NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Neue Schießgenehmigung auf Gloria in Vorbereitung

Viele bezeichnen das Territorium von Wölfin Gloria von Wesel inzwischen als das verrückteste Wolfsgebiet in Deutschland. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, die hier ihr Zuhause haben, sondern wegen Menschen, die ihnen immer wieder nach dem Leben trachten, Panik schüren und Fake-News verbreiten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass schon die nächste Schießgenehmigung auf Gloria für den Spätsommer geplant ist. Rissprovokationen und der Duktus in der Lokalpresse deuten auch darauf hin. Lesen Sie hier unsere neue große Fotoreportage mit entlarvenden Zaundokumentationen und auch wieder einem Blick in das wundervolle Zuhause von Gloria und ihrer Familie.

Seit sich Gloria ( GW954f) als Jungtier aus ihrem Zuhause im Niedersächsischen Territorium Schneverdingen auf ihre zirka 300 Kilometer lange und riskante Reise nach einem eigenen Territorium begeben hatte und sich schließlich 2018 bei Schermbeck niederließ, gibt es ein irrwitziges Theater um die Wölfin, von der nur ein offizielles Foto existiert. Ein Jahr später folgte ihr ein Halbbruder aus Schneverdingen mit dem Namen Ingolf und der offiziellen Kennung (GW1587m). Ab 2020 bekam das Paar drei Mal hintereinander Welpen. Ein kleines Welpenmädchen (GW2307) wurde von Spaziergängern gefunden und von den Behörden wieder ausgesetzt. Die Kleine tauchte danach nie wieder auf. Einem Informanten zufolge soll das Wolfskind, wir nannten sie Hope, damals von einem Jäger mit einem Baseballschläger getötet worden sein. Diese Meldung konnten wir damals aber nicht verifizieren. Andere Welpen von Gloria und Ingolf wurden überfahren oder verschwanden auf Wanderungen nach einem eigenen Revier. Laut Statistik haben Gloria und Ingolf insgesamt neun Welpen in drei Jahren aufgezogen. Es handelte sich also um ein kleines Rudel. Dann verschwand auch Ingolf spurlos.

Babysitter mit Welpe aus dem Wolfsgebiet Schermbeck 2023. © Wolfsschutz-Deutschland e. V

Wölfe fühlen wie wir Menschen Glück, Trauer und Schmerz. Sie leben monogam und „heiraten“ nur ein Mal in ihrem Leben oder wenn ihr Partner verstirbt. Sie verpaaren sich nur ein Mal im Jahr im Spätwinter. Die Welpen aller Wölfe kommen Ende April, Anfang Mai auf die Welt. Wie mag sich Gloria gefühlt haben, als ihr Partner nicht mehr nach Hause kam? Hat sie etwa selbst mitbekommen, wie er erschossen und verscharrt wurde? Wie oft schon musste sie es erleben, dass auf sie selbst geschossen wurde? Fakt ist, dass Gloria extrem scheu ist und dass sie selbst Wildkameras aus dem Weg geht, während ihre Familie leichter abzulichten ist.

Fast zeitgleich mit Ingolf verschwand auch die Partnerin eines im benachbarten Dämmerwald angesiedelten Rüden.  Seit dem vergangenen Jahr hat Gloria einen neuen Partner. Wir vermuten sogar, dass es bereits der zweite Partner nach Ingolf ist. Im vergangenen Jahr konnten wir von Wolfschutz-Deutschland e. V. zwei Welpen im Territorium Schermbeck nachweisen.

Warum verschwinden dort Wölfe?

Leider werden immer wieder Standorte von Gloria und Co. in Videos in sozialen Netzwerken bekannt gegeben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bewerten dies als absolut verantwortungslos. Es ist doch eine Tatsache, dass es in diesem Gebiet viele Menschen gibt, die sich nach solchen Meldungen aufmachen und den Wölfen nachstellen. Eine andere Theorie lautet, dass es unter den Wölfen selbst eine hohe Dynamik gegeben haben könnte und es zu Revierkämpfen gekommen sein könnte. Wir gehen von illegalen Tötungen aus.

Wie in Niedersachsen soll  auch die Jägerschaft im Raum Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen haben. Wie kann es sein, dass eine Bevölkerungsgruppe, die für Wolfsabschuss plädiert, gleichzeitig die Wolfsbestände überwachen darf? Diese Gruppe hat sowohl die Gelegenheit, als auch die Ortskenntnisse, als auch die Gerätschaften, dies zu tun.

Seit ein paar Monaten wird Gloria nun immer wieder nördlich der Lippe im Dämmerwald, bei Raesfeld und sogar Richtung Gelsenkirchen nachgewiesen. Was könnte die scheinbare Verlagerung ihres Kerngebietes ausgelöst haben? Waren es die Überschwemmungen im Winter oder stellt man ihr in ihrem Kerngebiet wieder einmal extrem nach?

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) informierte im Februar über neue Wolfsnachweise bei Hille (Kreis Minden-Lübbecke) und Isselburg (Kreis Borken).

Zitat: „Am 25.12.2023 ereignete sich bei Hille ein Übergriff bei dem insgesamt vier Schafe geschädigt wurden. Als Verursacher konnte der männliche Wolf GW3827m bestätigt werden. Dieser Rüde stammt ursprünglich aus dem Rudel „Döberitzer Heide“ in Brandenburg.

Ein weiterer Nutztierfall mit einem toten Schaf wurde am 04.01.2024 bei Isselburg gemeldet. In diesem Fall konnte das genetische Material des männlichen Wolfes GW2398m nachgewiesen werden. Dieses Tier entstammt dem Rudel „Noord-Veluwe“ in den Niederlanden. GW2398m hatte sich bereits selbst als territorialer Rüde etabliert und mit der Wölfin GW2540f das Territorium „Midden-Veluwe“ südlich seines Herkunftsrudels besetzt.

Am 01.01.2024 gelang mithilfe einer Fotofalle ebenfalls bei Isselburg die Aufnahme eines Wolfes. Das Tier humpelte deutlich. Aufgrund des räumlichen und zeitlichen Zusammenhangs besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um GW2398m gehandelt hat. Dafür spricht auch, dass dieses Individuum im Dezember 2021 bei einem Verkehrsunfall in den Niederlanden verletzt wurde. Die Gründe dafür, dass sich der Rüde soweit von seinem eigenen Territorium entfernt hat, können nicht abschließend bewertet werden.“

Über den weiteren Verbleib der beiden Wolfsrüden sei bislang nichts bekannt, hieß es in der Pressemitteilung.

Wolfsrüden, die ein Territorium besetzt haben, verschwinden nicht einfach von selbst aus ihrem Gebiet. Dieser Fall von GW2389m ist ähnlich rätselhaft wie das Verschwinden von Ingolf.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigte am 23. April einen neuen Wolfsnachweis bei Borken (Kreis Borken). Durch einen Nutztierschaden konnte das Weibchen GW3650f am 05. März 2024 erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden. Das Tier stammt aus dem Rudel Hechtel-Eksel in Belgien und wurde im Juli 2023 erstmals in der Nähe von Oudsbergen bestätigt. Über den weiteren Verbleib der Wölfin sei allerdings nichts bekannt. Doch schon fordern bestimmte Leute eine neue Abschussverfügung, da Gloria ja nicht mehr die einzige reproduktionsfähige Fähe sei.  Hier die Begründung des Verbots des Abschusses: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Die Anträge auf Abschuss sind inzwischen gar nicht mehr zählbar. Nach unserem Ermessen sind inzwischen drei Abschussverfügungen auf Gloria von Gerichten kassiert worden. Die Steuerzahler müssen für diese Unsinnsausgaben aufkommen. In ganz NRW leben nach der aktuellen Statistik gerade einmal zwei Wolfsrudel und ein Einzeltier.

Der Debatte dort ist mit vernünftigen Argumenten kaum noch beizukommen.

Von rechts: Daliah de Heuvel, Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer. Ein Schäfer in der Schwarze Heide war anfangs immer wieder von Rissen betroffen. Heute nicht mehr. Deshalb passt hier unser „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz“ perfekt. Wir haben auch eine Petition gegen Schnellabschüsse eröffnet. http://innn-it/wolf

Problempresse mit tendenziöser Berichterstattung

 

 

 

Einseitige Berichterstattung: Mit einer tendenziösen Überschrift, in der Gloria „als Problemwölfin“ tituliert wird, kann der Leser sich nicht neutral informieren. In Wirklichkeit sind alle Abschussverfügungen von Gerichten abgeschmettert worden. Ein besseres Indiz dafür, dass Gloria eben keine Problemwölfin ist, gibt es kaum.  Verschwunden ist nicht nur Glorias Mann, sondern auch der ursprüngliche Dämmerwaldrüde sowie seine Partnerin. Die Überschrift müsste eigentlich lauten: „Wer lässt Wölfe spurlos verschwinden?“ Quelle: https://www.waz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR097yep84vLZ7S_xOaITJeUm9aGzJhpiZ2aRFtvE2vHH1859hm1EqZsuus_aem_AR2cWEisfSYrucdYcZHFxXpcZrjK1Z9jmmfMQCQl4z69orQSFsxmmfblsVem3I_K4UmaQxrYubPsnwLsN-dgCfSf

Hier unser Bericht zu verschwundenen Wölfen vom Mai 23: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/11/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-auch-in-nrw-verschwinden-woelfe/

Die einzige Plage sind die Wolfshasser…

…schreibt eine Anwohnerin unter einem erneuten tendenziösen Bericht. Sie trifft damit wohl genau die Realität vieler Menschen aus dem Gebiet. Man ist einfach nur noch genervt.

Treffender Kommentar unter einem Artikel.

 

Weitere tendenziöse Berichterstattung von „Schermbeck Online“: Kein Wort über die Zaunsituation, stattdessen wird die Betrachtung auf den Wolf gelenkt. Zitiert wird kein neutraler Experte, sondern der Sprecher einer Anti-Wolf-Initiative: https://schermbeck-online.de/zwei-laemmer-in-schermbeck-vermisst-war-es-der-wolf/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3SK_ri58rV03IRF_4g4XK2IZemUzBycYSqOYDp3-9eTIksHqdctrq_V40_aem_AR1hrZ-hM8z5T9lsVNPCsMRxdtk3P1BZEqV2HZOrh0zTlkz87B4isF9ri97rnZLL2T6lzELk9dV6PYHri-VCDdvn

Dass auch Lämmer oft gestohlen werden, ist dem Autor scheinbar keine Zeile wert. Viele Interessenkonflikte der örtlichen Presse können auch dadurch entstehen, wenn sich Journalisten und Autoren gleichzeitig in der Anti-Wolfs-Szene engagieren.

 

Ländliches Gebiet

 

Aktueller Blick nach NRW ins Revier von Wölfin Gloria von Wesel und ihrer Familie. Wie gut zu erkennen ist, ist das Gebiet sehr weitläufig und sehr, sehr ländlich geprägt. Vor Kurzem mutmaßte ein Lokalblatt, dass Gloria ins „Ruhrgebiet“ umgezogen sein könnte. Viele Ortsangaben hören sich tatsächlich auch zunächst sehr städtisch an, wie z. B. Gelsenkirchen, Schermbeck, Wesel, Bottrop oder Dinslaken. Allerdings geht es hier um Außenbezirke. Die Gemarkungen sind tatsächlich sehr weit auseinander liegend.

 

Weiteres Beispiel. Der Vossenbergweg gehört zwar zu Schermbeck, liegt aber sehr außerhalb. ©Lara.

 

Auf der einen Seite heißt es oft sogar von Anwohnern, dass in Glorias Revier die verrücktesten Wolfsgegner leben, die wegen einer kleinen Wolfsfamilie bei jeder Gelegenheit Panik schüren, auf der anderen Seite begegnet man dort aber auch sehr vielen Leuten, die keinerlei Angst haben und die sich sogar über die Wölfe freuen. Diese Hundegassirunde scheint auch gar keine Bedenken zu haben mit ihren Hunden in der Dämmerung ohne Leine zu laufen. Nähe Bunkeranlage. © Brigitte Sommer – Auch hier ein Hundebesitzer, der sich freute: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/12/nrw-spaziergaenger-mit-hund-traf-bei-huenxe-auf-drei-woelfe-und/

 

Zaunrealitäten – immer wieder fehlender Untergrabschutz

Eine wichtige Maßnahme im Herdenschutz ist der sogenannte Untergrabschutz. Aufgrund ihrer Physiognomie und Kraft sind Wölfe in der Lage, in kürzester Zeit Tunnel in den Erdboden zu graben, durch die sie hindurchschlüpfen können. Wölfe können lernen, Hindernisse auch durch Klettern oder Springen zu überwinden.
Experten sind sich jedoch einig, dass Wölfe bei Erstkontakt mit einem Weidezaun in der Regel zuerst versuchen werden, das Hindernis von unten zu überwinden. Sie suchen am Boden nach Durchschlupfmöglichkeiten und graben am Hindernis nach unten.
Umso wichtiger ist es, dass Wölfe bei diesem Erstkontakt negative Erfahrungen (am effektivsten durch einen Stromschlag) sammeln und dadurch lernen, dass Weidezäune eine Gefahr darstellen, bevor sie andere Techniken des Überwindens ausprobieren und lernen. Dabei stellt der Zaun kaum ein wirkliches „mechanisches“ Hindernis für einen Wolf dar. Viel bedeutender ist die Funktion des Zauns als „psychologisches“ Hindernis. Ein Wolf, der einmal negative Erfahrungen mit einem Weidezaun gesammelt hat, wird diesen nach Expertenmeinung sehr wahrscheinlich vorerst meiden und im besten Fall dieses Verhalten auch an seinen Nachwuchs weitergeben. Die breiteste Stelle am Körper eines Wolfs ist mit dreißig Zentimeter der Brustkorb. Deshalb ist es nach derzeitigem Wissenstand notwendig, entweder einen stromführenden Draht auf 20 Zentimeter zu spannen oder das Untergraben durch mechanische Barrieren zu verhindern.<

 

In der Nähe von Schermbeck-Bricht soll es zu Rissen gekommen sein. Diese Region war auch in Glorias Abschussverfügung inbegriffen.

Weide an der Waldseite ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

Hier gab es laut einem Wolfshater-Forum vor kurzem wieder mehrere Risse in der Nähe von Bricht sowie zwischen Raesfeld und Grevenack am Rande des Dämmerwaldes. Diese Weide hat vorne zur Straße hin zusätzliche Litzen mit einer Mindestspannung von 2.000 Volt, jedoch ausgerechnet zur Waldseite hin nicht. Durch eine Reflektion kann es so aussehen, als könnte beim Gerät die Batterie leer sein. Das ist aber nicht der Fall gewesen, denn an der Vorderseite der Weide wurde die Spannung auch später angezeigt durch das grüne Lämpchen. Durch das Aufleuchten des roten Lämpchens kann der Eindruck entstehen, dass das Batterie-Lämpchen auch leuchtet.

 

Braune Haarschafe werfen ihre Wolle von selbst ab und sie machen so die Schur überflüssig. Die Rasse ist zwar selten, aber genügsam. Zum Nebenerwerb sei sie auch ideal geeignet, heißt es in Landwirtschaftsforen. Diese Schafe dienen also hauptsächlich zum Schlachten. Aufwendiges Schären und mühsames Vermarkten von Wolle, die aus Deutschland nicht gut verkäuflich ist, weil zu teuer, auch.  Ein Riss dieser Schafe diente im vergangenen Jahr auch dazu, die Schießgenehmigung auf Gloria auszustellen. Eine wolfsabweisend eingezäunte Weide ganz in der Nähe mit der gleichen Rasse darin gibt es nicht mehr. Sie wurde abgebaut. Die ungeschützte Weide ist aber nach wie vor genau so, wie wir es im vergangenen Jahr auch vorgefunden haben. ©Brigitte Sommer

Anfang des Jahres waren diese Schafe sogar nachts ohne jeglichen Schutz an der Waldseite: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/11/nrw-weiter-schafe-ohne-schutz-bei-schaefer-h-im-wolfsgebiet-schermbeck/

Weide von der Waldseite aus betrachtet. Auf den Litzen ist keine Spannung und umgestürzte Bäume dienen noch immer als Einstiegshilfe. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung auf der Waldseite. © Brigitte Sommer

 

Vorne zur Straßenseite hin weisen eine zusätzliche Litze oben und eine Litze unten eine Mindestspannung von 2.000 Volt auf. An der Straßenseite werden aber Hunde und Wölfe mit ziemlicher Sicherheit nicht versuchen, dort hinein zu kommen. ©Brigitte Sommer

 

Zur Straße hin hat die zusätzliche Litze, die auch als Untergrabschutz dient, eine Spannung von lediglich 2.000 Volt. ©Brigitte Sommer

 

Schwachstelle Begrenzung zur nächsten Weide. Hier sind die Litzen viel niedriger als am Außenzaun. © Brigitte Sommer

 

Ein Hund oder Wolf kann auch seitlich durch den Bach am Zaun mit Spannung vorbei. © Brigitte Sommer

 

Ungeschützte Ziegen

 

Zaundoku in der Nähe des Dämmerwaldes. Kein Untergrabschutz. In den allermeisten Fällen buddeln sich Wölfe unter den Zäunen durch.

Shetty alleine mit Schafen

 

Auf dieser Weide steht ein Shetty zusammen mit Schafen auf einer ungeschützten Weide. Großpferde oder auch mehrere Pferde in einer Herde haben kaum etwas zu befürchten, doch kleine Shettys fallen genauso ins Beuteschema wie Schafe. © Brigitte Sommer

 

Shetty alleine mit Schafen auf einer entlegenen Weide. © Brigitte Sommer

 

Der Zaun ist incl. oberer Litze, auf der keine Spannung ist, 1,46 Meter hoch. © Brigitte Sommer

 

Keine Spannung oben. © Brigitte Sommer

 

Viel schlimmer ist es allerdings, dass unten auch keine Spannung vorhanden ist. © Brigitte Sommer

 

Unten ist zusätzlich kein Untergrabschutz vorhanden. Hund oder Wolf könnten sich also mit Leichtigkeit unten hindurch buddeln. © Brigitte Sommer

 

Damwildgehege bei Schermbeck

 

Manche sagen, dass das Wolfsgebiet Schermbeck das verückteste in ganz Deutschland sei. Allerdings nicht wegen den paar Wölfen, sondern wegen Wolfsgegnern, die dort scheinbar kaum etwas anderes zu tun haben, als Leute zu verleumden, Panik zu schüren und Fake-News zu verbreiten. Hier wieder einmal eine recht aberwitzige Situation. Hier zeigen wir auf, wie Damwild in den allermeisten Fällen gehalten wird. Hinter Wilddraht ohne zusätzliche Litzen und ohne Spannung. Wölfe springen eben nicht einfach so über zwei Meter hohe Zäune, sondern sie graben sich darunter durch. Dieser Zaun hier ist allerdings doppelt aufgebaut, was ihn auf jeden Fall sicherer macht. Wir werfen der Lokalpresse vor, nicht ausgewogen zu berichten und die Zaunsituationen vor Ort nicht darzustellen. Deshalb zeigen wir die Realität, denn viele Menschen wissen gar nicht, wie die angeblich sicheren Zäune wirklich aussehen. Natürlich gefällt das einigen nicht, wie hier im Video zu sehen. (Durch eine Reflektion wirkt es so, als würde das Batterie-Lämpchen auch aufleuchten, dies war nicht der Fall, kurze Zeit später zeigte das gleiche Gerät eine Spannung von 2.000 Volt an einer anderen Weide an).

 

Positives Beispiel:

Wir berichteten hier über einen Schafzüchter, der sich mit den Wölfen arrangiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/13/nrw-wolfsgebiet-schermbeck-schafzuechter-zweifelt-nicht-an-erfolgreichem-herdenschutz/

 

Überall im Gebiet findet man solche hysterisch anmutenden Plakate. Sie sollen wohl auch Angst und Panik unter Besuchern und Touristen verbreiten. Wer seine Pferde so einzäunt und all diese Litzen auch noch unter Spannung hat, braucht auch keineswegs etwas zu befürchten. Hunde und Katzen sind in Glorias Revier übrigens noch nie gerissen worden. Auch keine Fohlen. Allerdings wurden alte und kranke Ponys ohne jeglichen Schutz gerissen. In mehreren Fällen hatten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar immer wieder gewarnt. Das Bild ist aus zwei Einzelfotos zusammengesetzt.  Siehe hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

Gefahren, die von Pferderippern ausgehen, werden ignoriert, Wolfspanik verbreitet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Im übrigen tut man seinen Pferden Gutes, sie nachts im Stall unterzubringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/06/nachtruhe-im-stall-ist-gut-fuer-pferde/

Hier die Förderkulisse Westmünsterland: https://wolf.nrw/wolf/de/management/frderkulissewestmnsterland

 

Nicht nur Wölfe, auch Wildschweine wissen wie sie unter Wilddrahtumzäunungen hindurch gelangen können. © Brigitte Sommer

 

Weitere Einblicke in das Zuhause von Gloria und ihrer Familie

 

In den Naturschutzgebieten wird ebenfalls gejagt. Spaziergänger und Wanderer haben kaum die Chance, Wildtiere beobachten zu können, weil der hohe Jagddruck Rehe, Hirsche und Wildschweine extrem scheu macht. Selbst tagsüber beobachteten wir hier Jäger mit Jagdhunden und Waffen. Ist man auf der Suche nach Glorias Wurfhöhle?  © Brigitte Sommer

 

Auch in diesem kleinen Teichgebiet bei Dinslaken haben Wildvögel kaum Ruhe. Wildgänse und Kormorane werden immer wieder erbarmungslos erschossen. © Brigitte Sommer

 

Kormoran trocknet sein Gefieder. © Brigitte Sommer

 

Nilgansmutter mit Küken. © Brigitte Sommer

 

Nilgansküken. © Brigitte Sommer

 

Reiher. ©Brigitte Sommer

 

Auf der Verbindung zwischen Berger Straße und Hünxe halten sich wenige an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Wildtiere werden hier immer wieder überfahren. © Lara.

 

 

Viele Gebiete sind noch immer mit Wasser gesättigt. ©Brigitte Sommer

 

Dichter Mischwald mit zum Teil uralten Bäumen. © Brigitte Sommer

 

Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten. © Brigitte Sommer

 

Abendstimmung im Hünxer Wald. © Brigitte Sommer

 

Kurz nach einem Regenschauer im Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Dämmerwald. © Brigitte Sommer

 

Rehe machen den größten Anteil in der Wolfsnahrung aus. © Brigitte Sommer

 

An vielen Orten sind immer noch die Auswirkungen des Hochwassers vom Winter zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfspfotenabdrücke sein. ©Brigitte Sommer

 

Ulrike de Heuvel und Brigitte Sommer auf Spurensuche. ©Lara

 

Waschbär im Rotbachtal. © Brigitte Sommer

 

Die Bäume erhalten ihr grünes Laub zurück. © Brigitte Sommer

 

 

Hier ein Original-Video aus dem Wolfsgebiet Schermbeck aus einer unserer Wildkameras vom vergangenen Jahr. Vater Wolf ist hier beim Spaziergang mit den zwei Welpen zu sehen. Dass dies nicht Glorias ursprünglicher Mann Ingolf ist, ist schon seit vergangenen Jahres bekannt. Seit die Jäger das Wolfsmonitoring übernommen haben, gibt es keine oder kaum noch aufschlussreiche Daten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. können das Melden der Daten an das LANUV nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, da die Daten aus dem Monitoring unserer Ansicht nach auch zum Auffinden der Wölfe nach Abschussgenehmigungen verwendet werden. Als es im vergangenen Jahr um den Nachweis von Welpen ging, machten wir eine Ausnahme und gingen unter anderem mit einen Protestschreiben an Umweltminister Krischer (Grüne) an die Öffentlichkeit: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/01/nrw-protestbriefaktion-zum-mitmachen-kein-todesurteil-fuer-wolfsmutter-gloria/

Im Alter von sechs Wochen verlassen die Welpen zum ersten Mal ihre Wurfhöhle. Falls Gloria noch einmal trächtig sein sollte, wird sie bald ihre Welpen gebären. Ende April/Anfang Mai ist es soweit.

 

Mit diesem Sonnenuntergang bei Dinslaken sagen wir für heute Tschüss. © Brigitte Sommer

Wer noch weitere Einblicke in das Territorium von Gloria und Co. erhalten möchte, wird in dieser großen Fotoreportage fündig: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Hier gibt es auch weitere Einblicke in den Dämmerwald: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/12/neue-einblicke-in-nrw-hier-sind-die-woelfe-laengst-zuhause/

 

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-04-23

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2024-02-21

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-12-14

https://www.nrz.de/staedte/bottrop/article242171762/Kirchhellen-Problemwoelfin-Gloria-hat-wieder-einen-Partner.html?utm_medium=social&utm_campaign=NRZDinslaken&utm_source=Facebook&tpcc=artikel_facebook_nrzdinslaken&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3AcoOwB98NYOEKAHYQQk9VdBjuzQ3BW85HZ1wkP0iPUtVG2gpezuzJG1U_aem_AR1vodr5DTaNcxkG0jmxzGBC0ORX6S0-7_o7YTVgIhG4-n4MzTNCX6W8AqUPjVI6wWYGPJ2LPYkBuXHzN0Rm6ycs#Echobox=1713964145

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/16/nrw-illegal-mutterwoelfin-gloria-soll-trotz-andauernder-herdenschutzverweigerung-getoetet-werden/

http://www.dbb-wolf.de

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

NRW: Spaziergänger mit Hund traf bei Hünxe auf drei Wölfe und…

…er freute sich. Andy B. aus Dinslaken ist am 7. März beim Gassigehen in Hünxe  drei Wölfen begegnet. „Es war unglaublich schön“, sagte der 45-Jährige einer Lokalzeitung, die auch tatsächlich sogar einen positiven Artikel über die Begegnung und sein Video brachte. Dennoch geben Wolfshasser im Schermbecker Wolfsgebiet keine Ruhe. Erst vor kurzem wurde eine Schießgenehmigung auf Wölfin Gloria endgültig gekippt und nun arbeitet die Lobby bereits an einer neuen Genehmigung und hofft, Gloria ab dem Sommer beseitigen zu können. Hintergründe dazu und wieder einmal desaströse Zaunbeispiele in unserer neuen NRW-Reportage.

„Ich bin wirklich nicht nah am Wasser gebaut“, sagte der Dinslakener der NRZ. Aber als er nachher seiner Freundin von der Begegnung erzählt hat, habe er „fast geheult“ vor Glück. Viele Wolfsfreunde, die auch eine Begegnung mit einem frei lebenden Wolf erleben konnten, berichten übrigens ähnliches. Auch unsere Vorsitzende  Brigitte Sommer konnte sich über ein solches Erlebnis im vergangenen Jahr freuen.  „Eine solche Begegnung hat etwas von Magie,“ erinnert sie sich. Wölfe verdienen genauso ihren Platz wie wir Menschen auch. Und wir haben so viel an diesen Beutegreifern, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit gerade in unseren Gefilden besonders brutal verfolgt und ausgerottet worden sind.“

Beispielfoto Wolf. ©Brigitte Sommer

Wir freuen uns sehr, dass die NRZ diesen positiven Bericht gebracht hat. Ein solcher Bericht (unter den Quellen verlinkt) hilft ein realistisches Bild zu vermitteln und er ist eine Wohltat zu den üblichen, oft schwer tendenziösen Berichten in Lokal- und Massenmedien.

Wir beginnen mit einem positiven Zaun-Beispiel.

Schafe hinter wolfsabweisendem Netz und Herdenschutzhunde:

Auch wenn Wolfsgegner gerne behaupten, dass Wölfe praktisch die Weiden leer fressen würden, und viele Schäfer und Bauern deshalb aufgeben müssten, ist das Gegenteil der Fall.

In NRW gab es zuletzt mehr als 150.000 Schafe. Derzeit leben in NRW deutlich mehr Schafe als noch vor zehn Jahren. Zum Stichtag 3. November 2023 gab es laut Statistikamt IT.NRW rund 150.900 Schafe.

Das Märchen vom Wolf als Zerstörer der Weidetierhaltung

Das waren etwas mehr (plus 1,2 Prozent) Tiere als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2013 sei das sogar ein Zuwachs um 15,9 Prozent gewesen und damit ein Höchststand innerhalb von zehn Jahren, so die Behörde. Die wenigsten Schafe leben übrigens im Territorium von Wölfin Gloria. Aber nicht wegen ihr, sondern laut Statistik ist diese Gegend auch früher kein Schwerpunkt gewesen. Die Zahlen für NRW sagen aber ganz deutlich aus, dass die Schafhaltung keinesfalls von der Anwesenheit der Wölfe gefährdet ist. Eher spielt Deutschland kaum noch eine Rolle beim Vertrieb von Schafsprodukten.

 

Positives Zaun-Beispiel. Schafe hinter wolfsabweisendem Netz und Herdenschutzhunden.

 

 

Ungeschützte Tiere im Raum Schermbeck:

Einzelnes Pferd

Ungenügender Zaun bei einem einzelnen Pferd.

 

Ponys nur hinter zwei niedrigen Litzen

Ponys hinter niedrigen Litzen.

 

Nur zwei niedrige Litzen gespannt.

 

Auf der unteren Litze keine Spannung.

 

Ponys hinter Stacheldraht

 

Zwei Shettys hinter zwei Stacheldrahtlitzen. In vielen Bundesländern und unseres Wissens nach auch in NRW ist Pferdehaltung hinter Stacheldraht verboten.
Auf keiner der Litzen Spannung.
Auf keiner der Litzen Spannung.

 

Auf keiner der Litzen Spannung.

 

Schlachtdamhirsche nur hinter Wilddraht ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

 

Schlachtdamhirsche nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz.

 

 

Kein Untergrabschutz.

 

Mufflons hinter Maschendraht ohne Spannung und ohne Untergrabschutz

Mufflons hinter Maschendrahtzaun ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

Mufflongehege teilweise oben überwuchert.

 

Höhe des Zauns unter 1,60 Meter.

 

Kein Untergrabschutz.

 

Ausriss aus der Rissliste des LANUV. Der letzte nachgewiesene Riss, an dem Wölfin Gloria nachweislich beteiligt war, war Mitte Dezember. Andere Fälle sind noch in Bearbeitung. Bei allen Vorfällen sollen die Weidetiere aber erneut nicht angemessen geschützt gewesen sein. https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

 

Neue Schießgenehmigung auf Gloria im Sommer?

Mit der endgültigen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes, dass Gloria nicht abgeschossen werden darf,  ist Klaus Horstmann, Fachdienstleiter für den Bereich Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, nicht zufrieden. Denn es soll nun darüber beraten werden, ob nach Ablauf der begonnenen und noch andauernden Reproduktionszeit der Erlass einer neuen Allgemeinverfügung Aussicht auf Erfolg hat. Hierüber sei aber noch nicht entschieden. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V raten dem Kreis Wesel und dem Umweltministerium eher dazu, den Weideiterhaltern endlich geeignete Herdenschutzmaßnahmen näher zu bringen und im Bedarfsfall bei Weigerung die Tiere zu schützen, auch endlich Strafzahlungen zu ermöglichen.

 

Jagende Wölfe im hohem Venn sparen Gemeinden Geld

Wölfe, die im hohen Venn Hirsche, Rehe und Wildschweine jagen, helfen dabei mit, Geld in den Gemeindekassen einzusparen. Bis zu 30.000 Euro Entlastung würde dies einbringen, weil es weniger Wildverbiss an jungen Bäumen und Aufforstungen geben würde.

 

Quellen:

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/article241837246/Dinslakener-trifft-auf-drei-Woelfe-unglaublich-schoen.html?fbclid=IwAR1vdOIwnQU5acjAYqkRYdwhPzruau-famSvIp7v3eaIfesKIBNqD-BDRtU

https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/article241860304/Nach-Gloria-Urteil-Geht-Abschuss-Debatte-demnaechst-weiter.html?fbclid=IwAR3imVJn0WELhnpl0meDlow3BwBW3L2EWUpqsP6sizwZ3zn-8nQIj9LhhiU

https://www1.wdr.de/nachrichten/anzahl-schafe-nrw-100.html

https://brf.be/regional/1811183/?fbclid=IwAR1H8COI9HpUg0nrAaVbKfv7uo2BvpSM1Dw3hT_0SQrE2k0Gfxuc77xJ76c

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Klares Statement von Wolfsschutz Deutschland e.V. bei Podiumsdiskussion in Dinslaken: Wolfsabschüsse absolutes „No go“!

„Wolf und Lamm weiden zusammen…,“ mit diesen Worten begrüßte der Pfarrer der Kath. Gemeinde Heilig Geist in Dinslaken die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am 08.02.20. Angeregt und initiiert durch den Filmemacher Adnan G. Köse folgten rund 150 Teilnehmer (+Podium) der Einladung ab 17.00 Uhr. Wölfin“ Gloria“, deren Abschuss per Eilantrag nach wie vor im Raum steht, war der Anlass, um Wolfsschützer und Weidetierhalter gemeinsam an einen Tisch zu holen. Zu den Podiumsteilnehmern gehörten u. a. Jos de Bruin und Gaby Steegmann von Wolves Unlimited, Eckehard Schwedhelm (Wolfsforschung), Peter Malzbender (NABU Wesel), Florian Preis (Ruhrschäferei), Maik Dünow (Schäferei Wesel) und Ulrike de Heuvel, die Wolfsteamleiterin NRW unseres Vereins Wolfschutz Deutschland e.V.

Wir stellten unsere Vereinsarbeit vor und legten unsere Position dar. Dass unsere Haltung genauso polarisiert wie der Wolf, brachten wir gleich am Anfang zum Ausdruck. Ulrike de Heuvel betonte: „Wir von Wolfsschutz Deutschland e.V. verstehen uns als Anwälte der Wölfe. Mit der gleicher Leidenschaft, mit der verantwortungsvolle Schäfer ihre Tiere schützen wollen, wollen wir die Wölfe vor erneuter Ausrottung schützen.“  Dazu würde auch die Offenlegung von Fake-News, wie z. B. durch Zaunkontrollen, gehören. Ulrike de Heuvel: „Hier gehen wir keine Kompromisse ein und wir nehmen dafür auch in Kauf, uns dadurch unbeliebt zu machen. Der Wolf hat nun mal keine eigene Stimme, also müssen wir für ihn sprechen.“ 

Ebenso machte de Heuvel noch einmal den Unterschied zu der Organisation Wikiwovles deutlich, die Weidetierhaltern ohne Gegenleistung hilft.  Wolfsschutz Deutschland e.V. gehe hier ganz bewusst einen anderen Weg, weil so mancher Weidetierhalter, der sich Zäune aufstellen ließ, gleich darauf zum nächsten Mahnfeuer rannte, um den Abschuss von Wölfen zu fordern. Ein solches Verhalten sei  völlig kontraproduktiv. Ulrike de Heuvel stellte klar, dass auch Wolfsschutz-Deutschland e.V. Hilfe beim Zaunbau anbiete. Allerdings würde sich der Verein vorher vertraglich absichern, dass eben nicht gegen Wölfe gehetzt wird.

Wölfe fressen hauptsächlich Rehe und Hirsche. Weidetiere machen nur 1,1 % ihrer Nahrung aus.

De Heuvel: „Ebenso sind wir der Überzeugung, dass kein einziger Wolf aufgrund von Rissen abgeschossen werden darf, denn Abschüsse helfen keinem Weidetierhalter wirklich weiter, sondern wecken nur Begehrlichkeiten für Tricksereien. Wie wir in diversen Zaunkontrollen nachweisen konnten, werden von bestimmten Schäfern Risse provoziert, um genau solche Abschussverfügungen zu erwirken.“ Stattdessen sollte endlich eine Weideprämie eingeführt werden. Eine solche wird weiter von der GroKo in Berlin blockiert. Die geplante Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes werde so auch keinem einzigen Schäfer helfen. Zumal oft mehr Tiere Hunden zum Opfer fallen, als durch Wölfe. Ganz abgesehen von der Anzahl an Tieren, die durch Krankheiten, Vernachlässigung und andere Ursachen zu Tode kommen. Die Politik suggeriere Weidetierhaltern, dass Abschüsse eine Lösung seien.

Podiumsdiskussion zum Thema Wolf und Weidetierhaltung. Jos de Bruin von Wolves Unlimited klärte auf.

Im Verlauf der Veranstaltung stellten Jos de Bruin und Gaby Steegmann ihre Arbeit in der Wolfssauffangstation vor und klärten fachlich über Wölfe und ihr Verhalten auf. Die Diskussionsbereitschaft an diesem Nachmittag war enorm hoch, es gab viele Wortmeldungen. Doch die Fragen an das Podium selber hielten sich in Grenzen. Trotzdem gab ein Wort das andere. So entstand zwischen Wolfsschützern und Weidetierhaltern so mancher Schlagabtausch.
Auch Kurt Opriel, Antragsteller der Abschussverfügung gegen Wölfin Gloria ergriff sichtlich verärgert das Wort. Unter anderem beschwerte er sich über die Vorwürfe und Kritiken bezüglich seines Herdenschutzes. Schließlich hätte er alles getan; die Zäune aufgerüstet und alle Vorgaben umgesetzt, die der LANUV gefordert hätte. Nun wüsste er auch nicht mehr weiter. Seine Tiere blieben bis auf weiteres eingestallt. Auf die immer wiederkehrenden Fragen nach dem Einsatz von Herdenschutzhunden, musste der Nebenerwerbsschäfer leider einräumen, dass dies bei ihm nicht umsetzbar sei, da er Hunden zwiespältig gegenüberstehe. Dass Opriel sich den Vorwürfen gegen ihn gestellt hat, ist durchaus anzuerkennen, auch die Bereitschaft nun endlich Hilfe bei der Zaunaufrüstung anzunehmen – doch leider kein Wort davon, den Eilantrag zurückzuziehen. Darauf warteten die Wolfsbefürworter an diesem Tag leider vergebens! (Anmerkung: Außerdem sind seine Zäune erst seit Kurzem aufgerüstet und die meisten Schafe sind nun sowieso eingestallt. Dieser Schäfer erhält einen vierstelligen Beitrag an EU-Subventionen für sein Hobby)
Ansonsten verlief dieser Nachmittag im Großen und Ganzen gemäßigter, als vorangegangene Veranstaltungen. Dies war mit Sicherheit auch der Verdienst von Adnan G. Köse, der bei der Moderation immer wieder zum Thema zurückführte.

Wie kann Koexistenz gelingen?

Ein großes Thema nach wie vor: Förderanträge, deren mangelnde Bearbeitung, die Finanzen und die Politik. Leider hatte Peter Schütz vom Umweltministerium abgesagt, so blieben viele Fragen leider unbeantwortet.

Der Filmemacher Adnan G. Köse hatte zur Podiumsdiskussion nach Dinslaken eingeladen.

Maik Dünow von der Schäferei Wesel betonte, „er sei nicht gegen den Wolf, nur für seine Schafe“ (Anmerkung: Was auch immer das heissen mag). Er wollte wissen, was Wolfsschützer denn schon finanziell für Gloria getan hätten und schlug deshalb eine Patenschaft für Herdenschutzhunde, anstatt für Wölfe, die niemandem gehörten, vor.  (Anmerkung: Was hat Herr Dünow denn schon an Natur- und Wolfsschutz gespendet?  Seine Forderungen sollte Maik Dünow an die Landesregierung in NRW richten, denn in anderen Bundesländern werden auch bereits Herdenschutzhunde bezahlt. Wir von Wolfsschutz Deutschland e.V. fordern zudem seit zwei Jahren von der Bundesregierung, doch endlich eine bundesweite Lösung zu finden, in der ganz Deutschland zum Wolfsland erklärt wird. Dadurch könnte überall unbürokratisch gefordert und gefördert werden. Dies würde dann auch Schäden von wandernden Jungwölfe abdecken. Außerdem ist von Berufsschäfern schon ein gewisser Eigenanteil als Unternehmer zu erwarten.  Zumal Schäfer Dünow im vergangenen Jahr fast 150.000 Euro an EU-Subventionen erhalten hat.  Unternehmer anderer Branchen werden hier vielleicht fassungslos mit dem Kopf schütteln)

Auch Florian Preis von der Ruhrschäferei meinte, dass er zwar nicht unbedingt ein “ Wolfsfan“ sei, wie die Wolfsschützer, doch suche er nach anderen Lösungswegen als den Abschuss der Wölfin. Im Gegenteil, er betonte lautstark, dass auch der Wolf das Recht habe, hier zu leben. Er glaube an die Koexistenz zwischen Wölfen und Schafen.  Ferner gab es Kritik an der angeblich viel zu späten Reaktion aus der politischen Ebene. Schon vor 20 Jahren hätte man sich adäquat auf die zu erwartende Situation einstellen müssen.
Pufferzonen hin, Fördergelder her…, auch dazu bezog unser Verein Stellung. Warum wird nicht ganz Deutschland zum Wolfsland erklärt? Das würde sicherlich vieles vereinfachen.

Auch Peter Malzbender (NABU Wesel) betonte nochmals, dass der Lebensraum für Wölfe hier mehr als gegeben sei, und gab zu bedenken,  dass nur etwa 1% der Nutztiere im Kot der Wölfe wiedergefunden wird.

Die Wolfsteamleiterin NRW unseres Vereins  Wolfssschutz Deutschland e.V. , Ulrike de Heuvel, stellte die Position unseres Vereines auf der Veranstaltung dar.

Und das Fazit der Veranstaltung? Die Unbelehrbaren und Beratungsresistenten erreichte man natürlich auch diesmal nicht. Dennoch gibt es durchaus die Bereitschaft, sich weiter zu treffen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Vor allem aber, um der Politik gemeinsam auf die Füße zu treten – wir für die Wölfe und die Weidetierhalter für ihre Schafe…!

(Ulrike de Heuvel und Cordula Oppermann)