Kommentar – Wie Grünböcke zu Gärtnern werden! Neuigkeiten zum „Warnung-vor-dem-Wolfs-Schild“ in Kemnitz, Landkreis Teltow-Fläming.
Wenn Übeltäter zu Wohltätern und Opfer zu Straftätern erklärt werden, verlieren Rechtsstaat und seine Organe ihre Glaubwürdigkeit. Unverkennbar am Beispiel von Jäger und Wolf in Deutschland. Teile der in hiesigen elitären Machtstrukturen bestens vernetzten Jägerschaft stilisieren sich mit Unterstützung von Politik und hörigen Medien zu Rettern von Kind, Hund und Natur, während der Wolf zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. Da stört nicht, wenn die Fakten ein ganz anderes Bild sprechen.
Bis zu 40 Tote im Jahr durch Jäger
Beispielsweise, dass jedes Jahr in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen sterben1. Hinzu kommen tausende durch Jäger erschossene Haustiere wie Hunde und Katzen. Und Wölfe? Die haben nicht einen Menschen oder Hund seit Rückkehr nach Deutschland attackiert, verletzt oder geschweige denn getötet! Auch in Nordamerika, wo es ohne Unterbrechung immer Wölfe gab, gibt es keinen einzigen Wolfsangriff gegen Menschen. Trotz dieser eindeutigen Fakten werden u.a. Teile der Jägerschaft nicht müde, vor dem ach so „bösen“ Wolf zu warnen. Krönung dieser Volksverdummung ist das Schild in Kemnitz in Brandenburg (mein FB-Beitrag vom 15.10.2018). Das ist Hetze und Verleumdung gegen eine ökologisch äußerst wichtige Kreatur der Natur und eine entsprechend gesetzlich streng geschützte Tierart. Und warum diese Kampagne? Es geht gierigen Teilen der Jägerschaft schlicht um erneute Ausrottung des Wolfes, nämlich um die geschundenen Wälder sowie ausgeräumten Fluren und deren essbaren Wildtiere wieder ganz für sich alleine zu haben. Das ist offener Egoismus einiger Weniger auf Kosten Anderer und schadet die für uns Alle lebenswichtige Gesundheit von Natur und Ökosystemen.
Teile der Jägerschaft von Gier getrieben
Diesen von Gier getriebenen, Ökologie missachtenden und Natur zerstörenden Alleinanspruch von Teilen der Jägerschaft auf natürliche Lebensräume und deren Früchte können, wollen, sollten und werden wir nicht akzeptieren. Und auch Politiker und Verwaltungen sollten diese egoistischen Interessen einiger Weniger nicht ignorieren sondern unterbinden, da sie sich gegen das langfristige Wohl der gesamten Gesellschaft richten. Politiker sind eidesstattlich dem Wohl der Mehrheit der Gesellschaft verpflichtet und nicht dem Geld und Einfluss weniger Egoisten und deren Lobbyisten. Doch einige dieser gewählten „Volksvertreter“ scheinen genau das nicht verstanden zu haben. Sie tolerieren und unterstützen u.a. die Verwandlung von Grünböcken zu Gärtnern.
Hier unser erster Bericht mit Foto https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/11/06/schilda-wahnsinn-in-brandenburg-schreiben-sie-der-stadt-kemnitz-ihre-meinung/
Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg
2 Gedanken zu „Neues aus Schilda – Kommentar von Dr. Hans-Holger Liste“
Pragmatisch betrachtet ist das so, somit ist die Verhältnismäßigkeit die hier von den Wolfsgegnern an den Tag gelegt wird strikte „Volksverdummung“ zu lasten einer streng geschützten Tierart.
Und noch dazu kommen die Wildunfälle die durch die Jäger durch aufscheuchen des Wildes in den Straßenverkehr treiben zwangsläufig entstehen.
Oder das Wild sich nur in der Dämmerung raus traut weil sie Jäger sie beim Fressen abknallen dies riechen.
Der Jäger hat seine Daseinsberechtigung verloren wenn Luchs und Wolf seine Funktion krankes / altes Wild zu fressen übernimmt. Dann haben sie ihre Alibi „Naturschützer sein zu wollen“ verloren.
Wenn es denen jedoch (wie bei den meisten) nur auf Prestige oder Macht- /Mordesslust ankommt, sollen die doch Paintball spielen und die Eintrittspreise so hoch setzen, das nur Bonzen mitmachen können.
Allerdings werden dann betagte oder fettleibige so wie die meisten Jäger nun mal sind kaum eine Chance haben zu gewinnen. Es sei denn sie haben so viel Phantasie wie bei der Bekämpfung des Wolfes und beeinflussen dann wieder irgendwelche stellen mit ihrem erschlichenen Reichtum dass sie anderen weg genommen haben. PS natürlich gibt es auch ehrliche Jäger (auch mit Geld) aber das wird nicht die Mehrheit … Gerade rechtskonservative haben ja auch Vorurteile auf Behinderte Arbeitslose und H4 Empfänger.
Die Frage ist nur welches Vorurteil entspricht prozentual mehr der Realität?
Also den Jägern jetzt mit gleicher Mütze zu kommen bringt uns jetzt auch nicht weiter.
Ich warne auch davor den Wolf mit den Darseinsberechtigungen der Jäger jetzt in Verbindung zu bringen. Das entsprict nicht den Tatsachen. Diese Berechtigung der Jäger gab es schon lange vor dem Verschwinden des Wolfes ergo wird diese durch die Rückkehr der Wölfe auch nicht aufgehoben. Das ist ein rein gesellschaftlicher Wille und ganz unabhänig vom Wolf.
Das es auch Jäger gibt die mit dem Wolf können zeigt doch auch der ÖJV. Das Entspricht ja schon fast den Wildhütern in der Schweiz.