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Schlagwort: Serengeti

10. November 202212. November 2022Allgemein

Zuwachs in Sachsen stagniert: Wolfsland darf nicht sterben

Von den Älteren werden sich viele noch an die hoch emotionale, mit einem Oskar gekrönte Dokumentation Ende  der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre (und dem gleichnamige Buch) des vergangenen Jahrhunderts von Bernhard Grzimek mit dem Titel „Die Serengeti darf nicht sterben“, erinnern. Vollkommen zu Recht wurde das Naturparadies in Ostafrika gerettet. Auch heute sind viele Menschen in Deutschland eher bereit, sich für Tiere und Gebiete einzusetzen, die nicht sie selber betreffen. „Wir verlangen von den Menschen in Afrika, dass sie Tiere schützen, während wir hier nicht einmal mit unseren Wölfen klar kommen,“ stellte auch der verstorbene Wolfsexperte Toni Seiler fest. Unsere Reportage soll deshalb auch als Weckruf dazu dienen, dass wir auch in Deutschland wunderbare Tierparadiese für Mensch und Tier erhalten müssen. Das Wolfsland Sachsen war das erste Bundesland in Deutschland, in das vor über 20 Jahren die Wölfe zurückgekehrt sind. Heute ist ihre Zukunft gefährdet. Ganze Rudel „verschwinden“ dort und erst kürzlich wurde ein Jährling illegal getötet. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige. Wir zeigen hier in unserer Reportage aber auch märchenhafte Landschaften, dokumentieren wieder Zaunfrevel und wir erleben dort auch Menschen, die sich mit viel Herzblut und Mut für „ihre“ Wölfe einsetzen. Zu ihrem Schutz können wir sie nicht auf Fotos zeigen, aber sie stellen die Basis für einen neuen Umgang mit unseren Mitlebewesen dar. Dieser Beitrag soll auch eine Wertschätzung an diese mutigen Menschen aus Sachsen und angrenzend Polen sein.

Am 7. September wurde das Leben einer erst ein Jahr alten Wölfin für immer ausgelöscht. GW 2956f, so lautete ihre Kennung, stammte aus der Familie Königsbrück II. Gefunden wurde sie im Raum Moritzburg bei Meißen. Sie ist eine von bundesweit sieben Wölfen, deren illegaler Abschuss überhaupt bekannt geworden ist. Die meisten Taten geschahen allerdings nicht in Sachsen, sondern in Brandenburg. Wolfsschutz-Deutschland e. V. schätzt die Dunkelziffer auf fünffach höher ein. Im Fall von GW 2956f stellen wir erneut Strafanzeige. Nach offiziellen Zahlen kamen in Sachsen von 1990 bis 2022 alleine 160 Wölfe ums Leben. Dabei wird der Straßenverkehr als am gefährlichsten in der Statistik aufgeführt, was uns überhaupt nicht verwundert, denn wir haben Rasereien am eigenen Leib erfahren. Wir sind die Strecke von Delitzsch, über Düben, Authausen, Kamenz, Rothenburg, Knappenrode, Kreba, Weißwasser, Bad Muskau nämlich über Land und nicht über die Autobehan gefahren und wir hielten uns an Geschwindigkeitsbeschränkungen, wo wir Beschimpfungen, Lichthupen, Bedrängungen und mehrmalige riskante Überholmanöver erlebten. Auf Wildtiere wird keine Rücksicht genommen. Nicht nur Wölfe, auch zahlreiche andere Tiere werden regelmäßig überfahren.

Hobbyjäger schießen Wölfe in  Sachsen?

Jäger erschossen in der Saison 21/22 18 Wölfe, 20/21 sogar 24 Wölfe und 23 Wölfe 2019/2020? Wie kann das sein? Wölfe sind zwar in Sachsen im Jagdrecht, doch es tritt hier normalerweise automatisch eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. Zu erfahren sind diese ungeheuerlichen Zahlen nicht etwa in offiziellen Pressemitteilungen. Nein, sie verstecken sich in der Jagdstatistik des Landesjagdverbandes Sachsen. Unter den Zahlen ist ein Hinweis, dass diese Abschüsse mit dem Kontaktbüro Wölfe in Sachsen/Fachstelle Wolf abgestimmt worden seien. Wir fordern eine sofortige Aufklärung  sowie Information der Öffentlichkeit über diese Vorfälle. Falls es sich um so genanntes Fallwild, also überfahrene oder eines natürlichen Todes verstorbene Wölfe handeln sollte, ist die Liste sehr missverständlich ausgeführt. Vergleicht man die Fallwildzahlen von den offiziellen Stellen so besteht nochimmer eine Differenz von einem Wolf. Leider konnten wir den Sachverhalt bislang nicht telefonisch klären.

 

Wolfsspur in der Oberlausitz.

 

Einblick in das Rudelgebiet Delitzsch.

 

 

 

Wer auf den Spuren der Wölfe wandeln will, muss sich nicht ins Dickicht schlagen, sondern kann dies vollkommen naturschutzkonform machen. Wölfe benutzen nämlich sehr gerne das Wegenetz des Menschen. Sie markieren ihre Reviergrenzen mit Kot, damit fremde Wölfe gleich merken, dass dieses Gebiet bereits besetzt ist.

 

 

Auch Kormorane werden von Jägern gnadenlos verfolgt und geschossen. Sie stören die Fischteichbesitzer, weil sie ihren Anteil an Fisch aus den Teichen holen.

Verschwundene Rudel und Ergebnisse des offiziellen Wolfsmonitorings

Die Fachstelle Wolf beschieb in einer Pressemitteilung eine „hohe Dynamik“ mit entsprechendem Konkurrenzdruck unter Sachsens Wölfen und erklärte sich dadurch das Verschwinden von kompletten Rudeln: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1030476

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. deuteten die Zahlen auch aufgrund persönlicher Recherchen von Aktiven anders und schlugen Alarm: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/18/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-wolfsrudel-an-der-grenze-zu-polen-verschwunden/

Wolfszuwachs in Sachsen stagniert

Hier sind die aktuellen Daten. Das Rudel Neusorge ist u. a. gar nicht mehr aufgeführt. Insgesamt sollen es mehr Wolfsterritorien geworden sein. Eine Datenlage, die wir so nicht bestätigen können, aber wir haben ja auch wesentlich weniger Aktive und Wildkameras vor Ort. Von einem rasanten Wachstum des Wolfsbestandes in Sachsen kann jedoch gar keine Rede sein. Es gibt unterm Strich nur zwei Territorien mehr. Freilich merken das nur diejenigen, die nicht nur das Intro und die Überschrift der Presseinformation lesen. Die Massenmedien und zuerst die dpa übernehmen die PM und setzen nur die neuen Territorien in Headline und Intro. So entsteht der Eindruck, als würden sich die Wölfe in Sachsen weiter lustig vermehren. Die offiziellen Stellen erklären das Verschwinden von Rudeln erneut damit, dass ein hoher Konkurrenzdruck unter den Rudeln herrschen würde. Wir erleben es etwas anders. Nämlich die Wölfe könnten auch durch ständig stattfindende Drück- und Gesellschaftsjagden gestört werden. Zudem hindert der Wildschweinzaun sie am Überqueren von Polen aus. Auch das illegale Töten von Wölfen wird in Sachsen oft anders gehandhabt als in anderen Bundesländern. SSS, Schießen, Schaufeln, Schweigen wird ernst gommen und man präsentiert erschossene Tiere nicht. Sie „verschwinden“ einfach. https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1057087?fbclid=IwAR0tDxpJFMOy-WleXQOt-3R106UxpqXk0BkY9IaYFHssfi6vaSpPk5QqC2s

 

So sieht eine typische Wolfslosung aus. Es sind immer Haare und/oder Knochenteile aus den Beutetieren, wie Reh oder Wildschwein, enthalten.

 

Ausblick aus einer unserer Wildkameras.

 

Das sind die echten blühenden Landschaften. Ehemalige Tagebaugebiete verwandeln sich nach und nach in Seenlandschaften.

 

Kurzer Einblick in das Rudelgebiet Delitzsch.

 

Eine Reise Wert ist auch schon alleine der Schlosspark bei Bad Muskau. Fürst Pückler setze sich damit selbst und der ganzen Region ein Denkmal. Hier zu sehen die Rakotzbrücke. Mehr über den Park, der auch nach Polen reicht, gibt es hier: https://www.entdecke-sachsen.de/ziel/f%C3%BCrst-p%C3%BCckler-park-bad-muskau-mit-neuem-schloss.html

Schwer in der Kritik stand das Tagebaugebiet Weißwasser, hier sind wir am Aussichtsturm am schweren Berg bei Weißwasser. Ein ganzer Urwald musste dem Energiebedarf weichen. Dennoch bietet das Gebiet heute ein Zuhause für Wölfe.

 

Blick von vor dem Aussichtsturm Weißwasser auf das Kraftwerk Boxberg. Hier in diesem kurzen Film sind noch schöne Luftaufnahmen auf das Kraftwerk Boxberg und Klitten, dem Zuhause von mehreren Wolfsrudeln  sowie über den Bärwalder See zu sehen, der zum Naherholungsgebiet wurde. https://www.youtube.com/watch?v=_d31ImxcJQY

 

 

 

Wolfsspuren in der Nähe von Weißwasser.

 

 

Jürgen Götz, Kassenwart und auch aktives Vorstandsmitglied von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Kaum zu glauben, dass sich in dieser Mondlandschaft Wildtiere wohlfühlen.

 

Immer näher rückt das Tagebaugebeit an die Wälder heran. Hier die Abbruchkante.

 

Mondlandschaft: Auf der einen Seite Bergbaugebiet, auf der anderen Truppenübungsplatz.

 

 

Bizarre Landschaften, von Menschenhand geformt, bieten Wölfen nun ein Zuhause.

 

Hier könnte eine Wolfsjagd auf einen Hirschen stattgefunden haben.

Wolfsspuren.

 

Tagebaugebiet Oberlausitz.

 

Im Landkreis Bautzen geschehen noch immer die meisten Wolfsrisse. Warum Weidetierhalter ihre Tiere so offensichtlich ungeschützt – wie im Gebiet des Rosenthaler Rudels – lassen, ist kaum zu verstehen und noch weniger zu erklären.

Schadensstatistik für das Jahr 2021

Die Zahl der Weidetiere, die bei Wolfsübergriffen getötet, verletzt oder vermisst wurden, ist in Sachsen zurückgegangen, während die Anzahl der Rissereignisse auf einem ähnlichen Niveau bleibt. Das sind Ergebnisse aus der Rissstatistik für das Jahr 2021, die das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) bereits im Februar 2022 veröffentlicht hat.

2021 sind in Sachsen 383 Weidetiere durch Wölfe geschädigt worden und damit weniger als in den beiden Vorjahren. 2020 wurden 417 Weidetiere bei Wolfsübergriffen verletzt, getötet oder vermisst, 2019 waren es 547 Tiere. Die Anzahl der Rissereignisse hat sich im Jahr 2021 mit 116 Rissen an Weidetieren im Vergleich zu 2020 mit 112 Rissen an Weidetieren hingegen kaum verändert. Die meisten Ereignisse hatte es in Sachsen 2019 gegeben, als es zu 135 Übergriffen durch Wölfe auf Weidetiere kam.

Herdenschutz wirkt, wenn er denn eingesetzt wird

Ob sich der Trend, dass weniger Weidetiere bei Wolfsrissen geschädigt werden, in Zukunft fortsetzen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bewertet werden. Zum einen gingen die Wolfsexperten davon aus, dass Wölfe in weiteren Regionen Sachsens, wie das Erzgebirge, vordringen werden, zum anderen hat die Umsetzung der Herdenschutzmaßnahmen vor Ort einen großen Einfluss auf das Rissgeschehen, so die PM.

Bei Wolfsübergriffen im Jahr 2021 waren überwiegend Schafe betroffen. Das entspricht einem Anteil von 83 Prozent der Fälle, gefolgt von Damwild (sieben Prozent), Ziegen (sechs Prozent), Rind (drei Prozent) und Alpaka (ein Prozent). In 40 Prozent der Fälle sind die Vorgaben des Mindestschutzes nach Sächsischer Wolfsverordnung nicht eingehalten worden. Darüber hinaus empfiehlt die Fachstelle Wolf den Tierhaltern Herdenschutzmaßnahmen, die über die gesetzlichen Mindestschutzkriterien hinausgehen. Diese empfohlenen Schutzmaßnahmen wurden lediglich in neun begutachteten Fällen vorgefunden.

Im Landkreis Bautzen ereigneten sich 2021 mit 53 Rissen die meisten Wolfsübergriffe, gefolgt vom Landkreis Görlitz mit 20, dem Landkreis Meißen mit 15 und dem Landkreis Nordsachsen mit 14 Rissereignissen. Schwerpunktregionen mit einem erhöhten Rissgeschehen waren der Raum Elstra und der Raum Wittichenau im Landkreis Bautzen, der Raum Strehla beziehungsweise die Gohrischheide im Landkreis Meißen sowie der Raum Reichenbach im Landkreis Görlitz. In den Schwerpunktregionen haben sich mit 65 Fällen und 234 geschädigten Tieren mehr als die Hälfte der bestätigten Wolfsübergriffe ereignet. In 45 Prozent der Fälle waren die Koppeln nur mit Festzäunen ohne Stromführung gesichert, die keinen guten Schutz bieten. Empfohlen werden Elektrozäune sowie eine ausreichende Koppelgröße.

Tierhalter können sogar Beratungsgespräche in Anspruch nehmen

Insgesamt hat der Freistaat Sachsen im Jahr 2021 rund 84.300 Euro Schadensausgleich an Tierhalter gezahlt und Herdenschutzmaßnahmen in Höhe von rund 661.100 Euro gefördert. Sachsen fördert Herdenschutzmaßnahmen, die dem Schutz von Schafen, Ziegen sowie Gehege- oder Damwild dienen, zu 100 Prozent. Zudem können Tierhalter eine individuelle Herdenschutzberatung in Anspruch nehmen. Mit Blick auf die neue Weidesaison sollten Tierhalter ihre Schutzmaßnahmen überprüfen und die Beratungs- und Förderangebote in Anspruch nehmen.

Großer Rissvorfall bei Dauban im Juli 2022

An den tot aufgefundenen Tieren der Schaf- und Ziegenherde, die in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli von einer Weide im Daubaner Wald ausgebrochen waren, sind Rissmerkmale festgestellt worden, die mit hinreichender Sicherheit von Wölfen verursacht wurden. Das bestätigte die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) im Juli.

Der gesetzlich geforderte Mindestschutz für die Tiere sei gegeben gewesen, bevor die Herde ausgebrochen sei. Ab dem Zeitpunkt des Ausbruchs wären die Tiere im Wolfsgebiet nicht mehr durch das elektrische Weidenetz geschützt gewesen und eine leichte Beute geworden. Was zum Herdenausbruch geführt hat, könne nicht abschließend rekonstruiert werden. Sowohl die Anwesenheit von Wölfen in der Nähe des Weideplatzes, als auch eine Unruhe innerhalb der Herde können mögliche Ursachen sein. Die Weide befindet sich im Territorium des Daubaner Wolfsrudels.

Warum wurden Schafe und Ziegen dort nur unter „Mindestschutz“ gehalten?

Dieser beträgt:

  • Elektrozäune: mindestens 90 cm hoch und mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt auf der gesamten Zaunlänge.

Bei Litzenzäunen gilt: Abstand zum Boden und der Abstand der drei unteren Litzen untereinander nicht größer als 20 cm; Abstand der darüberliegenden Litzen jeweils max. 30 cm. Beispiel: 20 – 20 – 20 – 30 cm.

Bei Netzzäunen darf der Abstand der waagerechten Leiter (bis zur Höhe 60cm) max. 20 cm betragen.

  • Festzäune aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material: mindestens 120 cm hoch mit festem, bodengleichem Abschluss (Spanndraht), die aufgrund ihrer Bauart ein Durchschlüpfen von Wölfen verhindern

Hier der empfohlene Schutz:

Die empfohlenen Schutzmaßnahmen bieten einen deutlich verbesserten Grundschutz vor Wolfsübergriffen. An diesen Maßnahmen sollte man sich orientieren, wenn man seinen Herdenschutz überprüfen und verbessern möchte. Auch diese Maßnahmen können gefördert werden.

Maßnahmen:

  • Stromführende Zäune mit einer Höhe von 100 bis 120 cm und einer Mindestspannung von 4.000 Volt auf dem gesamten Zaun.
  • Bei einem Tierbestand von mehr als 100 Tieren können Herdenschutzhunde wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt werden.
  • Wildgatter sollten mittels Untergrabschutzes gegen das mögliche Untergraben gesichert werden.
  • Wenn ein Elektrozaun, der mindestens den Anforderungen für den Mindestschutz entsprach, überwunden wurde, sollte zusätzlich „Flatterband“ eingesetzt werden. Diese Breitbandlitze ohne Strom dient als optische Erhöhung / Barriere. Sie wird in einem Abstand von ca. 30 cm oberhalb des bestehenden Zaunes angebracht und sollte sich locker bewegen können. Der Einsatz dieses „Flatterbands“ kann vorübergehend für ein bestimmtes Gebiet zum Mindestschutz erklärt werden. Die Fachstelle Wolf gibt eine solche Mitteilung ortsüblich bekannt. Kommen Herdenschutzhunde zum Einsatz, kann auf das Flatterband verzichtet werden.

Festzäune können zwar die Mindestschutzkriterien erfüllen, sie werden jedoch nicht empfohlen und sind nicht förderfähig (außer Untergrabschutz bei Gehegewild). Sie stellen lediglich eine rein physische Barriere dar, die leicht untergraben bzw. überwunden werden kann. Sie verfügen über keine aktive, abschreckende Wirkung, wie stromführende Zäune.

 

Teichgebiet Kreba. Graureiher übernachten in den bereits abgelassenen Fischteichen.

 

Einige Fischteiche bei Kreba sind noch befüllt.
Auch Waschbären haben sich in der Oberlausitz und auch in Nordsachsen angesiedelt.

 

 

Einsamer Schwan kurz vor Einbruch der Nacht.

 

Film Teichgebiet Kreba. Leider bekamen wir einen vorbei fliegenden Seeadler nicht mehr drauf.

 

Für Nachtwanderungen braucht es etwas Mut. Nicht etwa wegen Wölfen und anderen Tieren, sondern die Dämmerung ist auch die Zeit der Hobbyjäger, von denen man sich nicht einschüchtern lassen sollte.

 

 

Abends kehrt Ruhe in den Teichgebieten ein.

 

Landschaften, die an impressionistische Bilder erinnern. Hier Teichgebiet Kreba.

 

Zwei- nicht vierbeinige Problemjäger

Hobbyjäger erschießen in Sachsen auch Biber und Seeotter. Doch sie schießen auch Mufflons, deren Rückgang sie sehr gerne den Wölfen zuschieben. Dabei waren es die Jäger selbst, die die Mufflons als leicht zu schießende Beute ursprünglich ausgesetzt hatten.

Ferner mussten in der aktuellen Jagdsaison fast 3.000  Dachse dran glauben sowie rund 14.000 Füchse. Auch vor den sehr selten gewordenen Waldschnepfen machen die Jägermeister nicht Halt. Feldhasen stehen auf der roten Liste. Dennoch wurden fast 600 von ihnen geschossen. Fast 36.000 Rehe starben durch Jägerhand. Weitere Zahlen sind in der unter Quellen verlinkten Jagdstatistik zu finden.

Nicht einmal in Totalreservaten finden Wildtiere Ruhe und Frieden. Selbst hier hat die Jagdlobby durchgesetzt, dass im letztes Quartal eines Jahres gejagt werden darf.

Viele Jäger sitzen in Entscheiderpositionen. Ganze Landstriche werden so Willkür und einer Gutsherrenartmentalität unterworfen.

 

 

Bei Neustadt führt ein zirka vier Kilometer langer Wanderweg teilweise an der Spree vorbei. Wanderer sollten sich allerdings von Jägern nicht einschüchtern lassen. In unserem Fall wollte uns tatsächlich jemand, der von sich behauptete kein Jäger, sondern Waldbesitzer zu sein, aus dem Wald heraus scheuchen. Er erzählte wahres Jägerlatein von Angriffen auf Menschen und behauptete sogar, dass die Schweinepest von Wölfen verbreitet werde. In Wirklichkeit können Wölfe beim Eindämmen der Scheinepest helfen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/10/neue-studie-woelfe-koennen-afrikanische-schweinepest-asp-eindaemmen/     Sein Auftreten war agressiv und autoritär. Unseren Einwand, dass wir in Eile seien, wollte er nicht gelten lassen. Wir setzten unsere Wanderung natürlich dennoch fort. Nicht nur Wanderer, auch Fotografen müssen mit solchen „Angriffen“ von Problemjägern rechnen. Einfach nicht beirren lassen.Besser ist es, immer mindestens mit zwei Personen unterwegs zu sein. Tatsächlich darf man sich im Wald überall aufhalten, außer natürlich auf dem Gebiet der Truppenübungsplätze.

 

 

 

Die Spree bei Neustadt im Morgennebel.

Die Spress im Morgennebel auch noch einmal in einem kurzen Film.

Blick in das Zuhause des Neustädter Rudels

 

Die Sachsen und ihre Wölfe

Den meisten Sachsen sind die Wölfe schlicht und einfach egal. Angst hat so gut wie niemand. Allerdings macht auch dort die Agrar- und noch mehr die Jagdlobby Stimmung gegen die Beutegreifer. Die meisten Sachsen wollen absolut nicht als Schafe gelten, doch sehr an ihren Wölfen hängen sie leider auch nicht. Dabei würde es sich so sehr lohnen, um die sächsischen Wölfe zu kämpfen. Die wunderschöne Natur dort könnte es mit der Serengeti durchaus aufnehmen. Nur haben dort die Einheimischen begriffen, was für ein Erbe und was für eine Verantwortung sie tragen, und dass die einmalige Tierwelt geschützt werden muss. Nach nunmehr vier Jahren mit Vereinssitz in Sachsen haben wir die Seele der Sachsen noch immer nicht ganz verstanden, doch es ist nicht stimmig, viele von ihnen einfach nur als fremdenfeindlich und altmodisch zu bezeichnen. Sie sind ein freiheitsliebendes Volk und damit den Wölfen eigentlich sehr ähnlich, denen auch ihre Familie am meisten bedeutet. Auch Wölfe lieben Traditionen. Viele sächsiche Tierschützerinnen und Tierschützer haben ein großes Herz und sie sind liebenswert und hilfsbereit. Nur sind dort noch viel zu wenige im Einsatz. Wir sind dringend auf aktive und finanzielle Unterstützung angewiesen. Neuen Mitgliedern wird zum Schutz Anonymität zugesichert.

Diese Aufnahmen stammen noch aus dem September. Die Wölfe tragen noch kein Winterfell.

 

Im Namen der Schweinepest erfolgt in Sachsen ein „Ausrottungskrieg“ gegen Wildschweine. Weitestgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt und unter so gut wie keinem Protest. Hunderte Kilometer Wald- und Wiesengebiete sind mit für Wildschweine und auch andere Tiere undurchdringlichen Zäunen versehen, wie hier in unserem kurzen Video zu sehen. Die Hobbyjäger erhalten eine Abschussprämie von 150 Euro pro Wildschwein. Die Folgen für Ökosysteme, aus denen eine komplette Art „entfernt“ wird, sind unabsehbar, doch auch ethisch ist dies der falsche Weg. Wir haben dort keine Wildschweine mehr vor unseren Wildkameras.

Kletterhilfen für Wölfe und andere Tiere wurden nach Protest der Hobbyjäger wieder abgebaut: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/15/sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-protestiert-gegen-den-abbau-von-kletterhilfen-ueber-asp-zaeune-fuer-woelfe/

 

 

Die Truppenübungsplätze in der Oberlausitz dienen den Wölfen als Rückzugsgebiet.

 

Zaunsituation im Gebiet des Rudels Gorischheide. Der Ort wurde dadruch bekannt, dass ee junge Wölfin einen Solarleuchte klaute und einen Hundepool zerstörte.

Wie in anderen Bundesländern auch, stellt es auch in der Oberlausitz gar kein großes Problem dar, Gemüsefelder und Äcker mit Untergrabschutz und Stromlitzen einzuzäunen. Warum dies bei Weidetieren so verpönt ist, ist nicht nachvollziehbar.

 

Viele Wander- und Radwege führen an Truppenübungsplätzen vorbei. Betreten ist dort verboten. Die Wölfe haben sich längst mit den schweren Maschinen und auch dem Geballere arrangiert.

 

Kein Urwald, sondern Kieferplantagen.

 

Im Hintergrund ist der Hochsitz zu erkennen. Der Erdwall soll als Kugelfang dienen, um nicht Spaziergänger und Wanderer abzuschießen. Dennoch passieren viele Jagdunfälle. Von Wölfen dagegen gab es seit ihrer Rückkehr vor über 20 Jahren keinen einzigen Übergriff auf Menschen.
Seenlandschaft in der Oberlausitz.
Die gezeigten Bilder stammen von Jürgen Götz und Brigitte Sommer. Beide nutzen ihre privaten Kameras auch für den Verein.

 

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Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

Quellen: https://wildundhund.de/sachsen-zahlt-entnahmepraemie-von-150-euro-pro-wildschwein/

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1038607

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1051728

Interaktive Karte der DBB-Wolf zu den Wolfsterritorien in Sachsen: https://dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Jagdstrecke Sachsen: https://ljv-sachsen.de/wp-content/uploads/2022/09/Jahresjagdstreckenuebersicht-fuer-den-Freistaat-Sachsen2305843009217272985.pdf

Aktuelle Rissliste: https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW40.pdf

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