Bayern: Kein Weidetierschutz, trotzdem Wolfsabschuss – Elf Wölfe in Gefahr

Die Regierung von Unterfranken hat am 12. Oktober 2023 dem Abschuss von zwei so genannten „schadenstiftenden Wölfen“ zugestimmt. Die Entscheidung ziele darauf, das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung. Gemeint sind die beiden Wölfe Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222), doch auch das Rudel Wildflecken ist nun von Abschuss gefährdet, weil der Bereich auch in ihrem Territorium liegt. Dabei waren die gerissenen Tiere größtenteils ungeschützt. Ein Zaun war vor Eintreffen der Behörden sogar abgebaut. Hier die Geschichte eines Skandals, der sich auch nach Hessen zieht.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Man weiß nicht, wo Wölfin Frigga eigentlich ihren Ursprung hat, aber das erste Mal nachgewiesen wurde sie in Nordhessen. Die Region gilt auch als Frau-Holle-Land, was uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu angeregt hat, GW3092f einen Vornamen von Frau Holle zu geben. Schließlich wanderte sie bis in den hessischen Teil des Spessarts, wo ihr Weidetierrisse nur allzu leicht gemacht worden waren. Berichte darüber sind in den Quellen zu finden. Wir hofften sehr, dass sie im hessischen Teil des Spessarts bleiben würde, doch Risse wurden schließlich auch im bayerischen Teil nachgewiesen. Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts finden und fanden das ganze Jahr über intensive Rodungsarbeiten statt, was diese Wölfin und weitere Wölfe dort auch gestört haben könnte.

Ab Spätsommer verlief Friggas Spur erst nach Unterfranken dann über Sinntal in Richtung Osten. Im Landkreis Rhön-Grabfeld scheint sie sich nun mit dem Wolfsrüden Anton in direkter Nachbarschatz zum Wolfsrudel auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken niederlassen zu wollen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn in Bayern scheint man Schießen statt Schützen etablieren zu wollen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeige an

Die Genehmigung in Form einer naturschutzrechtlichen Ausnahme sei bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ sowie südlich davon gelegene Teilbereiche im Umfeld der Ortschaften Frankenheim und Oberweißenbrunn begrenzt. Die Abschüsse wären in diesen Gebieten jeweils beschränkt auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Radius von 1000 Metern um diese Nutztierhaltungen. Der räumliche und zeitliche Geltungsbereich wäre so  zu wählen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich die schadenstiftenden Wölfe abgeschossen werden, nicht dagegen andere Wölfe.
Hier widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf das Entschiedenste, denn das Rudel Wildflecken lebt in unmittelbarer Nähe und es hat in diesem Jahr sieben Welpen. Schießt man die Eltern ab, verhungern die Welpen oder aber sie wenden sich leichter Beute, also Weidetieren, zu.
Die Abschüsse würden ausschließlich von zur Jagdausübung Berechtigten durchgeführt, die dazu ihr Einverständnis erklärt hätten und deren Befugnis zum Abschuss von der Regierung von Unterfranken bestätigt wurde. Diese Festlegungen beruhen auf der Regelung des § 45 a Bundesnaturschutzgesetz.
Die Regierung von Unterfranken arbeitet beim Vollzug der Maßnahme eng mit dem Landratsamt Rhön-Grabfeld zusammen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigten ja bereits hier an https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

dass wir Strafanzeige erstatten werden, sollten Wölfe erschossen werden. Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass Jäger sich nicht über die Rechtslage in Sicherheit wiegen sollten.

Bei unseren aktuellen Zaundokumentationen konnten wir zwar überall wolfsabweisende Zäune finden, allerdings wiesen auch all diese Zäune Durchschlupflöcher, wie in der Liste des LfU nach. Zudem wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um festzustellen, welcher Wolf überhaupt Verursacher war. Elf Wölfe sind nun in Lebensgefahr, weil einfach ins Blaue hinein geschossen werden soll?

 

Jäger lauern an den Weiden und schießen auf jeden Wolf der hier vorbei läuft?

In unserer Dokumentation weisen wir überall noch immer Durchschlupfmöglichkeiten nach.

 

Im Bereich der Abschussverfügung sind zahlreiche Weiden zu finden, an denen in direkter Nähe Hochsitze aufgebaut sind. Lauert man dort darauf, dass ein Wolf sich blicken lässt? ©Brigitte Sommer

 

Wir rufen zu Spaziergängen in den betroffenen Weidegebieten auf

 

 

 

Diese Ziegen und Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Netz mit einer Höhe von 1,20 Metern. Am Tag der Überprüfung, am 23. Oktober war genug Spannung, 10.000 Volt am Eingang der Weide.

 

Oft stimmen emotionale Ausbrüche von Tierhaltern nach Rissen nicht mit der Haltungsrealität ihrer so genannten „Familienmitglieder“ überein. Hinkende Schafe und Ziegen sind leider immer wieder an der Tagesordnung. Dass sehr viel mehr Schafe und Ziegen an Vernachlässigung und Krankheiten sterben müssen, scheint kaum von der Öffentlichkeit beachtet zu werden. Auch nicht, dass die meisten Tiere zum Schlachter wandern.

 

 

In den Zaun hinein wachsende Äste können die Spannung herabsetzen.© Brigitte Sommer

 

8.000 bis 10.000 Volt sind optimal.

 

 

Wölfe überspringen nicht einfach Zäune. Sie suchen nach Schwachstellen im unteren Bereich. Auch wir haben hier eine gefunden. Hier würde sich Untergraben lohnen.

 

Die Abschussverfügung gilt Wölfin Frigga (GW3092f) und ihrem Partner Anton (GW3222m), doch auch das Rudel Wildflecken ist gefährdet.

 

Wölfin Frigga weist einen seltenen Haloptypen auf.  Die Gründertiere trugen den in Nordost-Europa häufig vorkommenden, maternal vererbten mitochondrialen Haplotyp mit der Bezeichnung HW01. Nach wie vor ist HW01 der vorherrschende Wolf-Haplotyp in Deutschland.

Im Labor wird zunächst der von der Mutter übertragene Haplotyp identifiziert. Er beschreibt eine bestimmte Nukleotidsequenz eines Chromosoms, dass bei Tieren einer bestimmten Population häufig gleich ist. Daher lässt der Haplotyp häufig schon Rückschlüsse auf die Populationszugehörigkeit des Tieres zu. In Deutschland sind überwiegend Wölfe mit dem Haplotyp HW01 bekannt, seltener Tiere mit dem Haplotyp HW02. Beide sind typisch für die Mitteleuropäische Flachlandpopulation. Aus der Alpenpopulation wandern bisher vereinzelt auch Tiere mit dem Haplotyp HW22 nach Deutschland ein. Das Tier, welches der Dinarischen Population zugeordnet werden konnte, trägt den Haplotyp W17. Unterschiedliche Nomenklaturen sorgen hier für die verschiedenen Bezeichnungen.

Als Träger des seltenen Haloptypes 02  ist Frigga also für genetische Vielfalt bei der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wichtig.

 

Am 09.10. waren Frigga und Anton auf der hessischen Seite der Rhön nachgewiesen worden: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Bei den nicht bewertbaren Zäunen war der Zaun beim Eintreffen der Experten vom LfU einfach abgebaut

Interessant ist es, dass mal wieder bei keinem Rissereignis Herdenschutz vorhanden war (siehe Quelle ab Seite 8), selbst bei den Rissen am 29.09 und am 2.10., die ja anscheinend für die Abschussgenehmigung entscheidend waren, räumt man einen „möglichen Einschlupf“ ein.

 

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

 

 

 

Vorsitzende Brigitte Sommer unterstützt die Teams vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder aus Hessen, Bayern und Thüringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das für das Totschießen genehmigte Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Truppenübungsplatzes Wildflecken.

Am Rand des Truppenübungsplatzes.

 

 

Nicht der gesamte Truppenübungsplatz ist eingezäunt. Die Wölfe dort streifen auch in der Umgebung umher.

 

 

Die Rhön gilt als Gebiet der offenen Weiten.

 

 

Jungbulle auf einem Radweg.© Brigitte Sommer

 

 

 

Blick Richtung Truppenübungsplatz. © Brigitte Sommer

 

So genannte Fleischrinder hinter zwei Litzen, die zwar genug Spannung aufweisen, allerdings sollen die Tiere dadurch lediglich im Zaun gehalten werden. Die untere Litze ist so hoch, dass Hunde oder Wölfe hindurch können.

 

Fleischrinder sind, wie der Name schon sagt, zum Schlachten gezüchtet.

 

 

An den Weiden lauern nun wohl überall die „Jagdberechtigten“. Egal welcher Wolf sich hier wagt, vorbei zu laufen, wird erschossen.

 

 

Zahlreiche Quellen und Bäche durchziehen das Gebiet.© Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe. © Brigitte Sommer

 

 

Diese Pferde sind an einer abgelegenen Waldweide untergebracht. Im hinteren Bereich ist der Hochsitz zu erkennen. ©Brigitte Sommer

 

 

Die typischen Rhöner Schwarzkopfschafe hier hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern Höhe. Vorne und an den Seiten war eine Spannung von 10.000 Volt. An der grasbewachsenen Seite kann die Spannung abfallen. © Brigitte Sommer

 

Auch bei diesem wolfsabweisenden Netz konnten wir eine Durchschlupfmöglichkeit nachweisen. ©Brigitte Sommer

 

 

Örtlichkeiten auf Friggas Wanderung nach Osten

 

Auch in diesen Gebieten hinterließ Frigga Spuren.

 

Dunkle Wolken am Horizont betreffend der Zukunft von Wölfin Frigga? Wir wären froh gewesen, wenn sie in Hessen geblieben wäre. ©Brigitte Sommer.

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Friggas Spuren im bayerischen Teil des Spessarts.

 

Völlig ungeschützte Ziegen bei Sinntal (Hessen).

 

 

Ein positives Beispiel bei Sinntal.

 

Burg Schwarzenfels bei Sinntal.

 

Wir wissen nicht, was letztendlich bewirkte, dass Frigga die Entscheidung traf, den Spessart Richtung Rhön wieder zu verlassen. Vielleicht waren es die intensiven Rodungsmaßnahmen? Liv auf Spurensuche Anfang September. ©Brigitte Sommer

 

Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts wird massiv abgeholzt. © Brigitte Sommer

 

Die Waldplantagen werden auf unglaubliche Weise ausgebeutet, während gleichzeitig Klimahysterie geschürt wird. Es gibt so viele Widersprüche, über die es sich nachzudenken lohnt. ©Brigitte Sommer.

 

Wolfsspuren. Evtl. von Frigga.© Brigitte Sommer

 

 

Pressemitteilung über die Abschussgenehmigung:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2023/167/index.html

 

Link zu Rissliste:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

Hier der Bescheid der Regierung Oberfranken

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/mam/aufgaben/bereich5/sg55_1/2023_10_16_z_bescheid_geschw%C3%A4rzt_wolfsentnahme.pdf

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/wildtierinstitut/luchs-wolf/monitoring-luchs-wolf/wolfsmonitoring

 

Berichte über Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Niedersachsen – exklusiver Faktencheck und Zaunkontrolle beim Rodewaldrudel

Niedersachsens Umweltminister Lies wurde kürzlich in der „Agrar Heute“ dahingehend zitiert, dass er die Weidetierhaltung durch den Wolf gefährdet sehen würde und dass er selbst nur ohne Angst durch den Wald gehen würde, weil er nicht weiter über die Gefahr durch den Wolf nachdenken würde. Diese „interessant“ klingenden Statements waren Grund genug für uns, mal wieder im Gebiet eines massiv durch Lies´Abschussgnehmigungen gefährdeten Rudels vorbei zu schauen und Zaunkontrollen zu machen. Hier ist exklusiv unser Ergebnis: die Weidetierhalter *innen selbst bringen ihre Haltung in Gefahr und Umweltminister Lies kümmert sich anscheinend um vieles, aber nicht um die Umwelt, wie es sich im Landkreis Nienburg wohl ziemlich deutlich darstellt.

 

Zaunkontrolle der nördlichen Grenze des Rudels bei Rethem

So fanden wir die Mutterschafherde mit Lämmern vor. Der Zaun vorne war fast vollständig heruntergedrückt und auch an den Seiten zum Acker war der Zaun teilweise umgekippt.
Eine Spannung von 4000 V war noch auf dem Zaun. In Wolfsgebieten sollten es 10.000 sein.

Hier auch noch mal der Film zur Kontrolle:

 

Will Lies noch mehr Wölfe abschießen?

 

Kein Umweltminister in Niedersachsen hat derart offensichtlich Lobbypoltik umgesetzt wie Olaf Lies (SPD) und dabei Steuergelder in Millionenhöhe herausgehauen. Nun hat er eine Populationsstudie zum Wolf für 90.000 Euro in Auftrag gegeben. Es soll wohl herauskommen, dass es in Niedersachsen zu viele Wölfe gibt und man ganz offiziell welche abschießen kann. Dabei hatte doch die EU vor kurzem klargestellt, dass der Wolf in Deutschland noch immer in einem schlechten Erhaltungszustand ist.

 

Zaunkontrolle an der östlichen Grenze bei Rodewald

Hier eine gemischte Herde mit Ziegen, Schafen und Lämmern. An vielen Stellen war der Zaun nicht bis zum Boden gespannt anliegend.

 

Standardzaun. In Wolfsbebieten wird ein 1,10 Meter hocher Zaun empfohlen.

 

An vielen Stellen klaffen Lücken bis zum Boden. An unteren Ende ist keine Spannung, so dass ein Hund oder Wolf hier mühelos unten durch gelangen könnte.

 

2.000 V Spannung, empfohlen sind 10.000 in Wolfsgebieten.

Reaktionen auf unsere Anzeigen

Wegen der heimlichen Wolfsjagden des Umweltministers hatten wir Strafanzeige gegen Minister und Ausführende erstattet. Im Falle von Löhningen und Burgdorf haben wir nun die Antwort der Staatsanwaltschaften erhalten, dass gegen die Jäger nicht ermittelt werden würde. Causa Lies wäre noch offen. Wir haben gegen den Bescheid Beschwerde eingelegt.

Zaunkontrolle im Mittelpunkt des Gebietes, Steimbker Kuhlen/Lichtenmoor

Hier auf dieser Weide sind Robustrinder mit sehr kleinen Kälbchen untergebracht. Die Weide ist nur mit Stachdraht eingezäunt.

 

Unter dem Stacheldraht können Hunde oder Wölfe problemlos hindurch.
Hier gehen zwei Weiden ineinander über. Auch die andere Seite ist lediglich mit Stacheldraht umzäunt.

 

Hochsitze direkt auf der Weide. Dienen diese der Weideschlachtung oder sollen Wölfe hier bewusst angelockt werden?

 

Sehr kleine Kälber befanden sich hier mit auf der Weide. Ein krankes oder totes Kalb, das nicht mehr von der Gemeinschaft der Rinder verteidigt wird, könnte hier sehr wohl gefundenes Fressen werden. Es wäre leicht, hier einen Riss zu provozieren, um danach wieder einen Grund für einen Abschuss zu kreieren.

 

Hier noch ein Film von der Weide einer Stute mit Fohlen, den wir auf unserer FB-Seite veröffentlicht haben:

Hier haben wir eine Mutterstute mit Fohlen auf der Weide. Angeblich soll das Rodewaldrudel ja mehrere Pferde gerissen haben. Die Zäune waren ähnlich desolat wie diese hier. Die Zäune an der Weide, an der die Risse passiert sein sollten, wurden übrigens von desolat auf wolfsabweisend umgestellt. Nur: es sind seither keine Pferde mehr auf der Weide… Hier haben wir nicht angehalten, weil sich ein Hund mit auf der Weide befand. Wir wollten hier keine Unruhe verursachen, doch die Zaunsituation stellt sich auch so gut dar.

https://fb.watch/5LpfZMtMMu/

 

Übrigens ist die Pferdeweide bei Lichtenhorst, wo die angeblichen Risse stattgefunden haben sollen, nun wolfsabweisend eingezäunt. Blöd nur, dass seither wohl keine Pferde hier mehr untergebracht sind, wie uns ein Informant erzählt hat. Tatsächlich waren am Tag unserer Kontrolle auch keine Pferde auf der Weide. Wir berichteten von dem Fall bei unserem letzten Faktencheck im Dezember 2020. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/12/08/schiessbefehl-rodewaldrudel-niedersachsens-weg-in-die-lobbykratie/

Tatsächlich stellen Pferderipper für Pferde eine viel größere Gefahr dar als Wölfe. Warum dies von bestimmten Haltern offenbar nicht realisiert wird, ist unerklärtlich. https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Zur Unterstützung unserer Aktiven in Niedersachsen waren Brigitte Sommer und Tochter Lara, die auch Vereinsmitglied ist, in Niedersachsen. Zur Sicherheit unserer aktiven Mitglieder zeigen wir von diesen Personen keine Fotos und sichern Anonymität zu. Ebenso schützen wir zu 100% Informantenquellen.

Umweltminister Lies (SPD) schürt unbegründeten Hass auf den Wolf.

Wir waren in allen möglichen Wolfsgebieten in Deutschland, Polen und Italien bereits unterwegs und wir erlebten keinen einzigen Vorfall mit einem Wolf. Angst dagegen müssten wir vor Hobbyjägern haben. Auch während unseres aktuellen Aufenthaltes passierte wieder ein unschöner Vorfall auf der Straße zwischen Lichtenhorst und Steimbke, wo in Höhe des Torfabbaugebietes das Tempolimit 50 vorgeschrieben ist. Hier raste ein Jägerfahrzeug mit mindestens mit Kennzeichen Nienburg mit mindestens 100 Stundenkilometer von hinten an unser Fahrzeug heran und bedrängte und nötigte uns durch Lichthupe und Hupe. Leicht hätten wier hier von der Straße abkommen können. Die Tierrechtsorganisation Peta veröffentlicht jährliche eine Statistik der Jagdunfälle und Verbrechen von Jägern: https://www.peta.de/themen/jagdunfaelle/

 

Wir sind immer auf der Suche nach Wolfsspuren.

 

Das hier ist allerdings Losung vom Fuchs.

 

Dies hier ist tatsächlich eine Wolfsspur.

 

Zu erkennen auch an der Linie, die die Pfotenabdrücke bilden.

 

Um diese Wolfslosung haben sich die Mistkäfer bereits gekümmert.

 

Das könnten Reste einer Wolfsmahlzeit sein.

 

 

Nagelbretter konnten wir nicht finden, dafür war aber Stachldraht über einen Weg in der Nähe der „Steimbker Kuhlen“ gespannt. Wir haben den Draht entfernt.

 

Zwischen Steimbke und Rodewald

Wieder eine Weide mit Hochsitz direkt darauf. Weideschlachtung oder werden die Rinder zur Köderung von Wölfen missbraucht?

 

Der Blick auf die gleiche Weide, mit einem zweiten Hochsitz direkt darauf.

 

Offenbar nimmt man den Begriff Rodewald wörtlich. Große Flächen werden einfach abgeholzt. Normalerweise wird nur im Winter bei Frost gerodet, damit Böden und Waldwege nicht zerstört werden.

 

Was an diesem Wald anders sein soll, hat sich uns nicht erschlossen.

 

Im gesamten Revier des Rudels befindet sich alle zwei bis dreihundert Meter mindestens ein Hochsitz. Auch in Naturschutzgebieten.

 

Hochsitz mit Trophäe.

 

Wir wissen nicht, zu was dieser Schädel dienen soll. Gruselig ist diese Zurschaustellung allemal.

 

Eine besonders feige und hinterhältige Art der Hobbyjäger ist die Baujagd, bzw. der Ansitz an einem Bau. Hier handelt es sich um einen Dachsbau, den aber auch oft Füchse bewohnen.

 

Hier auch ein Filmbeitrag zu diesem Ansitz an einem Dachsbau, den wir auf unserer FB-Seite veröffentlicht haben: https://fb.watch/5LrVe0DmOY/

 

Dieser Leckstein soll Hirsche und Rehe anlocken. Aus dem Hinterhalt wird dann auf sie geschossen.

 

Kaum angepflanzt und schon gerodet.
Plastik im Wald?

 

Große Flächen Wald werden dem Erdboden gleich gemacht.

 

Auch hier ein Film, der aufzeigt, welches Ausmaß die Rodearbeiten auch in der Nähe der Steimbker Kuhlen annehmen:

 

Zwischen Steimbke und Rodewald hat sich eine einzigartige Weidelandschaft mit Heidekraut etabliert. Noch im Winter standen hier zahlreiche junge Kiefern, die sich wohl selbst ausgesäät hatten. Diese boten Wildtieren gute Versteckmöglichkeiten. Die komplette Fläche wurde gerodet. Wahrscheinlich um die Heidelandschaft zu „vergrößern“. Doch zu welchem Preis?
Die B214, viel befahrene Bundesstraße zwischen Steimbke und Nieburg ist bis zum Herbst voll gesperrt. Auch hier finden Rodearbeiten statt.

So sehen Waldwege aus:

https://fb.watch/5MGoby4xzp/https://fb.watch/5MGoby4xzp/

 

Die B214 ist komplett gesperrt. Früher gab es hier etliche Wildunfälle.
Komplettsperrung und Rodungen an der B214.

 

Die Wiesen werden bereits gemähnt, obwohl viele Bodenbrüter und auch Rehkitze hier noch Schutz suchen. Beim Mähen werden sie grausam zerstückelt, weil sie nicht flüchten.

 

In diesem Naturschutzgebiet sollten die Flächen wegen Renaturierung nicht betreten werden. Eigentlich…

 

Dies scheint aber nicht für Hobbyjäger zu gelten, denn Fahrspuren ziehen sich durchs Moor bis zum Hochsitz.

 

Kein Schritt zu weit zu Fuß scheint hier die Devise zu sein.

 

Und wie üblich: Kirrplatz mit Wildkamera, Buchenholzteer und Salzleckstein.

Auch hier haben wir noch einen Film über die versteckten Funkwildkameras im Gebiet des Rodewaldrudels: https://fb.watch/5Ltdl9I87h/

Weit im Hintergrund ist ein Traktor zu erkennen. Wölfe wachsen mit solchen Landmaschinen auf. Dass sie vor diesen Maschinen nicht gleich wegrennen hat nichts mit mangelnder Scheu zu tun. Sie brauchen einfach eine Weile, um den Menschen darin zu realisieren.

 

Kein Fleckchen im Gebiet ohne Hochsitze.

 

 

Der Waldkindergarten von Rodewald war 2019 ständig in den Schlagzeilen. Aus Angst vor den Wölfen wollten Eltern angeblich das Areal einzäunen. Die Jäger- und Bauernkinder der Familie Göckeritz sollten angeblich vor Angst nicht mehr draußen spielen dürfen. Einen Vorfall mit Wölfen gab es natürlich seither nicht. Um den Kindern die Angst zu nehmen, schenkten wir dem Waldkindergarten 15 Exemplare des Wolfscomics von der Initiative „Menschen für Wölfe.“ Die Begeisterung der Erzieherinnen darüber hielt sich scheinbar allerdings in Grenzen. Ob es daran lag, dass eine Mitarbeiter der Landesjägerschaft auch vor Ort war, bleibt unklar. Aber ein Schelm jedenfalls, der Böses dabei denkt. Die Landesjägerschaften indoktrinieren Kinder vom Kindergartenalter an, gehen aber selber auf die Barrikaden, wenn sie mitbekommen, dass Kinder von Naturschützern unterrichtet werden. Hier der Artikel von damals: https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/wolf-beunruhigt-eltern-rodewald-nienburg-11969735.html

Wolfsschutz-Deutschland e. V. bietet auf jeden Fall auch Seminare und Ferienprogramm für Kinder an. Hier ein Beispiel:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/04/18/wir-sind-die-stimme-der-woelfe-ferienprojekt-von-ulrika-de-heuvel-von-wolfsschutz-deutschland/

Etliche Jäger sind im Gebiet unterwegs. Viele mit Nienburger Kennzeichen, aber auch aus Hannover, Verden, Stade und sogar München. Vielleicht sind wir auch denen begegnet, die eine Jungwölfin hier  vor Kurzem erschossen haben.

 

Zwischen Sonnenborstel und Lichtenmoor gibt es noch immer ein großes Torfabbaugebiet.

 

Mit Blick auf Sonnenborstel im Hintergrund links.

 

Dass Wölfe die Weidetierhaltung gefährden, wie Umweltminister Lies behauptet, halten wir für ein Märchen, denn in Wirklichkeit müssen die Weiden gesucht werden. Nicht viele Tiere kommen überhaupt in den Genuss einer Weidetierhaltung.

Leider bleibt immer nur wenig Zeit für die Tierbeobachtung, aber dieser Storch ließ sich nicht stören:

Viele Tiere merken genau, wer Jäger ist und wer nicht.

 

 

Weitere Quellen:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/land-beauftragt-populationsstudie-zum-wolf-200633.html

Geheime Wolfsjagden in Niedersachsen: Diese Fälle wurden öffentlich: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/themen_im_fokus/der_wolf_in_niedersachsen/informationen-zu-wolfsentnahmen-in-niedersachsen-197937.html

Monitoring Wölfe in Niedersachsen: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien

Informationen und Wildkamerafilm zum Rodewaldrudel: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-rodewald

Hier noch eine ausführliche Information zu Kirrplätzen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

Hier noch einmal die Antwort der EU auf unsere Bewerde gegen das Gebaren von Umweltminister Lies: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/05/02/geheimes-wolfsgemetzel-klatsche-von-der-eu-fuer-niedersachsens-umweltminister-lies-spd/

Interview Olaf Lies mit Agrar Heute: https://www.agrarheute.com/politik/minister-olaf-lies-riskieren-weidetierhaltung-fuer-wolf-581285