Absurd: Mecklenburgische Gemeinde will Wanderwolf totschießen

Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat den Abschuss eines Wolfes beantragt. Einfach nur, weil er gefilmt wurde. Übrigens nicht zum ersten Mal will die Gemeinde einfach drauf los schießen. Dabei scheint die Bürgermeisterin durchaus Eigeninteressen zu haben.

Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat laut NDR den Abschuss eines Wolfes beantragt. Öffentliche Sicherheit und Ordnung seien gefährdet, weil ein Wolf am 15. Januar 2025 von drei Zeugen im Ortsteil Neuhof auf einer öffentlichen Straße und auf zwei Grundstücken gefilmt worden wäre. Der Antrag werde von der Unteren Naturschutzbehörde geprüft, teilte ein Kreissprecher dem NDR mit.

Der NDR befragte dazu den Jäger Klaus Hackländer von der Deutschen Wildtier Stiftung, einer Jägerstiftung. Selbst er, nicht gerade bekannt als großer Wolfsfreund,  räumte ein, dass seiner Meinung nach das Tier in Feldberg ein Jungwolf auf der Suche nach einem eigenen Revier gewesen sein könnte. Auffällig sei das Verhalten eines Wolfes erst, wenn er keine Scheu vor Menschen zeige, so Hackländer zum NDR.

Dass die Jungwölfe jedes Jahr wandern, könnten viel mehr Menschen wissen, würden die Medien nicht jedes Jahr  völlig unausgewogene, teilweise Panik verbreitende Artikel heraus bringen, in denen sie mangelnde Schau beklagen. Medien haben also einen erheblichen Anteil an der alljährigen Mobilmachung gegen wandernde Jungtiere. Hier ein Artikel zum Thema: https://menschen-fuer-woelfe.com/post/bitte-vorsicht-beim-autofahren-jungw%C3%B6lfe-sind-auf-wanderschaft

Die Bürgermeisterin des Ortes, Constance von Buchwaldt (SPD), ehemals Lindheimer, beschwerte sich bereits 2023 in einem Jägerblatt. Zitat: „Es ist Zeit, dass wir aus ordnungsrechtlicher Sicht anfangen, die einheimische Bevölkerung vor der hohen Wolfspopulation zu schützen….“

Erst am 15. November 2024 richtete sie einen Apell an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Wölfe sollten nach schwedischem Vorbild gejagt werden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/07/skandinavien-rottet-seine-woelfe-durch-brutale-lizenzjagden-aus/  2023 amtierte sie als Notjagdvorstand der Jagdgenossenschaft Weitendorf.

Die Bürgermeisterin ist auch Agrarwissenschaftlerin. Sie steht der mit 200 Quadratkilometern größten Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern vor. 4500 Einwohner leben in den 27 Ortsteilen, 350 Menschen – vor allem aus Berlin und Hamburg– haben hier ihren Zweitwohnsitz. Als Bürgermeister des Monats meinte sie zum Blatt „Kommunal“:  „Wir stehen hier vor den Herausforderungen des ländlichen Raums, denen wir uns stellen müssen”, sagte die Bürgermeisterin. Zum Beispiel der Nahverkehr. “ Sie könnte sich also auch den tatsächlichen Problemen auf den Land zuwenden.

Ihr verstorbener Mann Henning von Buchwaldt war in der Forstverwaltung tätig.

 

Wären Wanderwölfe sicherer, wenn sie in entsprechender Kleidung unterwegs wären? Ki generiertes Bild von Grok/X

 

Schon 2021 wurde ein Antrag auf Abschuss abgelehnt

Es klingt nicht nur unglaublich, es ist auch so. Weil ein Kind wohl am 23. Juli 2021 auf einem Radweg zwischen Wittenhaben und Hullerbusch einen Wolf gesehen haben wollte, stellten die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und ein Jäger noch am gleichen Tag einen Antrag auf Abschuss des Tieres. Wohl ohne überhaupt zu überprüfen, ob es sich denn wirklich um einen Wolf gehandelt hat. Monatelange Überwachung des Gebietes mit Wildkameras ergab nämlich, dass sich dort gar keine Wölfe aufhalten. Der Antrag wurde damals übrigens abgelehnt.

Wir gehen davon aus, dass auch der neueste Schildbürgerstreich ins Leere gehen wird.

Die Monitoringdaten 23/24 weisen für Mecklenburg-Vorpommern übrigens gerade mal 19 Rudel, zehn Wolfspaare und zwei Einzelwölfe auf. Seit 2021 findet kaum noch eine Steigerung statt. Das liegt unserer Meinung nach an der massiven illegalen Verfolgung im Bundesland, das von den Behörden kaum geahndet wird.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Backhaus behauptete allerdings im Dezember 24, dass die Zahlen nicht stimmen würden und es mindestens 25 Rudel geben würde. Darüber hinaus betonte er die Notwendigkeit einer Regulierung der Wolfspopulation im Nordosten. Im August 24 warnte Backhaus noch vor illegalen Tötungen.

 

Jetzt beginnt auch die Paarungszeit

Blick aus einer unserer Wildkameras, irgendwo in Deutschland.

 

Quellen:

https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/von-anwohnerin-gefilmt-wolf-laeuft-seelenruhig-durch-dorf-3243012

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/haff-mueritz/Feldberg-Gemeide-beantragt-Abschuss-eines-Wolfes,mvregioneubrandenburg2350.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/19/abschussantrag-fuer-einen-wolf-in-mecklenburg-vorpommern-abgelehnt/

https://wolf-mv.de/woelfe-in-m-v/

https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/buergermeisterin-schimpft-im-jagdmagazin-ueber-wolfs-politik-2125121

https://www.pressreader.com/germany/strelitzer-zeitung-9BMV/20241115/281861534036936?srsltid=AfmBOoqKC1Mfkpv3lcJUC5aGRglBS1TPDA92W7X7NcRQsijy4xK4IWxR

https://gemeinde.feldberger-seenlandschaft.de/medien/dokumente/2023_10_11_einladung_jg_weitendorf_27._oktober_2023.pdf?20231012123644

https://kommunal.de/das-vergaberecht-blockiert-die-flexibilitaet

https://www.nordkurier.de/regional/neustrelitz/feldberger-burgermeisterin-hat-geheiratet-1192760

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Umweltminister-Deutlich-mehr-Woelfe-in-MV-als-statistisch-erfasst,wolf5148.html

https://www.regierung-mv.de/Aktuell/?id=206806&processor=processor.sa.pressemitteilung

https://www.ardmediathek.de/video/nordmagazin/wolfsmonitoring-backhaus-warnt-vor-illegalen-abschuessen/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9mYmJjZWQ2Yi02OTAxLTRkYmYtYTYxNi1lY2JmYWY1ODIwMDM

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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Fünf überfahrene Wanderwölfe in NRW rufen Hater auf den Plan

Neben der illegalen Verfolgung wird der Straßenverkehr für Wölfe immer gefährlicher. Im ersten Halbjahr sind schon fünf Wölfe in NRW überfahren worden. Sie kamen allesamt nicht aus NRW und für die Saison 23/24 ist für NRW kein einziges Territorium bislang bestätigt. Dennoch ufert der Hass immer mehr aus. Wir gehen in unserem Artikel der Sache auf den Grund.

Im Jahr 2022/23 wurden für ganz NRW lediglich zwei Rudel und drei territoriale Einzeltiere nachgewiesen. Für das Wolfsjahr 23/24 gibt es bislang keine einzige offizielle Territoriumsbestätigung auf der Statistikseite der DBB-Wolf. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten im vergangenen Jahr lediglich zwei Wolfswelpen im Territorium Schermbeck nachgewiesen, wobei das Rudel Leuscheid zwischen Rheinland-Pfalz und NRW hin und her wechselt. Die Wölfe im hohen Venn werden in Belgien gelistet.

Beispielfoto überfahrener Wolf. Privat.

Nordrhein-Westfalen ist mit einer Fläche von 34 112 Quadratkilometern das viertgrößte Bundesland in Deutschland. Auf dieser riesigen Fläche sind also höchstens 25 Wölfe beheimatet gewesen. Wie es in diesem Jahr aussieht, ist völlig unklar.

Im Wolfsjahr 22/23 wurden in NRW zwei Rudel (Leuscheid, Schermbeck) und drei Einzeltiere bestätigt. In aktuellen Jahr gibt es noch keine offizielle Bestätigung.

 

Laut einer aktuellen Pressemitteilung des LANUV konnte die Herkunft von fünf in NRW überfahrenen Wölfen aufgeklärt werden. Am 28. Februar 2024 verunfallte ein männlicher Welpe mit der Kennung GW3979m bei Bünde (Kreis Herford). Sein Herkunftsrudel konnte nicht ermittelt werden.

Der weibliche Altwolf GW3980f wurde am 05. März 2024 in Xanten (Kreis Wesel) tot aufgefunden. Sie stammte aus dem Rudel Noord-Veluwe in den Niederlanden.

In Verl (Kreis Gütersloh) wurde der männliche Welpe GW4095m am 23. März 2024 in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt. Seine Herkunft ist das Rudel Göhrde in Niedersachsen.

Auf der Autobahn A61 bei Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) kollidierte der männliche Welpe GW4144m am 05. April 2024 mit einem LKW. Er stammte aus dem Rudel Hohes Venn Süd in Belgien.

Nur einen Tag später, am 06. April 2024, kam eine Wölfin auf der Autobahn A560 bei Hennef (Rhein-Sieg-Kreis) ums Leben. Sie erhielt die Kennung GW4145f. Ihre Herkunft ist das grenzübergreifende Rudel Eckertal zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bedingt durch die schwere Beschädigung des Tierkörpers ist eine genaue Altersbestimmung nicht möglich gewesen. Aufgrund der bekannten Historie des Herkunftsrudels steht aber fest, dass es sich bei diesem Tier nur um einen Welpen (1. Lebensjahr) oder einen Jährling (2. Lebensjahr) gehandelt haben kann.

Es sind allesamt wandernde Wölfe auf der Suche nach einem Revier betroffen gewesen. Die allermeisten von ihnen schaffen es nicht. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. Dennoch wird gerade in NRW massiv Stimmung gemacht und Panik geschürt.

Propaganda gegen Wölfe im großen Stil

Auffallend ist es, dass die schlimmsten Hassatacken und Äußerungen nicht von Schäfern oder Nutztierhaltern verfasst werden, sondern von Reiterinnen. Dabei trauen viele oft gerade Frauen nicht zu, dass sie dermaßen drastisch reagieren könnten. Fakt ist allerdings, dass die Reiterszene tatsächlich wenig bis gar nicht von Wolfsrissen betroffen ist. Viel mehr Pferde kommen durch Übergriffe von Pferderippern oder Fehlschüssen durch Jäger zu Tode oder zu Schaden, als durch Übergriffe von Wölfen. Erst im Mai 2024 gibt es einen aktuellen Pferderipperfall im Münsterland. Wir berichten hier über weitere Fälle: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Im Bereich Pferd und Pferdezucht wird sei Jahren professionell Propaganda gegen Wölfe betrieben. Ganz vorne mit dabei ist die WELT, deren Herausgeber Stefan Aust selbst Pferdeaffin ist. 2019 erschien ein Artikel in der CAVALLO über seine Leidenschaft als Pferdezüchter. „Der Wolf ist das Sinnbild einer naiven Natur-Glorifizierung“, lautet ein Artikel vom 22.11.2021. Im vergangenen Jahr führte Aust im eigenen Sender die Landesvorsitzende der Tierschutzpartei Brandenburg vor. Ein härterer Gegner mit stärkeren Gegenargumenten war nicht gewünscht? Unklar. Fakt ist aber, dass gerade Interessensgruppen, die über Macht und Geld verfügen, viele Antiwolfsartikel in den großen Medien lancieren können.  Es ist kein einziger Artikel bei der WELT zu finden, der neutral oder gar pro Wolf berichtet. Schon 2016 hieß es „Die Rückkehr der Wölfe ins Land der Ahnungslosen.“ 2023 wird im Sender der WELT sogar mit Kriegsrhetorik getitelt:  „Kriege alle paar Tage Videos, worin Wölfe über Schafe, Rinder, Pferde hergefallen sind“. Am 30. Juni kam ein WELT-Video mit dem Titel „NORDERNEY: Wolf-Alarm! Wildes Raubtier versetzt Insel in Panik – Wie sicher sind die Bewohner noch?“ heraus.

Solche Überspitzungen und maßlosen Übertreibungen sind Propaganda zuzuordnen und auch sehr schnell identifizierbar. Doch leider scheinen gerade Reiterinnen besonders anfällig für diese Art der Panikmache zu sein. Auch prominente Pferdetrainer machen mit:

Als Beispiel nehmen wir hier ein Videointerview auf Youtube mit dem prominenten Pferdetrainer Bernd Hackl, der hier nicht nur jede Menge Fake-News und Panikmache betreibt, sondern auch erzählt, dass er Kriminelle decken würde.

Ab Minute sechs erzählt der bekannte Pferdetrainer Bernd Hackl in einem Youtube-Video von einer Begegnung mit einem Bauern in Niedersachsen. Dieser hätte Hackl ganz offen erklärt, dass er vergiftete Köder für Wölfe ausgelegt hätte und dass Hackl auf seine Hunde aufpassen sollte. „Wir haben nämlich Giftköder gelegt für den Wolf!“ Zeigte Hackl diesen Bauern an? Unwahrscheinlich.

Ab Minute 8.45 O-Ton Hackl: „Jetzt fangen wir sie ja auch an zu erschießen (die Wölfe) und dann, wenn wir es nicht tun, dann reguliert sie jemand anders!“

Ab Minute 10.46 O-Ton Hackl: „Was haben sie (die Pferdehalter) gemacht? Sie haben diesen Vorfall nicht gemeldet und sie haben diesen Wolf verschwinden lassen…Die haben sich gesagt für so einen Riss kriegen wir 300, 400 Euro, sei´s drauf gesch…lass uns dieses Ding aufspüren, finden, erledigen, Thema erledigt…Ich kann das vollkommen verstehen.

O-Ton Hackl ab Minute 10.50: „Wenn das mein Hof ist, meine Kinder spielen, dann ist der fällig. Thema erledigt.“ Die Moderatorin: „Ja gebe ich Dir Recht!“

Dabei weiß Hackl genau. dass es sich um Straftaten handelt, denn er sagt, dass er genau deswegen keine Namen nennt. O-Ton, ab Minute 16.20. „Wir spüren den Nachwuchs auf und bringen den um!“

Schuld seien die, die Sturm laufen gegen die „Regulierung“. …“Denn wenn mir nicht geholfen wird, dann helfe ich mir halt selbst.“

Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=PA4C1xBvgec

Wirtschaftsfaktor mit Einfluss

Mehr als 10.000 Firmen, Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen sind laut der Landwirtschaftskammer NRW direkt oder indirekt der Pferdewirtschaft zuzuordnen (FN, Stand 2018). In NRW wurden 2019 allein rund 2160 Pferdebetriebe mit mehr als 20 Pferden registriert (Tierseuchenkasse, Stand: 1.1.2019). Der Umsatz der deutschen Pferdewirtschaft liegt bei geschätzten 6,7 Milliarden Euro. Darunter fallen 39 Prozent der Ausgaben auf den Bereich Pferdehaltung (FN, Stand 2018).

Werden bei den höchstens 20 Wölfen in NRW noch 20 Wanderwölfe hinzu gezählt, ist es sachlich argumentaiv nicht haltbar, dass Wölfe die Pferdehaltung in NRW gefährden würden.

 

Beispielfoto Jungwölfin. © Brigitte Sommer

Hassreaktionen

Leider scheint die Saat des Hasses gerade in NRW aufzugehen. In den sozialen Netzwerken gibt es jede Menge Trolle, die für die Weiterverbreitung von Hetze bezahlt werden, aber es gibt auch Menschen, die alles glauben und sich rund um die Uhr nur noch mit ihrem irrationalen Hass auf Wölfe beschäftigen. Hier Reaktionen auf die Pressemitteilung über die Herkunft der überfahrenen Wölfe in NRW bei einem einschlägigen Antiwolfspropagandisten.

 

Macht Hass dumm? Die Reiterin merkt wohl selbst, dass mit ihren Berechnungen etwas nicht stimmt.

 

Rissprovokationen und Falschmeldungen

Nur 25 bestätigte Risse wurden im ersten Halbjahr in ganz NRW dokumentiert,  dazu noch 11 Falschmeldungen sowie 28 Fälle sind in Bearbeitung. Ein Schwerpunkt des Hasses liegt im Territorium Schermbeck mit der dort beheimateten Wölfin Gloria von Wesel. Ihr wurde der Riss von sechs Schafen nachgewiesen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. weisen dagegen seit Jahren sehr viel mehr Rissprovokationen nach. Hier im Territorium Schermbeck gab es auch tatsächlich Pferderisse, doch die Tiere waren alt und krank und sie standen zudem weit abseits ohne Schutz. Warnungen von uns wurden ignoriert. Hier ein Beispiel: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

 

Gloria (GW954f) werden laut Liste des LANUV sechs Schafsrisse zugeordnet.

 

Kommentar unter der Mitteilung über die Risse bei einem einschlägigen Wolfshasser.

 

Wir berichten direkt vor Ort, damit sich unsere Leserinnen und Leser selbst eine Meinung bilden können, denn in Zeitungsberichten fehlen Fotos von den Zaunsituationen vor Ort und es wird auch oft nicht geschrieben, ob denn überhaupt geschützt war. In der Nähe dieser Weide gab es Risse von Schafen dieser Rasse.

Zaundokumentation vom 28. Mai in NRW – Territorium Schermbeck
Braunfellschafe noch immer ohne Schutz, da der Zaun zur Waldseite noch immer keine Spannung aufweist.
Auch ein Untergrabschutz ist nicht vorhanden.

 

 

In NRW werden Wölfe massiv illegal verfolgt. Seit die Jäger dort das Wolfsmonitoring übernommen haben, wird von Seiten von Naturschutzverbänden kritisiert, dass es keine verlässlichen Monitoringdaten geben würde.

2023 fand der Landesjägertag in Neus statt. Präsidentin des Landesjagdverbands NRW, Nicole Heitzig, betonte, wie wichtig ein angemessenes Wolfsmanagement für NRW und Deutschland sei. „Kein vernünftiger Mensch möchte den Wolf ausrotten“, wurde Heitzig in der PIRSCH zitiert. „Die drängenden offenen Fragen müssen aber endlich geklärt werden.“ Dafür erntete die LJV-Präsidenten im ganzen Saal Beifall.

Bei den besorgniserregenden Bestandsdaten zu Wölfen in NRW klingt dies geradezu lächerlich. Müssten nicht die Jäger, wenn sie ernsthaft an einer  Diskussion über „Bestandsregulierung“ interessiert wären, verlässliche Monitoringdaten liefern? Fakt ist es wohl, dass der Bestand an Wölfen in NRW überhaupt nicht gesichert ist.

Erst im Januar 2024 wurde ein erneuter Schießbefehl auf Wölfin Gloria von einem Gericht gekippt. Zum Ärger des grünen NRW-Umweltministers Krischer, der glaubte, gerade im Dezember als Vorsitzender der Umweltministerkonferenz die Voraussetzungen für einen erleichterten Abschuss von Wölfen geschaffen zu haben. Wir kündigten Ende April bereits den nächsten Vorstoß an: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/25/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-neue-schiessgenehmigung-auf-gloria-in-vorbereitung/

Mit den neuesten tendenziösen Zeitungsartikeln und dem Schüren von weiterem Hass sollen nun wahrscheinlich Sympathien für die nächste Abschussverfügung geschaffen werden. Allerdings dürften immer mehr Menschen merken, wie grotesk überzogen hier die Beteiligten reagieren.

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-07-09

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

http://www.dbb-wolf.de

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://www.youtube.com/watch?v=d65lNtBUihA

https://www.welt.de/mediathek/talk/duell-des-tages/video247840732/Stefan-Aust-Kriege-alle-paar-Tage-Videos-worin-Woelfe-ueber-Schafe-Rinder-Pferde-hergefallen-sind.html

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&si=A5z2mO3DGELo3SK_&v=ZfHK8RfM_Nc&feature=youtu.be&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3ayQV7aCUcVh-9Bs1_HJjkFmUPZzFGYNltbD1BzbfxSfdGyGS0T55jwog_aem_AenTeeVy0GNE2C73xoU6jQ

https://www.cavallo.de/medizin/auf-einem-anderen-blatt/

https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/Pferdehaltung/index.htm

https://www.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/pferderipper-im-muensterland-stute-nuspli-auf-der-weide-erstochen-6659a5c9c370a679ea9df3f5

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Unser Verein hatte sich vor fünf Jahren gegründet, um Lobbybändeleien von Naturschutzorganisationen etwas entgegen zu setzen. Es braucht nicht mehr, als öffentlich möglichst mit Riesenreichweite und emotionalen Fotos medienwirksam zu verkünden, dass Tiere geschützt werden wollen und schon springen viele wirklich herzensgute Menschen darauf an und unterstützen selbst Jägerstiftungen oder Orgas, in denen Jäger inzwischen im Vorstand sitzen. Große Orgas, die breitflächig staatliche Unterstützung erhalten oder aber Stiftungen, die von Konzernen unterstützt werden, haben natürlich den Nachteil, dass die Forderungen von Lobbyisten aufgeschlossen gegenüber stehen. Tierfreunde erreichen tatsächlich dann das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen. Viele Orgas scheinen praktisch von gegenseitigen Interessengruppen übernommen.
Unterstützen Sie bitte kleine Vereine und regionale Vereine.
Auch unser Verein zählt zu den kleinen unabhängigen Vereinen. Wir nehmen keine Regierungsgelder oder Lobbyspenden an. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns, damit wir weiter ein Bollwerk gegen Lobbyismus darstellen können.

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Niedersachsen: Kein Schnellschuss auf Suderburger Wölfe

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer musste bereits harsche Kritik dafür einstecken, dass er das Schnellabschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Niedersachsen einführt.  Ob die Suderburger Bürgermeisterin Dagmar Hillmer (CDU) deshalb gleich einen entsprechenden Antrag bei Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) einreichte, um damit mehr Wirkung zu erzielen, wissen wir nicht. Fakt ist allerdings, dass kein Schnellabschuss genehmigt wird. Und Halter werden sogar verpflichtet, ihre Tiere vor Beutegreifern zu schützen.

Grund der Ablehnung: Die vom Riss betroffenen Schafe seien nicht ausreichend geschützt gewesen, hieß es in einer Antwort der Pressestelle des Ministeriums an das Agrarblatt Land und Forst. Unseres Wissens nach müssten Anträge auf Abschüsse eigentlich auch von den Haltern selbst, in dem Fall von Schäfer J. gestellt werden.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Die Antwort aus der Pressestelle des Ministeriums an die Zeitung Land und Forst:  Zitat: „Im vorliegenden Fall handelt es sich um zwei Nutztierschäden vom 23.12.2023 beim selben Schafhalter. Insgesamt wurden dabei 35 Schafe getötet. Beim ersten Übergriff mit 33 getöteten Schafen war der vorher intakte Elektrozaun beim Ausbruch der Schafherde umgeworfen worden und lag bei der Rissaufnahme teilweise am Boden. Daher war der Grundschutz gemäß Richtlinie Wolf als ,beeinträchtigt´ zu bewerten“, heißt es.

Und weiter: „Beim zweiten Übergriff mit zwei toten Schafen wurde die Herde von einer Person bewacht, was als Grundschutz gemäß Richtlinie Wolf gewertet wird. Nach Berichten der anwesenden Person hat ein Wolf den Zaun übersprungen.“ Der Tierhalter erhalte für beide Übergriffe Entschädigungszahlungen in Form von Billigkeitsleistungen, da der Wolf als Verursacher festgestellt werden konnte – und einmal Grundschutz bzw. einmal beeinträchtigter Grundschutz vorhanden war. Aber der letztgenannte Punkt „beeinträchtigter Grundschutz“ werde jetzt zum Problem, heißt es in der Land und Forst. Denn: „Der wolfsabweisende Herdenschutz ist – sowohl im Rahmen einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung nach § 45 Abs. Abs. 7 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) als auch bei der Umsetzung des neuen Schnellabschussverfahrens – Voraussetzung für die Entnahme von problematischen Individuen, die wiederholt geschützte Weidetiere reißen. Nach geltender Rechtsprechung dürfen daher für eine Entnahme nur Fälle zur Grundlage genommen werden, in denen ein unbeeinträchtigter Herdenschutz von Wölfen überwunden wurde.“ Ungeschützte Tiere oder Fälle, in denen dieser so wichtige Grundschutz beeinträchtigt war, könnten demnach nach Auffassung der EU nicht für eine Ausnahme nach der FFH-Richtlinie herangezogen werden, heißt es aus dem Ministerium weiter. Das sei auch bei den bisherigen Entnahmen durch die Landkreise so gewesen. Es müsse nach der Rechtsprechung im engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang zum Riss mehrfach eine Überwindung von Schutzvorrichtungen stattgefunden haben.“

Panikmache

Um Wölfe im Landkreis Uelzen wurde auch in den Medien vermehrt Panikmache verbreitet. Unter anderem auch mit Fotos, die den Medien über Wolfshasserseiten zugespielt werden.

 

 

Statt darüber aufzuklären, dass mit der Paarungszeit der Wölfe auch Jungtiere abwandern, wird Panik geschürt. Im gleichen Artikel ist das Jungtier auch in einem Video zu sehen. https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/foto-und-video-wolf-laeuft-durch-uelzen-tier-auch-nur-meter-entfernt-vom-kindergarten-gesichtet-92793675.html

Immer wieder wird mit den Stichworten „Kindergarten“ und „Schule“ versucht, Panik zu betreiben, dabei liegen die echten Gefahren für Kinder ganz woanders. Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

Jetzt wandern viele zwei Jahre alte Jungtiere ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Weil sie weder Kompass noch Straßenkarten haben und sie unerfahren sind, sind sie nicht wirklich gut darin, ihre Wanderungen unentdeckt zu machen. Sie können sich auch in Städte oder Dörfer verlaufen. Von ihnen geht keine Gefahr aus.
Jedes Jahr aufs Neue werden also ziemlich viele Sichtungen auf Video aufgenommen und diese Videos enden oft in  sozialen Netzwerken wie FB oder in Whats-App. Oft sind es die selben Videos mit immer anderen Ortsangaben. Ziel ist es, Panik zu schüren und Angst zu machen. Oft wird darin behauptet, die Wölfe seien nicht mehr scheu, dabei sind es nur die wandernden Jungwölfe, die erst lernen müssen, sich nicht sehen zu lassen. Oft wandern sie tausende Kilometer, bis sie ein für sie geeignetes Revier finden. Siehe dazu auch unsere Presseinformation: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR02LIB1FOgNYKPZeRDi8zb5CI8HhLKV6FqVf-Q9ua2Hg9x9ct8YMM0QC-M

Hintergrund:

Der Streit um Wolfsabschüsse im Landkreis Uelzen in der Lüneburger Heide tobt bereits seit dem vergangenen Jahr. Die Gemeinde Suderburg hatte bereits eine Wolfsresolution verfasst und gefordert, dass Wölfe abgeschossen werden sollten.

Suderburgs Bürgermeisterin Dagmar Hillmer und Verwaltungschef Wolf-Dietrich Marwede hätten dann einen Eilantrag an Ministerpräsident Stephan Weil geschickt, heißt es in einem Artikel vom zehnten Februar in der AZ.  An manchen Tagen seien Leute der Bürgerinitiative Weidetier-Mensch-Wolf Nordost-Heide rund um die Uhr im Einsatz, um die Schafe von Schäfer K.-H.- J. zu schützen. Darunter auch ein Berufsjäger. Etwa 400 Schafe würden derzeit auf einem Acker bei Holxen weiden. Auch seine Tochter Verena, die die Schafzucht übernehmen will, machte bereits in mehreren Zeitungsberichten mobil gegen Wölfe in und bei Uelzen.

Der Berufsschäfer K.-H. J. hatte übrigens bereits seit 2020 immer wieder Probleme mit Wolfsrissen. Warum ausgerechnet er seit vier Jahren immer wieder betroffen ist, und andere Kollegen in der Gegend nicht, ist schon seltsam. Auf Fotos, die auf Wolfshasserseiten gepostet worden waren, waren auch Zäune zu sehen, auf denen Schneeanhäufungen zu sehen waren. Schafe müssen im Winter einen Unterstand haben. Ein solcher war aber auf den Fotos nicht erkennbar: https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/tierschutz/tierhaltung/winterweidehaltung-von-rindern-und-schafen-73877.html

Das Rudel Uelzen gibt es erst seit kurzem. Schäfer J. hat aber schon seit vier Jahren Probleme mit Rissen. Quelle:http://www.dbb-wolf.de

Laut Niedersächsischer Tierschutzleitlinie müssen Hobby- und Berufstierhalter ihre Tiere schützen

20230920_Tierschutzleitlinie_fuer_die_Schafhaltung_2023

Seite 11:

Maßnahmen, um das Ertrinken in Gräben und Grüppen sowie auf Außendeichsflächen zu verhindern

Zitat: „Grüppen zur Entwässerung von Weideflächen sind in Niedersachsen vorwiegend in der Küstenregion einschließlich der Marschen anzutreffen. Oft bilden sie den einzigen Struktureinfluss auf weiten und sonst ebenen Weideflächen. Erfahrungsgemäß werden sie gerade deshalb zu einer Gefahr für Schafe; denn diese nutzen das Gefälle der Uferränder als Sicht- und Windschutz, vorzugsweise beim Ablammen. Auf der schrägen Fläche geborene Lämmer sind durch fehlende Stabilität der Beine und durch das intensive Trockenlecken in den ersten Lebensminuten besonders gefährdet.“

Nun gibt es auch keine Ausreden mehr dafür, Schafe an Deichen nicht ausreichend zu schützen. Alleine braucht es Zäune, um die Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren. Festsitzende Schafe und übrigens auch Kühe, werden zudem leicht Opfer von Wölfen.

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Aber auch das Trinken der Schafe aus Grüppen und Gräben birgt Gefahren. Starkes Gefälle der Ufer erfordert ein tiefes Absenken des Oberkörpers. Oft sinken die Vorderfüße dabei in die durchweichten Grüppen oder Grabenränder ein. Die Tiere verlieren das Gleichgewicht und kippen kopfüber in die schmale, grundlose Grüppe oder den Graben. Die Wolle saugt sich voll Wasser, die Schafe liegen fest und verenden, wenn sie nicht rechtzeitig gefunden und geborgen werden. Todesursache bei ausgewachsenen Schafen ist neben Ertrinken häufig Unterkühlung und totale Erschöpfung.

Dazu gibt es auch eine Publikation de BfN: https://www.bfn.de/publikationen/bfn-schriften/bfn-schriften-680-herdenschutz-am-deich-der-praxis-betriebe-im-portrait?fbclid=IwAR1nil5gIe2VqHXiQkQeA7UbBCECo8z-ErRGraxnHh2FX-3ScgMC6vNp_lU

Seite 38 und Folgende:

9.4 Schutz vor Beutegreifern, insbesondere Wolf

Zitat: Mit der Wiederbesiedelung Deutschlands durch große Beutegreifer wie den Wolf, aber auch Bär, Luchs und Goldschakal werden die Weidetierhalter vor neue Herausforderungen gestellt. Bislang mussten sie ihre Weidetiere art- und fachgerecht einzäunen, um ein Ausbrechen zu verhindern. Jetzt müssen sie ihre Tiere zusätzlich vor Angriffen von großen Beutegreifern schützen. Insbesondere die Wolfspopulation ist in Deutschland und Niedersachsen stark angewachsen. Wölfe sind inzwischen in ganz Niedersachsen präsent und verursachen Nutztierschäden bei allen Weidetierarten; Schafe sind jedoch am stärksten betroffen.

Nach § 3 Abs. 2 Nr. 3 Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssen Haltungseinrichtungen für Nutztiere so ausgestattet sein, dass die Tiere, soweit möglich, vor Beutegreifern geschützt werden.

Allgemeine Hinweise zur Umzäunung i.S. der Wolfsabwehr:
• Entscheidend ist, dass der Zaun den Weidebereich lückenlos umschließt. Gräben, Bäche, Flüsse oder Seen stellen keine Barrieren für Wölfe dar.
• Böschungen, Holzstapel u. ä. können dem Wolf als Sprunghilfe dienen. Daher sollte der Zaun in ausreichendem Abstand dazu oder entsprechend höher errichtet werden.
• Es dürfen keine Lücken zum Boden vorhanden sein, und der Zaun darf nicht durchhängen, sodass die Mindesthöhe überall erreicht wird. Um Spannungsabfälle entlang des Zaunes zu verhindern,   sollte der Bewuchs niedrig gehalten werden.
• Auch Weidetore sind durch Elektrifizierung oder andere Maßnahmen entsprechend zu sichern
• Schafe und Zäune sind täglich zu kontrollieren.“

Dies dürfte es für Niedersachsen möglich machen, Tierhalter die partout nicht schützen wollen, auch mit Strafanzeigen zu belangen.

Herdenschutzhunde als Ergänzung zu Zäunen

Vielleicht sollte Schäfer J. einmal um Rat und Hilfe bei Berufsschäferkollegen aus Nordostsachsen bitten, wie zum Beispiel Schäfer Frank Neumann oder dessen Nachfolger, die Erfahrung mit dem Schutz von Schafen von fast dreißig Jahren haben.  Frank Neumanns Schafherden grasten bei Schleife an der polnischen Grenze. Schon 1998 gab es die ersten Angriffe auf seine Herde. Dabei wurden neun Schafe getötet. Vier Jahre später wurden 27 Mutterschafe gerissen. Frank Neumann hätte das Pech, der erste Schäfer zu sein, der vom Wolf betroffen war, sagte er einmal. Im Nachhinein sei es aber ein Glücksfall für ihn gewesen. Denn er hätte damals Hilfe von zwei Wolfsschutzvereinen, dem Freundeskreis frei lebender Wölfe und der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe erhalten. Das Motto sei nicht gewesen: „Wie vertreibe oder töte ich den Wolf?“, sondern „Wie schütze ich die Schafe vor dem Wolf?“ Funktionierende Elektrozäune machten den Anfang. Und dann sei Anton gekommen, ein weißer Pyrenäenberghund, den der Schäfer damals in der Schweiz gekauft hatte.  Als Bestandteil der Herde lebte er Tag und Nacht bei ihr und stellte sich an der Weide vorbei patroullierenden Wölfen entgegen und vertrieb sie schon durch sein Gebell.

Nach einem Rückschlag 2007, bei dem Schäfer Neumann nochmals drei Schafe verlor, vergrößerte er die Zahl der Hunde pro Herde und er hatte keine Verluste mehr. Und das, obwohl seine Schafe Flächen in vier Wolfsrevieren beweideten. Schäfer Neumann war es auch, der anmerkte, dass „seine Wolfsrudel“, sogar manchmal vier an der Zahl, sogar seine Schafe mit bewachen würden.  Sie vertrieben andere Wölfe alleine durch ihre Anwesenheit in dem Gebiet, denn ortsansässige Wölfe dulden keine fremden Wölfe in ihrem Revier.

 

 

Quellen:

https://www.landundforst.de/niedersachsen/region-stade-lueneburger-heide/kein-abschuss-woelfe-suderburg-schutz-war-beeintraechtigt-570849?fbclid=IwAR17oGomWUTIW7aGI6cKsZekHnP_FxXoBTHU_tPRnaL4Sa6kXvGL78h-DNo

https://www.az-online.de/uelzen/suderburg/gemeinde-suderburg-fordert-land-zum-sofortigen-abschuss-von-woelfen-auf-92824587.html#:~:text=Gemeinde%20Suderburg%20fordert%20Land%20zum%20sofortigen%20Abschuss%20von%20W%C3%B6lfen%20auf,-10.02.2024%2C%2009&text=Suderburgs%20B%C3%BCrgermeisterin%20Dagmar%20Hillmer%20und,vom%20Dezember%202023%20in%20Holxen.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/foto-und-video-wolf-laeuft-durch-uelzen-tier-auch-nur-meter-entfernt-vom-kindergarten-gesichtet-92793675.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/13/niedersachsen-umweltminister-meyer-gruene-setzt-schnellfeuer-auf-woelfe-um/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.

Presseinformation: Jungwölfe sind auf Wanderschaft nach eigenem Revier

PRESSEINFORMATON++++++++++Die Jungwolfwandersaison hat begonnen/Wolfsschutz-Deutschland appelliert an Autofahrer, umsichtig zu fahren

„Jeder kann gerade jetzt mit einer vorsichtigen Fahrweise und mit klugem, medienreflektiertem Handeln dazu beitragen, dass ein Jungwolf auch das Erwachsenenalter erreichen kann“, so die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland, Brigitte Sommer. Hintergrund ist der Auszug der Jungwölfe aus ihrem Elternhaus. Derzeit sind viele Jungwölfe in ganz Deutschland wieder unterwegs, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Da sie sich der Gefahren ihrer Umwelt noch nicht bewusst sind, werden sie oft beim Überqueren von Straßen von Autos überfahren. Seit Anfang des Jahres (Quelle: DBB-Wolf) seien bereits mindestens sieben Wölfe überfahren worden.

Ausriss aus dem Comic über das Wolfsjahr von „Menschen für Wölfe“. Der Comic kann bei Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de bestellt werden.

Kaum jemand sei darauf eingestellt, gerade jetzt im Hoch- und Spätwinter, wenn die Tage wieder länger werden, noch einmal mit Wildwechsel zu rechnen. Dabei beginne nach Aussage von Sommer gerade jetzt eine ganz besondere Zeit im Wolfsjahr. Die Paarungszeit stehe kurz bevor und die Jungwölfe würden ihr Rudel verlassen, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Sommer: „Dabei geraten sie leicht in große Gefahr, überfahren, oder Opfer von illegaler Tötung zu werden“.

Der Wolf sei in Deutschland streng geschützt und dürfe nicht abgeschossen werden. Inzwischen, so Sommer, würden in Deutschland um die tausend Wölfe leben. Platz wäre leicht für das Vierfache. Da Jungtiere leicht 70 Kilometer pro Tag zurücklegen, könne jetzt praktisch überall ein Wolf auftauchen. Besondere Vorsicht beim Fahren sei jetzt überall geboten.

Jungtiere durchqueren auch mal Ortschaften

Sommer: „Wolfsteenager sind im Verhalten vergleichbar mit menschlichen Teenagern. Sie sind unerfahren, gehen Risiken ein. Sie sind neugierig und neigen zur Selbstüberschätzung. Sie sind genauso groß wie ihre Eltern, aber im Gegensatz zu einem erfahrenen Altwolf lassen sie sich auf ihren Wanderungen blicken“. So sei es völlig normal, dass ein solches Jungtier auch mal durch Ortschaften streife, oder Feldwege und Radwege benutze. Schließlich komme ein Wolf dort schneller voran, als im Gelände. Sein Ziel sei es, ein für ihn geeignetes Revier zu finden.

Oft würden Filme, die Landwirte von Traktoren aus machen, in soziale Netzwerke gestellt. Sie sollen beweisen, dass Wölfe die Scheu verloren hätten. Doch dies stimme ganz und gar nicht, so Sommer. Die Jungtiere würden Traktoren und Fahrzeuge kennen, allerdings würden sie nicht sofort bemerken, dass sich ein Mensch darin befinde. Wie die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland erklärt, sollte niemand solche Filme in sozialen Netzwerken teilen. Sie würden garantiert auf Seiten von Wolfshassern erscheinen, um Panik zu schüren, für die es aber überhaupt keinen Grund gebe.

Eingestellte Videos können lebensgefährlich für Jungtiere werden

Sommer: „Wer einem Jungwolf  begegnet, der sollte sich bewusst machen, dass ihm in diesem Moment ein ganz wunderbares Naturerlebnis geschenkt worden ist“. Es sei auch durchaus möglich, dass das Jungtier nicht gleich flüchte, sondern neugierig schaue. Wem diese Situation unangenehm sei, könne sich großmachen, laut sprechen und gegebenenfalls mit einem Stock nach dem Tier werfen.  Sommer appelliert an jeden, der einem Wolf begegnet, keine Filme oder Fotos von einer solchen Begegnung ins Netz stellen, schon gar nicht mit Ortsangaben. Wolfsgegner würden solche Videos in WhattsApp-Gruppen teilen und Menschen würden sich sogar aufmachen, solche Tiere zu verfolgen, obwohl dies strafbar ist. Massenmedien würden solche File zusammen mit tendenziösen, panikmachenden Texten veröffentlichen.

Der Mensch, so die Naturschützerin, stehe ganz und gar nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Die würden sich zu weit über 90 Prozent von Wild ernähren. Natürlich würden sie auch Schafe nicht verschmähen, wenn sie ihnen ungeschützt auf dem Silbertablett serviert werden. Es gebe aber zahlreiche Möglichkeiten Weidetiere zu schützen, zudem würden Entschädigungszahlungen bereit gestellt.

Fixe Fakten – Kurzmeldungen aus Deutschland, Österreich, Schweden, Italien und der Schweiz

Das Neueste zum Thema Wolf wieder kurz zusammengefasst.

Foto © Brigitte Sommer

Wir beginnen mit guten Nachrichten:

In Italien wird ein Wolf nach einem Unfall wieder aufgepäppelt. Das Tier hatte ähnliche Verletzungen wie Wolf Bubla in Tschechien. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/20/happy-end-fuer-wolf-bubla-in-tschechien-tod-fuer-wolf-meckie-in-deutschland/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. spendete auch dieser Organisation in Italien eine Summe, denn die Kosten für die ärztliche Behandlung sind hoch.

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Das Jahr 2023 ist noch jung und wir haben noch Exemplare unseres exklusiv erstellten Kalenders:

 

Wir freuen uns über Unterstützung. So können sie noch bestellt werden. Sie werden sofort versendet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/08/unser-exklusiver-wolfskalender-2023-kann-bestellt-werden/

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In Österreich haben Menschen aus der Region Hochschwab  zum Jahreswechsel ein Mahnfeuer der anderen Art errichtet. PRO WOLF stand da mit fast 200 Fackeln auf einen Berggipfel in den dünnen Schneebelag geschrieben.  https://vgt.at/presse/news/2023/news20230102ff.php?fbclid=IwAR3q_nIF9ClzGcl5NeeDqMIlzEB42b-6spc3FtdoebbW64lMmM_4ThhTCTQ

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In der Schweiz hat das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden eine Fotoaufnahme einer Wildkamera veröffentlicht, die die 13 jahre alte ehemalige Leitwölfin des Calanda-Rudels zeigt. Die Gruppe Wolf Schweiz schrieb dazu folgendes: „Sie hat vor zehn Jahren das erste Wolfsrudel der Schweiz seit 150 gegründet und bis 2018 mindestens 46 Welpen geboren. Mehrere ihrer Töchter sind mittlerweile selber Leitwölfinnen ihrer Rudel in anderen Regionen der Schweiz. F07 hat die Ausbreitung des Wolfes in der Schweiz somit massgeblich geprägt. Seit 2019 hat die Wölfin wohl nicht mehr reproduziert, lebt aber weiterhin in ihrem angestammten Gebiet und vergesellschaftet sich – wie auf diesem aktuellen Bild zu sehen – auch mit anderen Wölfen.“

13 Jahre alte ehemalige Leitwölfin des Calanda-Rudels. © Amt für Jagd und Fischerei Graubünden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass diese ungewöhnlich alte Wölfin von ihren Nachkommen mitversorgt wird.

Auch erfreulich ist es, dass die kleinen Vereine in der Schweiz endlich gegen das Jagdgesetz aufbegehren. https://www.suedostschweiz.ch/politik/widerstand-gegen-teilrevision-buendner-verein-ergreift-referendum-gegen-das-eidgenoessische?fbclid=IwAR2AtfaIZdWCX2PCz0x5BUtD-ZZ9b9vITypSOQoBhjGdlpqLIUq1caEYJjc

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Deutschland – NRW:

Wandernde Wölfe unterwegs in NRW: Wolfsnachweise bei Münster, im Oberbergischen Kreis sowie in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt Wolfsnachweise bei Münster, im Oberbergischen Kreis, sowie in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke.
Am 30. November 2022 wurde gegen 22 Uhr ein einzelner Wolf bei Münster gefilmt, der über eine Ackerfläche lief und vor einem Auto eine Nebenstraße kreuzte. Die Beobachtung erfolgte im Umfeld des Autobahnkreuzes Münster-Süd. Autobahnen stellen für Wildtiere schwer überwindbare Barrieren dar. Wölfe treffen auf ihren Fernwanderungen auf solche Barrieren und müssen sich dann auf der Suche nach einer Querungsmöglichkeit orientieren. Am 02. Dezember 2022 um 9:23 Uhr erfasste eine Wildkamera einen Wolf in einem Waldgebiet bei Radevormwald (Oberbergischer Kreis). Am 09. Dezember 2022 fotografierte ein Autofahrer einen einzelnen Wolf in einem Waldgebiet bei Emsdetten (Kreis Steinfurt). Am 10. Dezember 2022 filmte eine Spaziergängerin gegen 9:30 Uhr einen Wolf, der über Ackerflächen in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) lief.

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-04?fbclid=IwAR3KOd59oQZL8XTlGMvxEqvqehe66S_8aEwwbwKF7uPvz3I-ATvshj0jqJc

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Deutschland – Hessen:

Hessen wird wieder Wolfsland. Dies freut uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ganz besonders.

Drei Rudel in Hessen

Mitte Dezember waren in Hessen drei Rudel bekannt: in Rüdesheim (Rheingau), im Stölzinger Gebirge in Nordhessen sowie in der Rhön im bayerisch-hessischen Grenzgebiet am Truppenübungsplatz Wildflecken (Bayern), der nicht weit von Gersfeld (Fulda) entfernt liegt. In Nordhessen waren im Sommer junge Wolfswelpen in eine Kamerafalle getappt. Darüber hinaus ist laut der Expertin Annika Ploenes im Bereich Butzbach (Wetterau) ein Einzelwolf sesshaft, der aus dem Rudel Leuscheid im nördlichen Rheinland-Pfalz stammt. „Im Vergleich zu östlichen Bundesländern leben in Hessen noch wenige sesshafte Wölfe“, sagte Ploenes. Bedroht würden die Tiere durch Krankheiten oder Verkehrsunfälle. – https://www.hessenschau.de/panorama/nachwuchs-bei-woelfen-in-hessen-in-2023-erwartet-v2,kurz-woelfe-114.html

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen allerdings auch in Hessen die Gefahr von illegaler Beseitigung. So ist wohl die Vogelsberger Wölfin Ulli von Ullrichtstein ebenso wie der Einzelwolf im hessischen Odenwald nicht mehr nachweisbar. So wurde z. B. ein wanderndes Jungtier Anfang des vergangenen Jahres verfolgt und bedroht. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

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Deutschland – Sachsen-Anhalt:

Erneut wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirkt, doch solange der Abschuss von Wölfen als Problemlösung angeboten wird, wird sich an der Praxis der Bauern, ihre Tiere bewusst nicht zu schützen, um eben Wolfsabschüsse zu erlangen, auch nichts ändern.

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Schweden killt weiter seine Wölfe. Gegen Schweden gab es bereits mehrere Verfahren wegen dieser Wolfslizenzjagden. Aber man macht einfach weiter.Nun haben die Schweden auch noch sechs Monate Ratspräsidentschaft in der EU.

https://www.mz.de/panorama/schweden-grosse-wolfsjagd-soll-ausbreitung-der-tiere-bremsen-3516208?utm_term=Autofeed&utm_campaign=echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR0IaP-o0V9gAklyjvK-159XDUgsm-qYZZ37oRjftT7eFmoh6k_RAnJAO1M#Echobox=1672717556

Aber es gibt auch hier Widerstand: https://www.facebook.com/HuntSaboteursSweden/

Einheimische machen die Hobbyjäger und andere Jagdbegeisterte für das Blutbad verantwortlich. Man wolle nur selber weiter ungebremst Elche abschießen und hätte Angst davor, dass die Wölfe das alljärliche Abballern der Elche stören könnte, weil auch sie Elche reißen.

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Kaum startete das neue Jahr, wurden auch schon zwei Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg überfahren.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Banzkow-Wolf-auf-A14-ueberfahren,kurzmeldungmv9046.html

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/wolf-bei-cottbus-ueberfahren

 

 

 

 

 

 

 

Wolfsmonitoring bestätigt fünf neue Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern

Durch das landesweite Wolfsmonitoring konnten in den letzten Monaten für das Monitoringjahr 2021/22 insgesamt fünf neue Wolfsrudel in M-V bestätigt werden.

Die Territorien befinden sich in den Bereichen Vellahn, Parchim, Stadtwald Barth, Greifswald und Feldberger Hütte. Bisher noch nicht ausreichend gesichert sind Vorkommen neuer Rudel in der Leppiner Heide bei Mirow, in der Schwinzer Heide und im Raum Franzburg. Im Frühjahr 2021 gelangen in der Leppiner Heide regelmäßige Nachweise eines Wolfsrüden. Erste genetische Analysen lassen die Vermutung zu, dass dieser Rüde nicht aus dem territorialnahen Rudel „Müritz“ stammt. Der Nachweis eines Welpen im Sommer 2021 lässt weiterhin den Schluss zu, dass es sich bei den beiden Tieren um Mitglieder eines neu entstandenen Rudels handelt. Belastbare Belege hierfür und für weitere vermutete Vorkommen sollen in den nächsten Monaten durch ein intensiviertes Fotofallen- und genetisches Monitoring erbracht werden.

Jetzt 16 bestätigte Rudel

Weiterhin konnten mit Stand März 2022 elf bereits aus dem letzten Monitoringjahr bekannte Rudel in ihrem Vorkommen bestätigt werden. Für die Vorkommen in Kaliß, Kaarzer Holz, Sternberg, Kirch Rosin und Eichhorst hingegen ist das Monitoring noch nicht abgeschlossen. Auf Basis der aktuellen Datenlage ist die gesicherte Einstufung als Rudel hier noch nicht möglich. Das Monitoringjahr 2021/22 endet am 30.04.2022.

Zusammenfassend gibt es mit Stand März 2022 16 bestätigte Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern. Drei weitere vermutete neue Vorkommen konnten bisher noch nicht abschließend nachgewiesen werden. Daneben konnten zwei Wolfspaare sowie 3 residente Einzelwölfe in M-V bestätigt werden. Zum Abschluss des vergangenen Monitoringjahres 2020/21 waren 15 Rudel, 6 Paare und 3 residente Einzelwölfe bestätigt worden.

Immer wieder werden Hunde mit Wölfen verwechselt

Im Raum Feldberger Seenlandschaft konnten Meldungen von Nahbegegnungen mit Wölfen trotz eines verstärkten Monitorings bisher nicht bestätigt werden. Mögliche Wolfssichtungen in der Feldberger Seenlandschaft werden weiterhin u.a. durch Fotofallen überprüft. Auf diesem Wege konnte bereits mehrmals ein Husky-Mischling anstelle eines Wolfes für vermeintliche Wolfssichtungen und Nahbegegnungen verantwortlich gemacht werden.

Hier die Pressemitteilung der Landesregierung: https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Aktuell/?id=179814&processor=processor.sa.pressemitteilung

Weitere Infos auch unter: https://wolf-mv.de/

Und auch hier: http://www.dbb-wolf.de