren österreichischen Bundesländern wären daher nicht rechtskonform, betonte auch der WWF in einer Pressemitteilung von gestern und sieht einen „Meilenstein für den bröckelnden Artenschutz in Österreich“.

In Österreich leben gerade einmal 40 Wölfe

Laut des Leiters des Österreichzentrums Bär-Wolf-Luchs, Albin Blaschka, leben in Österreich zirka 40 Wölfe. 2022 hätten sie rund 800 Schafe und Ziegen auf den Almen gerissen. In der diesjährigen Almsaison seien es bisher etwa 150. Das Monitoring zählt aktuell sieben Rudel und eine Reihe wandernder Einzelwölfe.

Viel mehr tote Schafe durch andere Ursachen

Jedes Jahr werden in Österreich aber auf über 8000 Almen mehr als 300000 Rinder, 100000 Schafe, 10000 Ziegen und 8800 Pferde gealpt (Obweger 2017). Und während es von Wölfen gar keinen Angriff auf Menschen gibt, werden jährlich Menschen von Kühen schwer verletzt oder sogar getötet. Hier noch eine Zahl aus 2021: Im Schnitt kommen pro Jahr auf Österreichs Almen 3300 Schafe ums Leben. Der Anteil an Wolfsrissen beträgt knapp 14 Prozent.

„Die Abschüsse ersparen keinesfalls den Herdenschutz“, sagte Blaschka zur Sächsischen Zeitung. Aber gerade der sollte wohl kein Thema sein. Das Land Tirol erklärte einfach alle 2100 Almen zum Alpschutzgebiet und den Herdenschutz in dem oft steilen Gelände als nicht machbar. Die Almen mit Zäunen zu schützen sei deshalb auch für das Bundesland Salzburg keine Option: „Herdenschutz funktioniert im hofnahen Bereich, die Salzburger Bauern haben bereits mehr als 800 000 Euro dafür investiert“, sagte der Wolfsbeauftragte des Landes Salzburg, Hubert Stock. Aber hoch oben im Gelände sehe es anders aus.

Fünf Wölfe sinnlos erschossen

Besonders aktiv bei der Wolfsbejagung war Österreichs südlichstes Bundesland Kärnten. Hier wurden nach Angaben der Landesregierung in den vergangenen eineinhalb Jahren fünf als problematisch eingestufte Tiere erschossen.

Dabei gebe es bereits 70 Almen, die Herdenschutz erfolgreich praktizieren, so die Tierschutzorga VGT. Obmann Martin Balluch schickte eine Rechnung für einen Rehschutzzaun für seine Jungbäume an Wolfshetzer. Die illegale Ausrottung des Wolfes führe zu einer Schädigung des Ökosystems, so sein Argument. Die wichtige Rolle der großen Beutegreifer fiele dadurch aus. Und neben der Funktion als Gesundheitspolizei, schütze der Wolf u.a. vor zu starkem Verbiss. Österreich hätte deshalb die mit Abstand größte Rehdichte in ganz Europa. Mit Wölfen würde sich die Rehpopulation einem ökologisch verträglichen Maß nähern und damit den Jungwuchs im Wald fördern. Deswegen hätten seine  gepflanzten Jungbäume mit Zäunen geschützt werden müssen.

Erneuter Vorstoß auf Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der EU abgeschmettert

Politiker der konservativen ÖVP und der rechten FPÖ wollen den Druck in Richtung Brüssel hochhalten. Die EU habe verschlafen, den Schutzstatus des Wolfs anzupassen.

Bär und Wolf waren am 26. Juni unter anderem Thema des EU-Agrarrats in Luxemburg. In einer auf Initiative von Rumänien abgehaltenen Aussprache forderte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) erneut länderübergreifende Maßnahmen und eine „praxisnahe Ausnahme vom strengen Schutz des Wolfs“.

Rumänien forderte einen Paradigmenwechsel der bisherigen EU-Politik gegenüber „Beutegreifern“ und „innovative Lösungen“, um ein gedeihliches Zusammenleben von Mensch und Tier weiter zu ermöglichen. Man müsse der „realen Situation Rechnung tragen“.

Diese zeige etwa, dass in Rumänien zwei Drittel des europäischen Braunbärenbestands angesiedelt seien, der durch die wachsende Zahl vermehrt Probleme in Landwirtschaft und Tourismus verursache. „Wir sprechen von 8.000 Bären. Und die Zahl steigt“, so die rumänische Vertreterin.

Weg zur Koexistenz

Die größten Probleme seien aber Wölfe. In der Slowakei habe ein Wolfsrudel in der vergangenen Woche 300 Schafe angegriffen, von denen zwei Drittel dabei getötet oder verletzt wurden, hieß es seitens des Nachbarlandes, das ebenso wie Tschechien Rumäniens Vorstoß auf EU-Ebene unterstützte.

Es sei Zeit, den Schutzstatus bestimmter Arten zu überdenken, hieß es von tschechischer Seite. Dieser Haltung schlossen sich andere Ländervertreter an. Einzig Deutschland sah zwar „einen schwierigen Weg zur Koexistenz“ mit den Großraubtieren, aber für eine Änderung der 1992 beschlossenen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie „derzeit keinen Handlungsbedarf“, heißt es in einer Pressemitteilung des ORF.

Mindestens fünf Wölfen kostete eine Politik, die sich nicht nach dem Wohl der Allgemeinheit richtet, sondern ganz offensichtlich den Wunsch nach Trophäen erfüllt und dazu noch leichtgläubigen Bauern einen Sündenbock serviert hat, das Leben. Den Entscheidern muss von Anfang an klar gewesen sein, dass Verordnungen zum Wolfsabschuss rechtswidrig gewesen sein müssten, denn sonst hätte man nicht gleichzeitig eine Änderung der FFH-Richtlinie in Brüssel angestrebt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hoffen sehr, dass mit dieser Klientelpolitik nun aufgeräumt wird und dies auch ein Schlaglicht auf Vorgänge in Deutschland wirft.

Quellen:

https://orf.at/stories/3321738/

https://www.saechsische.de/politik/international/oesterreich-und-schweiz-senken-die-abschuss-huerden-fuer-woelfe-5878545.html?fbclid=IwAR3fnTQKZYmwGq90FN2TPtemabVCBnJOZM_NQj86orPVEvy1Zr-9KiqE1jE

https://www.facebook.com/reel/286610863734820

https://www.oekobuero.at/

https://www.wwf.at/

https://orf.at/stories/3318646/

https://www.sn.at/panorama/oesterreich/woelfe-rissen-heuer-450-schafe-109691149

Thüringen: Wolfsmischlinge kaltblütig erschossen

Auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur bestätigte gestern das Thüringer Umweltministerium, dass drei Welpen der Wölfin, die ihr Territorium bei Zella eingerichtet hat,  im Wartburgkreis erschossen worden seien. Angeblich würde das Bundesnaturschutzgesetz vorschreiben, dass frei geborene Mischlinge aus Hund und Wolf abgeschossen werden müssten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt „Nein“ und protestiert auf das Heftigste.

Beispeilbild

Unserer Ansicht  nach muss in solchen Fällen das  Tierschutzgesetz höher bewertet werden als das Naturschutzgesetz, dessen Änderung (Lex Wolf) umstritten ist. Gegen die Praktiken in Deutschland läuft auch ein Pilotverfahren der EU. Die EU-Rechtslage ist hier widersprüchlich. Bei gezüchteten Hybriden heisst es, diese würden bis zur 4. Generation den gleichen hohen Schutzstatus wie Wölfe genießen und deshalb wäre deren Haltung verboten.  Gleichzeitig spricht man frei geborenen Mischlingen diesen Schutzstatus ab.

Laut Tierschutzgesetz muss immer das mildeste Mittel angewendet werden. Und es gibt Alternativen zum Töten, die im Ausland längst erfolgreich praktiziert werden. In Italien werden frei geborene Mischlinge sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Auch hat das Thüringer Umweltministerium hier erneut gegen die Informationspflicht verstoßen, da es erst auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur über die Tötung der gesunden Tiere informierte.

In der Auflistung der DBB-Wolf wurde die kleine Familie einfach schon vorher gar nicht mehr gelistet Auch das verstößt unserer Meinung nach gegen die Informationspflicht.

Und auch rein rechnerisch können fünf bis zehn frei geborene Mischlinge die Reinheit der Wolfspopulation, wie es auch immer wieder als Argument aufgeführt wird, überhaupt nicht gefährden.

Mischlinge seien auch in Bayern gesehen worden und deshalb sei auch in Bayern eine Schießgenehmigung erteilt worden. Allerdings seien dort die Tiere verschollen.  Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie dies dort gehandhabt worden sein könnte.

Die großen Umweltorgas verfügen über genug finanzielle Mittel, um diesem kaltherzigen Treiben mit Hilfe von Klagen bis zum EUGH ein Ende bereiten zu können.

 

Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/eisenach/ministerium-drei-wolf-hund-mischlinge-im-wartburgkreis-abgeschossen-id237895227.html?fbclid=IwAR04lqyaxB19rcF7QgXlL7jNt2Hm0nwA0CgyO0zEDcLYoZIIJrJhtna6tD8

Umfangreiche Infos zur Vorgeschichte: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/25/thueringen-schiessgenehmigung-auf-wolfsmischlingswelpen-erteilt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/08/13/ethisch-untragbar-schon-wieder-mischlings-wolfswelpentoetungen-in-thueringen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/08/18/studie-zeigt-auf-in-deutschland-gibt-es-kein-wolfshybridenproblem/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/17/bayern-viel-geschrei-um-viel-zu-wenig-woelfe/