Fixe Fakten: Die schlimmsten Fakegeschichten über Wölfe

Heute nehmen wir uns in den „Fixe Fakten“ einmal die schlimmsten  Lügengeschichten vor, die aktuell über Wölfe kursieren.

Lügengeschichte um Hundebisse

Angeblich soll ein Mann, der sich in Mecklenburg-Vorpommern am Straßenrand erleichtern wollte, von einem Wolf gebissen worden sein. Dazu der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Till Backhaus: „Es hat keinen Wolfsangriff auf einen Menschen in unserem Land gegeben. Wer das behauptet, verbreitet Fakenews. Was auch immer ihn dazu motiviert. Über Social-Media-Kanäle verbreitet wird auch die Lüge, ich hätte das vermeintliche Opfer angesprochen und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Dies ist eine Verleumdung, die ich nicht hinnehmen werde. Wir werden den Urheber ausfindig machen und dafür sorgen, dass er seine Horrormärchen nicht weiterverbreitet“, so Backhaus abschließend.

Weitere Untersuchungsergebnisse des Senckenberg-Institutes lagen kurze Zeit später vor. Dazu erklärt Minister Backhaus:

„Die untersuchten Kotproben waren an dem Ort der Attacke eines Hundes. Das heutige Untersuchungsergebnis bestätigt unsere Aussage: Auf Basis aller vorliegenden Daten ergibt sich kein Hinweis auf die Beteiligung eines Wolfes, oder Wolf-Hund-Hybriden. In unserem postfaktischen Zeitalter vermag diese wissenschaftlich fundierte Aussage die Gerüchteküche vielleicht nicht zu schließen. Für mich ist die Sache damit jedoch erledigt. Nicht erledigt sind jedoch verleumderische Aussagen, die im Zusammenhang mit dem Vorfall über meine Person getätigt wurden. Diese werden wir zur Anzeige bringen“, so Minister Backhaus. Quelle: https://www.mueritzportal.de/news/wolfsbiss-sind-fakenews.html?fbclid=IwAR2ANwO6gtNmU_ImY_LLjE44tECFF0QT_FAYz9Sdx3JGGkScFZM4cny-2-A

Fakt ist es, dass es seit der Rückkehr der Wölfe vor über 20 Jahren nach Deutschland keinen einzigen Angriff eines frei lebenden Wolfes auf Menschen in Deutschland gegeben hat.  Hier auch noch mal unser Faktencheck über Gefahren für Kinder: – https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

 

Tricksereien mit Onlineumfragen:

In einer Umfrage will t-online heraus gefunden haben, dass eine Mehrheit der Deutschen einen Abschuss von Wölfen will. Im Kleingedruckten findet sich allerdings dies dazu. Zitat: „Civey dagegen lässt online alle Menschen abstimmen, die wollen. Aus den vielen Tausend Antworten zieht ein Computer erst hinterher eine Stichprobe von rund 5.000 Befragten, die dann nach Alter, Geschlecht, Bevölkerungsdichte und Parteipräferenz der Gesamtbevölkerung entsprechen….An dieser Methode gibt es Kritik. Statistiker halten es aber für möglich, auf diese Art zu zutreffenden Aussagen über Meinungen in der Gesamtbevölkerung zu kommen. Wie genau im Detail gewichtet wird, hält Civey auch gegenüber Auftraggebern wie t-online ebenso geheim, wie es andere Umfrageinstitute tun. – https://www.t-online.de/region/hannover/id_100165614/soll-der-wolf-gejagt-werden-das-sagen-die-deutschen-umfrage.html?fbclid=IwAR0IGcizL53VBMajwXrHMQebk4OojrucsjFXEuGsS5fsg7RVT5-8LFs06F8

 

Überschrift kann zu falschen Schlüssen führen:

Die neueste Taktik: Pferde brechen aus welchen Gründen auch immer aus wahrscheinlich ungenügenden Zäunen aus, Halter behaupten einfach, es wäre wegen Wölfen passiert und die Massenmedien verbreiten Artikel auf Grund von Vermutungen dieser Halter. Was dann noch hinzukommt: die meisten Menschen  lesen nur die Überschrift. Katastrophal – https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/wolf-niedersachsen-ostfriesland-landkreis-wittmund-friedeburg-pferde-panik-weidezaun-halter-92238613.html?fbclid=IwAR371NpicADOMZxJxFpyRMwf3CfSDmWKKHtfTSoruGEFaS2eNI0ySj7aukE

 

Lügengeschichte einer Schäferin geht Dank eines Haters in den sozialen Netzwerken viral:

Hundehändler Lars E. B. verbreiterte folgende Geschichte einer Schäferin, unter dreißig wäre und zu noch schwanger.
Zitat: „Ich hatte meine kleine Schafherde noch im Stall. Es ist ein alter Stall mit einem bis fast zum Boden reichenden Reetdach.
Bevor ich die Schafe aus dem Stall lassen wollte, ging ich noch eine kleine Runde mit meinen Hütehunden. Dies sind zwei Collies und ein Schäferhund. Zwei der Hunde führte ich an einem Schäfer Bandelier, den dritten, die Hündin, an einer handelsüblichen Leine, die längenverstellbar ist.
Ich bemerkte nach wenigen Metern, das meine Hunde sehr unruhig wurden und entdeckte in einiger Entfernung vom Weg einen Wolf, der neben einem Baum lag.
Ich verhielt mich ruhig, machte zwei Fotos mit meinem Smartphone, hielt meine Hunde kurz am Körper und trat – so wie es ja überall empfohlen wird – den Rückzug an.
Während ich in Richtung des Stalles ging, bemerkte ich, das sich meine Hunde immer angespannter und komisch verhielten. Die an der Leine laufende Hündin geriet in absolute Panik. Ich drehte mich daher um und der Wolf stand direkt hinter mir. Hätte ich meinen Arm ausgestreckt – ich hätte ihn berühren können.
In diesem Moment riss meine Hündin sich aus ihrem Halsband, gleichzeitig schoss der Wolf los – ob er an mich wollte, kann ich nicht beurteilen, jedenfalls schnappte einer meiner Rüden nach ihm, doch darauf reagierte der Wolf nicht und verfolgte stattdessen meine Hündin.
Diese schaffte es jedoch, sich in einem Kellerfensterschacht des Stalles zu verkriechen, wo der Wolf nicht an sie herankam. Er zog dann weiter. Meine Hündin trug eine leichte Verletzung davon, ich weiß nicht, ob sie gebissen oder gekratzt wurde oder ob sie sich auf ihrer Flucht verletzt hat.“
Die Landwirtschafskammer hätte aber folgendes mitgeteilt:
– die Fotos seien in einem Wolfsgehege entstanden, dies sei durch eine Tierärztin festgestellt worden
– in dem Wald stünden keine Eichen
– die Geschichte sei frei erfunden
– ob sie das nicht alles zurück nehmen wolle.
Doch die  Schäferin beharrte angeblich weiter auf ihrer Lügengeschichte.
Der Welpenhändler gibt sich zerknirscht.

Das Ende vom Lied: Natürlich flog die Lüge auf, aber sie wurde vorher über 800 Mal geteilt. Was bleibt also eher hängen? Die Lüge oder die Richtigstellung? Hier der Link zur Gruppe mit dem Original-Posting: https://www.facebook.com/groups/347215789877202

 

Wolfswelpen angeblich in Transportkiste ausgesetzt:

Screenshot eines Beitrages auf FB.

Die Threaddarstellerin behauptet in einem sozialen Netzwerk, dass es sich mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ um Wölfe handeln würde. Sie bittet außerdem darum, diese Geschichte weitläufig zu teilen. Wie Sie auf diese Aussage kommt, wissen wir nicht. Fakt ist allerdings, dass erst nach einem DNA-Test eine wirkliche Aussage möglich ist. Schon alleine aufgrund ihrer Größe ist es unwahrscheinlich, dass dies Wölfe sind, denn Wölfe paaren sich nur ein Mal im Jahr, nämlich im Spätwinter  und die Welpen kommen jetzt Ende April, Anfang Mai – https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/11/die-wolfswelpen-sind-endlich-da/

auf die Welt, sind also noch viel kleiner, als diese hier abgebildeten Tiere. Die einjährigen Jungwölfe dagegen sind schon viel größer als die Tiere in dem Transportkasten. Irgend etwas kann also an der Geschichte so nicht stimmen. Es könnte sich eher um Wolfshunde handeln.

Kein DNA-Abstrich

Vor der Threaddarstellung seien beiden Fotos  schon vor Tagen auf Seiten von Hatern viral gegangen. Angeblich sollen die Bilder belegen,  dass  Leute Wölfe durch die Gegend karren und  sie dann freilassen. Wir haben uns mit dem Tierheim Kelkheim heute in Verbindung gesetzt. Am Telefon sagte eine Mitarbeiterin, dass kein DNA-Abstrich gemacht worden sei, man  versuche, es „anderweitig zu klären“. Anscheinend besteht dort wenig Interesse, die Öffentlichkeit aufzuklären, denn die Mitarbeiterin wollte keine weiteren Fragen mehr beantworten und beendete das Telefonat. Inzwischen geht der Thread weiter viral.

Update 04.05.2023 –

Das Tierheim Kelkheim hat endlich reagiert und anscheindend stellte auch die ursprüngliche Threaderstellerin ihre Behauptung, dass es sich höchstwahrscheinlich um Wölfe handeln würde, richtig, bzw löschte den Thread.
In einem Telefonat aufgrund unserer Mail von heute, wurde mir bestätigt, dass ein DNA-Abgleicht gemacht werden würde. Wir sind nun auf das Ergebnis gespannt.

Zwei Videos mit humpelnden sowie sich in ein Gebüsch verkriechenden Wolf gehen viral:

Wir möchten diese Videos hier nicht teilen, weil sie wirklich grausam anzuschauen sind. Wolfhasser verbreiten die Videos auf ihren Seiten und heucheln Mitgefühlt mit dem abgebildeten Wölfen. Ob es der gleiche Wolf auf beiden Videos ist, wissen wir nicht. Angeblich musste das Tier eingeschläfert werden, aber niemand hätte sich dafür zuständig erklärt. Anfangs wurde behauptet, dass der Vorfall in NRW geschehen sei, aber auf unsere Anfrage beim LANUV wurde schnell mitgeteilt, dass in NRW kein Fall bekannt sei. Dann wurde als Ort Niedersachsen und schließlich die Lüneburger Heide angegeben. Vom Wolfsbüro in Niedersachsen haben wir bis heute trotz zweimaliger Nachfrage bis heute Morgen noch keine Antwort erhalten. Man wolle nicht jeden Thread von Wolfshassern kommentieren, hieß es in einem Telefonat. Allerdings gehen die Videos inzwischen auch unter Wolfsfreunden viral und da wäre unserer Ansicht nach eine Richtigstellung, oder auch eine Bestätigung angebracht.

Soeben erhielten wir eine Bestätigung dieser Geschichte für den LK Lüneburg.  Zitat:

„Am Sonntag, den 23.04.2023, wurde ein Wolf im Landkreis Lüneburg aufgrund schwerwiegender Verletzungen letal  entnommen.
Zwei Veterinäre konnten im Vorfeld zur Einschätzung des Tieres kontaktiert werden. Die zuständige Untere Naturschutzbehörde und der Wolfberatende wurden zeitnah informiert.“
Diese Geschichte hat sich also in Niedersachsen abgespielt und nirgendwo sonst. Dennoch kursieren diese Videos immer noch mit den unterschiedlichsten Angaben im Netz.

Fazit:

Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde können gar nicht skeptisch genug sein. Auch bei Artikeln sollte nicht nur die Überschrift gelesen werden, sondern der komplette Artikel. Oft ist die Wahrheit erst im Fließtext versteckt.

 

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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Völliger Realitätsverlust von Wolfsgegnern?

Zwar hatte der Bundestag erst am vergangenen Mittwoch zwei Oppositionsanträge zum Abschuss von Wölfen abgelehnt, doch der Bauernverband lud anscheinend ohne überhaupt Kenntnis davon zu nehmen, gestern zum „Wolfsgipfel“ in Berlin ein. Als hätte es die Entscheidung in Berlin nie gegeben, wurde weiter gegen Wölfe gehetzt. Eine „Großdemo“ geriet allerdings zum Desaster. Gerade mal 30 Menschen fanden sich zum Demobeginn ein.

Das Ganze wäre sicherlich ein bisschen unfreiwillig komisch anzusehen gewesen, hätten TV-Sender und Massenmedien nicht schon Tage vorher und gestern fast den kompletten Tag für die Veranstaltung des Bauernverbandes geworben. Dadurch wird dieser Veranstaltung weitaus mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als sie eigentlich verdient hätte. Warum?

„Viele sind dem Aufruf zur Demo in Berlin nicht gefolgt. Statt den angekündigten 150 Teilnehmern waren es um 11 Uhr gerade mal 30“, schreibt das Bauern-Blatt „agrar heute“ selbstkritisch.

 

Beispielfoto, © Pixabay.

In den sozialen Netzwerken jedenfalls halten sich die üblichen Profile, die sonst Hass und Hetze verbreiten, anstatt triumphale Bilder zu posten, auffällig zurück. Auf der Veranstaltungsseite der Demo beklagte sich der Ersteller darüber, dass dort nur Leute kommentiert hätten, warum sie keine Zeit gehabt hätten und er beschwerte sich über das mangelnde Engagement. Sicherlich kommt hier auch noch hinzu, dass sich viele Menschen, die unter anonymen Profilen hetzen und beleidigen, oft ohne jegliche Grenzen von Anstand und Moral einzuhalten, sich lieber nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen möchten, sondern weiter im Anonymen hetzen möchten.

Diese Menschen schaden aber auch den Weidetierhaltern, die sich mit dem Thema Wolf arrangieren wollen. Auch ist es nicht unüblich, willige Kolleginnen und Kollegen zu bedrohen und zu beschimpfen.

Die Wolfsdebatte lenkt von den wirklichen Problemen in der Landwirtschaft ab

Viele Bauern lassen sich von Politikern und ihren eigenen Verbänden in einen Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer hineintreiben, der für ihre Misere und teilweise schlechte wirtschaftliche Lage nichts kann. Freilich eignet sich das Thema hervorragend, um von eigenem Unvermögen abzulenken. Oft sind Funktionäre der Bauernverbände gleichzeitig auch Politiker und Gutsbesitzer.  Sie selbst werden nicht mit einer immer schwieriger werdenden Situation zu kämpfen haben. Fakt ist, dass viele Bundesländer noch nicht einmal den EU-Topf für Schutzmaßnahmen gegen Wölfe abgerufen haben. Statt eines bundesweit einheitlichen Systems gibt es einen Wirrwarr an Fördermöglichkeiten für unterschiedliche Tiergruppen, durch die kaum noch jemand durchblickt. Viele Bauern scheitern bereits bei den Anträgen. Warum nicht ein bundesweit einheitliches System erstellen, ganz Deutschland als Wolfsland ausweisen und überall zu fördern, aber auch zu fordern?

 

Qeullen: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw17-de-wolf-943932?fbclid=IwAR0-uZWcZahXuehna5jrXqxv9wF6t1J8Bl5l_9AbCinKYpCBwfjr_-RTFLw

https://www.agrarheute.com/politik/fuenf-zwoelf-wolfsdemo-weidetierhalter-berlin-606198?fbclid=IwAR31TcbXo7ZY6PSjkcSt7mO7vYrPm1gqJ8Yf8i406689ndzm75klcJsOf5A

Klage könnte Söder-Populismus schnell den Garaus machen

Seit das Bayerische Kabinett am Dienstag eine Verordnung zum leichteren Abschuss von Wölfen beschlossen hat, sind viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde in Sorge. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten den aktuellen Vorstoß von Söder für nichts anderes als Populismus, weil er sowohl gegen EU- als auch Deutsches Recht verstößt. Am 1. Mai soll die Verordnung in Kraft treten.  Der Bund Naturschutz erwägt eine Klage. Wolfsschutz-Deutschland e. V. begrüßt dies ausdrücklich.

In einem wirklich sehr lesenswerten Interview mit dem BR kritisiert Uwe Friedel vom Bund Naturschutz Bayern in Nürnberg Söders Vorstoß.  Er sei überzeugt, dass man Landwirten bereits vor Jahren die Wahrheit hätte sagen müssen: „All die Versprechungen, dass es Bejagung gibt, dass es mehr Abschüsse gibt und dass wir das Problem allein mit dem Gewehr lösen, das tritt so einfach nicht ein.“ Vielmehr müsse alles getan werden, um einen Herdenschutz der Weidetiere durchzusetzen.“ so Friedel im BR-Interview.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch. Solange Abschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange werden sich auch schwarze Schafe darum bemühen, Gründe für Abschüsse zu schaffen, und sei es selbst mit der Provokation von Rissen.

Beispielfoto Wölfe ©Brigitte Sommer

Dumme Almbauern?

Friedel fordert mehr Bildung für die Almbauern. Wir meinen, das Problem liegt eher in der Herzensbildung, denn Mitgefühl und Empathie haben zunächst nichts mit Bildung an sich zu tun. Vielmehr ist eine Bereitschaft, die Natur als Ganzes zu sehen und Mitgeschöpfe auch Platz einzuräumen, wichtig. Viele Almbauern verstehen ihre Arbeit in diesem Sinne, aber einige besonders laute Kollegen und Kolleginnen lassen sich von Politik und teilweise auch von ihren eigenen Verbänden auf einen Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer hineintreiben, der für ihre wirtschaftlich immer schwieriger werdende Situation nichts kann. Fakt ist es, dass viele Bundesländer Sondertöpfe der EU für Herdenschutz gar nicht abgerufen haben, oder die Beratung so kompliziert machen, dass viele Bauern vor der Beantragung kapitulieren. Ein weiteres Problem sind Subventionen, die vor allem an die gehen, die viel Land haben. Kleinbauern bleiben auf der Strecke.

Seltsam finden wir es auch, dass sowohl Söder, als auch Aiwanger entgangen zu sein scheint, dass jährlich viel mehr Weidetiere durch Krankheiten, Vernachlässigung und Abstürze ums Leben kommen, als durch Wolfsrisse. Dazu kommt, dass in Bayern eine lächerliche geringe Anzahl von Wölfen lebt.

Wer ist radikal?

Friedel distanziert sich im BR-Interview von so genannten „radikalen“ Tierschützern. Zitat: „Wir sind ein Naturschutzverband und kein Tierschutzverband. Der Vorschlag, JJ4 (Bärin) in Freiheit zu entlassen, erschreckt mich. Hier hätte ich die Befürchtung, dass wieder ein Unfall passiert. Und das muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden.“ Grundsätzlich wichtig sei, dass die unterschiedlichen Interessenparteien ins Gespräch kommen. Man sei sich in vielen Bereichen nicht einig, aber es gäbe sicher auch Schnittmengen.“

Wir bedauern, dass Friedel andere Ansichten als „radikal“ einstuft, begrüßen aber ausdrücklich das Einräumen von Schnittmengen mit Tierschützern und Tierrechtlern. Wir reichen hier dem Bund Naturschutz gerne die Hand. Früher gab es einmal eine Streitkultur bei der unterschiedliche Meinungen diskutiert werden konnten. Heute werden andere Meinungen meist von bestimmten Mitgliedern von  „stärkeren Verbänden“ gecancelt und es wird gehetzt.

Über die unterschiedlichen Ansichten von Natur- und Artenschützern gegenüber Tierschützern und Tierrechtlern hatten wir hier bereits berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/07/29/starke-frauen-fuer-einen-starken-naturschutz-gestern-heute-und-morgen/

Die meisten Streitereien ergeben sich aus den unterschiedlichen Ansichten.

Die Bayerische Wolfsverordnung ist nichts als heiße Luft

Der „Schutz des Menschen und der öffentlichen Sicherheit“ sieht den Abschuss von Wölfen vor, die sich beispielsweise „mehrfach Menschen außerhalb von Fahrzeugen auf unter 30 Meter nähern“ oder „über mehrere Tage hinweg in einem Umkreis von weniger als 200 Metern von geschlossenen Ortschaften oder von Menschen genutzten Gebäuden oder Ställen gesehen werden“.

Laut Paragraf 2 soll es auf Almen in Zukunft bereits für den Abschuss eines Wolfs genügen, wenn er ein Schaf, eine Ziege oder ein anderes Nutztier reißt. Überschrieben ist Paragraf 2 mit den Worten „Abwendung ernster wirtschaftlicher Schäden“.

Dazu schreibt die Süddeutsche: „Zuständig für die Wolfsabschüsse sollen nach Söders Willen künftig die Unteren Naturschutzbehörden (UNB) an den Landratsämtern sein, und zwar sowohl was die Anordnung der Abschüsse, als auch die Auswahl der Jäger anbelangt. Die Kadaver der erlegten Wölfe müssen allerdings am Landesamt für Umwelt (LfU) abgeliefert werden. Gemäß Paragraf 4 tritt die Verordnung am 1. Mai 2023 in Kraft, so wie das Söder vergangene Woche angekündigt hatte.

Dem BN zufolge ist die neue Verordnung das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben ist. Und zwar in vielfacher Hinsicht. Deshalb gab sich auch BN-Chef Mergner zuversichtlich, dass die Gerichte die neue Verordnung rasch kassieren werden. Als einen Grund nannte Mergner, dass Bestimmungen zu pauschal und abstrakt seien. So sei es nicht automatisch eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen, wenn sich ihnen ein Wolf auf weniger als 30 Meter nähert, oder sich wiederholt in der Nähe von Ortschaften oder Gehöften sehen lässt.

Das aber ist es nicht allein. Die Staatsregierung dürfe die Entscheidung über etwaige Wolfsabschüsse nicht an die Naturschutzbehörden an den Landratsämtern delegieren. „Bei allem Respekt vor den Mitarbeitern der UNB“, sagte der BN-Chef. „Das übersteigt ihre Kompetenz und steht in Widerspruch zu allen Vorgaben der Naturschutzgesetze.“

 

Hier ist das Interview mit dem BR zu lesen: https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-naturschutz-wolf-problem-nur-mit-gewehr-nicht-zu-loesen,TcYglTF?fbclid=IwAR0tOcrRuSesYh0y3vsLu0D3g2H_qcqP2EnBrhYLBVppLRMhg-S388xBLUk

Weiterer Hintergrund dazu: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-woelfe-abschuss-markus-soeder-bund-naturschutz-bauern-1.5821068?fbclid=IwAR2GSntFlIZpdDIGc7f3BAmBCF_T9atRE3LPjUVOc64uz4Vm-2HOPCEUin8

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wünscht friedliche Ostertage

 

 

 

 

Mit diesem kleinen Film aus einer unserer Wildkameras in Sachsen, direkt aus einem Wolfsrevier, wünschen wir friedliche und ruhige Ostertage. Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald.“ Wir ergänzen: „Wo der Wolf ist, wächst das Leben.“ Schaut selbst. Was für eine Freude. Die Wölfe sind es nicht, die die Hasen auf die rote Liste der gefährdeten Arten bringen. Rund 218.000 Feldhassen sind von Hobbyjägern im Jahr 21/22 geschossen worden, obwohl ihr Bestand gefährdet ist.

 

So kann man unsere Arbeit unterstützen:

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr und natürlich auch einmalige Zahlungen.

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Serientäter im Landkreis Gifhorn? Neuigkeiten zum enthaupteten Wolf

Wir berichteten gestern über den grausigen Fund eines abgetrennten Wolfskopfes vor dem Naturschutzzentrum des Nabu in Leiferde. Wie jetzt bekannt wurde, könnte der schreckliche Fall mit einer anderen Tat zusammen hängen. Und dies wäre nicht der erste Fall von einem besonders brutalen Vorgehen. Treibt ein Serientäter dort sein Unwesen?

Die Fundmeldung von gestern wurde inzwischen von der Polizei bestätigt. Wir hielten unsere Quelle für glaubwürdig und vertrauenswürdig genug, um gestern schon mit unserem Bericht heraus zu gehen, was sich heute als richtig erwiesen hat. Vielleicht hat ja jemand in den späten  Abend- oder frühen Morgenstunden von Gründonnerstag auf Karfreitag etwas gesehen. Unsere Hoffnung: Je schneller die Information unter die Menschen gelangt, je eher fällt vielleicht dem einen oder anderen noch etwas ein. Hier unser Bericht von gestern mit der Auslobung von 3.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters oder der Täter. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/07/gekoepfter-wolf-in-niedersachsen-abgelegt-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/

Beispielfoto Wölfin. © Brigitte Sommer – Hat es der Täter vor allem auf weibliche Wölfe abgesehen?

Nach neuesten Erkenntnissen könnte der abgetrennte Wolfskopf zu einem Totfund am 23.03.23 auf einem Parkplatz in Gifhorn passen. Zwar hatte die Polizei in ihrer Pressemeldung lediglich „schwere Kopfverletzungen“ erwähnt, weshalb wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. eigentlich die Untersuchungsergebnisse des Leibnitz-Institutes in Berlin abwarten wollten. Heute jedoch ist in einem Bericht bei T-online zu lesen, dass die Polizei Gifhorn nun doch von einem abgetrennten Kopf, statt schweren Kopfverletzungen bei dem Parkplatzfund berichten würde. Falls der Kopf zu dem Torso auf dem Parkpatz gehören sollte, vermuten wir hier eine ganz besonders ausgeprägte kriminelle Energie. Von der ersten bis zur zweiten Drapierung muss der Täter den Kopf ja irgendwo aufbewahrt haben, denn dieser sähe inzwischen nicht mehr so frisch aus, wie auf dem gestern veröffentlichten Foto. Wenn jemand einen solchen Kopf in einem Kühlschrank oder Kühltruhe bei jemandem gesehen hat, bitten wir um Hinweise direkt an die Polizei Gifhorn.

Geht ein Serientäter in der Region um?

Seit 2018 waren es alleine im Landkreis Gifhorn drei Tötungen. Im Juli 2019 hatten Unbekannte eine Wölfin (GW1413f) brutal gequält und ihr einen Draht durch die Pfote gezogen, bevor sie sie erschossen und im Elbe-Seitenkanal entsorgt hatte. Der Fall sorgte für große Empörung, doch ein Täter konnte bis heute nicht dingfest gemacht werden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/07/26/illegale-wolfstoetung-wolfsschutz-deutschland-e-v-setzt-4000-euro-belohnung-fuer-ergreifung-der-taeter-aus/

Auffallend ist, dass im LK Gifhorn und in der näheren Umgebung dieses Landkreises vor allem weibliche Wölfe betroffen sind.

Illegale Tötungen in Niedersachsen seit 2018

UrsacheDatumAlter Sex Genotypgen. HerkunftTerritoriumBundeslandLandkreis    
Illegale Tötung18.05.2022AltwolfmGW624mHoher FlämingWendisch EvernNiedersachsenLüneburg
Illegale Tötung07.11.2021WelpewGW2474fnoch offenBad BodenteichNiedersachsenGifhorn
Illegale Tötung16.10.2020AltwolfmGW952mGartowGarlstorfNiedersachsenHarburg
llegale Tötung20.05.2019JährlingwGW1336fWiddernhausenWiddernhausenNiedersachsenCelle
Illegale Tötung21.07.2019JährlingwGW1413fnicht zuzuordnenaußerhalbNiedersachsenGifhorn
Illegale Tötung06.03.2018WelpewGW927fWietzendorfWietzendorfNiedersachsenHeidekrei
Illegale Tötung06.04.2018WelpemGW916mDie LucieGartowNiedersachsenLüchow-Dannenberg
Illegale Tötung25.08.2018AltwolfmGW1039mGöhrdeGöhrdeNiedersachsenLüneburg

Noch offene Fälle 2023

noch offen06.02.2023wnoch offenBurgdorfNiedersachsenRegion Hannover
noch offen15.02.2023wnoch offenRaum LachendorfNiedersachsenCelle

Quelle: Liste auf http://www.dbb-wolf.de

Hier der Bericht von t-online: https://www.t-online.de/region/hannover/id_100157340/wolf-im-kreis-gifhorn-gekoepft-verein-setzt-belohnung-auf-taeter-aus.html

Quellen: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56517/5482110

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56517/5471652

 

Geköpfter Wolf in Niedersachsen abgelegt – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus

Heute wurde vor dem Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde, Kreis Gifhorn in Niedersachsen, ein abgetrennter Wolfskopf gefunden. Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind absolut entsetzt über diese grausame Tat und wir erstatten nicht nur ebenfalls Strafanzeige, sondern setzen auch eine Belohnung von 3.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter oder des Täters führen.

Ein Paar hatte den Kopf, der vor dem Artenschutzzentrum, einer Päppelstation des Nabu, praktisch drapiert aufgefunden. Wir drücken unsere Solidarität mit dem Nabu-Artenschutzzentrum in dieser Situation aus. Ein Foto zeigt dazu einen Stock als Maulsperre und wohl eine herausgeschnittene Zunge. Ob das Tier auch noch zusätzlich vor seinem Tod  gequält wurde, kann man natürlich anhand dieses Bildes nicht beurteilen. Es wirkt allerdings wie die abstoßende Tat eines Triebtäters auf Betrachter. Wie wenig Empathie und Menschlichkeit besitzt jemand, der zu etwas Derartigem in der Lage ist? Wann geht so ein Täter auch auf Menschen über? Dieses menschliche Monster scheint seine Tat zu genießen, ja geradezu wirkt diese Zurschaustellung, als wolle der Täter damit prahlen. Stellt dies für ihn etwa gar keine Heldentat dar?

 

Originalfoto, privat.

Der Wolf steht in Deutschland unter strengem Schutz, jedes Nachstellen, Verfolgen, oder töten steht unter Strafen von bis zu fünf Jahren Gefängnis und hohen Bussgeldern. Ein bestimmtes Klientel scheinen diese Strafen aber längst nicht mehr abzuschrecken. Für eine solche Tat, steht aber die gesamte Gesellschaft in der Mitverantwortung. Denn solche Taten haben eine Vorgeschichte. Seit Jahren werden Hetze und Forderungen nach Abschüssen immer mehr, ja aktuell ufern sie geradezu aus. Aber gerade bestimmte Politiker und Berufsgruppen wie Hobbyjäger, Landwirte, Pferdehalter und die Medien können mit ihrem Verhalten, wie z. B. Panikmache und dem Schüren von Hass auf die Beutegreifer Vorschub leisten. Auch Gerichte, die in der Vergangenheit milde oder gar keine Strafen verhängt haben, oder auch soziale Netzwerke, die ausufernde Hasskommentare nicht löschen, können zu solchen Eskalationen, wie heute geschehen, beitragen.

Hier hat sich wieder einmal gezeigt, dass Hass tötet.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern deshalb, dass dieser teilweise auch noch geschürte Hass ein Ende haben muss. Auch Wölfe haben genauso wie wir Menschen, ein Recht auf ein Leben in Frieden. Was nehmen wir Menschen uns heraus, alles zu zerstören, was unsere Komfortzone streift? Nicht der Mensch muss sich vor dem Wolf fürchten, sondern der Wolf vor dem Menschen und wenn dies so weiter geht, auch der Mensch vor diesen Menschen.

Die Polizei sei bereits informiert, heisst es aus Kreisen des Nabu. Wir bitten Hinweise direkt an die Polizei des LK Gifhorn zu melden.

 

 

Fixe Fakten Ausgabe 05/23 – Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich, Schweden und Tschechien

In unseren Kurznachrichten beleuchten wir dieses Mal die von der Agrar- und Jagdlobby immer mehr angegriffene Wolfspolitik in Deutschland und Europa; wir berichten über tote Wölfe; es gibt Neuigkeiten von Wolf Bubla; Unterlassene Hilfeleistung bei einem Wolf in Sachsen; einen Spendenaufruf für ein autistisches Kind und wir suchen Aktive und einiges mehr. Es lohnt, hier herein zu klicken.

 

Wende in Wolfspolitik in Deutschland und EU?

Zufälle gibts! Anscheinend fressen sich die Wölfe wieder einmal durchs ganze Land, will man tendenziösen und im wahrsten Sinne des Wortes „reißerischen“ Berichten in Lokal- und Massenmedien Glauben schenken. Auffallend sind gleichzeitig erneute Angriffe der Jagd- und Bauernlobby auf den Schutzstatus der Wölfe. Wir warnen vor dieser Entwicklung bereits Anfang Januar. Siehe Link mit einem irritierenden Zitat aus einem Antwortschreiben der EU: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Will man erlauben, Wölfe abzuschießen ohne am Schutzstatus selbst etwas zu ändern?

Tatsächlich haben nur sechs von 16 Bundesländern auf der Agrarministerkonferenz in Büsum https://www.agrarministerkonferenz.de/Presse.html für eine Abschwächung des Schutzstatuses der Wölfe gestimmt.

Die EU-Kommission soll jetzt aber sogar gegenüber Europaparlamentariern der Volkspartei bestätigt haben, sie sie Wolfsentnahmen aufgrund Managementplänen nicht mehr grundsätzlich ablehne. Von der Leyen habe als Beispiel Schweden genannt. Allerdings verschwieg sie dabei wohl, dass gegen Schweden seit Jahren ein Verfahren der EU läuft.

Weitere Quelle: https://www.agrarheute.com/land-leben/wolf-duerfen-eu-laender-population-eingreifen-605335

Aber  die Verfahren der EU gegen Schweden schleppen sich dahin, ohne das etwas passiert, Nach vielen Beschwerden wurde nun ein Ombudsmann eingeschaltet.
Textübersetzung: WOLVETID HAT DEN EU-OMBASSADOR BEKOMMEN, EINEN FALL GEGEN DIE EU-KOMMISSION FÜR IHRE EINSAMHEIT IM FALL GEGEN DIE ILLLEGALE LIZENZJAGD DER SCHWEDEN
Der ursprüngliche Fall, der 2010 begann und mittlerweile über 12 Jahre gedauert hat, ist immer noch nicht abgeschlossen. Es hat vielen schwedischen Wölfen das Leben gekostet.
Ulvetid hat sich zweimal bei der Kommission über die illegale Lizenzjagd Schwedens beschwert. Beide Male haben sie angekündigt, unsere Beschwerde einzureichen, da sie sich noch mit dem Fall von 2010 befasst haben.
Wolvetid hält es für untragbar, dass ein Fall noch so viele Jahre weitergehen darf. Wir haben uns deshalb beim EU-Ombudsmann beschwert, der nun beschlossen hat, einen Fall gegen die Kommission einzuleiten. Ein Treffen zwischen der Kommission und dem Bürgerbeauftragten wird voraussichtlich in diesem Monat stattfinden. Wir warten gespannt darauf, wie das Treffen ausgeht.
Die schwedischen Wölfe sind auf Bruder/Schwester-Ebene inzucht, daher ist der Bestand sehr fragil. Eigentlich so fragil, dass die schwedische Professorin für Populationsgenetik an der Universität Stockholm, Linda Laikre, während eines Vortrags in Stockholm, den Helle und ich gesehen haben, erklärte, dass es in 10-20 Jahren wahrscheinlich keine Wölfe mehr in Schweden geben wird, wenn es keine Änderungen im schwedischen Wolfsmanagement.

Da kommt es doch gerade auch zupass, dass in Bayern in Baden-Württemberg scheinbar die Welt wegen jeweils eines Wolfspaares unterzugehen scheint. https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landrat-warnt-almbauer-sorge-wolf-paar-rudel-paarungszeit-garmisch-partenkirchen-ammertal-region-92180615.html?fbclid=IwAR2pa-LshcQQPkosKZNF6pedf1KohIz6Qs39VpjPHp8Ijd18OQskrRCMmF0

Dass er der Meinung ist, in den bayerischen Alpen und im Oberland müsse man sich entscheiden zwischen dem Wolf auf der einen Seite und Almwirtschaft, Viehhaltung und Kulturlandschaft auf der anderen, damit hat der Garmisch-Partenkirchner Landrat Anton Speer (FW) schon seit Monaten nicht hinter dem Berg gehalten. Nun hat Speer einen lange vorbereiteten Antrag auf Abschuss aller jetzt und in Zukunft im Landkreis lebenden Wölfe gestellt und dieses Schreiben am vergangenen Donnerstag höchstpersönlich der Regierung von Oberbayern zugestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-garmisch-partenkirchen-wolf-abschuss-1.5769525

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-wolfspaar-gesichtet-kommt-es-zur-rudelbildung.f032b2ef-72ab-43a9-91b8-b7158d7c2c76.html#:~:text=In%20Baden%2DW%C3%BCrttemberg%20gelten%20derzeit,nach%20sechs%20Monaten%20gefunden%20wird.

Dass man der Lobby entgegenkommen will, scheint sich auch in Niedersachsen zu bestätigen. Zitat aus einer Pressemitteilung des Grünen Umweltministeriums:  „Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wurde vereinbart, dass Niedersachsen an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes intensiv mitarbeiten will. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Aktionsplan Weidetierhaltung und Wolf“ erarbeitet werden. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-006-dialogforum-weidetierhaltung-und-wolf-218972.html

Wir sehen hier überhaupt keinen Grund, Entwarnung zu geben, aber noch können Wölfe hier in Deutschland nicht so einfach „reguliert“ werden.

Ganz anders läuft es in

Österreich

Im österreichischen Bundesland Tirol können die in Europa eigentlich streng geschützten Wölfe künftig wesentlich leichter abgeschossen werden. Der Landtag beschloss mit breiter Mehrheit eine Änderung des Jagdgesetzes. https://www.allgaeuer-zeitung.de/oesterreich/wolf-abschuss-tirol-erleichtert-schiessen-von-woelfen-in-oesterreichischen-alpen_arid-532647

 

 

Diesen Spendenaufruf für den Sohn des verstorbenen Biologen Clemens Arvay unterstützen wir gerne

Spendenaufruf des österreichischen Psychiaters Dr. Bonelli
Clemens Arvays Sohn Jonny ist im Sommer 2014 geboren. Er ist autistisch, hat eine globale Entwicklungsverzögerung und eine Muskelhypotonie.
Er ist auf einer sehr hohen Pflegestufe und wird sein Leben lang von der Betreuung anderer abhängig sein. Die Mutter von Jonny ist auf Grund des hohen Pflegeaufwands von der Arbeit frei gestellt und lebt daher, im Moment, von der Mindestsicherung.
Wir wünschen uns für Jonny, dass er auch trotz Clemens‘ Tod, sein Leben lang bestmöglich versorgt sein wird und die Pflege und Therapien bekommt, die er verdient. Das könnt ihr unterstützen indem ihr entweder direkt für Jonnys Zukunft spendet, oder eines von Clemens‘ Büchern kauft. (Der Großteil des Geldes beim Kauf eines Buches geht allerdings an den Verlag.)
Arvay Rosa Maria , Bank Austria , AT02 1200 0100 2724 0307 (BIC: BKAUATWW) – bitte unbedingt den Vermerk „für Jonny“ angeben.
2. Zum Rufmord von Clemens
Wenn Sie Artikel, Twitter-Posts etc. mit abfälligen Äußerungen über Clemens haben, senden Sie uns diese bitte an: office@rpp-institut.com – https://www.youtube.com/watch?v=QH8fJ9Z8DRQ

Zäune wirken

Dieses anschauliche Video aus den Niederlanden belegt ganz deutlich, dass Wölfe eben nicht einfach mal so über die Zäune springen, wie Wolfshasser immer wieder behaupten. Dieser Wolf sieht sehr schnell ein, dass sich diese Beute nicht lohnt. Auf dem Zaun ist genug Spannung, die der Wolf zu spüren bekommt. Ein typisches Verhalten. Wölfe sind Opportunisten und sie wenden sich schnell lieber leichterer Beute zu. https://www.nu.nl/280759/video/elektrisch-hek-beschermt-schapen-tegen-wolf-op-de-veluwe.html?fbclid=IwAR1BdLZC20ln-xa57UWCYwn248mFNQ0IWsPDNTuh0wySAhhi8YIPnuoVjBc

 

Herdenschutzhunde zu verkaufen

Eine Betreiberin eines Gnadenhofes, die selbst Herdenschutzhunde züchtet, verkauft diese auch an interessierte Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herdenschutzhunde/2405126888-134-1496?utm_source=sharesheet&utm_medium=social&utm_campaign=socialbuttons&utm_content=app_android

 

Einblicke aus einer unserer Wildkameras

 

 

Sachsen

Krankem Wolf bei Kubschütz wird nicht geholfen. In Italien, Tschechien und Polen würde dieser Wolf eingefangen, aufgepäppelt und wieder frei gelassen werden. – https://www.saechsische.de/bautzen/kranker-wolf-kubschuetz-wohnhaeuser-5839895-plus.html?fbclid=IwAR3vMq9psKDixNb9rVv2kWAej15Jmst9iV5BYL6ME2gl4-VVhbDn2YZLDw0

Am 7. März wurde der Wolfsrüde GW1737m im Territorium Halbendorf im Landkreis  Görlitz tot aufgefunden. Die Todesursache ist unklar. Bundesweit gab es seit Anfang des Jahres bis heute 43 Totfunde. Davon 32 Verkehrsunfälle.

Sachsen-Anhalt

Bei einem in Magdeburg tot aufgefundenen Wolf, mit erst unklarer Todesursache stellten sich nun Bissverletzungen heraus.

Niedersachsen

Ein toter Wolf ist Ende März auf einem Parkplatz in Gifhorn gefunden worden. Das Tier habe schwere Verletzungen unter anderem am Kopf gehabt, teilte die Polizei in Gifhorn mit. Die Beamten zogen einen Wolfsberater hinzu – nach ersten Ermittlungen am Fundort des toten Tieres wurde ein Strafverfahren wegen Jagdwilderei und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz eingeleitet. Die Polizei sucht nun nach möglichen Zeugen.

Hier müssen wir das Ergebnis der Untersuchung des Leibnitz-Institutes abwarten. Wenn sich eine illegale Tötung heraus stellen sollte, stellen wir wieder Strafanzeige und loben eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/toter-wolf-mit-schweren-verletzungen-gefunden/ar-AA191Nt6?ocid=winp1taskbar&cvid=39bf76ee5e3f4ad1902753b5aa2e1d25&ei=87&fbclid=IwAR29Eikcfv9hTu-GE_xKFNGEb8YIIOTj4VD-F-4v2jjMXYLu6N5odZWwVTI

http://www.dbb-wolf.de

Tschechien

Zum geretteten Wolf Bubla gab es in den vergangenen Wochen widersprüchliche Nachrichten. Während Jäger ihn total abgemagert und entkräftet gesehen haben wollten, gibt ein Bericht vom 17. März aus Tschechien selbst Entwarnung. Hier Teile aus dem Bericht ins Deutsche übersetzt:

Bubla soll fit sein
„Den Bildern vom 24. Februar zufolge scheint der Wolf in guter Verfassung zu sein und sich für Duftmarken im Territorium seines Heimatrudels sowie für andere Individuen zu interessieren, die unabhängig voneinander vor und nach seinem Besuch eingefangen wurden“, schreiben die Naturschützer von Rainbow Movement auf ihrer den Raubtieren gewidmeten Website.

„Ich habe in der Vergangenheit wiederholt einige der Orte verifiziert, an denen sich die telemetrisch verfolgten Wölfe häufig aufhalten. Ich habe Überreste von Beutetieren, Blut, Knochen oder Kot gefunden. Obwohl es nicht einfach war, anhand der Spuren mit Sicherheit zu bestätigen, dass mehrere Wölfe anwesend waren, habe ich anhand der Beuteverzehrsraten geurteilt, dass der Wolf an diesen Orten nicht allein fraß. Außerdem bewegte er sich häufig in sehr unzugänglichem Gelände und es gab keine Anzeichen dafür, dass er in irgendeiner Weise körperlich behindert war. Die aktuellen Bilder aus den Fotofallen bestätigen, dass der Wolf in guter Verfassung ist und die Entscheidung, ihn freizulassen, richtig war“, sagt Štěpánka Kadlecová von der Bewegung „Regenbogen der Bestie“, die seit langem das Wolfsmonitoring im Erzgebirge koordiniert.

Die Redaktion von Deník wandte sich an Miroslav Kutal vom Institut für Waldökologie in MENDELU, den Leiter des multidisziplinären Teams, das die Mendel-Universität im Rahmen eines internationalen Projekts ins Leben gerufen hat. Das Team unter der Leitung von Kutal soll die Koordination des Projekts in der Tschechischen Republik übernehmen, bei dem es nicht nur um das Verständnis der Interaktionen zwischen Mensch und Wolf in europäischen Kulturlandschaften geht, sondern auch darum, potenziell kritische Situationen zu verhindern. Die Redakteure schickten ihm Fotos von Bubla, die von Jägern zur Verfügung gestellt wurden.

„Er ist ein rehabilitierter Wolf, den wir freigelassen haben. Er ist offensichtlich in guter Verfassung. Die Tatsache, dass er zu den Jägern geht, ist kein Hinweis darauf, dass er verwahrlost ist“, antwortet der Experte der Mendel-Universität. „Wir wissen, dass das Halsband eine Fehlfunktion hat. Es sendet seit einem Monat keine Daten mehr. Aber der Wolf ist nicht abgemagert und befindet sich in einem ähnlichen Zustand wie andere Tiere. Die Tatsache, dass er allein an den Fotofallen registriert wurde, bedeutet nicht, dass er allein läuft. Diese Bilder beweisen nicht, dass das Rudel ihn nicht akzeptiert hat. Der Wolf lebt seit zwei Monaten in freier Wildbahn und wir registrieren keine Probleme“, sagt er.

Bubla abzuschießen wäre das Schlimmste
Im Zusammenhang mit Bublas Auftauchen in der Nähe von Karlovy Vary und der Information, dass er dahinvegetiert, sind Theorien darüber aufgekommen, ob er in einem Gehege besser aufgehoben wäre, wo er reichlich Futter hätte. „Bubla hatte großes Glück, dass er gefunden wurde und dass ihm geholfen wurde. Er wurde wieder zum Leben erweckt und konnte dorthin zurückkehren, wo er hingehört, nämlich in die Wildnis. Einen in der Wildnis geborenen Wolf, der eine Präge- und Sozialisierungsphase in der Wildnis durchlaufen hat, einzusperren, wäre das Schlimmste, was dieser Kreatur passieren könnte. Selbst der Tod ist nur eine Frage der Zeit. Die Öffentlichkeit war aktiv an der Rettung beteiligt, und sie endete mit einem Happy End. Im Moment gibt es keinen Grund, dem Wolf dieses Geschenk und die Chance auf ein freies Leben vorzuenthalten“, sagt Tanja Askani, die im größten Wildpark Norddeutschlands mit Wölfen arbeitet.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ebenfalls.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – Hier der Bericht mit Fotos: https://sokolovsky.denik.cz/zpravy_region/vlk-bubla-prisel-k-varum-a-zivori-tvrdi-myslivci-duha-oponuje-ze-se-ma-dobre-202.html?utm_source=facebook&utm_medium=referral&utm_campaign=social_redirection&fbclid=IwAR1xbVrNPW666hi5PTCrNie9YBOPb7gY038TnZZr4fRd0wYQgDFYADXF4VQ

Hier unser Bericht. Wir hatten den Verein auch mit einer Spende unterstützt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/19/wolf-bubla-zurueck-in-der-freiheit-im-erzgebirge/

 

NRW/RLP

Hier ein kleiner Einblick, in den tagtäglichen Irrsinn und der Hysterie, mit denen auch Ämter und Behörden immer mehr konfrontiert werden. Das Wichtigste steht hier zwischen den Zeilen. Das Leuscheider Rudel scheint in Auflösung begriffen. Wir können uns kaum vorstellen, dass dies freiwillig passiert, Bereits ein zweites Rudel in der Nähe wurde von Kriminellen eliminiert. – https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/es-gibt-keine-guten-und-bösen-tiere-kölner-forstbehörde-prüft-ansiedlung-eines-wolfs-in-holweide/ar-AA191teT?ocid=winp1taskbar&cvid=d29180c6cf7b4e3aaf10e29a1c20c87f&ei=626&fbclid=IwAR0r5zrbyF0nQV1S_pHvdpwElkmPz796f7wZrv0_2tyudp8Ux5F_HGdsS28

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Hier geht es zu unseren Mitgliedsanträgen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

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Autoraser verfolgt Wolf in Thüringen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Nach einer Sichtung eines Wolfs Ende März bei Christes, ging nur kurze Zeit später am vergangenen Wochenende ein Video in den sozialen Netzwerken und auf Youtube viral, das unserer Ansicht nach eindeutig einen Wolf zeigt, der von einem Autofahrer durch die Stadt Schwallungen verfolgt worden ist. Diese Hetze ist strafbar, weil es sich beim Wolf nach dem Bundesnaturschutzgesetz um eine streng geschützte Art handelt. Wir stellen deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt.

Beispielbild Wolf. © Brigitte Sommer

Unter diesem Link ist das Video zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=_WbygE-86l0&feature=youtu.be&fbclid=IwAR3shSy95xwLwDnvLrHVHpSpjE1y2BqX2v9YR7LqR1o9-It22z64W5zi_aI

Die Aufnahme startet auf der Bahnhofstraße, das Tier wird anschließend auf die Werrabrücke verfolgt. An der Kreuzung flieht der Wolf rechts auf die Meininger Straße und er wird dort vom Autofahrer bis zum Ortsausgang Richtung der Bundesstraße B19 getrieben. Am Ende kommt es fast noch dazu, dass der Fahrer das Tier überfährt, denn es scheint, als wolle es Richtung Fahrzeug abbiegen.  Schließlich rennt das verfolgte Tier in die andere Richtung, taucht unter der Leitplanke durch und verschwindet in die Dunkelheit. Dazwischen kommentiert der Fahrer seine Tat, scheinbar ohne das geringste Unrechtsbewusstsein zu besitzen.

Diverse Lokalmedien veröffentlichten am Wochenende einen Appell an den Fahrer, sich bei den Redaktionen zu melden. Wir machen diese Lokalredaktion darauf aufmerksam, dass sie verpflichtet sind, die Person, falls sie sich tatsächlich gemeldet hat, der Polizei und Staatsanwaltschaft zu melden.

Seit Anfang des Jahres sind bereits 32 Wölfe überfahren worden. Nicht immer sind dies tragische Unfälle. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass ein Großteil absichtlich überfahren wird.  Hätte dies dieser Fahrer auch billigend in Kauf genommen? Zumindest hat dieser Mann jegliche Umsicht vermissen lassen.

Quellen: http://Die Aufnahme startet auf der Bahnhofstraße, wo das Tier über die Werrabrücke rennt, an der Kreuzung rechts auf die Meininger Straße abbiegt und dort bis zum Ortsausgang Richtung der Bundesstraße B19 rennt. Er überquert sie, taucht unter der Leitplanke durch und verschwindet in die Dunkelheit.

http://www.dbb-wolf.de

 

Nach Wolfsmann treibt nun auch Rotkäppchen ihr Unwesen im Harz

Update 02.04.23: Viele haben es natürlich gemerkt. Es handelte sich natürlich um einen Aprilscherz. Tatsächlich stimmte aber die eine Hälfte der Geschichte. Es wird dort tatsächlich nach einem Mann im Wolfsfell gesucht, Aber ein irres Rotkäppchen war da nicht unterwegs. Noch nicht? 😉

Nachdem im Harz ein mit einem Wolfsfell bekleideter Mann die Behörden in Atem hält und Anwohner in Angst und Schrecken versetzt, wurde nun heute auch ein scheinbar durchgedrehtes Rotkäppchen in den Wäldern fotografiert.

Wir bekamen dieses Foto exklusiv zugespielt. Eine Spaziergängerin soll das Rotkäppchen beim Schneiden von Bärlauch in diesem Zustand entdeckt haben. Mit eine Rolle könnte der Inhalt eines Korbes spielen, den die Spaziergängerin auch in der Nähe entdeckt habe. Ein Kuchen soll sich darin befunden haben sowie mehrere Flaschen Rotwein, die allerdings leer gewesen wären.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen die Wölfe und auch die Luchse im Harz durch dieses sein Unwesen treibendes Rotkäppchen in Gefahr und wir werden dort vermehrt auf Patrouille gehen. Dazu suchen wir mutige Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

 

Gefällt Ihnen unsere Arbeit? Wir freuen uns über Unterstützung!

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NRW: Täter Wolf? Chronik einer Vorverurteilung

Gegen 14 Uhr am Sonntag Nachmittag hätte die Polizei in Recklinghausen eine grausige Nachricht von einem Spaziergänger erhalten. Auf einer Wiese in Lembeck würden sich tote Schafe und Lämmer befinden. Doch wo war der Schäfer? Erwin B. soll nun bereits das zweite Mal von einem Riss betroffen gewesen sein. Die Umstände der Risse sind zwar mysteriös, aber schon steht bei vielen Weidetierhaltern und Lokalmedien der Schuldige fest: Natürlich der „böse Wolf.“ Doch stimmt das so? Hier unser Faktencheck mit einem Abschluss an stimmungsvollen Eindrücken aus den Wolfsgebieten Schermbeck und Dämmerwald.

 

Wie kann es sein, dass ein Wanderschäfer um 14 Uhr nachmittags nicht bei seinen Tieren ist? Wanderschäferinnen und Wanderschäfer wandern normalerweise tagsüber über verschiedene Flächen und lassen die Schafe dabei grasen. In vielen Ländern Osteuropas ist es noch bis heutzutage üblich, dass die Schäfer mit ihren Hüte- und Herdenschutzhunden auch nachts bei ihren Tieren bleiben. In Deutschland wird eine ganz andere Praxis gelebt. Hier werden Schafe und Lämmer oft über Nacht in mobile Netze gestellt. Wenn sie Glück haben, sind Herdenschutzhunde dabei und auf den Zäunen ist genug Spannung. Die Schäferinnen und Schäfer in Deutschland verbringen die Nächte normalerweise nicht bei ihren Tieren, sondern sie fahren nach Hause.

Schafe alleine ohne Netz und Hunde?

Auf den Aufmacherbildern des Lokalblattes „Schermbeck Online“ wirkt es so, als hätten die Schafe am Sonntag Nachmittag völlig ohne mobiles Netz auf einer nur mit Wilddraht umzäunten Fläche gestanden. Diese Vermutung bestätigt auch ein Artikel im Jägermagazin, das beschreibt, dass der über 70 Jahre alte Schäfer Erwin B. am frühen Montagmorgen den mobilen Zaun um seine Schafe abgebaut hätte und seinen Hütehunden eine Pause gegönnt hätte. Er wäre alleine auf einer Kontrollfahrt gewesen?

 

Wer trägt die Verantwortung für die toten Schäfe? Hund, Wolf oder doch der Mensch?

Heisst dies, dass die Schafe vom frühen Morgen bis um die Mittagszeit alleine gelassen worden waren? In der Rissliste sind 19 Opfer angegeben. Darunter drei Alttiere tot, sechs Lämmer tot, neun Lämmer verletzt und später notgetötet sowie ein Lamm verletzt.

19in Bearbeitungin Bearbeitung3 Alttiere tot,  Lämmer tot, 9 Lämmer verletzt und später notgetötet, 1 Lamm verletzt

Einen Tag später fanden wir die toten Tiere noch immer in einem Hänger vor. In Schusslinie ein Hochsitz. Hier könnten kritische Menschen glatt auf den Gedanken kommen, man wollte auf die Rückkehr des Übeltäters warten und Selbstjustiz begehen.

Mobiles Netz ohne Spannung

Wir sahen uns die Situation am 20. März nach 18 Uhr genauer an. Der Wildzaun um die Weide herum bietet überhaupt keine Sicherheit. Siehe auch folgende Fotos. Zwar waren Hirtenhunde bei den Schafen, doch die mobilen Zäune wiesen einen Tag nach dem Großriss keine Spannung auf. Wie kann das sein?

Der Schäfer hat wohl auch bereits in mehreren Medien den Abschuss von den Wölfen im Gebiet gefordert. Doch ist er in Wirklichkeit einfach mit seinen Tieren überfordert? Anscheinend bekam der alte Mann kaum bis gar keine Unterstützung durch die patrouilierende Bürgerwehr, oder andere Selbsthilfegruppen. Schon nach dem ersten Riss wirkte es auf unsere Beobachter so,  als ob der Schäfer auf seiner Weide mit seinen Tieren überfordert wäre, er stürzte sogar mehrmals hin. Wanderschäfern und Wanderschäferinnen wird große körperliche Fitness abverlangt. Muss ein Halter nicht die Reißleine ziehen, wenn er merkt, dass diese Fitness nicht mehr gegeben ist? In der Not helfe man wo man könne, heisst es weiter im Artikel im Jägermagazin. So hätten schließlich Jäger die leidenden verletzten Schafe erlöst. Doch hätte es überhaupt so weit kommen dürfen? Hätte der Schäfer nicht bei seinen Tieren sein müssen? In einem Filmbeitrag behauptet der Schäfer, er sei nur eine „halbe Stunde“ weg gewesen. Diese Behauptung stimmt aber nicht mit der Timeline Spaziergänger, Polizei, Jägermagazin überein.

Zufällig fällt dieses Rissgeschehen wieder einmal in eine Zeit, in der die Agrar und Jagdlobby nicht nur in NRW, sondern auch bundesweit den nächsten Angriff auf den Schutzstatus der Wölfe ausübt. Seit einigen Tagen überschlagen sich auch Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker in RW erneut mit markigen Forderungen nach mehr Wolfsmanagement und Abschüssen. Und die Rissgeschehen scheinen genau zur richtigen Zeit wieder einmal die Gemüter zu erhitzen. Sicherlich kann es sich hier auch um pure Zufälle handeln, aber in der Vergangenheit können immer wieder Risse provoziert worden sein, um an Abschussgenehmigungen zu gelangen. Und solange solche Wolfsabschüsse als Lösungen angeboten werden, wird sich an einer solchen Praxis wahrscheinlich auch wenig ändern.

Denn selbst wenn es ein oder mehrere Wölfe waren, haben es ihnen die Menschen wieder einmal mehr als leicht gemacht. Falls es doch ein oder mehrere Hunde gewesen sein sollten, gibt es wahrscheinlich nur klitzekleine Meldungen  zur Richtigstellung in den Medien darüber.

 

Die überlebenden Tiere waren am 20.03. nach 18 Uhr zirka 200 Meter vom Rissort entfernt hinter einem mobilen Netz untergebracht. Bewacht wurden sie von mindestens einem Hütehund. Allerdings wies das mobile Netz keinen Strom auf.

 

Eingangstüre zur Weide. Diese stellt weder für Hunde noch für Wölfe ein Problem dar.

 

Rechts am Hochsitz vorbei befindet sich der Außenzaun, ein Wildnetzzaun.

 

 

Wildzaun umrundet die Weide.

 

 

Auf Wildzaun ist kein Strom, wir messen aber dennoch immer, weil sich bei einer Messung einmal Spannung auf einem Stacheldrahtzaun befand.

 

 

Keine Spannung am Wildzaun.

 

 

Am 20. März nach 18 Uhr lagen die toten Schafe und Lämmer noch immer auf einem Wagen. Der Weg dahinter führt zur Weide.

 

 

Die verbliebenen Schafe fanden wir am 20. März nach 18 Uhr zirka zweihundert Meter weit vom Rissort entfernt, mit einem mobilen Netz eingezäunt vor.

 

Hinter dem mobilen Netz befanden sich auch Hirtenhunde bei den Schafen.

 

Das mobile Netz wies am 20.03. zirka 18 Uhr keine Spannung auf.

 

Keine Spannung auf dem mobilen Netz.

 

Wolfsabweisendes Netz in einer Hähe von 1,10 Metern, was aber wenig hilft, wenn keine Spannung darauf ist.

 

 

Am 16. Februar gab es bereits einen Riss beim gleichen Schäfer

16.02.2023RecklinghausenDorstenSchaf19in Bearbeitungin Bearbeitung2 Alttiere tot, 6 Lämmer tot, 2 Lämmer verletzt und später euthanasiert, 1 Lamm verletzt, 2 Lämmer + 2 Alttiere nachträglich tot gefunden, 2 Verlammungen (jeweils Zwillinge)

 

 

Einen Tag nach dem Riss fanden wir die Schafe abends in einem mobilen Netz mit Hirtenhunden vor.

 

Innerhalb einer Weide waren die Schafe mit einem mobilen Netz eingezäunt und es waren Hirtenhunde dabei.

 

Viele Wanderschäfer wandern tagsüber mit ihren Schafen umher und sie stellen sie in der Nacht in ein mobiles Netz. Hier waren Hirtenhunde dabei. Der Schäfer fuhr aber wahrscheinlich, wie es die meisten Schäfer heutzutage machen, nach Hause.

 

Tatsachenbehauptungen in der Überschrift

 

Bei Erscheinen des Artikels war – und es ist bis heute nicht bestätigt – auch nicht beim ersten Riss – ob überhapt ein oder mehrere Wölfe Verursacher waren. Hier der komplette Artikel: https://schermbeck-online.de/wolf-riss-in-lembeck-mindestens-12-schafe-spaziergaenger-meldet-fund-der-polizei/?fbclid=IwAR2fLvbcVWH6l0GBh7rXEXEuQJCs3O00BYxzpB-uwFKZwkS-tTYpm1N_Bvs

Eine Überschrift, in der wider besseres Wissen ein Ereignis als feststehend beschrieben wird, nennt sich Tatsachenbehauptung. Würden wir von Wolfsschutz-Deutschland solch eine Behauptung aufstellen, gäbe es Post von einem Anwalt. Bei den Lokal- und Massenmedien sieht die Realität leider ganz anders aus. In der Überschrift steht zwar, dass es ein Wolf gewesen ist, in Wirklichkeit steht dies bis heute noch nicht fest. Siehe auch Rissliste in den verlinkten Quellen. Ein solcher Artikel kann zwar dem Deutschen Presserat gemeldet werden, doch die Erfolgsaussichten, dass hier tatsächlich mal eine Rüge erteilt wird, sind gering. Sind es doch die gleichen Verlage, die praktisch über sich selber richten sollen.  So liegt die Verantwortung bei den Lesern, solche Artikel ganz genau durchzulesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Im Fließtext ist dann aufgeführt, dass es nur „vermutlich“ ein Wolf war.

Blick aus einer unserer Forschungskameras

 

Ein Tier aus Glorias Familie ist hier auf dem Foto zu sehen. Vaterwolf Ingolf gilt als verschollen. Ob es in diesem Jahr Welpen geben wird, ist ungewiss.

 

Wölfe markieren ihr Revier mit Kot oft mitten auf den Wegen. Die Losung dient als Nachricht an andere Wölfe, dass das Revier besetzt ist. Wölfe verteidigen ihr Revier gegen anderen Wölfe. Hat man einmal „Seinen“ Wölfen beigebracht, dass Weidetiere nicht ohne Schmerzen erreichbar sind, werden sie sich leichterer Beute zuwenden und sogar die Weidetiere so vor anderen Wölfen schützen. Leider nimmt man dies im Raum Schermbeck wohl noch immer nicht zur Kenntnis.

Atemberaubend schöne Eindrücke aus Glorias Zuhause

 

Und nun last but not least ein paar atemberaubend schöne Bilder, die unsere Aktiven bei Einsätzen aufgenommen haben.

 

 

 

 

 

 

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Quellen: Rissliste NRW : https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

Artikel im Jägermagazin: https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-deutschland/wolfsattacke-bei-lembeck-dorsten-350-schafe-angegriffen/

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/nach-wolfsriss-in-voerde-schafzuechter-fordert-taten-id237944471.html?fbclid=IwAR3IyUSShRxU05ff2cerh1SXYm5kHS0tm1yOtLQk5a4BR7-yZ9RYaKG-FFg