Presseinformation: Jungwölfe sind auf Wanderschaft nach eigenem Revier

PRESSEINFORMATON++++++++++Die Jungwolfwandersaison hat begonnen/Wolfsschutz-Deutschland appelliert an Autofahrer, umsichtig zu fahren

„Jeder kann gerade jetzt mit einer vorsichtigen Fahrweise und mit klugem, medienreflektiertem Handeln dazu beitragen, dass ein Jungwolf auch das Erwachsenenalter erreichen kann“, so die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland, Brigitte Sommer. Hintergrund ist der Auszug der Jungwölfe aus ihrem Elternhaus. Derzeit sind viele Jungwölfe in ganz Deutschland wieder unterwegs, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Da sie sich der Gefahren ihrer Umwelt noch nicht bewusst sind, werden sie oft beim Überqueren von Straßen von Autos überfahren. Seit Anfang des Jahres (Quelle: DBB-Wolf) seien bereits mindestens sieben Wölfe überfahren worden.

Ausriss aus dem Comic über das Wolfsjahr von „Menschen für Wölfe“. Der Comic kann bei Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de bestellt werden.

Kaum jemand sei darauf eingestellt, gerade jetzt im Hoch- und Spätwinter, wenn die Tage wieder länger werden, noch einmal mit Wildwechsel zu rechnen. Dabei beginne nach Aussage von Sommer gerade jetzt eine ganz besondere Zeit im Wolfsjahr. Die Paarungszeit stehe kurz bevor und die Jungwölfe würden ihr Rudel verlassen, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Sommer: „Dabei geraten sie leicht in große Gefahr, überfahren, oder Opfer von illegaler Tötung zu werden“.

Der Wolf sei in Deutschland streng geschützt und dürfe nicht abgeschossen werden. Inzwischen, so Sommer, würden in Deutschland um die tausend Wölfe leben. Platz wäre leicht für das Vierfache. Da Jungtiere leicht 70 Kilometer pro Tag zurücklegen, könne jetzt praktisch überall ein Wolf auftauchen. Besondere Vorsicht beim Fahren sei jetzt überall geboten.

Jungtiere durchqueren auch mal Ortschaften

Sommer: „Wolfsteenager sind im Verhalten vergleichbar mit menschlichen Teenagern. Sie sind unerfahren, gehen Risiken ein. Sie sind neugierig und neigen zur Selbstüberschätzung. Sie sind genauso groß wie ihre Eltern, aber im Gegensatz zu einem erfahrenen Altwolf lassen sie sich auf ihren Wanderungen blicken“. So sei es völlig normal, dass ein solches Jungtier auch mal durch Ortschaften streife, oder Feldwege und Radwege benutze. Schließlich komme ein Wolf dort schneller voran, als im Gelände. Sein Ziel sei es, ein für ihn geeignetes Revier zu finden.

Oft würden Filme, die Landwirte von Traktoren aus machen, in soziale Netzwerke gestellt. Sie sollen beweisen, dass Wölfe die Scheu verloren hätten. Doch dies stimme ganz und gar nicht, so Sommer. Die Jungtiere würden Traktoren und Fahrzeuge kennen, allerdings würden sie nicht sofort bemerken, dass sich ein Mensch darin befinde. Wie die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland erklärt, sollte niemand solche Filme in sozialen Netzwerken teilen. Sie würden garantiert auf Seiten von Wolfshassern erscheinen, um Panik zu schüren, für die es aber überhaupt keinen Grund gebe.

Eingestellte Videos können lebensgefährlich für Jungtiere werden

Sommer: „Wer einem Jungwolf  begegnet, der sollte sich bewusst machen, dass ihm in diesem Moment ein ganz wunderbares Naturerlebnis geschenkt worden ist“. Es sei auch durchaus möglich, dass das Jungtier nicht gleich flüchte, sondern neugierig schaue. Wem diese Situation unangenehm sei, könne sich großmachen, laut sprechen und gegebenenfalls mit einem Stock nach dem Tier werfen.  Sommer appelliert an jeden, der einem Wolf begegnet, keine Filme oder Fotos von einer solchen Begegnung ins Netz stellen, schon gar nicht mit Ortsangaben. Wolfsgegner würden solche Videos in WhattsApp-Gruppen teilen und Menschen würden sich sogar aufmachen, solche Tiere zu verfolgen, obwohl dies strafbar ist. Massenmedien würden solche File zusammen mit tendenziösen, panikmachenden Texten veröffentlichen.

Der Mensch, so die Naturschützerin, stehe ganz und gar nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Die würden sich zu weit über 90 Prozent von Wild ernähren. Natürlich würden sie auch Schafe nicht verschmähen, wenn sie ihnen ungeschützt auf dem Silbertablett serviert werden. Es gebe aber zahlreiche Möglichkeiten Weidetiere zu schützen, zudem würden Entschädigungszahlungen bereit gestellt.

4 Gedanken zu „Presseinformation: Jungwölfe sind auf Wanderschaft nach eigenem Revier

  1. Das müssten sich mal die Menschen und Zeitungsfuzzis durchlesen, die noch immer nicht begriffen haben, dass der Wolf für den Menschen kein Problem darstellt! Diese Lobby aus Jägern, Nutztierhaltern und vor allem auch Politikern schüren eine Angst, die völlig unbegründet ist! Jämmerlich mit anzusehen, dass die meisten Medien da mitziehen und einfach Berichte und Aussagen von wolfshassenden Menschen übernehmen, ohne auch nur ein bisschen zu recherchieren und sich zu erkundigen, wie das Familienleben der Wölfe strukturiert ist. Denen ist es am liebsten, es gibt gar keine Wildtiere, da können die Jäger ihre Tötungslust auch viel besser ausleben!

  2. Alle Wildtiere eliminieren, sofort (Ironie)! In anderen Ländern freuen sich Menschen, wenn sie einen Wolf sehen, hier in Deutschland herrscht natürlich die große Angst, was typisch deutsch ist! Wie wärst denn mal mit einer Aufklärung, ihr ach so lieben Politiker und Nutztierhalter? Der Wolf ist nicht das Problem, sondern Ihr, die Angstschürer!

    1. Allerdings,kann ich nur bejahen.Schlimm diese Panikmache.
      Hier bei mir(Ort nenne ich nicht)wurde auch ein Wolf gesichtet,so war man der Meinung,welche dann doch nicht so ganz stimmte..
      Einfach nur schlimm:Keine Ahnung von Wölfen aber gleich Angst versprühen…zum 🤮

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