Demonstration gegen Anti-Wolf Symposium

PRESSEINFORMATION

20. April 2019

Halberstadt.  „Der Wolf  gehört nicht ins Jagdrecht“  unter diesem Motto ruft der Verein Wolfsschutz-Deutschland anlässlich eines Symposiums der „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung „, die vom 25. bis 28. April in Halberstadt stattfindet, am Samstag, den 27. April zu einer Demonstration gegen die Aufnahme des Wolfs in das Jagdgesetz auf. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr gegenüber dem Seminar- und Tagungshotel Spiegelsberge. Ansprechpartner vor Ort ist René Stolte.

Allein die Aussage von Professor Stubbe, dem Vorsitzenden der „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung“,  das sich der Wolf ungebremst auf Kosten anderer Arten und des Menschen ausbreite, sei schon ungeheuerlich, völlig naturfremd und entbehre jeder Grundlage, so René Stolte vom Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Stolte: „Die Jägerschaft lebt mit ein paar Wissenschaftlern, die ihr zuträglich sind,  in einer gedanklichen Blase, auf der Politiker wie Detlef Gürth von der CDU schon längst mit schweben. Sie zitieren Zahlen und Fakten, sowie Statistiken der Jagdverbände, ohne diese nachzurechnen.“ Deshalb sei es wichtig, das möglichst viele Natur- und Artenschützer auf dieser Demonstration darauf  hinzuweisen,  dass Forderungen, wie die Aufnahme des Wolfs in das Jagdgesetz und das Dezimieren der Wölfe ganz klar gegen den Natur- und Artenschutz sprechen.

Das Symposium unter dem Titel „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“, suggeriere bereits einen tendenziösen Verlauf. In der Programmeinleitung stehe, die Weidetierwirtschaft sei durch den Wolf hochgradig gefährdet und es würden pseudowissenschaftliche Fehlinformationen und utopische Vorstellungen über den Wolf kursieren.  Stolte: „Würden sich die Nutztierhalter und Landwirte um den wirklichen Schutz ihrer Tiere kümmern und tatsächliche Fakten zur Kenntnis nehmen, bräuchten sie derartige Symposien erst gar nicht zu veranstalten.“ Fakt sei, dass das Thema Herdenschutz bislang in Deutschland so gut wie nicht umgesetzt worden sei, obwohl die Wiedetierhalter nun von der Europäischen Union neben einer hundertprozentigen Förderung auch eine hundertprozentige Entschädigung bei Rissen durch den Wolf erhalten. Dies würden Zaunkontrollen zeigen, die der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. ständig durchführe.

Stolte: „Bei vielen Weidetierhaltern ist einfach kein Wille erkennbar, sich mit den Wölfen zu arrangieren und die Fördermittel abzurufen.“ Den Bauernverbänden, den meisten Jägern und Politikern seien keine alternative Wahrheiten zu schräg, um nicht als Fakten heraus posaunt zu werden.

In einem Brief der EU-Kommission, der dem Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. vorliege,  werde klargestellt, dass sich „der Wolf in Deutschland in einem ungünstig-schlechten Erhaltungszustand befindet“. Von einer „unkontrollierten Ausbreitung“ von Wölfen zu sprechen, sei schlichtweg eine Lüge.

Neues aus Schilda – Kommentar von Dr. Hans-Holger Liste

Kommentar – Wie Grünböcke zu Gärtnern werden! Neuigkeiten zum „Warnung-vor-dem-Wolfs-Schild“ in Kemnitz, Landkreis Teltow-Fläming.

Wenn Übeltäter zu Wohltätern und Opfer zu Straftätern erklärt werden, verlieren Rechtsstaat und seine Organe ihre Glaubwürdigkeit. Unverkennbar am Beispiel von Jäger und Wolf in Deutschland. Teile der in hiesigen elitären Machtstrukturen bestens vernetzten Jägerschaft stilisieren sich mit Unterstützung von Politik und hörigen Medien zu Rettern von Kind, Hund und Natur, während der Wolf zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. Da stört nicht, wenn die Fakten ein ganz anderes Bild sprechen.

Bis zu 40 Tote im Jahr durch Jäger

Beispielsweise, dass jedes Jahr in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen sterben1. Hinzu kommen tausende durch Jäger erschossene Haustiere wie Hunde und Katzen. Und Wölfe? Die haben nicht einen Menschen oder Hund seit Rückkehr nach Deutschland attackiert, verletzt oder geschweige denn getötet! Auch in Nordamerika, wo es ohne Unterbrechung immer Wölfe gab, gibt es keinen einzigen Wolfsangriff gegen Menschen. Trotz dieser eindeutigen Fakten werden u.a. Teile der Jägerschaft nicht müde, vor dem ach so „bösen“ Wolf zu warnen. Krönung dieser Volksverdummung ist das Schild in Kemnitz in Brandenburg (mein FB-Beitrag vom 15.10.2018). Das ist Hetze und Verleumdung gegen eine ökologisch äußerst wichtige Kreatur der Natur und eine entsprechend gesetzlich streng geschützte Tierart. Und warum diese Kampagne? Es geht gierigen Teilen der Jägerschaft schlicht um erneute Ausrottung des Wolfes, nämlich um die geschundenen Wälder sowie ausgeräumten Fluren und deren essbaren Wildtiere wieder ganz für sich alleine zu haben. Das ist offener Egoismus einiger Weniger auf Kosten Anderer und schadet die für uns Alle lebenswichtige Gesundheit von Natur und Ökosystemen.

Teile der Jägerschaft von Gier getrieben

Diesen von Gier getriebenen, Ökologie missachtenden und Natur zerstörenden Alleinanspruch von Teilen der Jägerschaft auf natürliche Lebensräume und deren Früchte können, wollen, sollten und werden wir nicht akzeptieren. Und auch Politiker und Verwaltungen sollten diese egoistischen Interessen einiger Weniger nicht ignorieren sondern unterbinden, da sie sich gegen das langfristige Wohl der gesamten Gesellschaft richten. Politiker sind eidesstattlich dem Wohl der Mehrheit der Gesellschaft verpflichtet und nicht dem Geld und Einfluss weniger Egoisten und deren Lobbyisten. Doch einige dieser gewählten „Volksvertreter“ scheinen genau das nicht verstanden zu haben. Sie tolerieren und unterstützen u.a. die Verwandlung von Grünböcken zu Gärtnern. 

Hier unser erster Bericht mit Foto  https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/11/06/schilda-wahnsinn-in-brandenburg-schreiben-sie-der-stadt-kemnitz-ihre-meinung/

Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg