Blutwinter für Wolfsfamilien in Europa

Heute blicken wir auf die Situation von Wölfen im europäischen Ausland. Hier findet teilweise schon seit Jahren ein Gemetzel an Wolfsfamilien und ihren Welpen statt, das für Menschen mit Mitgefühl kaum noch zu ertragen ist. Die neusten Ereignisse in Schweden, Norwegen und der Schweiz zeigen auf, dass es ohne ganz persönliches Engagement eines Jeden nicht möglich sein wird, die erneute Ausrottung der Wölfe zu verhindern.

In Schweden haben Jahre andauernde Lizenzjagden die Wölfe bereits an den Rand der Ausrottung gebracht. Anfang 2023 fand dort die größte Wolfsjagd seit Datenerhebung statt. Die Untaten der Wolfsjäger wurden heftig kritisiert und seit Jahren läuft ein EU-Verfahren gegen Schweden und angeblich seien auch schon Strafzahlungen verhängt worden, doch es ändert sich nichts. Im vergangenen Jahr waren 75 Wölfe zum Gemetzel freigegeben worden. Auch in diesem Jahr dürfen die schwedischen Jäger wieder Jagd auf Wölfe machen. Dieses Jahr sollen 36 Wölfe ihr Leben zum Vergnügen weniger lassen, die Töten als ihr Hobby bezeichnen.

Fotomontage. Foto © Brigitte Sommer, PNG Pixabay

Das Töten in Schweden startete am 2. Januar und läuft bis zum 15. Februar, beziehungsweise solange, bis alle zum Abschuss freigegebenen Wölfe tot sind. Leider hilft der viele Schnee den Hobbytötern bei ihren Untaten, denn im Schnee können sie leichter Spuren lesen. Mit Hightechgeräten wie Schneemobilen, modernsten Gewehren, Nachtsicht- und Ultrarotlichtkameras verfolgen sie wehrlose Wolfsfamilien. Blutiger Schnee mahnt Schmerz, Leid und Tod. Sinnlos und grausam.

Gegen Schweden sind seit 2015 mindestens drei EU-Verfahren anhängig. Verboten ist die Lizenzjagd noch immer nicht. Hier eine Dokumentation des Bundestages zu Wolfsentnahmen in Schweden im Lichte des Artenschutzes: https://www.bundestag.de/resource/blob/935030/81d25daf1cb22078b4bdd1c589f0bed1/WD-8-002-23-pdf-data.pdf

Widerstand in Norwegen

Auch in Norwegen werden Wölfe im Rafjellet und den beiden Grenzregionen Rømskog und Fjornshöjden erbarmungslos  hingerichtet . Der Zeitraum für die Jagd von Wölfen innerhalb dieser Gebiete geht bis 15. Januar.

Der Anfang soll mit dem Töten von zwölf Wölfen eröffnet werden. Die Zahl  kann erhöht werden, sollten sich weitere Wölfe im Gebiet befinden.

Doch dort gibt es auch Widerstand.

Sechs Wolfsaktivisten befreiten von Jägern eingekesselte Wölfe

In der Nacht  des zweiten Januars betraten sechs Wolfsaktivisten das Jagdgebiet in Aurskog-Høland, wo die Jäger mehrere Wölfe aus dem Fjornshöjden Rudel verfolgt und eingezäunt hatten. Solche Zäune, auch als Fahnenmasten bekannt, werden verwendet, um Wölfe dort einzuschließen, denn Wölfe trauen sich nicht unter den Flatterbändern hindurch.  Der Ring wird immer enger gemacht, bis der letzte dort gefangene Wolf erschossen ist.
Mehrere Wölfe hätten sich innerhalb der Flatterbandzäune befunden, so die Wolfsaktivisten. Nur der erste Silvesterabend hätte verhindert, dass die Wölfe gleich geschossen worden wären. Als es dunkel wurde, hätten die Jäger entschieden, dass die Zäune die Nacht bleiben sollten, damit die Jagd am nächsten Tag wieder beginnen konnten. „Die Tiere, die drinnen eingesperrt waren, müssen extrem gestresst gewesen sein. Die Wölfe waren auf beiden Seiten des Zauns zu hören. Das Rudel wollte wieder zusammenkommen, aber die Zäune verhinderten dies,“ so die Aktivsten.
In der Nacht hätten sich die sechs Aktivisten in den Bereich geschlichen und entfernten große Teile des Zaun, damit die Wölfe entkommen konnten, schreibt die Organisation ARV auf ihrer Facebook-Seite weiter. Leider konnten nicht alle Wölfe befreit werden. Das weibliche Familienoberhaupt und auch die Mutter der diesjährigen Wolfswelpen wurden erschossen. Laut interner Kommunikation unter den Jägern sollen jedoch mehrere der Wolfswelpen entkommen sein.
Fünf der sechs Wolfsaktivisten seien festgenommen worden. Sie wären mit einer Geldstrafe von insgesamt 73.000 NOK bestraft und hätten acht Stunden in einer Zelle verbringen müssen. „Das Verbrechen, das sie begangen hatten, bestand darin, die Jagd nach einem stark gefährdeten Tier zu verhindern.“ ARV spricht den Aktiven auf ihrer Facebookseite ein großes Dankeschön aus. „Ohne ihre Bemühungen würden mehr Wölfe getötet und die norwegische Natur wäre noch ärmer. Aktivisten sind nichts als Helden,“ heißt es.
Der leider viel zu jung an Krebs verstorbene Philosoph Gunnar Kaiser sagte kurz vor seinem Tod folgendes:
„Am Ende des Lebens geht es nicht darum, wie viele Regeln
Du eingehalten hast und wie viele Gesetze Du befolgt hast,
sondern ob Du der geworden bist, der in Dir angelegt ist.“ (Gunnar Kaiser)

In der Schweiz verbietet Gericht weitere Abschüsse

…aber nur für bestimmte Rudel. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/14/schweiz-gericht-untersagt-jagd-auch-im-wallis-gemetzel-geht-aber-weiter/

Bundesverwaltungsgericht entscheidet:
Wolfsabschüsse bleiben gestoppt

Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Die Beschwerden gegen die Jagd auf sieben Wolfsrudel in den Kantonen Wallis und Graubünden genießen weiterhin aufschiebende Wirkung. Die Abschüsse dürfen somit nicht umgesetzt werden. Für viele Wolfsfamilien kommt diese Entscheidung zu spät, für weitere Wolfsfamilien, wo deren Abschuss seitens der Umweltorgas zugestimmt worden war, bedeutet auch die aktuelle Entscheidung des Gerichtes trotzdem für 70 Prozent der Population in der Schweiz den sicheren Tod.
Interne Dokumente bieten übrigens jetzt einen Einblick in die Machenschaften des Schweizer Bundesrats Rösti, der gerne selbst zur Waffe greift, um Wölfe zu töten. Der Rechtspopulist versucht mit allen Mittel, auch wenn sie nicht legal sind, die Schweizer Wolfsrudel auszurotten. Aber wie es so ist, auch die SVP, seine rechtsgesinnte Partei, wurde vom Volk gewählt.
Dass «proaktive» Schüsse künftig erlaubt sein sollten, darauf hatte sich das Parlament im Dezember 2022 zwar geeinigt, weil die Zahl der Wölfe in der Schweiz in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. Allerdings mit einem wichtigen Zusatz: Die Wolfspopulation darf nicht gefährdet werden. Ob die neue Jagdverordnung diesen Zusatz einhält, bezweifeln Umweltverbände und linke Parteien. Das Portal watson hat mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes die Herausgabe zahlreicher interner Dokumente und Mails aus Röstis Departement bewirkt. Diese zeigen auf, wie der SVP-Bundesrat eine Jagdverordnung durchdrücken konnte, welcher eine wissenschaftliche Grundlage fehlt.

Auch in der Schweiz regt sich immer mehr aktiver Widerstand. Zum Beispiel dokumentiert die Organisation Hunt Watch Treibjagdfrevel: https://www.facebook.com/profile.php?id=100069136312619

Künftig solche Zustände auch in Deutschland?

Ja, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. befürchten solche Zustände auch in Deutschland, wenn tatsächlich Schnellabschüsse umgesetzt werden können und man den EU-Schutzstatus evtl. sogar von streng geschützt auf geschützt herabsetzt. Vielleicht sogar, ohne die erforderliche Mehrheit in den Mitgliedsstaaten. Wir brauchen auch in Deutschland Menschen, vor allem junge Menschen, die sich vor Ort aktiv für den Schutz der Wölfe einsetzen können und wollen. Vor allem in den Wolfsgebieten brauchen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. mehr aktive Hilfe: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14 Gedanken zu „Blutwinter für Wolfsfamilien in Europa

  1. WARUM SCHLÄFT DIE EU IMMER?? Strafzahlungen interessieren niemand von diesen Wolfsmördern!!! Mir tut es in der Seele weh, wenn ich an die Wolfsfamilien denke, die sinnlos getötet oder auseinandergerissen werden!!! Es müsste mehr solcher Aktivisten geben, was natürlich nicht einfach ist.
    Das Ganze geht mir persönlich so nah, dass ich kein Weihnachten etc. hatte und nun vermehrt deprimiert bin. An uns Wolfsfreunden kommt das Körperverletzung gleich!!!
    Aber wen interessiert das letztlich😖

  2. Danke an die Aktivisten.
    Die Politiker werden immer grausamer und widerlicher und sind auch noch stolz auf ihr Gemetzel.
    Da fällt mir nur noch Dreckspack ein, obwohl das nicht mein Umgangston ist.

  3. Leider ist mir ein Kommentar nicht möglich sonst mache ich mich strafbar. Es macht sowieso nicht mehr viel Sinn immer nur weiter zu schreiben.

    1. @ klaus manske: (1) ich verstehe, was du meinst, geht mir öfter ähnlich, und ich muss dann anders- oder umformulieren, was mir aber dann sogar hilft, meine „wutgedanken“ zu klären, sehr oft sinnvoll zu erweitern, oder/ und in kommunizierbare bahnen zu lenken, (2) darf man sich NIEMALS den mund verbieten lassen, oder wegen eigener „vorgreifender befürchtungen“ den mund selbst verbieten, denn wir sind ja hier in diskursen (diskussion), und das heißt, was falsch oder ungünstig rüberkommen mag, kann immer im weiteren diskurs geklärt oder modifiziert werden – eigene gedanken zum thema X sind also immer notwendig und wichtig + immer erwünscht + immer diskutierbar + müssen/sollten in den diskursiven fundus deshalb auch unbedingt eingeführt werden !!!

  4. Es stimmt wirklich traurig und ich habe auch dieses Weihnachten nichts geschmückt, weil man merkt, wie alles verroht. Die Politiker taugen sowieso nichts, sie wollen ja kriegstüchtig sein, gegen Menschen und natürlich den ausgemachten Feind Wolf.
    Ich kann es einfach nicht fassen, wie man überhaupt solchen Hass und Boshaftigkeit und die Lust am Morden haben kann.
    Aber es hilft nicht, in Depression zu fallen, denn das hilft nur den Mördern und nicht den Wölfen.
    die Aktivisten sind Helden und die Wölfe brauchen solche Helden, eigentlich alle Tiere brauchen unsere Hilfe gegen die Boshaftigkeit, Mordlust und auch gegen die Gleichgültigkeit vieler Menschen.

    1. hi hi, der mensch hat auch heute noch eine durchaus verblüffend starke eigen- und fremd- kannibale komponente, die ua eben auch im gerne+lust-töten zum ausdruck kommt, das haben wir von unseren urzeit-vorfahren geerbt – und GERADE AUCH „weihnachten“ (kindermord in bethlehem usw) + das ganze religiöse gewäsch und gebrabbel ums zuerst „kindchen in der krippe“ und dann später sein genüssliches metzgern/schlachten am kreuz ist eine geschichte, nur symbolisch erzählt, statt real ausgeführt, des menschlichen kannibalismus, und das heute noch überkleistert mit einem konsum-terrorismus auf allen ebenen – wem, dies bedenkend, nicht der lebkuchen im hals steckenbleibt, dem ist nicht zu helfen – während man in warmen stuben weihnacht spinnt, ziehen menschen los, kriege abzubrennen, menschenkriege und kriege gegen arglose 100.000de wildtiere allein in deutschen wäldern, dabei gibts angeblich eine ganz simple und für jedermann verständliche anordnung eines vermeintlichen gottes: DU SOLLST NICHT TÖTEN

  5. ist jetzt kein sonntagsthema…das bestimmt nicht gerade…
    daher werd ich diese riesen schweinerei erst morgen lesen..
    aber die primitivität sogenannter menschen ist wider erheblich geltungsbedürftig.
    trotz fachlicher inkompetenz sogar zu gelassen.
    barbarein ist in den köpfen ………. .

  6. „blutwinter für die wölfe europas“, ja, gut ausgedrückt, und der generelle trend europas läuft dahin, dass aufgrund menschlicher niedertrachten auch die kommenden frühlinge, sommer, herbste für die wölfe europas immer blutiger werden, falls uns nichts wesentliches einfällt, dies zu hindern … / es hätte zb bei wolfsschutz-deutschland genügend leute + umfeld-leute, um mit den anderen deutschen wolfsschutz gruppen zusammen zuerst eine deutsche, und danach eine gesamteuropäische wolfsschutz-initative zu gründen, um wirksamer „gegenhalten zu können“ gegen lobbies und politik, brauchte in erster linie nur den willen dazu – und weiterdenken: wolfsschutz ist nur ein puzzleteil von allgemeinem wildtierschutz und damit antijägerei, und tierschutz ist auch umweltschutz (auch sog landwirtschaft tangiert, tieremassenhaltung, ackerbödenvergiftung, gewässerdegradierung, usw), und umweltschutz ist auch integral menschenschutz, zukunftsvorsorge etc., wer hindert uns daran, also eine politische echte europapartei zu gründen, in der 350 millionen europäer über alle grenzen hinweg mitglieder sein könnten (europa ernst nehmen, und wildtiere halten sich nicht an grenzen, weshalb solltens dann menschen in ihrem mitglieder- und wahl- verhalten tun), und um mitglieder müsste man sich nicht sorgen, denn 60-70% der europäischen bevölkerung stimmen beim thema tier+umwelt-schutz = menschenschutz zu – wir hätten sehr viel mehr macht gegen lobbies, und könnten viel mehr bewegen, wenn wir denn wollten, ich wäre dabei – für den wolfsschutz vor ort kann ich praktisch nichts tun, da es in RLP (wo ich wohne) aktuell noch so gut wie keine wölfe gibt.

  7. Ja die EU und die selbstherrliche von der Leyen braucht kein Mensch.
    Nützliches oder sinnvolles kommt von dort nicht.
    Deckel an der Flasche befestigen ist eine der letzten tollen Ideen der EU und das obwohl es damit bisher keine Probleme gab. Dazu sitzen die im Parlament und kassieren Geld dafür, falls sie gerade mal da sind.
    Nur weil der Wolf das ungeschützte Pony der von der Leyen getötet haben soll, will die jetzt, dass wegen ihr die Berner Konvention geändert wird, damit sie den Schutzstatus auch in der EU senken kann. Vorher hat sie das nicht interessiert.

    1. spruch bekannt: „hast du einen (politischen oder untauglichen) opa, schickst du ihn, luxuriös dotiert, einfach ins europaparlament“, wo selbst auf einer liste einzutragende abwesenheit nichts an der dotierung ändert, und so eben auch mit der leidigen deutschen von-der-leyen, im inland politisch unerträglich bis zum stinken, und dann im müllkübel euro-parlament entsorgt – und dass die flaschen im euro-parlament tunlichst ihre korruptions-lobbydeckel aller arten pflegen müssen, versteht sich von selbst – „europa“, in der heutigen form, ein riesiger dysfunktionaler trotzdem unmengen von geld verschlingender wasserkopf, in dem gerade die unfähigen politikers entsorgt werden und dann als maden-im-speck sitzen.

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