Wolfsschutz-Deutschland e. V. solidarisiert sich mit „Defend the Wolf“ und unterstützt die Mobilisierung für die Wolfszone Jura Vaudois

Die Lage ist alarmierend: In der Schweiz planen die Behörden, M351, den Vaterwolf des Mont Tendre-Rudels, der im Winter einen Schuss überlebt hat, sowie M121, das mögliche zukünftige Leittier des Suchet-Rudels, zu töten.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließt sich der Kritik von „Defend the Wolf“ an den irreführenden Äußerungen des waadtländischen Staatsrats Vasilis Venizelos an und unterstützt die dringende Mobilisierung zum Schutz der Wölfe in der Wolfszone Jura Vaudois. Wir rufen alle Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde dazu auf, sich vor Ort aktiv für den Erhalt der Wölfe einzusetzen.

Beispielfoto, erstellt mit KI von Grok/X.

 

Wir unterstützen die von „Defend the Wolf“ in seiner Pressemitteilung aufgeführten Punkte und listen diese im Folgenden auf, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen:

  1. „Proaktive Regulierung“ als Täuschung: Der Begriff „proaktive Regulierung“ verschleiert gezielte Tötungen einer geschützten Art. Die Schüsse im vergangenen Winter waren keine Regulierung, sondern ein bewusster Akt der Zerstörung. Wir fordern eine klare Benennung: Ein Wolf ist kein Zielobjekt.
  2. Politisch fragwürdige Maßnahmen: Venizelos’ Eingeständnis, dass solche Aktionen künftig kaum durchführbar seien, zeigt deren mangelnde Legitimität. Es handelt sich nicht um eine grundsätzliche Entscheidung, sondern um eine politische Imageberechnung.
  3. Ziel M351 als Vorwand: Die Behauptung, nur M351, das „problematische Zuchttier“, zu eliminieren, ignoriert die biologischen Folgen. Die Tötung eines Zuchttiers destabilisiert das gesamte Rudel sozial, territorial und verhaltensmäßig – eine Strategie, die einer teilweisen Ausrottung gleichkommt.
  4. Der Jura als Schießstand: Trotz gegenteiliger Beteuerungen wurde der Jura durch intransparente und brutale Verwaltungsmaßnahmen zum Jagdgebiet. Worte wie „Demut“ oder „Lebendigkeit“ können diese Realität nicht vertuschen.
  5. Fehlgeleitete Argumentation: Die Aussage, nicht alle Schafalmen seien „schützbar“, rechtfertigt Gewalt gegen Wölfe, anstatt ein überholtes Pastoralmodell zu überdenken. Wir fordern eine Politik der Koexistenz statt der Konfrontation.

Dringender Handlungsaufruf für die Wolfszone Jura Vaudois:


Die geplanten Tötungen von M351 und M121 sind nicht nur grausam, sondern auch kontraproduktiv. Solche Maßnahmen zerstören die sozialen Strukturen der Wolfsrudel, führen zu ihrer Zersplitterung, verstärken Angriffe auf Vieh und fördern die unkontrollierte Ausbreitung anderer Rudel. Dies ist eine absurde und zerstörerische Logik, die das ökologische Gleichgewicht gefährdet. Wir lehnen den brutalen Umgang mit Lebens ab und fordern, dass Angst und politischer Druck nicht länger das Schicksal einer geschützten Spezies bestimmen.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. steht solidarisch an der Seite von „Defend the Wolf“ und dem „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ und unterstützt den Aufruf zur Mobilisierung. Wir fordern eine radikale Neuausrichtung der Wildtierpolitik, die den Wolf als unverzichtbaren Bestandteil unserer Ökosysteme anerkennt. Gemeinsam setzen wir uns für eine nachhaltige Koexistenz ein, die Mensch, Tier und Natur respektiert. Handelt jetzt mit uns – verteidigen wir die Wölfe, verteidigen wir die Natur!

Es wurde eine Petition eröffnet

Petitionstext: „Die Wölfe M121 und M351 wurden aufgrund “unangemessenen Verhaltens” willkürlich zum Abschuss freigegeben. Beide Abschüsse fallen in den Geltungsbereich der Kantone, bei M121 weil er als Einzelwolf eingestuft wurde, beim Wolf M351 weil er „aggressives Verhalten“ an den Tag lege, das potenziell gefährdend für Menschen sein könnte.

M351 ist Teil des Mont Tendre Rudels und potenzieller Vater der Jungtiere, die bald geboren werden. Bei M121 gibt es Grund zur Annahme, dass er ebenfalls Teil eines Rudels ist, was nicht mehr in den Bewilligungsbereich der Kantone fallen würde.

Beide Abschüsse fallen in die Paarungszeit – die willkürliche Abschussbewilligung gefährdet also nicht nur das Leben der beiden Wölfe, sondern auch das der Jungtiere ihrer Rudel, die bald auf die Welt kommen!

„Defend The Wolf“ und „Kommitee gegen Wolfsabschüsse“ fordern:

  • Die Kantone Waadt und Neuenburg dazu auf, die Abschussbefehle für beide Wölfe sofort zurückzuziehen.
  • Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) dazu auf, eine Untersuchung zur Erteilung der Abschussbewilligungen einzuleiten.“ Hier geht es zur Unterschrift:

 

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die vor Ort am Mont Tendre aktiv werden können, melden sich bitte hier beim Kommitee gegen Wolfsabschüsse: https://www.facebook.com/groups/303799529310696

oder bei „Defend The Wolf“: https://www.facebook.com/defendthewolf

 

Schweiz wird von der Berner Konvention erneut gerügt

Das Präsidium der Berner Konvention in Straßburg bedauerte das Versäumnis des Bundesamts für Umwelt (BAFU), einen Bericht über die proaktive Wolfsregulierung vorzulegen und forderte den Bund erneut zur Erfüllung seiner Berichtspflicht auf. CHWOLF und Avenir Loup Lynx Jura (ALLJ), die die Beschwerde eingereicht hatten, begrüßen die Sitzungsresultate, kritisieren jedoch die unkooperative Haltung des BAFU.

Das Präsidium betonte, dass trotz des geänderten Schutzstatus des Wolfs die Regeln der Berner Konvention gelten: Wolfsbestände müssen ökologischen und wissenschaftlichen Standards entsprechen, Nachtjagd und Zielgeräte sind verboten. Kritisiert wurde zudem der Abschuss eines Wolfsrudels im UNESCO-Biosphärenreservat, der ein 20-jähriges Forschungsprojekt im Schweizerischen Nationalpark zerstörte und eine Koexistenzstudie im Juramassiv stoppte. Susanne Clauss (ALLJ) unterstrich die Bedeutung der gestoppten Jurastudie für die Koexistenz von Nutztieren und Großraubtieren.
Weiterhin äußerte das Präsidium Besorgnis über Kürzungen bei Herdenschutzmaßnahmen und forderte den Bund auf, ausreichende Mittel für nicht-letale Methoden und die Förderung von Koexistenz bereitzustellen. Christina Steiner (CHWOLF) kritisierte insbesondere die Streichung von Mitteln für Herdenschutzhunde. Im Herbst erwartet das Präsidium neue Berichte und hofft auf die Mitwirkung des BAFU.
Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, aber sie hat keinen Mechanismus für verbindliche Strafen. Eine Rüge ist lediglich ein öffentlicher Verweis, der moralischen oder diplomatischen Druck erzeugen kann, aber keine rechtlichen oder finanziellen Konsequenzen nach sich zieht.

 

Quellen:

https://chwolf.org/news/der-bund-wird-von-der-berner-konvention-erneut-geruegt-05-2025?fbclid=IwY2xjawKb2ZFleHRuA2FlbQIxMQABHlnKtepgLHtaup3wnKMbORBom315uQnIrmM7EddxET55AXEU11gaEwKn1ghg_aem_Q-mCUg_39uWYdVgp3qnjHA

https://chwolf.org/medien/chwolf-medien-ecke/medienmitteilungen-2025/medienmitteilung-vom-20-05-2025

Symbol einer allgemeinen Verrohung: Tragende Wölfin in der Schweiz gnadenlos hingerichtet

Am 15. April 2025 wurde in Schattenhalb, Kanton Bern, eine trächtige Wölfin mit fünf ungeborenen Welpen brutal erschossen – ein abscheuliches Verbrechen gegen die Natur. Diese illegale Tötung ist kein Einzelfall, sondern der Höhepunkt einer immer roheren Hetzjagd auf den Wolf in der Schweiz. Angetrieben von einer mächtigen Agrarlobby und aufgepeitscht von Scharfmachern, lassen sich Landwirte in einen blinden Hass auf den Wolf treiben, während ihre eigentlichen Probleme ignoriert werden. Die Wölfin von Schattenhalb ist ein Mahnmal. Wir fordern ein Ende der Verrohung, ein Ende von Massentötungen um das revidierte Jagdgesetz und eine Rückkehr zur Vernunft.

Schattenhalb: Ein Symbol der Verrohung

Die Wölfin von Schattenhalb war eine Mutter, eine Hoffnungsträgerin für die Wolfspopulation der Schweiz. Ihre illegale Tötung – vermutlich aus Rache für ein gerissenes Eselfohlen, dessen Zusammenhang nicht einmal bewiesen ist – zeigt, wie tief die Feindschaft gegen den Wolf sitzt. Die Kantonspolizei Bern ermittelt, die Staatsanwaltschaft Oberland ist eingeschaltet, doch der Schaden ist irreparabel: Eine Wölfin und fünf Welpen sind tot, ein Rudel zerstört. Dieser Akt der Kriminalität ist kein Ausrutscher, sondern das Ergebnis einer Kultur, die Wölfe verteufelt und Gewalt toleriert. Die Verrohung, die in solchen Taten zum Ausdruck kommt, bedroht nicht nur den Wolf, sondern die Werte des Naturschutzes und der Menschlichkeit.
Symbolfoto, kreiert mit KI Grok/X.

Wölfe: Opfer von Hass und Lobbyismus

Mit etwa 300 bis 350 Wölfen und 35 bis 39 Rudeln (Stand 2024) ist der Wolf ein ökologischer Segen für die Schweiz. Er reguliert Wildbestände, fördert die Artenvielfalt und stärkt die Wälder. Seine Population wird durch territoriale Kämpfe und die Abwanderung von Jungwölfen natürlich begrenzt, wie die Stiftung KORA belegt. Doch statt diesen Erfolg zu feiern, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht. Die mächtige Agrarlobby, angeführt von Bauernverbänden, hetzt gegen ihn, während Scharfmacher gezielt Hass säen. Landwirte, die mit realen Problemen wie sinkenden Preisen, Parasiten oder mangelndem Interesse der Bevölkerung an Fleisch und Wolle kämpfen, werden in eine Fehde gegen den Wolf getrieben, die ihre Lage nicht verbessert. Diese Manipulation durch Lobbyisten wie auch die Jagdverbände und Populisten lenkt von den wahren Herausforderungen der Landwirtschaft ab und schürt eine gefährliche Verrohung.

Wolfsrisse: Ein Tropfen im Meer der Probleme

Die Angst vor Wolfsangriffen wird maßlos übertrieben. Von den 56.838 Schafen, die 2024 in der Schweiz verendeten (ohne Schlachtung), waren nur 1.000 (ca. 2 %) Wolfsrissen zuzuschreiben. Krankheiten, Abstürze, Blitzschläge, Parasiten und Vernachlässigung fordern einen ungleich höheren Tribut. Allein die Blauzungenkrankheit wütet 2024 mit Tausenden toten Tieren, während Fremdkörper wie Metallteile oder Plastik Schafe qualvoll sterben lassen. In Regionen mit Herdenschutz – Elektrozäunen, Schutzhunden, Nachtpferchen – sind Wolfsrisse nahezu ausgeschlossen. 2024 sanken die Risse in Wallis um 15 % und in Graubünden um 35 %. Doch statt in Schutzmaßnahmen zu investieren, lassen sich Landwirte von Scharfmachern aufhetzen, die den Wolf zum Feindbild stilisieren. Diese Verblendung löst keine Probleme, sondern schafft neue.
Beispielfoto verletzter Wölf. © Brigitte Sommer

Abschüsse und Wilderei: Frucht eines giftigen Klimas

Die illegale Tötung in Schattenhalb ist kein Zufall, sondern die Folge einer Politik, die Wölfe dämonisiert. In der Jagdsaison 2024/25 wurden 92 Wölfe präventiv totgeschossen – fast ein Drittel der Population. Die revidierte Jagdverordnung von 2023, ein Zugeständnis an die Agrarlobby, erlaubt Abschüsse ohne Schadensnachweis. Solche Maßnahmen zerstören Rudel, treiben Jungwölfe in Konfliktzonen und legitimieren Gewalt. Der Hass, den Scharfmacher unter Landwirten schüren, mündet in Wilderei, wie in Schattenhalb.  Diese Politik der Abschüsse und die Duldung von Wilderei sind ein Skandal, der die Schweiz international blamiert. Dass auch noch ausgerechnet die die Wölfe totschießen, die sie eigentlich schützen sollten, nämlich Wildhüter, ist ein weiterer Skandal.

Die wahren Probleme der Landwirte

Landwirte stehen unter Druck: Sinkende Erzeugerpreise, Bürokratie, sowie steigende Inflation und Landaufkäufe von Großkonzernen bedrohen ihre Existenz. Doch anstatt diese Herausforderungen anzugehen, wird der Wolf als Ablenkung missbraucht. Die Agrarlobby und populistische Stimmen nutzen die Verzweiflung der Bauern, um einen Feind zu konstruieren. Diese Taktik spaltet die Gesellschaft, schadet der Landwirtschaft sowie der Natur und zerstört die Chance auf Koexistenz. Herdenschutz, der Wolfsrisse verhindert, wird halbherzig umgesetzt – nur 650 Herdenschutzhunde für 185.000 Schafe sind ein Hohn. Landwirte verdienen Unterstützung bei echten Problemen, nicht Hetze gegen einen Sündenbock. Aber sie müssen sich darüber bewusst werden, dass sie abgelenkt werden.

Ein Aufruf gegen die Verrohung

Die Tragödie von Schattenhalb ist ein Alarmsignal. Der Wolf, geschützt durch das Berner Übereinkommen, ist ein Symbol für die Rückkehr der Wildnis. Als Wolfsschutz-Deutschland e.V. können wir in der Schweiz nicht direkt handeln, doch wir erheben unsere Stimme in Solidarität. Die Verrohung der Menschen, die in der Tötung der Wölfin und dem Hass auf Wölfe sichtbar wird, bedroht uns alle. Wir fordern:
  1. Sofortiger Stopp der präventiven Abschüsse: Die natürliche Selbstregulierung der Wölfe muss respektiert werden.
  2. Massiver Ausbau des Herdenschutzes: Elektrozäune, Schutzhunde und Nachtpferche müssen flächendeckend gefördert werden.
  3. Harte Strafen für illegales Töten: Tötungen wie in Schattenhalb müssen mit Höchststrafen geahndet werden.
  4. Schluss mit Lobbyismus und Hetze: Die Agrarlobby und Scharfmacher müssen entlarvt werden, um Landwirte und Naturschützer zu versöhnen.
  5. Aufklärung und Dialog: Nur durch Erkenntnis und Zusammenarbeit kann der Hass überwunden werden.
Beispielfoto Wolf.

Verfahren der Berner Konvention

Am 5. Dezember 2024 entschied der Ständige Ausschuss der Berner Konvention auf eine Beschwerde der Naturschutzorganisationen CH-Wolf und Avenir Loup Lynx Jura einzugehen und eine Untersuchung gegen die Schweiz einzuleiten. Die Beschwerde kritisiert, dass die Schweizer Wolfsabschusspolitik gegen die Vorgaben der Berner Konvention verstößt, insbesondere durch:
  • Den Schwellenwert von zwölf Rudeln als Minimalbestand, der als willkürlich angesehen wird.
  • Den Abschuss von Jungtieren zur Basisregulierung.
  • Den Abschuss ganzer Rudel nach einem einzigen Nutztierangriff.
Die Organisationen argumentieren, dass diese Maßnahmen die Wolfspopulation in den Alpen gefährden. Der Schutzstatus des Wolfs wurde kürzlich von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft  (März 2025). Auch hier läuft eine Klage. Die Berner Konvention, ein völkerrechtlicher Vertrag des Europarates von 1979, verpflichtet die Mitgliedsstaaten zum Schutz wildlebender Arten und ihrer Lebensräume, wobei Eingriffe nur unter strenger wissenschaftlicher Kontrolle und bei nachgewiesenem Schaden erlaubt sind.
Bereits im April 2024 hatte das Büro der Berner Konvention die Schweizer Wolfsregulierung als „sehr besorgniserregend“ bezeichnet und zusätzliche Informationen zu Herdenschutz und der Definition von „großem Schaden“ gefordert. Die aktuelle Untersuchung, die 2025 fortgesetzt wird, könnte am Ende eine Rüge gegen die Schweiz aussprechen, obwohl keine weiteren Sanktionen vorgesehen sind. Laut Christina Steiner, Präsidentin von CH-Wolf, wurde der Entscheid zur Untersuchung einstimmig getroffen, was die kritische Haltung der Mitgliedstaaten unterstreicht.

Warum das Verfahren „Makulatur“ bleiben wird

  • Keine rechtlichen Sanktionen: Die Berner Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, aber sie hat keinen Mechanismus für verbindliche Strafen. Eine Rüge ist lediglich ein öffentlicher Verweis, der moralischen oder diplomatischen Druck erzeugen kann, aber keine rechtlichen oder finanziellen Konsequenzen nach sich zieht.
  • Schwache Durchsetzung: Der Ständige Ausschuss kann Empfehlungen aussprechen, aber die Umsetzung liegt bei den Mitgliedsstaaten. Die Schweiz könnte die Empfehlungen ignorieren, ohne ernsthafte Folgen befürchten zu müssen, wie es in der Vergangenheit bei anderen Ländern (z.B. Norwegen oder Schweden) beobachtet wurde.
  • Politische Prioritäten: In der Schweiz hat die Agrarlobby starken Einfluss und die revidierte Jagdverordnung von 2023 spiegelt den Druck der Landwirtschaft wider. Eine Rüge der Berner Konvention wird kaum ausreichen, um die Politik zu ändern, solange die Interessen der Bauernverbände und Scharfmacher dominieren.
  • Symbolische Wirkung: Für Naturschützer wie CH-Wolf ist das Verfahren ein Erfolg, da es internationale Aufmerksamkeit erzeugt. Doch ohne konkrete Folgen bleibt es ein PR-Instrument, das die Schweizer Regierung nicht zwingt, ihre Abschusspolitik (92Wölfein2024/25) oder den Umgang mit Kriminellen (wie in Schattenhalb) zu überdenken.

 

Infokasten: Aktuelle Gesamtanzahl der Wölfe in der Schweiz (Stand April 2025)

  • Gesamtanzahl der Wölfe: Im Monitoringjahr 2024/25 (1. Februar 2024 bis 31. Januar 2025) wurden in der Schweiz etwa 221 Wölfe nachgewiesen, zuzüglich der rund 100 Wölfe, die im gleichen Zeitraum getötet wurden (z. B. durch Regulierung, Verkehrsunfälle oder Auseinandersetzungen unter Wölfen). Dies ergibt eine geschätzte aktuelle Population von etwa 120–150 Wölfen zum Stand April 2025.
  • Anzahl der Rudel: Es gibt derzeit 30–39 Wolfsrudel, davon etwa 12–16 grenzüberschreitend mit Italien und Frankreich. Im Monitoringjahr 2024/25 wurden 39 Rudel bestätigt, jedoch lösten sich drei Rudel aufgrund der Regulierung auf (beide Elterntiere wurden geschossen).
  • Regulierung und Todesfälle: Im Jahr 2024/25 wurden 110 Wölfe getötet, viele davon durch Regulierungsmaßnahmen (z. B. präventive Abschüsse, erlaubt seit Dezember 2023). Weitere Todesursachen sind Verkehrsunfälle und innerartliche Konflikte.
  • Entwicklung: Der Wolfsbestand war in den letzten Jahren erfreulich gewachsen – von 300 Wölfen und 34 Rudeln im Jahr 2023 auf 320 Wölfe im Monitoringjahr 2023/24. Durch die verstärkte Regulierung 2024/25 ist die Population jedoch stark rückläufig.
Beispielfoto Wolf.

 

Das Killen wird weiter gehen

Die nächste präventive Wolfsjagd in der Schweiz beginnt am 1. September 2025 und dauert bis zum 31. Januar 2026, sofern die aktuelle Praxis des Massentötens fortgesetzt wird. Diese Zeiträume wurden bereits in den Vorjahren (z. B. 1. September 2024 bis 31. Januar 2025) angewendet und das revidierte Jagdgesetz, das seit dem 1. Februar 2025 in Kraft ist, ermöglicht den Kantonen weiterhin solche Abschüsse unter definierten Bedingungen. Die Kantone müssen jedoch beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) Gesuche einreichen, die dann geprüft und genehmigt oder abgelehnt werden. Da es bisher keine Hinweise auf eine Änderung dieses Zeitrahmens gibt, ist der 1. September 2025 der voraussichtliche Starttermin.
Sogar außerhalb der offiziellen präventiven Wolfsjagd (1. September bis 31. Januar) dürfen Wölfe in der Schweiz unter bestimmten Bedingungen erschossen werden. Das revidierte Schweizer Jagdgesetz, das seit dem 1. Februar 2025 in Kraft ist und die dazugehörige Jagdverordnung erlauben Abschüsse zu jedem Zeitpunkt des Jahres.

1. Abschuss bei „erheblichem Schaden“

  • Wölfe dürfen außerhalb der präventiven Jagdzeit erschossen werden, wenn sie erheblichen Schaden an Nutztieren verursachen. Das bedeutet, dass ein Wolf, der wiederholt Nutztiere (z. B. Schafe) reißt, als „schadenstiftend“ eingestuft werden kann.
  • Definition von „erheblichem Schaden“: Laut der Jagdverordnung (Stand 2025) gilt ein Schaden als erheblich, wenn ein Wolf innerhalb eines Zeitraums von vier Monaten mindestens 6 Nutztiere (z. B. Schafe oder Ziegen) oder ein Großvieh (z. B. Rind, Pferd) reißt, vorausgesetzt, die Herde war durch Herdenschutzmaßnahmen (z. B. Zäune, Schutzhunde) gesichert.
  • Genehmigung: Der Abschuss muss vom jeweiligen Kanton beantragt und vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) genehmigt werden. In der Praxis können solche Genehmigungen relativ schnell erteilt werden, oft innerhalb weniger Tage, wenn der Schaden dokumentiert ist.

2. Notwehr oder Gefahrensituationen

  • In Ausnahmefällen, wenn ein Wolf als eine unmittelbare Gefahr für Menschen dargestellt wird (z. B. in der Nähe von Siedlungen oder bei ungewöhnlich aggressivem Verhalten), kann er auch ohne vorherige Genehmigung getötet werden. Dies fällt unter Notwehr oder die Abwehr von Gefahren und ist im Jagdgesetz sowie im Tierschutzgesetz geregelt.

 

Kantonale Unterschiede: Die Kantone haben unterschiedliche Ansätze. In Graubünden und Wallis, wo die meisten Abschüsse stattfinden, wird die Möglichkeit, Wölfe bei Schaden zu erschießen, häufig genutzt. In Kantonen wie Bern, wo die Wölfin in Schattenhalb getötet wurde, sind solche Fälle seltener, aber die illegale Tötung zeigt, dass diese Regelungen noch zusätzlich zu illegalen Taten aufrufen.
Wolfsfreunde, die sich einsetzen wollen, müssen zunächst verstehen, was in der Schweiz und auch in anderen Ländern vor sich geht. Auf die großen Verbände, die Gelder vom Staat kassieren, oder deren Protagonisten gar selbst zu den Weidetierhaltern gehören, wird kaum Verlass sein.  Deshalb ist es wichtig, kleine und unabhängige Institutionen zu unterstützen und direkt aktiv zu werden. So hatten sich Aktive von „Defend the Wolf“ am Mont Tendre praktisch zwischen die killende Wildhut und die letzten drei Wölfen dort gestellt.

Update:30.05.25

Das Komitee gegen Wolfsabschüsse hat  Strafanzeige als Privatkläger gegen Unbekannt eingereicht. Zitat Oliver Jordi: „Wir haben Akteneinsicht und können, falls es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, von der Staatsanwaltschaft zur Verhandlung eingeladen werden. Zuerst wollten die Polizisten nicht darauf eingehen mit der Begründung, dass es nichts bringen würde, da das Verfahren ja eh schon am laufen sei. Wir haben aber auf die Anzeige bestanden und konnten unsere Ansichten und Anliegen in der Anklage niederschreiben lassen.
Zudem wollen WIR ein Zeichen gegen die Wilderei setzen.
Besonders tragisch in diesem Fall ist die Tatsache, dass die Fähe trächtig war.
Wir hoffen sehr, dass der oder die Täter gefunden werden und zur Rechenschaft gezogen werden.
Zudem haben wir auch eine Belohnung in aktueller Höhe von CHF3250.- ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung der Täterschaft führen.“
Wolfsschutz-Deutschland e. V. beteiligt sich an der Belohnung mit 500 Euro. Weitere Informationen und Kontakt: https://www.facebook.com/groups/303799529310696

 

Quellen:

http://www.chwolf.org

http://www.pronatura.ch

http://www.swissinfo.ch

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Schweizer Regierung für Massaker an über hundert Wölfen verantwortlich

Die Schweiz gilt als Inbegriff der direkten Demokratie, Neutralität und Freiheit. Tatsache ist jedoch, dass in der Schweiz ganze Wolfsrudel, Familien mit Eltern und Kindern und sogar Wölfe im Nationalpark gegen den Willen der Schweizer Bürger regelrecht massakriert und abgeschlachtet werden. Viele Menschen lässt das Thema bisher dennoch kalt, weil es keine Auswirkungen auf ihr Leben hat. Jedoch: Kann nicht bald jeder betroffen sein, wenn Regierungen einfach so Gesetze und den Volkswillen ignorieren können?

Blut klebt an den Händen der Wildhüter. Denn ausgerechnet sie sind es, die für den Tod von über hundert Wölfen im Land verantwortlich sind. Die Befehle dazu kommen allerdings von weiter oben. „“Ob es um Wölfe geht, um Atomkraft oder um die SRG: Bundesrat Albert Rösti nutzt seinen Spielraum maximal. Während einer Wolfsdebatte im Ständerat am 3. Dezember ließ er durchblicken, wie er seine Rolle im Staat sieht: «Wenn man ein Problem hat, kann man zu mir kommen, und wenn es gut läuft, haben wir innerhalb eines Wochenendes eine Lösung.»“, schreibt die WOZ.

Die Schweiz gilt als Land der direkten Demokratie. Dennoch werden hier gegen den Willen der Bürger ganze Wolfsfamilien abgeschlachtet. KI-generiertes Bild von Grok/X.

 

Rösti hat kein Herz für Wölfe

Die WOZ hatte für ihren Artikel mit rund einem Dutzend Biodiversitätsfachleuten gesprochen. Sie wurden alle anonymisiert zitiert, denn sie seien in ihrer Arbeit direkt oder indirekt vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) abhängig, das dem Infrastrukturdepartement (Uvek) und damit Bundesrat Rösti untersteht.

Schon 2021 erklärte der SVP-Politiker und Sohn eines Bergbauern, als er noch kein Bundesrat war: „Ich habe überhaupt kein Herz für den Wolf“.

Wolfsfamilien in der Schweiz sind in großer Gefahr. Man weiß längst, dass auch Wölfe Trauer und Schmerz empfinden und dennoch fühlen Hobbyjäger Freude am Töten der streng geschützten Tiere.
Kaum im Amt entschied Rösti, dass Wölfe  künftig auch abgeschossen werden dürfen, bevor sie überhaupt Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab Dezember 23 erlaubt, ausgerechnet durch kantonale Wildhüter und natürlich Hobby-Jäger. Dieses Massaker wird entgegen die Berner Konvention und den Entscheid des Stimmvolkes veranstaltet.
Der Bundesrat presche mit Änderungen in der Jagdbestimmung vor, die jeglichen wildbiologischen Ansatz vermissen lassen, sagen Experten. Die Anzahl gerissener Nutztiere ging um die Hälfte (in Graubünden) und um rund 80 % (im Kanton Glarus) zurück. Es ist lange bekannt, dass die Anzahl gerissener Nutztierrisse weder von der Anzahl Nutztiere, noch der Anzahl Wölfe im Gebiet abhängig ist, sondern in erster Linie davon, ob wirkungsvolle Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Absolut besorgniserregend ist es, dass man wissentlich  den Volkswillen missachtet, wonach sich das Stimmvolk bei der Jagdabstimmung 2020 klar gegen einen präventiven Abschuss von Wölfen ausgesprochen hat. Was passiert mit Menschen und Tieren, für die er vielleicht künftig kein Herz mehr hat?

Willen des Stimmvolkes ignoriert

Rösti schaffte ohne jegliches wissenschaftliches Fundament rasch vollendete Tatsachen. Entgegen des Volkswillens.

Die Plattform „Wild beim Wild“ schrieb 2023 dazu: „Vor dem Auftauchen des Wolfes verendeten jährlich 10.000 Schafe auf den Alpweiden, weil sie unbehirtet abstürzten, verirrten oder im Hudelwetter erfroren oder verhungerten. Seit dem Auftauchen des Wolfes und der nun eigentlich erforderlichen Behirtung, verenden nur noch 3000 Schafe während der Alpbestoßung. Dazu muss man auch noch wissen, dass nur ca. 20 000 Schafe für Käse- und Milchproduktion genutzt werden. Von ca. 400 000 Schafen total! Die Wolle wird in der Schweiz nicht genutzt. Das Schaf in der Schweiz ist somit reines Schlachtvieh respektive Lammproduzent. Pro Schaf erhält ein Landwirt fix 320 Franken Subvention pro Jahr, also von den Steuerzahlern. Tatsächlich versteht man nicht, warum der Wolf nicht als einheimisches Wildtier und Stammvater unserer geliebten Hunde toleriert werden kann. Gerne bezahlen wir auch weiterhin die Wolfs-Risse und die dazugehörende Alp-Folklore. Aber lasst dem Wolf doch bitte seinen Platz. Andernorts ist er zusammen mit einer intakten Wildnis ein Tourismusmagnet. Warum eigentlich nicht in strukturarmen Regionen in der Schweiz?“

Es scheint dem Bundesrat der SVP also gar nicht um Fakten zu gehen und damit stellt sich die Frage, ob er sein Amt für private Zwecke missbraucht. Oder steuert hinter dem rechtsgerichteten Politiker etwa die Agrarlobby oder sogar Konzerne von Vermögensverwaltungen?
Doch es soll noch schlimmer kommen. Die Lobby-Initiative „Zum Schutz von Mensch, Haus- und Nutztier vor dem Wolf“ wollte die Wölfe in der ganzen Schweiz, mit Ausnahme des schweizerischen Nationalparks im Engadin, ganzjährig bejagbar  machen. Dafür hätten bis zum 2. November 100.000 Unterschriften gesammelt werden müssen. Die nötige Zahl wurde jedoch nicht erreicht, doch ob sich die Regierung daran halten wird, ist fraglich. Dafür hatten aber Naturschutzverbände 73.000 Stimmen für ein Ende des Massakers bezüglich des Nationalparkrudels gesammelt. Auch vergeblich.
Die meisten Menschen in der Schweiz sind pro Wolf. KI-Generiertes Bild von Grok/X Quelle: https://x.com/i/grok
Laut den aktuellen Regelungen dürfen Wölfe und Wolfsrudel von der Regierung genehmigten Abschüssen zwischen dem 1. Dezember und dem 31. Januar getötet werden. Allerdings wurde bereits unter anderem im August „versehentlich“ ein Luchs abgeschlachtet sowie am 13. März ein Jungwolf aus der Kärpffamilie, am 14. Februar ein Wolf in Graubünden sowie sieben weitere im Oktober, am 19. September ein erwachsener Wolf und ein Wolf in der Augstbordregion, am 20. September in les toules,  im Kanton Uri im Juli ein Tier.

Sinnloses Massaker

Laut Abschussdaten wurden seit dem 1.1 24 bis jetzt mindestens 93 Wölfe getötet. Zusammen mit den aktuell 42 Wölfen aus Graubünden haben damit bis jetzt mehr als hundert Wölfe ihr Leben verloren. Mehr als ein Drittel des Schweizer Wolfsbestandes ist damit erloschen. Als Folge dessen gibt es mit Sicherheit auch zahllose alleine herum irrende Jungwölfe und Welpen aus diesem Jahr, die, um zu überleben, auf leichte Beute wie Weidetiere werden zurückgreifen müssen. Eine Wolfsfreundin hat dazu eine Petition eröffnet: https://www.petitio.ch/petitions/14e13?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR0xdswluSqMqjYDA_f2V_NwPmuTV5PnQ6dGf4DFEc5X04dKNNJ-xNfsk-c_aem_tVUU8jNWhehuOH8XqbRwlQ

Tatsächlich gibt es wischen Ende Oktober und Anfang Dezember in Graubünden 18 gerissene Schafe und Ziegen, fünf vermisste Tiere und ein verletztes Tier. Also insgesamt mehr Verluste als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das AJF hat die Abschusspläne für die Sonderjagd veröffentlicht: Laut dieser Planung sollen von den 3569 angemeldeten Jägern zusätzlich 1955 Hirsche, 148 Rehe und 16 Gämsen erlegt werden. Also wird den verbliebenen Wölfen auch noch die Beute weggeschossen.

Wie viele Wolfsopfer werden bis Ende Januar noch dazu kommen?

Hier eine Gruppe in der Schweiz, die massiv protestiert: https://www.facebook.com/defendthewolf

 

So tickt Röstis Partei:

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) wird allgemein als eine rechtspopulistische, nationalkonservative Partei betrachtet. In internationalen Vergleichen wird die SVP oft mit anderen rechtspopulistischen Parteien in Europa in Verbindung gebracht. Einige Studien und Kommentatoren sehen sie sogar als eine der reichsten und einflussreichsten dieser Art, mit einer langen Geschichte in der Regierung, was sie von vielen anderen rechtspopulistischen Parteien unterscheidet.

  • Regulierung und Abschuss: Die SVP unterstützt eine Gesetzesrevision, die es erlaubt, Wölfe präventiv zu erlegen, um Schäden an Mensch und Tier zu verhindern. Sie fordert eine strengere Regulierung der Wolfsbestände und einen niedrigen Schwellenwert an erlaubten Wolfsrudeln.
  • Schutz von Nutztieren: Die Partei stellt den Schutz von Nutztieren über den Schutz von Natur. Sie betont, dass die Bergbevölkerung und die Landwirtschaft nicht länger unter den Folgen der Wolfsvermehrung leiden sollten.
  • Null-Toleranz in Siedlungen: SVP-Nationalrat Michael Graber und andere Vertreter der Partei haben betont, dass in Siedlungsgebieten eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Wölfen gelten muss. Dies bedeutet, dass präventive Abschüsse auch in solchen Gebieten erlaubt sein sollten.
  • Kritik an bestehenden Gesetzen: Die SVP kritisiert die bestehenden Gesetze und deren Umsetzung als zu wenig schützend für die Landwirtschaft. Sie fordert eine Anpassung der Schadschwellen und eine schnellere Umsetzung von Regulierungsmaßnahmen.
  • Online-Aktivitäten: Um die Problematik zu verdeutlichen und ihre Position zu untermauern, hat die SVP sogar ein Online-Spiel lanciert, in dem Spieler Wölfe „abschießen“, was ihre Haltung und ihr Engagement gegen die Wolfsvermehrung unterstreicht.

 

Direkte Demokratie in der Schweiz?

Die Regierung der Schweiz wird vom Bundesrat gebildet, einem siebenköpfigen Kollegium, das als Exekutive der Schweizerischen Eidgenossenschaft fungiert. Der Bundesrat, gewählt durch die Bundesversammlung, bildet die Regierung der Schweiz. Diese einzigartige Form der kollegialen Führung ohne einen dominierenden Regierungschef spiegele das System der direkten Demokratie und des Föderalismus wider, für die die Schweiz bekannt ist, heißt es bislang.

Die Mitglieder des Bundesrates werden von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt, die aus dem Nationalrat (die Volksvertretung) und dem Ständerat (die Vertretung der Kantone) besteht. Diese Wahl findet alle vier Jahre nach den Parlamentswahlen statt. Jeder Bundesrat steht einem der sieben Departemente (Ministerien) vor, aber Entscheidungen werden kollektiv getroffen. Es gibt keinen Regierungschef im klassischen Sinne; der Bundespräsident, der jedes Jahr aus den Bundesräten gewählt wird, ist primus inter pares (der Erste unter Gleichen) und hat keine zusätzlichen Befugnisse gegenüber den anderen Bundesräten.

Was tun?

In seinem Buch „Hybris und Nemesis“ beschreibt Mausfeld, der emeritierte Professor für Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung an der Universität Kiel, die Entzivilisierung von Macht. Der Begriff der Demokratie wird als das bedeutendste Instrument zur Zivilisierung von Macht betrachtet. Mausfeld zeigt jedoch auf, dass dieser Begriff seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt und zu einer rhetorischen Waffe für Herrschaftszwecke missbraucht wurde. Dies hat zu einer „Entzivilisierung“ der Macht geführt, was psychische, gesellschaftliche und ökologische Konsequenzen hat. Bestes Beispiel sind die Entwicklungen in der Schweiz, aber auch in anderen EU-Staaten wie Österreich oder Frankreich.

Wenn der Fisch von oben stinkt, hilft nur eine Bewegung von unten

Eine Graswurzelbewegung (englisch: „grassroots movement“) bezeichnet eine soziale, politische oder kulturelle Initiative, die von der Basis der Gesellschaft, also von den „gewöhnlichen“ Menschen oder Bürgern, ausgeht, anstatt von etablierten Institutionen, politischen Parteien oder Führungspersonen.

  • Historisch haben Graswurzelbewegungen bedeutende gesellschaftliche Veränderungen bewirkt, wie z.B. die Bürgerrechtsbewegung in den USA, die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika, oder die globale Umweltbewegung.
  • Herausforderungen: Solche Bewegungen kämpfen oft mit begrenzten Ressourcen, können Schwierigkeiten haben, ihre Botschaft medial zu verbreiten und sind anfällig dafür, durch äußere Einflüsse kooptiert oder fragmentiert zu werden.
Graswurzelbewegungen sind dennoch ein mächtiges Instrument für soziale Veränderung, da sie die Kraft und den Willen der Menschen auf lokaler Ebene nutzen, um globale oder nationale Probleme anzusprechen.

Unterstützen Sie also kleine Vereine und Initiativen und wo es geht, werden Sie selbst aktiv.

 

https://www.pronatura.ch/sites/pronatura.ch/files/2023-10/231018_tabellen_soemmerungsbilanz_de.pdf?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1blO2A0kRGl6fkkj_7-SaNdRnaVfEgHPcWXWrLkH9zCODuKya-lAI4e4Q_aem_4cQ2RXn-FT32DecfvaRjuQ

https://www.facebook.com/share/p/cXYK2r8nxz3SHQE2/

https://www.woz.ch/2451/naturschutz/welche-art-bedroht-ist-entscheidet-jetzt-die-politik/!T12GEDSXG0DW?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2Iy1gc77Hm17vC9Bg5E7sGkR4ncmoloExmZOdjyo9vNZ4J93stjSFuUKI_aem_rrgcrwaUxBwUmHZcki2caQ

https://www.watson.ch/schweiz/graubuenden/315596923-graubuenden-regierung-will-fuorn-woelfe-trotz-petition-schiessen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR2ovIXh3q9RRo6pF0Qc1wzj-d2skaqFKVFWn3H0hjrBPRhUxgXvuVGIMOU_aem_zt3ntl-lO7JipUo3nF7waQ

https://www.facebook.com/share/p/Ni8Y9krKuFJvKunQ/

https://wildbeimwild.com/wolf-bundesrat-roesti-svp-umgeht-recht-und-ordnung/

https://www.watson.ch/schweiz/graubuenden/315596923-graubuenden-regierung-will-fuorn-woelfe-trotz-petition-schiessen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3hNx1uM3yK6EXjjg0OzZ2MoOZTe3C6GAWDlsl3RDdbPvMgUroCFkFj-N8_aem_yfkN73rzTgVYRC3ACNlAvw

https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/diem/ajf/jagd/JagdDokumente/Jagen%20in%20Graubünden/Sonderjagd/1_SJ2024-AB-Abschussplan.pdf?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1oOcY-KrPV4H5WjKQF6PJJVxBhDzVNXfrXs9m8NPbTs3AzmZUDtq4bhrI_aem_KgbEuqN0S4nDqPlNVAn5dQ

https://www.youtube.com/watch?v=MXIaCvWhLgg

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

EU: Wolfsschutzstatus soll in drei Monaten gesenkt werden

Die Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention haben den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgesenkt, teilte heute die Presseabteilung des Europarates in Straßburg mit. Schon klatscht sich die Agrar- und Jagdlobby in die Hände, doch diese könnte sich zu früh freuen.

Nachdem für die heutige Entscheidung eine Zweidrittelmehrheit nötig war, könnte noch ein Drittel der Unterzeichnerstaaten ein Veto einlegen. Also lohnt es sich weiter, zu protestieren. Umfragen ergaben, dass  die meisten Bürger den Schutzstatus der Wölfe in ihren Ländern erhalten wollen. Die Entscheidung aus Brüssel zeigt, dass man nicht den Willen der Bürger umsetzt, sondern Ansprüchen von Konzernen und der Waffenindustrie gerecht werden will. Die Waffenindustrie verdient nicht nur an Kriegen, die die Menschen gegeneinander führen Milliarden, sondern auch am Krieg gegen unsere Wildtiere in den Wäldern.

Beispielfoto Wölfe.

Welche Länder wie abgestimmt haben, wurde nicht einmal bekanntgegeben. Die EU-Kommission dürfte ebenso für den Vorschlag gestimmt haben, wie Österreich. Ebenso die Schweiz, die sich bereits 2022 für eine Herabsenkung des Wolfsschutzes stark gemacht hatte – damals scheiterte es aber unter anderem am Nein der EU. Die Schweiz killt gegen den Willen des Stimmvolkes bereits jetzt ganze Wolfsfamilien im großen Stil.

Bisher sind 49 Staaten und die Europäische Union der Konvention beigetreten (Stand Juni 2024). Darunter befinden sich außerdem vier afrikanische Staaten (Burkina Faso, Marokko, Senegal und Tunesien), da dort auch europäische Vogelarten überwintern. Deutschland ist seit 1985 Vertragsstaat.

Sowohl die Umfrage zum ersten Wolfsreport, als auch die Umfrage der EU Kommission zur Senkung des Schutzstatus führten zu dem Ergebnis: Die Mehrheit (77 Prozent im Wolfsreport und 71 Prozent in der EU-Studie) befürworte die Beibehaltung des bestehenden strengen Schutzstatus des Wolfes.

In Deutschland könnte sich die Herabsetzung des Schutzstatus vor allem dort dramatisch auf die Wölfe auswirken, wo der Wolf bereits im Jagdrecht ist. Auch könnten sich Politiker dazu entschließen, den „gesunden Erhaltungszustand“ festzusetzen und mit der Jagd auf Wölfe im Rahmen von „Regionalem Bestandsmanagement“ zu starten.

Jagd für Grüne und BSW nicht mehr tabu

In Niedersachsen freut sich Christian Meyer (Grüne) über die Entscheidung. Zitat: „Daher sollte jetzt durch eine ausstehende Änderung der FFH-Richtlinie ausschließlich zur Tierart Wolf den Ländern endlich ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht und die Entnahme von ProblemwöIfen zum Schutz der Weidetiere erleichtert werden. Ich setze mich seit langem beim Bund und der EU dafür ein, den rechtlichen Rahmen für ein regional-differenziertes Wolfsmanagement zu schaffen. Auch die Umweltministerkonferenz hat vergangene Woche einstimmig die Zustimmung der Bundesregierung zur Änderung der Berner Konvention begrüßt und weitere Schritte eingefordert. Darum begrüße ich die Entscheidung des ständigen Ausschusses der Berner Konvention sehr, wir kommen damit einem regional differenzierten Wolfsmanagement damit einen großen Schritt näher.“

Erneut ein starkes Indiz dafür, dass alle Parteien „umfallen“, sobald sie auch nur in Positionen gewählt werden, die ihnen scheinbar Macht verleihen. Das zeigt auch die Position des Bündnis Sarah Wagenknecht in Brandenburg. Dass praktisch alle Parteien im Gleichklang laufen, denen Tierschützer dies nicht zutrauen wollten, deutet erneut darauf hin, dass eine andere  Macht im Hintergrund steuert. Dies kann man unter anderem auch am Werdegang der Staatssekretäre erkennen. Sie kommen aus einer ganz bestimmten Schmiede. Und Konzerne, die hinter dieser Schmiede stecken,  sind genauso wenig an Gesundheit, wie an Klima, wie an Naturschutz, wie an Tierschutz oder Menschlichkeit interessiert. Zitat: Für die bevorstehende Regierung aus SPD und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist künftig die Jagd auf die Tiere nicht mehr tabu. Es soll Möglichkeiten geben, den Wolfsbestand zu verringern.

Wölfe vermehren sich nicht exponentiell

Bereits vor zwei Jahren kündigten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  mit einem Bericht über die jährliche Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) an, dass man wohl eine damals schon eine Bestandsregelungen plante, obwohl die Vermehrung der Wölfe in Deutschland praktisch stagnierte. Auch die aktuellen Zahlen des BfN zeigen deutlich, dass eine Wolfsregulierung aus wissenschaftlicher Sicht fragwürdig wäre.

Die meisten Wolfsrudel lebten im Monitoringjahr 2023/2024 (1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024) in Brandenburg (58), gefolgt von Niedersachsen (48) und Sachsen (37). Neben den 209 Rudeln sind zusätzlich 46 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2022/2023 wurden 185 Rudel, 58 Paare und 22 sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 26.11.2024). In den beiden vergangenen Monitoringjahren zeigen die Daten aus dem Wolfsmonitoring der Bundesländer damit einen geringeren Anstieg der Anzahl an Territorien als in vorherigen Monitoringjahren.

 

Quellen:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/umweltminister-meyer-eu-kommission-muss-jetzt-endlich-die-ffh-richtlinie-fur-den-wolf-andern-237694.html

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/spd-und-bsw-einig-nicht-nur-einzelne-wölfe-schießen/ar-AA1v0UbN?ocid=winp1taskbar&cvid=29deef00d13a483dae8e77070e72f656&ei=159&fbclid=IwY2xjawG7y2ZleHRuA2FlbQIxMQABHTGgj3keRdrOQZQfl-qUMakraGEVYVhuKxJ3aNPqoziXtvJC5nexwFcWIg_aem_1Sf9YCWSVdr8Qn9B_wFpdg

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/28/wolfsvermehrung-in-deutschland-stagniert-nahezu/?fbclid=IwY2xjawG70fZleHRuA2FlbQIxMAABHc3BUfo9BnR10wTfJkBbmjh49YDzXF9aesnt9wg3VEG3mW-kJWKbNKdAHg_aem_CT8VsfhOu6rt3YIUTMtG4Q

https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-zahlen-und-daten-zum-wolf-deutschland-bundesweit-209-rudel-bestaetigt?fbclid=IwY2xjawG70q5leHRuA2FlbQIxMAABHTATid_0HYbShVLtiw3sRkxgKRaaIuD-hxmBW2V2X9cBBOqUe77oFitfWw_aem_iLMdTjwWgag_w-AImz17mg

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/berner-konvention-flexiblerer-umgang-mit-wolfspopulationen-2024-12-03_de

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

 

Tiere büßen für die Dummheit der Menschen

Wenn Menschen den Lebensraum von Tieren nicht mehr einschätzen und akzeptieren können, so hat das meist noch schwerwiegendere Folgen für die Tiere als für die betroffenen Menschen. In den Niederlanden schnappte ein Wolf nach der Kleidung eines Mädchens, in den Alpen wurden mehrere Wanderer von Kühen schwer verletzt, eine Bärenmutter wurde nach Angriffen am Gardasee getötet, ein Eisbär wurde nach einem Angriff auf einen Forscher getötet und vor der Küste Spaniens versenkten Orcas eine Segeljacht. Warum scheint es hier als Lösung nur das Töten des Tieres zu geben? Eine Spurensuche.

Fast immer endet ein Angriff auf Menschen für ein Tier tödlich. Reflexhaft scheint es nur eine Lösung zu geben: Ein Tier, das es wagt, einen Menschen anzugehen, scheint sein Recht auf sein Leben in dem Moment eingebüßt zu haben. Dabei scheint es völlig egal zu sein, dass es oft die Menschen selbst sind, die einen respektvollen Abstand nicht einhalten und in den Lebensraum des Tieres eingedrungen sind.

In der Region Utrecht in den Niederlanden hat sich ein Wolfspaar mit Welpen sowie ein Einzelwolf niedergelassen. Hier leben auf dichtem Raum Menschen und Wölfe zusammen. In der Zeit der Aufzucht der Welpen sind die Wölfe besonders vorsichtig und nervös. Sie wollen ihre Welpen beschützen. Das Naturschutzgebiet bei Leusden sollte nach einem Vorfall mit einem Hund am Samstag, den 6. Juli, gemieden werden. Dazu hatte die Provinz auf Anraten von Wolfsexperten aufgerufen. Viele Menschen hielten sich nicht daran und der Druck auf das Gebiet und die darin lebenden Wölfe blieb hoch. Zu einem zweiten Vorfall kam es mit einem Mädchen aus einer Kita-Gruppe am 16. Juli. Das Mädchen war wohl gestürzt und hatte sich Schrammen zugezogen, nachdem ein Wolf nach einem Kleidungsstück geschnappt hatte. An dem Kleidungsstück konnte jetzt auch in einem DNA-Ergebnis bestätigt werden, dass es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt hatte. So entschloss sich der Bürgermeister von Leusden am 18. Juli für die Sperrung eines Kerngebiets per Notverordnung. Betroffen ist die Kernzone des Naturschutzgebietes und das Gut Den Treek. Sie sind bis zum 1. September 2024 gesperrt. Es seien Vergrämungsmaßnahmen mit Farbbeutelgewehren geplant.

Auch Wölfe wollen ihre Nachkommen beschützen.

 

Neben dem Betretungsverbot für das Gebiet rät die Provinz Utrecht jetzt auch den größeren Teil des Naturschutzgebiets zu meiden. Erholungssuchende, Sportler, Wanderer und (angeleinte) Hunde können störend wirken und neue Konfrontationen verursachen. Da diese Konfrontationen nicht nur für die Beteiligten beängstigend sind, sondern auch den Wolf bedrohen, sei es wichtig, dass sowohl für Menschen, als auch für Tiere Ruhe herrscht. Dies sei notwendig, um die Sicherheit sowohl der Menschen als auch der anwesenden Wölfe zu gewährleisten.  Polizei und Behörden appellieren dabei an den gesunden Menschenverstand.
Durch Hundebisse sterben in Deutschland übrigens in jedem Jahr Menschen, ohne dass darüber größeres Aufhebens gemacht wird: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157642/umfrage/todesfaelle-durch-hundebisse-nach-bundeslaendern-von-1998-bis-2007/
Bei dem Wildtier Wolf scheint ein kleiner Vorfall zu genügen, um Hysterie auszulösen. Dabei gibt es noch viel gefährlichere Haustiere.

Eskalation der Dummheit?

Kühe halten die meisten Leute für harmlos. Dabei werden jährlich etliche Menschen verletzt. Reflexartige Tötungen gibt es aber meist nur nach Angriffen von so genannten Raubtieren auf Menschen.

Dass es eben mit diesem gesunden Menschenverstand bei vielen Zeitgenossen nicht weit her ist, zeigen tragische Vorkommnisse mit Kühen in den Alpen. Zwei Kühe haben am vergangenen Donnerstag in Heiterwang einen 65-jährigen und auch eine 40-jährige Frau verletzt. Die Frau sei zusammen mit ihrer Tochter eine Stunde vor dem Mann angegriffen worden. Obwohl er von den beiden Frauen gewarnt worden war, setzte er seinen Weg unbeirrt weiter. Als Folge musste der Mann nach dem Angriff der Kühe schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Schilder hätten auf angreifende Kühe hingewiesen.

Feldzug gegen alles Wilde?

In Italien wurde eine Mutterbärin erschossen, weil sie Jogger angegriffen hatte. Jetzt müssen ihre Jungen wahrscheinlich elendig verhungern. Dies prangern italienische Tierschützer an.
Immer wieder war von Orcas zu lesen, die vor der Küste Spaniens Jachten angriffen. Nun wurde eine Jacht versenkt.

Im Osten Grönlands ist ein deutscher Wissenschaftler von einem Eisbären attackiert und schwer verletzt worden. Wie der grönländische Rundfunksender KNR berichtete, ereignete sich der Zwischenfall am vergangenen Freitag auf der Insel Traill Ø. Der Mann war Teil eines deutschen Forschungsteams, so KNR. Nach dem Angriff wurde der Verletzte in die Station Mestersvig gebracht und später in ein Krankenhaus auf Island verlegt, sagte eine Sprecherin der grönländischen Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Sein Zustand sei zunächst kritisch gewesen, habe sich mittlerweile aber stabilisiert. Nach dem Vorfall wurde der Eisbär erschossen. Dabei ist es bekannt, dass im Sommer zahlreiche Eisbären auf das Zufrieren des Meeres warten. Zwei abgemagerte Eisbären seien „erlegt“ worden, weil sie einem Fußballplatz zu nahe kamen.

Menschen sind viel gefährlicher für Menschen als Tiere für Menschen

Die größte Gefahr für Menschen sind allerdings nicht die Tiere, sondern andere Menschen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/25/wir-stellen-vor-das-fuer-menschen-gefaehrlichste-lebewesen/

Christian Morgenstern sagte einst: „Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt“

Tiere haben kein Ego und kennen deshalb, im Gegensatz zu uns, beispielsweise auch keine Rache. Sie folgen lediglich ihrer Natur. Wir Menschen haben es allerdings in der Hand, auch die Rechte von Tieren zu respektieren und das reflexhafte Töten aus Rache und Angst zu beenden. Denn wir Menschen sind auch ein Teil der Natur und wir sollten unbedingt wieder lernen, dies zu respektieren.

Geben wir ihnen nicht den Raum und benutzen unseren Verstand, werden wir auch von unserer Natur immer mehr abgekoppelt werden.

 

Quellen:

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oesterreich/wanderer-kuehen-schwer-verletzt-warnung-wind-geschlagen-577644

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/tiere/id_100459016/italien-gefaehrliche-baerin-nach-angriffen-auf-touristen-am-gardasee-tot.html?fbclid=IwY2xjawEW_HpleHRuA2FlbQIxMQABHbuPH4UnlokgxE8C89N1QPo0D6dJfXoSG_I_rNSF_-x2sLmizqaO8I11yw_aem_u8yJ48ahh53Inl987eBXbg

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/tiere/id_100459790/groenland-eisbaer-attackiert-deutschen-forscher-und-verletzt-ihn-schwer.html

https://www.nius.de/news/angriff-von-killer-walen-vor-der-kueste-spaniens-orcas-versenken-segeljacht/6712357d-4674-46e6-a3ae-094334e589ce?fbclid=IwY2xjawEW_vhleHRuA2FlbQIxMQABHS4mhc_O5Ty5ti-89bpIR7NMR73A-YbmfIvHFbUGjK2i86-TZ47Y8tipFQ_aem_JleRX4K2xFWPp-05Cs925Q

https://www.provincie-utrecht.nl/actueel/nieuws/dna-onderzoek-bevestigt-wolf-betrokken-bij-incident-16-juli?fbclid=IwY2xjawEXH7tleHRuA2FlbQIxMQABHe_ipa6Yl35AEQY4GbtAfrBUOf_l8EExx6Sn1YkiqTBL7AjekZlv0h6LiQ_aem_oGORW6-bYe3WlRgpfxPHhA

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Blutwinter für Wolfsfamilien in Europa

Heute blicken wir auf die Situation von Wölfen im europäischen Ausland. Hier findet teilweise schon seit Jahren ein Gemetzel an Wolfsfamilien und ihren Welpen statt, das für Menschen mit Mitgefühl kaum noch zu ertragen ist. Die neusten Ereignisse in Schweden, Norwegen und der Schweiz zeigen auf, dass es ohne ganz persönliches Engagement eines Jeden nicht möglich sein wird, die erneute Ausrottung der Wölfe zu verhindern.

In Schweden haben Jahre andauernde Lizenzjagden die Wölfe bereits an den Rand der Ausrottung gebracht. Anfang 2023 fand dort die größte Wolfsjagd seit Datenerhebung statt. Die Untaten der Wolfsjäger wurden heftig kritisiert und seit Jahren läuft ein EU-Verfahren gegen Schweden und angeblich seien auch schon Strafzahlungen verhängt worden, doch es ändert sich nichts. Im vergangenen Jahr waren 75 Wölfe zum Gemetzel freigegeben worden. Auch in diesem Jahr dürfen die schwedischen Jäger wieder Jagd auf Wölfe machen. Dieses Jahr sollen 36 Wölfe ihr Leben zum Vergnügen weniger lassen, die Töten als ihr Hobby bezeichnen.

Fotomontage. Foto © Brigitte Sommer, PNG Pixabay

Das Töten in Schweden startete am 2. Januar und läuft bis zum 15. Februar, beziehungsweise solange, bis alle zum Abschuss freigegebenen Wölfe tot sind. Leider hilft der viele Schnee den Hobbytötern bei ihren Untaten, denn im Schnee können sie leichter Spuren lesen. Mit Hightechgeräten wie Schneemobilen, modernsten Gewehren, Nachtsicht- und Ultrarotlichtkameras verfolgen sie wehrlose Wolfsfamilien. Blutiger Schnee mahnt Schmerz, Leid und Tod. Sinnlos und grausam.

Gegen Schweden sind seit 2015 mindestens drei EU-Verfahren anhängig. Verboten ist die Lizenzjagd noch immer nicht. Hier eine Dokumentation des Bundestages zu Wolfsentnahmen in Schweden im Lichte des Artenschutzes: https://www.bundestag.de/resource/blob/935030/81d25daf1cb22078b4bdd1c589f0bed1/WD-8-002-23-pdf-data.pdf

Widerstand in Norwegen

Auch in Norwegen werden Wölfe im Rafjellet und den beiden Grenzregionen Rømskog und Fjornshöjden erbarmungslos  hingerichtet . Der Zeitraum für die Jagd von Wölfen innerhalb dieser Gebiete geht bis 15. Januar.

Der Anfang soll mit dem Töten von zwölf Wölfen eröffnet werden. Die Zahl  kann erhöht werden, sollten sich weitere Wölfe im Gebiet befinden.

Doch dort gibt es auch Widerstand.

Sechs Wolfsaktivisten befreiten von Jägern eingekesselte Wölfe

In der Nacht  des zweiten Januars betraten sechs Wolfsaktivisten das Jagdgebiet in Aurskog-Høland, wo die Jäger mehrere Wölfe aus dem Fjornshöjden Rudel verfolgt und eingezäunt hatten. Solche Zäune, auch als Fahnenmasten bekannt, werden verwendet, um Wölfe dort einzuschließen, denn Wölfe trauen sich nicht unter den Flatterbändern hindurch.  Der Ring wird immer enger gemacht, bis der letzte dort gefangene Wolf erschossen ist.
Mehrere Wölfe hätten sich innerhalb der Flatterbandzäune befunden, so die Wolfsaktivisten. Nur der erste Silvesterabend hätte verhindert, dass die Wölfe gleich geschossen worden wären. Als es dunkel wurde, hätten die Jäger entschieden, dass die Zäune die Nacht bleiben sollten, damit die Jagd am nächsten Tag wieder beginnen konnten. „Die Tiere, die drinnen eingesperrt waren, müssen extrem gestresst gewesen sein. Die Wölfe waren auf beiden Seiten des Zauns zu hören. Das Rudel wollte wieder zusammenkommen, aber die Zäune verhinderten dies,“ so die Aktivsten.
In der Nacht hätten sich die sechs Aktivisten in den Bereich geschlichen und entfernten große Teile des Zaun, damit die Wölfe entkommen konnten, schreibt die Organisation ARV auf ihrer Facebook-Seite weiter. Leider konnten nicht alle Wölfe befreit werden. Das weibliche Familienoberhaupt und auch die Mutter der diesjährigen Wolfswelpen wurden erschossen. Laut interner Kommunikation unter den Jägern sollen jedoch mehrere der Wolfswelpen entkommen sein.
Fünf der sechs Wolfsaktivisten seien festgenommen worden. Sie wären mit einer Geldstrafe von insgesamt 73.000 NOK bestraft und hätten acht Stunden in einer Zelle verbringen müssen. „Das Verbrechen, das sie begangen hatten, bestand darin, die Jagd nach einem stark gefährdeten Tier zu verhindern.“ ARV spricht den Aktiven auf ihrer Facebookseite ein großes Dankeschön aus. „Ohne ihre Bemühungen würden mehr Wölfe getötet und die norwegische Natur wäre noch ärmer. Aktivisten sind nichts als Helden,“ heißt es.
Der leider viel zu jung an Krebs verstorbene Philosoph Gunnar Kaiser sagte kurz vor seinem Tod folgendes:
„Am Ende des Lebens geht es nicht darum, wie viele Regeln
Du eingehalten hast und wie viele Gesetze Du befolgt hast,
sondern ob Du der geworden bist, der in Dir angelegt ist.“ (Gunnar Kaiser)

In der Schweiz verbietet Gericht weitere Abschüsse

…aber nur für bestimmte Rudel. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/14/schweiz-gericht-untersagt-jagd-auch-im-wallis-gemetzel-geht-aber-weiter/

Bundesverwaltungsgericht entscheidet:
Wolfsabschüsse bleiben gestoppt

Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden: Die Beschwerden gegen die Jagd auf sieben Wolfsrudel in den Kantonen Wallis und Graubünden genießen weiterhin aufschiebende Wirkung. Die Abschüsse dürfen somit nicht umgesetzt werden. Für viele Wolfsfamilien kommt diese Entscheidung zu spät, für weitere Wolfsfamilien, wo deren Abschuss seitens der Umweltorgas zugestimmt worden war, bedeutet auch die aktuelle Entscheidung des Gerichtes trotzdem für 70 Prozent der Population in der Schweiz den sicheren Tod.
Interne Dokumente bieten übrigens jetzt einen Einblick in die Machenschaften des Schweizer Bundesrats Rösti, der gerne selbst zur Waffe greift, um Wölfe zu töten. Der Rechtspopulist versucht mit allen Mittel, auch wenn sie nicht legal sind, die Schweizer Wolfsrudel auszurotten. Aber wie es so ist, auch die SVP, seine rechtsgesinnte Partei, wurde vom Volk gewählt.
Dass «proaktive» Schüsse künftig erlaubt sein sollten, darauf hatte sich das Parlament im Dezember 2022 zwar geeinigt, weil die Zahl der Wölfe in der Schweiz in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. Allerdings mit einem wichtigen Zusatz: Die Wolfspopulation darf nicht gefährdet werden. Ob die neue Jagdverordnung diesen Zusatz einhält, bezweifeln Umweltverbände und linke Parteien. Das Portal watson hat mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes die Herausgabe zahlreicher interner Dokumente und Mails aus Röstis Departement bewirkt. Diese zeigen auf, wie der SVP-Bundesrat eine Jagdverordnung durchdrücken konnte, welcher eine wissenschaftliche Grundlage fehlt.

Auch in der Schweiz regt sich immer mehr aktiver Widerstand. Zum Beispiel dokumentiert die Organisation Hunt Watch Treibjagdfrevel: https://www.facebook.com/profile.php?id=100069136312619

Künftig solche Zustände auch in Deutschland?

Ja, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. befürchten solche Zustände auch in Deutschland, wenn tatsächlich Schnellabschüsse umgesetzt werden können und man den EU-Schutzstatus evtl. sogar von streng geschützt auf geschützt herabsetzt. Vielleicht sogar, ohne die erforderliche Mehrheit in den Mitgliedsstaaten. Wir brauchen auch in Deutschland Menschen, vor allem junge Menschen, die sich vor Ort aktiv für den Schutz der Wölfe einsetzen können und wollen. Vor allem in den Wolfsgebieten brauchen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. mehr aktive Hilfe: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Fixe Fakten – Nachrichten aus Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen und der Schweiz

In unseren Kurznachrichten geht es heute um Neuigkeiten zum Fall Löbau, Freispruch für einen Gastjäger aus den Niederlanden, im Zweifel für den angeklagten Mensch, gegen den angeklagten Wolf geht es in Thüringen, totgefahrene Wölfe in Deutschland, seltsame Forschungsprojekte, einem Wolf am Sender, Kalt- und Warmherzigkeiten, verweigerte Behandlungen und das Rodewaldpaar ist verschwunden sowie umweltschädliche Schafe.

Sachsen:

Es gibt Neues im Fall Schießgenehmigung Löbau. Dort sind nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. tätig geworden. Während wir erst die Akteneinsicht abwarten wollten, brachte der BUND Sachsen einen Eilantrag auf den Weg, dem das Verwaltungsgericht Dresden auch stattgegeben hatte. Es hatten sich noch weitere Verbände und Vereine eingeschaltet. Jetzt muss der Halter des Wildgatters bei Löbau erst einmal seinen Zaun nachbessern, während Landrat Meyer (CDU) schmollt. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-dresden-umweltschuetzer-beantragen-rechtsschutz-fuer-loebauer-wolf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230228-99-774027?fbclid=IwAR0ZEL020wWfkQbDsOWAuDnSM-f5Zd0IRmnmjIXTE-Ghtl4r1UyKGyCu__8

Die Schießgenehmigung war vorher bereits durch eine interne Revision zurückgenommen worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/21/sachsen-schiessbefehl-auf-wolf-bei-loebau-illegal/

Bei Kubschütz wurde ein Strohlager mit einer Stromlitze abgesperrt, damit sich hier ein Wolf, der mit Räude befallen ist, nicht mehr wärmen kann. Außerdem würde das Tier hinken. Man überlege einen Abschuss. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. drücken unser Entsetzen über diese Vorgehensweise aus. Es gibt zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente, die hier leicht in dem Strohlager als Köder verabreicht werden könnten. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/kranker-wolf-kubschuetz-100~amp.html?fbclid=IwAR1qa1GGyvnoFxVCwPPECiUqzBkzyDXfl3JbNG-1wH-FLnffaHMgCGiJbEE

Dazu wurde gestern im Landkreis Görlitz und im Landkreis Bautzen ein Jungwolf überfahren. Am 7. Februar war ein Welpe in der Sächsischen Schweiz überfahren worden. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

Schweiz:

Es ist kaum zu glauben, aber in der Schweiz wurde ein Wolf getötet, weil er „humpelte“. Dabei sind Wölfe außerordentlich widerstandsfähig und sie kommen auch mit Behinderungen zurecht. In Italien, Polen und Tschechien https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/ein-wolf-mit-gebrochenen-pfoten-wurde-gerettet-und-behandelt-fotos/ss-AA187S4E?ocid=msedgntp&cvid=1eea8b1bcbca459aa352877724f944bf&ei=14&fbclid=IwAR1_g-_OvdXxPm91AWRMhCV2MZf3Nyziehexfmr_e7m-V_MDldYRGCmDi6U#image=1

werden sogar regelmäßig kranke Wölfe wieder gesund gepflegt. Warum wird gerade in der Schweiz, Deutschland und Österreich derart herzlos agiert? https://www.kora.ch/de/aktuell/kanton-graubuenden-verletzter-wolf-erlegt-539?fbclid=IwAR1tVtYfhOaJ1i1eQImcdw4ajNPr6zYBUdJd0mp44uBQNYIYRezqZpaIOiU

Zu viele Schafe schaden der Biodervisität. Dieser Meinung ist David Gehrke, seines Zeichens Jäger, Hirte, Biberist und Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, die von uns, Wolfsschutz-Deutscland e.V., immer wieder dafür kritisiert wurde, dass ständig „legalen“ Abschüssen zugestimmt worden war. Mit diesem Leserbrief macht Herr Gehrke aber eine 180-Grad-Wende: https://wildbeimwild.com/zu-viele-schafe-schaden-der-biodiversitaet/?fbclid=IwAR0WCdOsb_ot6FkoppaEEv3u-rrFRv-21tEBR4AYW4s15hb1pZjxbMqegRU

Niedersachsen:

Das Elternpaar des Rodewaldrudels ist verschwunden. Bislang wurde es auch durch das Wolfsmonitoring der Jägerschaft nicht nachgewiesen. Auch wir hatten das Paar nicht mehr auf unseren Forschungskameras. https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien?

Auf den Vaterwolf des Rudels galt Jahre lang eine Abschussgenehmigung. Mit großem Aufwand versuchten wir und andere Tierschützer das Rudel zu beschützen. Siehe auch Reportage von September 21: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Hobbyforscher aus den Niederlanden melden ein neues Wolfspaar im Rudelgebiet des ehemaligen Rodewaldrudels. Wir können dies nicht bestätigen.

Das Umweltministerium meldete in einer Pressemitteilung, dass ein 40 Kilogramm schwerer Rüde besendert worden sei. Vor allem ein Satz aus der PM des Ministers Christian Meyer (Grüne) sollte hier hängen bleiben: „Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lasse sich durch die Daten objektiver begründen.“ Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen Besenderungen kritisch. Zum Einen wurde schon vielfach geforscht und es sind zahlreiche Daten zugänglich. Schon X-mal wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirksam ist und zum Anderen können solche Sendehalsbänder gehackt werden. Vielen Wölfen wurde dies schon zum Verhängnis. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-20-wolfbesenderung-220024.html

Im Raum Helmstedt wurde am 20. Februar ein Wolf überfahren, am 18. Februar im Landkreis Harburg. Das Ergebnis eines  weiteren Todesfalls bei Celle steht noch aus. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

Ein seltsames Forschungsprojekt geht zudem  an den Start. Schwammig formuliert, ist es hier schwer zu definieren, um was es letztendlich wirklich geht. „Interventiosteams“ klingt aber nicht wirklich nach echtem Schutz für Wölfe, sondern eher nach erleichterten Abschüssen. Auch scheinen die Hobbyjäger hier mit Forschungsgeldern bedacht zu werden. In diesem Zusammenhang wundern wir uns nicht darüber, dass das Landvolk sich darüber beklagt, dass das Geld nicht in Zäune gesteckt wird. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presse_und_offentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/aus-nachster-nahe-219716.html?fbclid=IwAR1HOS62F3JSAeo3OpFTWVs_skrid29tfaSoWMagrWOopeny8QtmM-S6eZM

Thüringen:

Im Zweifel für den Angeklagten gilt wohl nicht mehr, oder wie sonst konnte es passieren, dass bei einer genetischen Untersuchung ein Wolf nicht eindeutig für den Tod eines Herdenschutzhundes nachgewiesen werden konnte. Das Thüringer Umweltministerium lässt aber dennoch bekanntgeben, dass es der Wolf gewesen sein soll. Ein Fall, der sprachlos macht: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/arnstadt-ilmkreis/toter-herdenschutzhund-wolf-genanalyse-schafe-100.html?fbclid=IwAR0Nqobc6J1bundMb5-U6MgIARWBznlK-VuvhmL6_8fBDrsK0h0Yt5PR1u8

 

Brandenburg:

Ein niederländischer Gastjäger, der einen Wolf erschossen hatte, wurde auch jetzt in der Berufungsverhandlung frei gesprochen. Der Mann hatte behauptet, er hätte den Wolf aus einer Notwehrsituation erschossen, weil das Jungtier während einer Drückjagd Hunde angegriffen hätte. Diese Behauptung klingt ziemlich unglaubwürdig, da Welpen bestimmt nicht auf Angriff aus sind und schon gar nicht, wenn sie dem Stress einer Drückjagd ausgesetzt sind. Aus Sicht des Gerichts konnte nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden, wie das Tier genau getötet worden war. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes war es der erste Fall in Deutschland dieser Art, der vor Gericht landete. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt.

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-mittelmark/ich-habe-das-allerbeste-fur-die-tiere-getan-jager-wegen-wolf-abschuss-erneut-freigesprochen-9388052.html?fbclid=IwAR3OjVJ3z68DK1573vdqbfEe2tGoMe-ywBxDJ3D2FNEEAHW_F9tYPIUOZxo

Am 17. Februar wurde ein Welpe im Landkreis Oberhavel überfahren, am 12. Feburar im Landkreis Spree-Neiße sowie am 10. und 11. Februar je ein Welpe im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

 

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Klatsche für Agrar-und Jagdlobbyisten: Wölfe bleiben streng geschützt

Die Mitglieder des  ständigen Ausschusses der Berner Konvention haben gestern in Straßburg einen Antrag der Schweiz abgelehnt, den internationalen Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind sehr erfreut darüber, denn eine andere Entscheidung hätte sich auch international ausgewirkt.

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer

Nicht nur für die Schweiz, auch auf internationaler Ebene stand eine Lockerung des Wolfsschutzes zur Debatte. Der ständige Ausschuss der Berner Konvention hat am 29. November in Strassburg auf Antrag der Schweiz beraten, ob der Status des Wolfs von heute «streng geschützt» auf «geschützt» hätte heruntergestuft werden soll. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Damit behält der Wolf international den Schutzstatus «streng geschützt». Eine stärkere Regulierung mit vermehrten Abschüssen bleibt in den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention damit auch künftig untersagt.

Hintergrund Schweiz

Hintergrund Schweiz: Jagd auf Wölfe bleibt in den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention verboten. Allerdings schießt man in der Schweiz bereits „legal“ jedes Jahr Wölfe ab. Die Umweltverbände Pro Natura, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz und BirdLife Schweiz begrüssen den Entscheid der Berner Konvention, wie sie in einem gemeinsamen Communiqué schreiben. Die alpine Wolfspopulation sei immer noch potenziell gefährdet. Die Verbände forderten das Parlament auf, diesen in seinen Beschlüssen zum Jagdgesetz in der Wintersession zu respektieren.

Der Nationalrat befasst sich in Kürze mit der Revision des Jagdgesetzes. Im Zentrum der Debatte  die Frage, ob in der Schweiz Wölfe in Zukunft präventiv geschossen werden dürfen. Eine solche Anpassung des Jagdgesetzes käme unserer Ansicht nach einer erneuten Ausrottungsgefahr für Wölfe in der Schweiz gleich und würde sich auch auf die genetische Vielfalt in Europa auswirken, da Jungwölfe die tot sind, nicht mehr wandern und sich ausbreiten können. Werden Elterntiere geschossen, kommt es durch die unerfahrenen Jungtiere sogar noch zu mehr Rissen. Auch ethisch wäre  dies untragbar.

Bereits im September hatte der Ständerat die Revision des Jagdgesetzes beschlossen. Die kleine Kammer will eine Art Jagdsaison auf Wölfe ins Jagdgesetz einrichten. Jedes Jahr zwischen dem 1. September und dem 31. Januar dürften dann Wölfe getötet werden. Ob sie in den Wolfsbestand eingreifen möchten oder nicht, läge im Ermessensspielraum der Kantone. Notwendig wäre aber weiterhin eine Zustimmung des Bundes. Diese wäre an verschiedene Bedingungen geknüpft. Abschüsse wären nur erlaubt, wenn Herdenschutzmassnahmen Risse an Nutztieren nicht hätten verhindern können und wenn das Fortbestehen der Wolfspopulation gesichert wäre.

Schweiz schießt schon jetzt mit Duldung der Umweltverbände Wölfe

„24 Wölfe zum Abschuss frei, vier Rudel reguliert, kein einziger Einspruch durch die Umweltorganisationen: Diese Bilanz seit Anfang Jahr zeigt erstens, dass das bestehende Jagd- und Schutzgesetz (JSG) Eingriffe in den Wolfsbestand zulässt. Zweitens haben Pro Natura, BirdLife, Gruppe Wolf Schweiz und WWF unzählige Male bestätigt, dass sie den sachgerechten Umgang mit dem Wolf mittragen. Und drittens kann das JSG mit einer auf Schäden ausgerichteten präventiven Regulierung beim Wolf so revidiert werden, dass die Alpwirtschaft wirklich entlastet wird. „Es braucht beim Wolf keine Jagd, wie sie beim Steinbock praktiziert wird,“ schreibt die Gruppe Wolf Schweiz in einer Pressemitteilung darüber. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist entsetzt darüber, dass bei derart hohen Abschusszahlen seitens der Verbände nicht längst interveniert wurde. Wir sind der Meinung, dass viele Bauern in der Schweiz genauso wie auch in Deutschland, nicht schützen wollen und dass sie damit wohl Wolfsrisse provozieren, um Wolfsabschüsse genehmigt zu bekommen. Und solange ihnen diese Lösung in welcher Form auch immer geboten wird, werden sie diese nutzen. Ein Totalverbot von Abschüssen und Strafzahlungen, oder andere juristische Konsequenzen für die jenigen, die einfach nicht schützen wollen und immer wieder Risse provozieren, wäre unserer Ansicht nach wirklich eine Lösung.

Nur sechs Prozent Wolfsrisse in der Schweiz

Die Agrar- und Jagdlobby wittert Morgenwind.  So spricht sich der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband ebenso dafür aus, wie die Regierungskonferenz der Gebirgskantone. In den Kantonen Uri und Wallis wurden ausserdem kantonale Initiativen lanciert und angenommen, die eine Regulierung des Wolfsbestandes fordern. Für eine ähnliche Initiative werden derzeit Unterschriften im Berner Oberland gesammelt. Dabei werden nur sechs Prozent aller Todesfälle von so genannten Nutztieren von Beutegreifern verursacht. Krankheit und Unfälle, wie Abstürze, Steinschlag oder Blitzschlag sind die weitaus häufigere Todesursache.

Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer

Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa werden Bauern von der Politik für verfehlte Agrarlösungen auf den Wolf gehetzt. Die Lage der Bauern würde sich nicht bessern, wenn es Wölfe nicht mehr geben würde. Auch deshalb ist es immes wichtig, weiter für ihren angestammten Platz in Frieden für die Wölfe zu kämpfen.

Facebookgruppe mit tagesfrischen Infos aus der Schweiz: https://www.facebook.com/groups/347215789877202

Quellen: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/other/die-neusten-entwicklungen-berner-konvention-lehnt-antrag-der-schweiz-ab-wolf-bleibt-weiterhin-international-streng-geschützt/ar-AANIYHI?ocid=msedgntp&cvid=effa425f57934c6989fa8590744e4354&fbclid=IwAR29grLfTFhnotNJrdvWcmu9lhrHcyhQcW7V4QUthCWdUeQiMNXP_VRckNA#comments

https://www.bmuv.de/themen/naturschutz-artenvielfalt/artenschutz/internationaler-artenschutz/berner-konvention

https://www.gruppe-wolf.ch/Pressemitteilungen/Die-Fakten-fur-die-Wolfdebatte.htm?fbclid=IwAR3q0EQD547U8gFx8l1DD6a6WJpLnFLiMcPdj_QT4tdksQb7Xc3ApXV-m5o