Klöckner und Schulze wollen über Abschuss von Wölfen reden, obwohl der Anteil von Wolfsrissen insgesamt sinkt

Update: 10.01.19  – Agrarministerin Klöckner vorläufig bei Umweltministerin Schulze abgeblitzt. 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich gegen weitergehende Maßnahmen zur erleichterten Entnahme von Wölfen ausgesprochen. Wie eine Sprecherin des Umweltressorts betonte, gibt es bereits genügend „nützliche und effektive Maßnahmen“. Sie verwies in dem Zusammenhang auf den Bau von Elektrozäunen, aber auch auf den gezielten Abschuss von auffälligen Wölfen, der bereits nach derzeitiger Gesetzeslage möglich sei. Die Sprecherin erinnerte außerdem an ein vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anhängiges Verfahren gegen Finnland zur dortigen Wolfsjagd zur Bestandsregulierung, dessen Urteil in diesem Frühjahr erwartet werde, schreibt Topagrar gestern in seiner Online-Ausgabe. https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/schulze-gegen-weitergehende-massnahmen-zur-erleichterten-wolfsentnahme-10143954.html?fbclid=IwAR2hQG-BTyFqI2Y8F30zz5iNpqnFh3JoyWNKTb2PoqwyOeHxsPtz6BtwIG0

 

Nach einen Brandbrief, den Agrarministerium Klöckner (CDU) Ende des Jahres 2018 an Umweltministerin Schulze (SPD) geschrieben hatte, soll nun als Konsequenz daraus ein Treffen im Januar 2019 folgen. Klöckner will eine allgemeine Bestandsreduzierung der Wölfe in Deutschland. Diese Forderung verstößt gegen EU-Recht, ergo müssten bereits bestehende Gesetzte geändert werden. Die EU hatte 2018 erneut die Beibehaltung des höchsten Schutzstatus für Wölfe bestätigt und entsprechende Vorstöße von Politikern aus Niedersachsen und Italien zurückgewiesen. Eine Ministeriumssprecherin behauptete gegenüber der MOZ:

„Wie eine Sprecherin des Agrarministeriums jetzt sagte, nimmt der Wolfsbestand in Deutschland jährlich um 25 bis 30 Prozent zu, was alle drei bis vier Jahre eine Verdoppelung bedeute. Heute gebe es hierzulande rund 600 Wölfe. 2016 seien mehr als 1000 gerissene Tiere gezählt worden.“

Diese Anzahl an gerissenen Tieren ist im Vergleich zur Anzahl an Weidetieren, die an Krankheiten oder Totgeburten oder anderen Faktoren jährlich sterben, geradezu lächerlich gering. Laut statistischem Bundesamt wurden 2017 zwei Millionen Pferde, Ziegen und Schafe geschlachtet. 

So sterben Jahr für Jahr Hunderte ausgewachsener Schafe an Krankheiten und an den Folgen fehlender Unterstände oder anderer problematischer Haltungsbedingungen. Die alljährliche Todesrate bei Lämmern, die aufgrund von Witterungsbedingungen sterben oder verhungern, liegt selbst in Deutschland bei bis zu 13 %. Aber anstatt Maßnahmen zu ergreifen, um all diese vermeidbaren Todesfälle zu reduzieren, werden die Verlustraten durch die Zucht neuer Lämmer kompensiert, schreibt das Online-Medium Pro Veg. https://vebu.de/tiere-umwelt/massentierhaltung-ausbeutung-von-tieren/schafe-wolle-aus-schafhaltung/

Was die Sprecherin weiter verschweigt, ist die Tatsache, dass der Anteil an Schafen und Ziegen von Wölfen am Rissgeschehen seit Jahren sinkt, wie dieser Screenshot von der Seite  http://www.dbb-wolf.de aufzeigt. Die EU hat den Wolf unter den höchsten Schutzstatus gestellt, damit er sich vermehren kann. Fachleute sagen, dass in Deutschland Platz für mehrere tausend Wölfe sei. Bis heute leben nicht einmal tausend Wölfe in Deutschland. 

Quelle:

https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1700696/?fbclid=IwAR2ioPpLd5TsPDNYWObBthJMjoz6IVv1JdAUAW7vWaCP-AIFhP-aE4-_m48

16 Gedanken zu „Klöckner und Schulze wollen über Abschuss von Wölfen reden, obwohl der Anteil von Wolfsrissen insgesamt sinkt

  1. Dass die Autoindustrie zu Scharen im Bundestag ohne Passierscheine ein- und ausgehen darf, ist ja bekannt. Offensichtlich dürfen das diese alten selbstgefälligen Flinten-Honks ohne Hirn auch… Die Brauereiwerbung hat Frau Klöckners Verstand vermutlich arg benebelt und zugesetzt…
    Wer wählt die bloss?
    Es gibt kein Wolfproblem, nur zu viele dumme, ignorante Menschen, leider… und es macht mir grosse Angst für meine Nachfahren, denen ich gewünscht hätte, heimische Flora und Fauna noch kennenzulernen und nicht in Büchern zu bestaunen. Wie heisst es noch:….wenn der letzte Baum gerodet…..der letzte Fluss vergiftet….werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann….

  2. Welche Voraussetzung musste eigentlich Frau Klöckner erbringen für das Amt einer Agrarministerin? Keine, ihr bisheriges Wirken ist ebenfalls mit 0 gleichzusetzen. Aber wahrscheinlich ist sie deshalb auch auf diesem Posten. Aber bis zur nächsten Wahl wird`s wohl reichen…

    1. Julia Klöckner, eine Busenfreundin von Angela Merkel, genau so wie von der Leyen. Im Geschäft „Politik“ muss man weder Können, noch Begabung mitbringen. Es reicht, wenn man zu bestimmten Menschen engere Beziehungen aufgebaut hat. Ich kann mich nicht entsinnen, dass Frau Klöckner, bevor sie Ministerin wurde, durch irgendeine Art von Können oder besonderen Fähigkeiten aufgefallen wäre. Die Frau scheint kaum Fachkenntnisse zu besitzen und ist total überfordert, meint wahrscheinlich, ihr äußeres Erscheinungsbild würde ausreichen. Während der Legislatur Perioden, in denen das Landwirtschaftsministerium von CDU oder CSU besetzt wurde, waren es immer Fehlbesetzungen und die größte Null war (CSU) Schmidt

      1. Korrekt, die größte NULL BISHER war Schmidt, aber die Fehlbesetzung Klöckner scheint alle Anstrengungen zu unternehmen, um diese bayrische Null – kaum zu glauben, aber offenbar wahr …! – noch in den Schatten zu stellen. Ihre Versagensliste ist trotz ihrer kurzen Amtszeit schon beachtlich; es sei diesbezüglich nur an den Fortbestand des Kükenmorde(n)s, an die Fortsetzung der betäubungslosen Ferkelkastration oder an das erbärmliche Negieren von Umwelt- und Verbraucherschutz im Kontext mit dem cancerogenen PESTIZID Glyphosat erinnert. Und nun schreibt diese Ministerin mit ihrer ganzen geballten Kompetenz einen Brandbrief an Umweltministerin Schulze und fordert diese unter Verwendung nachweislich falscher Angaben (zur Wolfspopulation insgesamt und zur Anzahl der Wolfsrisse) zur Legalisierung von Wolfsentnahmen (besser und deutlich korrekter: Wolfsmorden!) auf. Man darf voraussetzen, daß der Ministerin Klöckner bewußt ist, daß sie mit falschen Angaben operiert und dies offenbar nur, um den Lobbyzirkeln aus schießwütiger Jägerschaft und bekannt einflußreichem Bauernverband zu Diensten zu sein. Auch wenn diese Initiative in puncto Perversion und Verlogenheit kaum zu überbieten ist, ein Problem gibt es noch zu umkurven: die geplante Mordaktion verstößt aus bekannten Gründen eindeutig gegen EU-Recht. Da muß die Bundesregierung insgesamt schon noch erhebliche Überzeugungsarbeit in Brüssel leisten, um – ganz im Sinne der Lobbyisten – die entsprechenden Rechtsvorschriften einzuplanieren um der weiterhin in ihrer Existenz gefährdeten Tierart Wolf den Schutzstatus abzuerkennen. Erschreckend, aber wahr: dieses Politikersammelsurium in Berlin wurde trotz mangelhafter Kompetenz und Integrität in ihre Ämter gewählt, auch von wahlberechtigten Bürgern, die in ihrer großen Mehrheit auch aktuell noch (und trotz tendenziöser Medienberichte) die Rückkehr des Wolfes in seine angestammte Heimat begrüßen.

        1. Ich behaupte, dass die Fehlbesetzung dieses Ministeriums mit Julia Klöckner auch der vorgeschriebenen Frauen Quote zu verdanken ist. Immerhin ist es haarsträubend, was Klöckner von sich gibt, ganz gleich, ob es auf fachliche Unkenntnis, also fehlende Qualitäten oder auf bewusst falsche Aussagen in Sachen Wolf zurück zu führen ist, diese Ministerin ist nicht länger tragbar! Eine totale Versagerin im Amt und eine Schande für die Deutsche Regierung, die sich mit Frau Klöckner ein großes Armutszeugnis ausstellt.

    2. Ob jemand die Voraussetzungen für ein Amt fachlich erfüllt ist bei den Parteien nicht so entscheidend, Hauptsache ist sie können das Resort besetzen. In keinem Beruf ist so etwas möglich und deshalb benötigen diese Personen auch stets noch sog. Experten oder Lobbyisten um sich schlau zu machen und dies soll dann zum Erfolg führen fragt sich nur für wen. Toll!!

  3. Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, ist die Anzahl der gerissener Tiere ohne Trend in einem vertretbaren zufälligen Streubereich statistisch gleichbleibend. Wenn man dann aber bedenkt, dass die Anzahl der Wölfe ja erheblich gestiegen ist , ist doch der Beweis LOGISCH !!! erbracht, dass die Anzahl der Risse / pro existierender Wolf, sogar erheblich gefallen sein muss.
    Sprich die Präventionsmaßnahmen bereits erfolgreich waren und auch weiter sein würden.
    Denn die Präventionspotentiale sind ja von den meisten Landwirten noch garnnicht ausgeschöpft worden.
    Da Frage ich mich; welche Logik soll denn da noch dahinter stecken außer der Populismus der Politiker, die auf Kosten hier eines strenge geschützten Tieres der Wolfes, auf konservativen Wählerstimmenfang sind oder schlimmer noch gar beste* lich sind.

    Der Verstoß (Außer Kraft Setzen) gegen das EU Recht ist doch juristisch nur möglich wenn nachweisbar ist, dass es sich um einen nicht anders abzustellenden Notstand handelt, was sicherlich wie die Statistik belegt nicht der Fall ist. Wenn die das dennoch machen, sollten wir eine Klage vor dem europäischen EU Gerichtshof – und aussetzen von Abschussmaßnahme bist Entscheid anstreben.
    Denn Wir leben (auch beim Tierschutz) in keiner Bananenrepublik.
    Das sind doch immer die großen Tönen diesen einseitig verdrehten rechtspopulistischen Politikern.

  4. Wenn Frau Klöckner der Meinung ist, daß sie wissentlich gegen EU-Recht verstoßen kann, sollte sie privat zur Kasse gebeten werden, falls dadurch Strafzahlungen der EU fällig werden. Es kann nicht sein, daß dann entgegen Ihrem geleisteten Amtseid der Bürger generell zur Kasse gebeten und somit „dem Deutschen Volk“ Schaden zugefügt wird.

  5. Der Anteil an von Wölfen gerissenen Nutztieren liegt unter 1%! In Deutschland verrecken jährlich 13 Millionen Schweine, bevor sie überhaupt einen Schlachter zu Gesicht bekommen. Wo bleibt dort die Empörung?! Das BfN hält in Deutschland 3500 Wölfe für möglich. Es sind zurzeit bei 73 Rudeln und 30 Einzeltieren ca. 600 -700 Wölfe. Davon sind ca. 150 erwachsene Tiere. Und diese Klöckner will jetzt schon Wölfe schießen? Man sollte sie schnellstens aus dem Amt befördern, sie ist dafür untauglich!

  6. Die spinnen doch, die….
    Ein „Brandbrief“ wegen dem großen bösen Wolf ?!????
    Welche Lobbyisten spenden wohl großzügig für die Jagd auf den Wolf, der doch gar nicht so böse ist, wie nachgewiesen werden kann!!!

  7. Das handeln der Politik global ist weder nachhaltig noch im Sinne der Menschheit, sondern einfach nur dumm, ignorant und bemitleidenswert!

  8. ich schließe mich allen Kommentaren voll an. Die Glöckner gehört sofort aus dem Amt. Sollten die Politiker sich tatsächlich für Abschüsse hergeben, sollte vom Wolfsschutz Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht werden. Das würde ich mir wünschen, denn dieses Morden darf nicht sein. Wir stehen für die Wölfe ein, wir brauchen sie und ich habe für mich den Wolf als Krafttier, sein Schutz muss bestehen bleiben.

    1. Wir können noch nicht klagen. Ein Verein muss mindestens drei Jahre existent sein. Wir haben uns am 24.01.2018 gegründet. Es müsste den großen Verbänden von Seiten der Basismitlieder zu verstehen gegeben werden, dass geklagt werden müsste.

  9. Es ist ja toll, daß Ihr Euch alle so für den Wolf stark macht. Ich bin begeistert und es freut mich sehr.
    Nur frage ich mich immer wieder, was habt Ihr in den letzten 12 Jahren gewählt? Wir bekommen das was wir verdienen. Es ist leider so. Ich habe diese Politiker nicht gewählt.

  10. Liebe Freunde der Wölfe,
    ich heule mit den Wölfen über die Dummheit und Ignoranz der Menschen! Dachte man, Grimms Märchen vom „bösen Wolf“ gehörten der Vergangenheit an, so darf man ruhig und mit ´Bestimmtheit sagen, dem ist nicht so. Die gleichen dummen Argumente und Greul Geschichten dienen auch heut noch den Widersachern und den Menschen in Unkenntnis dieses edlen Jägers. Ihn und alle anderen „Räuber -(Jäger)“ hat die Natur zur natürlichen Auslese, mehr noch als Regulativ entwickelt um das Gleichgewicht ALLER Arten zu erhalten und zu sichern. Nur der Mensch – als größter Naturgegner (und auch als ihr größter Fehler) – erdreistet sich, sich über die Natur zu erheben, alles besser zu wissen und als (einziger) Jagdberechtigter zu fühlen. Alles was ihm dabei in die Quere kommt, wird eliminiert, wenn das wie im Falle des Wolfes nicht so einfach ist, wird dieser einfach diskreditiert. Die Menschen, die vorgeben vor dem Wolf Angst zu haben, haben den Falschen im Blick… hier müsste sich der Blick zu denen wenden, die diese Angst – wider besserem Wissen – schüren. Wer diese edlen Tiere jagt, der hat die Natur nicht verstanden. Würden die natürlichen Jäger nicht gejagt, brauchte es keine menschlichen Imitaten.
    Merke: Nur der Mensch ist böse, nicht das Tier!

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