Hessen: Kein Wolfsriss im Wildpark Büdingen

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres sollte in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal Panik zu schüren. Das offizielle Ergebnis überrascht uns nicht. Aber Richtigstellungen der Medien lassen auf sich warten. So übernehmen wir das.

„Zum wiederholten Mal seien im Wildpark Büdingen auf brutale Weise Tiere verendet. Zuerst sei nur ein totes Mufflon gefunden worden, dann folgte die nächste böse Überraschung. Ein weiteres Mufflon und zwei Stück Rotwild wurden gerissen“, behauptete die Wetterauer Zeitung. Aber auch die bundesweit erscheinende Rundschau übernahm Teile des populistischen Artikels wortwörtlich und fragte dazu noch in der Headline „ob dort ein Wolf sein Unwesen treiben würde.

Beispielfoto erschrockener Wolf.

„Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) geht ebenfalls von einem Wolf als Übeltäter aus. Von den gerissenen Tieren blieb kaum mehr über als Knochen und Fellreste. Die Verletzungen seien typisch für den Angriff eines Wolfes, erklärte Harris in der Frankfurter Rundschau.“

Man wollte sogar den Wald absperren und versuchte einen naheliegenden Waldkindergarten zu instrumentalisieren und Panik zu schüren. Allerdings machte hier die Leiterin nicht mit.

Kein Wolfsriss bei Büdingen, Tiere waren nicht geschützt

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Beprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

 

 

Wir hatten das Wildgatter nach Schwachstellen abgesucht und auch etliche Möglichen gefunden, wie Hund oder große und kleine Beutegreifer in das Gelände eingedrungen sein könnten. Hier unser Bericht: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/28/schwarz-rote-koalition-in-hessen-will-jagd-auf-woelfe-eroeffnen/

 

Quellen:

https://www.wetterauer-zeitung.de/wetterau/vier-tiere-tot-treibt-ein-wolf-sein-unwesen-im-buedinger-wildpark-zr-92832457.html?utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR1v45yupTFp4p2p6H8b0qXGhjitPHE4PkUxEz9KoFZfirBxL1TgiVQDCQQ#Echobox=1708001295

https://www.fr.de/rhein-main/wetterau/vier-tiere-tot-treibt-ein-wolf-sein-unwesen-im-buedinger-wildpark-zr-92832457.html

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

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3 Gedanken zu „Hessen: Kein Wolfsriss im Wildpark Büdingen

  1. na na, „richtigstellung in den medien“, sooo einfach ist das nicht, zumal im artikel ja bereits ROT-hirsche erwähnt werden, denn es gibt zwei arten von wölfen, die dusseligen echten, realen, und die viel häufigeren und größeren virtuellen rotkäppenchen-wölfe („rotkäppchen“ nicht mit „rotkappen“ zu verwechseln, was leckere pilze sind), und „in den medien“ kommen traditionell fast nur die virtu-rotkäppchen-wölfe vor, wobei diese virtu-wölfe genauso gefährlich sind, wie andererseits rot-käppchen bedenklich ist, denn das rote käppchen des jungen mädchens drückt natürlich die menarche aus, die erste zyklusblutung, nach der das mädelein fruchtbar ist, und daher für jede fantasierte waldeseinsamkeits-vergewaltigung offen, symbolisches „gefressen-werden durch v-wölfe jeder provenienz“, und dass die medien gerade dieses pervertierte sensations-sujet immer wieder bemühen, wen wunderts, denn sex (in jeder form) sells! / unabhängig von der frage, welche normal-denkende mutter ihr menarche-junges töchterlein, mit weit leuchtender roter kappe menarche-markiert, mutterseelenallein in die pampa schicken würde, um eine großmutter zu servicen?

  2. Also sorry, immer wieder dieses Erstaunen und die Entrüstung, was die Medien so zusammenschreiben.

    Sogar die bundesweite Frankfurter Rundschau und das Dorfblatt aus Kleinhastenichgesehehen.

    Es gehört doch heutzutage zwingend dazu, nachzuschauen, von wem man verarscht wird! Und wenn diese beiden Blätter der selben Familie gehören und da den selben Medienfatzke, warum sollte es denn dann so erstaunlich sein, dass die genau den wortgleichen Artikel übernehmen?! Verstehe ich nicht.
    Steht doch alles da. Und wenn so ein Blatt schon mit einem Fragezeichen in der Headline daherkommt, dann sagen die ja praktisch selbst, dass sie einen Scheiss auf journalistische Standards und Sorgfalt geben. Kann man trotzdem lesen oder Fische drin einwickeln, aber man kann sich nicht gleichzeitig darüber aufregen, was die „Medien“ mal wieder zusammenstümpern.
    Wem gehört die Frankfurter Rundschau?
    April 2018 wurde der 90-prozentige Anteil der Frankfurter Societät und der FAZ an der Frankfurter Rundschau GmbH an die Zeitungsholding Hessen von Dirk Ippen verkauft. Die Frankfurter Rundschau selbst schrieb dazu, dass zu dieser Holding auch die MDV-Mediengruppe der Gießener Verlegerfamilie Rempel gehört.
    Wenn dieser feine Herr Mediensammler Dreck schreiben lässt über Wölfe, mit Fragezeichen, na dann wird es wohl in jedem Blatt seiner grossen Schmierblattsammlung erscheinen.

  3. Wer ist die Mediengruppe Frankfurt? Was gehört alles dazu? Und wer ist ihr Geschäftsführer?
    Das muss man sich doch fragen, um so einen Artikel einzuordnen. Und wenn der Dr. Rempel was in einem seiner Käseblätter schreiben lässt, warum soll er den selben Mist nicht in weiteren 100 Blättern breittreten? Dafür macht er das doch. Das kann man lesen oder auch nicht, aber man kann sich nicht darüber aufregen, wenn die ein privates Käseblatt Käse schreibt.
    Wir haben viele gute, einstmals seriöse Tageszeitungen an diese privaten Medienheinies verloren. Das ist schade, sehr bedauerlich. Es fehlt etwas im Diskurs, denn früher konnte man noch sagen, ja, das ist so, es stand in der Berliner Zeitung oder in der Frankfurter Rundschau, aber das ist halt vorbei. Das einzige, was mich wundert, dass sich darüber noch jemand wundert.

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