Hessen: Kein Wolfsriss im Wildpark Büdingen

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres sollte in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal Panik zu schüren. Das offizielle Ergebnis überrascht uns nicht. Aber Richtigstellungen der Medien lassen auf sich warten. So übernehmen wir das.

„Zum wiederholten Mal seien im Wildpark Büdingen auf brutale Weise Tiere verendet. Zuerst sei nur ein totes Mufflon gefunden worden, dann folgte die nächste böse Überraschung. Ein weiteres Mufflon und zwei Stück Rotwild wurden gerissen“, behauptete die Wetterauer Zeitung. Aber auch die bundesweit erscheinende Rundschau übernahm Teile des populistischen Artikels wortwörtlich und fragte dazu noch in der Headline „ob dort ein Wolf sein Unwesen treiben würde.

Beispielfoto erschrockener Wolf.

„Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) geht ebenfalls von einem Wolf als Übeltäter aus. Von den gerissenen Tieren blieb kaum mehr über als Knochen und Fellreste. Die Verletzungen seien typisch für den Angriff eines Wolfes, erklärte Harris in der Frankfurter Rundschau.“

Man wollte sogar den Wald absperren und versuchte einen naheliegenden Waldkindergarten zu instrumentalisieren und Panik zu schüren. Allerdings machte hier die Leiterin nicht mit.

Kein Wolfsriss bei Büdingen, Tiere waren nicht geschützt

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Beprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

 

 

Wir hatten das Wildgatter nach Schwachstellen abgesucht und auch etliche Möglichen gefunden, wie Hund oder große und kleine Beutegreifer in das Gelände eingedrungen sein könnten. Hier unser Bericht: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/28/schwarz-rote-koalition-in-hessen-will-jagd-auf-woelfe-eroeffnen/

 

Quellen:

https://www.wetterauer-zeitung.de/wetterau/vier-tiere-tot-treibt-ein-wolf-sein-unwesen-im-buedinger-wildpark-zr-92832457.html?utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR1v45yupTFp4p2p6H8b0qXGhjitPHE4PkUxEz9KoFZfirBxL1TgiVQDCQQ#Echobox=1708001295

https://www.fr.de/rhein-main/wetterau/vier-tiere-tot-treibt-ein-wolf-sein-unwesen-im-buedinger-wildpark-zr-92832457.html

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Wir freuen uns sehr über regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag. Vielen Dank dafür.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Schwarz-Rote Koalition in Hessen will Jagd auf Wölfe eröffnen

Wir dachten zuerst an einen Scherz, doch die Regierungskoalition will tatsächlich Jagd auf Wölfe in Hessen machen und damit angeblich die „Gesellschaft befrieden.“ Außerdem zeigen wir wieder unglaubliche Zaundokumentationen in unserem neuen Bericht.

Mit dem Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ sollen nach Angaben der Staatskanzlei „wichtige Vorhaben“ aus dem Koalitionsvertrag auf den Weg gebracht werden. Dazu hätten die elf Minister sowie die Staatskanzlei je einen Baustein für ein gemeinsames Sofort-Programm erarbeitet.  Damit alle Projekte unmittelbar gestartet und mit hoher Priorität realisiert werden, sind dafür im Nachtragshaushalt 2024 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Koalition aus CDU/CSU und SPD will hier unter anderem tatsächlich die Jagd auf Wölfe eröffnen.

Zitat aus dem „11 + 1Programm“ der Koalition aus CDU und SPD: „Wir stehen für einen ideologiefreien und realistischen Umgang mit dem Wolf, der die Interessen der Nutztierhalter und der Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt. Dafür leiten wir eine Trendwende ein, indem wir eine aktive Bestandsregulierung des Wolfs schaffen und für eine gesellschaftliche Befriedung sorgen. Wir wollen den Wolf jetzt bejagen statt später bereuen. Wir werden den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen und ein umfassendes Maßnahmenpakt schnüren.“

Dies dürfte allerdings keinesfalls mit dem Bundesnaturschutzgesetz und erst Recht nicht mit EU-Recht, ja nicht einmal mit dem Schnellschusssystem von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vereinbar sein. In Hessen gibt es zudem viel zu wenige Wölfe. Hier ist jedes Tier für die weitere Verbreitung der Wölfe im Bundesland wichtig. Dazu gab es auch schon ein Urteil aus NRW. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/

Auch, dass mit einem solchen Vorhaben angeblich die Bevölkerung „befriedet“ werden würde, halten wir für ein grottenschlechtes Märchen, denn in Wahrheit ist die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland noch immer für die Anwesenheit der Wölfe, sogar die Landbevölkerung. Lediglich eine kleine Minderheit von Landwirten, die partout ihre Tiere nicht schützen wollen oder von der Agrar- und Jagdlobby aufgehetzt worden sind, machen sich für Abschüsse stark.

Beispielfoto Wölfe. © Brigitte Sommer

In Wirklichkeit liegen viele Bedrohungen für konventionelle Bauernhöfe ganz woanders, denn Kunstfleisch steht kurz vor der Zulassung und genau die Firmen, die vorher an Massentierhaltung verdient haben, investieren jetzt in die neue Goldgrube Kunstfleisch.  Das Fleisch soll mit drei D-Druckern gedruckt werden und Betriebe müssen dann zukünftig Lizenzen bezahlen, ähnlich wie es heute schon mit Computerprogrammen üblich ist. Und auch Gemüse soll in Zukunft nicht mehr auf Feldern angebaut werden, sondern auch künstlich. Investoren sind Vermögensverwalter.  Die Landwirtschaft, wie wir sie alle kennen, gerät in Gefahr, abgewickelt zu werden. Zudem dürften viele Betriebe, auch das von der EU beschlossene Renaturierungsgesetz  viele Betriebe in Bedrängnis bringen. Wer sich hier hauptsächlich mit einem Stellvertreterkrieg gegen Wölfe beschäftigt, wird sehr unsanft aufwachen. Freilich ist es den Lobbyisten Recht, wenn Bauern von den wahren Problemen abgelenkt werden.

Gerade auch im Sinne des Renaturierungsgesetzes sind Wolfsabschüsse kontraproduktiv.

Auch die Waffenindustrie – und hier ist nicht nur die Rüstungsindustrie zu nennen – sondern auch die Firmen, die Jäger beliefern, würden von der Jagd auf Wölfe noch mehr Profit erwirtschaften, als ohnehin bereits, denn eine Wolfsjagd im eigenen Land dürfte für viele Jägerinnen und Jäger die Erfüllung eines Traum bedeuten, für den sie sonst teuer ins Ausland reisen müssten. Zudem wird das Mitnehmen von Trophäen immer mehr eingeschränkt oder sogar ganz verboten.

Angeblicher Wolfsriss bei Büdingen:

Update 16.03.24 – Das Ergebnis der Besprobung lautet eindeutig Hund:

11.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (2)Wolf mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossenHundneinnein

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

Hier das Ergebnis des zweiten Vorfalls:

16.02.2024WetterauBüdingenGatterwild (1)kein Wolf/andere Todesursache—–Da das Tier keine äußeren Verletzungen aufwies, wurde kein DNA-Abstrich genommenneinnein

Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass angeblich im Büdinger Stadtwald Wölfe leben sollen. Wiederholt und seit mindestens drei Jahren hätten Jäger einen Wolf im Büdinger Wald von Constantia Forst und einen in Bindsachsen beobachtet. Im Zeitraum vom 16. März 2022 bis 31. Januar 2024 wurden im Wetteraukreis 30 Hinweise als gesicherte Wolfsnachweise eingestuft. Ein Nachweis davon, ein genetischer Abstrich an einem Wildtierriss vom 13. August 2023, stammt aus dem Bereich Büdingen. Insgesamt konnten drei verschiedene Individuen über die Nachweise festgestellt werden. Der Büdinger Wald ist im Privatbesitz der Constantia Forst GmbH. Aus diesem Wald wurde dem Wolfszentrum von unterschiedlichen Absendern im Dezember 2021 ein Video übermittelt, auf dem ein Wolf zu sehen ist, der durch einen herbstlichen Laubwald läuft. Recherchen ergaben, dass es sich um das Video eines Jagdgastes handelte. Die fragliche Stelle der Aufnahme sei durch einen Wolfsberater aufgesucht und verifiziert worden, war in der FNP zu lesen.

Am 11. und am 16. Februar dieses Jahres soll in Büdingen angeblich ein Wolf Rothirsche und Mufflons in einem Gatter bei Büdingen gerissen haben. Ein Teil der Lokalmedien und auch Wolfsgegner in sozialen Netzwerken versuchten wieder einmal mehr Panik zu schüren, auch indem man die Nähe zu einem Waldkindergarten thematisierte. Doch dessen Leiterin Jutta S.  wollte sich nicht an Panikmache und Hetze beteiligen. In der FNP wurde sie folgendermaßen zitiert: „Wir sind relativ unbesorgt. Wir denken, dass der Wolf für uns keine große Gefahr darstellt. Ein in Freiheit lebendes Tier würde einen Teufel tun, sich einer lärmenden Kinderschar zu nähern, sondern eher das Weite suchen. Das Tier hat seine Berechtigung.“

Auch wurde der Wildparkleiter dahin gehend zitiert, dass Spuren auf Wolf hindeuten könnten. Die Zäune rund um das Gehege seien auf Schwachstellen kontrolliert worden, aber man hätte nichts gefunden. Oben seien die Zäune perfekt. Tja, man muss ja auch nicht oben, sondern unten schauen. Alle Zäune rund um die Gehege von Damhirschen, Rothirschen und Mufflons weisen keinen Untergrabschutz auf. Durch einen Bach, der sich durch alle Gehege zieht, kommen Hunde oder auch Wölfe übrigens überall dort hin. Unter der Brücke ist kein Schutzgitter vorhanden und an allen Zäunen  kein Untergrabschutz vorhanden. Auch in der Rissliste ist aufgeführt, dass kein Schutz vorhanden war.

Links hinter der Brücke ist das Hirschgehege, rechts das Mufflonsgehege zu sehen. An der Seite der Brücke ist ein Durchgang zum Gehege und unter der Brücke an der anderen Seite auch. Hunde oder Wölfe oder andere kleine Beutegreifer haben wir freien Zutritt.

 

Kein Gitter unter der Brücke.

Nirgends Untergrabschutz. Die Höhe der Zäune ist also komplett irrelevant, wenn jeder Beutegreifer unter den Zäunen hindurch kann.

 

Die Liste nennt sich nun nicht mehr „Verdachtsfälle“ sondern Liste der gemeldeten Nutztierschäden. Hier wird bestätigt, dass kein Grundschutz vorhanden war.

 

Nicht Wölfe sind im Büdinger Wald für Wanderer und Kindergartenkinder gefährlich, sondern diese gefährliche Straßenkreuzung, bei der sich der Parkplatz auf der anderen Straßenseite befindet. Wer zum Wildpark oder zum Waldkindergarten will, muss diese Kreuzung erst überqueren. 70 Kilometer sind hier erlaubt, die kurz nach der Kreuzung sogar aufgehoben werden. Pikanterweise gibt es zwischen Wild-Gehege und Kreuzung auch eine Gaststätte, in der Gerichte mit Wildfleisch angeboten werden. Der größte Feind der Gattertiere scheint also der Mensch zu sein.

 

Ungeschützte Schafe bei Biebergemünd im Spessart:

Obwohl in Hessen überall Zäune gefördert werden, scheint wenig Motivation zum Schützen vorhanden zu sein.

 

Diese Schafe standen Anfang Februar nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz auf ihrer Weide bei Biebergemünd. © Brigitte Sommer
Wilddraht, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

In der Gegend gab es bereits mehrere Rissvorfälle, auch ein Goldschakal soll daran beteiligt gewesen sein. © Brigitte Sommer

 

Neuigkeiten aus den Hessischen Wolfsgebieten aus dem Wolfszentrum

  • Bayern weist grenzübergreifendes Territorium „Hohe Rhön“ aus: In der Rhön ist ein Wolfspaar sesshaft geworden. Das Territorium befindet sich sowohl auf bayerischer als auch auf hessischer Seite. Die Verantwortung und damit auch die Berichterstattung zu dem Territorium „Hohe Rhön“ liegt bei Bayern. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Homepage des bayerischen Landesamtes für Umwelt unter:   www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
  • Bilanz zu den gemeldeten Nutztierschäden im Dezember: Im Dezember 2023 hat es nachweislich einen Wolfsübergriff auf ein Schaf im Main-Kinzig-Kreis gegeben. Wolfs-DNA konnte in dem Fall nicht gesichert werden, aber das Gesamtbild lässt den Schluss zu, dass eine Beteiligung eines Wolfes mit hinreichender Sicherheit bestätigt werden kann.
  • Vandalismus im Territorium Butzbach: Zum wiederholten Male wurden Kamerafallen, welche durch das WZH für das Wolfsmonitoring im Territorium Butzbach angebracht wurden, beschädigt. Die Kamerafallen wurden zum Teil mit Fäkalien beschmiert und durch Gewalteinwirkung mutwillig und irreparabel zerstört.

 

Fotonachweis bei Wehrheim/Territorium Butzbach. ©HLNUG.

 

Fotonachweis bei Rosbach. © HLNUG

 

Pony ohne Schutz im Territorium Butzbach:

Diese Pony stand am 25. Februar völlig alleine auf einer abgelegenen Wiese im Territorium Butzbach.

 

Zaunsituation hinten.

 

Gerade wurde auch in Brüssel die Herabstufung des Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention verschoben. Grund: es fand sich keine Mehrheit. Ein hoher Kommissionsbeamter der Generaldirektion Umwelt hätte der Brussels Times gesagt, dass die Rückkehr des Wolfes in die EU eine Erfolgsgeschichte sei. Dies bedeute jedoch nicht, dass der Wolf überall einen günstigen Erhaltungszustand erreicht habe. In den kommenden Jahren würden weitere Bewertungen erforderlich sein. Es gebe keine andere Lösung als die Koexistenz.

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern die neue Regierungskoalition in Hessen dazu auf, endlich Politik für die Bürger umzusetzen, und nicht für Lobbyisten.

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

https://www.antenne-mainz.de/aktuell/nachrichten-aus-der-region/wiesbaden/sofort-programm-11-1-fur-hessen-LF15542944

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/eu-parlament-natur-umwelt-schutz-renaturierung-proteste-bauern?fbclid=IwAR1-ysgEfnsBFksSmd1V0OmnyEbjoRxuGNPGLttFwLdeEg0cu3eIN6QK6qA

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/trockene-aeste-riskanter-als-wolf-92833321.html?fbclid=IwAR0nHNqlOdnHpWC3QNLnX9l47OW64jhPi-4WR43r-OJu0MgmhayHBXp8R8w

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/woelfe-gibt-in-region-schon-laenger-92835721.html?fbclid=IwAR1EUcRG9VpXORV7Lpdx3JGMTD2extVxd7Re5vc-i6RuIIdl1DtHr25doQc

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/aktuelles

https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/der-wolf-ist-auch-auf-dem-land-willkommen

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/xxl-laborfleischanlage-13-mio-kg-kunstfleisch-produzieren-594444

https://ak-co.de/vertical-farming-gemueseanbau-von-morgen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/27/eu-verschiebt-entscheidung-ueber-den-schutzstatus-der-woelfe/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Rhön: Wolfshetze wie im Mittelalter

Wer ist Schuld am Tod von Genius? Wenn ein hoch betagtes Pferd nicht friedlich einschlafend sterben darf, sondern gewaltsam stirbt, ist dies für das Tier schlimm und für die Halter eine emotionale Belastung und eine Tragödie. Keine Frage. Schnell stand allerdings für Halter und Medien fest: Wölfe mussten es gewesen sein und eine unglaubliche Hetzkampagne wurde losgetreten. Das DNA-Ergebnis lautete aber schnell ganz anders.  Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. leisten hier eine Recherche, die eigentlich die Medien hätten erledigen müssen. Lesen sie hier unseren Bericht.

In der Rhön herrscht seit je her ein rauhes Klima. Obwohl das Gebiet gut geeignet für Wölfe ist, fassen sie hier schwer Fuß. Immer wieder verschwanden Wölfe dort. Nun wurde vor kurzem offiziell bestätigt, dass sich das Wolfspaar Frigga und Anton in der Nachbarschaft des Rudels Wildflecken, das hauptsächlich auf einem Truppenübungsplatz lebt,  angesiedelt hat. Auf das Paar gab es bereits eine Abschussverfügung von Bayern und Hessen, die von den Gerichten jedoch schnell kassiert wurden.

Seither werden im Gebiet immer wieder Risse provoziert. Wohl, um die nächste Verfügung zu erlangen. Das Paar ist auch massiv von illegaler Tötung bedroht. Wolfshasser nehmen in sozialen Netzwerken kaum ein Blatt vor den Mund.

Wir recherchierten vor Ort nach und kommen zum Schluss, dass die Besitzer verantwortlich zu machen sind. Denn einem gut geschützten Pferd hätten weder Wolf noch Hund etwas zuleide tun können. Der Presse machen wir den Vorwurf einer einseitigen Berichterstattung.

Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt Kilianshof mit seinen rund 40 Einwohnern am östlichen Fuß des Kreuzbergs. Die Lage des Ortsteils der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld sei besonders ruhig, heißt es auf der Internetseite der Rhöner Walddörfer. Der Ort ist auch besonders beliebt bei Jägern.

 

 

Auszug aus der Rissliste des LfU Bayern. Das Ergebnis lautet eben nicht Wolf. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Wir hatten beim LfU nachgefragt, was genau „Gewalteinwirkung“ bedeuten würde. Es sei nicht etwa Gewalt von einem Menschen ausgehend, wie beispielsweise von einem Pferderipper,  nachgewiesen worden, sondern das Pferd hätte Bisse in die Beine und einen Kehlbiss aufgewiesen.

 

Wildkamera hinter dem toten Pferd

 

Auf einem Foto, das der Bayerische Rundfunk veröffentlichte, ist eine Wildkamera im Hintergrund des toten Pferdes zu erkennen Warum wurden keine Aufnahmen aus dieser Wildkamera veröffentlicht? https://www.br.de/nachrichten/bayern/pferd-in-der-rhoen-von-woelfen-gerissen-labortest-soll-klarheit-schaffen-ergebnis-liegt-nun-vor,U3Usvrm

In einem Bericht des HR sagt die Halterin, dass das tote Tier erst am nächsten Tag gegen Mittag gefunden worden sei. Normalerweise hätten die Wölfe hier aber genug Zeit gehabt, wesentlich mehr von dem Pferd zu fressen, als es auf den Bildern wirkt. Wölfe reißen normalerweise auch den Bauch auf. Hier ist das nicht der Fall. Könnte ein außer Kontrolle geratener Jagdhund des Pferd gerissen haben?

Bei unserer Recherche am zehnten Februar war die Wildkamera nicht mehr an dem Baum befestigt. Siehe links. Im Vordergrund des Fotos sind noch die Abdrücke des Pferdes zu erkennen

 

 

Vorrichtungen für Litzen in zirka einem Meter Höhe lassen erahnen, dass Pferden auf dieser Weide keinen Schutz genossen hatten.

 

Alter und frischer Pferdekot lassen vermuten, dass die Weide länger in Betrieb war.

 

 

Rutschspuren.

 

 

 

Die Weide wurde wohl oft genutzt. Rund um das Waldgebiet stehen auch mehrere Hochsitze.

 

 

 

 

Am Tag unserer Recherche war die Weide nicht eingezäunt.

 

 

Abschüssiges Gelände, dazu rutschiger Boden. Ist dies eine geeignete Weide für ein hoch betagtes Pferd?

Fake News und Panikmache

 

Am dritten Februar behauptete ein Userin in Facebook obiges.

Polizei sah keine Wölfe

Am fünften Februar erreichten wir die Polizei in Bad Neustadt. Wir fragten nach, in wie weit diese Behauptung stimmt. Tatsächlich sei die Polizei von der Halterin und ihrem Vater angerufen worden, bei Eintreffen seien aber keine Wölfe vor Ort gewesen. Die Polizei habe dann kurzfristig die Straße gesperrt, damit die Pferde in den Stall gebracht werden konnten. Also wurden sie unserer Ansicht nach  nicht vor Wölfen, sondern vor dem Straßenverkehr geschützt. Von einem Vorgehen, wie es oben beschrieben wird, kann also gar keine Rede sein.

Warum gibt es keine Handyaufnahmen als Beleg, das das Geschehen untermauern würde?

Fake-News vom Jägerblatt

Mit Fake-News und Tatsachenbehauptungen soll Stimmung gegen die Wölfe gemacht werden. https://www.pirsch.de/news/woelfe-loesen-grossen-polizeieinsatz-mit-strassensperrung-aus-38397

 

Einseitige Berichterstattung

Obwohl noch kein Ergebnis bekannt war, machte auch der HR mit einer einseitigen Reportage mobil gegen die Wölfe. Er ließ nur die Pferdebesitzerin zu Wort kommen, aber keinen Wolfsexperten.

 

Im Bericht sagt die Halterin, dass massenhaft Wolfsspuren in der Gegend gefunden worden seien. Wir fanden am Tag unserer Recherche keine Spuren von Wölfen. Weiter erzählt sie, dass im Nachbarort vorher auch bereits Risse an Schafen stattgefunden hätten. Warum sorgte sie dann nicht für einen besseren Schutz für ihr hochbetagtes Pferd?

 

Die restlichen Pferde waren am Tag unserer Recherche nicht mehr auf der abgelegenen Weide untergebracht, sondern näher am Ort. Doch unter den Litzen können Hunde und Wölfe durch.

 

Hier kommen Hunde oder Wölfe leicht durch.

 

Es gibt inzwischen etliche Fälle von sehr alten Pferden, die entweder tatsächlich durch den Wolf oder durch Hunde ums Leben gekommen sind. In allen Fällen waren die angeblich so geliebten Tiere nur rudimentär oder gar nicht geschützt gewesen. Bekanntester Fall ist das Pony Dolly von Ursula von der Leyen. Auf der Weide, auf der das hoch betagte Pony starb, soll nun plötzlich erneut wieder ein Pferde alleine unter gebracht sein. Es muss in diesen Fällen schon die Frage erlaubt sein, ob man sich einen Abdecker sparen wollte und einen Angriff billigend in Kauf genommen hat.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert, dass Halter von Weidetieren endlich rechtlich belangt werden müssten, wenn ihnen Weidetiervernachlässigung nachgewiesen werden kann.

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/21/jagdhunde-fuer-hohe-risszahlen-verantwortlich/

 

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Nach Bayern will nun auch Hessen das Wolfspaar Frigga und Anton totschießen

Das Regierungspräsidium Kassel – Obere Naturschutzbehörde (ONB) hat mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) am 26. Oktober das Totschießen von zwei Wölfen, die nur wenige Schafe im hessisch-bayerischen Grenzgebiet der Gemeinde Ehrenberg (Landkreis Fulda) gerissen haben, genehmigt.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Die ONB reagiere auf vermehrte Rissereignisse, bei denen durch Wölfe Zäune überwunden worden seien, heißt es in einer Pressemittelung.  Einen  entsprechenden Antrag des Landkreises Fulda, der sich auf eine vorangegangene Entscheidung der Regierung von Unterfranken beziehe, gäbe es ebenfalls. Die bayerische Behörde hatte nach nur wenigen Schafsrissen in der Rhön eine bis zum 9. November befristete Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von zwei Wölfen erteilt, die als Verursacher der Schafsrisse identifiziert wurden. Sie heißen Frigga und Anton.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert, wir kündigen Strafanzeigen an und wir rufen zu Spaziergängen auf.

Wölfin aus Wildflecken tot

Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/bayern-kein-weidetierschutz-trotzdem-wolfsabschuss-elf-woelfe-in-gefahr/

Auf der bayerischen Seite ist nicht nur das Wolfspaar Frigga  (GW3092f) und Anton (GW3222m) vom Tode bedroht, sondern auch das komplette Rudel Wildflecken, das dort ebenfalls sein Streifgebiet hat. So wurde bereits am 22. Oktober bei Bischofsheim im Landkreis Rhön Grabfeld eine Jungwölfin  (GW3662f) aus dem Rudel Wildflecken überfahren. Dies geschah im gleichen Gebiet, in dem die Abschussgenehmigung auf bayerischer Seite gilt. Ob das Tier mit Absicht überfahren wurde, wissen wir natürlich nicht. Aber durch den zeitlichen und räumlichen Zusammenhang hat dieser Vorfall auf jeden Fall ein Geschmäckle.

Zum Heulen. Weidetierschutzverweigerung soll nun einem jungen Wolfspaar das Leben kosten. © Brigitte Sommer

Nach gründlicher Prüfung würden das HMUKLV und das RP Kassel übereinstimmend die Voraussetzungen für eine Entnahme der Wölfe GW3092f und GW3222m auch auf hessischer Seite als gegeben ansehen.

Dieser Einschätzung widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. entschieden. Wir sind das ganze Jahr über den Spuren von Wölfin Frigga im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts gefolgt und wir konnten nachweisen, dass Weidetiere dort nicht geschützt waren.

Strafen für Halter statt Wolfsabschuss

Das Regierungspräsidium schreibt weiter, dass bei Nutztierschäden im Bereich Ehrenberg am 6. und 9. Oktober  kürzlich DNA von GW3092f nachgewiesen wurde, was auf ein länderübergreifendes Aktionsgebiet hinweisen würde. In Verbindung mit den Rissereignissen auf bayerischer Seite, die in engem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit den Rissen in Hessen stehen, sowie weiterer Vorfälle im hessischen und bayerischen Spessart, sei daher davon auszugehen, dass das Wolfspaar die Überwindung des zumutbaren Herdenschutzes erlernt habe und weitere Rissereignisse zu erwarten seien. Das Totschießen der beiden Wölfe sei daher naturschutzrechtlich vertretbar und zulässig.

Dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. erneut entschieden. Kein Weidetierschutz ist eben nicht zumutbar, sondern darauf sollte unserer Meinung nach nicht mit Abschussverfügungen reagiert werden, sondern mit Strafzahlungen an Weidetierhaltern, die sich konsequent weigern, ihre Tiere entsprechend zu schützen.

Auf die Mitteilung, dass in Hessen alle Herdenschutzmaßnahmen übernommen werden, reagierten viele Weidetierhalter sogar mit Unwillen und Häme. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt, und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiter heißt es, dass es für die Schießberechtigten keine Konsequenzen habe, falls ein „falscher Wolf“ totgeschossen werden würde. Auch dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. und wir kündigen Strafanzeigen an, sollten hier Wölfe zu Tode kommen. Auch im Fall von Frigga und Anton sehen wir hier keine Rechtssicherheit, da weder Vergrämungsmaßnahmen stattgefunden hatten, noch die Weidetiere ordentlich gesichert gewesen waren.

In Hessen und Bayern gibt es noch viel zu wenige Wölfe. Deutschland, und auch diese beiden Bundesländer, haben sich laut EU-Vertrag verpflichtet, den Wölfen alles zu deren Ausbreitung möglich zu machen. Die Tötung dieses jungen Wolfspaares steht dieser Verpflichtung konträr gegenüber. Auch ist es in der Rhön zu befürchten, dass auch die nächsten Wölfe, die sich hier ansiedeln wollen, zugleich durch illegale Tötung als auch durch Schießgenehmigungen in Gefahr geraten, weil man im Land der „offenen Weiten“ nicht Willens ist, Weidetiere adäquat zu schützen. Weidetierhaltung hat hier eine lange Tradition. Das „Beseitigen“ von unerwünschten Tieren wohl leider auch, denn in der Vergangenheit sind hier auffällig viele Wölfe einfach „verschwunden.“

Diese Zahlen sprechen für sich.

Frigga riss bei Ehrenberg gerade mal vier  Schafe. Und dafür nun die Todesstrafe?

Der aktuellste Nachweis von Frigga stammt übrigens aus dem Raum Bad Kissingen. Dies liegt über 40 Kilometer südlich des Geschehens. Will man hier in der Rhön einfach irgendeinen Wolf abschießen? Ein, im wahrsten Sinne des Wortes „Bauernopfer“? Möchte ein Jäger für seine Wolfstrophäe nicht mehr ins Ausland reisen?

 

Wir rufen zu Spaziergängen auf

Wir rufen zu Spaziergängen im Gebiet auf. Wir waren bereits im Gebiet vor Ort und haben Weiden dokumentiert. Warum sind hier nur Standardzäune im Einsatz?

 

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

 

Drei Schafsweiden nur mit Standardzäunen

Diese drei Schafsweiden im Abschussgebiet haben wir nur mit Standardumzäunung vorgefunden.

 

Typische Rhöner Schwarzkopfschafe. Die Halter erhalten gutes Geld für die Offenhaltung von Flächen. Nicht nur von Gemeinden, sondern auch von Naturschutzverbänden. Wir können uns nicht erklären, warum Verbände die Auftragsvergabe nicht an Bedingungen, wie z. B. wolfsabweisende Umzäunung, knüpfen. ©Brigitte Sommer

 

 

Während im bayerischen Gebiet fast überall neue, wolfsabweisende Netze in Höhe von 1,10 Metern zu finden waren, sind im hessischen Teil noch immer die Standardnetze von 90 Zentimetern im Einsatz. © Brigitte Sommer

 

Oft wird behauptet, Wölfe würden einfach über Zäune springen. Dies ist falsch. Wölfe sind Wildtiere, und sie können es sich, im Gegensatz zu Hunden, gar nicht erlauben, sich leichtfertig zu verletzen. Sie gehen methodisch vor und suchen nach Schwachstellen am unteren Bereich der Zäune, die sie untergraben können. Dennoch sind 90 Zentimeter niedrig. Sicherer sind die wolfsabweisenden Netze von 1,10 Metern. © Brigitte Sommer

 

2000 Volt ist eine Mindestspannung. © Brigitte Sommer

 

Wenig bis gar keine Spannung im unteren Bereich stellt das wirkliche Problem dar. © Brigitte Sommer

 

 

Weitere Schafsweide im Film

 

 

Diese Weide hier ist immerhin zusätzlich mit einem Esel gesichert

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. vor Ort im Einsatz

 

Wir sind vor Ort rund um die Gemeinde Ehrenberg.

 

Die Rhön ist touristisch erschlossen und beliebt. Sicherlich gäbe es es hier auch viele Möglichkeiten, einen sanften Wolfstourismus zu etablieren. © Brigitte Sommer

 

 

Kuhweiden gar nicht gesichert

 

Wüstensachsen. Hass-Schilder lassen sich manche Weidetierhalter  richtig was kosten. 😉  Diese Rinderweide, siehe Film –  macht fassungslos. Kleine Kälber kommen dort mühelos unten durch, aber schwer wieder hinein. Im Falle einer Wolfsbegegnung können sie dann von der Herde nicht mehr verteidigt werden. Hier liegen einige Weiden hintereinander direkt am Ausgang zum „Roten Moor“, wo Frigga und Anton sich angesiedelt haben könnten. Zudem ist dort noch eine Durchgangsstraße gesperrt. Dort könnten sich die Schießwütigen ebenfalls positionieren. Es gibt dort wunderbare Wanderwege zum Spazieren. Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten.

 

 

Hier auch noch mal mit Fotos:

 

Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten. ©Brigitte Sommer

 

Nur eine Litze in fast einem Meter Höhe. ©Brigitte Sommer

 

 

 

Solche Robustrassen kommen mit der Witterung in der Rhön sehr gut klar. Sicher umzäunt, sind sie aber nicht. © Brigitte Sommer

 

 

Herkömmliche Kühe leiden unter der nasskalten Witterung. © Brigitte Sommer

 

Diesen ganz normalen Kühen setzt das nasskalte Wetter sehr zu. Im Gegensatz zu den Robustrinderrassen, deren dickes Fell sie gut gegen die Witterung schützt, geht die Nässe bei diesen Kühen bis auf die Haut. Zudem sind diese Tiere nur mit einer Litze umzäunt. © Brigitte Sommer

 

 

 

Lara und Brigitte Sommer mit Schnüffelnase Liv unterwegs zur Unterstützung unserer Aktiven vor Ort.

 

 

 

 

In der „langen Rhön“ gibt es zahlreiche Wanderwege, geeignet auch für Tagestouren. @Brigitte Sommer

 

 

Blick ins „Rote Moor“. @Brigitte Sommer

 

 

Um das Gebiet „Rotes Moor“ herum gibt es viele Wandermöglichkeiten. Einige Wege führen auch zu dem Parkplatz Schornhecke. Dieser liegt an einer gesperrten Straße, die jedoch begehbar ist.

 

 

Von der am Parkplatz Schornhecke gesperrten Straße hat man einen direkten Blick auf Teile der Weiden. Die Jäger lauern um die Weiden herum, bis zu einem Kilometer. Wer wandern möchte kann dafür sorgen, dass die Wölfe im Wald bleiben. @Brigitte Sommer

 

Kühe, so gut wie gar nicht gesichert. ©Brigitte Sommer

 

 

Wie so oft sind die Tore auch nicht abgesichert. @ Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe und andere Wildtiere in der Rhön zwischen Hessen, Bayern und Thüringen. © Brigitte Sommer

 

Einen Ausflug Wert ist auf jeden Fall auch der Holzbohlenweg im „Roten Moor“.

 

 

Pressemitteilung RP Kassel: https://rp-kassel.hessen.de/presse/onb-des-rp-kassel-erteilt-ausnahmegenehmigung-zur-wolfsentnahme-in-der-hessischen-rhoen

Weitere Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/28/faktencheck-wolfsland-hessen-viel-geschrei-um-wenig-risse/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/10/aufgedeckt-panikmache-mit-system-in-hessen/

https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2023-06/CIII3-j22.pdf

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Herdenschutzmaßnahmen werden jetzt in ganz Hessen bezahlt

Für Halter von Damwild, Schafen und Ziegen gibt es nun keine Ausreden mehr. Herdenschutzmaßnahmen werden nun in ganz Hessen bezahlt, nicht nur wie bisher, in ausgewiesenen Wolfsgebieten. Das müsste doch nun ordentlich Druck von der Wolfsdebatte nehmen. Zudem in Hessen überdurchschnittlich viele Risse von frei laufenden Hunden verusacht werden. Warum die Förderkulisse aber noch ausgebaut werden müsste, lesen Sie in unserer neuen Reportage. Außerdem gibt es noch weitere gute Nachrichten, wie Wolfswelpen in den hessischen Revieren, aber auch Irritierendes.

Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingerichtet und sie erarbeitet Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Behörden aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Wissenschaft und Tierschutz. Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ hat mittlerweile  drei Mal getagt, zweimal in Präsenz und einmal online, heißt es auf der Infoseite des HLNUG.

Empfehlungen der AG Wolf für das hessische Wolfsmanagement

Die Empfehlungen inklusive der Abstimmungsergebnisse wurden im Nachgang des zweiten Treffens der AG Wolf an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) übergeben. Unterarbeitsgruppen der AG Wolf hatten unter der Koordination des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) über ein Jahr lang Empfehlungen für die Themenbereiche „Prävention“, „Schadensregulierung“ und „Monitoring und Forschung“ erarbeitet. Auf ihrer zweiten Sitzung im Dezember 2022 sei es der AG Wolf lauf HLNUG dann im Plenum gelungen, trotz grundsätzlicher Differenzen im Umgang mit dem Thema konstruktiv 21 Empfehlungen herauszuarbeiten. Anschließend seien diese 21 Empfehlungen an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz übergeben worden.

Im März 2023 sei dann die Rückmeldung von Staatssekretär Conz an die Mitglieder der AG Wolf erfolgt: Von 21 Empfehlungen trafen beim hessischen Umweltministerium 18 auf grundsätzliche Zustimmung, zwei Empfehlungen sollen auf Bundesebene eingebracht werden, eine Empfehlung betrifft das Referenzlabor Senckenberg und muss dort geprüft werden. Angenommen wurde beispielsweise die Empfehlung, die einzelnen Präventionsgebiete in Hessen abzuschaffen und ganz Hessen als Präventionsgebiet auszuweisen: Für Schafe, Ziegen und Damwild kann eine Förderung von Herdenschutzmaßnahmen nun hessenweit beantragt werden, auch ohne vorigen Wolfsnachweis.

Über diese Entwicklung freuen wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehr, denn eine unserer Hauptforderungen Herdenschutzmaßnahmen unabhängig von ausgewiesenen Wolfsgebieten zu bezahlen, ist damit tatsächlich in die Realität umgesetzt worden. Allerdings müssten auch Kühe mit Kälbern und Jungrinder noch in die Förderkulisse mit aufgenommen worden. Denn wie wir in unserer neuen Zaundokumentation aufzeigen, sind auch diese Tiere normalerweise nicht geschützt. Kälber, die unter zu hohen Litzen nach draußen gelangen, können von der Herde nicht mehr geschützt werden. Auch Alpakas werden in ganz Hessen gehalten.

 

Mufflons nur hinter Wilddraht. Wir messen auch dort, um den Lesern zu verdeutlichen, dass hier wirklich keine Spannung vorhanden ist. Mufflons sind Wildschafe und sie müssten eigentlich unter die Förderkulisse fallen.

 

Auch von der anderen Seite ist das Gehege leicht untergrabbar. Die Bauzäune bieten keinen Schutz.

 

 

Mufflons nur hinter Wilddraht.

 

Auch hier wurde wohl schon versucht, zu untergraben.

 

 

Ein Team war auch in den späten Abendstunden unterwegs. Um unsere Aktiven vor Angriffen zu schützen, zeigen wir sie nicht öffentlich. Hier die Vorsitzende Brigitte Sommer mit Liv.

 

 

Spessart in der Dämmerung. So werden die alten Räubergeschichten um den großen Wald fast real.

 

 

Damwild bei Flörsbachtal nur hinter Wildzaun, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

 

Auch wenn Wildzaun keine Spannung hat, messen wir dennoch, um dies unseren Lesern zu verdeutlichen. Wölfe oder Hunde „überwinden“ oder „überspringen“ diese Zäune nicht, wie es oft behauptet wird, sondern sie untergraben sie. Deshalb ist ein Untergrabschutz ja auch so wichtig.

 

 

Kein Schutz vor Untergraben. Wolfsgegner verbreiten oft das Märchen, Wölfe würden über zwei Meter hohe Zäune springen. Dies stimmt nicht. Als Wildtier müssen sie dabei Verletzungen einkalkulieren. Sie gehen systematisch vor und sie prüfen den geringsten Aufwand. Warum sollten sie darüber springen, wenn sie problemlos unten durch kommen? Dass es Zäune braucht, wie sie in Zoos gebraucht werden, sind Märchenerzählungen der Wolfsgegner, denn dort muss man dem Freiheitsdrang der Tiere Einhalt gebieten. Die Motivation irgendwo heraus zu kommen , ist ungleich größer, als in Freiheit irgendwo hinein zu gelangen. Klappt das nicht ohne Probleme, suchen sich Wölfe leichtere Beute.

 

Hier sind Steine aufgeschichtet worden. Es gab hier also schon Probleme mit Untergrabungen. Drei Litzen unter Spannung in Bodennähe würden hier schon für Abhilfe sorgen.

 

Weidetiere in Hessen nicht ausreichend geschützt

 

Laut HLNUG haben in Hessen im Juli nachweislich sechs Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere im Main-Kinzig-Kreis stattgefunden. Dabei wurden insgesamt eine Ziege und sechs Schafe getötet und zwei weitere Schafe verletzt. Bei allen sechs Fällen konnte die DNA der Wölfin GW3092f (Frigga) sichergestellt werden, die erstmals im April dieses Jahres in Hessen nachgewiesen wurde. Aus welchem Elternterritorium das Tier stammt, sei nicht bekannt. Bei fünf der sechs Fälle waren die Weidetiere gemäß Weidetierschutzrichtlinie nicht ausreichend geschützt.

Ob hier absichtlich Risse provoziert worden sind, um eine Abschussverfügungen zu erlangen, wissen wir natürlich nicht. Fakt ist allerdings: Solange Abschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange wird es auch Halter geben, die solche Risse provozieren, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.

Im August sah die Lage nämlich nicht besser aus. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

 

 

27. August 2023. Fotonachweis von der Seite des HLNUG in Flörsbachtal (Main-Kinzig-Kreis). Hier könnte Frigga (GM3092f ) abgebildet sein. Auffallend oft sind hier Wölfe auf so genannten Kirrplätzen aufgenommen worden. Rechts im Bild ist ein Salzleckstein zu sehen, mit dem Wildtiere angelockt werden. Gibt es hier auch Lockmittel für Beutegreifer? Falls ja, wäre dies verboten. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

 

 

Für die Kühe eine schöne Unterbringung, doch leider ohne Schutz. Mutterkühe mit Kälbern (auf dem nächsten Foto zu sehen) stehen hier nur hinter zwei Litzen. Nur ein paar hundert Meter dahinter, beginnt wieder ein großes Waldgebiet.

 

Blick auf Flörsbachtal. Wie tief sich die Weiden in den Wald hinein schmiegen, ist hier  zu erkennen.

 

Um den Jossgrund und dem Flörsbachtal herum ziehen sich offene Flächen mit vielen Weiden.

 

Im Jossgrund und in Flörsbachtal sind viele Weiden direkt an den Waldrändern. Der hessische Spessart ist zusammen mit dem bayerischen Spessart das größte Waldgebiet in Deutschland und ideal für Wölfe. Die vielen Risse von frei laufenden Hunden zeigen aber auch auf, dass diese Waldweiden bislang wenig bis gar nicht geschützt werden.

 

So sehen die meisten Zäune für Rinder und Kühe aus. Oft sind es nur eine oder zwei Litzen, die oftmals auch noch ohne Spannung sind. Hier betrug der Abstand der unteren Litze zum Boden fast 60 Zentimeter. Selbst wenn bei solchen Abständen Strom darauf sein sollte, ist es ein Leichtes für Hunde und Wölfe da hindurch zugelangen.

 

Viele Schäden durch frei laufende Hunde verursacht

 

Hier der Link zum Wolfszentrum Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum?fbclid=IwAR0IiOctlOGI7HNj1Pn_vOgNzjQmCTlO9sd95g8dbYK5UWXj_sivNt1D5FA

Hier ein Ausschnitt der Verdachtsfälle in der Rissliste von Hessen. Beim Daraufklicken wird der Text lesbar. Da man diese Liste nicht direkt verlinken kann, haben wir sie abgefilmt. Auffällig oft wird hier Hund nachgewiesen. Schäden, die durch frei laufende Hunde verursacht wurden, werden  seit Jahrzehnten mehr oder weniger in Kauf genommen, ohne dass es großes Geschrei gibt. War es jedoch ein Wolf, wird sofort Abschuss gefordert. Dies ist vernunftsmäßig nicht mehr zu begreifen. Auch nicht zu begreifen ist, dass viele Hundehalter einen ausgeprägten Hass auf Wölfe haben. Dabei sind doch die Wölfe die Vorfahren ihrer Hunde.

Nachwuchs bei den hessischen Wölfen

 

Beispielfoto Wolfsfamilie.

 

Auch im laufenden Monitoringjahr hat es wieder Nachwuchs bei den in Hessen lebenden Wölfen gegeben. Der erste Nachweis dafür wurde nun im Territorium Rüdesheim erbracht: Im Hinterlandswald im Rheingau-Taunus-Kreis sind zwei Wolfswelpen in eine Fotofalle des HLNUG getappt. Damit gilt das Territorium Rüdesheim für das laufende Monitoringjahr als bestätigt. Mit dem neuen Reproduktionsnachweis ist es nun das dritte Jahr in Folge, dass es in dem Territorium nachweislich Nachwuchs gegeben hat. Das dort lebende Wolfspaar ist bereits seit dem Monitoringjahr 2020/2021 in der Region sesshaft. Insgesamt wurden mit den zwei neuen Welpen innerhalb von drei Monitoringjahren sechs Welpen im Rudel bei Rüdesheim nachgewiesen.

In der Regel sind in einem Territorium nur die Elterntiere dauerhaft sesshaft. Die Jungtiere wandern im Alter von 10 bis 22 Monaten ab, um einen Geschlechtspartner und ein eigenes Territorium zu finden. Auf ihrer Wanderung können sie weite Strecken zurücklegen, teilweise bis zu 80 km am Tag. Zwei Welpen, möglicherweise dieselben, die von der HLNUG-Fotofalle erfasst wurden, wurden außerdem auf einem Video einer privaten Fotofalle festgehalten. Interessierte können das Video auf der Homepage des WZH unter der Rubrik Fotonachweise anschauen.

Zum jetzigen Zeitpunkt konnten laut HLNUG mit dem Rüdesheimer Territorium im laufenden Monitoringjahr 2023/2024 vier der sechs Territorien aus dem vorherigen Monitoringjahr bestätigt werden: Spangenberg in Nordhessen, Butzbach in Mittelhessen sowie Wildflecken auf einem Truppenübungsplatz in der Rhön.

Laut DBB-Wolf ist aber auch das Territorium Waldkappel mit fünf Welpen bestätigt. https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Jahr=2022&Bundesland=Hessen

 

Im Taunus ist Butzi vielleicht nicht mehr alleine

Unter den Fotonachweisen des HLNUG ist auf einem Foto im Bereich Rosbach eine Wölfin abgebildet. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

Butzbach gehört zum Revier des Wolfsrüden Butzi (GW2554m). Es könnt also tatsächlich sein, dass der Rüde nicht mehr alleine ist. In einem Bericht der Frankfurter Rundschau sagen aber Laura Hollerbach und Susanne Jokisch vom Wolfszentrum in Gießen, dass dieses Bilder keine Beweise darstellen würden, sondern es auch ein ganz anderer Wolf sein könne.

 

Der Irrsinn des Monats

Dieser Hof wirbt mit Direktvermarktung und Hofladen mit Galloways in Rot und Schwarz. Die Tiere werden also eindeutig geschlachtet. Auf einen Plakat soll aber wohl der Eindruck erweckt werden, dass Wölfe und nicht der Schlachthof die größte Gefahr für die Tiere darstellen würden und dass die Tiere wohl nur zur Beweidung von Flächen eingesetzt werden würden.

Dies ist an Doppelmoral und völliger Verdrehung von Fakten kaum noch zu überbieten.

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=813847784079922&set=a.509345634530140&type=3

 

 

Angriffe auch auf Mitarbeiterinnen des HLNUG?

Wir berichteten ja bereits in unserer Hessenreportage aus dem August, dass ein wild gewordener Mob uns vor Ort im Spessart angreifen wollte. Doch auch im Taunus scheint die Lage so angespannt zu sein, dass Mitarbeiterinnen vom HLNUG angegangen werden. Die FR schreibt dazu folgendes: „Der Wolf polarisiert. Beweis sind ungezählte E-Mails, die nahezu täglich im Posteingang von Hollerbach und Jokisch landen. Mitunter reichen sie bis zu persönlichen Bedrohungen. Verschwörungstheorien, gezielt gestreute Falschinformationen, dubiose Whatsapp-Gruppen. Das Netz ist voll mit Behauptungen, die einer seriösen Überprüfung nicht standhalten würden.“

Hassseiten im Netz verbreiten weiter Falschinformationen und hetzen Halter auf. Facebook greift hier so gut wie gar nicht ein.

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/empfehlungen-der-ag-wolf-veroeffentlicht

https://www.fr.de/politik/landtagswahl-hessen-ere855992/themencheck-zur-hessenwahl-naturschutz-der-wolf-polarisiert-92471260.html?fbclid=IwAR2sWUgnc4rcQNq1fyNAtpSa1NjGXYEuTkokZaKHNvy73eYozJHaaJ_xzns

 

 

Gewalteskalation in Hessen: Wutbauern drehen durch

In Hessen gibt es viel mehr Risse durch Hunde als durch Wölfe. Dies scheint aber kein Grund für einige Weidetierhalter zu sein, mit dem Hetzen gegen Wölfe und deren Abschussforderungen aufzuhören. Es scheint, als würden sie von Medien, Jägerschaft und Politik sogar in ihrem Hass  bestärkt. Welche reale Ausmaße Internethass haben kann, zeigen wir in unserer neuen Hessenreportage.

Sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass eine Öffentlichkeit die Wahrheit über die Haltung von Weidetieren erfährt. Anders können wir uns das Verhalten von Bauern nicht mehr erklären. In unseren Dokumentationen und Reportagen zeigen wir die Probleme der Weidehaltung von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden immer wieder auf. Die Zäune schützen nicht nur nicht vor Wölfen, oft scheinen Ausbrüche von Weidetieren geradezu provoziert zu werden. Die Folge sind oft schwere Unfälle. In Berichten von Massen- und Lokalmedien kommen die Zaunzustände vor Ort so gut wie nicht vor. Oft heißt es lapidar, Wölfe hätten sichere Zäune „überwunden“, oder Weidetiere „aufgeschreckt“.  Doch ein Foto der Situation gibt es meistens nicht. Dass viele Weidetiere vor gar nichts geschützt sind, erfährt die Öffentlichkeit nicht. Hier setzt eine unserer Aufgaben als Verteidiger der Wölfe ein. Wir stellen Situationen richtig und wir entlarven Lügen.

Dazu dokumentieren wir natürlich auch die Haltung der Tiere. Allerdings werden wir immer dabei wieder bedroht und angegriffen. So auch am 10. August 2023.

Im hessischen Teil des Spessarts hat sich wahrscheinlich gerade mal eine Wölfin niedergelassen. Sie hat die Kennung GW3092f. Das erste Mal war sie im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen worden. Wir nennen sie deshalb Frigga, so ein überlieferter Vorname von Frau Holle. Ein Wolfsrüde hatte einen Schafsriss bei Mernes verursacht. GW3179m, wir nennen ihn Spessarträuber, könnte inzwischen zu Frigga gestoßen sein. Platz genug für ein Wolfspaar und sogar ganze Rudel gäbe es im Spessart alle Mal.

Wenn da nur dieser irrationale Hass nicht wäre.

 

Moderate Berge und ausgiebige Täler. Der hessische Spessart bildet  zusammen mit dem bayerischen Spessart das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland.

 

 

Im Jossgrund gibt es viele voreingenommene Bauern, aber auch viele Menschen, die nicht mitmachen wollen bei der medialen und tatsächlichen Hatz auf Wölfe und Tierschützer.

 

 

44 Hunderisse gegen 35 Wolfsrisse in Hessen

 

Laut den Zahlen des Umweltministeriums haben Weidetierhalter in Hessen viel größere Probleme mit frei laufenden Hunden als mit Wölfen. Wozu also dient das Schüren von Hass auf Wölfe und Abschussforderungen? In den Listen Wolfsnachweise und Verdachtsfälle kann jeder die Fälle nachzählen. Bei einem Kalb in Weilrod im Taunus von Mitte Juli wurde nun auch Hund statt Wolf bekannt gegeben. Vorher haben sich die einschlägigen Seiten wieder in ihrem Hass und in ihren Anschuldigungen gegen Wölfe geradezu übertroffen.

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Zaunanpassung nach Riss im Jossgrund

 

Während einige Weidetierhalter immer mehr eskalieren, machen viele Massenmedien Hofberichterstattung und bilden die Realität vor Ort nicht ab. Hier ist ein Damhirschgehege zu sehen, wie es zu 90 Prozent in ganz Deutschland aussieht. Solche Gehege sind nicht für Streicheltiere, sondern die Hirsche sind zum Schlachten bestimmt. Ein solches Gehege nur mit Wildzaun, ohne Untergrabschutz und ohne Spannung bietet keinerlei Schutz vor Hund oder Wolf. Immerhin wird dieses Gehege im Jossgrund jetzt aufgerüstet.

Auf diesen recht harmlosen Filmbeitrag gab es erschreckende Reaktionen. Auf einen wirklich sehr tendenziösen und einseitigen Artikel, in dem unsere Begegnung mit Bauern und Anwohnern nicht so wiedergegeben wurde, wie sie tatsächlich stattgefunden hatte, forderten wir vom Naumann-Verlag eine Gegendarstellung. Auf dem Titelbild ist nur ein kleiner Teil der teilweise leider sehr hasserfüllten Menschen zu sehen, die vor Ort waren. Diese Überzahl stand drei Vereinsmitgliedern von uns gegenüber. Und wir sollten allen Ernstes die Möglichkeit gehabt haben, militant zu stören? Das ist grotesk.  Wir haben zudem Videomaterial, das Beschimpfungen uns gegenüber aufzeigt. Wir zeigen dies jedoch wegen Schutz von Personenrechten und eines offenen Verfahrens gegen einen Bauern nicht.

Wolfsriss nicht bestätigt, dennoch Tatsachenbehauptung in der Headline

Im Übrigen ist bis heute nicht bestätigt, dass ein Wolf für den Riss verantwortlich war.

Zitat: Aus der Liste Verdachtsfälle:

09.08.23Jossgrund / Main-Kinzig-Kreis8 Stück Damwild, Gatterwildgenetische Analyse wird beauftragt

Quellenlink: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Ausriss eines Facebookbeitrages eines Fakeprofils eines von Interessengruppen bezahlten Trolls.

 

Weitere Reaktion aufgrund des Artikels in der GNZ. Es gab noch viele weitere, teilweise noch krassere Angriffe. Medien und Politiker müssen sich unserer Meinung darüber im Klaren werden, dass Gewalt im Netz immer mehr auf reale Gewalt übergehen kann. Sie sollten sich hier ihrer Verantwortung bewusst sein, und nicht noch Öl ins Feuer gießen.

 

Aufgrund des Artikels schwappte wieder eine Welle des Hasses über unsere Vorsitzende und unseren Verein. Unter anderem erhielten wir auch Morddrohungen und Gewaltandrohungen. Vorher rief eine Wolfshasserseite dazu auf, zu dem Ort zu kommen, an dem sich drei Vereinsmitglieder von uns befanden. Man darf Grundstücke, Zäune und Tiere übrigens fotografieren. Und man darf sich auch auf öffentlichen Wegen selbstverständlich aufhalten. Dieses Haternetzwerk kriminalisierte hier völlig legale Vorgehensweisen.

 

 

Da Gegendarstellungen für Medien wirklich ein Worst-Case-Szenario bedeuteten, einigten wir uns schließlich mit der Redaktion auf einen Artikel in dem wir unsere Sicht der Dinge darlegen konnten sowie ein Interview, das gestern in der GNZ erschienen ist.

 

Hier der richtigstellende Artikel in der GNZ.

 

 

Hier das Interview in der GNZ.

 

Auf beide Artikel gibt es wieder teilweise haarsträubende Reaktionen von hasserfüllten Menschen. Hier der Link zur FB-Seite der GNZ: https://www.facebook.com/gnzonline/posts/pfbid0mwwpvE5QrEptFTKmR7ZKsUWwJrbzLyky9PT1jkUbKNciv2cvok3MFMqtTimeT5B1l

 

 

Nur kurze Zeit nach dem Vorfall seien in zirka 400 Meter Luftlinie zum Damwildgehege diese Schlachtabfälle aufgetaucht. Wir konnten das nicht mehr verifizieren, da die Innereien wohl nach der Veröffentlichung dieser Fotos in FB beseitigt worden waren. Wir sehen bei solchem Auslegen von Schlachtabfällen durchaus die Gefahr, der Anlockung und nach den Aussagen so mancher Hobbyjäger dort im Gebiet besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Wölfin, die sich dort niederlassen haben könnte, heimlich beseitigt werden soll.

 

Jossgrundrealitäten: hier sind Alpakas nur hinter Wilddraht untergebracht.

 

 

Auch diese Schafe stehen nur hinter Wilddraht.

 

Die gleiche Weide noch einmal vom Weg aus.

 

Äußerst einfacher Zugang für Hunde und Beutegreifer auf die hinten liegenden Weiden mit Schafen.

 

Bei dieser Kuhweide befindet sich die elektrifizierte Litze innen statt außen. Außerdem ist sie zu hoch angebracht.

 

 

Skandalöse Unterbringung von Schafen bei Bad Orb

Wolfsschutz-Deutschland e. V. spricht sich seit Jahren dafür aus, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird und überall gefördert, aber auch gefordert wird, ohne zuerst langatmig und hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen. Dieses Gebiet hier ist noch nicht als Fördergebiet anerkannt. Wenn hier aber Zäune im Vorhinein gefördert werden würden, gäbe es kaum Argumente für Geschrei. Dieser Zaun ist nicht sicher. Passiert hier etwas, ist das Geschrei nach Wolfsabschuss wieder groß. Allerdings gab es auch kaum Geschrei vor der Rückkehr der Wölfe, Risse von frei laufenden Hunden wurden einfach mit in Kauf genommen. Das Gehetze gegen Wölfe ist einfach nicht mehr nachvollziehbar.
In zirka 300 Meter Entfernung haben wir unter einem Anhänger übrigens verweste Köpfe eines Hirschs und einer Kuh gefunden. Ob hier angelockt werden sollte, wissen wir nicht.

 

 

 

Hier sind die Schafe, die im Filmbeitrag nicht zu sehen waren. Das Bild wurde mit einem Tele aufgenommen. Selbstverständlich wurde die Weide von uns nicht betreten.

 

Lara und Brigitte Sommer im Einsatz im hessischen Teil des Spessarts. Unsere Vorsitzende Brigitte Sommer benutzt ihre private Kamera, eine Nikon D4s auch für den Verein. Bezahlte Trolle behaupten immer wieder, diese Kamera wäre vom Verein finanziert worden. Dies ist eine dreiste Lüge.

 

Oberhalb der Weide lagen unter einem Anhänger auf einem Grundstück verweste Überreste von Tieren. Die Bilder sind mit einem Teleobjektiv entstanden. Das Grundstück wurde nicht betreten. Ob die Kadaver zur Anlockung von Wölfen oder Füchsen dienen sollten, können wir nicht sagen.

 

Wald vor Wild?

 

Von den Wald- und Wanderwegen aus betrachtet, sieht die Natur im hessischen Spessart, wie hier bei Jossgrund, relativ intakt aus, doch in Wirklichkeit ist der Wald von Kirr- und Luderplätzen, die durch Schießschneisen miteinander verbunden sind, durchlöchert wie Schweizer Käse. Nicht auszumalen, wie hoch hier der Baumverlust insgesamt beziffert werden muss. Für die Tiere des Waldes bedeutet dies, nirgendwo in Sicherheit zu sein. Hessen fährt übrigens das Konzept Wald vor Wild. Dass hier auch Wölfe einfach mal verschwinden können, ist absolut kein abwegiger Gedanke.

 

 

 

 

Auch auf diesen Filmbeitrag wurden zum einen Urheberrechtsverletzungen begangen, indem unser Film einfach kopiert und auf einer Hass-Seite in Facebook veröffentlich wurde. Doch nicht nur das. Man fährt auch wieder mit Drohungen und dreisten Lügen auf. Im Wald können sich Spaziergänger frei bewegen, auch außerhalb von offiziellen Wanderwegen. Eröffnet und angeführt werden viele dieser Diskussionen von einem von Interessengruppen bezahlten Troll, der auch als Stalker bekannt ist.

 

 

Universitäts-Professor Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel ist Diplom-Biologe, Jäger und Kritiker der Wald-vor-Wild-Ideologie. In einem offenen Brief (2021) an den Ministerpräsidenten von Brandenburg, bringt er wesentliche Kritikpunkte der bereits 2014 dort eingeführten Wald-vor-Wild-Strategie auf den Punkt. Was er hier schreibt, gilt so oder ähnlich ebenso für Sachsen, Bayern, Hessen und andere Bundesländer. Wildtierschutz-Deutschland e. V. hat Ausschnitte seiner Kritik in diesem Beitrag veröffentlicht: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/wald-vor-wild-kritik

 

Dies betrifft nicht nur den Jossgrund, sondern auch die Gegend um Bad Orb und den Gutsbezirk Spessart. Überall ist der Wald durchsetzt von Kirr- und Luderplätzen, auf denen sich hunderte von Hochsitzen befinden. Diese Plätze sind zudem mit Gängen und Schneisen vernetzt. Nein, es handelt sich nicht um Holzrückegassen.

 

An den Reifenabdrücken ist erkennbar,  dass die Jägermeister offensichtlich gerne mit ihrem Fahrzeug direkt an den Sitz fahren.

 

Rehe haben es schwer im Spessart. Ihnen wird die menschengemachte Zerstörung der Waldplantagen in die Schuhe geschoben.

 

 

Der Wald würde sich von alleine verjüngen, wenn man ihn denn ließe.

 

Wölfe können einen entscheidenden Beitrag zur Gesundwerdung von Wäldern beitragen, denn im Gegensatz zu Hobbyjägern töten sie vor allem kranke, alte und schwache Beutetiere und sie tragen damit sogar zu einer gesunden Population bei. Jäger dagegen halten die Wilddichte mit ganzjähriger Fütterung und dem Schießen von Alttieren für ihre Trophäen hoch.

 

Damhirsche müssen im Gutsbezirk Spessart abgeschossen werden. Ihre Haltung in Gehegen zum Schlachten ist allerdings erlaubt.

 

 

Baumkindergarten.

 

Sichtung von Wildschweinen mit Frischlingen. Deshalb ist es wichtig, Hunde im Wald an der Leine zu halten. Die Wildschweine sind uns sofort aus dem Weg gegangen. Es wird immer schwieriger, Wildtiere zu beobachten, weil sie durch die ständigen Nachstellungen von Jägern immer scheuer werden.

 

Seltsame Deko auf einer Bank an einem Wanderweg im Haseltal.

 

In einem weiteren tendenziösen Artikel in der GNZ wurden Wölfe beschuldigt, Pferde bei Gelnhausen aufgescheucht und einen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im Artikel kamen erneut lediglich Jäger und der Inhaber eines Wolfshasserportals zu Wort. Nicht einmal der Inhaber des Pferdehofes wollte sich zu diesem Zeitpunkt äußern. Die Polizei ermittele hieß es im Artikel. Mit Sicherheit nicht wegen Wölfen, sondern wir vermuten eher wegen Fahrlässigkeit. Auf das Bild klicken. Dann sind mehrere Filmbeiträge über die Gegend dort zu sehen.

 

 

Skandalöse Weiden im Taunus im Wolfsgebiet Butzbach

 

 

 

 

 

 

Positive Zaunbeispiele

 

Standardnetz mit einer Spannung von 6.000 Volt bietet eine gute Sicherheit. Allerdings konnten wir den Zaun nicht im Gebüsch und hinter dem Gebüsch messen. Der Schutz ist nur da, wenn der Zaun komplett unter Spannung steht.

 

 

Diese Schafe finden im Gebüsch sogar Schatten. Die Weide war mit einem Standardnetz mit einer Spannung von 6000 Volt umzäunt. Allerdings konnten wir nicht die gesamte Weide kontrollieren, da ein Teil mit einem weiteren Netz, allerdings ohne Stromspannung, abgesperrt war. Dieses weitere Netz endete in einem Sonnenblumenfeld.

 

Ob der Zaun auch hinter dem Gebüsch noch stromführend war, können wir nicht sagen. Dieser vorgelagerte Zaun versperrte den Weg auf die Wiese. Der vorgelagerte Zaun wies keinen Strom auf und endete im Sonnenblumenfeld.

 

Hier ein positives Beispiel einer Schafweide bei Mühlheim im Rhein-Main-Gebiet. Auf dem Streuobstwiesengebiet gab es in der Vergangenheit immer wieder verletzte Schafe durch frei laufende Gassi-Hunde. Dieses wolfsabweisende Netz und Herdenschutzhunde verhindern diese Rissproblematik, die übrigens viel öfter vorkommt als Wolfsrisse.

 

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

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Faktencheck Wolfsland Hessen: Viel Geschrei um wenig Risse

Gemeinsam mit dem bayerischen Spessart bildet der hessische Spessart das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet und das waldreichste Mittelgebirge in Deutschland. Noch gilt der Spessart offiziell nur als Wolfsdurchzugsgebiet. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns aber sicher, dass die Wölfe auch hier, wie anderswo in Hessen, schon längst zuhause sind. Wir fanden bei unserer Wanderung bei Mernes zwar keine Wölfe, weil sie viel zu scheu sind,  dafür aber jede Menge Problemzäune. Hier unsere neue Reportage in der auch die Problempolitik in Hessen und bundesweit nicht zu kurz kommt.

Immer lauter werden die Forderungen von Seiten der Agrar- und Jagdlobby nach Abschüssen von Wölfen auch in Hessen. Die Lokalzeitungen scheinen diesen Kurs mit oft Panik verbreitender und dazu noch tendenziöser Berichterstattung noch zu forcieren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gewinnen immer mehr den Eindruck, dass auch die Bauern sogar von ihren eigenen Verbänden in einen Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer hinein gejagt werden, der für die schlechte finanzielle Situation vieler kleiner Betriebe nichts kann. Die meisten Bauernhöfe sind abhängig von einer EU-Subventionspolitik, die die Großen mit viel Land immer reicher werden lässt und kleine Betriebe auf der Stecke bleiben. Wir von Wolfsschutz-Deutschland plädieren schon seit Vereinsgründung dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall den Schutz von Weidetieren zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen. Viel Unmut könnte schon im Keim erstickt werden, würden auch die Schäden von durchziehenden Wanderwölfen unbürokratisch übernommen werden. Oftmals müssen Halter monatelang warten, bis ein Gebiet offiziell zum Wolfsgebiet erklärt wird. Doch ist dies politisch überhaupt gewollt?

Berichten Zeitungen über Risse, werden so gut wie nie die realen Zaunsituationen gezeigt. Wir dagegen wollten aufzeigen, wie es tatsächlich in den Gebieten ausschaut.

Viel Geschrei um wenig Risse

Laut Umweltministerium haben im Mai nachweislich drei Angriffe von Wölfen auf Nutztiere stattgefunden. Die Übergriffe ereigneten sich nach Angabe des Wolfszentrums in den Landkreisen Werra-Meißner, Main-Kinzig-Kreis sowie Hochtaunus. Dabei seien insgesamt 16 Schafe und zwei Damhirsche getötet worden. Verglichen mit Schlachtstatistiken ist dies lächerlich gering. Zumal die gerissenen Tiere in den allermeisten Fällen nicht richtig geschützt waren. Zudem sind in den Verdachtsfällen viele Risse von Hunden aufgeführt.

An den toten Schafen in Waldkappel im Werra-Meißner-Kreis wurde die Wölfin GW 3221f nachgewiesen. Die Wölfin wurde im April dieses Jahres das erste Mal in Hessen an einem Wildtierriss genetisch erfasst.

Bei der Wölfin handelt sich wahrscheinlich um dieses Tier im Film. Eine weibliche Stimme hatte den Wolf zudem ziemlich unflätig beschimpft. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/?fbclid=IwAR0wZCWgMuAHmYdDsAjbwlwvIkmuQ75S1X5dUbvTHbU3h_CkA1O3g0n48ww

In allen drei Fällen gelang laut Umweltministerium die Genotypisierung der DNA-Probe, so dass der jeweilige Verursacher festgestellt werden konnte. An dem Nutztierschaden im Hochtaunuskreis in der Gemeinde Wehrheim wurde die DNA des Rüden GW2554m festgestellt. Der Rüde wurde bereits im Jahr 2022 mehrfach in dem Gebiet nachgewiesen und gilt dort als sesshaft. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/10/aufgedeckt-panikmache-mit-system-in-hessen/

und hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/17/wolfsland-hessen-verfolgter-wolf-aus-dem-leuscheider-rudel-findet-zuflucht-im-taunus/

Die DNA der Wölfin GW3092f wurde am 12.Mai an dem Nutztierschaden im Main-Kinzig-Kreis in Schlüchtern nachgewiesen. Die Wölfin wurde damit das zweite Mal in Hessen genetisch erfasst. Der erste Nachweis gelang über einen Wildtierriss am 5. April ebenfalls im Main-Kinzig-Kreis im Gutsbezirk Spessart.

Sie ist wahrscheinlich hier zu sehen:

 

FDP will den Wolf in Hessen im Jagdrecht, doch auch die anderen wollen schießen

Die FDP scheiterte allerdings mit einem erneuten Vorstoß zur Änderung im Jagdrecht.  Nachdem die CDU im Wahlkampf plötzlich den Wolf für sich entdeckt hat, brachte die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell ihr Lieblingsthema  vor zwei Wochen wieder einmal in den Landtag ein. Doch die FDP-Expertin für den ländlichen Raum scheiterte erneut mit ihrem Vorstoß. Es fand sich keine Mehrheit für die „Wolfswende“ und auch nicht für den „Schlussstrich unter viele Jahre falsche Wolfspolitik“, für die Knell seit zehn Jahren kämpft, wie sie zur FR sagte. Eine Aufnahme des Tiers in das hessische Jagdrecht, um Problemwölfe rechtssicher zu schießen, halten die meisten Abgeordneten für den falschen Ansatz.

Je näher der Termin der Hessenwahl rücke, desto größere Gräben täten sich auf in der Koalition von CDU und Grünen, heißt es in der Frankfurter Rundschau. Auf Bundesebene mache sich die Union seit Jahren für einen minderen Schutzstatus stark, erklärt Michael Ruhl dem Plenum. „Wir wollen lieber jetzt bejagen als später bereuen.“ Doch auf Landesebene sei nichts erreichbar, sagt der CDU-Politiker und deutet Richtung Berlin: „Erst mal muss die Ampel liefern,“ wird Ruhl in der FR weiter zitiert,

Aus Berlin kommen schon seit einiger Zeit beunruhigende Signale. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

Nun könnte es geplant sein, den „guten Erhaltungszustand“ in bestimmten Regionen in Deutschland festzustellen und dann mit dem Regulieren, sprich Abschießen zu beginnen.

Fakt ist: Die Jagd in Deutschland ist ein Milliardengeschäft und nicht nur Politiker, sondern Richter, Staatsanwälte, Manager und Mitarbeiter von Veterinärämtern sind selbst Jäger. Zudem eignet sich der Wolf hervorragend zur Ablenkung und Panikmache. Solange das Übel nicht an der Wurzel gepackt wird, hilft Protest wenig.

 

Mit Wolfshundemix Liv auf einer zirka 10 Kilometer langen Wandertour.

 

 

Vorsitzende Brigitte Sommer mit Wolfshundemix Liv und weiteren Aktiven auf Tour durch den hessischen Spessart.

 

Dass der Wolf die Weidetierhaltung in Hessen gefährde, ist geradezu absurd. Man muss die Weiden mit Tieren regelrecht suchen.

 

Kurios, Hochsitz direkt neben einer Bank.

 

Weidebeispiele, wie sie überall vorkommen

 

Große Weiden mit auf jeden Fall glücklicheren Kühen als in der Massentierhaltung. Doch diese Litzen halten die Tiere nur drinnen. Die untere Litze ist hoch genug, dass Hunde und auch Beutegreifer darunter hindurch gelangen können. Auf dem Spanndraht war 10.000 V. Spannung.

 

Diese Kühe sind zwar mit Sicherheit glücklicher als ihre Leidensgenossinnen in Massentierhaltung, aber geschützt sind sie nicht. Starke Tiere werden dennoch nicht zur Beute von Wölfen, aber Hunde machen diesen Unterschied nicht mehr, weil sie es nicht gelernt haben. Bei einer schwachen und kranken Kuh werden Wölfe aber die Gelegenheit wahrnehmen.

 

Schlimme Zustände in Schlachthöfen

 

Die allermeisten Weidetiere sterben keines natürlichen Todes, sondern sie werden geschlachtet. Während Bauern immer wieder betonen, wie emotional belastend Wolfsrisse für sie seien, scheinen Sie die Realität des Schlachtens auszublenden. Dieser Skandalschlachthof liegt im bayerischen Teil des Spessarts. https://www.ardmediathek.de/video/fakt/tierquaelerei-schlachthof-aschaffenburg-wegen-anhaltender-missstaende-geschlossen/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9lM2MxMmIzOS04MGQxLTQ1NjEtYTgwNi1mZWE2N2EwY2E2YWE?fbclid=IwAR32fuwF00YmYaPJbmddUu5pSbx7ZcbT46T6fqIPDeuyjKULzI2NuCiz2XI

 

Neugieriger Beobachter am Wegesrand.

 

Fast alle Kulturen mit Weihnachtsbäumen sind ähnlich eingezäunt, und zwar mit Wilddraht ohne Untergrabschutz und ohne Spannung. Die Schwachstellen liegen in den Eingangstüren. Werden keine Schafe als Rasenmäher genutzt, spielt die Umzäunung auch keine Rolle. Sind aber Schafe dort zum Weiden untergebracht, müssen sie zusätzlich mit einem mobilen Netz gesichert werden.

 

Auf dieser Weide waren keine Schafe. Allerdings sehen Weihnachtsbaumkulturen mit Schafen oft genauso ungesichert aus.

 

Hier der Zaun auch noch mal im Filmbeitrag:

 

Nächste Weihnachtsbaumkultur nur mit Wilddraht.

 

Sorge um Wanderer und Radfahrer?

Ein Halter, der Schafe in einer Weihnachtsbaumkultur bei Mernes hält, machte den Wolf in der Fuldaer Zeitung für einen Riss von mehreren Tieren verantwortlich. Die Kultur in der der Riss stattfand, unterscheidet sich wohl nicht von der üblichen Umzäunungen in Weihnachtsbaumkulturen. Laut Fuldaer Zeitung machten sich der Bauer und sein Sohn auch Sorgen um Spaziergänger und Radfahrer. Dazu können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nur betonen, dass es in Deutschland keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf Spaziergänger oder Radfahrer seit Rückkehr der Wölfe nach Deutschland gegeben hat. Wir sind ständig zu Fuß in Wolfsgebieten unterwegs und schon alleine eine Sichtung ist schon sehr unwahrscheinlich. Wölfe nehmen uns sehr viel früher wahr als wir Menschen die Wölfe. Wir fallen nicht ins Beuteschema.

 

Auch diese Weihnachtsbaumkultur liegt dicht am Waldrand.

 

 

Offenstall, in dem zwei Pferde untergebracht waren. Direkt dahinter ein Hochsitz.

 

Unter dieser Litze kann alles hindruch. .

 

 

90 Zentimeter Höhe zur ersten Litze.

 

 

Diese beiden Pferde wirken fit. Trotz des desolaten Stalls und der mangelnden Umzäunung dürfte kein Wolf da Interesse haben. Was man von Pferderippern allerdings nicht behaupten kann. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Dass es durchaus Sinn macht, Pferde nachts einzustallen, zeigt diese Studie: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/06/nachtruhe-im-stall-ist-gut-fuer-pferde/

 

 

 

Ziemlich baufälliger Offenstall mit desolater Umzäunung.

 

Zum Wanderweg hin fehlen Bretter in der Verkleidung des Offenstalls.

 

 

Frische Trittsiegel. Dabei ist es schwer zu sagen, ob von Wolf oder Hund, weil wir die Spur nicht über mehrere Meter verfolgen konnten. Beim typischen Wolfstrab tritt die Hinterpfote in die Vorderpfote hinein. Dieser Abdruck ist auf jeden Fall für einen erwachsenen Wolf zu klein.

 

 

 

Die Weihnachtsbaumkulturen sind fast überall gleich umzäunt. Wilddraht ohne Strom. Die Schwachstellen liegen auch vor allem beim Eingang. Solange keine Schafe als Rasenmäher genutzt werden, stellt dies auch kein Problem dar.

 

Diese Weihnachtsbaumkultur liegt direkt am Waldrand.

 

 

Kilometerlange Täler und riesige Wälder zeichnen den Spessart aus.

 

 

Sehnsuchtsort Wald. Im Spessart können hunderte Kilometer erwandert werden, ohne jemandem zu begegnen. Wo Wölfe leben, gedeihen Wälder. Hier ein aufschlussreicher Bericht: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-wächst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR3PU309_B4uUkkxO-U5L4ZMW2nefCOB1rURRWOfABUnqzocpt6A4ytJJyQ

 

Viele Wege machen vor allem geübten Wanderern Spaß. Oft gilt es, steile Anstiege zu überwinden.

 

Blick aus dem Wald auf die Kuhweide.

 

 

Kühe und Jungrinder auf einer ungeschützten Weide.

 

 

Kühe und Jungrinder sind hier hinter zwei Litzen Stacheldraht und einer Litze mit Strom untergebracht. Auch diese Litzen dienen nur dazu, die Tiere in der Weide zu halten.

 

Ist solch ein Jungtier (links) nicht fit, wird ein Wolf dies spüren und die Gelegenheit wahr nehmen. Doch völlig unabhängig von Wölfen oder Hunden landen die meisten Rinder früher oder später in Schlachthöfen.

 

Fast 300.000 Nutztiere werden in nur drei Monaten geschlachtet

252.606 Tiere wurde alleine 2023 von Januar bis März 2023 geschlachtet. Hier die komplette Liste  https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2023-05/CIII2_23-1vj.pdf

Täuschen, Tricksen, Panik schüren?

Immer mehr Wolfshaterseiten schüren in den sozialen Netzwerken Panik. Im Vergleich zu den Schlachtzahlen von 149 Kälbern in nur drei Monaten ist die Beute eines Wolfes gering. Dieses Tier wirkt zudem so, als sei es eine von Fuchs oder Wolf nachgesorgte Totgeburt. Während viele Tierhalter bei Wolfsrissen Krokodilstränen verdrücken, haben sie offenbar viel weniger Hemmungen,  ihre „geliebten“ Familienmitglieder in den Schlachthof zu schicken.

 

Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100092972538593

.

Stacheldraht ist die übliche Umzäunung für Kühe

 

Abwechslungsreiche Wanderwege machen auch den Hunden Freude.

 

Wanderweg Spessartspuren, Blick auf Mernes.

 

Auf dieser Weide waren keine Tiere. Hier ist Wildzaun mit Stromlitzen verstärkt worden, die allerdings an den Seiten nicht konsequent weiter geführt worden sind. Ob dies die Unterbringung der Schafe war, die gerissen worden sind, wissen wir nicht.

 

Abwechslungsreiche Wanderwege, auf denen man viel entdecken kann. Wir sichteten Hasen, Rothirsche und Rehe.

 

Wolfsvorkommen in Hessen

 

 

 

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Weitere Infos zum Spessart: https://www.hessen.tourismusnetzwerk.info/inhalte/service/partner/destinationen/spessart/urlausregion-spessart/gebietskulisse-hessischer-spessart/

Wolfsnachweise in Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Wolfsverdachtsfälle in Hessen: Auffällig viel Hund dabei: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Das Wolfszentrum Hessen gibt eine monatliche Pressemeldung zur Situation der Wölfe in Hessen heraus: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/monatliche-neuigkeiten-zu-den-hessischen-woelfen-4

Weitere Quellen:

https://www.fuldaerzeitung.de/kinzigtal/verdacht-schafe-gerissen-mernes-andreas-sachs-kinzigtal-wolf-92400813.html

https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/hessen-beim-wolf-bleibt-hessen-auf-der-spur-92413987.html

 

Aufgedeckt: Panikmache mit System in Hessen

Der östliche Teil des Taunus bietet seit kurzem einem Wolfsrüden aus dem Leuscheider Rudel ein Zuhause. Er findet hier einen idealen Lebensraum, doch es ist auch hier wie fast überall in Deutschland. Kaum wird bekannt, dass sich ein Wolf angesiedelt hat, starten auch schon Panikmache und Propaganda. Dieses Vorgehen hat leider System. Die Protagonisten sind deutschlandweit vernetzt. Warum Butzi (GW2554m) im Taunus unbedingt echte Freunde braucht, lesen Sie in unserer aktuellen Reportage.

Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im östlichen Taunus fern ab der Touristengebiete um den großen Feldberg oder Altkönig geht es viel ruhiger zu. Große Waldgebiete wechseln sich mit offenen Flächen ab. Die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Wölfe können hier reichlich Beute wie Rothirsche, Rehe oder Wildschweine finden. Hessen wird erst seit relativ kurzer Zeit wieder von Wölfen als Zuhause angenommen. Vor Jahren lebte bereits ein Wolf im Reinhardswald in Nordhessen. Damals gab es noch keine Panik, heute leider umso mehr.

Beispielbild Wolf ©Brigitte Sommer

Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Die meisten Menschen werden nie in den Genuss kommen, einen Wolf tatsächlich zu sehen, denn Wölfe sehen uns längst vorher und sie weichen uns aus. Nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal blicken und bleiben vielleicht neugierig stehen, bevor sie die Flucht ergreifen. Siehe auch Presseinfo hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR1nK7gYacUhTWNhsLyzQRuKH8y0q_W-PXScx8fhXSLOvclN0HX09W7KCkI

Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald“. Tatsächlich helfen Wölfe Schäden in den Wäldern zu minimieren, weil sie ihre Beutetiere regulieren. Und im Gegensatz zu den menschlichen Jägern, wählen sie nicht die Tiere aus, die die besten Trophäen liefern, sondern sie reißen alte, junge, kranke und schwache Tiere. Somit tragen sie auch zur Gesunderhaltung von Reh- , Rothirsch- und Wildschweinfamilien bei.

 

Ein Blick auf Pfaffenwiesbach, wo die Hysterie anscheinend besonders groß ist. Wir haben mit einer Hundehalterin dort gesprochen, die sich die Aufgeregtheit um den Wolf auch nicht erklären kann.

 

Abwechslungsreiches Gelände mit Wald, Wiesen und auch viel Wasser gibt vielen Wildtieren ein Zuhause. Auch Wolf Butzi könnte sich hier wohlfühlen, wenn man ihn lässt. Viele Menschen freuen sich über die Ansiedlung.

Risse an ungeschützten Weiden

Wölfe sind Opportunisten und wenn sie Schafe und Ziegen ohne Schutz dargeboten bekommen, nutzen sie natürlich die Gelegenheit, wie auch Wolf Butzi im Taunus. Weidetierhalter beklagen allerdings die schleppende Genehmigung und komplizierte Beantragung von wolfsabweisenden Zäunen. Hier stimmen wir sogar zu. Ist es wirklich politisch gewollt, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu helfen, oder aber fördern bestimmte Politiker eher noch den Hass der Bauern auf Wölfe? Einige Parteien würden ja gerne die Wölfe lieber heute als morgen ins Jagdrecht aufnehmen und schießen. Bauern, die ihren Hass auf Wölfe ausleben und sich den ganzen Tag mit nichts mehr anderem beschäftigen, denken wahrscheinlich auch eher weniger über die wahren Probleme in der Landwirtschaft nach, in der nur nach Flächen subventioniert wird. Kleine Betriebe haben da oft das Nachsehen. Doch statt die Politik deshalb in die Verantwortung zu nehmen, dient der Wolf vielleicht als willkommene Themenabwechslung.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen uns ja seit Jahren dafür ein, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen.  Durchreisende Jungtiere verursachen die meisten Risse. Das Problem könnte so von vorne herein vermieden werden.

 

Viele Wolfsgegnerinnen und Wolfsgegner organisieren sich in Gruppen auf whattsapp. Vorn dort werden zielgerichtet Hass und Panik verbreitet. Der Riss fand auf einer ungesicherten Weide neben der gesichterten Weide – siehe Fotos unten – statt. Die Weide wurde inwzischen abgebaut und die Schafe woanders untergebracht.

 

Weide nebenan

Direkt neben den Schafen sind zwei Pferde untergebracht. Das Shetty könnte ins Beuteschema fallen, wird aber von dem Haflinger beschützt. Er stellte sich sofort an die Seite des Ponys. Um die Weiden herrum ist ein stromführendes 90-Zentimeter_netz gespannt.

 

Solche Eingangstüren weisen Schwachstellen auf. An den Seiten der Weiden ist genug Spannung vorhanden. Aber durch solche Türen könnten Wölfe und Hund hinein gelangen. Die Weide wo der Riss geschehen war, ist unterhalb gelegen.

 

Auch bei diesem weiteren Vorfall bei einer Hobbyhalterin in Ober-Mörlen war kein wolfsabweisendes Netz vorhanden. Allerdings ist der Fall hier noch nicht zugeordnet: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/ober-moerlen/ober-moerlen-schaf-von-wolf-gerissen-nachweis-erst-ueber-wolfs-dna-91876794.html?fbclid=IwAR1j3MT_Eh50x4M8C9zS-gQx-A5lZCZiSuKjYBd6VPhi92iv9SFsgn44_ek

 

Auch in Wald-Solms im Lahn-Dill-Kreis gab es einen Riss, der nun Butzi zugeordnet wurde: https://www.fnp.de/hessen/neun-gerissene-schafe-in-waldsolms-zr-92059861.html

Wölfe sind das geringste Problem

Es ist schwer an exakte Zahlen über Hunderisse heranzukommen. Vor ein paar Jahren ergab eine Studie in Schleswig-Holstein, dass dort viel mehr Schafe und Ziegen von Hunden als von Wölfen gerissen werden. Ein Blick in die Rissliste in NRW offenbarte dies ebenfalls. Eine Studie in Bayern aus dem vergangenen Jahr offenbarte auch, dass Hunde für Weidetiere um ein Vielfaches gefährlicher sind als Wölfe. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten uns vor zwei Jahren auch einmal Zahlen zu Angriffen von Pferderippern auf Pferde angesehen. Auch diese Daten zeigen: Ripperangriffe auf Pferde gab es deutlich mehr.

 

Ausriss aus der Hessischen Rissliste. Hunde sind für Weidetiere gefährlicher als Wölfe. Auch hier hilft nur guter Schutz. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Die Masche der Panikmache

 

Solche Gruppen in whatsapp gibt es bundesweit und die meisten sind miteinander vernetzt. Gegenseitig treibt man sich dort in die Hysterie hinein. In vielen Fällen bleibt es nicht bei der „virtuellen“ Verfolgung. Leute machen sich auf, um den Wolf illegal zu beseitigen.

 

Oft sind es Menschen, die sich berufen fühlen Hunde zu schützen und zu retten, aber gleichzeitig betreiben sie eine Hetzkampagne gegen Wölfe. Prominentestes Beispiel ist der Hundefänger Heino K.. Ihm eifern viele Tierschützerinnen nach. Das Verbreiten von Fake-News hat dabei Tradition. Das Video stammte in Wirklichkeit aus Schweden und es wurde im vergangenen Herbst erstellt. In der Wetterau würde sich nie ein Wolfsrudel ansiedeln, denn die „Kornkammer“ von Hessen verfügt über viel zu wenig Waldgebiete. Stattdessen reiht sich dort Feld an Feld. Dennoch wird versucht, auch dort die Menschen in Panik zu versetzen. Die Wetterau befindet sich westlich von Butzis Revier.

 

Hier auf dieser FB-Seite werden angebliche Sichtungen geteilt. Danach sollen sich auch immer wieder Leute in der Realität aufmachen, um diese gemeldeten Tiere zu „beseitigen“. https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

Hier ein Fall vom vergangenen Jahr, auch aus Hessen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

 

Die Panikmache verläuft auch deswegen so erfolgreich, weil die Massenmedien mitmachen.

 

Auszug aus dem Text. Zitat: „Das Tier stand, als sie gegen 20.40 Uhr zum letzten Mal mit ihrer Schäferhündin „Alice“ Gassi gehen wollte, direkt am ersten Leitpfosten, rund 50 Meter vor ihrer Haustür. „Der war größer als ein Schäferhund-Rüde, und er kam mehrere Schritte bis auf vielleicht 30 Meter auf uns zu“, erzählt sie. Ihre Hündin an der Leine war außer Rand und Band, was aber den Wolf genauso wenig beeindruckte, wie das laute Schreien der Altweilnauerin. Mit dem bellenden Hund ist sie dann langsam rückwärts nach Hause gegangen. „Ich war so in Panik, dass ich gar nicht daran gedacht habe, ein Foto zu machen“, sagt sie…. Weiter: „Der Wolf war in der für diese Raubtiere so typischen Angriffsposition“, so Klimpel.“….Endgültige Gewissheit, dass die Altweilnauerin tatsächlich einen Wolf gesehen hat, wird es nicht geben. Aber die Altweilnauerin hat vorsorglich die Nachbarn informiert. Ihre eigenen Enkel dürfen trotz Zaun, an dem jetzt eine Wildkamera angebracht wird, nicht mehr allein im Garten spielen.“

Dieser Artikel wurde in der FNP veröffentlicht, ohne die Fachmeinung von Wolfsexperten mit darzustellen. Solche Artikel können durchaus als einseitig und tendenziös bezeichnet werden, denn statt die Leser zu informieren und ihnen dabei zu helfen, ihre eigene Meinung zu bilden, schüren sie Angst. Auch die Behauptung eines Jägers, der damit zitiert wird, es wären gleich mehrere Wölfe dort, wurde mit abgedruckt. In Fachkreisen heisst eine solche Berichterstattung Hofberichterstattung. Wem nützt sie? Vor allem der Jägerschaft.  Hat diese ihren Einfluss auf die Presse geltend gemacht? Unklar, Fakt ist aber, dass Protagonisten, die sich mit solchen Behauptungen wie im Artikel oben in Zeitungen stellen, oft aus dem Kreis der Reiter-, Jäger, oder Landwirtszene stammen. So auch ein Fall aus Niedersachsen, wo eine Reiterin behauptet hatte, dass sie auf ihrem E-Bike von Wölfen verfolgt worden sei. Dabei hätte sie deren Atem gespürt. Die Massenmedien überboten sich daraufhin mit Veröffentlichungen. Klar ist, dass solche Beiträge auch Auflage und Klicks bringen. Ob die Chefredakteure zuätzlich Geld erhalten, oder zu einer Reise eingeladen werden, können wir natürlich nicht sagen.

Eine Anfrage bringt allerdings ganz aktuell wirkliche Ungeheuerlichkeiten ans Licht. Die Regierung bezahlte Journalisten, die für öffentlichrechtliche Medien, wie z. B. ARD und ZDF  arbeiten. https://www.nachdenkseiten.de/?p=94769&fbclid=IwAR3iFvaAQs_f6KPc8jkEL4Ae7GWb4cbhMPTIIg8GUzmVQhM1D5LdSP5XsRo

Wie dies mit der zunehmend tendenziösen Berichterstattung über Wölfe in den Massenmedien zusammen hängen könnte, können wir natürlich noch nicht sagen. Aber die Indizien legen nahe, dass sich in Deutschland ein Problem mit Bestechlichkeit und Korruption in kaum gekanntem Ausmaß auftut.

In einem anderen Fall von Mobbing gegen eine Tierschützerin wurde bekannt, dass Mobbende wohl bezahlt worden sind.

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler, oder spielende Kinder.

 

Viel Raum zum Leben

 

Blick in den Wald.
Liv verfolgte die Spur noch ein kurzes Stück. Nachdem er markiert hatte, ist Butzi wohl auf einem Wildwechselweg weiter.

 

Wölfe markieren ihr Revier deutlich. Die Botschaft gilt nicht uns, sondern anderen Wölfen als Nachricht dafür, dass das Revier besetzt ist, oder aber in Butzis Fall, dass eine Fähe willkommen wäre.

 

Unser Wolfshundemix Liv findet Wolfslosung und sie kann sie auch von Hundelosung unterscheiden.

 

Eine Suhle für Wildschweine.

 

Erste Frühlingsboten, doch im Taunus ist das Klmia rau, wie auf den nächsten Fotos zu sehen ist. Für Wölfe ist die Gegend ideal.

 

 

Wenn es woanders im Rhein-Main-Gebiet regnet, gibt es im Taunus oft Schnee. An diesem Morgen fanden wir allerdings überhaupt keine Spuren von Wild.

 

Livs zweiter Schnee in diesem Jahr.

 

Auf Spurensuche in Butzis Revier. Die Hunde sind selbstverständlich angeleint.

 

Hass tötet

Im Jahr 2022 wurden laut offizieller Statistik  146 Wölfe getötet. Für die meisten der toten Tiere ist der Mensch verantwortlich. Neun Wölfe wurden illegal beseitigt. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Wir hatten auch bereits im vergangenen Jahr beklagt, dass in Ostsachsen ganze Rudel „verschwunden“ waren. In Deutschland haben Wildtierkriminelle kaum etwas zu befürchten, denn im Gegensatz zu Italien werden hier Täter kaum ermittelt, Strafen sind lächerlich gering.

Unser Appell: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, manipulieren und in Hassgefühle gegen wehrlose Beutegreifer hineinjagen.

 

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Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/jagdinstinkt-hunde-gefaehrlicher-fuer-schafe-als-woelfe?fbclid=IwAR3Vxj7x6xOHd0P1kAUXrvvO1oVpyoa_6BwfaPAm568TmFFD4gQ_INtK5zM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

https://www.facebook.com/Jagdunfälle-in-Deutschland-107170535197168/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/17/wolfsland-hessen-verfolgter-wolf-aus-dem-leuscheider-rudel-findet-zuflucht-im-taunus/

http://www.dbb-wolf.de

Wolfsland Hessen: Verfolgter Wolf aus dem Leuscheider Rudel findet Zuflucht im Taunus

Es tut sich einiges in den Wolfsgebieten in Hessen. Während das Rüdesheimer Rudel bislang weitestgehend unbehelligt lebt, tun sich in Nordosthessen wahre Untiefen menschlicher Abgründe auf. Ein Wolfspaar hat bei Waldkappel im vergangenen Jahr eine Familie gegründet. Fast zeitgleich ist die dort ursprünglich ansässige Wölfin  Stölzi „verschollen“ und ihr Revier wurde übernommen. Ob sie von Wutbauern beseitigt worden ist, oder durch Revierkämpfe, wissen wir nicht. Fakt ist aber, dass dort eine Panik und ein Hass verbreitet werden, die ihresgleichen suchen. An der Grenze von NRW zu Rheinland-Pfalz haben es Wölfe aber auch nicht leicht. Lesen Sie hier in unserer neuen Reportage die dramatischen Schicksale auch von Jungwolf Butzi und seiner Ursprungsfamilie.

 

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer

 

Über die völlig überzogenen Reaktionen auf die wenigen Wölfe in Hessen berichteten wir ja bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/13/rotkaeppchensyndrom-versus-fakten-woelfe-nicht-unter-den-gefahren-fuer-kinder/

Wolfsparadies am Rande des Taunus

Nun haben wir uns aber auch einmal in einem neuen Territorium umgesehen, in dem sich Butzi, ein Jungwolf aus dem Leuscheider Rudel, niedergelassen hat. Seine Familie an der Grenze von NRW zu RLP wird derartig heftig und hasserfüllt verfolgt, dass wir froh sind, dass zumindest dieses Jungtier es geschafft hat, ein Revier in Hessen, nämlich im Raum Butzbach, einzurichten. Wir haben uns einmal in seinem Revier umgesehen und festgestellt, dass er hier gut leben kann, wenn man ihn lässt.

 

Diese Krähe versucht sich wohl auf der erhöhten Position mehr Durchblick zu verschaffen. ©Brigitte Sommer

 

Schnüffelspezialistin Liv auf Erkundungstour.

 

 

Zu dieser Aufnahme vom Nebelwald passt ein Gedicht von Joachim Ringelnatz: „Ein Glück ist niemals erreicht. Mich lockt ein fernstes Gefunkel, mich lockt ein raunendes Dunkel ins nebelhafte Vielleicht.“

 

Der Nebel hüllt noch alles in Kälte, die Vögel allerdings lassen sich nicht davon beeindrucken und singen bereits ihre Frühlingslieder. ©Brigitte Sommer
An diesem Tag gewinnt die Sonne nicht. Der Nebel wird kurz vor Sonnenuntergang wieder dichter. © Brigitte Sommer
Wie in allen Regionen wird auch hier stark gerodet und es werden Waldwege mit dem Einsatz von schweren Maschinen zerstört. © Brigitte Sommer
Morbider Charme am Rande eines Wanderweges. Hier fließen die Touristenströme nicht entlang. ©Brigitte Sommer

 

Faszinierende Eiskristalle an Ginstersträuchen. Dieses Eis wächst dem Wind entgegen. ©Brigitte Sommer

 

Kleine Wanderung durch das Gebiet, das sich der Wolf aus dem Leuscheider Rudel als sein Zuhause ausgesucht hat.

Abseits der Touristengebiete um den Feldberg und Altkönig herum gibt es im Taunus viele Gebiete, die Wölfen ein Zuhause bieten können, wie hier der östliche Taunus. Auch hier gibt es gut ausgebaute Wanderwege, auf denen man aber kaum jemandem begegnet. ©Brigitte Sommer
Der Taunus bietet ein ähnliches Habitat wie die Gegend um den Hohen Schaden an der Grenze NRW/RLP. Hoffentlich findet der Jungwolf hier mehr Frieden als in seiner ursprünglichen Heimat. ©Brigitte Sommer

 

Unterwegs mit Spürnase Liv und einer Freundin von ihr. Liv kann auch Wolfslosung finden. ©Brigitte Sommer

 

 

In der Dämmerung im Nebel präsentiert sich das Gebiet märchenhaft mystisch. © Brigitte Sommer

Faktencheck Weidezaun

Am 24. Januar wurden auf einer Weide zwei tote Schafe gefunden. Kurz danach überboten sich die Massenmedien wieder mit reißerischen Artikeln. Nun stellt sich heraus, dass es wirklich ein Wolf war, der aber noch nicht genau zugeordnet werden kann.

Ende Januar wurden über die amtliche Wolfshotline zwei tote Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Wehrheim im Hochtaunuskreis gemeldet. Eine amtliche Wolfsberaterin und ein amtlicher Wolfsberater dokumentierten den gemeldeten Fall und nahmen mittels Abstrich genetische Proben an den toten Tieren. Anschließend wurden die Genetikproben im wildtiergenetischen Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen analysiert. Das Ergebnis der Analyse der Probe bestätigt nun, dass der Übergriff durch einen Wolf verübt worden ist. Hier die PM: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/wolfsuebergriff-auf-zwei-schafe-in-wehrheim

Die Genotypisierung der DNA-Proben steht noch aus. Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das entsprechende Individuum ziehen.

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Hier im Film eine Schafsweide bei Wehrheim. Es könnte die Weide sein, aber wir wissen es nicht mit Sicherheit. Leider schlug uns hier auch der Nebel ein Schnippchen. Es standen hier und auf zahlreichen benachbarten Weiden gar keine Tiere draußen.  Richtigen Schutz gibt es hier gar keinen. Auch ein Reh soll hier von einem Wolf gerissen worden sein, vermuteten einmal wieder Artikel in Massenmedien. Tatsächlich hat aber ein Hund gerissen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Buchenwald im Nebel. Die ersten Knospen sind schon zu erkennen. © Brigitte Sommer

 

Es gibt viele kleine und große Bäche und auch einige Fischteiche. Durchsetzt ist das Gebiet von Wäldern und Lichtungen, was Wölfe mögen. © Brigitte Sommer

 

Überall plätschern kleine Bäche. ©Brigitte Sommer

 

Auch hier gibt es einen Truppenübungsplatz.

 

Mit dem mobilen Einsatzteam unterwegs: Vorsitzende Brigitte Sommer

 

Wolfsnachweise RLP: https://fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

Hier ist die tragische Geschichte des Leuscheider Rudels noch einmal nachlesbar:

Rudel verlor erst die Mutter, dann den Vater

Dabei gab es ursprünglich einmal zwei Rudel in dem Gebiet. Bei dem einen „verschwand“ die Mutter, worauf der Rüde mit einer zweiten Fähe ein weiteres Rudel gründete. Danach verschwand auch er. Diese Fähe GW1415f gründete mit einem in Bayern erstmals nachgewiesenen Wolf, nämlich GW1896m, eine neue Familie. Wolf Butzi, der jetzt im Taunus lebt, ist ein Nachkomme dieses Paares.

Seither wird sowohl gegen den Vaterwolf, als auch gegen die Mutter medial gehetzt. Es sei nicht üblich, dass ein Rüde gleich zwei Wölfinnen decken würde, hieß es in diversen Zeitungsberichten. Nun, wenn die eine Wöfin zu Tode kommt, aus welchen Gründen auch immer, ist es aber nun nicht sonderlich erstaunlich.

Brigitte und Lara Sommer mit Spürnase Liv im Herbst 22 auf dem Hohen Schaden, der Heimat des Leuscheider Rudels.

Die Geschichte dieses Rudels lässt vermuten, dass dort die Wölfe von Anfang an beseitigt werden sollten. Wer so viel Überlebenswillen zeigt, hat auch einen Namen verdient, fanden wir. Wir nannten die Eltern Wolfgang und Wolfruna.

Nun wird auch Wolfruna, offiziell GW1415f, seit April des vergangenen Jahres vermisst. Der letzte Nachweis ist vom 06.04.2022. Siehe auch Link oben.

Was Kriminelle noch alles anstellten, um das Rudel los zu werden, ist hier nachzulesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

Hier weitere Geschichten über Fakes, Hetze und Übergriffe gegen Tierschützer:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

Blick ins Gebiet des Rudels Leuscheid:

Berglandschaften wechseln sich hier mit Wiesen und Heidegebieten ab. © Brigitte Sommer

 

Auf den Fotos ist zu erkennen, wie rudimentär die Weiden eingezäunt sind. © Brigitte Sommer
Blick vom Hohen Schaden ins Tal. © Brigitte Sommer
Auch hier wurde viel abgeholzt. ©Brigitte Sommer

 

Territorium „Waldkappel“ in Nordosthessen liegt im Gebiet der Stölzinger Wölfin

Im Bereich des nordhessischen Stölzinger Gebirges gibt es ein neues Wolfsterritorium, das Territorium Waldkappel (WAK). Dies ergibt sich aus dem genetischen Nachweis von zwei der fünf im Juli 2022 per Kamerafalle bestätigten Welpen, wodurch auf die genetisch bereits bekannten Elterntiere rückgeschlossen werden konnte, schreibt das Hessische Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung. Der Rüde GW2114m und die Fähe GW1873f wurden bereits mehrfach in Hessen und in der Region nachgewiesen, allerdings nicht an Nutztieren. Sie werden nun für das Monitoringjahr 22/23 als Rudel und rückwirkend für das Monitoringjahr 21/22 als Paar gezählt.

Damit werde klar, dass die so genannte Stölzinger Wölfin (GW 1409f), die bisher im Stölzinger Gebirge als territorial galt, nicht an der Verpaarung beteiligt war, also nicht das Muttertier des neuen Rudels ist. Die Stölzinger Wölfin wurde zuletzt im Oktober 2021 in dem Gebiet genetisch nachgewiesen, im laufenden Monitoringjahr (Mai bis April) allerdings noch nicht. Das Wolfszentrum Hessen (WZH) hat deshalb in Abstimmung mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) entschieden, für das neue Wolfspaar und Rudel ein neues Territorium zu benennen. Hier die weitere Pressemitteilung: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/neues-wolfsterritorium-in-nordhessen

Ob sich die Stölzinger Wölfin noch in dem Gebiet aufhält, wäre nicht bekannt. Hier ein Blick in das Gebiet in unserer Reportage von 2020. Haben Wutbauern die Wölfin beseitigt? https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/02/faktencheck-und-zaunkontrolle-stoelzinger-gebirge-hessen-weidetierhalter-schuetzen-nicht-fordern-aber-wolfsabschuss/

Nachweise über Wolfsgebiete in Hessen: Drei Rudel, Waldkappel, Rüdesheim und Wildflecken sowie der Einzelwolf Butzi bei Butzbach und ein Wolfspaar bei Ludwigsau  https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

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Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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Rotkäppchensyndrom versus Fakten: Wölfe nicht unter den Gefahren für Kinder

Haben sich Wölfe etwa auf die Belagerung von Waldkindergärten spezialisiert und dürfen sich selbst Jugendliche wegen akuter Wolfsgefahr nicht mehr aus dem Haus trauen? Anhand von zwei besonders krassen Fällen von Panikmache in Hessen haben wir einen neuen Faktencheck erstellt. Wie zu erwarten, sind Wölfe nicht einmal in Statistiken über Gefahren für Menschen zu finden. Seit der Rückkehr nach Deutschland vor über zwanzig Jahren gab es keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf Menschen. Im Jahr 2020 starben aber 125 Kinder durch Menschenhand. Lesen Sie hier, welchen Gefahren Kinder in Wirklichkeit ausgesetzt sind und welche Mittel gegen Panik helfen.

Rotkäppchen ist sicherlich eines der Märchen, denen die Panik in Deutschland auf Wölfe geschuldet ist. Dabei haben die Brüder Grimm einen Übersetzungsfehler aus dem französischen Original nicht bedacht. Dort stand der Wolf stellvertretend für sexuelle Übergriffe böser Männer. Zeichnung ©pixabay.

„Wir dürfen hier eigentlich gar nix mehr“, beklagt sich der neunjährige Emilian M.. Denn die besorgten Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr allein im Dorf spielen, bringen sie morgens zum Schulbus, oder fahren sie gleich nach Sontra in die Schule, heisst es in einem Artikel in der HNA. Ein weiteres Zitat aus der HNA könnte unserer Meinung nach sogar so ausgelegt werden, dass Eltern ihren Kinder bewusst Angst machen und sie für ein krudes Ziel, nämlich Genehmigungen für Abschüsse der Beutegreifer, zu missbrauchen. Der achtjährige Noah, der mit seinen Geschwistern am anderen Ende des Dorfes wohnt, machen die umherziehenden Wölfe Angst. „Ich habe immer Albträume und fürchte, dass der Wolf auch zu uns ins Haus kommt“, sagt er. Seine Eltern bringen ihn seitdem in die Schule. „Mit drei Kindern und einem Hund traue ich mich nicht aus dem Dorf, wir bleiben jetzt immer hier, um möglichst Wolfsbegegnungen zu vermeiden“, wird Noahs Mutter Doreen B.in einem anderen Artikel in der HNA zitiert. Zudem scheint Noah auch noch auf das Aufmacherfoto des Blattes gezerrt worden zu sein. Eine Tragweite, deren Folgen ein Kind seines Alters sicherlich noch nicht erblicken kann.

Stellvertreterkrieg gegen einen Beutegreifer

Warum machen Eltern so etwas? Sind sie selbst Opfer von Panikmache, oder aber zählen Sie zu den bäuerlichen Familien, denen jedes Mittel Recht ist, ihren Frust und ihre Zukunftssorgen an einem Beutegreifer auszulassen, der nichts für ihre Misere kann, denn der Wolf ist auch für Bauern eines der geringsten Probleme. Dass Bauern  wirklich vielfältige Probleme haben, bestreiten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.nicht.  Warum sie sich aber von der Politik gegen diese Tiere aufhetzen lassen, wissen sie wahrscheinlich nicht einmal selbst. Für Politiker dagegen bringt der Hass auf Wölfe und die rund um die Uhr-Beschäftigung vieler Bauern mit dem Hassthema Wolf natürlich den Vorteil, dass sie sich nicht mit den echten Problemen in der Landwirtschaft auseinander setzen müssen. „Bauer Willi“ bloggt hier  http://www.bauerwillicom

über die wahren Schwierigkeiten der Landwirtschaft. Aber ohne die Beteiligung der Massenmedien an der Hetze gegen Wölfe würde es sicherlich nicht so weit kommen, dass ein Bürgermeister wegen einer Aufnahme eines Wolfs von einer Wildkamera bei Waldkappel den Waldkindergarten schließt. Die wahren Gefahren für Waldkindergärten liegen ganz woanders und sind weiter unten aufgeführt.

Waldkindergarten geschlossen – Kindergarten stellt Waldspaziergänge ein – Stimmenfang mit Hilfe von Panikmache?

Zitat eines Threads des Bürgermeisters Frank Koch https://www.facebook.com/frank.koch.5264382: „Angesichts vieler Gespräche mit Eltern, Erziehungsberechtigten und den Kindergartenleitungen sowie fachkundigen Personen wurde die aktuelle Situation ausführlich erörtert. Da der Besuch des Waldkindergartens für die Gesprächsbeteiligten momentan ein nicht vertretbares Risiko darstellt, wurde einvernehmlich die Entscheidung getroffen, den Waldkindergarten der Pusteblume auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu besuchen. Wie lange dieser Zeitraum andauern wird, muss geklärt werden. Die „Rappelkiste“ in Waldkappel setzt derzeit ebenfalls ihre Waldspaziergänge bis auf weiteres aus.“ Dabei dürfte doch inzwischen hinlänglich bekannt sein, dass gerade kleine Kinder von frischer Luft profitieren.

 

Hier die wahren Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sind:

Wie in jeder Einrichtung gibt es auch in den Wald- und Naturkindergärten Gefahren. Die Natur- und Waldpädagogen sind entsprechend ausgebildet und bilden sich regelmäßig weiter. Einige Gefahren sind: giftige Beeren und Pilze, Wespen und andere Insekten, Fuchsbandwurm, Zecken, fließende oder stehende Gewässer, schreibt der Bundesverband für Natur: https://www.bvnw.de/gefahren-im-wald#:~:text=Wie%20in%20jeder%20Einrichtung%20gibt,Fuchsbandwurm%2C%20fließende%20oder%20stehende%20Gewässer.

Hier noch ein Waldspaziergangspodcast zu tierischen Gefahren im Wald von Peter Wohlleben: https://www.wohllebens-waldakademie.de/blog/waldspaziergang-tierische-gefahren-im-wald-s47906

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, kamen im Jahr 2021 rund 22 300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden, das waren 0,8 % weniger als im Vorjahr und so wenig wie noch nie seit der Deutschen Vereinigung. 

Kinderschutz: Kindeswohlgefährdungen bleiben auch 2021 auf hohem Niveau

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen ist – nach ihrem Höchststand im ersten Corona-Jahr 2020 – im zweiten Jahr der Pandemie leicht gesunken: 2021 haben die Jugendämter in Deutschland bei über 59 900 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 600 Fälle oder 1 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Fälle, bei denen die Behörden nach Prüfung des Verdachts zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber einen Hilfebedarf festgestellt haben, gleichzeitig um knapp 2 % gestiegen (+ 1 100 Fälle): 2021 meldeten die Jugendämter fast 67 700 Fälle von Hilfebedarf. Im zweiten Corona-Jahr haben die Kindeswohlgefährdungen damit den zweithöchsten Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 2012 und die Fälle von Hilfebedarf einen neuen Höchststand erreicht.

Im Jahr 2021 haben die Jugendämter rund 47 500 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das knapp 2 100 Fälle oder 5 % mehr als im Vorjahr.

In 26 Prozent der Fälle gab es Hinweise für psychische Misshandlung, fast gleich viele Kinder zeigten Zeichen körperlicher Misshandlung. Fünf Prozent wurden Opfer sexueller Gewalt. Jedes vierte der knapp 107.000 Kinder war jünger als drei Jahre, jedes fünfte im Kindergartenalter.

Laut einer Kriminalstatistik des BKA sind in Deutschland vergangenes Jahr durchschnittlich 49 Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt geworden – pro Tag. Zudem erfasste die Polizei deutlich mehr Darstellungen von Kindesmissbrauch. Im vergangenen Jahr sind mehr als 17.700 Kinder und Jugendliche in Deutschland Opfer sexualisierter Gewalt geworden.

Wie aus einer Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden hervorgeht („Zahlen kindlicher Gewaltopfer“), kamen im Jahr 2020 bundesweit 152 Kinder gewaltsam zu Tode. Demnach waren 115 von ihnen zum Zeitpunkt des Todes sogar jünger als sechs Jahre. In weiteren 134 Fällen erfolgte ein Tötungsversuch.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist für das Jahr 2021 nach Angaben eines BKA-Sprechers zwar einen leichten Rückgang der Fälle auf insgesamt 145 aus – in den Statistiken werden aber nur Delikte aufgeführt, die der Polizei bekannt geworden sind. Das Dunkelfeld, also der Anteil an Straftaten, von denen die Polizei keine Kenntnis hat, gilt um ein Vielfaches größer.

Mehr zum Thema

Kinder litten unter Depressionen durch Schulschließungen

„Sie hätten während der Schulschließungen zu 75 Prozent häufiger generelle Depressionssymptome aufgewie­sen als vor der Pandemie“, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)  mit.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/140689/Mehr-Depressionen-durch-Schulschliessungen?rt=e74fd815b2b92f4b91475250a60325a6

Wissenschaftlichen Studien zufolge erleiden pro Jahr etwa 125.000 Kinder unter fünf Jahren in Deutschland einen Sturzunfall, der ärztlich behandelt werden muss.

Kinderunfälle passieren meist zu Hause

Jungen verletzen sich dabei eher als Mädchen, jüngere Kinder öfter als ältere. Am häufigsten kommt es in den eigenen vier Wänden zu Stürzen, Verbrennungen und Verbrühungen, Vergiftungen oder Verschlucken von Kleinteilen oder Lebensmitteln.

Die häufigsten Unfallarten nach Alter

0-6 Monate
  • Sturzunfälle, vor allem vom Wickeltisch
  • Transportunfälle
  • Ersticken
ca. 7 Monate bis etwa 4 Jahre
  • Verschlucken von Gegenständen
  • Vergiftungen/Verätzungen (Reinigungsmittel, ätherische Öle und Lampenöle, Medikamente, Giftpflanzen)
  • Verbrühungen/Verbrennnungen (Herd, heiße Töpfe)
  • Stürze beim Treppensteigen
  • Stürze durch Lauflernhilfen
  • Elektrounfälle (Steckdosen)
  • Ertrinken (Gartenteich, Regentonne)
ab etwa 5 Jahren
  • Sport- und Freizeitunfälle, vor allem Stürze und Zusammenstöße
  • Verkehrsunfälle

Für Babys und Kleinkinder gehören Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Durchfallerkrankungen und Malaria immer noch zu den häufigsten Todesursachen. Besonders gefährlich sind außerdem Frühgeburten und Komplikationen bei der Geburt, wenn es keine gute und hygienische medizinische Versorgung gibt.

Tote nach Hundebissen

Jedes Jahr sterben deutschlandweit im Schnitt rund 3,3 Personen aufgrund von Hundebissen. In den Jahren von 2009 bis 2019 kam es in Thüringen mit durchschnittlich 1,89 Todesfällen je eine Millionen Einwohner am häufigsten zu tödlichen Hundebissen. In diesem Zeitraum verzeichnete das Bundesland Hessen mit 7 Sterbefällen die meisten Todesopfer.

Tödliche Hundebisse: Kinder am häufigsten unter den Opfern

Das Risiko, Opfer eines tödlichen Hundebisses zu werden, ist generell im häuslichen Umfeld größer als auf offener Straße. Bei einem Großteil der Bisse handelt es sich um einen bekannten Hund oder den Familienhund. Kinder sind dabei am häufigsten betroffen: jedes vierte Opfer eines Hundebisses ist unter 6 Jahre alt. Ursache dafür ist häufig die mangelnde Fähigkeit, das Verhalten des Hundes zu deuten.

 

Aufklärung statt Panikmache:

In NRW und Hessen bieten wir verschiedene Aktionen und Veranstaltungen für Schulen und Kindergärten an. Kontakt für NRW: Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de

Ulrike de Heuvel mit einem Schulprojekt

In Hessen besucht Wolfshundemixhündin Liv Kindergärten und Schulen und wir lesen gemeinsam aus unserem Comic über das Wolfsjahr vor.

Auch unser Vereinsmitglied Fiona (25) beteiligt sich an Aktionen für Kinder. Hier zeigt sie das Comic, das kleine Kinder und jung gebliebene Erwachsen über das Leben der Wölfe aufklärt. Bestellbar ist es über Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de

 

Wolfshundemix Liv freut sich über Streicheleinheiten im Kindergarten.

 

Weitere Informationen über unsere Projekte hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/25/wolfsschutz-deutschland-e-v-macht-schule-und-menschen-fuer-woelfe-kindergarten/

Neue Studie: Menschen sind gefährlich für Wölfe

Menschen erhöhen die Sterblichkeit von Wölfen um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt eine neue Studie der Universität von Minnesota. Damit zeigt sich wieder einmal mehr, dass sich Wölfe vor uns fürchten müssen und nicht umgekehrt. Lesen Sie hier weiter: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/28/neue-studie-menschen-sind-gefaehrlich-fuer-woelfe/

Wölfe in Hessen:

In Hessen leben gerade mal drei Rudel (Waldkappel, Rüdesheim, Wildflecken) sowie ein Wolfspaar bei Ludwigsau und ein Einzelwolf aus dem Leuscheider Rudel hat sich bei Butzbach angesiedelt. Eine Wölfin aus dem Vogelsberg sowie ein Rüde aus dem Odenwald sind „verschwunden.“

Neuigkeiten aus 2023

Nachkomme aus Wildfleckener Rudel auf A7 angefahren

Junge Wölfin stirbt durch Kollision mit einem Fahrzeug

Wiesbaden, 06. Februar 2023 – Am 28. Dezember 2022 wurde dem Wolfszentrum Hessen über die Wolfshotline ein toter Wolf an der A7 in der Höhe von Eichenzell gemeldet. Die Untersuchung des Tieres erfolgte daraufhin durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V., das nun zu dem Ergebnis kam, dass es sich bei dem toten Tier um eine junge Wölfin handelt, die nachweislich durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Des Weiteren konnte das IZW feststellen, dass die Wölfin an Räude erkrankt war, die sich zum Zeitpunkt des Todes aber im Prozess der Abheilung befunden hat. Bei Räude handelt es sich um eine Hautkrankheit, welche durch verschiedene Milbenarten ausgelöst wird und auch tödlich verlaufen kann.
Durch die genetische Analyse einer Gewebeprobe des toten Tieres am Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik konnte nun auch die Herkunft des Tieres bestimmt werden. Die junge Fähe mit dem Laborkürzel GW3067f stammt aus dem Territorium Wildflecken, welches grenzübergreifend in der Rhön zu Bayern liegt. In dem Territorium ist seit dem Monitoringjahr 2021/2022 ein Wolfspaar sesshaft, welches Anfang Mai 2022 Nachwuchs bekommen hat. Es konnten insgesamt sechs Welpen nachgewiesen werden.

Nachkomme aus dem Rüdesheimer Rudel identifiziert

Wölfin durch Kotprobe nachgewiesen

Wiesbaden, 31. Januar 2023 – Mithilfe der genetischen Analyse einer Kotprobe aus dem Rheingau-Taunus-Kreis konnte ein weiterer Nachkomme aus dem Rüdesheimer Rudel genetisch identifiziert werden. Die Losung von dem weiblichen Tier mit dem Laborkürzel GW3059f stammt aus dem November 2022.

Das Rüdesheimer Rudel hatte als erstes Rudel nach der Rückkehr der Wölfe nach Hessen im Jahr 2021 Nachwuchs bekommen. Eine Fähe der drei Welpen aus dem Wurf von 2021 wurde bereits in Leubsdorf in Rheinland-Pfalz nachgewiesen und ist somit nachweislich aus dem Territorium abgewandert. Ob sich die beiden anderen Fähen, die mittlerweile Jährlinge sind, noch in dem Gebiet aufhalten, ist derzeit unklar. In der Regel wandern Jungtiere auf der Suche nach einem Geschlechtspartner und einem eigenen Territorium in den ersten beiden Jahren aus dem Elternterritorium ab. Weiteren Nachwuchs gab es im Rüdesheimer Territorium im Jahr 2022. Mithilfe des Fotofallenmonitorings des HLNUG konnte ein Welpe nachgewiesen werden.

Wolfsnachweise in Hessen; https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum?fbclid=IwAR0gPwDuwBFbtYIrvI4daFroiAFO6ujNDwoA6-DW_HNsvd63esKJ29E51j4

Filme und Bilder zu Wölfen in Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

Weidetiere schützen:

Wiesbaden, 13.02.2023 – Ende Januar wurden über die amtliche Wolfshotline zwei tote Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Wehrheim im Hochtaunuskreis gemeldet. Eine amtliche Wolfsberaterin und ein amtlicher Wolfsberater dokumentierten den gemeldeten Fall und nahmen mittels Abstrich genetische Proben an den toten Tieren. Anschließend wurden die Genetikproben im wildtiergenetischen Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen analysiert. Das Ergebnis der Analyse der Probe bestätigt nun, dass der Übergriff durch einen Wolf verübt worden ist.

Die Genotypisierung der DNA-Proben steht noch aus. Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das entsprechende Individuum ziehen.

Kaum Übergriffe auf Weidetiere

Der Fall ist der erste bestätigte Wolfsübergriff auf Nutztiere im Jahr 2023. Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert, dabei wurden zwanzig Nutztiere getötet.

Presseinfo zu Schafsriss bei Wehrheim: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/wolfsuebergriff-auf-zwei-schafe-in-wehrheim

 

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Quellen:

https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/sontra-ort84631/ein-dorf-in-angst-und-sorge-sontra-hornel-wolf-92047747.html?fbclid=IwAR1bqDinUIkDayvz91gfPC1gREsUtJSv5Li-HlTJRa1gE8Qgnq7PlFpQD2M

https://osthessen-news.de/n11736405/nach-mehrfachen-wolfssichtungen-machen-anwohner-ihrem-frust-luft.html?fbclid=IwAR3yZ6T3r7gIO5G0QUvQxPCOUMDXRI_82bTLeKVievk6sRpBNf2VyGNem-o

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Kinderschutz/_inhalt.html

https://www.tagesschau.de/inland/sexualisierte-gewalt-103.html

https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden/artikel/der-sturz-aus-dem-fenster.html

https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/leben/unfaelle-verletzungen/unfallfallen-kinder-zu-hause-1058458

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157643/umfrage/todesfaelle-durch-hundebisse-nach-bundeslaendern/

https://www.extratipp.com/magazin/hund-toedliche-angriffe-hunden-deutschland-eine-liste-13246066.html

http://www.dbb-wolf.de