Herzlosland – Wolf überlebt Unfall und muss trotzdem sterben

Eine Geschichte, wie es sie wohl (fast) nur in Deutschland geben kann.

Ein Wolf wollte am Morgen des 14.01.202 nahe der Ortslage Erxleben in der Altmark die Bundesstraße 189 überqueren. Dabei soll ein Autofahrer das Tier trotz versuchter Bremsung überfahren haben, laut Polizeimeldung.

Der Wolf sei anfang auch in der Nähe der Unfallstelle aufgefunden worden, wäre aber dann  in einen nahegelegenen Wald geflüchet.

Beispielfoto überfahrener Wolf.

Mitarbeiter des Wolfkompetenzzentrums hätten das verletzte Tier aber erneut finden können. Aufgrund der Schwere der Verletzungen sei Wolf durch einen hinzugezogenen Tierarzt von seinen Leiden erlöst worden, heisst es. War der Wolf wirklich unrettbar verletzt? Seltsamerweise gab es in Deutschland im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr keinen einzigen Fall, bei dem auch nur versucht worden wäre, einen Wolf, der einen Verkehrsunfall überlebte, zu retten.

Ganz anders sieht es bei unseren Nachbarländern Italien sowie Tschechien und Polen aus. Seltsamerweise ist es dort in sehr vielen Fällen gelungen, verunfallte Wölfe zu retten, statt zu „erlösen“. Auch Fälle von illegaler Tötung werden in Italien viel erfolgreicher aufgeklärt als in Deutschland. Es scheint, es fehle hier in Deutschland an Herz und Willen.

Hier ein ganz aktuelles Beispiel von Wölfin Eva, die das Glück hat, in Italien zu leben:

Kommentar von Wild Umbria dazu: „Vor ein paar Wochen haben wir Eva befreit, einen jungen Wanderwolf, den wir vor einigen Monaten in offensichtlichen Schwierigkeiten gerettet haben. Die Aufnahme, die sie in dem Moment porträtiert, in dem sie ihr Leben zurück bekommt, ist von Riccardo Mattea – Zoologo & Guida Ambientale Escursionistica und symbolisiert irgendwie die Arbeit und Leidenschaft hinter der Rückkehr eines unserer Tiere in die Wildnis.“

Auch in Brandenburg schon wieder Wolf überfahren

Bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 13 in der Prignitz ist heute ein Wolf getötet worden. Ein 38-jähriger Autofahrer sei mit seinem Wagen zwischen den Ortschaften Frehne und Telschow mit dem Wolf zusammengestoßen, berichtete die Polizei.

In Niedersachen keine Pressemittelung zu überfahrenem Wolf?

In Niedersachsen scheint man es sich ganz einfach zu machen und man gibt erst gar keine Pressemeldungen mehr heraus. Am 3. Januar ist ein Altwolf bei Burgdorf überfahren worden. Auch dass damit die Abschussgenehmigung für den Vaterwolf des Burgdorfer Rudels ausgesetzt worden ist, bis das DNA-Ergebnis feststeht, wurde nicht mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Diese Nichtkommunikation, begonnen unter dem früheren Umweltminister Lies (SPD), scheint auch unter dem neuen Umweltminister Meyer (Grüne) fortgeführt zu werden.

Ein Mitglied unserer FB-Gruppe hatte sich die Mühe gemacht, beim Umweltministerium nachzufragen. Hier geht es zu unserer Gruppe, in der es einen täglich kommentierten und bewerteten Pressespiegel gibt https://www.facebook.com/groups/630745127109379

Quelle:

https://www.volksstimme.de/blaulicht/salzwedel/verkehrsunfall-wolf-in-der-altmark-angefahren-tier-wird-eingeschlaefert-3524263?utm_term=Autofeed&utm_campaign=echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR3HAoxrju0cdjR01CI5GJGZ5Y34lpJe-QMsuK7C6rSW2nA8kpJaEBOMKSg#Echobox=1673780411

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/unfall-in-brandenburg-wolf-von-auto-uberfahren-und-getotet-9190011.html?fbclid=IwAR338ODMuHFJ8eZr0CwGYivcBF3uhQCWxtWV-bmGFLUg4oC_-oWqDb8zl8c

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

Hier kann jede/r helfen: Wölfe schützen durch Wildzaunkontrolle

21.01.19 – Der Wolf ist aus guten und bestens bekannten Gründen in Deutschland und Europa streng geschützt. Doch ist er in der Realität wirklich gut und ausreichend vor Mensch und dessen bedrohlicher Technik geschützt? Eher nicht. Die Durchsetzung seines Schutzes bleibt alles Andere als einfach. Es sind eben nicht nur die maßlose Gier und der egoistische Alleinanspruch des Menschen auf Lebensräume und Naturressourcen, die Menschen dem Wolf unmittelbar nach seinem Leben trachten lassen und so das Überleben der Art bedrohen. Auch viele mittelbare Gefahren in dieser heute anthropogen fast vollständig überprägten Welt bedrohen Wölfe und andere Wildtiere. So wurden 2018 laut DBBW in Deutschland 78 Wölfe tot aufgefunden, von denen 65 Tiere durch Verkehrsunfälle ums Leben kamen. Deutschland, mit rund 193 km/100 km2 (www.welt-in-zahlen.de) eines der weltweit am dichtesten durch Straßen zerschnittenen Länder, stellt somit ein tödliches Risiko für Wölfe und andere Wildtiere dar. In Anbetracht des aus ökologischer Sicht unverantwortlich weiter forcierten Straßenausbaus in diesem Lande bleiben die Verkehrswege eine echte Herausforderung für den Wolfsschutz. Alleine in den ersten Tagen diesen Jahres starben laut DBBW bereits vier Wölfe auf deutschen Straßen. Dabei das erste Verkehrsopfer diesen Jahres, eine noch junge Wölfin, die am 02.01.2019 beim Überqueren der A10 nahe der AS Glindow im Landkreis Potsdam-Mittelmark (PM) von einem Fahrzeug erfasst, über mehr als hundert Meter mitgeschleift und letztlich nur noch tot geborgen wurde. Ein grausamer und sinnloser Tod, der durch mehr Grünbrücken und sorgfältigere Kontrollen der Wildzäune entlang der Autobahn hätte verhindert werden können. Eine ruhige Waldwegbrücke über die Autobahn lag nur wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt und hätte dem Tier das noch junge Leben retten können, wäre der Wildschutzzaun intakt gewesen. Leider war das nicht der Fall. Auf meinen Hinweis beim zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen, den Zaun im Unfallbereich auf Undichtheiten zu überprüfen, wurde mir prompt mitgeteilt, dass der Zaun unbeschädigt sei. Dies schien mir wenig plausibel, denn wie sonst als durch eine Zaunlücke hätte die junge Wölfin auf die Autobahn gelangen können. So kontrollierte ich in diesem meinem „Heimrevier“ selbst und stellte nahe der Unfallstelle deutliche Schäden und Mängel am Wildschutzzaun fest. Festgestellte Schäden hätten einen Wolf den Zaun ohne Probleme überwinden lassen und haben es wohl auch. Fotografiert, mit GPS lokalisiert und z.T. provisorisch repariert, meldete ich die Schäden dem Landesbetrieb Straßenwesen. Dort mit überraschter Verwunderung aufgenommen, wurde mir vom verantwortlichen Mitarbeiter die erneute Kontrolle des Zaunes im betroffenen Bereich zugesagt. Auf Reparatur hoffend, werde ich den Zaun in Kürze erneut überprüfen. Meine Schlussfolgerung zur Sache: Auch diese Form von ehrenamtlichen (Zaun)Schutzpatrouillen in der Landschaft sind ein wichtiger und aktiver Beitrag zum praktischen Wolfsschutz sowie zum Schutz aller Wildtiere und auch von Mensch und Sachwerten. Nachahmung und Mitwirken auch an dieser „Front“ des Wolfsschutzes sind somit unbedingt und überall im Land erwünscht! Zum Schutz von Leben und Gemeininteressen brauchen Politik, Behörden und Ämter ohne Zweifel die direkte Kontrolle durch den Bürger! (Dr. Hans-Holger Liste)   

  

 

Toter Wolf in Bayern gefunden

Beispielfoto

Landesamt für Umwelt meldet heute: Wolf im Landkreis Regensburg tot aufgefunden

Am 07.01.2019 meldete die Polizei an einer Bahnstrecke im nördlichen Landkreis Regensburg den Fund eines toten wolfsähnlichen Tieres. Das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) veranlasste eine erste Untersuchung des Tierkörpers und legte das Bildmaterial der Dokumentationsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) zur Einschätzung vor. Demnach handelt es sich bei dem toten Tier um einen männlichen Wolf. Zur Individualisierung des Rüden wurden genetische Proben genommen. Ergebnisse werden voraussichtlich in drei Wochen vorliegen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass es sich um einen Wildunfall handelt, so die Pressemeldung.
Nach Bayern können jederzeit einzelne Wölfe zu- oder durchwandern sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus dem Alpenbogen. Jungtiere wandern gerade aktuell im Hoch- und Spätwinter bei Geschlechtsreife weite Strecken auf der Suche nach einem eigenen Territorium.

Achtung Fake! – Foto von angeblich toter Wölfin Gloria macht die Runde in Messenger und Whatsapp

Seit einigen Tagen geistert mal wieder ein Foto in sozialen Netzwerken und Messengerdiensten herum, das die angeblich getötete Wölfin Gloria aus Schermbeck in Nordrhein-Westfalen zeigen soll.

Dieses Foto zeigt einen bei Meppen in Niedersachsen überfahren Wolf und nicht die Wölfin Gloria aus NRW.

Untertitel: „…dass sich das Thema Gloria jetzt wohl erledigt hat.“ 

Diese Meldung ist ein Fake. Das Foto zeigt einen Wolf, der am 15.11.18 im Landkreis Emsland überfahren worden ist. Hier ist die entsprechende Meldung dazu: https://www.wolfsmonitoring.com/newsartikel/50-totfund-in-niedersachsen/?tx_news_pi1%5BbackPid%5D=10018&cHash=137d02696913daa7137e406cf08e390d

Dass sich die Fellfarbe des Tieres auf dem Originalbild heller zeigt, liegt wohl an einer Überbelichtung. Ebenfalls Fake ist ein Video, das seit Wochen in Facebook herumgeistert und das immer wieder von Neuem geteilt wird. Darauf ist ein Wolfsrudel zu sehen, das aus der Perspektive eines Hochsitzes heraus gefilmt wurde. Die Tiere spielen hierin auf einer Schneise.  In diesem Video werden konkrete Ortsangaben gemacht, die nicht stimmen. In Wirklichkeit ist der Aufnahmeort nicht bekannt.

Niedersachsen – Wolf Anton nach Zusammenstoß mit Auto qualvoll verendet – Fahrer flüchtet

Beispielfoto

Burgdorf/Uetze – Ein Wolfsrüde aus Mecklenburg-Vorpommern wurde in Niedersachsen bei Burgdorf bereits am Dienstag oder Mittwoch überfahren. Dies schreibt die Hannoversche Allgemeine nach einen Gespräch mit dem zuständigen Wolfsberater. Besonders tragisch an dem Fall. Der Rüde, der ein Sendehalsband trug und Anton genannt wurde, soll sich nach dem Aufprall noch mehrere Meter weiter geschleppt haben und danach über mehrere Stunden hin unter sehr viel Leid und Schmerzen gestorben.

Der Fahrer oder die Fahrerin des PKWs soll den Zusammenstoß nicht gemeldet haben. In Niedersachsen gibt es mehrere Päppelstationen und sogar einen Krankenwagen für Wölfe. Evtl. hätte dem Tier sogar noch geholfen werden können. Hier der Link: http://www.haz.de/Umland/Burgdorf/Uetze-Wolf-aus-dem-Burgdorfer-Holz-verendet-nach-Unfall

In dem Gebiet lebten zwei Wölfe. Die Partnerin des Rüden ist nun alleine. Da der Wolfsbestand in Deutschland noch immer nicht gesichert ist, ist es weiterhin tragisch, dass hier nächsten Frühjahr aller Wahrscheinlichkeit auch kein Nachwuchs zu erwarten ist. Auch könne die Wölfin abwandern, wird der Wolfsberater in der HAZ weiter zitiert.