EU-Kommission opfert den Wolf – Ein schmutziges Spiel um Profit und Macht!

Am 7. März 2025 schlug die EU-Kommission nach dem Inkrafttreten der Herabstufung des Schutzstatus in der Berner Konvention, auch den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie von „streng geschützt“ zu „geschützt“ herabzusetzen. Was als „pragmatische Lösung“ verkauft wird, ist in Wahrheit ein schmutziger Deal, der den Wolf zum Opfer macht. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. reißen die Masken herunter: Wer steckt dahinter, wer zahlt den Preis, und warum ist dieser Plan ein Betrug an der Natur?

Hinter diesem Vorschlag lauern mächtige Interessen. Die Agrarlobby, angeführt von Großbauern und Verbänden wie dem Deutschen Bauernverband, trommelt seit Jahren für „Wolfsmanagement“ – ein Euphemismus für Abschüsse. Für sie ist der Wolf ein störendes Symbol der Wildnis, das ihre industrielle Landwirtschaft bedroht. Doch da ist noch eine dunklere Kraft: Die Waffenlobby. Jagdverbände und Hersteller von Waffen und Munition reiben sich die Hände. Mehr Abschüsse bedeuten mehr Lizenzen, mehr Ausrüstung, mehr Umsatz. Der Wolf wird zum Verkaufsschlager – ein perfides Geschäft auf Kosten eines geschützten Tieres.
Symbolbild.
Die Herabstufung des Schutzstatus mag kostenlos erscheinen, aber der Preis ist astronomisch – und wir alle werden ihn tragen. Ökologisch gesehen ist der Wolf ein Regulator: Er hält Wildpopulationen wie Rehe in Schach, schützt Wälder vor Überweidung und stärkt die Biodiversität. Mehr Abschüsse destabilisieren dieses Gleichgewicht – mit Folgekosten für Forstwirtschaft und Naturschutz, die in die Milliarden gehen könnten. Wer finanziert das Chaos? Der Steuerzahler, während die Agrar- und Waffenindustrie kassiert. Und die Landwirte? Sie bekommen keine Entschädigung für die eigentlichen Probleme – fehlende Prävention und unzureichende Unterstützung.

Warum Abschüsse den Bauern nichts bringen

Die Mär, dass mehr Abschüsse die Probleme der Bauern lösen, ist ein Trugschluss. Studien – etwa aus Schweden oder den USA – zeigen: Wo Wölfe getötet werden, rücken neue Wölfe nach. Das Problem verschiebt sich, statt zu verschwinden. Schäden an Nutztieren? Sie entstehen meist durch mangelnden Herdenschutz – Zäune und Hunde könnten dies in 90 % der Fälle verhindern, doch die Politik lässt die Bauern im Stich. Stattdessen wird der Wolf zum Sündenbock, während die Ursachen unangetastet bleiben. Abschüsse sind ein teurer Placebo-Effekt – gut fürs Image der Lobby, nutzlos für die Realität.

Zerbrechliche Erholung in Gefahr

Der Wolf hat sich nach Jahrhunderten der Verfolgung mühsam erholt, doch Abschüsse könnten lokale Rudel auslöschen und die Art erneut schwächen. Ein Rückfall droht – und mit ihm ein ökologisches Desaster. Als Spitzenprädator kann der Wolf Wildpopulationen viel besser regulieren als Jäger, die vor allem auf Trophäen aus sind. Ohne ihn drohen noch mehr kahle Landschaften, Artensterben und teure Schäden in Milliardenhöhe – ein Preis, den wir Steuerzahler zahlen. Den Wolf aussterben zu lassen, wäre mehr als ein ökologischer Verlust – es wäre ein Versagen unserer Verantwortung. Er ist ein Symbol der Wildnis, das wir nicht opfern dürfen. Die EU-Kommission spielt mit unserem Erbe.
Beispielfoto spielende Wölfe.

Ein Verrat an der Natur

Vergessen wir nicht die Jäger und ihre Hintermänner. Für sie ist der Wolf ein Trophäenobjekt, ein Kick, ein Markt. Die europäische Waffenindustrie, mit einem Umsatz von über 30 Milliarden Euro jährlich, sieht in jeder Lockerung der Jagdregeln eine Goldgrube. In Ländern wie Deutschland, wo Jagdwaffen ohnehin weit verbreitet sind, wird die Herabstufung die Nachfrage ankurbeln – von Gewehren über Munition bis hin zu Jagdseminaren. Der Wolf stirbt, damit ihre Kassen klingeln.
In ihrer Pressemitteilung  behauptet die EU-Kommission, die Wolfspopulation habe sich „rasch erholt“ und die „anhaltende Expansion“ führe zu „zunehmenden Konflikten“. Sie spricht von „wissenschaftlichen Daten“ und einem „günstigen Erhaltungszustand“, doch das ist Augenwischerei. Die Realität? Regionale Populationen sind weiterhin fragil und die Schäden an Nutztieren bleiben lokal begrenzt – laut ihrer eigenen Worte „auf EU-Ebene gering“. Warum dann dieser Schritt? Weil die Kommission vor der Agrarlobby kapituliert und die Waffenlobby mitverdienen lässt. Ihre Behauptung, Abschüsse würden „sorgfältig geregelt“, ist ein Hohn – in der Praxis öffnet sie Tür und Tor für willkürliche Jagd, während der Steuerzahler für Prävention und Entschädigung zahlt.
Dieser Vorschlag ist kein Zufall, sondern ein abgekartetes Spiel. Die EU-Kommission, unter Druck von Mitgliedstaaten wie Deutschland und Frankreich, opfert den Wolf für kurzfristige Profite und vermeintliche politische Ruhe. Doch die Wahrheit ist: Der Wolf ist kein Feind, sondern ein Verbündeter – für unsere Ökosysteme, unsere Wälder, unsere Zukunft. Jede Kugel, die ihn trifft, trifft uns alle. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. decken diesen Skandal auf, weil Schweigen keine Option ist. Der Wolf verdient Gerechtigkeit – und wir werden nicht aufhören, sie einzufordern! Wie kann es sein, dass wir Europäer von Ländern wie Afrika und Indien erwarten, mit Tigern und Löwen klar zu kommen, aber wir selbst eine Art Hexenverfolgung gegen Wölfe lostreten?

Nächste Schritte nach dem Vorschlag der EU-Kommission:

  1. Konsultation und Stellungnahmen:
    • Der Vorschlag der Kommission wird nun an die Mitgliedstaaten, das Europäische Parlament und andere relevante Interessengruppen (z. B. Umweltorganisationen, Landwirte, Jagdverbände) weitergeleitet.
  2. Verhandlung im Rat der Europäischen Union:
    • Der Vorschlag geht an den Rat der EU (bestehend aus Vertretern der Mitgliedstaaten, z. B. Umweltminister). Hier wird diskutiert und abgestimmt. Für Änderungen an den Anhängen der FFH-Richtlinie ist in der Regel nur eine qualifizierte Mehrheit erforderlich. Die Mitgliedstaaten könnten Änderungsvorschläge einbringen, etwa um regionale Unterschiede stärker zu berücksichtigen.
  3. Beteiligung des Europäischen Parlaments:
    • Bei der FFH-Richtlinie handelt es sich um eine Verordnung, deren Anhänge durch ein vereinfachtes Verfahren geändert werden können („Regulierungsverfahren mit Kontrolle“). Das Europäische Parlament hat hier ein Mitspracherecht und kann den Vorschlag prüfen, Änderungen vorschlagen oder ihn ablehnen. Allerdings ist seine Rolle eher beratend als entscheidend.
  4. Entscheidung und Verabschiedung:
    • Nach Abschluss der Konsultationen und Verhandlungen wird der endgültige Text ausgearbeitet. Wird eine Einigung erzielt, tritt die Änderung der Anhänge der FFH-Richtlinie in Kraft. Dies könnte innerhalb weniger Monate geschehen, abhängig von der Dringlichkeit und dem politischen Willen. Die Pressemitteilung vom 7. März 2025 deutet darauf hin, dass die Kommission eine zügige Umsetzung anstrebt.
  5. Umsetzung in den Mitgliedstaaten:
    • Sobald die Änderung beschlossen ist, müssen die Mitgliedstaaten ihre nationalen Regelungen anpassen. Das bedeutet, dass Länder wie Deutschland ihre Wolfsmanagement-Pläne überarbeiten könnten, um z. B. Abschüsse oder andere Maßnahmen einfacher zu genehmigen. Deshalb waren einige Bundesländer auch besonders darauf erpicht, den Wolf bereits ins Jagdrecht aufzunehmen, obwohl hier bislang eine gleichzeitige ganzjährige Schonzeit in Kraft tritt. Dies könnte sich aber ändern.
Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Bayern: Mutterwölfin Frigga per Schießbefehl hingerichtet – Strafanzeige

Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstattet Strafanzeige gegen den Regierungspräsidenten Dr. Eugen Ehmann sowie die ausführenden Personen. Ein weiblicher Wolf ist in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Hohen Rhön „erlegt“ worden, so die dpa.  Die Pressemitteilung darüber, dass es eine Abschussverfügung seit dem ersten August 2024 gab, wurde erst gestern von der Regierung Unterfranken veröffentlicht. Lesen Sie hier in unserem Bericht wie aus Frigga ein Bauernopfer wurde.

Hierzu gibt es ein Update, 07. September 2024

Bayern: Rhönskandal – Totschießen der falschen Wölfin macht die Verfügung nicht legaler
VON WOLFSSCHUTZ
7. SEPTEMBER 2024

Gestern wurde bekannt, dass nicht Frigga, sondern eine Wölfin aus dem Rudel Wildflecken in der geheimen Wolfsjagd der Regierung Unterfranken erschossen worden ist. Zudem ist Frigga nicht einmal beim entscheidenden Angriff auf die Schafe involviert gewesen, sondern ihr Partner Griso. Wir freuen uns vorsichtig, dass nicht Frigga betroffen war, aber wir trauern genauso um die Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken. An unserer Strafanzeige ändert der Umstand des Fehlschusses nichts. Im Gegenteil, dies macht die ganze Aktion noch illegaler. Lesen Sie hier unseren Bericht mit neuen Einblicken ins Revier Hohe Rhön. – https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/

 

Auch im Amtsblatt der Regierung Unterfranken ist nichts über eine Abschussverfügung von Anfang August zu finden. Im Bereich Wolfsnachweise auf der Seite des LfU sind nun Wolfsnachweise von weiteren Welpen und einem erwachsenen männlichen Wolf seit August aufgeführt, aber ohne Kennnummer. Diese Indizien deuten stark darauf hin, dass man einfach vollendete Tatsachen schaffte, ohne die Öffentlichkeit zu informieren und ohne den Umweltverbänden die Möglichkeit der Klage zu geben.

Beispielfoto Wolf.

Vollendete Tatsachen geschaffen

Normalerweise müssen die Umweltverbände bei einer Abschussverfügung informiert werden. Ob BUND und NABU informiert wurden, wissen wir nicht. Bei der  vom Gericht gekippten Abschussverfügung von Hessen hatten die kleineren Verbände „Naturschutzinitiative“ und der „Freundeskreis frei lebender Wölfe“ geklagt. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/

Die Naturschutzinitiative konnten wir bislang nicht erreichen. Ralf Hentschel – erster Vorsitzender des Freundeskreises, gab uns die Auskunft, dass eine Anfrage von Seiten des Freundeskreises, ob eine Abschussverfügung in Planung sei und die bereits Anfang August gestellt worden sei, erst gestern beantwortet worden wäre. Der Freundeskreis würde aktuell eine Klage prüfen. Da wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. noch nicht klagefähig sind, erstatten wir Strafanzeige, denn die Vorgehensweise erachten wir ganz klar als nicht rechtskonform.

Wir sind absolut erschüttert und entsetzt und es ist kaum mit Worten zu beschreiben, was hier vorgefallen ist. Die Verbände scheinen nicht involviert worden zu sein. Es wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um nachzuweisen, dass nur der „schadensstiftende Wolf“ abgeschossen werden dürfte und zudem wurde noch der Elternschutz ignoriert. Der Vater alleine wird die Welpen kaum groß bekommen können. Es wird sich also in Folge mehr statt weniger leichter Beute zugewendet werden. Sollte es sich wider Erwarten nicht um Frigga handeln, so ist die Tat ebenso illegal. Frigga hätte zudem niemals auf einer Weide mit Herdenschutzhunden zugeschlagen.

Rhön als Tourismusgebiet boykottieren

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde könnten nun entscheiden, ob sie Betriebe und die Region noch besuchen und Produkte von Erzeugern von vor Ort kaufen wollen. Die Rhön ist auf Touristen angewiesen.

 

In der Pressemitteilung der Regierung Unterfranken, datiert auf den 30.08.2024 ist folgendes zu lesen:

„Abschuss eines Wolfes in der Bayerischen Rhön

Würzburg (ruf) – In der Nacht vom 25. auf den 26. August 2024 wurden in der Hohen Rhön sechs Schafe getötet und vier verletzt. Nach derzeitiger Kenntnis kann nicht ausgeschlossen werden, dass die durch einen Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde gesicherten Tiere einem Wolfsangriff zum Opfer fielen. Die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen stehen noch aus.
Aufgrund dieses Ereignisses wurde von einem Bescheid der Regierung von Unterfranken vom 1. August 2024 Gebrauch gemacht, mit dem die Regierung eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Entnahme (d.h. Tötung) eines Wolfes erteilt hat. In der auf das jüngste Rissereignis folgenden Nacht wurde in der Hohen Rhön auf der Grundlage dieses Bescheides ein weiblicher Wolf erlegt.
Der Bescheid der Regierung von Unterfranken wurde erlassen, da es im Zeitraum vom 3. Juni 2024 bis 25. Juli 2024 zu einer Reihe von Übergriffen auf durch mit Herdenschutzmaßnahmen gesicherte Weidetiere gekommen war. Die Übergriffe konnten mittels Genanalyse vor allem einer Wölfin mit dem genetischen Kürzel GW3092f zugeordnet werden. Eine Vielzahl weiterer Rissereignisse seit dem 2. August 2023 sind ebenfalls auf diese Wölfin zurückzuführen. Ob es sich bei dem erlegten Tier um die Wölfin GW3092f handelt, wird derzeit mittels Genanalyse geklärt. Ergebnisse hierzu werden im Laufe der nächsten Woche erwartet.“

 

Wir sagen ihren Namen…

…und wir erzählen ihre Geschichte. Eine Geschichte, die für das Schicksal von unzähligen Wölfen seit ihrer Rückkehr nach Deutschland steht. Eine Geschichte von menschlicher Kaltblütigkeit,  Abartigkeit, Missgunst und Gier. Eine Geschichte, die keiner über diese Wölfe erzählen kann, weil sie einfach „verschwanden“.  Die tote Wölfin hieß Frigga. Die Lange Rhön, in der die Meucheltat geschah, war ihr Revier. Sie hat die Kennung GW3092f. Das erste Mal war sie vor zwei Jahren im Werra-Meißner-Kreis in Hessen nachgewiesen worden. Wir nannten sie deshalb Frigga, nach einem überlieferten Vornamen von Frau Holle, da die Gegend auch als „Frau Holle Land“ bezeichnet wird. Woher sie stammte, war unbekannt. Frigga besaß, genau wie die Schermbecker Wolfsmutter Gloria, den selteneren Haloptyp 02. Da es in Deutschland noch zu wenige Wölfe gibt, ist dies auch wichtig in Punkto Gesunderhaltung und eine gesunde Durchmischung der Wolfspopulation. Als Frigga sich weg von ihrer Familie auf ihre gefährliche Reise nach einem eigenen Revier begab, musste sie ein bis zwei Jahre alt gewesen sein. Die meisten Jungwölfe wandern im Alter von zwei Jahren von ihren Familien ab. Von Nordhessen aus zog es sie in den Spessart, ins Grenzgebiet zwischen Hessen und Bayern. Ab 2023 fiel Frigga dort durch Risse an ungeschützten Tieren auf. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

Im Spessart schlug der zierlichen Wölfin ein kaum beschreibbarer Hass entgegen. Doch zunächst sah es so aus, als würde sie sich im größten Mischwaldgebiet Deutschlands niederlassen. Auch ein Wolfsrüde war zur gleichen  Zeit wie Frigga dort unterwegs, doch er „verschwand“ spurlos. Etwas musste auch mit Frigga passiert sein, denn sie zog nach über einem halben Jahr plötzlich weiter in Richtung Osten. Seit ihrem Eintreffen im Spessart waren wir dieser außergewöhnlich schlauen und scheuen Wölfin auf der Spur. Unsere Wolfshündin Liv, die auf ihrer Fährte war, hatte einen großen Respekt vor der kleinen Wölfin. Sie traute sich nie in ihrer Nähe zu markieren. Erst in der Nähe unseres Fahrzeuges erleichterte Liv sich. Wir wiesen nach, dass die Weidetiere, die Frigga riss, nicht geschützt waren. In ihrer Zeit im Spessart wurde sie regelrecht auf Schafe und Ziegen konditioniert, durch unwillige und verbohrte Halter, die glaubten, sich nicht an Vorschriften und Gesetze halten zu müssen, sondern auch dort probierten, sie illegal zu beseitigen. Auch ein Rudel bei Bad Orb „verschwand.“

Wir verloren zunächst Friggas Spur Ende des Jahres, doch dann wurde Frigga in der „Hohen Rhön“ wieder nachgewiesen. Zu ihr hatte sich ein Wolfsrüde gesellt, den wir Anton nannten. Zu der Zeit nahm auch Liv wieder die Spur auf. Was Frigga im Spessart gelernt hatte, setzte sie in der Rhön fort. Sie riss ungeschützte Schafe und Ziegen. Schon damals wollten die Bundesländer Hessen und Bayern nicht nur Frigga, sondern auch ihren Partner Anton erschießen. Weil diese Schießbefehle schon nicht gesetzeskonform waren, wurden sie von Gerichten gekippt. Doch es gab kein Happy End für das Wolfspaar. Bestimmte Kreise in der Rhön, in Thüringen, Hessen und Bayern sorgen seit Jahren dafür, dass sich in der Gegend kein Wolf halten kann. Wir berichteten hier:https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

Eine Ausnahme ist das Rudel Wildflecken, das den Kriminellen entgeht, weil es auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken lebt. Verhaltensweisen, wie man sie nur von der Comorra in Italien kennt, sind in einem Bermudadreieck zwischen Rhön, Spessart, Vogelsberg und westlichem Taunus an der Tagesordnung. Ausgerechnet ein solches Gebiet hatte Frigga nun als ihre neue Heimat erkoren. Es könnte auch ein Paradies für Wölfe sein, wenn es dort nicht Menschen geben würde, die ihre eigenen Gesetze machen und die sich jederzeit im Recht glauben. Alles war stört, wird kaltblütig eliminiert. Dabei sitzt die Agrar- und Jagdlobby auch in Entscheiderpositionen. Auch ein ein bundesweites Netzwerk von Anwälten mischt mit. Wie dreist diese Kreise vorgehen, wird nun auch nach dem Abschuss von Frigga deutlich.

Beispielfoto Wolfspaar. Weitere Infos zur Treue von Wölfen: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/treue-ein-leben-lang-vom-liebesschwur-der-w%C3%B6lfe?fbclid=IwY2xjawE_x0JleHRuA2FlbQIxMQABHRU41kJ6HVFSB_nUtzGvseMNmKiVJ0CCGBVgll-xKwHuPkTFDK5ebpwwAw_aem_RvDloy15avFWf2ZxF29JaA

Kurz vor der Paarungszeit im Spätwinter 2024 „verschwand“ Anton. Da sich Wölfe normalerweise nur ein Mal im Leben binden und nicht den Partner wechseln, musste auch Anton etwas geschehen sein. Während der Paarungszeit stieß dann ein neuer Rüde, Griso aus dem Rudel Wildflecken, zu Frigga. Im Alter von nunmehr drei oder vier Jahren wurde Frigga zum ersten Mal Mutter. Die Geburtshöhle lag zwischen Gangolfsberg und Basaltsee und hier geschah  eine weitere grausame Tat. Die Behörden versuchten das Geschehen herunter zu spielen und auf die Unerfahrenheit des Wolfspaares zu schieben. Ein Wolfswelpe war in großer Not von Spaziergängern gefunden worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/04/bayern-welpe-nuka-ist-sohn-der-illegal-verfolgten-rhoenwoelfin-frigga/

Laut Insidern wurde Nuka keinesfalls bei einem Wechsel des Baus verloren, sondern die kleine Familie wurde weiter illegal verfolgt. Die dpa schreibt, dass der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann (CSU) erst vor wenigen Wochen in einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gefordert hatte, den Schutzstatus für Wölfe abzusenken. Thomas Habermann ist nicht nur Jurist, sondern auch Jäger. Es ist bekannt, wer in der Gegend Hohe Rhön Weidetiere grasen lässt und es ist auch bekannt, wer sein Jagdrevier dort hat.

Aus rechtlichen Gründen können wir keine Anwesen zeigen, aber wir Ausflügler sollten sich einfach mal Anwesen und Fuhrparks der Halter dort in der Gegend anschauen. Teilweise erhalten Betriebe schon von vorne herein EU-Subventionen, von denen ein mittelständisches Unternehmen anderer Branchen nur träumen kann. Dass die Risse, die Frigga verursacht hatte, keinesfalls die Weidetierhaltung in der Rhön gefährden, hatten wir hier dargestellt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Nuka wurde gerettet und lebt nun gut untergebracht bei Tanja Askani in der Lüneburger Heide. Er ist zwar in Sicherheit, doch um welchen Preis? Der Kleine war so in Notlage gewesen, dass er sogar Steine gefressen hatte, hieß es von Tanja Askani. Es ist doch falsch, dass Nuka nicht an der Seite seiner Mutter Frigga lebt und wild und frei durch die Hohe Rhön streift, nicht von ihr im Herbst das Jagen erlernt, zusammen mit seinen Geschwistern spielt und rauft und seine Stärke ausprobiert. Er wird sich nicht in zwei Jahren auf die Reise nach einem eigenen Revier machen können. Dies ist ausdrücklich keine Kritik an Tanja Askani, aber wo ist eine Gesellschaft hingekommen, die Herzchen und Likes im Rahmen von Nuka macht, aber dem Schicksal von dessen frei lebender Mutter scheinbar völlig gleichgültig gegenüber stand? Wieso gab es hier keinen gesellschaftlichen Aufschrei? Wenn diese Kreise dermaßen mit geschützten Tieren umgehen, dann ist es ziemlich sicher, dass sich ein solches Gebaren nicht nur auf diesen Aspekt beschränkt. Anwohner aus dem Spessart, der Rhön und dem Taunus berichten uns über Angst und Einschüchterungen. In welchen Land leben wir eigentlich?

Nukas Geschwister haben nun diese Größe erreicht. © Brigitte Sommer

Achim Heisler, der Partner von Tanja Askani schrieb gestern folgende erschütternde Zeilen:

„Nukas Mutter ist tot.
Warum ist Nukas Mutter tot?
Weil sie erschossen wurde. Weil ihr Abschuss offiziell bewilligt wurde. Weil man keine Lust auf Herdenschutz hatte und hat, nicht nur in Bayern.
Weil die Lobby der Lusttöter und Herdenschutzverweigerer Druck auf Politiker gemacht haben.
Weil Politiker – ach, ich hab keine Lust (mehr), über diese Leute Worte zu verlieren. Diese Leute, die genau wissen was sie tun, wenn sie eine Mutterwölfin zum Abschuss freigeben.
Was ist mit Nukas Geschwistern?
Sie haben seit 3 Tagen und 4 Nächten keine Mutter mehr. Sie warten und warten und warten und warten.
Und warten.
Sie hungern.
Sie werden verhungern.
Oder sie werden getötet. Auch getötet. Vor dem Verhungern.
Das nennen die Leute, die daran beteiligt sind, dann „Erbarmen“. Wirklich…
Lieber Nuka: menschliches Leben ist ein böses Sieb.
Ich hab dich lieb.“

 

Nukas Mutter hat einen Namen, sie heißt Frigga.

Nur Tastaturheldentum?

Wir hatten in den vergangenen Wochen sehr insistierend um Hilfe vor Ort gebeten. Mit wenigen Leuten war es nicht mehr zu schaffen, und es kommt noch hinzu, dass Tierschützer genau den Menschen noch beim Zaunbau geholfen haben, die den Abschuss forderten. Genau wie es auch in NRW der Fall ist.

Welche Seelenqualen die junge Wolfsmutter in den vergangenen Wochen und Monaten ausgestanden haben muss, ist kaum vorstellbar. Jetzt ist sie tot. Ihr Tod wird weder das Leben von Schafen und Ziegen retten, die sowieso früher oder später geschlachtet werden, noch wird er das ohnehin schon recht angenehme Leben vieler Tierhalter tangieren. Ihr Tod wird aber von der Lobby genutzt werden, um weitere Halter aufzuhetzen und Hass in der Gesellschaft zu säen. Schon erscheinen Artikel in den Massenmedien zum ersten „legalen“ Abschuss in der Rhön. Wir sagen nein, dieser Abschuss ist nicht legal und auch nicht menschlich. Gerhard Roths Buchtitel „Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier“, könnte es kaum besser beschreiben.

 

Quellen:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2024/051/index.html

Bericht der dpa: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/wolf-in-der-hohen-rh%C3%B6n-abgeschossen/ar-AA1pIqJL?rc=1&ocid=winp1taskbar&cvid=7ac4c745786940d8b7a960ee8baa494b&ei=8&fbclid=IwY2xjawE_nORleHRuA2FlbQIxMQABHUiANnVxCMlN9XQFRAY_OfIIODbhgQ7-hr9g21Plh5n8cqsbs2MbtUS47w_aem_Ssd44VY_vCAlDhN_3Zm2Hw

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen. Auf keinen Fall dürfen hier bei uns in Deutschland bald Schweizer Zustände herrschen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Faktencheck Jägerlatein: Todesterrorzone statt Wildruhezone

Rund 400.000 Hobbyjäger machen Wildtieren in Deutschland das Leben regelrecht zur Hölle. Viele Spaziergänger glauben, dass sie Tieren des Waldes etwas Gutes tun, wenn sie Wege und Bereiche nicht betreten, an denen Schilder hängen mit dem Wortlaut: „Wild-Ruhe-Zone“. In Wirklichkeit handelt es sich nicht um Bereiche, in denen Rehe, Hirsche und Co. gut leben können. Ganz im Gegenteil, werden sie hier auf grausamste Art und Weise durch Futter angelockt und während des Fressens oder auf der Suche nach Leckereien, getötet.

Links und rechts solcher Wege führen kleine Trampelpfade in den Wald hinein. Sie enden an so genannten Kirr-oder Luderplätzen, auf denen Mais, Getreide oder Fleisch ausgelegt ist. Um diese Plätze herum stehen oft mehrere Hochsitze. Diese Art und Weise des Alockens wird in ganz Deutschland praktiziert. Die Tiere haben keine Chance. Oft werden sie nicht richtig getroffen und es erfolgt auch keine ordentliche Nachsuche. In vielen Fällen liegen sterbende Tiere tagelang im Wald und quälen sich unter unfassbaren Schmerzen.

Verbot der Hobbyjagd

Wolfsschutz Deutschland e. V. setzt sich für ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland ein. Im Gegensatz zu Wölfen und anderen Beutegreifern, die de Wildpopulationen tatsächlich gesund erhalten und auch regulieren können, da sie nur alte, kranke, schwache und ganz junge Tiere reißen, hat es der Hobbyjäger auf die schönste Trophäe abgesehen und schießt auf die erfahrenen und gesunden Tiere. Dadurch werden zudem bestehende Familienverbände zerschossen und die Wildtiere versuchen mit mehr Nachwuchs gegen zu regulieren. Hobbyjäger töten nicht nur Wildschweine, Hirsche und Rehe. Sie erschießen auch Marder, Fasane, Feldhasen, Rebhühner, Waldschnepfen, Schwäne, Dachse und viele weitere Arten.

Die folgenden Bilder sprechen für sich:

Abschusszone statt Ruhezone. Links und rechts von solchen Wegen führen kleine Trampelpfade in den Wald, die an einem so genannten Luder-oder Kirrplatz enden. Hier werden Tiere mit Mais, Getreide oder Fleisch angefüttert, um sie zu erschießen.

 

 

Im Vordergrund ist eine Maisfuttermaschine zu sehen. Im Hintergrund die beiden Hochsitze. So werden dann Wildschweine und andere Tiere während des Fressens getötet.
Futterautomat auf einem so genannten Kirrplatz.
1.264.120 Rehe wurden in der Jagdsaison 2018/2019 von Hobbyjägern getötet ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. ©Brigitte Sommer

 

Hier werden Rehe und Hirsche ganzjährig angefüttert, um sie zu erschießen. © Brigitte Sommer

 

Mitten im Spätsommer wurde hier angefüttert. ©Brigitte Sommer

 

Oft werden die Tiere nicht richtig getroffen und verenden erst nach Tager voller Schmerzen und Qualen, die diesem toten Hirsch ins Gesicht geschrieben sind.  ©Virginie Devigne Vimala.

 

Aus Salzlecksteine, siehe Vordergrund, werden nicht etwa angebracht, um den Tieren zu helfen. Nein, sie sollen zum Abschuss angelockt werden. © Brigitte Sommer
Dieser erschossene Fuchs wurde achtlos im Wald liegen gelassen. 422.209 davon mussten sinnlos ihr Leben lassen, während Agrarministerin Klöckner Gifteinsätze gegen die Mäuseplage forderte. Dabei sind Mause der Hauptnahrungsbestandteil von Füchsen.

 

Oft lassen die Jäger Müll um die Hochsitze herum monatelang liegen. © Kurt R.

 

2019 wurden neun Wölfe illegal getötet.

 

77.182 Rothirsche mussten durch Hobbyjäger sterben. © Brigitte Sommer

 

65.427 Damhirsche wurden durch Jäger erschossen. ©Brigitte Sommer

 

Tote Tiere sollen auf so genannten Luderplätzen Beutegreifer anlocken, die dann erschossen werden. © Brigitte Sommer

Achtung Grausamkeiten

Weil empfindliche Menschen grausame Bilder von erschossenen Tieren nur schwer ertragen können, möchten wir hier die grausamsten Bilder auch nicht zeigen. Wer sich aber von der wirklichen Motivation vieler Hobbyjäger überzeugen will und den auch drastische Bilder von furchtbarer Baujagd nicht abschrecken, findet hier weitere Beispiele sinnloser Quälerei: https://www.facebook.com/Niederwildhege

Hobbyjäger betonen gerne und oft, dass sie eigentlich gar nicht gerne jagen und sie zur Regulation des Wildes praktisch schon gegen ihren Willen schießen müssten. Etwas über die wahre Motivation vieler Hobbyjäger findet sich hier: https://www.facebook.com/Paul.und.Gerold.Reilmann

Bitte unsere Petition unterzeichnen und teilen!

Unsere Petition für den Wolf setzt auch ein Zeichen gegen die Hobbyjagd. Wir wollen mehr Unterzeichner als es Hobbyjäger gibt: http://www.change.org/wolfsschutz

Unser Flyer über Jägerlügen kann hier bestellt werden: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/15/presseinformation-witas-e-v-die-stiftung-hope-und-wolfsschutz-deutschland-e-v-decken-gemeinsam-jaegerluegen-auf/

 

Quellen: Jagdstatistik Deutscher Jagdverband: https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg

Niedersachsen gibt gleich drei Wölfe zum Abschuss frei – Wir suchen Menschen, die aktiv werden wollen

Wie befürchtet, lässt die Weiterführung der Lobbypolitik des Niedersächsischen Umweltminister Lies nicht lange auf sich warten. Kaum räumte er ein, dass die Jagd auf Wolf Roddy erfolglos war und somit eingestellt wird, hat er schon die nächsten Rudel im Auge. Erst gestern berichteten wir, dass in einer Nacht- und Nebelaktion wohl im Landkreis Uelzen ein Wolf beseitigt werden sollte.  Nun legt Lies gleich mit zwei Schießbefehlen auf weitere Wölfe nach.

Schießbefehle auf Wolfsfamilien

Gestern Abend wurde dann auf der Internetseite des Umweltministeriums eine Pressemitteilung „nachgereicht.“ Nicht zum ersten Mal ist dies so. Oft genug benutzt Umweltminister Lies auch Medien wie den NDR um Entscheidungen zu verkünden, bevor überhaupt Pressemitteilungen erscheinen. Dieses informationspolitisch „merkwürdige Verhalten“ dürfte ebenso als demokratiegefährdend auslegbar sein, wie die Begründungen für die Schießbefehle auf einen Rüden aus dem Rudel bei Ebstorf und eine Wölfin aus dem Escheder Rudel (beides Landkreis Uelzen) sowie eine Wölfin aus dem Territorium Herzlake bei Löningen (Landkreis Emsland). Wegen der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes wäre der Abschuss für Wölfe nun leichter und es wäre nötig,  diese Wölfe abzuschießen, weil sie Schäden verursacht hätten. Doch Umweltminister Lies scheint zu vergessen, dass dennoch jeder einzelne Abschuss begründet und gerechtfertigt sein muss. Laut Rissliste – hier nachzuschauen: index-1 – war z. B.  in vielen Fällen der Grundschutz überhaupt nicht gegeben, bzw. wurde noch nicht ausgewertet. Wir ziehen die Rechtmäßigkeit der Verfügungen stark in Zweifel und wir rufen die großen Verbände, Nabu und BUND dazu auf, gegen die Abschussverfügungen zu klagen. Sollten die Wölfe tatsächlich getötet werden, erstatten wir Strafanzeige gegen Umweltminister Lies und folgende.

Aktive aus dem Raum Uelzen und Emsland gesucht

Wir suchen neue Mitglieder aus dem betroffenen Raum Uelzen sowie dem Emsland, die uns aktiv unterstützen möchten. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Hier der Link zur Pressemitteilung: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/nach-massiver-haufung-von-nutztierrissen-land-gibt-drei-problematische-wolfe-zum-abschuss-frei-187249.html?fbclid=IwAR0Iv8xg8CoVuKoUymR8QXBYQXA1UcH_hismKfwd4gi_QvjjyvT5WcTHeII

Information zu den Wolfsterritorien: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/

Betreffs der Sachlage in Uelzen haben wir Strafanzeige wegen illegalen Anfütterns gestellt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/06/wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-strafanzeige-gegen-olaf-lies-dr-heiko-blume-nikolaus-walter-und-folgende-wegen-illegalen-anfuetterns-von-woelfen/

Hintergrund zur Einstellung des Schießbefehls auf Wolf Roddy im Landkreis Nienburg: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/01/faktencheck-warum-niedersachsens-abgeblasene-jagd-auf-wolf-roddy-dennoch-kein-grund-zur-puren-freude-ist/

Hintergrund zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/03/13/schwarzer-tag-fuer-woelfe-und-andere-wildtiere-seit-heute-ist-die-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf-in-kraft/

Wölfe in Deutschland: Neue Monitoringzahlen und alte Hysterie

Aktuell gibt es 105 Wolfsrudel in Deutschland. Das geht aus neuen Erhebungen der Bundesländer hervor, die durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) zu den amtlich bestätigten deutschen Wolfszahlen zusammengeführt wurden,“ schrieb das Bundesministerium für Naturschutz gestern in einer Pressemitteilung.  Das Wolfsvorkommen konzentriere sich weiterhin auf das Gebiet von der sächsischen Lausitz in nordwestliche Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Zum ersten Mal seit der Ausrottung der Art in Deutschland konnten zudem in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein jeweils einzelne territoriale Wölfe bestätigt werden. Weitere territoriale Vorkommen konnten in Thüringen und Bayern nachgewiesen werden. Die meisten Wolfsrudel leben in Brandenburg (41), gefolgt von Sachsen (22) und Niedersachsen (21).

Neue Karte für 2018/2019 – Screenshot von der Seite www.dbb-wolf.de © DBB-Wolf

Mehr Wölfe, aber auch mehr tote Wölfe

Neben den 105 Rudeln sind weiterhin 25 Wolfspaare sowie 13 sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2018/19 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2017/18 wurden 77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe nachgewiesen (Stand vom 2.12.2019).

BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel: „Der Wolfsbestand in Deutschland nimmt zu. (Anm. laut EU-Verträgen soll der Bestand auch zunehmen. Genau deshalb steht der Wolf ja unter dem höchsten Schutzstatus) Die Wolfsterritorien konzentrieren sich nach wie vor auf die bisher bekannten Gebiete, die sich von Ostsachsen bis an die Nordsee erstrecken. Zusätzlich konnten in vier Bundesländern erstmalig einzelne territoriale Wölfe nachgewiesen werden. Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent deutlich angestiegen. Waren es im Monitoringjahr 2017/2018 noch 61 tote Tiere, so sind nun 99 Totfunde von den Bundesländern an die DBBW gemeldet worden. Mehr als die Hälfte der 83 durch den Verkehr getöteten Wölfe waren Welpen. Auch die Zahl der illegalen Tötungen ist leider von 6 auf 8 gestiegen.“ Wir von Wolfsschutz Deutschland schätzen die Dunkelziffer mindestens dreifach höher ein.

Big Brother für Deutschlands Wölfe?

Das Wolfsmonitoring sei für Deutschland einzigartig: Kaum ein anderes wildlebendes Tier werde in seinem Bestand ähnlich präzise erfasst und beobachtet. Als Grundlage würden Wolfsnachweise etwa durch Lebendfang dienen, einen genetischen Nachweis (auch aus Kotproben), Fotos aus Fotofallen oder von Totfunden. Die amtlichen Daten zum Wolfsbestand, die das BfN jährlich im Herbst veröffentlicht, würden von den Bundesländern nach einheitlichen Standards jeweils für ein Monitoringjahr erhoben werden (BfN-Skripten 413). Dieses erstrecke sich vom 1. Mai bis zum 30. April des darauffolgenden Jahres und decke sich zeitlich mit einem biologischen „Wolfsjahr“, von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Die in den Bundesländern gesammelten Hin- und Nachweise würden anschließend jeweils durch Expertinnen und Experten des Bundes und der Länder gemeinsam überprüft. Das BfN und die DBBW führten sie bundesweit zusammen, nachdem sie die Daten aus den Ländern erhalten hätten.

Medien überschlagen sich mit reißerischen Berichten

Screenshot aus einem Spielgel-Online-Artikel.

Schwarze Wolken wogen über Deutschland. Man könnte glatt glauben, hier würde irgendein Unbill seinen Lauf nehmen. Dazu die reißerische Überschrift: „Wie viel Wölfe verträgt das Land?“ . Der Spiegel hat die jährliche Pressemittelug des BFN gleich noch zum Anlass genommen, einen „wissenschaftlichen“ Artikel zu fabrizieren. Wer sich nicht näher mit der Grafik befasst, kann den Eindruck gewinnen, dass Deutschland praktisch von Wölfen überlaufen wird. Dabei deuten die schwarzen Wogen lediglich an, wo für Wölfe noch genug Platz wäre. Freilich richten sich die Wölfe nicht nach Vorgaben von EX-perten“ und Wissenschaftlern. Sie suchen sich ihre Territorien selber aus und haben damit schon für manche Überrraschung gesorgt. Bereits seit den 80-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts gibt es viele Daten über das Wanderverhalten von europäischen Wölfen. Kaum ein Wildtier ist so gut erforscht, wie der Wolf. Dennoch entzieht er sich immer wieder unserer Kontrolle. Ist es das, was uns Deutschen so schwer fällt im Umgang mit „Bruder Wolf“? Dass er sich nicht in unsere bürokratischen Schemata pressen lässt? Ist der Wolf für den Menschen eine Gefahr? titelt das nächste Blatt. Fakt ist, dass es in den 20  Jahren seiner Rückkehr nach Deutschland keinen einzigen Angriff auf Menschen gab. Einer der Eckpfeiler unseres Rechtssystems ist die Verhältnismäßigkeit der Mittel. So kann z.B. kein Gesetz den LKW-Verkehr pauschal verbieten, obwohl jedes Jahr Hunderte von Menschen zu Tode und Tausende zu Schaden kommen durch Unfälle mit LKW. Freilich weiß man heute auch, dass sich der Bestand an Wölfen am Bestand ihrer Beutetiere ausrichtet. In Deutschlands Kulturlandschaft ist jahrzehntelang der Bestand an Wild von Hobbyjägern durch teilweise ganzjährige Fütterungen hochgezüchtet worden. Nun streiten sich Förster und Jäger darüber, was Vorrang hat: Wald oder Wild? Schließlich würden Hirsche und Co. frische Triebe auffressen. Dabei könnten Wölfe helfen, Bestände von Hirschen, Rehen und weiteren  Wildtieren zu reduzieren. Ein Ende der Hobbyjagd könnte sogar Rothirschen wieder ermöglichen, in ihrer angestammten Gebiete zurückzukehren und Flächen freizuhalten. Hirsche sind nämlich in Wirklichkeit Steppentiere. Nur der hohe Jagddruck hat sie in die Wälder getrieben. Doch Deutschlands Jäger *innen wollen wohl auch den Wolf vor ihr Gewehr bekommen. Wie jedes Jahr machen sie einen Bohei um die neuen Monitoringzahlen.

Jäger im Blutrausch?

„Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisierte in einer Reaktion auf die vorgestellten Daten, dass in der Bilanz der Nachwuchs nicht zahlenmäßig aufgeführt werde. Nach DJV-Hochrechnungen lebten im Frühsommer 2019 rund 1300 Wölfe in Deutschland – erwachsene und Jungtiere. Für das Frühjahr 2020 prognostiziert der Verband knapp 1800 Wölfe in Deutschland. Im Nachbarland Frankreich sei eine Obergrenze von 500 Wölfen festgelegt, hieß es.“

Es wäre Platz für 4.000 Wölfe in Deutschland

Wer einmal in einem Wolfsgebiet war, merkt, dass die Wirklichkeit dort nichts mit Markierungen auf Karten zu tun hat. Zu groß erscheinen plötzlich die Symbole für den Wolf, die in solche Karten hineingezeichnet werden. In einem Gebiet von 400 Quadratkilometern zehn Wölfe ausfindig machen zu wollen, scheint so gut wie unmöglich. Und das ist es auch. Wenige Wölfe verteilen sich auf riesige Flächen. Was sind da schon 105 Rudel und ein paar Einzelwölfe? Riesige Flächen in Deutschland sind noch völlig unbesiedelt. Es kann also gar keine Rede davon sein, dass zu viele Wölfe hier leben würden.

Wölfe endlich in Ruhe lassen und Weidetierhalter fordern und fördern!

Es sollte endlich eine bundesweit einheitliche Lösung mit der kompletten Bezahlung von wolfsabweisenden Zäunen für alle Berufs- und Hobbyweidetierhalter in ganz Deutschland (was auch wandernde Jungwölfe einschließen würde) geben, wie es  auch von der EU seit Anfang des Jahres erlaubt wurde. Desweiteren fordern auch wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. eine höhere Weidetierprämie für Weidetierhalter *innen. Dafür sollte es dann aber auch keine Entschädigung bei Rissen mehr geben, damit Weidetierhalter *innen endlich die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer anvertrauten Tiere übernehmen. Ganz zu schweigen von Abschussgenehmigungen aufgrund von Rissen. Dies zieht lediglich alle möglichen Tricksereien bestimmter Weidetierhalter *innen nach sich, die das Wohl ihrer Tiere aufs Spiel setzen, um einen Abschuss zu erlangen. Wir haben bei zahlreichen Kontrollen nachgewiesen, dass hier teilweise keine Spannung auf den Zäunen war und sich große Lücken in den Zäunen befanden. Wir halten deswegen auch die Änderung des Naturschutzgesetzes (Lex-Wolf) für völlig verfehlt.

 

Hier der Link zur Pressemitteilung des BfN: https://dbb-wolf.de/mehr/pressemitteilungen/details/bfn-aktuelle-wolfszahlen-der-bundeslaender-liegen-vor?fbclid=IwAR3fWtRBJlyj4B2MkKli_YBe9B0Sb0u17d3NQmrB4UcY76nQnxR7GSJ_VjU

Schleswig-Holstein: Wolf Dani (GW 924m) wahrscheinlich abgewandert, andere Wölfe im Revier – aber weiter schießwütige Jäger auf der Lauer im LK Pinneberg

Die Lage in Schleswig-Holstein um den vom Abschuss gefährdeten Wolf Dani wird immer verrückter. Knapp 200 Hobbyjäger verlangen nun von Umweltminister Albrecht, dass sie nach einem Abschuss anonym bleiben. Selbst dem Ministerium soll dabei nicht bekannt werden, welcher Hobbyjäger Dani oder einem anderen Wolf den Garaus gemacht haben könnte. Grund: Es gibt zahlreiche Nachweise, dass sich mindestens ein weiterer Wolf im Gebiet, für das der Abschuss genehmigt wurde, aufhält. Also scheinen selbst die Jäger davon auszugehen, dass sie nicht den richtigen Wolf erlegen werden können, denn laut offizieller Rissliste, gab es am 21. Oktober einen Riss in Ostholstein, der Dani nachgewiesen worden ist. Ostholstein ist 75 Kilometer von Danis normalem Revier im Landkreis Pinneberg entfernt. Es könnte also sein, dass Dani abgewandert ist. Ebenso gibt es genug Indizien dafür, dass sich weitere Wölfe in Danis Gebiet aufhalten. Dabei verspricht Umweltminister Albrecht immer wieder in Medieninterviews, dass der Schießbefehl sofort erlöschen würde, wenn ein weiterer Wolf dort in Erscheinung treten sollte.

Das Umweltministerium in Schleswig-Holstein ignoriert Indizien dafür, das sich weitere Wölfe in Danis Gebiet aufhalten.
Screenshot aus der Rissliste SH. Schwochel ist in Ostholstein und 75 Kilometer von Danis normalem Revier entfernt.

Die Kosten für die sinnlose Jagd in SH dürften mittlerweile dem Betrag, den Umweltminister Lies in Niedersachsen ver(sch)wendet hat, gleichkommen. Weit über 100.000 Euro für sinnlose Wolfsjagden, statt für Weidezäune?

Unser Vereinsmitglied Ursula Ripke hat gestern einen Stellvertreter des Mitarbeiters im UM S-H erreicht, der für Schutzgebiete und Artenschutz zuständig ist. Seine Auskunft lautete, dass sich an der rechtlichen Situation NICHTS geändert habe. Das Streifgebiet sei unerheblich, es zähle nur das Entnahmegebiet, und für letzteres bliebe die Abschussverfügung bestehen. – Auf die Frage, warum die Abschussverfügung aufrechterhalten bleibt, obwohl wir in deren eigenen Listen keinen Hinweis darauf finden können, dass Dani in letzter Zeit „wolfssichere“ Zäune überwunden hat, behauptete der Mitarbeiter, dass Dani im September genau das gemacht habe. Dabei haben Zaunkontrollen von uns ergeben, dass dies nicht stimmt.

Umweltminister Albrecht will weiter töten

In der Rissliste ist für September in drei Fällen GW924m als Verursacher identifiziert worden: 8.9. (keine Angaben zu Zäunen), 10.9. (kein Zaun), 16.9. (Zaun, aber kein Zusatz „wolfssicher“). Wir werden noch eine schriftliche Anfrage an das Umweltministerium stellen, wie genau sie zu der Aussage kommen, dass Dani im September NACHWEISLICH wolfssichere Zäune überwunden habe. Allerdings spielt es wohl für das UM eigentlich überhaupt keine Rolle mehr, ob sich Dani jemals wieder irgendetwas ‚zuschulden kommen‘ lässt. Der Mitarbeiter  aus dem UM hatte gegenüber Ursula Ripke deutlich gemacht, dass Dani schon dadurch sein Leben verwirkt habe, dass er in zwei Fällen wolfssichere Zäune überwunden habe. Dieses erlernte Verhalten könne er ja jederzeit wieder anwenden – und an mögliche Nachkommen weitergeben. Die einzige Chance, eine Aufhebung der Abschussverfügung zu erwirken, wäre also der Nachweis eines weiteren Wolfes in Danis Gebiet.

Zu erlerntem Verhalten an Zäunen gibt es keine einzige wissenschaftliche Studie, oder wissenschaftliche Nachweise, darüber, dass die Behauptung, dass Wölfe, die Zäune „überwinden“, dieses Verhalten an ihre Nachkommen weitergeben. Geradezu hirnrissig ist es auch, dass in den Sternen steht, ob Wolf Dani überhaupt jemals Nachkommen haben wird, an die er das Erlernte weitergeben könnte. Wir bezweifeln auch, dass Dani jemals wolfsabweisende Netze überwunden hat. Denn durch unsere Zaunkontrollen haben wir mehrfach bewiesen, wie dreist Weidetierhalter hier tricksen, nur damit sie einen Schießbefehl erreichen. Wir wiesen nach, dass große Lücken zwischen den Haltestäben und zum Boden hin bestehen. Hier hat es kein Wolf nötig, darüber zu springen. Und Nachweise, dass in dem Gebiet mindestens ein weiterer Wolf unterwegs ist, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits erbracht worden. In der Rissliste sind viele Risse nämlich Wolf Dani überhaupt nicht zuordbar. Stattdessen ist hier die Kennung HW 01 angegeben worden. Im Klartext: Es ist ein Wolf, aber es ist nicht zu ermitteln, welcher.

Unsere Botschaft an die Hobbyjäger:

Nein, liebe Hobbytöter, Ihr seid nicht anonym, denn jenseits von Funklöchern und vertraulichen E-Mail-Kontakten zum Unweltministerium, gibt es dort sehr viele „analoge“ Möglichkeiten. Wir sind nämlich persönlich dort und wir sehen Euch. Wir sind keine Autonomen, sondern ganz normale Bürgerinnen und Bürger. Deshalb sind wir auch nicht zu erkennen. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. werden alle legalen Möglichkeiten in Anspruch nehmen. Im Klartext: Wir werden Anzeige erstatten. Die Häscher können sich nicht hinter einer vermeintlichen Anonymität verstecken. Wir haben auch die Jäger persönlich erkannt, die sich neulich beim Griechen in Westerhorn unter Polizeischutz eingebucht hatten. Dabei braucht man vor uns gar keinen Polizeischutz, weil wir stets legale Methoden anweden.
Dass wir keine falschen Versprechungen machen, sieht man hier anhand tagesaktueller Fotos aus der Region Westerhorn. Wir sind aber auch nachts unterwegs. Wir wissen auch, wo Wildkameras platziert sind. Auch ein Foto von den Schafen der Schäferei K. ist beigefügt. Die Tiere sind auf der Weide jetzt ganz weit hinten und ganz dicht dran ist dort plötzlich ein Hochsitz. Auch das bleibt uns nicht verborgen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Medienberichte:

https://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Problemwolf-GW924m-hat-in-Ostholstein-zwei-Schafe-gerissen?fbclid=IwAR3jEVnxsCqGRqGKmns94bIpHObmYZGwVXGiar0yb5ZpXN7iYfWK0z7rBHc

Zitat: Generell sind Wölfe, sofern sie nicht als Problemwölfe deklariert sind, geschützt. Ihr Erlegen ist verboten. Und selbst diejenigen, die wie das Exemplar GW 924m zum Abschuss freigegeben wurden, tragen kein Etikett mit sich herum. Börner warnt vor möglichen Strafanzeigen. Er wünscht sich Anonymität für die Wolfsjäger. Er würde außerdem dazu raten, alle potenziellen Erleger mitmachen zu lassen. Börner meint, dann würde die Wahrscheinlichkeit, GW 924m zu treffen, erheblich steigen, schreibt die Süddeutsche Zeitung heute: https://www.sueddeutsche.de/…/wolf-niedersachsen-abschuss-1…

Hier ein Bericht von SAT 1 – Jäger „ärgern“ sich über strenge Auflagen. https://www.sat1regional.de/wolfs-abschuss-in-sh-jaeger-a…/…

Hintergrundinformation: Unser offener Brief an Umweltminiter Albrecht, in dem wir alle Fakten noch einmal aufgelistet haben. https://wolfsschutz-deutschland.de/…/offener-brief-an-umwe…/

 

Hier der Link zur Rissliste:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/artenschutz/Wolf_Tabelle.html

Einige unserer Kontrollen, die aufzeigen, wie desolat die Zaunsituation vor Ort im LK Pinneberg ist:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/10/12/faktencheck-bild-artikel-vom-10-10-19-dreiste-wolfsanfuetterung-mit-lebenden-schafen-in-schleswig-holstein/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/09/28/faktencheck-schleswig-holstein-fakenews-in-der-shz-zaeune-zum-wasser-offen-wollen-jaeger-jetzt-sogar-trophaeenjagd-auf-dani/

Hier ältere Kontrollen:
https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/08/26/faktencheckzaunkontrolle-von-problembauern-problemministern-problemmedien-und-kniefaellen-vor-der-agrarlobby-in-schleswig-holstein/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/08/12/in-schleswig-holstein-gilt-weiter-wolfsabschuss-statt-herdenschutz/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/06/21/faktencheck-schleswig-holstein-bild-jungbauer-und-schaefer-verschweigen-dass-zaun-zum-wasser-offen-war/

 

Luxemburg macht es seit Jahren erfolgreich vor! Wir fordern das Ende der Fuchsjagd auch in Deutschland

Aktuell: Luxemburg verlängert abermals das Fuchsjagdverbot

 

Auf Anfrage des Aktionsbündnisses Fuchs teilte ein Vertreter aus dem Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung für die Regierung des Großherzogtums Luxemburg mit, dass „die Regierung einen Verordnungsentwurf betreffend die Jagdsaisons 2019 und 2020 sowie die jagdbaren Tiere angenommen hat. Der Vertragsentwurf ist derzeit zur Stellungnahme beim Staatsrat (Conseil d’Etat) und soll vor dem 1. April dieses Jahres in Kraft treten. Im Verordnungsentwurf ist der Fuchs weiterhin nicht als jagdbare Art aufgeführt.“

Demnach wird das Fuchsjagdverbot in Luxemburg erneut von der Regierung bestätigt und weitergeführt.

 

Keine Fuchsjagd? Kein Problem!

Die Schreckensszenarien ausufernder Fuchsbestände oder der Ausbreitung von Wildkrankheiten, welche der Jagdverband FSHCL prognostiziert hatte, sind natürlich nicht eingetreten. Seit Einführung des Fuchsjagdverbotes hatten sich die Jagdbefürworter mit fadenscheinigen Argumenten sowie massiver Lobby- und Pressearbeit gegen die Schonung der nützlichen Beutegreifer ausgesprochen – zum Glück ohne Erfolg, denn das Fuchsjagdverbot ist eine wahre Erfolgsgeschichte: Natur- und Forstverwaltung haben keine Probleme durch das Fuchsjagdverbot festgestellt; es gibt keine Indizien für eine Zunahme der Fuchspopulation, und die Befallsrate der Füchse mit dem Fuchsbandwurm hat sich seit dem Jagdverbot eher verringert als erhöht. War sie erst im Jahr 2014 bei anhaltender Bejagung auf 39,7% gestiegen, so lag sie 2017 nur noch bei 24,6%. Auch vor dem Verwaltungsgericht war die Luxemburger Jägerföderation FSHCL mit ihrem Ansinnen, das Jagdverbot gerichtlich zu kippen, kläglich gescheitert. Es gibt ganz offenkundig keine stichhaltigen Argumente, die für die Fuchsjagd und somit für ein Ende des Fuchsjagdverbots sprechen.

 

Das fünfte Jahr Fuchsjagdverbot in Luxemburg

… beweist erneut, wie unnötig das massenhafte und grausame Töten dieser ebenso nützlichen wie schönen Beutegreifer tatsächlich ist. Seit 2015 ist in Luxemburg die Jagd auf Füchse inzwischen verboten. Die Grünen (Dei Greng) hatten – ebenso wie  Claude Turmes, Staatssekretär für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, persönlich – bereits vor den Wahlen im Oktober 2018 angekündigt, ohne Wenn und Aber am Fuchsjagdverbot festzuhalten und sich für eine Verlängerung einzusetzen, denn: Die vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die bisherigen Erfahrungen in Luxemburg sprächen klar für die Beibehaltung des Fuchsjagdverbots.

Nach dem Wahlerfolg führt die Regierung die Erfolgsgeschichte des Fuchsjagdverbots nun fort und bleibt damit auf ihrem richtungsweisenden Kurs, dem sich endlich auch Deutschland und andere Länder anschließen sollten!

 

+++

Das Aktionsbündnis Fuchs ist eine Initiative von mehr als 60 deutschen Tier- und Naturschutzverbänden – zu dem auch Wolfsschutz Deutschland e. V. gehört – mit dem Ziel einer ganzjährigen jagdlichen Schonung des Rotfuchses.

Gastkommentar von Kay Metzroth (Life for Nature Foundation) – Der Wolf ist Sinnbild für den Umgang mit unserer Erde

Kay Metzroth – www.lifefornature.de auf Wolfsschutzpatrouille in Sachsen

Kommentar – Der Wolf in Deutschland – Sinnbild für unseren Umgang mit dem Planeten Erde

Es wird polarisiert, Propaganda betrieben, ja einige Politiker haben an keinen anderen Themen zu arbeiten so scheint es, wenn vor Allem der Blick in Richtung Niedersachsen geht.

Es handelt sich „nur“ um ein Tier, ein Tier von vielen verschiedenen Arten auf der Welt und auch in Deutschland. Dennoch scheint es kaum ein anderes Thema im Lande Deutschland zu geben. Machthungrige und korrupte Politiker, inkompetente Jagdverbände und ignorante Weidetierhalter die versuchen das mittelalterliche Image des bösen Wolfes aufrecht zu erhalten.

Eine Gefahr für Leib und Leben, eine Gefahr für Menschen und Weidetiere. Doch weshalb eigentlich? Ich habe noch kein Argument gehört, gesehen und gelesen, welches den Vorurteilen auch nur im Ansatz gerecht wird. Kaum ein Tier hat eine größere Scheu vor dem Menschen, kaum ein Tier ist weniger „gefährlich“. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Tieren, von der Katze, über Hunde, Insekten, Reptilien, Kühe und selbst Schafe die bereits Menschenleben gekostet haben.

Es geht um den Machterhalt der Lobbyverbände

Der Wolf zeigt deutlich, worum es Politik und Lobbyverbänden wirklich geht – Macht. Ebenso kann man als Politiker sein eigenes Versagen retuschieren. Nicht umsonst sind die Länder, deren Politiker besonders „auffällig“ mit einer Wolfshetze auf sich aufmerksam auch die Länder, die aufgrund miserabler Politik in Sachen Naturschutz Strafzahlungen mit Steuergeldern leisten müssen.

Egoismus und Geldgier steuern uns mit Vollgas in Richtung Abgrund

Der Jagdverband zeigt nun endgültig sein wahres Gesicht. Wurde die Bevölkerung mit den ohnehin nachgewiesenen falschen Thesen geblendet, dass die Jagd aufgrund „Regulierung“ notwendig sei und das auch daran liegt, dass es keine größeren Raubtiere in Deutschland gäbe, outet man sein mangelndes Wissen mittlerweile öffentlich. Nein, man möchte eine Trophäe und sich den Jagdurlaub sparen um einen Wolf zu töten. Jeder Erstklässler kann zudem die Statistiken der Wolfsgegner und der Jägerschaft leicht entlarven. Auf die weiteren Jägermärchen gehe ich hier nicht weiter ein. Personen, die auf Facebook eine Hetze betreiben, ob Einzelpersonen aus Wolfshassergruppen, Politiker, Jägerschaften sind das Problem unserer Gesellschaft, diese Personen sind das Problem, weshalb „unser“ Planet und damit auch der Mensch Vollgas Richtung Abgrund steuern. Diesen Menschen gilt es die Stimme zu entziehen. Diese Menschen wollen keine Diplomatie, diesen Menschen sind Fakten und Tatsachen egal. Diese Menschen haben nur im Sinn sich selbst zu profilieren und zu fordern ohne Einsicht auch etwas zu geben.

Weidetierhalter, die vernünftig mit Ihren eigenen Tieren umgehen, sich mit der Thematik befassen und auch kritisch Propagandaseiten wie Wolf nein Danke hinterfragen, sowie die eigenen Tiere Wert schätzen, stehen der Rückkehr des Wolfes gelassen gegenüber. Zudem bekommen Sie jegliche Unterstützung, die benötigt wird.

Aber der Wolf steht für noch so viel mehr. Er steht für das positive Zeichen, dass es mit der Natur und damit auch unserer Zukunft noch nicht ganz zu Ende ist. Ein ausgerottetes Tier, welches sich wieder ansiedelt ist ein Segen in vielen Belangen.

Doch wenn ein Land wie Deutschland es nicht hinbekommt, ein Land, welches über ausreichend Flächen verfügt, ein Land, welches seiner Bevölkerung Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Artenschutz, etc. heuchelt, den Wolf wieder heimisch und willkommen zu heißen, dann brauchen wir uns in den genannten Punkten wie Klimaschutz, etc. keine Sorgen mehr zu machen, denn dann ist der Zug abgefahren.

Kay Metzroth, Life for Nature Foundation 

www.lifefornature.de http://www.lifefornature.de

Brandenburger Wolfsverordnung – Will die Jägerschaft mit einer Rissprovokation in Kemlitz Fakten kreieren?

Kemlitz – Der Nordkurier meldet heute, dass in Kemlitz erneut Schafe gerissen worden seien. Diese Schafe standen Monate lang völlig ohne Schutz auf einer Lichtung mitten im Wald. Mehrmals machten wir Bilder von der Lage vor Ort und schalteten auch diverse Behörden ein. Mindestens einmal sind die Schafe auch ausgebrochen. War dieses Verhalten des Halters gewollt? Sollten die Schafe gerissen werden? Vieles weist darauf hin. Und nun lässt sich Herr  Feimann von einem Fotografen des Nordkuriers ablichten und betrauert seine angeblich so wertvollen Tiere? Warum hat er sich dann mutmaßlich Monate lang nicht um seine Tiere gekümmert Er stellt sich in dem Bericht als Weidetierhalter und Schäfer dar, dass er auch Jäger ist, wird nicht sofort deutlich. Ebenso wenig, dass er dort ein privates Jagdgelände hat. Nur in einem Nebensatz informiert das Onlinemedium darüber, dass Herr Feimann Mitglied des Jagdverbandes ist.

Zitat: „Tierhalter Frank Feimann äußerte sich gegenüber dieser Zeitung entsetzt. „Wir haben uns extra auf den Erhalt gefährdeter Nutztierrassen konzentriert“, sagte Feihmann. „Das ist in Brandenburg wohl künftig nicht mehr möglich.“ Die Tiere hätten hinter einem 90 Zentimeter hohen Weidezaun mit vier stromführenden Litzen gestanden und seien trotzdem von Wölfen gerissen worden. „Wir haben Angst, dass wir unsere Tierhaltung an den Wolf verlieren“, sagt Feimannn, der auch Mitglied des Landesjagdverbands ist.“

Mehrmals waren wir vor Ort und wir haben eine gänzlich andere Situation vorgefunden. Die Schafe hatten keinen Wetterschutz, kein frisches Futter, kein Wasser und Strom war auch nicht auf dem Zaun.

Nun meldet sich auch der Präsident des Landesjagdverbandes zu Wort. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Zitat: „Jagdverband fordert Umsetzung der Wolfsverordnung

Dessen Präsident, Dirk-Henner Wellershoff, sprach gegenüber dieser Zeitung von „dramatischen Erlebnissen.“ „Die Menschen in der Region sind geschockt, wenn sie angefressene, traumatisierte Schafe auf dem Acker sehen.“ In der letzten Woche habe der Verband Videos vom wenige hundert Meter vom Forstgut entfernten Wildpark Johannismühle erhalten, die zeigen, wie drei Jungwölfe um die den Wildpark herumstreunten.

In der Nähe, bei Schöbendorf, sei ein weiterer Wolf am hellichten Tag hinter einem Trecker hergelaufen. „Ich finde dieses Verhalten merkwürdig“, sagte Wellershoff.“

Als Präsident des Jagdverbandes müsste Herr Wellershoff doch wissen, dass die Jungwölfe nun wandern, es also ganz normal ist, ein solches Jungtier zu sehen.

Muss in Zukunft befürchtet werde, dass solche Geschichten massenhaft konstruiert werden, nur um die Wölfe loszuwerden? Dies hatten wir bereits mit dem Start der Brandenburger Wolfsverordnung befürchtet. Im Gegensatz zu den großen Orgas stimmen wir dieser Verordnung nicht zu. Wir haben eine Petition unter www.change.org/brandenburgwoelfe gestartet.

Hier unsere Checks der Lage vor Ort: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/01/28/rissprovokation-undoder-der-versuch-einer-illegalen-wolfsbeseitigung-update-zur-lage-der-schafe-in-kemlitz/

Hier der Artikel: https://www.nordkurier.de/brandenburg/wolf-reisst-seltene-bergschafe-1731798304.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brandenburger Wolfsverordnung Freibrief zum Wölfe töten?

Brandenburg – Die Hatz auf den Wolf geht in eine neue Runde. Der Brandenburger Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat eine so genannte „Wolfsverordnung“ unterzeichnet. Anfang 2018 soll sie in Kraft treten. Wir von Wolfschutz Deutschland bezweifeln allerdings, dass sich diese Verordnung wirklich konform mit EU-Recht erweisen wird. Von Seiten der EU wurde Ende des vergangenen Jahres erneut der höchste Schutzstatus für den Wolf bestätigt. Ein Vorstoß des Bundeslandwirtschaftsministers, den Schutzstatus zu lockern, wurde damit zurückgewiesen. Will das Land Brandenburg mit seiner Wolfsverordnung (BbgWolfCv) dem mächtigen Bauernverband und dem Jagdverband entgegenkommen? Brandenburg versuche, mit seiner Wolfsverodnung Einzelfallentscheidungen zu auffälligen Wölfen besser abzusichern, heißt es. Weiterhin erklärt der Minister: „Der Wolf steht weiter national und international unter Schutz. Unter diesen Bedingungen brauchen wir neben einem guten Herdenschutz klare rechtliche Regelungen, die Behörden einen Handlungsrahmen vorgibt, wenn Wölfe sich auffällig verhalten oder lernen die anerkannten Schutzeinrichtungen in Nutztierhaltungen zu überwinden.“ Im Klartext heißt dies nach unserer Ansicht: Wolfsabschüsse sollen erleichtert werden.

Dem Spiegel http://www.spiegel.de/…/brandenburg-neue-verordnung-regelt-…

sagt der Minister: „Es wird nur Einzelfallprüfungen geben. Zuständig ist das Landesumweltamt, das zunächst mildere Methoden wie Verscheuchen oder Vergrämen der Tiere versuchen muss. Bleibt dies erfolglos, darf eine „berechtigte Person“ dem Wolf nachstellen und ihn töten. Dies soll in der Regel der Jagdpächter sein.“ Und genau hier liegt eines der Hauptprobleme dieser Verordnung.

Diese Praxis eröffnet der „Problemwolfkreation“ Tür und Tor. Eine Tierfreundin war für uns in einem Gebiet vor Ort, das seit Jahren Schlagzeilen macht. http://www.maz-online.de/…/Verfahren-wegen-moeglicher-Wolfs…

Sabine Schmidt (Name geändert) hat auch Fotos gemacht, die die Lage darstellen. „Seit vielen Jahren leben Wölfe in unserer Nachbarschaft und als Tierhalterin bin ich froh, dass es hier bisher noch nie Probleme mit Wölfen gab. Aufgrund der neuen Brandenburger Wolfsverordnung, nach der zum Beispiel auch Wölfe geschossen werden dürfen, wenn sie zweimal in eine Weide eingebrochen sind, könnte sich das jetzt leider ändern,“ befürchtet die Brandenburgerin, die selbst Weidetiere hält. Denn kaum ist die Verordnung in Kraft, stellt sich die Frage, ob nicht Menschen die nötigen Übergriffe selbst herbeiführen wollen. „Seit Ende Dezember 2017 steht nun eine Schafherde im Bereich eines kommerziellen Jagdgebietes mitten im Wald, an einer Stelle, an der bislang noch nie Weidetiere zu sehen waren.“ Die Weide ist zirka zwei Kilometer von der nächsten Ortschaft, Kemlitz, entfernt. Die aus fünf Schafen bestehende Herde, ist nicht sicher eingezäunt. Eine Batterie, die auf Strom hinweist, ist nicht zu sehen. Keine 500 Meter davon entfernt hat Sabine Schmidt selbst schon Wölfe beobachten können. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Jagdpächter und Tierhalter nicht wissen, dass in dem Gebiet aktuell Wölfe leben. Seit Jahren würde sich der Tierhalter dafür einsetzen, dass Wölfe abgeschossen werden sollen, so Sabine Schmidt. „Am liebsten hätte ich die fünf armen Würstchen da draußen im Wald gleich mitgenommen. Die nächste Nacht kann schon ihre letzte sein und die bisher absolut unauffälligen Wölfe könnten mit dieser mutmaßlichen „Anköderei“ erst auf den Geschmack von Schafen gebracht werden.“

Desweiteren gibt es auch noch tierschutzrechtliche Bedenken: Auf Bildern ist ersichtlich, dass hier wohl ein aufgestellter Miststreuer als eine Art „mobiler Schafstall“ dienen soll. Der Wassereimer für die fünf Schafe ist so gut wie leer. Es stellt sich die Frage, wie tierschutzgerecht es ist, die Tiere im Dezember auf einer feuchten Wiese zu halten. Die fünf Schafe können sich zwar unter dem Miststreuer unterstellen, doch das Futter liegt nicht überdacht im Regen.

Zudem soll die Entscheidung über einen Abschuss von so genannten „Problemwölfen“, deren Verhalten nicht einmal genau definiert wurde, alleine das Landesamt für Umwelt treffen, ohne vorher Experten hinzugezogen zu haben. Das ist für Wolfsschutz Deutschland inakzeptabel. Der NABU sei im Großen und Ganzen mit der Wolfsverordnung zufrieden, erklärte dagegen die Brandenburger Geschäftsführerin Christiane Schröder, obwohl NABU die Verordnung zusammen mit den anderen Verbänden stark kritisiert hatte. Nicht die erste Aussage, die sowohl bei Naturschützern und den Jägern Verwunderung auslöst. Die Brandenburger NABU-Geschäftsführerin wollte auch dem Abschuss von Jungwolf Filou zustimmen http://www.jagdrechtsblog.com/wolfsmanagement-brandenburg-wird-das-nix/ Neben dem NABU hatten auch der BUND Brandenburg, die Grüne Liga Brandenburg sowie die Naturfreunde Brandenburg eine gemeinsame Stellungnahme zur geplanten Wolfsverordnung abgegeben. https://brandenburg.nabu.de/…/171218-nabu-2-stellungnahme-w…

Hier geht es zur Brandenburger Wolfsverordnung

http://www.mlul.brandenburg.de/…/lmb1.a.3310.de/BbgWolfV.pdf